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~ea 4s. 26. 10. 1917] und die Verevbungsweise yon 32 Merkm~len (ira Detail yon 5) durch 3 bis 4 Generationen systematisch ver- tolgt, hofit der VerL einen anregenden und folgen- reichen Beitrag ~nr Weiterentwicklung des Mendeli~- mus zu liefern. Speziell interessant simi zwei vom Verf. ~estgestellte Erscheinungen: n~tmlich das Hervor- gehen ver~chieden attssehender und auch Verschieden vererbender Produkte aus reziproker Kreuz~ng (~AX C~ B und ~BX ~ A), ferner die Umkehrung der SpaltungsverhRltnisse, in welchen yon der zweiten Generation ab (F~ = Filii secundi ordinis) die verschie- 4anen Typen unter tier N~chkommensehaft auftreten, wobei es sell)at zum vSlligen nachdauernden Verschwin- den des einen Elterntypus kommen kann. Beispiele dieses Verhaltens gibt foigende Gegeniiberstellung, in weleher die beol~ehteten und die theoretiseh erwar- teten Zahlenverh~ltnisse recht gut ilbereinstimmen. _Cochinchina ~ X Minorka ~ Imnorka~ ~< Cochinehina(~ L Generation (F t) : breiter K~mm (~) ] eirffaeher Kamm (~) vollpigmentiert (Q) ] teilpigmentiert braun (~) mit schwarz als [weifl (~) mit etwas schwarz Neuheit [ ale Neuheit befiederte Schllfte (~) [ naekte Sch~ifte (~) Beinfarbe tells gelb (~), [ ....... tells grau (~) I graue x~emzarue ~) IL Generation (F~): breit : einfach = 15 : 1 (beob.) (15 : 1 erwartet) vollpigm. : teLlpigm.: weil~ -- 9 : 4 : 3 (beob.) ( 36:12:16erw. --" : 3 : 4 , schwarz : braun : wei~ = 12 : I : 3 (beob (45 : 3 : 16 erw.) befiedert : naekt --14 : 2 (beob.) (15 : I erwaz~:et) gelbbeinig ; graubeinig -" 11 : 5 (beob.) (11 : 5 erwartet) Mitteilungen aus verschiedenen Gebieten. breit : einfach -----1 : 15 (beob.) (1 : 15 erwartet) vollpigm. : teilpigm. : weifl --0 : 15 : 7(beob.) (0 45 : 19 erw.) schwarz braun : weil~ -" 10 5 : 7 (beeb.) (27 18 : t9 erw.) befiedert : naekt --0 : 2"2 (beob.) (0 : n erwartet) gelbboinig : graubeinig 5 : II (beob.) (5 : 11 erwartet) Bei aeinea Kreuzungen absol~t reiner Raseen fin- det Verf., daiS der Vatertypus die Form des Kammes, der Muttertypus die Ausbreitung und Verteiluug ~ des Pigments sowie den Farbenton, eben.so die Befiederung oder Nacktheit der Schi~fte bestimmt. Es ergibt sich also ein deutlicher EinfluB des Geschlechtes der Stammeltera auf die Aaspr~gung der Erbanlagen. Wiihrend die erste Bastardgeneration (Ft) im allge- meinen gleichfiirmig ist, besteht in F~ Mehrgestaltig- keit oder sog. Sl~alttmg und zwar i~ !Kendelschen Zah- ~euverhitltnissen, die sich yon 3 : 1, bzw. 9 : 3 : 3 : 1 t~w. ahleiten. Ein solches Verhalten gilt in der einen Verbindungswei~e (Cochin ~ X Minorka (~) sogar all- gemein; in der reziproken (Minorka ~ X Cochin (~) mendeln zwar die einen Merkmale, andere jedoch lassen keine Spaltuug erkennen bzw. bleibeu dauernd ver- schwunden. Jedoch erweist sich dieses zun~lchst sehr autfallende Verhalten nur als Grenzfall der allgemein bemerkbaren Umkehrung der Spalt~angsverhRltuiese, wie ale oben zahlenm~tl3ig belegt wu~cle. Es ist anzu- nehmen, daiS auch in diesen F~llen wle in allen an- deren siehtlieh mendelnden F~.llen in der Veranlagong 663 alle mSgliche n Kombinationen gebihlet werdea, also Spaltung unter den Fortpflaazungs~llen erfolgt: Die~e innerliche Veranlagongsverschiedeaheit , welche den ,,Geaotypu~" betrifft, verritt