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Lüdtke, K./ Grauel, L./ Laube, D. Screening in der Physiotherapie by naturmed Fachbuchvertrieb Aidenbachstr. 78, 81379 München Tel.: + 49 89 7499-156, Fax: + 49 89 7499-157 Email: [email protected], Web: http://www.naturmed.de zum Bestellen hier klicken

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Lüdtke, K./ Grauel, L./ Laube, D.Screening in der Physiotherapie

by naturmed FachbuchvertriebAidenbachstr. 78, 81379 München

Tel.: + 49 89 7499-156, Fax: + 49 89 7499-157Email: [email protected], Web: http://www.naturmed.de

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VorwortWörtlich übersetzt bedeutet das englische Wort„Screening“: Aussieben, Sichten, Trennen, Aus-wahlprüfverfahren. Aber wonach suchen Physio-therapeuten wenn sie „screenen“? Der Begriffwirdin der Physiotherapie für eine ähnliche Vorgehens-weise auf verschiedenen Ebenen angewendet.Zum Beispiel verwendet man den Begriff in derManuellen Therapie für die Überprüfung einerStruktur (z. B. eines Gelenksystems), um dessen(Nicht-)Beteiligung an einem klinischen Problemfestzustellen. Zusätzlich zu diesen manualthera-peutisch wichtigen Strukturen und Systemen sollin diesem Buch das Screening-Prozedere für wei-tere Systeme vorgestellt werden. Dazu gehören daspulmonale System, das kardiovaskuläre Systeminkl. der peripheren Blutgefäße, das gastrointesti-nale System, das Harnwegsystem, das gynäkologi-sche System und das zentrale Nervensystem. Wei-ter müssen auch Erkrankungen wie Tumoren / Me-tastasen, Entzündungen, Osteoporose und z. B.Frakturen mit ihren typischen Leitsymptomen er-kannt (gescreent) werden. Übergeordnet stellt sichhier also die Frage, ob es sich bei den bestehendenSymptomen überhaupt um ein physiotherapeu-tisch behandelbares Problem handelt, oder ob eineärztliche Intervention / Diagnostik erforderlich ist.Traditionell entscheidet dies der überweisendeArzt.

Es gibt jedoch eine ganze Reihe von Gründen,warum es für Physiotherapeuten von zunehmen-der Bedeutung ist, solche Entscheidungen mittra-gen zu können. Das gilt besonders, wenn z. B.durch die Zulassung zum Heilpraktiker für Physio-therapie, Patienten im Erstkontakt, also ohne vor-her einen Arzt konsultiert zu haben, von Physio-therapeuten untersucht und behandelt werden.Aber auch der zunehmende Zeitdruck in Arztpra-xen kann gelegentlich dazu führen, dass wichtigeInformationen übersehen werden. Viele Situatio-nen z. B. im Sport am Spielfeldrand, im Präven-tionsbereich, im Freundes- und Familienkreis, er-

fordern eine schnelle und sichere Entscheidung, obein Arztbesuch notwendig ist. Und nicht zuletzt istes auch eine ethische Pflicht von Physiotherapeu-ten, ernsthafte Pathologien früh zu erkennen undeine ärztliche Diagnostik und Behandlung zu ini-tiieren.

Dieses Buch soll dazu dienen, eine strukturierteVorgehensweise für das physiotherapeutischeScreenen zu erlernen. Es bietet viele Beispiele fürPathologien, die sich im Frühstadium wie physio-therapeutisch behandelbare Symptome darstellenkönnen. Dennoch kann nur ein kleiner Teil der na-hezu unendlichen (und somit auch unendlich sel-tenen) Krankheiten berücksichtigt werden. Eswerden täglich neue Fallstudien veröffentlicht, indenen sich eine Erkrankung ungewöhnlich dar-stellt, somit ist ein kompletter Katalog von Patho-logien nicht möglich und auch ein komplettes Ab-bild der zum heutigen Zeitpunkt bekannten Pa-thologien und ihren klinischen Präsentationenwürde sehr viel mehr Seiten füllen, als in diesemRahmen zur Verfügung stehen. Dieses Buch be-inhaltet somit die häufigsten und – aus Sicht derAutoren – wichtigsten Erkrankungen, die einemuskuloskeletale Präsentation zeigen kann. Es istaber auch ausdrücklich erwünscht, dass Leser ihreeigenen Erfahrungen teilen und ungewöhnlichePatientenfälle beschreiben. Dies kann gern an dieE-Mail-Adresse [email protected] oder auf unsererFacebook Seite (EPS Institut) erfolgen. Weitere In-formationen finden sich auch auf der Websitehttp://www.eps-institut.de.

Dies ist das erste deutschsprachige Buch fürphysiotherapeutisches Screening, und wir hoffen,ein übersichtliches und verständliches Nachschla-gewerk für die tägliche physiotherapeutische Pra-xis geschaffen zu haben.

Viel Freude beim Lesen und Lernen wünschenDaniela Laube, Lucia Grauel & Kerstin Lüdtke

5aus: Lüdtke u.a., Screening in der Physiotherapie (ISBN 9783132003415) © 2015 Georg Thieme Verlag KG

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Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeines zum physiotherapeutischen Screening . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

1.1 PhysiotherapeutischerErstkontakt in Deutschland. . . . . 11

1.2 Screening der Organsysteme . . . 12

1.2.1 Erstkontaktsituationen im physio-therapeutischen Alltag. . . . . . . . . . . 12

1.2.2 Ergebnisse des Screenings. . . . . . . . 131.2.3 Das Flaggen-System . . . . . . . . . . . . . 141.2.4 Erstkontakt-Fragebogen . . . . . . . . . 16

1.3 PhysiotherapeutischeUntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

1.3.1 Das Anamnese-Gespräch. . . . . . . . . 191.3.2 Planung der körperlichen

Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.3.3 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

2 Screening nach Körperregionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

2.1 Physiotherapeutisches Scree-ning bei Symptomen in der Len-denwirbelsäule (LWS) . . . . . . . . . . 27

2.1.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272.1.2 Screening bei Verdacht auf eine

Fraktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272.1.3 Screening bei Verdacht auf eine

Tumorerkrankungen . . . . . . . . . . . . 292.1.4 Screening bei Verdacht auf lokale

entzündliche Geschehen/Infek-tionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

2.1.5 Screening bei Verdacht aufentzündliche systemischeErkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

2.1.6 Screening der Integrität desRückenmarks bzw. bei Verdacht aufCauda-Equina-Syndrom. . . . . . . . . . 31

2.1.7 Screening bei Verdacht auf visze-rale Pathologien . . . . . . . . . . . . . . . . 32

2.1.8 Screening bei Verdacht aufChronifizierung. . . . . . . . . . . . . . . . . 33

2.2 PhysiotherapeutischesScreening bei Symptomen inder Halswirbelsäule (HWS) . . . . . 34

2.2.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342.2.2 Screening bei Verdacht auf eine

Fraktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352.2.3 Screening bei Verdacht auf eine

Tumorerkrankung. . . . . . . . . . . . . . . 352.2.4 Screening bei Verdacht auf ein

lokales entzündliches Geschehen. . 36

2.2.5 Screening bei Verdacht aufentzündliche systemischeErkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

2.2.6 Screening auf Integrität desRückenmarks. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

2.2.7 Screening bei Verdacht auf visze-rale Pathologien . . . . . . . . . . . . . . . . 38

2.2.8 Screening bei Verdacht auf eine li-gamentäre Instabilität der oberenHWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

2.2.9 Screening bei Verdacht auf A.-ver-tebralis-Insuffizienz (VBI) . . . . . . . . 40

2.3 PhysiotherapeutischesScreening bei Symptomender BWS und des Thorax . . . . . . . 41

2.3.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412.3.2 Screening bei Verdacht auf eine

Fraktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422.3.3 Screening bei Verdacht auf einen

spinalen Tumor . . . . . . . . . . . . . . . . . 422.3.4 Screening bei Verdacht auf ein

lokales entzündliches Geschehen/Infektion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

2.3.5 Screening bei Verdacht aufentzündliche systemischeErkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

2.3.6 Screening bei Verdacht auf eineviszerale Pathologie . . . . . . . . . . . . . 44

2.3.7 Screening bei Verdacht auf einepsychogene Ursache. . . . . . . . . . . . . 45

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2.4 PhysiotherapeutischesScreening bei Symptomenim Schultergürtel . . . . . . . . . . . . . . 46

2.4.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462.4.2 Screening bei Verdacht auf eine

Fraktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462.4.3 Screening bei Verdacht auf eine

Ruptur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 472.4.4 Screening bei Verdacht auf

Luxation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 512.4.5 Screening bei Verdacht auf eine

Tumorerkrankungen . . . . . . . . . . . . . 512.4.6 Screening bei Verdacht auf lokale

und systemische Entzündungen . . . 512.4.7 Screening bei Verdacht auf eine

periphere Nervenläsionen inkl.Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) . . . 53

2.4.8 Screening bei Verdacht auf eineviszerale Ursache. . . . . . . . . . . . . . . . 53

2.5 Physiotherapeutisches Screeningbei Symptomen im Ellbogen . . . . . 54

2.5.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542.5.2 Screening bei Verdacht auf Ell-

bogen-Fraktur oder Dislokation . . . 552.5.3 Screening bei Verdacht auf eine

Tumorerkrankung . . . . . . . . . . . . . . . 562.5.4 Screening bei Verdacht auf lokale

oder systemische Entzündungen . . 562.5.5 Screening bei Verdacht auf Osteo-

chondrosis dissicans . . . . . . . . . . . . . 572.5.6 Screening bei Verdacht auf eine

viszerale Ursache. . . . . . . . . . . . . . . . 57

2.6 Physiotherapeutisches Screeningbei Symptomen in der Hand . . . . . 58

2.6.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 582.6.2 Screening bei Verdacht auf eine

Fraktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 582.6.3 Screening bei Verdacht auf ein

lokales oder systemisches entzünd-liches Geschehen . . . . . . . . . . . . . . . . 59

2.6.4 Screening bei Verdacht auf CRPS/Morbus Sudeck . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

2.6.5 Screening bei Verdacht auf Karpal-tunnelsyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

2.6.6 Andere Erkrankungen der Hand,die nicht allein physiotherapeu-tisch behandelbar sind . . . . . . . . . . . 65

2.7 Physiotherapeutisches Screeningbei Symptomen im Hüftgelenkbzw. der Beckenregion. . . . . . . . . . 65

2.7.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 652.7.2 Screening bei Verdacht auf eine

Fraktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 662.7.3 Red Flags für Hüft-/Becken-

Frakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 662.7.4 Screening bei Verdacht auf eine

Labrumläsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 672.7.5 Screening bei Verdacht auf eine

Tumorerkrankung . . . . . . . . . . . . . . . 682.7.6 Screening bei Verdacht auf eine lo-

kale oder systemische Entzündungdes Hüftgelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

2.7.7 Screening bei Verdacht auf MorbusPerthes, Epiphyseolysis capitisfemoris oder freie Gelenkkörper. . . 69

2.7.8 Screening bei Verdacht auf einedirekte Leistenhernie . . . . . . . . . . . . 69

2.7.9 Screening und Red Flags für visze-rale Erkrankungen. . . . . . . . . . . . . . . 70

2.8 PhysiotherapeutischesScreening bei Symptomen imKniegelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

2.8.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 702.8.2 Screening bei Verdacht auf eine

Fraktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 712.8.3 Screening bei Verdacht auf

Meniskusläsionen . . . . . . . . . . . . . . . 712.8.4 Screening bei Verdacht auf

Ligamentruptur . . . . . . . . . . . . . . . . . 752.8.5 Screening bei Verdacht auf ein

lokales oder systemisches entzünd-liches Geschehen . . . . . . . . . . . . . . . . 76

