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E in Traum-Schießen für Long-Range- und Western-Schützen fand vom 24. bis 27. September 2015 in Ulf- borg statt. Das in Dänemark liegende Ulfborg verwandelte sich zu diesem Zeitpunkt in den Austragungsort der deutschen Version des bekannten ame- rikanischen „Matthew Quigley Buffalo Longrange-Schießen in Dänemark: „Getting A Stand“ Im vergangenen September fand zum ersten Mal das Schwarzpulver-Match Getting A Stand im dänischen Ulfborg statt. VISIER-Autor Ralf Schuster war nicht nur vor Ort, sondern schoss bei den Cowboys sofort mit. Februar 2016 114 | VISIER. de VOR ORT | Ulfborg

Longrange-Schießen in Dänemark: „Getting A Stand“

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Page 1: Longrange-Schießen in Dänemark: „Getting A Stand“

Ein Traum-Schießen für Long-Range- und Western-Schützen fand vom 24. bis 27. September 2015 in Ulf-

borg statt. Das in Dänemark liegende Ulfborg verwandelte sich zu diesem Zeitpunkt in den Austragungsort der deutschen Version des bekannten ame-rikanischen „Matthew Quigley Buffalo

Longrange-Schießen in Dänemark:

„Getting A Stand“Im vergangenen September fand zum ersten Mal das Schwarzpulver-Match Getting A Stand im dänischen Ulfborg statt. VISIER-Autor Ralf Schuster war nicht nur vor Ort, sondern schoss bei den Cowboys sofort mit.

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Ri� e Matches“. Das Original, die Welt-meisterschaft, wird bereits seit 24 Jah-ren in Forsyth im US-Bundesstaat Mon-tana ausgetragen. Der US-Name der Veranstaltung konnte nun hier nicht ein-fach übernommen werden, weil die Ver-wechslungsgefahr mit dem von Thomas Dobert vor zwölf Jahren ins Leben geru-fenen und von Thomas Bloss fortgesetz-ten Quigley Shoot-Off zu groß war. Nach längerer Suche entschieden sich die Ver-anstalter für den Spruch der Bisonjäger: „Getting A Stand“. Diese verstanden dar-unter, möglichst viele Bisons von einem Stand (Schießposition) zu erlegen, ohne die Herde in eine Stampede zu versetzen.

Die Geburt:Roland Ernst vom BDS Niedersachsen er-wischte der Quigley-Virus im Jahr 2011. Dies führte zur Teilnahme an der Welt-meisterschaft in Forsyth ein Jahr spä-ter. Ende 2013 verabredete ich mich mit Roland Ernst, um im Mai 2014 an der Eu-ropameisterschaft (www.quigley-match-europe.com) in Polen teilzuneh-men. Die Teilnahme an diesem Wettkampf, der auf einem gigantischen 2000-Meter-Schießstand durchgeführt wurde, führte zur Idee, einen solchen Wettkampf auch in Deutschland auszu-richten. Da wir in den deutschen Landen keinen Schießstand dieser Reichweite haben, � el die Wahl auf das dänische Ulfborg. Dieser Stand ist dem Veranstal-ter seit Jahren bekannt und verfügt über

Unterkünfte direkt vor Ort. Die Range in Ulfborg ist ein wirklich offener Stand, der nach unseren deutschen Schieß-standrichtlinien nicht umsetzbar wäre. Weder Hochblenden noch Seitenmauern schränken das Schießen hier ein. So ist es auch problemlos möglich, das Treib-mittel Schwarzpulver zu nutzen. Der vor-urteilsfreie Umgang mit dem Sport-schießen in Dänemark zeigt sich auch dadurch, dass in Ulfborg in jedem Jahr eine Schießschule mit Jugendlichen statt� ndet. Unter der Aufsicht erfahre-ner Schützen und Pädagogen werden die Jugendlichen ab zehn Jahren an den Schießsport herangeführt.

Es geht los:Nach den Regeln des Matthew Quigley Buffalo Ri� e Match und unter Schirm-herrschaft des BDS (Landesverband 3), organisierten Roland Ernst, Reinhard Baumann und ich, Ralf Schuster, nun den amerikanischen Klassiker für deut-

sche Schützen in Dänemark. Wir erstell-ten rasch die Ausschreibung und die Festlegung des Zeitplans. Nun mussten nur noch die Stahlziele geordert werden. Die Starterzahl legten wir auf 24 Perso-nen fest, um bei der ersten Ausrichtung alle Schützen sicher durch das Match zu bringen. Zuerst liefen die Anmeldungen nur schleppend an, aber dann gingen die Startplätze weg wie die sprichwörtli-chen warmen Semmeln. Dem zwanglosen Anreisen per Auto am Donnerstag folgte sofort die Auslosung der Schützen: Da-bei wurden vier Posse (Schützenrotte) je sechs Schützen eingeteilt.

