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Darmstadt trifft Afrika: Die Schauspielerin Minh-Khai-Phan-Thi Charity in bunt das gesellschaftsmagazin für menschen von hier Ausgabe Nr. 1 · Februar 2014 · www.m-dasmagazin.de 3,50 Euro

M das gesellschaftsmagazin

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Online Ausgabe 1 Februar 2014

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Page 1: M das gesellschaftsmagazin

Darmstadt trifft Afrika:

Die Schauspielerin Minh-Khai-Phan-Thi

Charityin bunt

das gesellschaftsmagazinfür menschen von hier

Ausgabe Nr. 1 · Februar 2014 · www.m-dasmagazin.de 3,50 Euro

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intenso ART OF FITNESS I Mina-Rees-Str. 5 I 64295 Darmstadt (Telekom-Areal) Tel. 06151-7805400 I www.intenso-darmstadt.de

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Page 3: M das gesellschaftsmagazin

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Liebe Leserinnen und Leser,

vor Ihnen liegt die erste Ausgabe von »M« – das

Gesellschaftsmagazin für Menschen (von) hier.

Über mehrere Wochen haben wir, Verlag, Redak-

tion und Grafik dieses neue Magazin konzipiert.

Wir hoffen, dass Ihnen das moderne Layout, die

aufgeräumte Struktur und vor allem die redaktio-

nellen Themen gefallen.

Gerne möchten wir Sie künftig regelmäßig mit-

nehmen auf eine Reise durch unsere Region

Südhessen und Ihnen interessante und spannen-

de Geschichten erzählen. Menschen vorstellen,

die mit ihrem Tun beeindrucken. Wir werden

Ihnen Lebensmodelle präsentieren, die interessante

Alternativen aufzeigen, Werdegänge skizzieren,

die anregen, motivieren oder ermutigen.

»M« ist nicht nur für sondern auch von Menschen

von hier gemacht. Mittendrin im lokalen Gesche-

hen möchten wir Relevantes und Interessantes auch

abseits vom aktuellen Tagesgeschehen aufgreifen.

Sechsmal jährlich wird »M« seine Leser niveau-

voll unterhalten – mit Beiträgen über Menschen,

Märkte, Mode, Medizin, Medien und vieles Mehr!

In jeder Ausgabe widmen wir uns ausführlich einem

Leitthema. Diesmal stellten wir uns der spannenden

Frage: „Wie alt ist eigentlich Alt?“ Tatsächlich

sind die Menschen der Generation 50plus vitaler,

aktiver und engagierter denn je. Sie wagen den

beruflichen Neustart, gründen ehrenamtliche Pri-

vatinitiativen, streben nach sportlichen

Höchstleistungen, sitzen in den Hör-

sälen der Universitäten.

Alter ist erfahrenes Leben. Alter ist die

Weisheit des Herzens. Alter ist Orientie-

rung. Die Älteren von heute fühlen sich

im Schnitt 15 Jahre jünger als sie sind.

Und tatsächlich merkt man ihnen ihr wahres

Alter häufig nicht an. Und Ihr Leben ist noch lang.

65-jährige Männer haben heute durchschnittlich

17 Lebensjahre vor sich, Frauen mehr als 20 Jahre.

Die jungen Alten probieren aus, was noch möglich

ist. Und das ist viel!

Keine Frage, die Gesellschaft wandelt sich rasant

– mit ihr auch Lesegewohnheiten und -erwartun-

gen. Wir wollen nicht nur rational, sondern auch

emotional angesprochen werden, suchen nach ge-

haltvollen Texten und optisch ansprechenden Bei-

trägen. Deshalb war es unserer Meinung nach an

der Zeit für was Neues.

Nun sind wir sehr gespannt, wie Ihnen »M« gefällt.

Begleiten Sie uns kritisch mit Ihren Meinungen

und Anregungen und unterstützen Sie uns aktiv.

Letztlich macht insbesondere erst ein intensiver

Dialog mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, aus

»M« das Gesellschaftsmagazin der Menschen von

hier.

Viel Spaß mit der ersten Ausgabe wünscht Ihnen

editorial

Ihr Michael Dillmann

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inhalt

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- LEITTHEMA

Die Älteren werden immer mehr und sind

längst die treibenden Kräfte unserer

Gesellschaft. Menschen der älteren Generation

sind die „Best Ager“

- MENSCHEN

Der Schauspieler Hans-Joachim Heist alias

Gernot Hassknecht als der Wutbürger

der Nation in der „ZDF heute show"

Der Darmstädter Professor Harald Rose

erhält einen renommierten Preis für seine

wegweisenden Forschungen zur modernen

Elektronenmikroskopie.

Atomphysiker Hans Geissel bei der GSI in

Wixhausen hält mit 272 entdeckten Atom-

kernen und Isotopen einen Weltrekord

Dr. Stefan Schneckenburger leitet seit

zwanzig Jahren den Botanischen Garten an

der Technischen Universität in Darmstadt

Auch mit 78 Jahren ist Alexander U. Martens

Organisator und Gastgeber der „Neuen

Darmstädter Gespräche“

Der Diplom-Geologe Alexander Schmalz-

Friedberger klettert die steilsten und höchsten

Felswände der Welt hinauf

Ambitionierte Springreiter aus aller Welt

kommen zu Dietmar Gugler in das Gestüt

Prinzenberg nach Pfungstadt

- MUSIK

CD-Tipp: „Daphne´s Nest" von Annabeth

Mc Namara

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- KULTUR

Jürgen Keller und seine Nichte Alice Keller führen

gemeinsam und erfolgreich das Halbneun-Theater

Die spannenden Kompositionen der Künstlerin

Caroline Diefenbach bewegen die Betrachter

Das Städel Museum widmet sich in einer umfang-

reichen Ausstellung ab dem 5. März dem Schaffen

Emil Noldes

- INTERVIEW

Geschäftsführer Lars Wöhler zu der Bilanz und

der Erweiterung des Kongresszentrums darmstadtium

Dr. med. Gerhard Sattler, der Leiter Rosenpark

Klinik, beantwortet Fragen zur Ästhetischen Medizin

Sven Naumann vom Premium Fitnessstudio

Intenso erklärt, welche Leistungen älteren Mitgliedern

geboten werden

- TECHNIK

E-Books erobern den Massenmarkt

- UNTERNEHMEN

Die Druckerei Frotscher trotzt mit Pfiff allen Krisen

der Printbranche

Seit vielen Jahrzehnten gehört die Dielmann Gruppe

zu den führenden Unternehmen der Branche

Der Optiker Roger Weingarten bewahrt seit 275

Jahren die Tradition

- VEREINSLEBEN

Zum Neujahrsempfang des SV Darmstadt 98 kamen

mehr als 350 Gäste ins Porsche Zentrum Wiest

- TITELSEITE

Wieso eigentlich Afrika? Und was die bekannte

Schauspielerin Minh-Khai-Phan-Thi mit Darmstadt

zu tun hat, erfahren Sie hier...

besT AGerLeitthema:

Wie alt ist eigentlich Alt?