2.8.6 Screening bei Verdacht aufChondromalazie . . . . . . . . . . . . . . . . 76

2.8.7 Red Flags bei Knieschmerzen vonKindern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

2.9 PhysiotherapeutischesScreening bei Symptomen imFuß bzw. Sprunggelenk . . . . . . . . 78

2.9.1 Screening bei Verdacht auf eineFraktur oder Ligamentruptur . . . . . 79

2.9.2 Screening bei Verdacht auf eineTumorerkrankung . . . . . . . . . . . . . . . 81

Inhaltsverzeichnis

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2.9.3 Screening bei Verdacht auf einlokales oder systemisches entzünd-liches Geschehen . . . . . . . . . . . . . . . 81

2.9.4 Screening bei Verdacht auf eineneuropathische Erkrankungen . . . . 82

2.9.5 Screening bei Verdacht auf eineperipher vaskuläre Ursache . . . . . . 83

2.10 PhysiotherapeutischesScreening bei Kopfschmerzenund Schwindel . . . . . . . . . . . . . . . . 85

2.10.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852.10.2 Red Flags bei Kopfschmerzen . . . . . 852.10.3 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Kopfschmerzen . . . . . . 852.10.4 Red Flags bei Schwindel. . . . . . . . . . 862.10.5 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Schwindel . . . . . . . . . . 86

2.11 Physiotherapeutisches Screeningbei gelenkfernen Symptomender oberen oder unteren Extre-mität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

2.11.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 892.11.2 Screening bei Verdacht auf eine

Fraktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 892.11.3 Screening bei Verdacht auf Tibia-

kantensyndrom (Shin-Splints) . . . . 912.11.4 Screening bei Verdacht auf

Kompartmentsyndrom . . . . . . . . . . 912.11.5 Screening bei Verdacht auf eine

tiefe Venenthrombose (TVT) . . . . . . 932.11.6 Screening bei Verdacht auf peri-

phere arterielle Verschlusskrank-heit (PAVK). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

2.11.7 Screening bei Verdacht auf eineTumorerkrankung. . . . . . . . . . . . . . . 95

2.11.8 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

3 Screening der Körpersysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

3.1 Screening bei Verdacht auf eineErkrankung des kardiovaskulä-ren Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

3.1.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1053.1.2 Die wichtigsten Screeningfragen

für das kardiovaskuläre System . . . 1053.1.3 Häufige kardiovaskuläre Erkran-

kungen mit muskuloskeletalerSymptompräsentation . . . . . . . . . . . 105

3.2 Screening bei Verdacht auf eineErkrankung des pulmonalenSystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

3.2.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1143.2.2 Die wichtigsten Screeningfragen

für das pulmonale System . . . . . . . . 1153.2.3 Weitere Risikofaktoren für pulmo-

nale Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . 115

3.3 Screening bei Verdacht auf eineErkrankung des gastrointestina-len Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

3.3.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1233.3.2 Die wichtigsten Screeningfragen

für das gastrointestinale System. . . 124

3.3.3 Weitere Risikofaktoren fürgastrointestinale Erkrankungen . . . 126

3.4 Screening bei Verdacht auf eineErkrankung des zentralen oderperipheren Nervensystems . . . . . 127

3.4.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1273.4.2 Die wichtigsten Screeningfragen

für das Nervensystem . . . . . . . . . . . 1273.4.3 Weitere Risikofaktoren für neuro-

logische Erkrankungen . . . . . . . . . . 127

3.5 Screening bei Verdacht auf eineErkrankung des Harnwegs-systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131

3.5.1 Die wichtigsten Screeningfragenfür das Harnwegssystem . . . . . . . . . 131

3.5.2 Weitere Risikofaktoren für Harn-wegserkrankungen. . . . . . . . . . . . . . 131

3.6 Screening bei Verdacht auf eineErkrankung des gynäkologi-schen Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

3.6.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1323.6.2 Die wichtigsten Screeningfragen

für das gynäkologische System. . . . 132

Inhaltsverzeichnis

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3.6.3 Weitere Risikofaktoren für gynäko-logische Erkrankungen. . . . . . . . . . . 133

3.6.4 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

4 Fallbeispiele. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

5 Übungsfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

5.1 Kapitel 2.1:Symptome in der LWS . . . . . . . . . . 138

5.2 Kapitel 2.2:Symptome in der HWS . . . . . . . . . 138

5.3 Kapitel 2.3:Symptome im Thorax . . . . . . . . . . 139

5.4 Kapitel 4:Symptome im Schultergürtel . . . 140

5.5 Kapitel 5:Symptome im Ellbogen . . . . . . . . . 141

5.6 Kapitel 6:Symptome in der Hand . . . . . . . . . 141

5.7 Kapitel 7:Symptome im Bereich von Hüfteund Becken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142

5.8 Kapitel 8:Symptome im Bereich des Knie-gelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

5.9 Kapitel 9:Symptome im Bereich des Fußes 144

5.10 Kapitel 10:Symptome im Bereich der lan-gen Röhrenknochen . . . . . . . . . . . . 145

5.11 Kapitel 11:Kopfschmerz und Schwindel . . . . 146

5.12 Fragen zu Kapitel 3: Überprü-fung der Organsysteme . . . . . . . . 147

6 Antwortenkatalog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150

7 Erstkontaktfragebogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

Inhaltsverzeichnis

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Knochen. Je nach Position der Gelenkmaus kanndiese Bewegungen schmerzhaft einschränken undSchwellungen verursachen. Im schwersten Fallmuss die Gelenkmaus operativ entfernt werden.

OsteosarkomAggressive Tumorart, mit schnell wachsenden und(über Blutbahn in die Lunge) metastasierenden Tu-moren. Meist wird die Diagnose erst gestellt, wennbereits Metastasen bestehen. Radikale OPs (z. B.Unterschenkelamputation) und intensive prä- undpostoperative Chemotherapie führen zu einerPrognose von 60 bis 75% Heilbarkeit.

Betroffen sind meist langen Röhrenknochen (Fe-mur, Humerus, Tiabia) des Skelettsystems. 50 % derOsteosarkome sind nahe dem Kniegelenk lokali-siert und etwa 10% befinden sich in Nähe desSchultergelenks [Bielack, 2002].

