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LZ 37 15. September 2017 Lebensmittel Zeitung 39 MARKETING Mehr Transparenz im Digitalmarketing Berlin. Es ist schon gute Tradition: Pünktlich zur Fachmesse Dmexco, die Mitte dieser Woche in Köln stattfand, hat die Organisation Wer- bungtreibende im Markenverband (OWM) die zentralen Problemfel- der digitaler Werbung aus Sicht der werbenden Unternehmen erneut zur Diskusssion gestellt. Online- Werbung sei längst im Marketing- alltag etabliert. Daran gemessen sei allerdings das Bewusstsein dafür, wie wichtig Sicherheit, Qualität und Transparenz im Digitalmarke- ting für Werbungtreibende sind, „auf Anbieterseite noch immer er- schreckend gering“, konstatiert die OWM-Vorsitzende Tina Beuchler. „Die Defizite sind erheblich und das Engagement ausbaufähig.“ Deshalb fordert die Interessen- organisation der werbungtreiben- den Wirtschaft, dass Internet-Wer- bung markensicher buchbar sein und Programmatic transparenter werden müsse. Alle Markt-Akteure seien aufgefordert, Ad-Fraud (Klickbetrug durch Bots, die künst- liche Frequenz auf einer Website er- zeugen) aktiv zu bekämpfen. Da- rüber hinaus benötige die Branche korrekte, unabhängige Messungen. „Online-Werbung muss endlich er- wachsen werden“, so Beuchler. „In der digitalen Wertschöp- fungskette existieren immer noch Baustellen, die nicht kleingeredet werden dürfen“, ergänzt OWM- Geschäftsführer Joachim Schütz. Die Marktteilnehmer müssten hier an einem Strang ziehen und deut- lich engagierter als bisher die Be- seitigung der Problemfelder ange- hen. Es gehe um nicht weniger als die Zukunft des digitalen Werbe- marktes. Dabei dürfe die bevorste- hende Verabschiedung der E-Pri- vacy-Richtlinie nicht aus dem Blick geraten. Auch diese bedrohe viele digitale Geschäftsmodelle in ihrer Existenz. kon/lz 37-17 Penny bittet an die Wahl-Urne Köln. Der Rewe-Discounter Penny befragt sämtliche Kunden in seinen 2150 Märkten anlässlich der zur- zeit laufenden Nachbarschaftswo- che zum Thema Zufriedenheit. Dabei geht es auch darum, ob Pen- ny seinen Anspruch einlöst, ein guter Nachbar zu sein. „Wir wollen wissen, wie unsere Kunden über uns denken und was wir vielleicht noch besser machen können“, er- klärt Penny-Marketingchef Marcus Haus. Eingebettet ist die Befragung in die dreiwöchige Kampagne ‚Ein Fest für alle Nachbarn‘, bei der es unter anderem Rabattaktionen und Gutscheine gibt. dr/lz 37-17 Social Media findet immer mehr Anklang Berlin. Vier von zehn Unternehmen (38 Prozent) wollen ihr Budget für Social-Media-Aktivitäten in den kommenden fünf Jahren steigern. So lautet das Ergebnis einer reprä- sentativen Befragung von rund 640 Unternehmen im Auftrag des Digi- talverbands Bitkom. Demnach se- hen vor allem größere Firmen zu- künftig einen höheren finanziellen Bedarf. Bei 39 Prozent wird der Etat gleich bleiben, 21 Prozent geben an, ihn senken zu wollen. Aber 49 Pro- zent mit mindestens 2 000 Beschäf- tigten sagen, dass ihr Budget für So- cial-Media-Aktivitäten steigt. Als Ziel geben die meisten an, die Zahl der Besucher auf der Unterneh- mens-Website und die Bekanntheit der eigenen Marken erhöhen zu wollen (je 94 Prozent). dr/lz 37-17 Lidl verteidigt im aktuellen „Kunden- monitor“ seine Spitzenposition unter den Discountern. Der Ableger der Schwarz-Gruppe wird beim Bewer- tungskriterium „Preis-Leistungs-Ver- hältnis“ aber von Aldi Nord überholt. Im Vollsortimentshandel begeistert Edeka seine Kunden sowohl im Super- markt- als auch Großflächen-Segment. Und alle in der Befragung ausgewiese- nen deutschen Drogeriemärkte liefern Topwerte der Kundenzufriedenheit mit einer Eins vor dem Komma. Das sind die zentralen Erkenntnisse des „Kun- denmonitor Deutschland“, der jährlich von der Servicebarometer AG heraus- gegeben wird. Der LZ liegen die LEH- Analysen wieder exklusiv vor. 2016 hatte Lidl der nationalen Kun- denbefragung zufolge erstmals den langjährigen Discount-Champion Aldi Süd bei der Globalzufriedenheit über- holt (lz 37-16). Nun steht fest: Auch wenn die Gesamtnote zur Kundenzu- friedenheit bei Lidl in diesem Jahr et- was geringer ausfällt (2017: 2,14, Vor- jahr: 2,12), verteidigen die Neckarsul- mer die Spitzenposition im Discount- segment. „Bei vielen Einzelaspekten zur Angebotsvielfalt und Produktquali- tät hat sich die Zufriedenheit sogar nochmals erhöht“, konstatiert Studien- leiter Matthias Metje. Auch das Preis- Leistungs-Verhältnis habe sich weiter verbessert, so der Münchner Marktfor- scher, der insbesondere Aldi Nord zu den großen Gewinnern im jüngsten Kundenmonitor zählt. Dessen Global- zufriedenheit habe sich deutlich von 2,30 auf 2,19 verbessert. Damit liegen die Essener erstmals gleichauf mit ih- ren Kollegen aus Mülheim, die im Kundenurteil wie im vergangenen Jahr ebenfalls eine 2,19 erzielten. Der Nor- den verbessert sich dabei in fast allen Einzelkategorien. Bezogen auf die Ein- kaufsatmosphäre herrscht mittlerweile zwischen Aldi Nord und Süd Gleich- stand. Studienleiter Metje kommen- tiert das so: „Ein klares Zeichen, dass sich die Neuausrichtung in der Kun- denwahrnehmung positiv nieder- schlägt.