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PureLebenslust…

leitthema

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…vertreibt den Altersfrust

die Jungen werden immer weniger, die Alten werden immer mehr. An der statisti-

schen Tatsache, dass schon in nicht allzu ferner Zukunft rund die Hälfte der deut-

schen älter als 50 Jahre sein wird, gibt es nichts zu rütteln. die Jungen müssen sich

daran gewöhnen, dass die Grauköpfe die szenerie in straßencafés, restaurants

und urlaubsregionen bestimmen. und die Jungen werden damit leben

müssen, dass sich die Konsumangebote mehr und mehr an den bedürf-

nissen der Alten orientieren. die Marketingexperten haben darauf

bereits reagiert und rücken die riesige Gruppe der Alten als

best Ager in die Mitte des Lebens.

LeiTTHeMA

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LeiTTHeMA

Best Ager - oder in Anlehnung an

die dominierende Haarfarbe auch

Silver Ager – hört sich aus Sicht all

derer, die die 50 Lenze geknackt ha-

ben, auch deutlich besser an als älter,

alt oder Senior. Dabei ist der Begriff

Best Ager objektiv betrachtet abso-

luter Unsinn! Im besten körperlichen

Alter ist man unstrittig im jungen Er-

wachsenenalter zwischen 18 und 30

Jahren, vielleicht auch noch bis zum

40. Geburtstag. Doch spätestens dann

spürt jeder, dass das Alter langsam

seine Spuren hinterlässt: Die ersten

grauen Haare zeigen sich im dünner

werdenden Haupthaar, Brillen und

Kontaktlinsen sorgen für weiterhin

klaren Durchblick, die Zähne berei-

ten immer öfter Probleme und beim

Sport lässt die Leistungsfähigkeit

nicht dramatisch, aber spürbar nach.

Und wenn mit etwa 50 Jahren die

Phase als Best Ager beginnt, zwickt

es auch mehr und mehr in Muskeln

und knirscht in den Gelenken.

Doch trotz aller Warnhinweise, die

das Altern sendet, trägt der überwie-

gende Teil der Generation 50 plus die

Marketingplakette Best Ager stolz und

selbstbewusst. Der Best Ager lebt die

Rolle als Best Ager, pure Lebenslust

vertreibt Altersfrust. Nachdem die

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LeiTTHeMA

Kinder aus dem Haus und die Schul-

den für Eigentumswohnung oder das

Häuschen abgezahlt sind, lebt es sich

finanziell zunehmend sorgenfrei. Der

Best Ager genießt das pralle Leben! Er

kauft sich, was ihm gefällt, er ernährt

sich gesund und erfüllt sich langge-

hegte Reiseträume. Die Abende ver-

bringt er liebend gerne mit Freunden

bei einem leckeren Essen im Lieb-

lingsrestaurant. Theater- und Kon-

zertbesuche sind ebenso ein Muss wie

das Lesen von Büchern, Tageszeitun-

gen und Magazinen. Der Best Ager

sieht sich in der Mitte des Lebens und

fühlt sich deutlich jünger, als er ist.

Eine große Rolle spielen deshalb auch

sportliche Aktivitäten. Tennis, Golf,

Radfahren, Laufen, Schwimmen und

Wandern sind aus dem Leben vieler

Älterer nicht wegzudenken. Die Ge-

sundheit steht dabei meist im Vor-

dergrund, doch nicht wenige suchen

beim Sport auch noch den besonde-

ren Kick. Bei Marathonläufen, auf

Klettersteigen, Mountainbike-Trails

sowie auf Skipisten hängen viele Best

Ager die deutlich Jüngeren ab. Mit

großem Vergnügen genießen sie, dass

sie noch voll im Saft stehen und dass

es sie vom wirklichen alt sein noch

gefühlte Lichtjahre entfernt sind.

In dieser Ausgabe des Magazins „M"

stellen wir einige beeindruckende

Best Ager vor. Sie stehen exempla-

risch für Mitmenschen, die schon viel

erreicht haben und sich noch sehr viel

vorgenommen haben.

Zurückziehen auf das Altenteil war

gestern, heute wird auch jenseits des

50. Geburtstages durchgestartet. Das

Leben bietet noch so viel, man muss

es nur leben!

Best Ager sind

alles andere als

"altes Eisen" –

sie sind aktiv,

modern, familiär,

kulturinteressiert

und wissbegierig

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HAns-JoAcHiM HeisT

menschen

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HAns-JoAcHiM HeisT

MenscHen

Hans-Joachim Heist ist als Schau-

spieler, Parodist und Regisseur in

den Fernsehstudios ebenso zuhause

wie auf den Theaterbühnen. In den

Tonstudios ist er ein gern gesehe-

ner und gehörter Sprecher und als

großartiger Komiker bescherten ihm

seine Soloprogramme große Erfolge.

Heist wurde 1949 in Seeheim-

Jugenheim geboren, absolvierte in

Darmstadt eine Lehre als Installateur

und begann danach ein Studium zum

Bauingenieur. Das Studium brach er

ab und widmete sich einem Schau-

spielstudium in Wiesbaden. Nach

mehreren Stationen als Schauspieler,

Cholerischer Kommentator und begabter Parodist

der schauspieler, Kabarettist und regisseur Hans Joachim

Heist war in über 70 Film- und Fernsehproduktionen in

größeren und kleineren rollen auf Leinwand und bild-

schirm präsent. richtig bekannt aber wurde er erst als der

cholerische Kommentator Gernot Hassknecht in der ZdF-

satire-sendung „heute-show“.

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wobei er den Bezug zu seiner Heimat-

region nie aufgab, überzeugte er mit

eigenen Bühnenprogrammen. Künst-

ler wie Heinz Erhardt, Theo Lingen

oder Heinz Rühmann imitiert er in

gekonnter Manier. Mit seinem Pro-

gramm „Noch ‘n Gedicht“ ist er als

Heinz Erhardt derzeit deutschland-

weit unterwegs. Im Jahr 1999 wurde

er für die Parodie des Klassikers „Din-

ner for one“, bei der er gemeinsam

mit seiner Ehefrau Karin auf der Büh-

ne stand, mit dem Fachmedienpreis in

der Sparte „Comedy“ ausgezeichnet.

Seiner südhessischen Heimat ist er

durch sein Engagement bei mehre-

ren Mundart-Produktionen stets treu

geblieben. Bei der 1225-Jahrfeier der

Stadt Pfungstadt war er 2010 für das

Stück „Die Gaasekerb oder Pungschd

bleibt Pungschd“ als Autor verant-

wortlich und führte Regie. Dafür er-

hielt er in diesem Jahr vom Karneval-

verein Dieburg (KVD) die „Holzisch

Latern“. Die höchste Auszeichnung

des mitgliederstärksten Karnevalver-

eins Deutschlands wird seit 1982 an

Personen oder Institutionen verge-

ben, die sich in besonderer Weise um

die Fastnacht, die Mundart oder das

Brauchtum verdient gemacht haben

oder denen „sonst irgendwie ein Licht

aufgegangen ist“.