Physiotherapeutische Untersuchungbei Verdacht auf pathologischeKnieschmerzen bei Kindern▶ Anamnese● Traumatischer Auslöser,● Freizeitaktivitäten/Sport,● Alter,● Schmerz nur in bestimmten Positionen,● Schmerz nur bei Belastung oder auch in Ruhe/nachts,

● allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Müdigkeit,mangelnde Leistungsfähigkeit.

▶ Inspektion und Palpation● Schwellung,● Überwärmung,● lokale Druckdolenz,● palpierbare Masse entlang der langen Röhren-knochen.

▶ Allgemeine Funktionsuntersuchung● Aktive und passive Bewegungen in alle Bewe-gungsrichtungen,

● Ganganalyse (Hinken?).

▶ Spezielle Tests: keine. Eine physiotherapeuti-sche Behandlung von Kindern/Jugendlichen mitKnieschmerzen sollte immer erst nach einergründlichen ärztlichen Abklärung erfolgen. Da dieoben genannten Pathologien sich meist unter Be-

lastung verschlechtern, kann eine physiotherapeu-tische Behandlung kontraindiziert sein.

MZusammenfassung Red Flags beiSymptomen im Bereich des Knie-gelenks

● Alter: Kinder/Jugendliche oder > 55 Jahre,● Trauma,● Flexion < 90°,● kann keine 4 Schritte Gewicht übernehmen,● Locking: blockiertes Gelenk,● Gelenkgeräusch „Klicken“ oder Krepitus,● plötzliches Einknicken,● Entzündungszeichen,● Zustand post-OP oder post-Injektion,● Zustand post-Infektion,● allgemeine Krankheitszeichen: Müdigkeit, Fie-ber,

● Hautausschlag,● Schmerz nur bei Belastung oder auch in Ruhe/nachts.

2.9 PhysiotherapeutischesScreening bei Symptomen imFuß bzw. SprunggelenkSprunggelenk und Fuß sind anatomisch komplexeRegionen mit einer Vielzahl innervierter und so-mit potenziell schmerzempfindlicher Strukturen[Palme, 1993]. Dementsprechend vielseitig sinddie möglichen Verletzungen und Pathologien indieser Region [Papaliodis, 2014]. Differenzialdiag-nostisch wichtig ist vor allem die Unterscheidungzwischen traumatisch bedingten und ideopathi-schen Symptomen und die genaue Lokalisation derSymptome. Wie für die anderen Regionen des Kör-pers soll in diesem Kapitel insbesondere auf Patho-logien eingegangen werden, die ärztlicher Diag-nostik/Intervention bedürfen und nicht alleindurch Physiotherapie behandelbar sind. Die wich-tigsten Beispiele sind Frakturen und Rupturen,Entzündungen, Tumoren und Nerven- bzw. Gefäß-erkrankungen.

Screening nach Körperregionen

78aus: Lüdtke u.a., Screening in der Physiotherapie (ISBN 9783132003415) © 2015 Georg Thieme Verlag KG

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2.9.1 Screening bei Verdacht aufeine Fraktur oder LigamentrupturSowohl traumatisch bedingte Frakturen und Rup-turen als auch Stressfrakturen sind aufgrund dergewichttragenden Funktion der Körperregion häu-fig Ursache für Schmerzen, Bewegungseinschrän-kung und Belastungsintoleranz des Fußes bzw.Sprunggelenks. Die häufigsten Ursachen für trau-matisch ausgelöste Verletzungen sind Verkehrs-unfälle, Stürze, das Fallenlassen eines schwerenGegenstandes auf den Fuß, aber auch Sportartenwie Fußball, bei denen z. B. die Gefahr des Umkni-ckens oder eines direkten Schlages/Trittes besteht.Dabei kann die Funktion des obere Sprunggelenksbeeinträchtigt sein, z. B. bei Frakturen der distalenTibia oder Fibula mit oder ohne Syndesmosebetei-ligung [Purvis, 1982], oder das untere Sprung-gelenk. Calcaneusfrakturen sind mit 60% die häu-figste Fußwurzelknochenfraktur [Palmersheim,2012]. Frakturen des Talus dagegen werden beson-ders häufig mit avaskulären Knochennekrosen inVerbindung gebracht [Halvorson, 2013]. Mittelfuß-frakturen, insbesondere des 5. Metatarsale, sinddie häufigste Stressfraktur des Fußes [Ramponi,2013]. 25% aller muskuloskeletalen Verletzungensind Inversionstraumen. Dies ist der häufigste Un-fallmechanismus für Komplett- oder Teilrupturendes Lig. deltoideus, bestehend aus dem anteriorenund posteriorem Lig. talofibulare und dem Lig. cal-caneofibulare. Von diesen ist das anteriore Lig. ta-lofibulare am häufigsten betroffen [Van den Beke-rom, 2013]. Eine weitere häufige Ruptur ist die derAchillessehne. Betroffen sind meist Personen imAlter von 35–39 Jahren, die eine Lauf- oderSprungsportart betreiben [Lantto, 2014].

Stressfrakturen sind häufig bei Sportlern mit re-petitiven Belastungen zu finden, z. B. beim Tennis,Joggen, Tanzen etc. [Sobhani, 2013]. Häufig findensich Stressfrakturen in den Mittelfußknochen undwerden oft zunächst als Verstauchung fehlinter-pretiert [Strayer, 1999]. Auch Stressfrakturen desCalcaneus z. B. nach Steigerung der Trainingsinten-sität sind bekannt [Pearce, 2011].

Ein unterschätzter Auslöser für Fußbeschwerdenist das Sesambein an der ersten Metatarsale. Be-kannt sind Stressfrakturen, Entzündungen, avas-kuläre Nekrosen und Chondromalazie [Boike,2011].