“ Beim Preis-Leistungs-Verhält- nis setzt sich Aldi Nord – vor Lidl und Aldi Süd – an die Spitze aller Lebens- mittler. Die Schwestergesellschaft Aldi Süd liegt zwar im Vergleich der Discounter nicht mehr bei allen zentralen Kenn- zahlen vorne. Dennoch attestieren Kunden den Mülheimern nach wie vor große Wettbewerbsvorteile gegenüber etlichen LEH-Konkurrenten, vor allem bei der Preisstellung. Bei einigen Leis- tungsmerkmalen hat die Zufriedenheit gegenüber 2016 sogar zugenommen. Dies gilt vor allem für die Angebots- vielfalt, das Bio-Sortiment und bei re- gionalen Produkten. Aus Verbraucher- sicht ist laut Metje erkennbar, dass Aldi und Lidl im Discountsegment in einer eigenen Liga spielen. Einzig der schwarz-gelbe Netto aus dem Norden konnte sich 2017 dem Niveau von Aldi und Lidl etwas annähern. Die Märkte mit dem Hund im Logo steigern ihre Kundenzufriedenheit zum dritten Mal in Folge deutlich – diesmal von „Schul- note“ 2,42 im Vorjahr auf 2,29. Netto- Verbraucher schätzen die Nähe und gu- te Erreichbarkeit des Discounters. Bei Auswahl und Vielfalt steht laut Studie ebenfalls ein großes Plus in den Ergeb- nissen. Bei der Offerte von Produkten aus der Region liegt Netto Nord im Kundenurteil erneut an der Spitze aller Discounter. Norma setzt seinen positiven Trend fort und verbessert die Globalzufrie- denheitsnote von 2,40 auf 2,36. Ge- genüber Penny und Netto Marken-Dis- count können sich die Fürther vor al- lem mit regionalen Produkten und bei der Vielfalt von Sonderangeboten diffe- renzieren. Die vergleichsweise unüber- Aldi Nord erobert die Preisführerschaft E-Center erzielen Einsernote bei Globalzufriedenheit – Globus rutscht ab – Budni und dm an der Spitze der Drogeriemärkte Frankfurt/München. Nach Jahren stetiger Steigerung verbessert sich die Kundenzufriedenheit in Deutschland 2017 im Branchen- vergleich nur vereinzelt. Der Le- bensmittelhandel hält das hohe Zufriedenheitsniveau des Vor- jahres. Lidl bleibt spitze, und Aldi Nord schließt zu Aldi Süd auf. GLOBALZUFRIEDENHEIT NACH VERTRIEBSFORMEN 2017 Super-/Verbrauchermärkte +2 +2 –5 –1 Edeka Tegut Rewe Veränderung zu 2016 in Basispunkten 2,12 2) 2,13 2,28 Discounter Lidl Aldi Nord Aldi Süd Netto (Nord) Norma Penny Netto Marken-Discount –3 +11 –1 +13 +4 –7 –5 –1 Veränderung zu 2016 in Basispunkten 2,14 1) 2,19 2,19 2,29 2,36 2,40 2,49 Großfläche/SB-Warenhäuser E-Center Hit Famila Nordost Globus Kaufland Marktkauf Real +3 +10 +9 –21 +5 –1 +9 +5 Veränderung zu 2016 in Basispunkten 1,98 3) 2,07 2,08 2,14 2,14 2,15 2,24 Drogeriemärkte* Budnikowsky dm-Drogeriemarkt Müller Rossmann 1,79 4) 1,80 1,95 1,99 Bau- und Heimwerkermärkte Globus Baumarkt Hornbach Bauhaus Hagebau Hellweg Toom Baumarkt Obi +12 0 +6 +5 +7 +9 –2 +4 Veränderung zu 2016 in Basispunkten 2,12 5) 2,20 2,26 2,37 2,41 2,42 2,46 2,60 2,00 2,21 Branchen – Ø Kein signifikanter Unterschied zu: 1) Aldi Nord und Aldi Süd 2) Tegut 3) Hit und Famila Nordost 4) dm-Drogeriemarkt 5) Hornbach LEBENSMITTEL ZEITUNG GRAFIK QUELLE: SERVICEBAROMETER AG, KUNDENMONITOR 2017 2,27 Branchen – Ø 2,60 2,10 2,08 Branchen – Ø 2,50 1,90 1,88 Branchen – Ø 2,20 1,70 2,60 2,00 2,35 Branchen – Ø *Keine Vergleichsangaben für 2016, neue Erhebungsmethode Mittelwerte der Globalzufriedenheit von „vollkommen zufrieden” (=1) bis „unzufrieden” (=5) In Klammern: Veränderung zum Vorjahr in Basispunkten 1,60 1,80 2,00 2,20 2,40 2,60 2,80 1,88 Autowerkstätten (–1) Drogeriemärkte 1,96 Reiseveranstalter 2,09 Krankenkassen und -versicherungen (+1) 2,17 Stromversorger 2,23 Banken und Sparkassen 2,25 Postfilialen (–2) 2,46 Internetanbieter (–9) (+3) Optiker 1,78 (+3) Fotoservice-Anbieter 1,89 (+3) Hörgeräteakustiker 2,00 Elektrohaushaltsgroßgeräte 2,10 (Kundendienst) (–7) Baumarkt-Onlineshops / (±0) Lebensmittelmärkte 2,19 (+12) Briefpost 2,24 (+4) Bau- und Heimwerkermärkte 2,35 (±0) Soziale Netzwerke 2,65 KUNDENZUFRIEDENHEIT IN DEUTSCHLAND 2017 Branchenvergleich – Bewertung nach Noten LEBENSMITTEL ZEITUNG GRAFIK QUELLE: SERVICEBAROMETER AG, KUNDENMONITOR 2017 Der Kundenmonitor ist eine unabhän- gige seit 1992 durchgeführte branchen- übergreifende Benchmarking-Studie zur Kundenorientierung. Verantwortlich ist die Münchner Servicebarometer AG. Im Mittelpunkt stehen die Aspekte Zu- friedenheit und Beziehungsqualität sowie Auswirkungen auf die Kundenbin- dung. 17 Branchen standen 2017 im Fokus – von den Optikern über den Einzelhandel bis zu den Fotoservice-Anbietern. Be- fragt wurden von August 2016 bis August 2017 28 279 Verbraucher, davon 17796 (ab 16 Jahren) telefonisch und 10483 (16 bis 74 Jahre) online. Mittelwerte der Globalzufriedenheit auf der Skala „vollkommen zufrieden“ (=1), „sehr zufrieden“ (=2), „zufrieden“ (=3), „weniger zufrieden“ (=4) und „unzufrieden“ (=5) Die Branchenberichte können online unter Kundenmonitor.de bezogen werden: Lebensmittelmärkte 12 900 Euro Drogeriemärkte 8 900 Euro Bau- und Heimwerkermärkte12900 Euro Fotoservice-Anbieter 5 600 Euro Optiker 7 600 Euro Champion: Lidl verteidigt die 2016 erkämpfte Spitzenposition unter den Discountern. FOTO: LIDL Fortsetzung auf Seite 40 Top-Einkaufs- erlebnis: Der Hamburger Lokal- matador begeistert weiterhin seine Kunden. FOTO: CARSTEN MILBRET