Hans-Joachim Heist lebt im

Pfungstädter Stadtteil Eschollbrü-

cken: „Es ist sehr dörflich und wun-

derschön da. Ich wohne direkt am

Wald.“ Allerdings könne er sich trotz

des Idylls über die nahgelegene Auto-

bahn aufregen. Als ehemaliger SPD-

Kommunalpolitiker im hessischen

Pfungstadt habe er sich jahrelang als

Stadtverordneter vergebens für eine

Lärmschutzwand engagiert. Seine

politischen Aktivitäten hat er wegen

seines Engagements als Gernot Hass-

knecht aufgegeben. Mit dieser Rolle

ist er neben Oliver Welke der heimli-

che Star der „heute-show“ und hat als

festes Ensemblemitglied mittlerweile

Kultstatus erreicht.

Von dieser Rolle sagt er selbst: „Ein

absoluter Glücksfall – und das in

meinem Alter.“ Regelmäßig regt er

sich als Kommentator Gernot Hass-

knecht am Freitagabend so sehr auf,

dass man glaubt, ihm würde gleich

der Kopf platzen. Für seine ständig

wachsende Fangemeinde ist Gernot

Hassknecht das Sprachrohr, wenn

es darum geht, Frust und Ärger auf

Missstände in unserem Land lautstark

auf den Punkt zu bringen. Wenn ei-

ner Krawall kann, dann er. Und zwar

auf Knopfdruck. Hans-Joachim Heist

kann nicht verhindern, dass er bei sei-

nen TV-Wutausbrüchen rot anläuft.

„Das kommt automatisch. Wenn ich

mich echauffiere, dann wird der Kopf

einfach rot, während ich laut werde“,

verriet er bei einem Rundfunk Inter-

view bei hr1. Daran sehe man, dass er

seine Aufregung nicht spiele. „Es sind

ja auch Themen, da muss man sich

einfach aufregen.“ Das Schreien gehe

„schon auf die Stimme“.

Heist ist davon überzeugt, dass jeder

das Zeug zum guten Choleriker habe:

„Man muss sich nur eine Familie an-

schaffen oder öfter mit der Bahn fah-

ren, dann sind die Ausraster vorpro-

grammiert.“

Hans-Joachim Heists

Figur „Gernot

Hassknecht“ aus der

„ZDF-heute-show“

hat sogar eine

eigene Fanseite im

Internet: www.

gernothassknecht.de

»dAs HAssKnecHT PrinZiP –

in zwölf schritten zum choleriker«

Das neue Bühnenprogramm mit Hans-Joachim Heist

von den beiden heute show-Autoren Morten Kühne

und Björn Mannel.

der „heute-show“ Kommentator, Familienvater und beschwerdebriefschreiber aus Leidenschaft nimmt sein Publikum mit auf eine mitreißende und äußerst unterhalt-same reise in die faszinierende Welt der cholerik. ob beschwerdebriefe, Telefon-Hot-lines oder auch ein banales Thema wie den Tod – Gernot Hassknecht weiß bescheid: „ein weiterer schöner Gedanke ist, dass meine organe noch ein paar Menschenleben retten. seien wir ehrlich, ich bin ja eine hübsche Leiche. da ist einiges noch gut in schuss! Wer würde sich nicht meine Halsschlagader einpflanzen lassen wollen? die ist top! Fünf Zentimeter dicke Wände, hat mein Arzt neulich erst gemessen. die hält einen dauer-blutdruck von 240 zu 180 aus. Alles Training, da musst du am ball bleiben. ich schreie jeden morgen vor dem Früh-stück eine Viertelstunde im Wald die Tiere an. und sagen sie jetzt nicht, sie hätten keinen Wald vor der Tür. dann gehen sie halt auf den balkon und schreien die Tauben an. oder ihre Frau. Wo ein Wille ist, da ist auch jemand zum Anschreien.“

MenscHen

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MenscHen

Gewürdigt wurden damit die wissen-

schaftlichen Verdienste der drei For-

scher bei der Entwicklung der moder-

nen Elektronenmikroskopie. Mit

dieser neuen Generation fehlerkorri-

gierter Elektronenmikroskope wurden

Aufnahmen in subatomarer Auflö-

sung möglich, sodass atomare Struk-

turen im Pikometer-Bereich sichtbar

gemacht werden können, wobei ein

Pikometer einem Milliardstel Millime-

ter entspricht.

Jahrzehntelang galten Atome fast als

etwas Mystisches. Bis in die 1980iger

Jahre hinein hatte sie niemand mit

eigenen Augen gesehen. Kein Mikros-

kop war stark genug, um die unvor-

stellbar winzigen Bausteine der Mate-

rie sichtbar zu machen. Dem

Darmstädter Physiker Harald Rose,

gelang Ende der 1980iger Jahre der

Geniestreich, der die Atome für Elek-

tronenmikroskope sichtbar machen

sollte. Der Forscher entwarf eine Art

Brille für das Elektronenmikroskop,

die jene fehlgeleiteten Elektronen-

strahlen auf die richtige Bahn lenkte,

die das Bild unscharf machten. „Die

Grundidee hierzu hatte ich in fünf

Minuten, doch hätte ich damals nicht

gedacht, dass ich damit noch heute zu

schaffen haben würde“, wundert sich

der heute 78jährige Darmstädter Pro-

fessor.

Mit seinen Kollegen Maximilian Hai-

der und Knut Urban verwirklichte

Rose sein Konzept. Die drei bekamen

dafür schon 2006 den Karl-Heinz-

Beckurts-Preis, 2008 den Honda-Preis

und 2011 den Wolf-Preis, der unter

Physikern so angesehen ist wie der

Nobelpreis.

Inzwischen können Forscher die be-

brillten Elektronenmikroskope kaufen

und sich die gar nicht mehr so mysti-

schen Atome ansehen. Für die Materi-

alwissenschaften und die naturwis-

senschaftliche Grundlagenforschung

wurde dieses hochverfeinerte Bildge-

bungsverfahren zu einer neuen

Schlüsseltechnologie, für die Nano-

Forschung sogar unabdingbar.

Während kaum ein Forscher mehr an

die Möglichkeit geglaubt habe, die

Auflösung von Elektronenmikrosko-

pen jemals verbessern zu können,

hielten Haider, Rose und Urban an

ihrem Vorhaben unbeirrt fest. „Geret-

tet hat unsere riskante Unternehmung

schließlich die Volkswagen-Stiftung,

die Forschung auch dann fördert,

wenn die praktische Anwendung

nicht sofort auf der Hand liegt“, so

Professor Knut Urban vom For-

schungszentrum Jülich. Professor

Maximilian Haider realisierte den

ersten Prototyp. Von den über 200

Geräten, die heute an Universi-täten

und in Forschungslaboren im Einsatz

sind wurden über 90 Prozent in dem

Heidelberger Unternehmen CEOS

hergestellt.