Red Flags für Fuß-/Srunggelenks-Fraktur oder RupturBei traumatischen Ursachen greifen die OttawaAnkle Rules [Stiell, 1994], die eigentlich entwickeltwurden, um die Anzahl überflüssiger Röntgenbil-der zu reduzieren. Für Physiotherapeuten könnendie Regeln in dem Sinne übertragen werden, dasseine unmittelbare Überweisung zu einer ärztlichenDiagnostik erfolgen sollte, wenn nach einem Trau-maa) des Sprunggelenks:● Schmerzen in der Region der Malleolen vorhan-den sind und ein weiteres der folgenden Symp-tome:○ Palpationsempfindlichkeit des Knochens bisca. 6 cm distal der posterioren Kante der Tibiaoder auf dem medialen Malleolus,

○ Palpationsempfindlichkeit innerhalb der 6 cmdistal der posterioren Kante der Fibula oderdes lateralen Malleolus,

○ Patient kann nach traumatischem Ereignisoder zum Zeitpunkt der Untersuchung keine4 Schritte gehen.

a) des Fußes:● Schmerzen im Mittelfuß vorhanden sind undmindestens eines der weiteren Symptome:○ Palpationsempfindlichkeit an der Basis des5. Metatarsale oder des Os naviculare,

○ Patient kann nach traumatischem Ereignisoder zum Zeitpunkt der Untersuchung keine4 Schritte gehen.

Die Sensitivität der Ottawa Rules liegt bei 98,5 %[Wang, 2013], d. h. mit hoher Wahrscheinlichkeitkann so eine Fraktur nach einem Trauma erkanntwerden.

Für Stressfrakturen gilt es als Red Flag,● wenn eine diagnostizierte Osteoporose vorliegt,● wenn Risikofaktoren für Osteoporose (S.58) vor-liegen [Pegrum, 2014],

● wenn die Belastbarkeit seit Beginn der Sympto-me abnimmt.

Weitere Risikofaktoren für Stress-frakturen● Sportarten mit repetitiver Belastung,● Krebserkrankung/Chemotherapie/Strahlenthera-pie.

2.9 Screening Fuß/Sprunggelenk

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Sportlerinnen sind besonders gefährdet, da zusätz-lich zu der sportlichen Belastung oft eine strengeDiät eingehalten wird. Dadurch können das Osteo-poroserisiko und die Gefahr von Stressfrakturensteigen [Brukner, 1997].

Physiotherapeutische Untersuchungbei Verdacht auf Fraktur/Ruptur▶ Anamnese● Trauma? Genauer Unfallmechanismus? Gab esein Geräusch während des Unfalls? Schmerz-beginn und Belastbarkeit seit Schmerzbeginn,

● Symptome progredient schlimmer bei Belastung(im Gegensatz zu z. B. Tibiakantensyndrom, dasinitial nur zu Belastungsbeginn schmerzhaft ist),

● Risikofaktoren für Osteoporose.

▶ Inspektion/Palpation● Schwellung,● evtl. Deformität,● Hämatom,● Druckempfindlichkeit.

▶ Allgemeine Funktionsuntersuchung● Keine/reduzierte Gewichtübernahme,● verändertes Gangbild,● Bewegungseinschränkung abhängig von Lokali-sation der Fraktur/Ruptur.

▶ Spezielle Tests● Vibrationstest (Stimmgabel, Smartphone) beiVerdacht auf (Stress-)Fraktur, z. B. der Tibia [Les-ho, 1997]. Dieser Test ist für alle knöchernenStrukturen sinnvoll, die so oberflächlich liegen,dass sie mit der Stimmgabel/dem Smartphone sodirekt wie möglich berührt werden können.

● Stethoskop-Stimmgabel-Test bei Verdacht auf Fi-bulafraktur [Moore, 2009] (▶Abb. 2.49).

● Bei Verdacht auf Achillessehnenruptur: Thomp-son-Test (Wadendrucktest) [Thompson, 1962].Der Test ist positiv, wenn bei Wadendruck keineFuß-Plantarflexion erfolgt. Dieser Test hat über-raschend nur eine Sensitivität von 40% und istsomit nur in Verbindung mit der Anamnese undPalpation der Achillessehne als Sicherheitstestgültig (▶Abb. 2.50 und ▶Abb. 2.51).

Abb. 2.50 Thompson-Test.

Abb. 2.49 Stethoskop-Stimmgabel-Test (Fibulafraktur).

Abb. 2.51 Palpation der Achillessehne.

Screening nach Körperregionen

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2.9.2 Screening bei Verdacht aufeine TumorerkrankungBösartige Tumorerkrankungen des Fußes/Sprung-gelenks sind extrem selten [Walling, 1994]. Gut-artige Tumoren sind meist Exostosen, Knochenzys-ten und Osteome. Am häufigsten kommt der soge-nannte Fersensporn als Wucherung des Os calca-neus vor. Ursachen sind Übergewicht, stehendeBerufe, Laufsport, enge Schuhe [Tu, 2011; Moro-ney, 2014]. Bösartige Tumoren sind Chondrosarko-me und Ewing-Sarkom sowie Knochenmetastasen[Buchner, 2005].

Red flags und physiotherapeutischeUntersuchungWie für alle Tumorerkrankungen liegt ein erhöhtesRisiko vor, wenn eine vorherige Krebserkrankungbekannt ist. Unspezifische Krankheitszeichen, Ge-wichtsverlust etc. treten oft erst in fortgeschritte-nen Stadien auf. Physiotherapeuten erkennen Tu-morerkrankungen in der unteren Extremität vorallem durch ihren progredienten Verlauf mit zu-nehmender Gewichtsintoleranz. Dieses Zeichen istzwar sensitiv, aber sehr unspezifisch; es sollte je-doch immer zu einer ärztlichen Abklärung ver-anlassen.

