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Nationalsozialismus Klippert 1 Zeitgemäß unterrichten K. Frühwald: Weimarer Republik / Nationalsozialismus © Klippert Medien LS 02 Merkposten Für die Erstellung von Spickzetteln bietet es sich an, stets ausreich- end DIN-A6-Zettel vorzubereiten und im Klassenzimmer auszulegen. Tipps Den Schülern muss schon zu Beginn der Stunde klar sein, was bei der Erstel- lung eines Lexikon- artikels zu beachten ist (knapp, sachlich, präszise, distanziert formuliert). Die Expertengruppen sollte der Lehrer wenn möglich nach Sitzreihen eintei- len (es gibt drei Expertengruppen). Dadurch entfällt ein anfänglicher Platzwechsel für die Schüler. Die Stammgruppen sollten erst nach der Einzelarbeit gebildet werden. Wenn die Anzahl der Schüler nicht durch drei teilbar ist, können auch je- weils Vierergruppen gebildet werden und ein Text wird doppelt vergeben. LS 02 Die Ideologie des Nationalsozialismus Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen 1 PL 5’ L gibt einen Überblick über den Ablauf der Stunde. – Propagandaplakate erschließen und auswerten Quellen differenziert lesen einen Spickzettel erstellen gehörte Informationen stichwortartig notieren eine Gruppenarbeit erfolgreich durchführen einen Lexikonartikel schreiben vor einer Gruppe präsentieren 2 EA 10’ S betrachten ein NS-Propagandaplakat und werten es aus. M1, Heft 3 EA 15’ S lesen und markieren arbeitsteilig die zu ihrem Plakat passenden Quellen und erstellen einen Spickzettel. M2.A1– M4.A1, Spickzettel 4 GA 10’ S gleichen ihre Informationen in der Experten- gruppe ab und ergänzen diese gegebenenfalls. M2–4, Spickzettel 5 EA 15’ S präsentieren ihre Ergebnisse in der Stammgruppe. Spickzettel, Heft 6 GA 20’ Die Stammgruppen erstellen einen Lexikonartikel zum Thema: „NS-Ideologie“. M2.A3– M4.A3, Heft 7 PL 15’ Ausgeloste Tandems präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum. L gibt Feedback. Heft Erläuterungen zur Lernspirale Ziel der Doppelstunde ist es, dass die Schüler mithilfe zeitgenössischer Quellen die wesentlichen Bestandteile der nationalsozialistischen Ideologie (Volksgemeinschaft, Rassenlehre, Führerkult) er- kennen und erläutern können. Ihre erarbeiteten In- formationen stellen sie anschließend in Form eines Lexikonartikels dar. Zum Ablauf im Einzelnen: Im 1. Arbeitsschritt gibt der Lehrer einen Über- blick über den Ablauf der bevorstehenden Stunde und erläutert die Methode des Gruppenpuzzles. Im 2. Arbeitsschritt erhalten die Schüler jeweils eines von drei Propagandaplakaten (M1). Die Schüler machen sich stichwortartig erste Notizen in ihr Heft und können sich an Mitglieder ihrer Expertengruppe wenden. So können Deutungen und Unklarheiten besprochen werden. Wichtiges wird ergänzt oder korrigiert. In stiller Einzelarbeit lesen die Schüler im 3. Arbeitsschritt zum entsprechenden Foto Quel- lenauszüge (M2.A1 – M4.A1). Dabei markieren sie wichtige Informationen. Anschließend notieren sie diese stichwortartig auf einen Spickzettel. Im 4. Arbeitsschritt wenden sich die Schüler an ihre Expertengruppe. Dort gleichen sie ihre Infor- mationen ab und ergänzen bzw. korrigieren gege- benenfalls ihren Spickzettel. Am Ende dieser Phase sollten alle Schüler einer Expertengruppe auf dem gleichen Informationsstand sein. Im 5. Arbeitsschritt begeben sich die Schüler in ihre zugelosten Stammgruppen (jeweils drei Schüler; siehe Tipps). Dort präsentieren die Schüler ihre Informationen den übrigen Gruppen mitgliedern. Die Zuhörer machen sich während des Vortrages Notizen ins Heft. Im 6. Arbeitsschritt erstellen die Mitglieder jeder Stammgruppe gemeinsam einen Lexikonartikel zum Thema „NS-Ideologie“ (M2.A3 – M4.A3). Jedes Gruppenmitglied hat anschließend den Arti- kel im Heft, sodass ein Gruppenmitglied auch al- leine präsentieren könnte. Für die anschließende Präsentation kann der Lexikonartikel zusätzlich auch als OHP-Folie kopiert werden. Im 7. Arbeitsschritt präsentieren ausgeloste Tan- dems ihren Lexikonartikel. Die anderen Schüler hören aufmerksam zu und ergänzen im Anschluss an die Präsentation eventuell vergessene Informa- tionen. Der Lehrer ergänzt und / oder korrigiert be- züglich des Inhalts und gibt Rückmeldung über die Qualität des Lexikonartikels. Notizen:

LS 02 Die Ideologie des Nationalsozialismus

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Merkposten

Für die Erstellung von Spickzetteln bietet es sich an, stets ausreich-end DIN-A6-Zettel vorzubereiten und im Klassenzimmer auszulegen.

Tipps

Den Schülern muss schon zu Beginn der Stunde klar sein, was bei der Erstel-lung eines Lexikon-artikels zu beachten ist (knapp, sachlich, präszise, distanziert formuliert).

Die Experten gruppen sollte der Lehrer wenn möglich nach Sitzreihen eintei-len (es gibt drei Expertengruppen). Dadurch entfällt ein anfänglicher Platzwechsel für die Schüler.

Die Stammgruppen sollten erst nach der Einzelarbeit gebildet werden.

Wenn die Anzahl der Schüler nicht durch drei teilbar ist, können auch je-weils Vierergruppen gebildet werden und ein Text wird doppelt vergeben.

LS 02 Die Ideologie des Nationalsozialismus

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5’ L gibt einen Überblick über den Ablauf der Stunde. – Propagandaplakate erschließen und auswerten

– Quellen differenziert lesen – einen Spickzettel erstellen – gehörte Informationen stichwortartig notieren

– eine Gruppenarbeit erfolgreich durchführen

– einen Lexikonartikel schreiben – vor einer Gruppe präsentieren

2 EA 10’ S betrachten ein NS-Propagandaplakat und werten es aus.

M1, Heft

3 EA 15’ S lesen und markieren arbeitsteilig die zu ihrem Plakat passenden Quellen und erstellen einen Spickzettel.

M2.A1– M4.A1,

Spickzettel

4 GA 10’ S gleichen ihre Informationen in der Experten-gruppe ab und ergänzen diese gegebenenfalls.

M2–4, Spickzettel

5 EA 15’ S präsentieren ihre Ergebnisse in der Stammgruppe.

Spickzettel, Heft

6 GA 20’ Die Stammgruppen erstellen einen Lexikonartikel zum Thema: „NS-Ideologie“.

M2.A3– M4.A3, Heft

7 PL 15’ Ausgeloste Tandems präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum. L gibt Feedback.

Heft

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der Doppelstunde ist es, dass die Schüler mithilfe zeitgenössischer Quellen die wesentlichen Bestandteile der nationalsozialistischen Ideologie (Volksgemeinschaft, Rassenlehre, Führerkult) er-kennen und erläutern können. Ihre erarbeiteten In-formationen stellen sie anschließend in Form eines Lexikonartikels dar.