Hartnäckigkeit, Teamgeist & Ausdauer

drei Physiker aus deutschland sind für ihre wegweisende Forschung zur modernen elektronenmikroskopie mit dem mit 400.000 euro dotierten Preis der stiftung des spanischen Finanzkonzerns „banco bilbao Vizcaya Argentaria sA“ ausgezeichnet worden. die Preisträger sind die Physik-professoren Maximilian Haider, Knut urban und der in darmstadt lebende Harald rose.

ProF. HArALd rose Aus dArMsTAdT erHäLT renoMMierTen ForscHunGsPreis

Prof. Dr. Harald Rose, 1935 in Bremen geboren, ist seit 2010 Carl-Zeiss-Seniorprofessor an der Universität Ulm. Der Physiker, der an der TU Darmstadt in Physik studierte und promoviert hat, war dort zwischen 1971 und 1975 als akademischer Rat und von 1980 bis 2000 als Professor am Institut für Angewandte Physik tätig. Zu seinen internationalen Stationen gehören die Cornell-University und Berkeley, aber auch die Jiatong-Universität Xian in China.

Bild: TU Darmstadt

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WeltrekordlerMiT

JAHren

Die Professoren Hans Geissel (stehend), Gottfried

Münzenberg (sitzend) und Sigurd Hoffmann (rechte

Seite) forschen gemeinsam am Helmholtzzentrum

für Schwerionenforschung in Darmstadt

Foto: GSI

01/201412

MenscHen

Page 15: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 13

Herr Professor Geissel, sie haben 272 Atomkerne entdeckt.

Bitte erklären Sie einem Laien, wie man so etwas macht

und wer die Rekordlisten eigentlich aufstellt?

Die Materie auf der Erde und im Universum ist aus Atomen

aufgebaut, die elektrisch neutral sind bedingt durch Kom-

pensation der negativ geladenen Elektronen in der Hülle

und der gleichen Anzahl von positiv geladenen Protonen

im Kern. Die Anzahl der Protonen klassifiziert ein che-

misches Element. Das aus dem Schulunterricht bekannte

Periodensystem ordnet die Elemente in Gruppen, die ähn-

liche Eigenschaften haben auf Grund der Elektronenkonfi-

guration. Wasserstoff ist das leichteste Element mit einem

Proton im Kern, während das momentan schwerste Ele-

ment 118 Protonen hat.

Von jedem chemischen Element gibt es verschieden

schwere Kerne, die Isotope, die zwar die gleiche Anzahl

von Protonen haben, sich jedoch durch die Anzahl der

Neutronen unterscheiden. Wissenschaftlich sind die Iso-

tope am interessantesten, die einen großen Unterschied in

der Protonen- und Neutronenanzahl haben. Solche Kerne

sind kurzlebig, kommen auf der Erde nicht mehr vor, und

können nur in heftigen Zusammenstößen im Labor oder

in Sternen produziert werden. Die Eigenschaften gerade

dieser Kerne sind Schlüssel zum Verständnis der Materie.

Mit aufwendigen Beschleuniger- und Experimentieranla-

gen können solch exotische Kerne entdeckt und untersucht

werden. Die Zahl der entdeckten Kerne ist ein direktes

Markenzeichen für das wissenschaftliche Potenzial des je-

weiligen Institutes. Die Entdeckungen und Eigenschaften

neuer Kerne wurden schon immer in wissenschaftlichen

Zeitungen dokumentiert, aber erst seit einigen Jahren hat

Herr Prof. Thoenessen (USA), unterstützt durch die jetzt

elektronischen Aufzeichnungen der Veröffentlichungen,

eine genaue Liste über die Gesamtheit dieser Forschungs-

aktivitäten gemacht.

Welche Erkenntnisse gewinnt man durch die Entdeckung

neuer Atomkerne und Isotope beispielsweise für die Tumor-

therapie?

Die kurzlebigen Kerne haben ganz verschiedene Eigen-

schaften im Vergleich zu den bekannten stabilen Kernen.

Deshalb sind sie ein bedeutender Prüfstein unserer phy-

sikalischen Theorien und Modelle. Ein starkes Interesse

hat die Wissenschaft an den exotischen Kernen, weil sie

für das Verständnis der Elemententstehung in Sternen

und Sternexplosionen eine große Rolle spielen. Weiterhin

finden kurzlebige Kerne in der Medizin, vor allem in ➔

Der Atomphysiker hat mehr Isotope entdeckt als seine Kollegen weltweit und steht damit an

der Spitze einer ungewöhnlichen Wissen- schaftler-Weltrangliste. Wir haben Hans Geissel nach seiner außerordentlichen Leistung befragt.

GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in DarmstadtFoto: C. Grau

GSI-Wisseschaftler

Sigurd Hofmann

Foto: G. Otto

inTerVieW

Page 16: M das gesellschaftsmagazin

01/201414

MenscHen

der Diagnose vielfältige Anwendung.

Die Untersuchung neuer Kerne wird

erst möglich durch den Einsatz leis-

tungsfähigerer Separatoren, wie das

SHIP oder der FRS bei GSI. Neben dem

Erkenntnisgewinn ist die Ausbildung

junger Physikstudenten das wichtigs-

te Ergebnis unserer Forschung.

Womit beschäftigt sich ein Physiker

in seiner Freizeit? Gibt es Interessen

und Hobbys außerhalb Ihres Labors?

Die Vermutung liegt nahe und ist zu-

gegebener Maßen fast richtig, dass

die Entdeckungen mit langjährigen,

intensiven Forschungsarbeiten mit

vielen Nachtschichten und Wochen-

enden verbunden sind und somit die

verbleibende Zeit für andere Hobbys

gering ist. Anders formuliert kann

man aber auch resümieren, dass der

Aufbau, die Durchführung der Versu-

che und die Analyse der Daten große

Freude bereitet, besonders in interna-

tionalen Teams mit jungen Studenten,

so dass diese harte Forschungsarbeit

schon an sich ein Hobby darstellt.

Meine anderen Hobbys konzentrieren

sich auf sportliche Aktivitäten mit

viel Bewegung, wie Fahrradfahren

oder Laufen in der Natur.

immer auf der Jagd nach schweren elementen

Der „bekennende Heiner“ Sigurd Hof-

mann (69) entdeckte seine Liebe zur

Physik am Max-Planck-Gymnasium

in Groß-Umstadt, wo er 1963 sei-

ne Reifeprüfung ablegte. Er studierte

Physik an der TH Darmstadt, jetzt TU

Darmstadt. Im November 1994 beob-

achtet er nach dem Beschuss von Blei

mit Nickel nach zwei Tagen Strahlzeit

das erste Atom des Elements 110.

Herr Professor Hofmann bitte erklä-

ren Sie einem Laien was es überhaupt

bedeutet, ein neues Element zu ent-

decken und welche Erkenntnisse man

dadurch gewinnt?

Als eines der letzten in der Natur

vorkommenden Elemente wurde

1886 das Germanium entdeckt. Erst

Jahrzehnte später fand es wichtige

Anwendung in der Halbleitertech-

nik. Bei unseren Arbeiten geht es

darum, bisher unbekannte Elemente

künstlich zu erzeugen. Dies geschieht

durch Verschmelzen der Atomkerne

leichterer Elemente. Auf diese Weise

wollen wir klären, wie viele Elemen-

te aus physikalischer Sicht überhaupt

existieren können und wie wir sie am

besten herstellen können.