2.9.3 Screening bei Verdacht aufein lokales oder systemisches ent-zündliches GeschehenEbenso wie für Frakturen gilt, dass im Bereich desFußes und des Sprunggelenks eine Vielzahl vonStrukturen entzündet/gereizt sein kann [Regule,2010]. Alter des Patienten, Lokalisation der Symp-tome und Verlauf der Erkrankung geben wertvolleHinweise auf die Entzündungsursache [Rudicel,1989]. Septische Arthritis am Sprunggelenk wirdmeist von Staphylokokken ausgelöst [Lee, 2000],aber auch Tuberkulose oder Borreliose können sicham Fuß manifestieren [Nayak, 2014]. Bursitis derBursa retrocalcanearis entsteht durch dauerhaftenDruck, z. B. bei schlecht sitzenden Schuhen. Diehäufigste Tendinitis betrifft die Achillessehne,meist Symptom von Fußfehlstellungen (vermehrtePronation) oder schlecht sitzender Sportschuhe.Patienten mit Vorerkrankungen wie Diabetes oderarterieller Verschlusserkrankung sind häufiger vonFuß- oder Zehenentzündungen betroffen [DiDo-

menico, 2006]. Bei Kindern relativ weit verbreitetist die Hand-Mund-Fuß-Krankheit, mit Ausschlä-gen an Handfläche und Fußunterseite sowie Bläs-chenbildung im Mund, verursacht durch Enterovi-ren [Stock, 2014]. Eine weitere aseptische Entzün-dung ist die Plantafaszitis, die zu Schmerzen unterder Fußsohle und im Fersenbereich führt [Sobhani,2013]. Ursachen sind oft Fußfehlstellungen, Lauf-sportarten und ungeeignetes Schuhwerk [Goff,2011].

Klinisch oft mit einer Entzündung verwechseltwird das Complex Regional Pain Syndrome (CRPS),das im Fuß als Komplikation nach einer Verlet-zung, seltener auch spontan auftreten kann [Shah,2011].

Fuß und Sprunggelenk sind sehr häufig bei ver-schiedenen systemischen Erkrankungen betroffen,z. B. ist eine Entzündung der Großzehe das Kardi-nalzeichen für Gicht [Mallinson, 2014]. Verände-rungen der Zehengelenke gehören zu den klassi-schen klinischen Zeichen von primär chronischerPolyarthritis.

Red Flags für entzündlicheGeschehen● Entzündungszeichen: Schwellung, Rötung, Über-wärmung, Schmerz, Bewegungseinschränkung,

● allgemeines Krankheitsgefühl und evtl. Fieberbei systemischer Erkrankung,

● Zustand post-OP,● Zustand post-Infektion (z. B. grippaler Infekt).

Entzündungszeichen sind immer Anlass für eineärztliche Diagnostik.

Weitere Risikofaktoren● Bekannte rheumatische Erkrankung oder Gicht,● Diabetes oder arterielle Verschlusserkrankung,● Sportarten wie Joggen, Tennis etc.,● neues oder sehr altes Schuhwerk,● Veränderung der Trainingsintensität,● Zeckenbiss.

2.9 Screening Fuß/Sprunggelenk

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Physiotherapeutische Untersuchungbei Verdacht auf ein entzündlichesGeschehen▶ Anamnese. Schmerzlokalisation als Hinweis aufbetroffene Struktur, z. B. Plantarfaszitis verursachtSymptome im Fußgewölbe und an der Ferse; eineReizung des Sesambeins führt zu Symptomen ander Basis der Großzehe.

▶ Inspektion/Palpation● Schwellung,● Überwärmung.

Bei Verdacht auf ein entzündliches Geschehenwird keine weitere Funktionsuntersuchung durch-geführt, sondern eine unmittelbare ärztliche Diag-nostik veranlasst.

2.9.4 Screening bei Verdacht aufeine neuropathische ErkrankungenDas häufigste Engpass-Syndrom mit Beschwerdenim Fuß ist das Tarsaltunnelsyndrom, bei dem derN. tibialis posterior betroffen ist [Ahmad, 2012/2].Typische Symptome sind Parästhesien im Versor-gungsgebiet des N. tibialis posterior auf dem Fuß-rücken und unter der Fußsohle, die analog zumKarpaltunnelsyndrom gehäuft nachts auftreten.Ursachen sind zu enge und zu hohe Schuhe,Schwellungen im Bereich des Tarsaltunnels als Fol-ge eines Traumas, Entzündungen oder raumfor-dernde Prozesse [Milnes, 2012]. Seltener ist dieKompression des N. peronaeus im anterioren Tar-saltunnel [DiDomenico, 2006], bei dem Muskel-schwächen, Schmerz und Parästhesien im Versor-gungsgebiet des N. peronaeus auftreten.

Periphere Polyneuropathien äußern sich da-gegen meist als Missempfindungen unter der Fuß-sohle oder des gesamten Fußes. Abhängig von denbetroffenen Nervenfasern kann es zu unterschied-lichen Präsentationen kommen, wobei sowohl dietypischen sensorischen Symptome als auch moto-rische Beeinträchtigungen und autonome Zeichenauftreten können.

Red Flags für Tarsaltunnelsyndrom● Parästhesien im Versorgungsgebiet des N. tibialisposterior (oder N. peronaeus),

● Symptome treten vor allem nachts auf,● besser bei Reiben der betroffenen Region.

Weitere Risikofaktoren für Tarsal-tunnelsyndrom● Pes planus,● Übergewicht,● Rheumatoide Arthritis,● Trauma,● Diabetes,● Alkoholabusus.

Red Flags für Polyneuropathien sind nicht be-schrieben. Die Art und Ausprägung der Symptomeweist jedoch eindeutig auf eine neurogene Ursachehin. Die differenzialdiagnostische Herausforderungbesteht in der Abgrenzung zu z. B. Nervenwurzel-symptomen bei LWS-Bandscheibenvorfällen. Peri-phere Neuropathien im Gegensatz zu radikulärenSymptomatiken zeigen keine strikt dermatomaleoder myotomale Zuordnung. Oft beschrieben wirddie „sockenartige“ Verteilung der Parästhesien.

Risikofaktoren für periphere Poly-neuropathien● Diabetes,● Alkoholabusus,● Vitamin B6- und B12-Mangel,● Infektionen: (Borreliose, Diphterie, HIV),● Autoimmunreaktionen (Guillain-Barré-Syndrom[Van den Berg, 2014]),

● Vergiftungen (Quecksilber, Blei),● Medikamentenebenwirkungen (Antibiotika undChemotherapie),

● Unterfunktion der Schilddrüse,● Leber- und Nierenerkrankungen,● Durchblutungsstörungen.