Zum Ablauf im Einzelnen:

Im 1. Arbeitsschritt gibt der Lehrer einen Über-blick über den Ablauf der bevorstehenden Stunde und erläutert die Methode des Gruppenpuzzles.

Im 2. Arbeitsschritt erhalten die Schüler jeweils eines von drei Propagandaplakaten (M1). Die Schüler machen sich stichwortartig erste Notizen in ihr Heft und können sich an Mitglieder ihrer Expertengruppe wenden. So können Deutungen und Unklarheiten besprochen werden. Wichtiges wird ergänzt oder korrigiert.

In stiller Einzelarbeit lesen die Schüler im 3. Arbeitsschritt zum entsprechenden Foto Quel-lenauszüge (M2.A1 – M4.A1). Dabei markieren sie wichtige Informationen. Anschließend notieren sie diese stichwortartig auf einen Spickzettel.

Im 4. Arbeitsschritt wenden sich die Schüler an ihre Expertengruppe. Dort gleichen sie ihre Infor-

mationen ab und ergänzen bzw. korrigieren gege-benenfalls ihren Spickzettel. Am Ende dieser Phase sollten alle Schüler einer Expertengruppe auf dem gleichen Informationsstand sein.

Im 5. Arbeitsschritt begeben sich die Schüler in ihre zugelosten Stammgruppen (jeweils drei Schüler; siehe Tipps). Dort präsentieren die Schüler ihre Informationen den übrigen Gruppen mit gliedern. Die Zuhörer machen sich während des Vortrages Notizen ins Heft.

Im 6. Arbeitsschritt erstellen die Mitglieder jeder Stammgruppe gemeinsam einen Lexikonartikel zum Thema „NS-Ideologie“ (M2.A3 – M4.A3). Jedes Gruppenmitglied hat anschließend den Arti-kel im Heft, sodass ein Gruppenmitglied auch al-leine präsentieren könnte. Für die anschließende Präsentation kann der Lexikonartikel zusätzlich auch als OHP-Folie kopiert werden.

Im 7. Arbeitsschritt präsentieren ausgeloste Tan-dems ihren Lexikonartikel. Die anderen Schüler hören aufmerksam zu und ergänzen im Anschluss an die Präsentation eventuell vergessene Informa-tionen. Der Lehrer ergänzt und / oder korrigiert be-züglich des Inhalts und gibt Rückmeldung über die Qualität des Lexikonartikels.

Notizen:

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Propagandaplakat der nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (um 1934)

Nationalsozialistisches Propagandaplakat (um 1938)

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Propagandaplakat für den Volksempfänger (1936)

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Volksgemeinschaft (Gruppe 1)

A1 Lies die Texte und markiere darin die wichtigsten Informationen. Erstelle anschließend einen Spickzettel. Denke daran, dass der Spickzettel die Grundlage für eine spätere Präsentation des Themas sein soll.

A2 Stellt die Inhalte eurer Gruppe vor und macht euch Notizen zu den Inhalten der anderen in euer Heft.

A3 Entwerft einen Lexikonartikel zum Thema „NS Ideologie“.

„Der Nationalsozialismus hat weder im Individualismus noch in der Menschheit den Ausgangspunkt seiner Betrachtungen, seiner Stellungnahme und seiner Entschlüsse. Er rückt bewusst in den Mittel-punkt seines ganzen Denkens das Volk. Dieses Volk ist für ihn eine blutsmäßig bedingte Erscheinung (...). Das einzelne Individuum ist vergänglich, das Volk ist bleibend. (...) Es ist notwendig, dass der einzelne sich langsam zur Erkenntnis durchringt, dass sein eigenes Ich unbedeutend ist, gemessen am Sein des ganzen Volkes.“

Adolf Hitler beim Erntedankfest auf dem Bückeberg. Zit. nach: Biegel,G. / Otto, W. (Hg.): Ein Volk dankt seinem (Ver)Führer. Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg 1933-1937, Braunschweig 2002, S. 73.

„Es war notwendig, dem deutschen Volk jenes große Gefühl der Gemeinschaft zu geben, so wie der einzelne Soldat nichts ist, aber alles im Rahmen (...) seiner Armee, so ist auch der einzelne Volksge-nosse nichts, aber alles im Rahmen seiner Volksgemeinschaft. Hier wird persönlich aus dem schwachen Willen von 60 Millionen Einzelner ein gigantischer, gewaltiger, zusammengeballter Wille aller. Das muss jedem Volksgenossen sichtbar werden. Und deshalb hat auch unsere Bewegung dieses ganz besondere Gepräge bekommen, deshalb diese Massenkundgebungen, diese Massendemon strationen, diese Generalappelle der Nation.“

Adolf Hitler in einer Rede am 1. Mai 1936. Zit. nach: Rudolf Herz: Hoffmann & Hitler. Fotografie als Medium des Führer-Mythos, München 1994, S. 215.

„Nur ein genügend großer Raum auf dieser Erde sichert einem Volke die Freiheit des Daseins. [...] Wir Nationalsozialisten [müssen] unverrückbar an unserem außenpolitischen Ziele festhalten, nämlich dem deutschen Volk den ihm gebührenden Grund und Boden auf dieser Erde sichern. Und diese Aktion ist die einzige, die vor Gott und unserer deutschen Nachwelt einen Bluteinsatz gerechtfertigt erscheinen lässt (...). So wie unsere Vorfahren den Boden, auf dem wir heute leben, nicht vom Himmel geschenkt erhielten, sondern durch Lebenseinsatz erkämpfen mussten, so wird auch uns in Zukunft der Boden und damit das Leben für unser Volk keine göttliche Gnade zuweisen, sondern nur die Gewalt eines siegreichen Schwertes. (...) Wir (...) weisen den Blick nach dem Land im Osten. (...) Wenn wir aber heute in Europa von neuem Grund und Boden reden, können wir in erster Linie nur an Russland und die ihm untertanen Randstaaten denken.“

Hitler, Adolf: Mein Kampf 1925 / 1927, München 1933, S. 739 ff.