Der Name »Darmstadtium« wurde

aber erst im August 2003 akzeptiert.

Warum dauerte es so lange und wel-

che Bedingungen sind an eine Aner-

kennung geknüpft?

Zuständig für eine einheitliche Be-

nennung der Elemente auf interna-

tionaler Ebene ist die „Internationale

Union für reine und angewandte Che-

mie“ (IUPAC). In einem ersten Schritt

muss die Eindeutigkeit der Entde-

ckung geklärt werden. Da es Konkur-

renzexperimente in USA und Russ-

land gab, dauerte diese Untersuchung

bis September 2001. Jetzt wollten wir

mit einer Taufe von Element 110 noch

warten, bis auch die Elemente 111 und

112 anerkannt würden. Dies ließ sich

so schnell leider nicht realisieren, so-

dass wir Element 110 am 12. Juli 2003

in einer eindrucksvollen Feier tauf-

ten. Die Elemente 111 und 112 folgten

2006 und 2010.

Wie sind Sie auf die Idee gekom-

men das Element »Darmstadtium« zu

nennen und was verbindet Sie außer-

dem noch mit Darmstadt, der einzigen

deutschen Stadt, nach der ein Element

benannt wurde?

Es ist eine schöne Tradition, ein neu-

es Element nach dem Land oder der

Stadt seiner Entdeckung zu benen-

nen. Nach der Taufe von Element

108 auf den Namen Hassium, lag

es nahe, ein Element auch auf den

Namen der Heimatstadt der GSI zu

Von diesem Hauptkontrollraum

aus wird die gesamte GSI-

Beschleunigungsanlage gesteuert.

Foto J. Mai

Page 17: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 15

inTerVieW

taufen. Die Stadt Darmstadt hat den

Bau der GSI an dieser Stelle ermög-

licht. Viele Mitarbeiter der GSI sind

Darmstädter. Darmstadt unterstützt

die GSI im Bereich der Forschungs-

vorhaben und der Infrastruktur. Bei

der Taufe im Jahr 2003 hat Darm-

stadtium für alle Zeiten seinen Platz

im Periodensystem der Elemente ge-

funden. Übrigens, chemisch gesehen

sollte es ein sehr wertvolles Element

sein, denn im Periodensystem steht es

direkt unter dem Platin.

Seit der Gründung 1969 hat sich GSI

international einen Namen gemacht.

Können Sie uns einige Meilensteine

des Forschungslabors nennen, die für

unseren Alltag von Bedeutung waren

oder sind?

Die GSI Helmholtzzentrum für

Schwerionenforschung GmbH be-

treibt eine große, weltweit einmalige

Beschleunigeranlage für Ionen. For-

scherinnen und Forscher aus aller

Welt nutzen die Anlage für Experi-

mente, um neue Erkenntnisse über

den Aufbau der Materie und die Ent-

wicklung des Universums zu gewin-

nen. Darüber hinaus entwickeln sie

neuartige Anwendungen in Medizin

und Technik. Die bekanntesten Resul-

tate der Forschung bei GSI sind die

Entdeckung von sechs neuen chemi-

schen Elementen des Periodensystems

und die Entwicklung einer neuartigen

Krebstherapie mit Ionenstrahlen.

Bald soll der neue Teilchenbeschleu-

niger FAIR an die GSI-Anlage an-

geschlossen werden. Welche For-

schungsschwerpunkte werden damit

verfolgt?

Die Teilchenbeschleunigeranlage FAIR

(Facility for Antiproton and Ion Re-

search) ist eine weltweit einzigartige

Großforschungsanlage. Sie wird 3,5

Kilometer Strahlführung und acht

Kreisbeschleuniger mit bis zu 1.100

Metern Umfang haben. Die bestehen-

den GSI-Beschleuniger werden als

Vorbeschleuniger dienen. An FAIR

werden Wissenschaftler untersuchen,

wie Materie im Innersten beschaffen

ist und wie sich das Universum seit

dem Urknall entwickelt hat. Die An-

lage dient hauptsächlich der Grund-

lagenforschung, die ergänzt wird

durch anwendungsnahe Forschung,

zum Beispiel für Tumortherapien oder

neue Materialien.

Die Experimentalphysik ist eine inter-

nationale Wissenschaft. Mit welchen

Ländern kooperiert GSI und wie viele

Kollegen aus welchen Ländern for-

schen gemeinsam?

Die internationale Kooperation mit

Forschern aus aller Welt ist seit der

Gründung von GSI ein fester Bestand-

teil unserer Arbeit. GSI kooperiert mit

mehr als 700 Partnern in über 60

verschiedenen Ländern. Viele davon

besuchen uns als Gastwissenschaftler

und führen an unserer Anlage Expe-

rimente durch. Die Aufenthaltsdauer

beträgt manchmal nur wenige Tage,

andere bleiben mehrere Jahre für ihre

Doktorarbeit. Ebenso gehen auch un-

sere Forscher ins Ausland, um dort

zu arbeiten und zu experimentieren.

Auch die neue Anlage FAIR wird in

internationaler Zusammenarbeit ge-

baut. 3000 Forscher haben bereits an

der Planung mitgewirkt und möchten

nach Fertigstellung daran experimen-

tieren. An der FAIR GmbH, die aktuell

die Anlage errichtet, sind Partner aus

zehn Ländern als Gesellschafter betei-

ligt, die das Projekt finanziell und mit

Sachbeiträgen unterstützen.

Meine Dame, meine Herren, wir

danken für dieses Gespräch

alle bilder © by Gsi Helmholtzzentrum für schwerionenforschung GmbH

Carola Pomplun von der GSI-Pressestelle erläuterte die Aufgaben und Ziele der GSI

Foto; J. Guse

01/2014 15

Page 18: M das gesellschaftsmagazin

01/201416

Nach Rückblick oder Resümee steht

dem gebürtigen Pfälzer aber nicht der

Sinn. Dafür hat der Tausendsassa viel

zu viel zu tun. Deshalb bleibt ihm auf

die Frage nach dem Kern seiner Arbeit

auch nur die Erkenntnis: „Ich bin mehr

oder weniger für alles da.“

Seit zwei Jahrzehnten ist Schnecken-

burger wissenschaftlicher Leiter und

seit drei Jahren auch Direktor der 4,5

Hektar großen Anlage an der TU. Doch

sein Arbeitsplatz ist weniger die freie

Natur als vielmehr das Büro im alten

Inspektorenhaus - zumindest ist dort

die Aussicht auf die Anlage sehr gut.

„Ich bin mehr im Büro, das geht nicht

anders.“

Vorlesungen, Fachbereichsrat, Betreu-

ung von Studenten, Geschäftsführung

des Garten-Fördervereins und vor

allem die Präsidentschaft des Ver-

eins Botanischer Gärten Deutschlands

lassen zur Forschung im Grünen kaum

Zeit. „Ich muss mich oft aktiv zwin-

gen, in den Garten zu gehen - Freude

macht's dann immer!“

im kommenden Jahr wird dr. stefan schneckenburger viel feiern dürfen. er leitet dann seit 20 Jahren den botanischen Garten der Technischen universität darmstadt, der 2014 satte 200 Jahre alt wird. schneckenburger feiert 60. Geburtstag und was das schönste ist: er wird auch noch opa.