sich je~och infolgo eider Schwitehung der Anhgen: o4r Gene, einer ,,Genasthe- nle", nieht an allen Tritgeru ,%ttch nach auflen bin (ira ,,Phaenotypus"), eondern nur an einer beschr~tnkten Zahl, also nur an einzelnen Kombinationen, ja im Grenzfalle an gar keiner der Kombinationen mehr, so daft at~ dem SpaltungsverhKltnis 15:1 die Rehttio~en 12 : 4, 11 : 5, 9 : 7, ? : 9, 5 : 11, 4: 12, schlieislich I : 15, ja 0 : 16 hervorgehen. Nach der Auffassug des VerL er- folgt den unsichtbaren Anlagen naeh allgemein Mendel- sche Spaltung, und kann dieseIbe ~tuiserlich weniger oder nieht merklich werden. Dieser Sehlufl wird veto Verf. gesttitzt d~rch restloee Analyse der Beobachtungen im Sinne der Faktorenlehre, ferner &urch gute Uberei.n- stimmung der beobachteten und der nach den Fak- toreaformeln thcoretisch erwarteten Spal~ungsverhtilt- nisee. Verf. gibt auch recht anschauliche geometrische DiagTamme flir die FaktorenformeLn und die bei unge- minderter Stitrke der Faktoren und bei Genasthenie reeultierenden SpaltungsverhRltnisse. Bei einer solchen nieht-manifesten Veranlagung oder Kryptomerie ergibt sich die Miigliehkeit eines ge- legentliehen Wiederhervortretens der stammelterlicheu Eigensehafteu, eines sog. At~vismus, wie ihn VerL aueh tats~chlich beobachten konnte. Die Unsache fltr die Schwiietmng bestimmter An- lagen in gewissen BastardierungsfRllen sieht VerL darin, daft die yon der einen Zeugungszelle (Gamete) iiberbrachten Anlagen in der Beiruchtungszelle (Zygote) infolge ihres ,einschichtigen" Daseins (hoplogametischer Ztmtand) eine nachhaltige SchwRchung eriahren. Nach dieser Vorstellung hat die Bastardierung an sich einefi sehwitchenden Einflu6 auf die Entfaltung~stgrke oder Valenz der einseitig eingebrachten Evbanlagen -- ein Verhalten, das Verf. als hybridogene Genasthenie be- zeichnet. Die Fremdkreuzung emcheint demnach nicht bloB ah eine Quelle der BLl4ung neuer Kombinationen oder Formeu, sondern hat auch ausmerzende Bedeutung. Die Rolle der reinzfichtigen Befruchtung i~t darin gelegen, daiS sie die Erbanlagen in voller ra~setypiseher Val.enz erhitlt, wRhrend jede Fremdbeiruchtung die einseitig beigebrachten gefiihrdet. VerL weist a~teh darauf hin, daft Fremdbefruchtung nnd folgende Ge- nasthenie einerseits spii.tere Atavismen erm6glicht, andererseits zu nachhaltigem Versehwinden a~ch krankhafter Anlagen bei~n Menschen fiihren kSnnte. Diese Andeutungen mitgen die Meinung dee Verf. recht[ertigen, daiS hiemlt ein neues fruchtbares Gebiet fiir die experimentelle Vererbungsforschung ersehloeseu erseheint. Autoreferat. Lymphgefiifle der Flsehe. Cber das, was bei den Wirbeltieren als ein Lymphgefdfl zu betrachten ist, und welche Leistung es zu verrichten hat, gehen sogar hdute noch die Ansichten der Forscher ziemlich weit auseinander. Bei den Sliugetieren wird freLlich fast allgemein angegeben, dab -- im Gegensatz zu den B~utadern, die sich yore Herzen als dem Mittelpunkt aus als Arterien iiberall im K6rper verbreiten und yon der Peripherie als Venen dorthin zurtickkehreu die LymphgefRise nut in der einen Richtung, nRm- lich dem Herzen, zu verlaufen; ihr Inhalt, die Lymphe, let der Saft, der aus den Geweben des KSrpers vom Herzen in sie hinein angesaugt wird. (Daher hei6en die Lymphgefl~Be auch Saugadern.) Man wei8 aber