LZ37 MARKETING Aldi Nord erobert die Preisführerschaft · PDF filedelez International und seine Schokoladenmarke Milkaeine Pra-linen-Sonderedition im Oktober-fest-Lookheraus. Bis

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Page 1: LZ37 MARKETING Aldi Nord erobert die Preisführerschaft · PDF filedelez International und seine Schokoladenmarke Milkaeine Pra-linen-Sonderedition im Oktober-fest-Lookheraus. Bis

LZ 37 15. September 2017 Lebensmittel Zeitung 39MARK E T I N G

Mehr Transparenz imDigitalmarketingBerlin. Es ist schon gute Tradition:Pünktlich zur Fachmesse Dmexco,die Mitte dieser Woche in Kölnstattfand, hat die Organisation Wer-bungtreibende im Markenverband(OWM) die zentralen Problemfel-der digitaler Werbung aus Sicht derwerbenden Unternehmen erneutzur Diskusssion gestellt. Online-Werbung sei längst im Marketing-alltag etabliert. Daran gemessen seiallerdings das Bewusstsein dafür,wie wichtig Sicherheit, Qualitätund Transparenz im Digitalmarke-ting für Werbungtreibende sind,„auf Anbieterseite noch immer er-schreckend gering“, konstatiert dieOWM-Vorsitzende Tina Beuchler.„Die Defizite sind erheblich und dasEngagement ausbaufähig.“

Deshalb fordert die Interessen-organisation der werbungtreiben-den Wirtschaft, dass Internet-Wer-bung markensicher buchbar seinund Programmatic transparenterwerden müsse. Alle Markt-Akteureseien aufgefordert, Ad-Fraud(Klickbetrug durch Bots, die künst-liche Frequenz auf einer Website er-zeugen) aktiv zu bekämpfen. Da-rüber hinaus benötige die Branchekorrekte, unabhängige Messungen.„Online-Werbung muss endlich er-wachsen werden“, so Beuchler.

„In der digitalen Wertschöp-fungskette existieren immer nochBaustellen, die nicht kleingeredetwerden dürfen“, ergänzt OWM-Geschäftsführer Joachim Schütz.Die Marktteilnehmer müssten hieran einem Strang ziehen und deut-lich engagierter als bisher die Be-seitigung der Problemfelder ange-hen. Es gehe um nicht weniger alsdie Zukunft des digitalen Werbe-marktes. Dabei dürfe die bevorste-hende Verabschiedung der E-Pri-vacy-Richtlinie nicht aus dem Blickgeraten. Auch diese bedrohe vieledigitale Geschäftsmodelle in ihrerExistenz. kon/lz 37-17

Penny bittet andie Wahl-UrneKöln. Der Rewe-Discounter Pennybefragt sämtliche Kunden in seinen2150 Märkten anlässlich der zur-zeit laufenden Nachbarschaftswo-che zum Thema Zufriedenheit.Dabei geht es auch darum, ob Pen-ny seinen Anspruch einlöst, einguter Nachbar zu sein. „Wir wollenwissen, wie unsere Kunden überuns denken und was wir vielleichtnoch besser machen können“, er-klärt Penny-Marketingchef MarcusHaus. Eingebettet ist die Befragungin die dreiwöchige Kampagne ‚EinFest für alle Nachbarn‘, bei der esunter anderem Rabattaktionen undGutscheine gibt. dr/lz 37-17