Harry PotteriM boTAniscHen GArTen

ALs

Auf diese Abteilung

des Botanischen Gartens

ist Dr. Schneckenburger

besonders stolz.

Hier stehen Pflanzen,

die weltweit die ältesten

ihrer Art in menschlicher

Obhut sind.

MenscHen

Page 19: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 17

Deshalb will sich Schneckenburger

2016, wenn seine zweite Amtszeit als

Präsident des Verbandes endet, den er

selbst mit aufgebaut hat, dort auch et-

was zurückziehen. „Ich bin dann sechs

Jahre Präsident gewesen und elf Jahre

Geschäftsführer. Man ist Gedächtnis

und wird als Maß vieler Dinge gesehen.

Das geht nicht mehr. Es müssen jüngere

Leute mit besseren Ideen die Aufgaben

übernehmen“, fordert er von der nächs-

ten Generation.

Was er sich trotz der Fülle der Aufga-

ben nicht nehmen lässt, sind die zwei

Führungen durch den Garten an jedem

ersten Freitag im Monat. „Die mache

ich jetzt seit 18 Jahren, und die Füh-

rungen, die ich abgeben musste, liegen

im einstelligen Bereich“, rechnet der

studierte Mathematiker und Diplom-

Biologe vor.

Es macht ihm einfach Spaß, seine Mit-

menschen für das Pflanzenreich zu

begeistern. Dafür lässt er sich richtig

etwas einfallen, zum Beispiel als der

dritte Harry-Potter-Band herauskam,

und der dreifache Familienvater Zau-

bererhut und Umhang überstreifte, sich

mit Kindern unter eine große Thuja im

Botanischen Garten setzte und vom

Zusammenhang zwischen den Kin-

derbüchern und der Botanik erzählte.

„Das war wirklich eine der schönsten

Führungen. Die Kinder hatten riesigen

Spaß.“

Für Erwachsene bietet Schneckenbur-

ger ab und an literarische Führungen

und bedient sich der Werke bekannter

Schriftsteller und Lyriker wie Goethe,

Mörike, Schiller oder Shakespeare. „Die

Leute hören das gerne. Und lässt man

mal die Rose außen vor, gibt es noch

genug Pflanzen, die literarisch Erwäh-

nung finden.“

Goethes Arbeit hat für Schneckenbur-

ger bereits früh in seiner Karriere eine

große Rolle gespielt. „Die strenge Typo-

logie ist meine Ausbildung. Da kommt

man an Goethe und seinen Abhandlun-

gen zur Botanik nicht vorbei.“

Es blieb nicht beim Pflichtprogramm:

Eine Ausstellung Schneckenburgers

zum Thema Goethe und die Botanik,

wurde nicht nur mehrfach in Deutsch-

land gezeigt, sondern auch in China

inklusive der Übersetzung in die Lan-

dessprache. Die wissenschaftliche Ge-

schichte der Biologie ist das Stecken-

pferd des Pflanzenforschers geworden.

Ob Charles Darwin, Fritz oder Hermann

Müller - die bedeutenden Naturforscher

des 19. Jahrhunderts und ihre biologi-

schen Evolutionstheorien haben es ihm

angetan.

Schneckenburger hat seine Leiden-

schaft zum Beruf gemacht. Da wird ein

sonntäglicher Spaziergang schnell mal

zur Forschungsreise. „Egal, wo man ist,

Pflanzen sieht man überall und fragt

sich, kenne ich die?“ Nur daheim im

eigenen Grün spielt die Botanik nicht

die erste Geige. „Wir haben drei Kin-

der. Unser Garten war Fußballacker und

Seilbahn. Ich habe meine Pflanzen hier

in der Universität, nicht zu Hause.“

Bevor nun im diesem Jahr ausgiebig

gefeiert wird, wartet noch eine Men-

ge Vorbereitung auf Schneckenburger.

Zum 200-jährigen Bestehen des Gar-

tens ist eine Ausstellung geplant, wo-

für derzeit das Grundlayout erarbeitet

wird. Ende Mai soll es einen Empfang

und einen Tag der offenen Tür geben.

Zwar weiß der Direktor ein starkes

Team hinter sich, doch er gibt zu: „Ich

kann begeistern, aber beim Delegieren

bin ich nur zweiter Sieger.“

Dr. Stefan

Schneckenburger

untersucht Pflanzen

am Mikroskop in

seinem Büro.

Ein 10.000 Exemplare

umfassendes Herbarium

(Sammlung aller

Pflanzen des Botanischen

Gartens) ist einer der

Schätze der Anlage. Zum

Vergleich: Der Königliche

Botanische Garten in

London umfasst rund

sieben Millionen Belege.

MenscHen

Page 20: M das gesellschaftsmagazin

01/201418

Erfahrener Moderator mit Ironie

aber ohne Zynismus

Auch mit 78 Jahren will Alexander u. Martens nicht an ruhestand denken. er ist lieber organisator und Gastgeber der „neuen darmstädter Gespräche“, die dank seiner initiative seit acht Jahren erfolgreich im staatstheater laufen.

Gleich nach seinem Abschied vom

Zweiten Deutschen Fernsehen vor 15

Jahren versuchte Martens die Darm-

städter Gespräche, die in den 1950er-

und 60-Jahren so erfolgreich waren,

mit einem überarbeiteten Konzept

neu aufleben zu lassen. Es zogen je-

doch sieben Jahre ins Land, ehe er

sich mit der Idee eines sonntäglichen

Matinee durchsetzen konnte. „Mir

war von Anfang an klar, dass die

Gespräche nicht mehr den Umfang ei-

nes ganzen Wochenendes wie vor 50

Jahren haben dürfen, anderen nicht“,

erinnert sich der Publizist. Er sollte

Recht behalten.

Mittlerweile hat Martens, der unter

anderem Träger der Goethe-Plaket-

te des Landes Hessens ist und die

Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der

Stadt Darmstadt erhielt, 54 „Neue

Darmstadter Gespräche“ als Gastgeber

geleitet. Nur einmal konnte er nicht

dabei sein, und das ausgerechnet bei

der Jubiläumsausgabe im Frühjahr

dieses Jahres. „Am Abend von der 50.

Veranstaltung merkte ich, dass ich bis

zum nächsten Morgen weder körper-

lich noch geistig in der Lage wäre,

das Gespräch zu führen. Also rief ich

einen meiner Gäste, Spiegelredak-

teur Johannes Saltzwedel, in seinem

Hotel an, und fragte, ob er kurzfristig

einspringen könnte. Zum Glück tat

er es.“

Europapolitik, Religionen, die Macht

der Medien, Sterbehilfe, Globalisie-

rung, Klimawandel - der Kette rau-

chende Martens findet immer wieder

Themen, die den Zeitgeist treffen

oder in der aktuellen gesellschaft-

lichen Diskussion stehen. „Bei der

Themenauswahl orientiere ich mich

an meinem Gefühl oder etwas Selbst-

erlebten. Die Idee zu einer Diskussi-

on um 'den entmündigten Patienten'

kam mir, als ich das letzte Mal im

Krankenhaus lag."