Lymphgefäße der Fische

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~ e a 4s. 26. 10. 1917]

und die Verevbungsweise yon 32 Merkm~len (ira Detail yon 5) durch 3 bis 4 Generat ionen systematisch ver- tolgt, hofi t der VerL einen anregenden und folgen- reichen Bei t rag ~nr Weiterentwicklung des Mendeli~- mus zu liefern. Speziell in te ressant s imi zwei vom Verf. ~estgestellte Erscheinungen: n~tmlich das Hervor- gehen ver~chieden attssehender und auch Verschieden ve re rbende r Produkte aus reziproker Kreuz~ng ( ~ A X C~ B und ~ B X ~ A), ferner die Umkehrung der SpaltungsverhRltnisse, in welchen yon der zweiten Generat ion ab (F~ = Fil i i secundi ordinis) die verschie- 4anen Typen unter tier N~chkommensehaft auftreten, wobei es sell)at zum vSlligen nachdauernden Verschwin- den des einen E l t e rn typus kommen kann. Beispiele dieses Verhal tens g ib t foigende Gegeniiberstellung, in weleher die beol~ehteten und die theoretiseh erwar- teten Zahlenverh~ltnisse recht gut ilbereinstimmen.

_Cochinchina ~ X Minorka ~ Imnorka~ ~< Cochinehina(~

L Generation (F t) : bre i ter K~mm (~) ] eirffaeher Kamm (~) vollpigmentiert (Q) ] teilpigmentiert

braun (~) mit schwarz als [weifl (~) mit etwas schwarz Neuheit [ ale Neuheit

befiederte Schllfte (~) [ naekte Sch~ifte (~) Beinfarbe tells gelb (~), [ . . . . . . .

tells grau (~) I graue x~emzarue ~ )

I L Generation (F~): breit : einfach = 15 : 1 (beob.)

(15 : 1 erwartet) vollpigm. : teLlpigm.: weil~

-- 9 : 4 : 3 (beob.) ( 3 6 : 1 2 : 1 6 e r w .

--" : 3 : 4 , schwarz : braun : wei~

= 12 : I : 3 (beob (45 : 3 : 16 erw.)

befiedert : naekt - - 1 4 : 2 (beob.)

(15 : I erwaz~:et) gelbbeinig ; graubeinig

-" 11 : 5 (beob.) (11 : 5 erwartet)

Mi t t e i lungen aus v e r s c h i e d e n e n Geb ie t en .

brei t : einfach -----1 : 15 (beob.)

(1 : 15 erwartet) vollpigm. : teilpigm. : weifl

- - 0 : 15 : 7(beob.)

(0 45 : 19 erw.)

schwarz braun : weil~ -" 10 5 : 7 (beeb.)

(27 18 : t9 erw.) befiedert : naekt

- - 0 : 2"2 (beob.) (0 : n erwartet)

gelbboinig : graubeinig 5 : II (beob.)

