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Friedhof Hamburg Ohlsdorf, Grablage Y10 78/97

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30. Jugendgerichtstag 201714.–17. September 2017, Berlin

Vergessene Frauen und Männer

Jugendstrafrechtsgeschichte als Soziale Reformbewegung


Vergessene Frauen und Männer Jugendstrafrechtsgeschichte als Soziale Reformbewegung

Überblick

▪ Einführende Thesen

▪ Orte

▪ Strukturen

▪ Gesichter

▪ Fazit



„Es fällt auf, daß zunächst nur Juristen beteiligt sind. Erst sehr viel

später kommen die Ärzte, die Lehrer, die Frauenbewegung und

schließlich– nach dem ersten Weltkrieg – die Jugendbewegung mit

ihren neuen sozialpädagogischen Impulsen hinzu.“

Quelle: Maschinenschriftiche Vereinschronik (50er Jahre, undatiert), S. 1

Quelle: Rudolf Sieverts: Das Jugendgerichtsgesetz von 1953 und die deutsche Jugendgerichtsbewegung.

In: Berthold Simonsohn (Hg.): Jugendkriminalität, Strafjustiz und Sozialpädagogik. 2. Aufl. 1969. S. 123

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„Die in Amerika und England gesammelten Erfahrungen dieser

Männer haben für die ganz autochthon, d.h. ohne ausländisches

Vorbild entstandene deutsche Jugendgerichtsbewegung die

Bedeutung gehabt, (…) sich auf dem richtigen Weg zu befinden.“

Quelle: Rudolf Sieverts: Das Jugendgerichtsgesetz von 1953 und die deutsche Jugendgerichtsbewegung.

In: Berthold Simonsohn (Hg.): Jugendkriminalität, Strafjustiz und Sozialpädagogik. 2. Aufl. 1969. S. 122,123/127

„Der Anfang der Reformbewegung war die Nüchternheit selbst.

Nur zwischen den Zeilen spürt man, welche lebendige menschliche

Teilnahme an den Jugendtragödien (…) auch diese Männer

beseelte.“

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Quelle: Amtsgerichtsrat Dr. jur. Paul Köhne: Jugendgerichte In: MschrKrim (2.Jg.) 1905, 574, 576

„Die Vereinigten Staaten von Nordamerika

sind mit der Schaffung von Jugendgerichten

vorangegangen; wir werden ihnen folgen

müssen, wenn wir nicht eine schwere Schuld

gegen die heranwachsende Generation auf uns

laden wollen.“

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THESE 1

Das Geburtsjahr der DVJJ im Jahr 1917 zu sehen, lässt die wahre Geschichte der Vereinigung im Verborgenen.

In den Blick zu nehmen sind die Frauen und Männer davor.


THESE 2

Das Projekt Jugendgerichte und Jugendgerichts-hilfen der Kaiserzeit ist nicht Ausdruck der Kaiserzeit, sondern eine Gegenbewegung.


THESE 3

Die uns bis heute immer noch prägenden Erzählungen der Geschichte durch Schaffstein, Miehe, Sieverts und Dallinger sind der zum Scheitern verurteilte Versuch, sie frauenfrei und judenfrei zu erzählen.



Amtsgerichtsrat Julius Friedrich

Landsberg

Bildquelle: Archiv der Stadt Remscheid, Historisches Zentrum


„Die Wirksamkeit der staatlichen

Strafe ist ein Wahn, von dem sich

die Zukunft abwenden wird wie

von Folter und Hexenprozeß […]

Für die Jugend nicht Strafe,

sondern nur Erziehung!“

Diskussionsbeitrag. In: Deutsche Zentrale für

Jugendfürsorge (Hg.): Verhandlungsberichte des

3. Deutschen Jugendgerichtstags, S. 95

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Sitz der Geschäftsstelle der

Deutschen Zentrale für Jugendfürsorge

von Oktober 1909 bis September 191418/43

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Pauline Fürstin zu Wied


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„So nahm ich gerne eine wenig

einträgliche Stellung als Sekretär

der Deutschen Vereinigung für

Jugendgerichte und Jugend-

gerichtshilfen an. [...]“

„Der Vereinigung gehörten sozial

gesinnte und aufgeschlossene

Jugendrichter, Fürsorger und auch

Strafrechtslehrer an.“

„Der spiritus rector der

Vereinigung war der Berliner

Jugendrichter Herbert Francke

[...].“

Quelle: ebd., S. 153 f.

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Harald Poelchau



„[...] und verdingte sich als

Geschäftsführer der

‚Deutschen Vereinigung für

Jugendgerichte und

Jugendgerichtshilfe [sic]‘, die

im alten Reitstall des

Generalfeldmarschalls von

Moltke untergebracht war.“

Quelle: Klaus Harpprecht (2004): Harald Poelchau.

Ein Leben im Widerstand. S. 63

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Elsa von Liszt





Frieda Duensing

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Frieda Duensing (3. von links, rechts daneben Prof. Dr. Georg

Kerschensteiner), undatierte Aufnahme 37/43

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Elsa von Liszt (1927): 10 Jahre Jugendgerichtsarbeit. Die Tätigkeit des Ausschusses bezw. der Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen von 1921 bis 1927. S. 39



Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!


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