Sechs Mal im Jahr lädt Martens ein,

rund 300 Zuhörer pro Veranstaltung

folgen seinem Ruf in das „Kleine

Haus“ des Staatstheaters. „Einmal

wurde es richtig voll, als wir vor der

Weltmeisterschaft in Deutschland

über die Fußballisierung der Welt

sprachen. Da war unter anderem

Dieter Hildebrandt zu Gast. Es war

wirklich lustig.“ Ein gelungenes Ge-

spräch ist für den Journalisten eines,

bei dem er sich zurückhalten kann.

„Es gibt wohl Leute, die mir das als

Faulheit auslegen", feixt der Wein-

liebhaber.

Geboren wurde Martens 1935 in Kiel,

fand nach der Ausbildung als Ver-

lagsbuchhändler in Stuttgart aber

schnell den Weg nach Hessen, wo er

in Frankfurt unter anderem Presse-

sprecher der Buchmesse war und in

leitender Position für den Börsen-

verein des Deutschen Buchhandels

arbeitete. „Die Arbeit als Pressespre-

cher der Buchmesse war sicher ein

Wendepunkt in meinem Leben. Dort

habe ich das erste Mal journalistisch

gearbeitet, was ich schon viel früher

ums Verrecken machen wollte, es aber

ohne Studium nicht konnte.“

Als persönlichen Durchbruch be-

zeichnet Martens das Jahr 1978, in

dem er das Angebot annahm, in die

Hauptkulturredaktion des ZDF zu

wechseln. Er wurde Redakteur und

Moderator des Magazins „Aspekte“

und blieb dem Sender bis zu seiner

MenscHen

Page 21: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 19

Pensionierung 1998 treu. In dieser

Zeit initiiere er auch die Sendereihe

„Wissenschaft im Kreuzverhör“, für

die er mit dem Atlantis-Kulturpreis

ausgezeichnet wurde.

Die Arbeit fürs ZDF hat Martens ge-

prägt. Ihr verdankt er Reisen in die

ganze Welt. Am intensivsten war die

Berichterstattung aus der ehemaligen

DDR, die er vorantrieb. „Ich habe das

getrennte Deutschland immer als eine

Kulturlandschaft begriffen, war be-

ruflich mindestens zweimal pro Jahr

in der DDR." Und das immer in Be-

gleitung der Staatssicherheit. Zurück-

gehalten hat ihn das aber nie. „Als

Berlin 750-jähriges Jubiläum feierte

und alle aus West-Berlin berichteten,

habe ich aus Ost-Berlin gesendet.“

Martens bezeichnet sich als ernsthaf-

ten Menschen „mit einem Faible für

Ironie, dabei muss ich mich aber vor

Zynismus hüten“. Er pflegt nach ei-

genen Worten seine Altersstarrheit,

indem er das Internet ignoriert. „Ich

habe ja nicht mal einen Computer.

Aber ich muss zugeben, seit einiger

Zeit im Besitz eines Smartphones zu

sein und überlege sogar mir ein Tablet

anzuschaffen.“ Spätestens dann, so

rät die M-Redaktion, sollte das Thema

„Hype ums Internet - keine Genera-

tion ist sicher“ im Kleinen Haus dis-

kutiert werden.

Der Kettenraucher und Weinliebhaber hat nur selten Zeit auf seiner Terrasse zu sitzen

Fehlt nur noch ein gutes Buch: Der 78-jährige Alexander U. Martens will sich geistig fit halten.

„Im Garten arbeiten, können die, die etwas davon verstehen.“

MenscHen

Page 22: M das gesellschaftsmagazin

Alice Keller ist für

die Programmaus-

wahl im „halbNeun“

verantwortlich.

Bleibt darüber

hinaus noch Zeit,

widmet sie sich der

abstrakten Malerei.

Jürgen Keller vor

dem „halbNeun“ in

der Sandstraße.

Seit knapp 34 Jahren

führt er das Haus,

ans Aufhören denkt

der 63-Jährige noch

lange nicht.

kultur

Page 23: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 21

KuLTur

Und das dürfen die Kellers auch gar

nicht, denn die Kabarettszene ist stän-

dig in Bewegung. „Agenturen schicken

Künstler, wenn sie groß sind, in andere

Häuser“, bedauert Jürgen Keller und

nennt den Gesellschaftskabarettisten

Dieter Nuhr als Beispiel. Der hat zu Be-

ginn seiner Karriere noch als Teil eines

Ensemble im „halbNeun“ vor 200 Be-

suchern gespielt, heute füllt er locker

das darmstadtium mit seinen mehr als

1600 Plätzen.

So geben Jürgen und Alice Keller Jahr

für Jahr auch unbekannten Talenten

eine Chance. „Kabarett gehört ohnehin

in kleinere Theater wie unseres. Neben

der Qualität des Künstlers, ist es auch

die Atmosphäre des Hauses, die den

Reiz eines Abends ausmacht“, wirbt

der 63-Jährige für das „halbNeun“.

Die Suche nach neuen Gesichtern für

die Kleinkunstbühne fällt ins Ressort

von Alice Keller, die seit 1999 Partne-

rin ihres Onkels in der Geschäftsfüh-

rung ist. „Ein Künstler, der bei uns eine

Chance bekommen will, muss ernst-

haftes Engagement zeigen, seine Kunst

bereits zum Beruf gemacht haben oder

es wollen“, erklärt sie.

Alice Keller besucht Kleinkunstbörsen,

durchwühlt das Internet, sichtet Zu-

sendungen und pflegt Kontakte, um

das Theater voranzubringen. Außer-

dem ist sie Jurymitglied des Reinhei-

mer Satirelöwen und findet auch dort

neue Künstler. Wer also gesellschaftli-

che oder politische Themen aufgreifen

und verarbeiten kann, gute Inhalte -

ohne unter die Gürtellinie zu gehen -

rüberbringt und das mit einer gewissen

Bühnenpräsenz kombiniert, der fällt

nicht durch Alice Kellers Raster.

Die Macher des „halbNeun“ beschrän-

ken sich in ihrer Programmauswahl

allerdings längst nicht mehr auf Kaba-

rett. Irish Folk, spanische Folklore oder

orientalischer Bauchtanz sind die Ab-

wechslung die ein breiteres Publikum

ansprechen sollen. „Doch mit dem Ka-

barett hat natürlich alles angefangen“,

erinnert sich Jürgen Keller an den 29.

Februar vor knapp 34 Jahren. Damals,

im Jahr 1980, trat Dieter Hildebrandt

als erster auf die Bühne in der Sand-

straße 32.