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Rassenlehre (Gruppe 2)

A1 Lies die Texte und markiere darin die wichtigsten Informationen. Erstelle anschließend einen Spickzettel. Denk daran, dass der Spickzettel die Grundlage für eine spätere Präsentation des Themas sein soll.

A2 Stellt die Inhalte eurer Gruppe vor und macht euch Notizen zu den Inhalten der anderen in euer Heft.

A3 Entwerft einen Lexikonartikel zum Thema „NS Ideologie“.

„Was wir heute an menschlicher Kultur, an Ergebnissen von Kunst, Wissenschaft und Technik vor uns sehen, ist nahezu ausschließlich schöpferisches Produkt des Ariers (...). Würde man die Mensch-heit in drei Arten einteilen: in Kulturgründer, Kulturträger und Kulturzerstörer, dann käme als Vertreter der ersten wohl nur der Arier in Frage. Von ihm stammen die Fundamente und Mauern aller mensch-lichen Schöpfungen. (...)Den gewaltigsten Gegensatz zum Arier bildet der Jude. (...) Er ist und bleibt der ewige Parasit, ein Schmarotzer, der wie eine schädliche Bazille sich immer mehr ausbreitet, sowie nur ein günstiger Nährboden dazu einlädt. Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern: wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab. (...)So ist der Jude heute der große Hetzer zur restlosen Zerstörung Deutschlands. Wo immer wir in der Welt über Angriffe gegen Deutschland lesen, sind Juden ihre Fabrikanten (...).“

Hitler, Adolf: Mein Kampf 1925 / 1927, München 1933, S. 317 ff.

„Die völkische Weltanschauung (...) glaubt somit keineswegs an eine Gleichheit der Rassen, sondern erkennt mit ihrer Verschiedenheit auch ihren höheren oder minderen Wert und fühlt sich (...) verpflich-tet, (...) den Sieg des Besseren, Stärkeren zu fördern, die Unterordnung des Schlechteren und Schwächeren zu verlangen. (...) Sie sieht nicht nur den verschiedenen Wert der Rassen, sondern auch den verschiedenen Wert der Einzelmenschen. (...) Was nicht gute Rasse ist auf dieser Welt, ist Spreu. (...) Menschliche Kultur und Zivilisation sind auf diesem Erdteil unzertrennlich gebunden an das Vorhandensein des Ariers.“

Hitler, Adolf: Mein Kampf 1925 / 1927, München 1933, S. 420 ff.

Im antisemitischen Wochenblatt „Der Stürmer“ veröffentlicht Gauleiter Julius Streicher den Brief einer Schülerin: „Gauleiter Streicher hat uns so viel von den Juden erzählt, dass wir sie ganz gehörig hassen. Wir haben in der Schule einen Aufsatz geschrieben unter dem Titel: „Die Juden sind unser Unglück“. (...) Leider sagen heute noch viele: „Die Juden sind auch Geschöpfe Gottes. Darum müsst ihr sie auch achten.“ Wir aber sagen: „Ungeziefer sind auch Tiere und trotzdem vernichten wir es.“

Zit. nach: Kurt Zentner: Illustrierte Geschichte des Dritten Reiches, München 1965, S. 178.

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Führer und Volk (Gruppe 3)

A1 Lies die Texte und markiere darin die wichtigsten Informationen. Erstelle anschließend einen Spickzettel. Denk daran, dass der Spickzettel die Grundlage für eine spätere Präsentation des Themas sein soll.

„Die junge Bewegung ist in ihrem Wesen und ihrer inneren Organisation nach antiparlamentarisch, d.h. sie lehnt im Allgemeinen wie in ihrem eigenen inneren Aufbau ein Prinzip der Majoritätsbestimmung ab, in dem der Führer nur zum Vollstrecker des Willens und der Meinung anderer degradiert wird.

Hitler, Adolf: Mein Kampf 1925 / 1927, München 1933, S. 378 ff.

„Die Bewegung vertritt im Kleinsten wie im Größten den Grundsatz der unbedingten Führerautorität, gepaart mit höchster Verantwortung. Es ist eine der obersten Aufgaben der Bewegung, dieses Prinzip zum bestimmenden nicht nur innerhalb ihrer eigenen Reihen, sondern auch für den gesamten Staat zu machen. Wer Führer sein will, trägt bei höchster unumschränkter Autorität auch die letzte und schwerste Verantwortung. Wer dazu nicht fähig ist oder für das Ertragen der Folgen seines Tuns zu feige ist, taugt nicht zum Führer. Nur der Held ist dazu berufen.“

Walter Hofer (Hrsg.): Der Nationalsozialismus. Dokumente 1933-1945, Frankfurt am Main 1972, S. 35. ((Mein Kampf))

„Jede Propaganda hat volkstümlich zu sein und ihr geistiges Niveau einzustellen nach der Aufnah-mefähigkeit des Beschränktesten unter denen, an die sie sich zu richten gedenkt. (...) Die Aufnahme-möglichkeit der großen Masse ist nur sehr beschränkt, das Verständnis klein, dafür jedoch die Ver-gesslichkeit groß. Aus diesen Tatsachen heraus hat sich jede wirkungsvolle Propaganda auf nur sehr wenige Punkte zu beschränken und diese schlagwortartig so lange zu verwerten, bis auch bestimmt der Letzte unter einem solchen Worte das Gewollte sich vorzustellen vermag. (...).“

Hitler, Adolf: Mein Kampf 1925 / 1927, München 1933, S. 197 f.

„ ‚Wir haben unseren Führer gesehen!‘ erzählten wir immer wieder strahlend und berichteten jedem, der davon hören wollte. (...) Von weitem sahen wir seinen Kopf. Alles zuckte in mir, ich konnte kaum etwas sagen, denn zum ersten Mal sah ich unseren Führer, ihn, der Deutschland vor seinem sicheren Untergang errettete. (...) Wir sahen den Führer an, aber keine von uns konnte seinen Blick ertragen. Er schien unsere innersten Gedanken zu lesen, nickte leicht mit dem Kopf und ich glaube, jede von uns Mädels hat sich in diesen Sekunden geschworen, dass sie ihm ewig die Treue halten und immer für seine Sache kämpfen wird.“

Bayer, Ingeborg: Ehe alles Legende wird, Baden-Baden 1979, S. 64f.

A2 Stellt die Inhalte eurer Gruppe vor und macht euch Notizen zu den Inhalten der anderen in euer Heft.

A3 Entwerft einen Lexikonartikel zum Thema „NS Ideologie“.

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Für die Erstellung von Spickzetteln bietet es sich an, stets ausreich-end DIN-A6-Zettel vorzubereiten und im Klassenzimmer auszulegen.