Social Media findetimmer mehr AnklangBerlin. Vier von zehn Unternehmen(38 Prozent) wollen ihr Budget fürSocial-Media-Aktivitäten in denkommenden fünf Jahren steigern.So lautet das Ergebnis einer reprä-sentativen Befragung von rund 640Unternehmen im Auftrag des Digi-talverbands Bitkom. Demnach se-hen vor allem größere Firmen zu-künftig einen höheren finanziellenBedarf. Bei 39 Prozent wird der Etatgleich bleiben, 21 Prozent geben an,ihn senken zu wollen. Aber 49 Pro-zent mit mindestens 2000 Beschäf-tigten sagen, dass ihr Budget für So-cial-Media-Aktivitäten steigt. AlsZiel geben die meisten an, die Zahlder Besucher auf der Unterneh-mens-Website und die Bekanntheitder eigenen Marken erhöhen zuwollen (je 94 Prozent). dr/lz 37-17

Lidl verteidigt im aktuellen „Kunden-monitor“ seine Spitzenposition unterden Discountern. Der Ableger derSchwarz-Gruppe wird beim Bewer-tungskriterium „Preis-Leistungs-Ver-hältnis“ aber von Aldi Nord überholt.Im Vollsortimentshandel begeistertEdeka seine Kunden sowohl im Super-markt- als auch Großflächen-Segment.Und alle in der Befragung ausgewiese-nen deutschen Drogeriemärkte liefernTopwerte der Kundenzufriedenheit miteiner Eins vor dem Komma. Das sinddie zentralen Erkenntnisse des „Kun-denmonitor Deutschland“, der jährlichvon der Servicebarometer AG heraus-gegeben wird. Der LZ liegen die LEH-Analysen wieder exklusiv vor.

2016 hatte Lidl der nationalen Kun-denbefragung zufolge erstmals denlangjährigen Discount-Champion AldiSüd bei der Globalzufriedenheit über-holt (lz 37-16). Nun steht fest: Auchwenn die Gesamtnote zur Kundenzu-friedenheit bei Lidl in diesem Jahr et-was geringer ausfällt (2017: 2,14, Vor-jahr: 2,12), verteidigen die Neckarsul-mer die Spitzenposition im Discount-segment. „Bei vielen Einzelaspektenzur Angebotsvielfalt und Produktquali-tät hat sich die Zufriedenheit sogarnochmals erhöht“, konstatiert Studien-leiter Matthias Metje. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis habe sich weiterverbessert, so der Münchner Marktfor-scher, der insbesondere Aldi Nord zuden großen Gewinnern im jüngstenKundenmonitor zählt. Dessen Global-zufriedenheit habe sich deutlich von2,30 auf 2,19 verbessert. Damit liegendie Essener erstmals gleichauf mit ih-ren Kollegen aus Mülheim, die imKundenurteil wie im vergangenen Jahrebenfalls eine 2,19 erzielten. Der Nor-den verbessert sich dabei in fast allenEinzelkategorien. Bezogen auf die Ein-kaufsatmosphäre herrscht mittlerweilezwischen Aldi Nord und Süd Gleich-stand. Studienleiter Metje kommen-tiert das so: „Ein klares Zeichen, dass

sich die Neuausrichtung in der Kun-denwahrnehmung positiv nieder-schlägt.“ Beim Preis-Leistungs-Verhält-nis setzt sich Aldi Nord – vor Lidl undAldi Süd – an die Spitze aller Lebens-mittler.

Die Schwestergesellschaft Aldi Südliegt zwar im Vergleich der Discounternicht mehr bei allen zentralen Kenn-zahlen vorne. Dennoch attestierenKunden den Mülheimern nach wie vorgroße Wettbewerbsvorteile gegenüberetlichen LEH-Konkurrenten, vor allembei der Preisstellung. Bei einigen Leis-tungsmerkmalen hat die Zufriedenheitgegenüber 2016 sogar zugenommen.Dies gilt vor allem für die Angebots-vielfalt, das Bio-Sortiment und bei re-gionalen Produkten. Aus Verbraucher-sicht ist laut Metje erkennbar, dass Aldiund Lidl im Discountsegment in einereigenen Liga spielen. Einzig derschwarz-gelbe Netto aus dem Nordenkonnte sich 2017 dem Niveau von Aldiund Lidl etwas annähern. Die Märktemit dem Hund im Logo steigern ihreKundenzufriedenheit zum dritten Malin Folge deutlich – diesmal von „Schul-note“ 2,42 im Vorjahr auf 2,29. Netto-Verbraucher schätzen die Nähe und gu-te Erreichbarkeit des Discounters. BeiAuswahl und Vielfalt steht laut Studieebenfalls ein großes Plus in den Ergeb-nissen. Bei der Offerte von Produktenaus der Region liegt Netto Nord imKundenurteil erneut an der Spitze allerDiscounter.