(5 : 11 erwartet)

Bei aeinea Kreuzungen absol~t reiner Raseen fin- det Verf., daiS der Vate r typus die Form des Kammes, der Mut te r typus die Ausbre i tung und Verteiluug ~ des Pigments sowie den Farbenton, eben.so die Befiederung oder Nackthe i t der Schi~fte best immt. Es ergibt sich also ein deutlicher EinfluB des Geschlechtes der Stammeltera auf die Aaspr~gung der Erbanlagen.

Wiihrend die erste Bas tardgenera t ion (Ft) im allge- meinen gleichfiirmig ist, bes teht in F~ Mehrgestalt ig- kei t oder sog. Sl~alttmg und zwar i~ !Kendelschen Zah- ~euverhitltnissen, die sich yon 3 : 1, bzw. 9 : 3 : 3 : 1 t~w. ahleiten. Ein solches Verhal ten g i l t in der einen Verbindungswei~e (Cochin ~ X Minorka (~) sogar all- gemein; in der reziproken (Minorka ~ X Cochin (~) mendeln zwar die einen Merkmale, andere jedoch lassen keine Spal tuug erkennen bzw. bleibeu dauernd ver- schwunden. Jedoch erweist sich dieses zun~lchst sehr autfallende Verhal ten n u r als Grenzfall der allgemein bemerkbaren Umkehrung der Spalt~angsverhRltuiese, wie ale oben zahlenm~tl3ig belegt wu~cle. Es is t anzu- nehmen, daiS auch in diesen F~llen wle in allen an- deren siehtlieh mendelnden F~.llen in der Veranlagong

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alle mSgliche n Kombinat ionen gebihlet werdea, also Spaltung un te r den For tp f l aazungs~ l l en erfolgt: Die~e innerliche Veranlagongsverschiedeahei t , welche den ,,Geaotypu~" betrifft , verri t t sich je~och infolgo eider Schwitehung der A n h g e n : o4r Gene, einer ,,Genasthe- nle", n ieht an allen Tritgeru ,%ttch nach auflen b in (ira , ,Phaenotypus"), eondern nur an einer beschr~tnkten Zahl, also nur an einzelnen Kombinat ionen, ja im Grenzfalle an gar keiner der Kombinat ionen mehr, so daft a t~ dem SpaltungsverhKltnis 1 5 : 1 die Rehttio~en 12 : 4, 11 : 5, 9 : 7, ? : 9, 5 : 11, 4 : 12, schlieislich I : 15, ja 0 : 16 hervorgehen. Nach der Auffassug des VerL er- folgt den unsichtbaren Anlagen naeh allgemein Mendel- sche Spaltung, und kann dieseIbe ~tuiserlich weniger oder nieht merklich werden. Dieser Sehlufl wi rd veto Verf. gestt i tzt d~rch restloee Analyse der Beobachtungen im Sinne der Faktorenlehre, ferner &urch gute Uberei.n- s t immung der beobachteten und der nach den Fak- toreaformeln thcoretisch erwar te ten Spal~ungsverhtilt- nisee. Verf. g ibt auch recht anschauliche geometrische DiagTamme flir die FaktorenformeLn und die bei unge- minder ter Stitrke der Faktoren und bei Genasthenie reeultierenden SpaltungsverhRltnisse.

Bei einer solchen nieht-manifesten Veranlagung oder Kryptomer ie ergibt sich die Miigliehkeit eines ge- legentliehen Wiederhervor t re tens der s tammelter l icheu Eigensehafteu, eines sog. At~vismus, wie ihn VerL aueh tats~chlich beobachten konnte.

Die Unsache fltr die Schwiietmng bes t immter An- lagen in gewissen BastardierungsfRllen s ieht VerL darin, daft die yon der einen Zeugungszelle (Gamete) i iberbrachten Anlagen in der Beiruchtungszel le (Zygote) infolge ihres ,e inschicht igen" Daseins (hoplogametischer Ztmtand) eine nachhalt ige SchwRchung er iahren. Nach dieser Vorstel lung ha t die Bas ta rd ie rung an sich einefi sehwitchenden Einflu6 auf die Entfa l tung~stgrke oder Valenz der einseit ig eingebrachten Evbanlagen - - ein Verhalten, das Verf. als hybridogene Genasthenie be- zeichnet.