Tipps

Bei einem Partner-puzzle mit zwei unterschiedlichen Texten ist es sinnvoll, der linken Klassen-hälfte Text 1 und der rechten Klassenhälf-te Text 2 zuzuteilen. Dadurch sitzen textgleiche Schüler beieinander und können eventuell aufkommende Unklarheiten und Fragen gemein-sam klären. Zudem erleichtert diese Einteilung auch die Tandembildung für den 4. Arbeitsschritt.

Sollte die Gesamt-zahl der Schüler nicht durch zwei teilbar sein, bildet man eine Dreier-gruppe und vergibt in dieser Gruppe einen Text doppelt.

LS 03 Alltag in der NS-Diktatur

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5’ L gibt einen Überblick über den Ablauf der Stunde. – Bilder beschreiben – Texte differenziert lesen und markieren

– Spickzettel erstellen – in einer Gruppenarbeit produktiv mitarbeiten

– vor einer Gruppe präsentieren – einen Hefteintrag erstellen

2 EA 15’ S betrachten Fotografien bzw. ein Propaganda-plakat, lesen und markieren den dazugehörigen Text.

M1.A1, M2.A1, Heft

3 EA 10’ S erstellen einen Spickzettel. M1.A2, M2.A2,

Spickzettel

4 EA 10’ S präsentieren ihre Informationen einem zugelosten Tandempartner.

M1.A3, M2.A3,

Spickzettel, Heft

5 GA 15’ Ausgeloste Vierergruppen erstellen einen gemeinsamen Spickzettel.

M1.A4, M2.A4,

Spickzettel

6 PA 15’ Ausgeloste Tandems präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum. L und übrige Gruppen ergänzen Ergebnisse.

Spickzettel

7 EA 10’ S erstellen einen Hefteintrag. M1.A5, M2.A5, Heft

8 PL 10’ Ausgeloste Schüler präsentieren ihren Hefteintrag im Plenum. L stellt Fragen zum Inhalt der Stunde.

Heft

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der Doppelstunde ist es, dass die Schüler exemplarisch anhand zweier Gesellschaftsgrup-pen Einblicke in den Alltag der NS-Diktatur be-kommen. Dabei erkennen sie, dass Kinder und Jugendliche im Sinne der nationalsozialistischen Idee erzogen und vom Staat instrumentalisiert wurden. Die jüdische Bevölkerung hingegen wur-de nach und nach entrechtet, von der Gesellschaft ausgeschlossen und verfolgt.

Zum Ablauf im Einzelnen:

Im 1. Arbeitsschritt gibt der Lehrer einen Über-blick über den Ablauf der bevorstehenden Stunde und erläutert die Methode des Partnerpuzzles.

Im 2. Arbeitsschritt erhält die linke Klassenhälfte M1 und die rechte Hälfte M2. Zunächst sondieren die Schüler in stiller Einzelarbeit die Fotografien bzw. das Propagandaplakat, notieren ihre Ein-drücke und lesen anschließend den jeweils dazu-gehörigen Informationstext (Vorder- / Rückseite) (M1.A1, M2.A1). Dabei markieren sie die wich-tigsten Informationen.

Im 3. Arbeitsschritt erstellen die Schüler in Ein-zelarbeit einen Spickzettel, auf dem sie stichwort-artig die wichtigsten Informationen aus M1 bzw. M2 festhalten (M1.A2, M2.A2).

Im 4. Arbeitsschritt werden durch Abzählungen zufällige Tandems gebildet. Die Schüler, die den jeweils anderen Text bearbeitet haben, präsen-tieren dem Partner ihre erarbeiteten Informatio-

nen. Die Zuhörer machen sich während des Vor-trags Notizen ins Heft.

Im 5. Arbeitsschritt werden aus zwei Tandems Vierergruppen gebildet, sodass in jeder Gruppe zwei Schüler mit M1 und zwei Schüler mit M2 zu finden sind. Die Gruppen erstellen einen gemein-samen Spickzettel, auf dem alle gewonnenen In-formationen und Erkenntnisse aus beiden Grup-pen zusammengefasst werden. Jedes Gruppen-mitglied hat am Ende denselben Spickzettel und ist somit in der Lage, alle Informationen auch allei-ne präsentieren zu können.

Ausgeloste Tandems präsentieren im 6. Arbeits-schritt ihre Ergebnisse im Plenum. Die übrigen Schüler hören aufmerksam zu und ergänzen ge-gebenenfalls vergessene Informationen. Der Lehrer ergänzt und / oder korrigiert in Bezug auf den Inhalt und gibt Rückmeldung über die Form des Vortrags.

Im 7. Arbeitsschritt erstellen die Schüler in den gleichen Tandems wie aus Phase 4 einen Heft-eintrag. Die Bilder aus Phase 2 können nochmals klein kopiert und ausgehändigt werden, sodass die Schüler diese für ihren Hefteintrag nutzen und einkleben können.

Im 8. Arbeitsschritt präsentieren ausgeloste Schüler ihren Hefteintrag im Plenum. Je nach Zeit-fortschritt kann der Lehrer noch gezielte Fragen zum Inhalt der Stunde stellen.

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Notizen zu meinen Eindrücken:

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03 Alltag in der NS-Diktatur

„Und sie werden nicht mehr frei ...“ – Jugend unterm Hakenkreuz (Gruppe 1)

A1 Sieh dir das Propagandaplakat und die Fotografie genau an. Mache dir unter den Fotos Notizen zu deinen ersten Eindrücken.

Propagandaplakat des Bund Deutscher Mädel, 1937 Trommlerzug der Hitlerjugend auf dem Zeppelinfeld bei einer Probe für den 10. Reichsparteitag in Nürnberg, 1938

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A1 Lies den Text und markiere darin die wichtigsten Informationen.

A2 Erstelle anschließend einen Spickzettel.

„Und sie werden nicht mehr frei...“ – Jugend unterm Hakenkreuz (Gruppe 1)

Nach der Machtübernahme versuchten die Nationalsozialisten, in alle Lebensbereiche der Menschen einzudringen und ihnen ihre Ideologie zu vermitteln. Von Anfang an war es den Nationalsozialisten wichtig, auch Kinder und Jugendliche zu vereinnahmen, denn sie galten als die Garanten für die Zukunft eines nationalsozialistischen Deutschlands. Schon ab dem Kindergarten wurden sie im Sinne der nationalsozia-listischen Ideologie erzogen, damit sie sich später vollkommen mit dem Staat identifizierten:

„Diese Jugend, die lernt ja nichts anderes als deutsch denken, deutsch handeln. Die Knaben kommen vom Jungvolk in die Hitlerjugend, und dort behalten wir sie wieder vier Jahre (...) dann nehmen wir sie sofort in die Partei oder in die Arbeitsfront, in die SA oder in die SS (...). Und wenn sie dort (...) noch nicht ganz National-sozialisten geworden sein sollten, dann kommen sie in den Arbeitsdienst und werden dort wieder sechs und sieben Monate geschliffen. Und was dann noch an Klassenbewusstsein oder Standesdünkel da oder da noch vorhanden sein sollte, das übernimmt die Wehrmacht. Und dann nehmen wir sie, damit sie auf keinen Fall rückfällig werden, sofort wieder in SA, SS und so weiter. Und sie werden nicht mehr frei, ihr ganzes Leben.“ Adolf Hitler, Völkischer Beobachter, 1938.Die gesamte Bildung wurde der nationalsozialistischen Weltanschauung angepasst. Begriffe wie Ehre, Treue, Vaterland und Disziplin spielten in der Schule eine bedeutende Rolle. Der Sportunterricht wurde ausgeweitet und das Fach „Rassenkunde“ wurde Pflichtfach. Zum wichtigsten Instrument der neuen Erziehung wurde die Hitlerjugend (HJ). Da bis 1936 alle anderen Jugendorganisationen verboten worden waren und die Nationalsozialisten ein Programm boten, das vielen abwechslungsreich erschien, wuchs die Hitlerjugend schnell an. Mit dem Gesetz über die Hitlerjugend vom 1. Dezember 1936 mussten alle deut-schen Kinder ab 10 Jahren („Pimpfe“) dem „Deutschen Jungvolk“ bzw. den „Deutschen Jungmädeln“, von 14 – 18 Jahren der Hitlerjugend (HJ) bzw. dem „Bund Deutscher Mädel“ (BDM) beitreten. Die Hitlerjugend wurde zur Staatsorganisation, deren Ziel es war, die jungen Menschen dem Einfluss von Eltern und Schule zu entziehen. Das Gemeinschaftsleben mit Gleichaltrigen begeisterte die Jugendlichen:

„Diese Kameradschaft, das war es auch, was ich an der Hitlerjugend liebte. (...) Denn welcher Junge ist nicht entflammt, wenn ihm Ideale, hohe Ideale wie Kameradschaft, Treue und Ehre entgegengehalten werden. (...) Und dann die Fahrten! Gab es etwas Schöneres, als im Kreise von Kameraden die Herrlichkeiten der Heimat zu genießen? Oft zogen wir am Wochenende hinaus, um den Sonntag dort zu verleben. Welche Freude empfanden wir, wenn wir an irgendeinem blauen See Holz sammelten, Feuer machten und darauf dann eine Erbsensuppe kochten. (...) Die Stunden waren wohl die schönsten, die uns die Hitlerjugend geboten hat. Hier saßen dann Lehrlinge und Schüler, Arbeitersöhne und Beamtensöhne zusammen und lernten sich gegenseitig verstehen und schätzen.“ Zit. nach: Hass, Kurt; Goes, Albrecht (Hrsg.), Jugend unterm Schicksal. Lebensberichte junger Deutscher 1946-1949, Wegner-Verlag, Hamburg 1950, S. 61 ff, vergriffen.Wichtiger Bestandteil der HJ waren zudem wöchentlich stattfindende „Heimabende“, an denen Aktivitäten vorbereitet wurden, aber auch propagandistische Sendungen gehört wurden, die speziell für die Jugend produziert wurden. Viele Jugendliche fühlten sich durch das Prinzip „Jugend muss durch Jugend geführt werden“ (d.h. ein Gruppenführer war kaum älter als die Mitglieder selbst) in ihrem Wunsch nach Selbststän-digkeit angesprochen. Während für die Jungen die militärische Ausbildung im Vordergrund stand, wurden die Mädchen im BDM vor allem auf die Haushaltsführung und ihre Rolle als Ehefrau und Mutter vorbereitet. Während des Zweiten Weltkrieges wurde auch die HJ zum Einsatz herangezogen.

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A3 Präsentiert einem Partner aus Gruppe 2 den Inhalt eures Textes anhand eures Spickzettels. Dann tauscht die Rollen und macht euch Notizen zum Text der Gruppe 2.

A4 Entwerft einen gemeinsamen Spickzettel, auf dem ihr die Inhalte beider Texte zusammenfasst.

A5 Erstellt einen Hefteintrag zum Thema „Alltag in der NS-Dikatur“.

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Notizen zu meinen Eindrücken:

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Jüdisches Leben bis 1938 – Diskriminierung, Ausgrenzung, Terror (Gruppe 2)

A1 Sieh dir die Fotografien genau an. Mache dir Notizen unter den Fotos zu deinen ersten Eindrücken.

NS-Boykott gegen jüdische Geschäfte, 1933

Übermaltes Kanzleischild des jüdischen Anwalts und Notars Werner Liebenthal, 1933

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A1 Lies den Text und markiere darin die wichtigsten Informationen.

A2 Erstelle anschließend einen Spickzettel.

A3 Präsentiert einem Partner aus Gruppe 1 den Inhalt eures Textes anhand eures Spickzettels. Dann tauscht die Rollen und macht euch Notizen zum Text der Gruppe 1.

A4 Entwerft einen gemeinsamen Spickzettel, auf dem ihr die Inhalte beider Texte zusammenfasst.

A5 Erstellt einen Hefteintrag zum Thema „Alltag in der NS-Dikatur“.

Jüdisches Leben bis 1938 – Diskriminierung, Ausgrenzung, Terror (Gruppe 2)