Eine weitere neurogene Erkrankung, die relativhäufig auftritt und sich als Schmerz oder Taubheitim 3. und/oder 4. Zeh äußert oder zu dem Ein-druck führt, man würde auf einem „Knoten“ lau-fen, ist das Morton-Neurom. Es handelt sich umeine gutartige Verdickung eines Astes des media-len N. plantaris, die degenerativen Ursachen zuge-schrieben wird. Bei Frauen tritt das Phänomenhäufiger auf als bei Männern, da eine der mögli-chen Ursachen das Tragen hochhackiger Schuhesein kann.

Screening nach Körperregionen

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Physiotherapeutische Untersuchungbei Verdacht auf eine neurogeneErkrankung▶ Anamnese● Risikofaktoren erfragen,● Qualität und Verhalten der Symptome.

▶ Inspektion/Palpation und Funktionsunter-suchung. Kann unauffällig sein.

▶ Spezielle Tests● Neurologische Untersuchung,● Neurodynamik,● Morton-Neurom: Foot-Squeeze-Test [Owens,2011] (▶Abb. 2.52). Ein positives Testergebnisist die Reproduktion von Symptomen bei Kom-pression auf die Metatarsalköpfchen.

● Tarsaltunnel: Hoffmann-Tinel-Zeichen [Oloff,1998] (▶Abb. 2.53). Der Test ist positiv, wennKlopfen auf den posteromedialen Knöchel einKribbeln/Brennen provoziert.

2.9.5 Screening bei Verdacht aufeine peripher vaskuläre UrsacheThrombosen und arterielle Verschlusskrankheitäußern sich gelegentlich mit Symptomen im Fuß(meist jedoch Wade). Veränderungen der Hautund der Zehennägel können Hinweise auf eine vas-kuläre Pathologie geben. Diese werden in Kap. Er-krankungen des vaskulären Systems (S.110) näherbeschrieben. Die wichtigsten Screeninginstrumen-te sind der Wells-Score (▶Tab. 3.3) bei Verdachtauf eine tiefe Beinvenenthrombose und die Palpa-tion der Fußpulse (▶Abb. 2.54) bzw. der Rat-schow-Test [Harders, 1967] bei Verdacht auf einearterielle Ursache.

Ergibt der Wells-Score einen Verdacht auf einetiefe Beinvenenthrombose, ist eine sofortige ärzt-liche Diagnostik erforderlich.

Ratschow-Test (▶Abb. 2.55): Patient liegt aufdem Rücken. Der Patient oder der Therapeut hältbeide Beine vertikal, während der Patient 2 Minu-ten intensiv Dorsalextension und Plantarflexiondurchführt. Danach setzt sich der Patient auf undlässt die Beine hängen. Auffällig ist der Test, wenndie Bewegung Schmerzen verursacht oder wenndas betroffene Bein sich nach dem Aufsetzen lang-samer rötet.

MZusammenfassung Red Flags beiSymptomen im Bereich des Fußes

● Palpationsempfindlichkeit des Knochens,● Trauma,● Patient kann keine 4 Schritte gehen,● Risikofaktoren für Osteoporose,● Belastbarkeit nimmt progredient ab,● Entzündungszeichen,● allgemeines Krankheitsgefühl,● Zustand post-OP/post-Infektion,● Diabetes,● Alkoholabusus,● neurologische Zeichen,● Gangstörungen,● Durchblutungsstörungen und Risikofaktorenfür eine vaskuläre Erkrankung,

● Veränderungen der Haut, der Nägel.

Abb. 2.52 Foot-Squeeze-Test.

Abb. 2.53 Hoffmann-Tinel-Zeichen bei Tarsaltunnel-Syndrom.

2.9 Screening Fuß/Sprunggelenk

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a b

dc

posterior tibialdorsalis pedis

anterior tibialperoneal

Abb. 2.54 a, b und c. Lokalisation der Fußpulse und der A. poplitea.

a b

Abb. 2.55 Ratschow-Test.

Screening nach Körperregionen

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2.10 PhysiotherapeutischesScreening bei Kopfschmerzenund Schwindel

2.10.1 EinleitungKopfschmerzen betreffen 46% der erwachsenenBevölkerung [Stovner, 2007]. Sie beeinträchtigendie Lebensqualität und die Funktionsfähigkeit vonPatienten im Alltag [D'Amico, 2013; Raggi, 2013].Klassifiziert werden Kopfschmerzen von der Inter-nationalen Kopfschmerzgesellschaft (IHS) in pri-märe und sekundäre (durch eine andere Erkran-kung oder Dysfunktion bedingte) Kopfschmerzar-ten, (www.ihs.org). Physiotherapeuten behandelnoft die beiden häufigsten primären Kopfschmerz-arten Spannungskopfschmerz und Migräne [Stov-ner, 2007] sowie von den als sekundär eingestuf-ten Kopfschmerzarten den Kopfschmerz als Folgeeiner kraniomandibulären Dysfunktion, zervikoge-nen Kopfschmerz und Kopfschmerz als Folge einesHWS-Traumas, z. B. eines Schleudertraumas.

Schwindel betrifft etwa 20–30% der Bevölke-rung [Karatas, 2008]. Mit zunehmendem Alternimmt die Prävalenz von Schwindel zu [Kerber,2006]. Für Schwindel gibt es kein international an-erkanntes Klassifikationssystem. Unterschiedenwerden Schwindeltypen nach Qualität desSchwindels (z. B. Drehschwindel, Liftschwindel,Schwankschwindel, Gangunsicherheit etc.) odernach Ursache des Schwindels (zentrale versus pe-riphere Ursache). Dabei wird meist eingeteilt inPresynkopen (Gefühl, in Ohnmacht zu fallen),Gleichgewichtsstörungen, nichtspezifischenSchwindel und Vertigo. Vertigo ist eine Unterformdes Schwindels und beschreibt eine Scheinbewe-gung des Raumes um den Patienten oder des Pa-tienten im Raum und hat eine zentrale oder peri-phere vestibuläre Ursache [Della Morte, 2012]. Pe-riphere Ursachen sind gutartiger Lagerungs-schwindel (8 %), Morbus Ménière (5–11%), vesti-buläre Neuritis (1,8–4%). Zentrale Ursachen sindMigräne, Gehirnerschütterung, neurodegenerativeErkrankungen (MS, Akustikusneurom) oder zere-brale Durchblutungsstörungen (3–7%) [Colledge,1994].