Die Fremdkreuzung emcheint demnach n icht bloB a h eine Quelle der BLl4ung neuer Kombinat ionen oder Formeu, sondern ha t auch ausmerzende Bedeutung. Die Rolle der reinzfichtigen Befruchtung i~t dar in gelegen, daiS sie die Erbanlagen in voller ra~setypiseher Val.enz erhitlt, wRhrend jede Fremdbei ruch tung die einseit ig beigebrachten gefiihrdet. VerL weist a~teh darauf hin, daft Fremdbefruchtung n n d folgende Ge- nasthenie einerseits spii.tere Atavismen erm6glicht, anderersei ts zu nachhalt igem Versehwinden a~ch k rankhaf t e r Anlagen bei~n Menschen fi ihren kSnnte.

Diese Andeutungen mitgen die Meinung dee Verf. recht[ert igen, daiS hiemlt ein neues f ruchtbares Gebiet fiir die experimentelle Vererbungsforschung ersehloeseu erseheint. Autoreferat.

Lymphgefiifle der Flsehe. Cber das, was bei den Wirbel t ie ren als ein Lymphgefdfl zu be t rachten ist, und welche Leistung es zu verr ichten hat, gehen sogar hdute noch die Ansichten der Forscher ziemlich weit auseinander. Bei den Sliugetieren wi rd freLlich fast al lgemein angegeben, dab - - im Gegensatz zu den B~utadern, die sich yore Herzen als dem Mi t te lpunk t aus als Ar te r ien iiberall im K6rper verbre i ten und yon der Per ipher ie als Venen dor th in zurtickkehreu

die LymphgefRise nu t in der einen Richtung, nRm- lich dem Herzen, zu verlaufen; ihr Inhal t , die Lymphe, let der Saft , der aus den Geweben des KSrpers vom Herzen in sie h inein angesaugt wird. (Daher hei6en die Lymphgefl~Be auch Saugadern.) Man wei8 aber