Norma setzt seinen positiven Trendfort und verbessert die Globalzufrie-denheitsnote von 2,40 auf 2,36. Ge-genüber Penny und Netto Marken-Dis-count können sich die Fürther vor al-lem mit regionalen Produkten und beider Vielfalt von Sonderangeboten diffe-renzieren. Die vergleichsweise unüber-

Aldi Nord erobert die PreisführerschaftE-Center erzielen Einsernote bei Globalzufriedenheit – Globus rutscht ab – Budni und dm an der Spitze der Drogeriemärkte

Frankfurt/München. Nach Jahrenstetiger Steigerung verbessert sichdie Kundenzufriedenheit inDeutschland 2017 im Branchen-vergleich nur vereinzelt. Der Le-bensmittelhandel hält das hoheZufriedenheitsniveau des Vor-jahres. Lidl bleibt spitze, und AldiNord schließt zu Aldi Süd auf.

GLOBALZUFRIEDENHEIT NACH VERTRIEBSFORMEN 2017

Super-/Verbrauchermärkte

+2+2–5–1

EdekaTegutRewe

Veränderungzu 2016

in Basispunkten

2,122)2,13

2,28

Discounter

LidlAldi NordAldi SüdNetto (Nord)NormaPennyNetto Marken-Discount

–3+11–1

+13+4–7–5–1

Veränderungzu 2016

in Basispunkten

2,141)2,192,19

2,292,36

2,402,49

Großfläche/SB-Warenhäuser

E-CenterHitFamila NordostGlobusKauflandMarktkaufReal

+3+10+9

–21+5–1+9+5

Veränderungzu 2016

in Basispunkten

1,983)2,072,08

2,142,142,15

2,24

Drogeriemärkte*

Budnikowskydm-DrogeriemarktMüllerRossmann

1,794)1,80

1,951,99

Bau- und Heimwerkermärkte

Globus BaumarktHornbachBauhausHagebauHellwegToom BaumarktObi

+120

+6+5+7+9–2+4

Veränderungzu 2016

in Basispunkten

2,125)2,20

2,262,37

2,412,42

2,46

2,60 2,002,21Branchen – Ø

Kein signifikanter Unterschied zu: 1) Aldi Nord und Aldi Süd 2) Tegut 3) Hit und Famila Nordost 4) dm-Drogeriemarkt 5) Hornbach

LEBENSMITTEL ZEITUNG GRAFIKQUELLE: SERVICEBAROMETER AG, KUNDENMONITOR 2017

2,27Branchen – Ø

2,60 2,10

2,08Branchen – Ø

2,50 1,90

1,88Branchen – Ø

2,20 1,70

2,60 2,002,35Branchen – Ø

*Keine Vergleichsangaben für 2016, neue Erhebungsmethode

Mittelwerte der Globalzufriedenheit von „vollkommen zufrieden” (=1) bis „unzufrieden” (=5)In Klammern: Veränderung zum Vorjahr in Basispunkten

1,60

1,80

2,00

2,20

2,40

2,60

2,80

1,88 Autowerkstätten (–1)Drogeriemärkte

1,96 Reiseveranstalter

2,09 Krankenkassen und-versicherungen (+1)

2,17 Stromversorger

2,23 Banken und Sparkassen2,25 Postfilialen (–2)

2,46 Internetanbieter (–9)

(+3) Optiker 1,78

(+3) Fotoservice-Anbieter 1,89(+3) Hörgeräteakustiker 2,00

Elektrohaushaltsgroßgeräte 2,10(Kundendienst)

(–7) Baumarkt-Onlineshops /(±0) Lebensmittelmärkte 2,19

(+12) Briefpost 2,24

(+4) Bau- und Heimwerkermärkte 2,35

(±0) Soziale Netzwerke 2,65

KUNDENZUFRIEDENHEIT IN DEUTSCHLAND 2017Branchenvergleich – Bewertung nach Noten

LEBENSMITTEL ZEITUNG GRAFIKQUELLE: SERVICEBAROMETER AG, KUNDENMONITOR 2017

Der Kundenmonitor ist eine unabhän-gige seit 1992 durchgeführte branchen-übergreifende Benchmarking-Studie zurKundenorientierung. Verantwortlich istdie Münchner Servicebarometer AG. ImMittelpunkt stehen die Aspekte Zu-friedenheit und Beziehungsqualitätsowie Auswirkungen auf die Kundenbin-dung.

17 Branchen standen 2017 im Fokus –von den Optikern über den Einzelhandelbis zu den Fotoservice-Anbietern. Be-fragt wurden von August 2016 bisAugust 2017 28279 Verbraucher,davon 17796 (ab 16 Jahren) telefonischund 10483 (16 bis 74 Jahre) online.

Mittelwerte der Globalzufriedenheitauf der Skala „vollkommen zufrieden“(=1), „sehr zufrieden“ (=2), „zufrieden“(=3), „weniger zufrieden“ (=4) und„unzufrieden“ (=5)

Die Branchenberichte können onlineunter Kundenmonitor.de bezogenwerden:Lebensmittelmärkte 12900 EuroDrogeriemärkte 8900 EuroBau- und Heimwerkermärkte12900 EuroFotoservice-Anbieter 5600 EuroOptiker 7600 Euro

Champion: Lidl verteidigt die 2016 erkämpfte Spitzenposition unter den Discountern.

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Fortsetzung auf Seite 40

Top-Einkaufs-erlebnis: DerHamburger Lokal-matador begeistertweiterhin seineKunden.FO

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ENMILBRET

Page 2: LZ37 MARKETING Aldi Nord erobert die Preisführerschaft · PDF filedelez International und seine Schokoladenmarke Milkaeine Pra-linen-Sonderedition im Oktober-fest-Lookheraus. Bis

40 Lebensmittel Zeitung LZ 37 15. September 2017MA R K E T I N G

Jagdfieber: Bis Ende Novemberlockt Onken aus dem Hause Emmimit einer Aktion der Städtejog-hurts. So können Verbraucher überdas Sammeln von Codes gratis far-bige Müslischalen erhalten. Dievier Motive der Keramikschalensind an die neuen Onken-Städte-joghurts angelehnt und entführenoptisch nach Capri, London, Romund Sydney.