1933 kam mit der NSDAP eine Partei an die Macht, die in den Juden ihren „rassenpolitischen Hauptfeind“ sah. Zu Beginn des Regierungsantritts Hitlers waren es etwa 525 000 Deutsche, die sich zum Judentum bekannten, etwa 0,76 % der Gesamtbevölkerung. Als Jude galt jeder, der jüdische Eltern oder Großeltern hatte. Schon am 1. April 1933 fand die erste reichsweite Aktion gegen Juden statt. SA und SS versperrten den Zugang zu jüdischen Geschäften, Arztpraxen und Anwaltskanzleien. Schaufenster wurden mit Sprü-chen wie „Juden raus!“ beschmiert. Auf den Boykott jüdischer Geschäfte folgte am 7. April 1933 das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“. Es diente als Grundlage für die Entlassung „nichtarischer“ Beamter. Bis April 1934 verloren mehrere hunderte jüdische Professoren und etwa 2000 Beamte ihre Arbeitsplätze. Hinzu kamen öffentliche Ausgrenzung und Schikanen. So durften jüdische Bürger beispiels-weise öffentliche Schwimmbäder nicht mehr besuchen und jüdischen Kindern wurde der Zutritt zu höheren Schulen verwehrt. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nahm diesen Anschlag auf die Menschwürde ihrer Mitbürger ohne öffentlichen Widerspruch hin. Mit den „Nürnberger Gesetzen“ wurde 1935 die Grundlage geschaffen, alle Deutschen jüdischer Herkunft aus der Volksgemeinschaft auszuschließen, und ihre bürgerliche Existenz zu vernichten. Sie galten fortan nicht mehr als „Reichsbürger“, verloren das Wahlrecht und durften kein öffentliches Amt übernehmen. Außerdem wurden Ehen zwischen Juden und Nichtjuden verboten. Sogar Freundschaften zwischen Juden und Nichtjuden wurden als „Rassenschande“ verfolgt. Während der Olympischen Spiele 1936 in Berlin verbargen die Nationalsozialisten die Ausgrenzungen vor der Weltöffentlichkeit und zeigten sich stattdessen friedlich und weltoffen. Ein Jahr später jedoch nahmen sie keine Rücksicht mehr. Jüdischen Haushalten wurden Gas und Strom abgedreht, Juden mussten ihr Vermögen anmelden, jüdischen Ärzten, Rechtsanwäl-ten und anderen freien Berufsgruppen erteilte man endgültig ein Berufsverbot. Am 7. November 1938 schoss der 17-jährige Jude Herschel Grynszpan in Paris den deutschen Diplomaten Ernst von Rath nieder. Er reagierte damit auf die sogenannte „Polenaktion“, im Zuge derer seine Eltern aus Deutschland ausgewiesen und nach Polen abgeschoben wurden. Goebbels erklärte diese Einzeltat als ein Verbrechen des „internationalen Judentums“. Die Nationalsozialisten nutzten den Tod des Diplomaten und gaben die Weisung, flächendeckend gegen die Juden vorzugehen. SA und SS sollten dabei nicht in ihren Uniformen auftreten, denn es sollte der Eindruck erweckt werden, dass der Zorn von der Bevölkerung ausgehe. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden etwa 1400 Synagogen in Brand gesteckt, Grabsteine geschändet und unzählige Wohnungs- und Geschäftshäuser geplündert oder zerstört. Mehr als 30.000 männliche Juden wurden in Konzentrationslager verschleppt. Nach der „Reichspogromnacht“ mussten die Juden die angerichteten Schäden selbst bezahlen. Die Ausschreitungen und der Terror vom 9. / 10. November 1938 bilden den Höhepunkt eines staatlichen Antisemitismus, der 1933 begonnen hatte. Nach den Novemberpogromen kam es zu weiteren Schikanen. Juden wurde verboten, öffentliche Verkehrs-mittel zu nutzen und Bücher und Zeitungen zu kaufen, ein Auto zu besitzen sowie Theater, Museen, Kon-zerte und Kinos zu besuchen. Schließlich nahmen sich die Nationalsozialisten auch das Eigentum der Juden. Sie mussten ihre Betriebe und sogar ihren Privatbesitz zu Spottpreisen verkaufen oder mit Ent-eignung rechnen. Die wirtschaftliche Existenz der Juden wurde endgültig zerstört. Als Reaktion auf die Judenverfolgung beschlossen manche Juden auszuwandern. Durch die Beschlagnahmung von Vermögen und hohen Auswanderungsabgaben raubte der NS-Staat den Menschen jedoch das Geld und machte ein Auswandern immer schwerer. Insgesamt gelang es 270.000 Juden auszuwandern. Für die Betroffenen war die Emigration eine schwere Entscheidung. Sie mussten Heimat, Verwandte und Freunde verlassen.

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Merkposten

Für die Erstellung von Spickzetteln bietet es sich an, stets ausreichend DIN-A6-Zettel vorzubereiten und im Klassenzimmer auszulegen.

Tipp

Bei einem Partner-puzzle mit zwei unterschiedlichen Texten ist es sinnvoll, der linken Klassen-hälfte Text 1 und der rechten Klassen-hälfte Text 2 zuzutei-len. Dadurch sitzen textgleiche Schüler beieinander und können eventuell aufkommende Unklarheiten und Fragen gemein-sam klären. Zudem erleichtert diese Einteilung auch die Tandembildung für den 4. Arbeitsschritt. Sollte die Gesamt-zahl der Schüler nicht durch zwei teilbar sein, bildet man eine Dreier-gruppe und vergibt dieser Gruppe einen Text doppelt.

LS 08 Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5’ L gibt einen Überblick über den Ablauf der Stunde. – Texte differenziert lesen und markieren

– Spickzettel erstellen – in einer Gruppenarbeit produktiv mitarbeiten

– vor einer Gruppe präsentieren – ein Lernprodukt erstellen und präsentieren (gegebenenfalls digital)

2 EA 15’ S lesen und markieren die zugeteilten Texte. M1.A1, M2.A2

3 EA 10’ S erstellen einen Spickzettel. M1.A2, M2.A2 Spickzettel

4 EA 10’ S präsentieren ihre Informationen einem zugelosten Tandempartner.

Spickzettel, Heft

5 GA 10’ Ausgeloste Vierergruppen erstellen einen gemeinsamen Spickzettel.

M1.A3, M2.A3 Spickzettel

6 PA 10’ Ausgeloste Tandems präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum.

Spickzettel

7 PA 20’ S gestalten eine Schulbuchseite. Heft, ggf. Computer

8 PL 10’ Ausgeloste Tandems präsentieren ihre Ergebnisse. Heft

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der Doppelstunde ist, dass sich die Schüler intensiv mit dem Widerstand gegen den National-sozialismus auseinandersetzen. Hierbei liegt der Fokus exemplarisch auf der „Weißen Rose“ und der „Swing-Jugend“. Deren Motivation und Be-weggründe Widerstand zu leisten sollen näher un-tersucht werden, sodass die Schüler in der Lage sind, das Handeln der Widerständler zu beurteilen und zu bewerten.

Zum Ablauf im Einzelnen:

Im 1. Arbeitsschritt gibt der Lehrer einen Über-blick über den Ablauf der bevorstehenden Stunde und erläutert die Methode des Partnerpuzzles.

Im 2. Arbeitsschritt lesen die Schüler in stiller Einzelarbeit einen ihnen zugeteilten Sachtext (M1 oder M2) und markieren die wichtigsten Infor-mationen (M1.A1 bzw. M1.A2).

Im 3. Arbeitsschritt erstellen die Schüler in Ein-zelarbeit einen Spickzettel, auf dem sie stichwort-artig die wichtigsten Informationen aus M1 bzw. M2 festhalten.

Im 4. Arbeitsschritt werden durch Abzählen zu-fällige Tandems gebildet. Die Schüler, die den je-weils anderen Text bearbeitet haben, präsentieren dem Partner ihre erarbeiteten Informationen. Die Zuhörer machen sich während des Vortrags Notizen ins Heft.