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,noel~ nieht gaaz bestimmt, oh die allerfeinsten Bahaen, die: sog.. .Lymphkapil!aren, atteh an ihrem blinden An- r a n g e gesehlossen sind oder sich gegen die Gevzebe zu ~iffnen, so daiS s ie den Gewebesaft direkt aufnehmen kSnnen, s t~t t du~ er erst dutch ihre i'ml~erst diinne Wand durchsehwitzen muff. Da die gr06eren S~ug- adexn innen Klappen tragen, mn den Riiektritt des Blutes aus den Venen in sie zu verhindern, so kann man nicht yon ihnen aus in die feineren K~nitle Farb- stoffe einspritzen, um so das ~nze Adernetz vor der Freilegung mit Messer un4 Pinzette za fiillen, wie man es mit den BIutgefli~en rut; vielmehr fat man auf die Fiillung kleinerer Bezirke durch Einstich einer ieinen Spritze voll Farbstoffes in die Gewebe beschr~nkt und daher selbst am Menschen und den Haustieren noch framer nicht za ether ersch~ipIenden Kenntnis yon der Verbreitung der Saugadern an der Peripherie des KSrpers and ihrer Miinduug in die Blutbahn gediehen. Nur s o vi~'l diirfte feststehen, tlal3 die allermeisten Saugadern ihren Inhal t an ganz wenigen ~tellen in die Veneu ausstrSmen lassen, uml d a b kein einziges aus diesen oder gar aim den Arter ien Fliissigkeit zu- geftihrt erhRlt. Nicht so geuau i~t man yore Saug- adersystem der iibrigen Wirbeltiere unterrichtet. Man wei[~ jedoch, da~ besonder~ bet den Kaltbltitern die Aazahl der Verbindungen zwisehen Snug- und Blut- adern hfiufiger ist als bet deu SRugetieren; darum ist man bier wRhrend der Untersuchung leichter der Ge- fahr ausgesetzt, yon einer zweifellosen Lymphbahn aus eine Veue zu injizieren, oder umgekehrt. Am wenigsten scharf sind beide Sy~tenm bet den Fischen getrennt, und speziell bet den Haif.isehen hat G. Robin sehon in den vierziger Jahren, sowie sp~iter (1888) P. Mayer alas Vorkommen eehter Lymphgefiil3e fast ganz ge- leugnet. Letzterer unterscheidet nach dem Bau ihrer W';lnde und dem zelligen Inhalte (den weiBen und roten BlutkSrpercheu) nut Arterien and Venen. nieht aueh eigene Lymphbahnen. Allerdings war er gleiehfalls fast ganz auf (lie Erforsehung dieser Bahrain an ge- t~teteu Tiereu dureh Injektion und naehlmrige Au- fert igung mikroskopischer Pr~Ll)araie angewi~en, d~t eiue Bc~bachtung des Lymphstrom(~ am lebemlen Tiere wegen der geringen Durehsiehtigkeit der Haul so gu t wie ttum0glieh ist. Nun halt*, 1890 S. Jourdain in ether vorlKufigen Mitteilung Augabeu fiber die Saugadern yon Plattf isehen gemaeht, wie er sic in den Flossen lebender Tiere beobaehtete. Mayer nahm 1903 diese fast versehollene Notiz wieder auf und ver~iffent- livht s , iue Ergebnisse jetzt is. Jcn,. Zcit. X, tHr~r., Bd. 55, S. 1 2 5 ~ 7 4 ) . Er gelangt dabei zun~tchst ein- fael~ zur Bestiitigung der h~iehst merkwiirdigeu Fuude seines Vorg:.ingers. Es handelt sieh n'~mlieh hier u rn einen wirklieheu Kreisl,uf der Lympl, e, nieht um ein bloBes Angesogeawerth,n vom Herzen ; viehnehr sieht man im lebeudeu Tiere, th~s durehaus nieht dureh Fesse- lung oder 13ot~iubung irgemlwie in seinem Wohlbehagen gest~Jrt ist. die Lymphgefiille vom Rumple aus in die Flosseu eintreten, bis zu deren freiem Rande ziehen zum Tell dieht neben den BlutgefRBen - - dana um- biegen und wieder in den Rumpf zuriiekkehren. Leider ist dieser nieht durehsiehtig genug, um ihre weitere Ver- folgung nach dem Iterzen bin zu gest~tten, und so war es a.uch Mayer nicht mSglieh, festzu.~tellen, wo die bet- den Adersy~teme sieh trennen und yon neuem ver- einigen, ebenso weaig, wie und wo Blur und Lymphe. reinlieh yon einander geschieden werden. Bet den SI~ugetieren f~llt letztere Frage ganz fort, denn die

Mitte i lungea aus versch iedenen Gebieten . I" Die Natur- Lwissensehaften

Lymphe (sowohl:die Flfis~igkeit ale such die dariu sehwimmenden Zellen) s t~mmt j~ aus dem Kbrper- gewebe; das mag sie bet den Fi,schen zum Tell eben- falls tun, aber dt~ hier d i e Ssugadern zweifellos such yore Zentrum aus n a c h der Peripherie reichen, also nicht nur zentripetal sind, so mu fl sie wenigsteus teil- weise aus dem Blute stammen. Weitere Untersuehun. gen an Platt- oder anderen geeigneten Fischen sind also sehr nbtig, allerdings zur Zeit kaum ausfiihrbar. So lilckenhaft daher such einshweilen unsere Kenntnisse ~uf diesem Gebiete sind, so gestat ten eie doch den Scldufl, dal~ es sich bei den Fisehen nicht um ein Lymphgefiitlsystem handeln kann, wie bet deu Sguge- tieren, sondern dal3 diese Bahnen, die Mayer vorsichtig als Nichtblut- oder WeiBa~tern ~ n~ch ihrem Inhalte, der kein oder nut wenig rotes Blut ist ~ bezeiehnet, dem Tiere einen anderen ])ien~t zu leisten und