Saison-Geschäft: Für die Weih-nachtspromotion „Oh, du köstli-che“ bietet Escoffier Culinaire demHandel wieder impulsstarke Dis-plays mit Fonds, Creme-Suppenund exklusiven Senf-Saucen an.Begleitet werden die Produkte vonRezeptkarten.

SystèmeU:Der französische Super-marktbetreiber hat ein glutenfreiesBier mit Bio-Zertifizierung auf denMarkt gebracht.

Individuell: Unter dem Motto „Ver-schenke Dein Herz“ bringen Mon-delez International und seineSchokoladenmarke Milka eine Pra-linen-Sonderedition im Oktober-fest-Look heraus. Bis Oktober sinddie Milka-Pralinés mit vier ver-schiedenen Botschaften, etwa „Imog di“ oder „Schatzi“, im Handelerhältlich. Zusätzlich sollen amPOS Aufkleber Konsumenten andie Zweitplatzierung locken. Damitkönnen Verbraucher ihre Verpa-ckung weiter personalisieren. Da-rüber hinaus wird die Kampagnedurch Social-Media-Aktionen undGewinnspiele verlängert.

Gechillt: Der zur Henkell&Co.-Gruppe gehörende Kokos-LikörMangaroca Batida de Coco gehtmit dem Bulli bis September wiederauf Deutschland-KoKuss-Tour. Zuden neun angesteuerten Festivalswerden je nach Location zwischen4000 und 15000 Besucher erwar-tet. Wer relaxen möchte, taucht inentsprechendes Brasilien-Feelingin der Batida-Oase ein. Die Tourkönnen User auch online bei Face-book, Instagram&Co. erleben.

Premiere: Der Limited-Edition-Ex-perte Mars Chocolate Deutschlandbringt die Riegelneuheit „MarsBrownie“ – mit Geschmack vonSchokoladenkuchen, dunklem Ka-ramell und Candycreme – vorüber-gehend in den Handel. So präsen-tiert sich die Variante im LEH abKW 45 im 5er-Pack, im Conveni-ence-Kanal als Single-Riegel bereitsab KW 42.

Einfach zubereitet: Die Nestlé-Tochter Maggi launcht die neueFix-Produkte-Range „Natür-lich&Bewusst“, die auf natürlicheRezeptlösungen und eine bewussteErnährung setzen soll. Zum einengibt es das Sortiment „mariniertvom Blech“ u.a. für Fisch oder Ge-flügel, zum anderen wird die Veg-gie-Linie um „Gemüse Bolognese“und „Gemüse Lasagne“ erweitert.

Regional-Marketing: Bei der Fun-ny-frisch-Wahl 2017 von Inter-snack nahm neben Markenbot-schafter Bastian Schweinsteigerauch Lukas Podolskimit einer eige-nen Kreation „Chipsfrisch Colonia“an dem Voting teil. Zwar schaffte esdie Sorte nicht aufs Siegertrepp-chen – gewonnen hat „ChipsfrischChicken Nuggets Style“ – aber dasgesamte Funny-frisch-Team war sobegeistert von Podolskis Idee, dergemeinsamen Heimatstadt Köln ei-ne eigene Chipsfrisch-Sorte zu wid-men, dass die Variante in limitierterAuflage (1111 Stück) produziertwurde. In echtem Kölsch ist auf derPackung zu lesen, was das Chips-Produkt so besonders macht: „DatKölsche Jeföhl“ mit jedem Biss,„janz nach Poldis Geschmack“.

KURZ NOTIERT

sichtliche Ladengestaltung bleibt wei-terhin ein Kritikpunkt. Nach einembeachtlichen Plus im Vorjahr sind dieKunden mit dem Rewe-DiscounterPenny deutlich weniger zufrieden. DieGlobalnote ging von 2,32 auf 2,40 zu-rück. Die Verluste beruhen hauptsäch-lich auf den Verbraucherurteilen in denneuen Bundesländern. Aus den Detail-ergebnissen lassen sich laut dem Vor-standsmitglied der Servicebaromer AGaber auch positive Entwicklungen he-rauslesen. So wird die Erreichbarkeitder Märkte deutlich besser bewertet.Und auch bei der Auswahl an Bio-Pro-dukten haben die Kölner signifikantzugelegt. Den Bestwert im Discount er-zielte Penny erneut bei der Verfügbar-keit von Sonderangeboten.

Netto Marken-Discount rutscht inder Kundenzufriedenheit ebenfallswieder leicht ab (2,49; Vj: 2,44). „DasNiveau der Edeka-Tochter hat sich inden vergangenen zehn Jahren kaumvon der Stelle bewegt“, betont Metje.Seit 2008 pendelt das Unternehmen ineinem schmalen Korridor zwischen„Note“ 2,51 und 2,44. Die Qualität derangebotenen Waren wird vergleichs-weise kritisch eingestuft. Den Kundenfalle es schwer, bei Netto Marken-Dis-count die besonderen Wettbewerbs-vorteile zu erkennen, so Metje

Bei Umsatzprognosen schneidendie SB-Warenhäuser aktuell vergleichs-weise schwach ab. Doch in der Kun-denwahrnehmung zeigt sich Licht amEnde des Tunnels. Die Kundenzufrie-denheit steigt in Summe spürbar an.Kunden sehen auf der Großfläche ver-mehrt Vorteile gegenüber anderen An-bietern. Der Anteil derjenigen, die ihreEinkäufe hauptsächlich bei Kaufland,E-Center oder Marktkauf erledigen,nimmt nach zwei Jahren Rückgangleicht zu. Vor allem Familien suchendie Warenhäuser wieder häufiger auf.