Auf der Range:„Starker Dänemarkwind“, spricht mein Western-Freund Cattleman Joe, als wir auf der langen Bahn am Wettkampf-samstag eintreffen. Und recht hat er. Die Bahn, als lange Waldschneise mit einem Kugelfang-Berg angelegt, liegt zwar halbwegs windgeschützt, hält den dänischen Küstenwind aber nicht völlig ab. Regen hatten wir gestern beim Trai-ning. Heute läuft’s besser. Die Sonne kommt durch. Wo ich hinsehe: Gewehre à la Sharps, hauptsächlich M 1874. Das Ka-liber .45-70 dominiert. Vereinzelt ver-nehme ich auch 45-120er, 50-90er oder gar 45-100er – wie meine.

Um acht Uhr morgens geht’s los mit dem ersten Schuss von Schütze 1 der Posse 1. Je acht Schuss auf sechs verschiedene Ziele, auf sechs verschiedene Entfer-nungen gilt es, unter Zeitdruck abzuge-ben, 20 Sekunden je Schuss. Die Ziele stehen auf Entfernungen zwischen 350

Nicht zu Pferde wie im Wilden Westen, sondern per Quad wurden Ausrüstung und Schützen auf die Schießbahn transportiert.

Sitzend aufgelegt mit Crosssticks: Gerade bei Entfernungen von über 400 Metern erweisen sich die Crosssticks als wahre Hilfe.

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und 600 Metern. Dabei ist der Aufbau nicht ganz so wie in den USA. Dort steht das erste Ziel auf 320 m/350 yards und wird aus stehend-freihändigem An-schlag beschossen. Anders in Ulfborg: Um die Teilnehmer nicht abzuschrecken, dürfen sie auch auf das erste Ziel (338 yards/350 m) sitzend mit Cross-sticks feuern. Freilich ist das mit dem Abschrecken ein Trugschluss: Viele Teil-nehmer erzielen bei acht Schuss auch acht Treffer – die Leute treffen das Ziel auch stehend freihändig. (Im Jahr 2017 wird das Ziel auf 350 yards/320 m stehen und wie im Original stehend freihändig beschossen werden.) Die Schützen ge-

ben nach Freigabe von links nach rechts jeweils innerhalb von 20 Sekunden ei-nen Schuss ab. Nach acht Schuss wird gewechselt und die nächste Posse darf schießen. Nachdem alle vier Posses ge-schossen haben, heißt es zur nächsten Stellung zu wechseln. Durch Ausnut-zung der Schießbahn und des Platzes vor dem Kugelfang lassen sich die ers-ten drei Ziele aus einer Feuerlinie be-schießen.

Gegen 16:20 Uhr ging der Wettkampf bei herrlichem Wetter zu Ende, alle Schüt-zen hatten ihre 48 Schuss abgegeben. Nach dem Gruppenfoto bauten wir ge-

meinsam ab. An dieser Stelle ein aus-drücklicher Dank an alle Teilnehmer. Noch nie musste ich Freiwillige wegschi-cken, um abzubauen. Alle Anwesenden wollten beim Abbau helfen, doch so vie-le Hände wurden gar nicht benötigt.

Siegerehrung und ein Blick in die Zukunft:Am Samstagabend erfolgte die Sieger-ehrung. Gesamtsieger wurde Marko Loew aus dem Saarland: Herzlichen Glückwunsch zu seinem Traumergebnis von 45 Treffern bei 48 abgegebenen Schüssen. Doch jenseits dessen waren alle Teilnehmer an dem Turnier Sieger.

Schwarzpulver? Ja! In Ulfborg kein Problem – denn der Schießstand ist komplett offen. Nicht einmal Hochblenden und Seitenmauern sind vorhanden.

Mitten in der grünen Natur: Mehrere Schützen konnten sich in einer Reihe aufstellen. Auch von den hinteren Plätzen ließ sich mittels Gläsern das Geschehen verfolgen.

Eine Schießbahn, zwei Entfernungen. Die Veranstalter platzierten die Stahlziele auf ähnliche Distanzen, wie sie beim US-Vorbild stehen.

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