hSchs tens nebenher aus den Oeweben den liberschiissi- gen Saft abzuleiten haben. Nun euth~ilt das Blur der Fische autJer den gew~hnliehen weil~en Blutzellen eine sehr auffKllige Ar t yon Zellen, die in sieh eine Menge Kiirnchen aufgehKuft baben. Diese zuerst, yon F. Ley- dig schon 1852 be~chriebenen K6rnchenzell~ hatte Mayer 1888 bet den Rochen iu vielea }IautgefgBen sehr wwbreitet ge/unden und als die vermutlichen Tr~iger yon N[iitrstoffen angt~pr~.htm, die aus dem Darme stammcn. Er beriehtet jetzt , dab er sle aueh im Dar,uepithel zahlreich angetroffen hat uml fiir weiBe Blutzellen hiHt, die aus den Darmgefitl~en ins Epithel wandern, hier wRhrend der Verdauung Stoffe aufaehmen, dana in die Gefitl3e zurilekkehren und an der Peripherie des K~rpers, l~sonders in der bet den Rochen j~ sehr umfallgreichen Flossenhaut, dieselben Stoffe verflfissi~t ab~eben. Allerdings let das selbst jetzt noch nut eine ~Iutma~ung, u n d e s w~tre da zu- n~chst zu ermitteln, w~,lcher chemi~chen Natur diese* K~rnehen stud, ob wirklich NKhrstoffe oder Fermente oder was sonst. Abet Mayer weist mit Recht darauf hin, dab aueh bet anderen Wirbel-, sogar bet den Siiugetieren derartige Zellen mi t k~rnigem Inhal te im Darmepithel vorkommen, fiber deren Rolle fiir ihren Tr~iger schon yon andereu Forsehern Anslchten ge- RuBert wurden, die J~tit der Mayers einige :~hnlichkeit haben. So bedar[ wohl die ganze Frage naeh der Rolle der Saugadern and ihres Iuhaltes im tIaushalte tier Wirbeltiere einer erneuten Be:trbeitung, ehe sie .'tls er- sehSpfend beantwortet gelten duff. M.

R~ntgenspektroskoplsehe Methoden ohne Spalt. Bet den bisherigen Methoden zur Aufnahme yon Riint- genspektrogrammen wurde aus dem yon der RShre kom- menden Strahlenbiischel dutch einen Spalt ein sehmales Biindel herausgeblendet und dieses zur Reflexion a uf eine Kristallflliche geworfen, dureb die es dann infolge der Interferenzerscheinungen in seine einzelnen Linien zerlegt wurde. ,~eemann (Annalen der PhyMk Bd. ~9, S. 470, 1916) sehlligt vor, den Spalt ganz fortzu- lassen und den Kris ta l l in einer l~nglichen und sehmalen SpaltflRche zur Wirkung kommen zu lassen. Die RSntgenstrahlen erzeugt er als Sekund:,trstrahlen an einer aasgedehnten MetallfHiche. So fiLllt jede Dre- hung, die bet dem allen Verfahren ntltig war, fort, und man erhiilt auf einem kreisf~rmig gebogeneu photogra- phischen Film da~ RSntgenspektrum. S ta t t den Kristall .~chneidenfSrmig zu w.~hlen, kann man auch aus einer glat ten Kristallfliiche durch Anflegen yon zwei Schwer- metallsehneiden eine schmale Fl~lche ausblenden.

P. /,g. = : _ ~ .

Fiir die Redaktion verantwortlich : Dr. Arnold Berliner. Berlin W9 Vorlag ton Julius Springer in Berlin W9. -- Druek yon H.S. Hermann in Berlin SW.