2.10.2 Red Flags bei Kopf-schmerzenKopfschmerzen, insbesondere wenn sie erstmaligauftreten und von neurologischen Zeichen beglei-tet sind, sowie plötzlich aufgetretene heftige Kopf-schmerzen können Symptom einer potenziell le-bensbedrohlichen Situation sein, z. B. einer Hirn-blutung. Um eine ernsthafte Pathologie als Ursachefür Kopfschmerzen auszuschließen, gelten folgen-de Red Flags als Anlass für eine sofortige ärztlichenAbklärung:● Plötzlicher heftiger Beginn (z. B. Subarachnoidal-blutung),

● Kopfschmerz von veränderter Qualität undQuantität,

● Kopfschmerz am frühen Morgen,● neuer anhaltender Kopfschmerz bei Patien-ten>50 oder < 10 Jahren (Arteritis temporalis,Tumor),

● Lageabhängigkeit, Meningismus oder Erbrechen(Meningitis),

● Kopfschmerz als Folge eines Traumas in den ver-gangenen 90 Tagen (z. B. subdurales Hämatom),

● Stauungspapille (Horner-Syndrom),● Persönlichkeitsveränderung, Gedächtnisstörun-gen, Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle (Tu-mor),

● neurologische Begleiterscheinungen (Tumor,Schlaganfall),

● verstärkt/ausgelöst durch Husten, Niesen oderBewegungen,

● begleitet von Sehstörungen oder verstärkt durchKauen (Riesenzellenarteriitis),

● bei immunsupprimierten Patienten oder beste-hender Krebserkrankung (Meningitis, Abszess,Metastasen etc.),

● systemische Zeichen wie Fieber etc. (Meningitis,Borreliose).

2.10.3 PhysiotherapeutischeUntersuchung bei Kopfschmerzen▶ Anamnese● Abfragen der oben aufgelisteten Warnsignale,● Beginn der Kopfschmerzen, bei wiederkehren-den Symptomen: Dauer und Frequenz der Atta-cken,

● Auslöser,● Verhalten der Symptome: Zusammenhang mitHalswirbelsäulen- oder Kieferaktivitäten,

2.10 Screening bei Kopfschmerzen und Schwindel

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● Medikamente (> 10 Tage pro Monat Schmerzme-dikation können Kopfschmerzen als Nebenwir-kung verursachen).

▶ Inspektion und Palpation● HWS und Kiefer,● Augen: Rötung, Tränenproduktion, hängendesAugenlid,

● Temporalarterie: prominent, druckdolent.

▶ Allgemeine Funktionsuntersuchung. HWS undKiefer.

▶ Spezielle Tests● Neurologische Untersuchung:

○ peripheres Nervensystem: Dermatome, Myo-tome, Reflexe,

○ zentrales Nervensystem: Babinski-Zeichen(▶Abb. 2.56, ▶Abb. 3.14 und ▶Abb. 3.15), Un-terberger-Tretversuch, Romberg-Phänomen,Koordinationstests etc.

● Hirnnerventests (S.129):○ Pupillenreaktion,○ Bewegungen eines Gegenstandes/Fingers mitden Augen folgen,

○ Hörtest (jeweils 1 Ohr zuhalten),○ Stimmgabeltest: Weber- und Rinne-Test(▶Abb. 2.60).

Weber-Test: Die Stimmgabel wird auf die Mittedes Kopfes aufgesetzt. Der Ton soll mit beiden Oh-ren gleich laut wahrgenommen werden. Rinne-Test: Stimmgabel wird auf Processus Mastoideusaufgesetzt. Wenn der Patient den Ton nicht mehrwahrnimmt, wird die Stimmgabel in die Luft vordas Ohr gehalten. Ein normales Testergebnis wäre,wenn der Ton, nachdem er am Mastoid nicht mehr

zu hören war, vor dem Ohr durch die Luftschwin-gung noch wahrgenommen wird.

2.10.4 Red Flags bei Schwindel● Seh-, Sprech-, Schluckstörungen oder andereneurologische Defizite,

● gestörte Vigilanz, Bewusstseinsverlust,● Hörverlust.

Übelkeit, und Erbrechen sind typische Begleit-erscheinungen bei Schwindel und gehören nichtzu den Red Flags.

2.10.5 PhysiotherapeutischeUntersuchung bei Schwindel▶ Anamnese● Art des Schwindels: Schwanken, Drehen ...,● Dauer der einzelnen Schwindelattacken oder an-haltender Schwindel,

● Auslöser: Trauma?● Abhängigkeit von Körperbewegungen, Augen-bewegungen,

● neurologische Begleiterscheinungen,● Medikamente, Drogen, Alkohol,● 5 Ns und 3 Ds für Dysfunktion der A. vertebralis(S.40).

▶ Inspektion und Palpation● Vigilanz, Bewusstseinsstörungen?● Gesicht: Motorik (Augen und Gesichtsmuskeln),Augenrötung, tränendes Auge.

▶ Allgemeine Funktionsuntersuchung● Gangbild,● HWS und Kiefer.

▶ Spezielle Tests● Neurologische Untersuchung: zentrales Nerven-system und peripheres Nervensystem inklusiveder Hirnnerven (s. o.),

● Dix-Hallpike-Lagerungsprobe,● Blutdruck.

Eine Übersicht über die häufigsten Schwindel-arten, ihre Symptome, Zeichen und Ursachen sindin ▶ Tab. 2.5 dargestellt.

Abb. 2.56 Babinski-Zeichen

Screening nach Körperregionen

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Abb. 2.58 Gegenständen mit den Augen folgen.

Abb. 2.57 Pupillenreaktion

Abb. 2.60 Weber-Test.

Abb. 2.59 Hörtest.

2.10 Screening bei Kopfschmerzen und Schwindel

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