Im Vergleich der Lebensmittelhänd-ler setzen dieses Jahr die E-Center denBenchmark der Globalzufriedenheit.Der Edeka-Tochter genügt ein leichtesPlus von 2,00 auf 1,98, um im Kunden-monitor auf den Spitzenplatz der Bran-che zu klettern. Die Erfolgsfaktoren derE-Center sind eine gute Ladengestal-tung, eine große Angebotsauswahl, vorallem bei Bio- und Regio-Produkten,sowie die hohe Mitarbeiterpräsenz aufder Fläche. Bei 84 Prozent der Befrag-ten schafft dies Kundenbegeisterung.

Die Hit-Märkte von Dohle knüpfenzwar an ihre Bestnote der Globalzufrie-denheit aus 2015 an (damals und heute2,07; Vj: 2,16), zeigen im Detail abereinige Schwächen in der Gunst derKunden. Zum Beispiel bei regionalenProdukten, der Qualität bei Obst oderGemüse, der Mitarbeiterfreundlichkeitoder bei den Wartezeiten an der Kasse.Die Anstrengungen im Eigenmarken-geschäft scheinen dagegen erste Früch-te zu tragen. Die Zufriedenheit mit derAuswahl an hauseigenen Markensteigt. Die Siegburger rücken damit nä-her an den Wettbewerb heran. Das vonKunden wahrgenommene Preis-Leis-tungs-Verhältnis hat sich ebenfallsdeutlich verbessert.

Auch die Famila-Häuser von Bar-tels-Langness profitieren vom positivenTrend der Großfläche. Die Globalzu-friedenheitsnote von Famila Nordoststeigt von 2,17 auf 2,08. In vielen Ein-zeldisziplinen erzielen die Kieler sogarBestnoten im Vergleich der SB-Waren-häuser. Hier nur einige davon: Vorrä-tigkeit der Waren, fachliche Auskunftoder Wartezeiten an der Kasse.

Eine Überraschung ist das diesjäh-rige Abschneiden von Globus. Häufigstanden die Saarländer auf dem Sieger-treppchen ganz oben, zuletzt im Vor-jahr mit der Traumnote 1,93. Im Kun-denmonitor 2017 reicht es dagegen nurzu einer 2,14. Aus den Analysen ergibtsich, dass parallel zum Gesamturteildie Preiswahrnehmung und einzelneAngebotsaspekte rückläufig sind, zumBeispiel bei Eigenmarken oder Droge-rieartikeln. Bei einigen Einzelmerkma-len sind jedoch die bekannten Stärkennoch erkennbar. Der Einkauf bei Glo-

bus ist für die befragten Kunden immernoch mit großen Vorteilen verbunden.Hohe Weiterempfehlungsraten und 85Prozent Kundenbegeisterung rundendie Globus-Bewertung ab.

An der guten Entwicklung derGroßfläche hat laut Metje auch „Kauf-land maßgeblichen Anteil“. Die Glo-balzufriedenheit steigt im Jahresver-gleich von 2,20 auf 2,14. In den Einzel-kategorien zeigen sich jedoch wenigeVeränderungen. Das Angebot an Eigen-marken wird von Kunden vergleichs-weise gut beurteilt. Bei Bio und regio-nalen Produkten kann Kaufland Bodengutmachen. Marktkauf liegt in der Glo-balzufriedenheit nur knapp hinter denKaufländern (2,15; Vj: 2,14). In vielenTeilbereichen ist die Kundenzufrieden-heit laut Metje nochmals gestiegen –etwa bei Verfügbarkeit und Freundlich-keit der Mitarbeiter, bei der Qualitätvon Frischeprodukten oder dem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Auch 2017 bildet Real das Schluss-licht unter den Großflächenbetreibern.Doch der Abstand wird geringer unddas aktuell erreichte Zufriedenheitsni-

veau der Metro-Tochter ist höher alsder Durchschnitt der Discounter undnur knapp unterhalb jenes der Super-märkte. Mit Bio- und regionalen Pro-dukten sind die Kunden überdurch-schnittlich zufrieden, und bei der An-gebotsauswahl insgesamt sehen dieKunden die Noch-Mönchengladbachermittlerweile auf dem Niveau von Kauf-land. Als Schwachstellen bemängelndie Kunden die Ladengestaltung unddie Verfügbarkeit von Mitarbeitern.