Im 5. Arbeitsschritt werden aus zwei Tandems Vierergruppen gebildet, sodass in jeder Gruppe zwei Schüler mit M1 und zwei Schüler mit M2 zu finden sind. Die Gruppen erstellen einen gemein-samen Spickzettel, auf dem alle gewonnenen In-formationen und Erkenntnisse aus beiden Grup-pen zusammengefasst werden (M2.A3). Jedes Gruppenmitglied hat am Ende denselben Spick-zettel und ist somit in der Lage, alle Informationen auch alleine präsentieren zu können.

Ausgeloste Tandems präsentieren im 6. Arbeits-schritt ihre Ergebnisse. Die übrigen Schüler hö-ren aufmerksam zu und ergänzen gegebenenfalls vergessene Informationen. Der Lehrer ergänzt und / oder korrigiert in Bezug auf den Inhalt und gibt Rückmeldung über die Form des Vortrags.

Im 7. Arbeitsschritt erstellen die Schüler in den gleichen Tandems wie aus Phase 4 einen Schul-buchtext. Wenn es die räumlichen Begebenheiten zulassen, sollte dieser Arbeittschritt im Computer-raum stattfinden, sodass die Schulbuchseite digi-tal erstellt werden kann. Dadurch besteht auch die Möglichkeit, Bilder in die Datei einzufügen.

Im 8. Arbeitsschritt präsentieren ausgeloste Schüler ihre Schulbuchseite im Plenum.

Notizen:

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Die „Weiße Rose“ (Text 1)

In Deutschland stieß der Nationalsozialismus zwar von Beginn an bei einem Teil der Bevölkerung auf Ableh-nung, jedoch fanden nur wenige Deutsche den Mut, sich gegen Hitler und das NS-Regime zu stellen. Trotz-dem gab es Widerstand – Männer und Frauen verweigerten beispielsweise den „Hitler-Gruß“oder Jugendliche entzogen sich der HJ. 1942 gründetet der Medizin-Student Hans Scholl die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Zusammen mit seiner Schwester Sophie, Freunden und Studenten verbreiteten sie zwischen Juni 1942 und Februar 1943 sechs Flugblätter gegen das NS-Regime und riefen darin zum Widerstand auf. Ihre „Waffen“ waren zwei Schreib maschinen, eine Druckmaschine, Druckfarbe, Papier und ihre Gedanken. Ihr fünftes Flugblatt erschien in einer Auflage von 6000 – 9000 Exemplaren und wurde in süddeutschen, aber auch österreichischen Städten verteilt. Darin heißt es: „Aufruf an alle Deutsche!Der Krieg geht seinem sicheren Ende entgegen. (...) Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern. Seine und seiner Helfer Schuld hat jedes Maß unendlich überschritten. Die gerechte Strafe rückt näher und näher! Was aber tut das deutsche Volk? Es sieht nichts und es hört nichts. Blindlings folgt es seinen Verführern ins Verderben. (...) Deutsche! Wollt ihr und eure Kinder dasselbe Schicksal erleiden, das den Juden widerfahren ist? Wollt ihr mit dem gleichen Maße gemessen werden wie eure Verführer? Sollen wir auf ewig das von aller Welt gehasste und ausgestoßene Volk sein? Nein! Darum trennt euch von dem nationalsozialistischen Unter-menschentum. Beweist durch die Tat, daß ihr anders denkt. (...) Glaubt nicht der nationalszialistischen Propa-ganda, die Euch den Bolschewistenschreck in die Glieder gejagt hat! Glaubt nicht, daß Deutschlands Heil mit dem Sieg des Nationalsozialismus auf Gedeih und Verderben verbunden sei. (...) Nachher wird ein schreck-liches, aber gerechtes Gericht kommen über die, so sich feig und unentschlossen verborgen hielten. (...) Nur in großzügiger Zusammenarbeit der europäischen Völker kann der Boden geschaffen werden, auf welchem ein neuer Aufbau möglich sein wird. Freiheit der Rede, (...) Schutz des einzelnen Bürger vor der Willkür ver-brecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europas. BArch R 3018 (aHNJ)/1704, Bd.32

Unterstützt die Widerstandsbewegung, verbreitet die Flublätter!“

Ab Februar 1943 traten die Mitglieder auch durch nächtliche Aktionen an die Öffentlichkeit. Sie beschrifteten verschiedene Gebäude in München mit Parolen wie „Nieder mit Hitler“ oder „Hitler Massenmörder“. Nach der Niederlage von Stalingrad im Februar 1943 glaubten die Mitglieder der „Weißen Rose“ an einen Stimmungsumschwung in der Bevölkerung und verfassten ihr sechstes Flugblatt. Dieses wurde ihnen jedoch zum Verhängnis. Am 18. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl beim Verteilen der Flugblätter in der Ludwig-Maximi lians-Universität in München vom Hausmei-ster beobachtet, gestellt und der Gestapo übergeben. Am 22. Februar wurden sie vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am selben Tag vollstreckt.

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A1 Lies den Text und markiere darin die wichtigsten Informationen. Erstelle anschließend einen Spickzettel. Notiere dir dazu Stichwörter.

A2 Präsentiert einem Partner aus Gruppe 2 den Inhalt eures Textes anhand eures Spickzettels. Dann tauscht die Rollen und macht euch Notizen zum Text der Gruppe 2.

A3 Entwerft einen gemeinsamen Spickzettel, auf dem ihr die Inhalte beider Texte zusammenfasst.

A4 Erstellt einen Schulbuchtext zum Thema „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“.

Hans und Sophie Scholl mit Christoph Probst

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Die „Swing-Jugend“ (Text 2)

In Deutschland stieß der Nationalsozialismus zwar von Beginn an bei einem Teil der Bevölkerung auf Ableh-nung, jedoch fanden nur wenige Deutsche den Mut, sich gegen Hitler und das NS-Regime zu stellen. Trotzdem gab es Widerstand – Männer und Frauen verweigerten beispielsweise den „Hitler-Gruß“, ein paar wenige versteckten Juden vor der SS oder halfen ihnen bei der Flucht. Die „Swing-Jugend“ versuchte, auf andere Weise dem NS-Regime entgegenzutreten. Wie viele junge Men-schen sehnten sich ihre Mitglieder nach individuellen Rechten und nach Freiheit. Ein nicht ins nationalsozia-listische Bild passendes Äußeres und eine nonkonforme Freizeitgestaltung war ihr Weg, Widerstand zu leisten. Die „Swing-Jugendlichen“ provozierten durch ein legeres Äußeres, einen provokanten Sprachge-brauch (statt „Sieg Heil“ grüßten sie sich mit „Swing Heil“), durch ihre Vorliebe für amerikanische Swing-Musik und durch eine weltoffene Freizeitgestaltung, die nicht dem nationalsozialistischen Bild von der deutschen Jugend entsprach. Sie versuchten, sich dem Zwang der Hitlerjugend und dem uniformierten Alltag zu wider-setzen. Sie trugen oftmals längere Haare, karierte, weite und lange Sakkos, Hut und Regenschirm und trafen sich in Clubs und Cafés, um Swing-Musik zu hören. Die nach hinten gekämmte Haarpracht wurde mit Zucker-wasser oder Haarpomade in Form gebracht. Die Swing-Jugend riskierte mit ihrer offenen Lebensweise Verfolgung und Straferziehung, wie ein Schreiben Himmlers vom Januar 1942 an den Leiter der Gestapo Heydrich zeigt:

„Lieber Heydrich! Anliegend übersende ich Ihnen einen Bericht, den mir der Reichsjugendführer Axmann über die „Swing-Jugend“ in Hamburg zugesandt hat. Ich weiß, daß die Geheime Staatspolizei schon einmal eingegriffen hat. Meines Erachtens muß jetzt aber das ganze Übel radikal ausgerotet werden. (...) Alle Rädelsführer, (...) männlicher und weiblicher Art, unter den Lehrern diejenigen, die feindlich eingestellt sind und die Swing-Jugend unterstützen, sind in ein Konzentra-tionslager einzuweisen. Dort muß die Jugend zunächst einmal Prügel bekommen und dann in schärfster Form exerziert und zur Arbeit angehalten werden. Irgendein Arbeitslager oder Jugendlager halte ich bei diesen Burschen und diesen nichtsnutzigen Mädchen für verfehlt. (...)Der Aufenthalt im Konzentrationslager für diese Jugend muß ein längerer, 2 – 3 Jahre sein. Es muß klar sein, daß sie nie wieder studieren dürfen. Bei den Eltern ist nachzuforschen, wie weit sie das unterstützt haben. Haben sie es unterstützt sind sie ebenfalls in ein KL. zu verbringen und das Vermögen ist einzuziehen. Nur, wenn wir brutal durchgreifen, werden wir ein gefährliches Umsichgreifen dieser anglophylen Tendenz in einer Zeit, in der Deutschland um seine Existenz kämpft, vermeiden können. (...)Heil Hitler! Ihr HH“ (Heinrich Himmler) Wolfgang Beyer/Monica Ladurner: Im Swing gegeg den Gleichschritt: Die Jugend, der Jazz und die Nazis, 2011, S. 166/167.

Die Swing-Jugendlichen sahen sich nicht als Teil des politischen Widerstands und hatten nicht das Ziel, das NS-Regime zu stürzen. Der Widerstand der Swing-Jugend war vor allem eine Antwort auf Einschränkun- gen der individuellen Freiheit und auf das Verbot, nach eigenen Vorstellungen zu leben.

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A1 Lies den Text und markiere darin die wichtigsten Informationen. Erstelle anschließend einen Spickzettel. Notiere dir dazu Stichwörter.

A2 Präsentiert einem Partner aus Gruppe 1 den Inhalt eures Textes anhand eures Spickzettels. Dann tauscht die Rollen und macht euch Notizen zum Text der Gruppe 1.

A3 Entwerft einen gemeinsamen Spickzettel, auf dem ihr die Inhalte beider Texte zusammenfasst.

A4 Erstellt einen Schulbuchtext zum Thema „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“.

Widerstand der Jugend

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Lösungen

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Lerneinheit 2: Nationalsozialismus

LS 03.M1–2 S. 8 – 11

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Alltag in der NS-Diktatur (Musterlösung Hefteintrag)

„Und sie werden nicht mehr frei ...“ –

Jugend unterm Hakenkreuz

– Erziehung und Bildung der Kinder und Jugendlichen im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung Ziel: Identifizierung mit dem NS-Staat

– „Rassenkunde“ als Schulfach, Ausweitung des Sportunterrichts

– 1. Dezember 1936: Gesetz über die Hitlerjugend (Mitgliedschaft wird verpflichtend, Eid auf den Führer), Verbot anderer Jugendorganisationen Ziel: Erziehung der jungen Menschen durch den

NS-Staat und nicht durch Eltern und Schule – Prinzip der HJ: „Jugend muss durch Jugend

geführt werden.“– Attraktivität durch Gemeinschaftsgefühl,

Aufhebung sozialer Schranken

Jüdisches Leben bis 1938 – Diskriminierung, Ausgrenzung, Terror

– Ausgrenzung: Boykottaufrufe gegen jüdische Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte, Ausschluss aus dem Berufsbeamtentum, beschränkter Zugang zu Schulen und zum Studium

– 1935: Nürnberger Gesetze Juden als „Staatsangehörige“ mit weniger Rechten

– sozialer und gesellschaftlicher Ausschluss – Zerstörung der wirtschaftlichen Existenz:

Enteignungen, Plünderungen, Berufsverbote – Inhaftierung in Konzentrationslager– 9. / 10. November 1938: „Reichspogromnacht“ Höhepunkt des staatlichen Antisemitismus

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Bild- und Textquellen

S. 2: NS-Volkswohlfahrt / Propagandaplakat, 1934; © akg-images, AKG115170; Propagandaplakat 1938; Deutsches Historisches Museum, Berlin /A. PsilleS. 3: Propagandaplakat für den Volksempfänger. © akg-images, AKG74364S. 8: Auch Du gehörst dem Führer / Plakat, BDM; © akg-images; AKG115169; Reichsparteitag 1938 / Trommlerzug HJ; © akg-images, AKG363789S. 10: NS-Boykott gegen jüdische Geschäfte,1933, https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ABundesarchiv_Bild_102-14468%2C_Berlin%2C_NS-

Boykott_gegen_j%C3%BCdische_Gesch%C3%A4fte.jpg, Bundesarchiv, Bild 102-14468 / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 de (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Werner Liebenthal, in: https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ALiebenthalRechtsanwalt2.jpg, By Etan J. Tal (Own work) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia CommonsS. 13: Hans und Sophie Scholl mit Chr. Probst; © akg-images, AKG894360 ------------------------------------------------S. 6: Bayer, lngeborg: Ehe alles Legende wird, Baden-Baden 1979, S. 64f.S. 9: Adolf Hitler, Völkischer Beobachter, 1938. Zeitzeugenbericht aus der HJ: zit. nach: Hass, Kurt; Goes, Albrecht (Hrsg.), Jugend unterm Schicksal. Lebensberichte junger Deutscher

1946–1949, Wegner-Verlag, Harnburg 1950, S. 61ff, vergriffen.S. 13: Flugblatt der Weißen Rose© BArch R 3018 {alt NJ)/1704, Bd. 32S. 14: Brief H. Himmlers an Heydrich: zitiert nach: Wolfgang Beyer/ Monica Ladurner: Im Swing gegen den Gleichschritt: Die Jugend, der Jazz und die

Nazis, 2011, 5.166/167.

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