Bei den Supermärkten konzentriertsich der Anbietervergleich immer stär-ker auf zwei Player: Edeka erzielt imKundenmonitor inzwischen eine Zu-friedenheitsnote von 2,12 (Vj: 2,14).Das bedeutet zum dritten Mal in FolgeRang eins in diesem Teilsegment desLEH, persönliche Bestnote im langjäh-rigen Zeitvergleich und zweitbesterWert im Lebensmittelhandel hinterden eigenen E-Centern. In zwei Leis-tungskategorien liegen die Blau-Gelbenbesonders deutlich vor den Genossenaus Köln: bei den Bedientheken undder fachlichen Auskunft durch die Mit-arbeiter. Edeka schafft es, 82 Prozent

seiner Kunden zu begeistern. Bei Rewesind es 75 Prozent Zustimmung zu die-ser Imagekategorie. Vielleicht eine Er-klärung dafür, dass die Globalzufrie-denheit bei Rewe in diesem Jahr leichtrückläufig ist (2,28; Vj: 2,23). Der Wertumfasst dabei alle Vertriebsformate derKölner. In den meisten Einzeldiszipli-nen weist Rewe durchaus eine steigen-de Kundenzufriedenheit auf. Vor allembei Verfügbarkeit und Freundlichkeitder Mitarbeiter und beim Preis-Leis-tungs-Verhältnis. Die Stärken derDomstädter liegen im unmittelbarenVergleich zu Edeka in den langen Öff-nungszeiten der Märkte, den kurzenWegen, der Umweltorientierung undden Eigenmarken. Durch die Payback-Karte zeigen sich bei Rewe positiveKundenbindungseffekte, im Gegensatzzu Edekas Deutschland-Card.

Wie regionaler Bio-Supermarktgeht, das zeigt Tegut. Bei 18 von 24Einzelnoten bewerten die Kunden denFuldaer Regionalfilialisten besser alsRewe oder Edeka. Nur bei der Global-zufriedenheit liegt die Migros-Tochter(2,13; Vj: 2,24) noch ganz knapp hinterdem diesjährigen Champion Edeka(2,12). Angebotsauswahl und -qualitäterhalten von Tegut-Kunden Topbewer-tungen, häufig sind es Einsernoten.Das gilt auch für das Bio-Angebot, woder Abstand zum Wettbewerb nach wievor besonders groß ist.

Für durchgehend positive Einkaufs-erlebnisse sorgen die Drogeriemärkte.Bei der Globalzufriedenheit bildenBundnikowsky (Note: 1,79) und dm-Drogeriemarkt (1,80) die aus den Vor-jahren bekannte Doppelspitze. Die Er-gebnisse liegen wieder so eng beieinan-der, dass Metje von „nicht signifikan-ten Unterschieden“ spricht. BeimPreis-Leistungs-Verhältnis kann dmden Wettbewerb allerdings deutlich aufAbstand halten. Die Preisführerschaftim Handel kann den Karlsruhern aktu-ell niemand streitig machen, auch dieDiscounter nicht. Spitzenwerte verge-ben dm-Kunden darüber hinaus beiAngebotsauswahl, vor allem was Viel-falt und Qualität der dm-Eigenmarkenbetrifft, sowie bei der Ladengestaltung.Im Imageprofil hebt sich dm bei Kun-denbegeisterung und Zukunftsorien-tierung von seinen Mitbewerbern ab.

Der Hamburger Filialist Budnikow-sky hatte im 2016er-Kundenmonitorerstmals den Anschluss zum Topniveauetwas verloren. Doch die aktuellen Er-gebnisse zeigen wieder die Stärken vonBudni in der Region, in der er sich vorallem gegen Rossmann behauptenmuss. Spitzenwerte erhalten die Mitar-beiter für Freundlichkeit und fachlicheAuskünfte. In der Preiswahrnehmungliegt der Local Hero auf Rossmann-Ni-veau. Die Hamburger punkten eher beiweichen Image-Faktoren wie Service,Wertschätzung, Sympathie und gesell-schaftlicher Verantwortung.

Die Drogeriemärkte von Müller lan-den in Sachen Globalzufriedenheit(1,95) wie in den Vorjahren vor Ross-mann (1,99). Bei Produktangebot undfachlicher Beratung erzielen die UlmerZufriedenheitsnoten, die fast an denPrimus dm heranreichen. Doch beimwahrgenommenen Preis-Leistungs-Verhältnis liegt Müller trotz vielfältigerRabattaktionen noch hinter Rossmann.Werbung und Sonderangebotsaktionenzeichnen Rossmann aus Kundensichtauch 2017 wieder besonders aus. Dochbringt das allein noch nicht die not-wendigen Wettbewerbsvorteile, wennman bedenkt, dass 70 Prozent derRossmann-Käufer zumindest ab und zuauch bei dm einkaufen. Im direktenVergleich der beiden Großen liegen dieZufriedenheitsnoten bei Ladengestal-tung, Verfügbarkeit von Ansprechpart-ner und beim Angebot von Bio-Pro-dukten noch weit auseinander. Unmit-telbare Veränderungsraten gegenüberdem Vorjahr weisen die Münchner Zu-friedenheitsforscher diesmal aufgrundeiner Methodenumstellung nicht aus.Denn die Branchenmessung für dieDrogisten wurde in diesem Jahr erst-mals online durchgeführt. kon/lz 37-17

Aldi Nord erobert ...Fortsetzung von Seite 39

Wechsel an der Spitze: Die Baumärkte von Globus schieben sich im Globalurteil derKunden am Vorjahressieger Hornbach vorbei auf Platz eins.

Edeka verdrängt Globus: Die Großflächenbetreiber gewinnen bei Kunden wieder anAttraktivität. Bei der „Globalzufriedenheit“ sind die E-Center spitze.

Auf Zukunft programmiert: Beim Preis-Leistungs-Verhältnis hält dm-Drogeriemarktdie Konkurrenz – nicht nur die aus Hamburg – deutlich auf Abstand.

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Supermarkt-Sieger: Edeka vergrößert den Abstand zu Rewe. Die Kundenwahrneh-mung der Blau-Gelben ist stark emotional geprägt.

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