Jürgen Keller, der in den 70er-Jahren

für eine Konzertagentur in Darmstadt

arbeitete, war der Überzeugung, dass

Darmstadt ein Kabaretttheater á la

Mainzer Unterhaus fehlt. „Es gab hier

ja nichts außer dem Tap-Theater und

dem Staatstheater.“ Gemeinsam mit

seinem Bruder Heinrich, der Architekt

war, fand er in dem ehemaligen Kino

und Möbellager die ideale Spielstätte

für Kleinkunst.

Aufgrund seiner Kontakte traten auch

gleich einschlägige Größen wie Mike

Krüger, Karl Dall und Hans-Dieter

Hüsch auf. Die Darmstädter nahmen

das Theater dankend an. „Das war wie

so oft in Darmstadt. Wenn es etwas

Neues gibt, rennen alle hin. Über die

Jahre haben wir aber lange gebuhlt, bis

das Publikum uns bei der Auswahl der

Künstler vertraut.“ Dabei bewiesen die

Kellers immer wieder ein gutes Näs-

chen: So haben sich Größen wie Gerd

Dudenhöfer und Michael Mittermeier

ihre ersten Sporen im „halbNeun““

verdient.

Trotz der vielen Arbeit, die der Be-

trieb eines Kleinkunsttheaters mit sich

bringt, finden die beiden Inhaber auch

Zeit, selbst kreativ zu sein. „Ich muss

allerdings schon eine Menge Disziplin

aufbringen, um dranzubleiben“, gibt

Alice Keller zu, die sich der abstrak-

ten Malerei widmet. Onkel Jürgen ist

selbst ein Bühnenmensch und rockt als

Gitarrist mit seiner Gruppe „Clouds“

bereits seit 1964.

Der Mittelpunkt ist und bleibt aber

das „halbNeun“. Und das soll noch

viele Jahre bestehen - vielleicht ja

mal mit einem weiteren Keller in der

Geschäftsführung. Noch will der drei-

fache Familievater Jürgen Keller aber

nicht abtreten: „Es macht immer noch

riesigen Spaß mit den Künstlern und

den Gästen. Wenn man da einmal drin

ist, kann man nicht mehr loslassen.“

für TalenteMit einem guten Näschen

er hat das politische Kabarett zusammen mit seinem bruder in darmstadt etabliert, sie ist seit Kindestagen davon begeistert, was onkel und Vater auf die beine gestellt haben.

Heute führen Jürgen und Alice Keller gemeinsam erfolgreich das „halbneun“ Theater. doch wollen sie sich nicht auf den Lorbeeren der ersten drei Jahrzehnte ausruhen.

Page 24: M das gesellschaftsmagazin

An einem sonnigen Herbsttag verab-

reden wir uns für ein Interview mit

Caroline Diefenbach in ihrer licht-

durchfluteten Atelierwohnung in

Darmstadt-Eberstadt. Dort begegnen

wir einer aufgeschlossenen, sympa-

thischen Frau, die uns ihre Kunstwer-

ke mit einer liebenswerten Mischung

aus Bescheidenheit und Stolz präsen-

tiert. Die Künstlerin Caroline Diefen-

bach, 1963 in Paris geboren, wuchs an

der schönen Bergstraße auf und kam

nach dem Studienbeginn in Marburg

der Liebe wegen nach Darmstadt.

Schon früh wurde ihr Talent in einer

von Kunst und Kreativität geprägten

Familie gefördert. Als wir erfahren,

dass ihr spannender Lebenslauf mit

einem Chemiestudium begann, brennt

uns die Frage auf der Zunge, wie man

als künstlerisch veranlagter Mensch

auf die Idee kommt, erst Chemie zu

studieren um dann schließlich doch

auf Kunstwissenschaften (neben Eth-

nologie und Psychologie) an der Goe-

the Universität in Frankfurt umzusat-

teln? „Naturwissenschaften haben für

mich etwas mit Strukturen sehen und

verstehen zu tun. Unbekanntes zu

erforschen, Neues zu entdecken und

die Zusammenhänge zu verstehen ist

etwas, was ich mit meiner oft von der

Natur inspirierten Kunst verbinde.“

Caroline Diefenbach kann man ruhi-

gen Gewissens als weiblichen „Tau-

sendsassa“ bezeichnen - und das im

besten künstlerischen Sinne.

Ihre bisherigen Lebenserfahrungen

beeindrucken wie ein spannendes Ge-

mälde in allen Farben und Struktu-

ren. Begonnen mit ihrer Tätigkeit im

Staatstheater Darmstadt, wo sie sich

in den Werkstätten für Bühnenbild

und Kulissenbau ihr Studium finan-

zierte, über ihr Mitwirken in einer

Opernaufführung im Moskau der 80er

Jahre, einer „Auszeit“ in den USA

bis hin zu ihrem heutigen Tun und

einer aktuellen Ausstellung im Lan-

dessozialgericht Darmstadt. Während

ihrer Zeit in Kalifornien stand sie in

cAroLine dieFenbAcH„Kunst soll den Betrachter ansprechen, ihn fesseln und

inspirieren. Spannende Kompositionen bewegen Menschen.“

KuLTur

Page 25: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 23

KunsT

Caroline Diefenbachs

aktuelle Ausstellung

„Zeichen finden“

ist bis zum

31. Oktober in der

Galerie Trigon,

Oberstraße 12 in

Darmstadt-Eberstadt

zu sehen.

KurZ nAcHGeFrAGT:

Wenn Sie Ihre Persönlichkeit in einer Far-

be ausdrücken sollten, welche wäre das?

Und welche Form?

„Grüntöne, wie sie in der natur vorkom-

men, und irgendwie eine organische Form

– das mag ich sehr.“

Wenn Sie ein Gemälde der heutigen Ge-

sellschaft malen würden, wie sähe es aus?

„unterschiedliche, viele Facetten, alle

Farben, eher wuselig. Als Ausdruck von

Globalisierung und Vernetzung, der

Megacities und bevölkerungsdichte.“

engem Kontakt mit internationalen

postdocs eines bekannten amerika-

nischen Biochemie-Unternehmens.

Dessen Begründer Carl Djerrassi hatte

eine Foundation zur Förderung von

Künstlern gegründet. Caroline Die-

fenbach bekam eine erste Plattform

für ihre Bilder und konnte sich mit

weiteren Künstlern auf einer gemein-

samen Ausstellung zeigen, auf der sie

einige ihrer Werke verkaufte. Soviel

zu der Frage, wie Chemie und Kunst

zusammenhängen können.

Als Mensch und Künstlerin zeigt sie

sich wissensdurstig und fühlt sich

von den unterschiedlichsten Themen,

Lebensmomenten und verschiedens-

ten Menschen inspiriert: „Ich wäre

auch gerne Dokumentarfilmerin ge-

worden oder hätte für Amnesty Inter-

national in der Pressestelle gearbeitet.

Das stelle ich mir spannend vor, gerne

würde ich mich als global denkender

Mensch dafür engagieren“ erzählt sie

uns bei einem Espresso macchiato.

Ihre Kunst ist vielseitig geprägt durch

die klassische Moderne, den abstrak-

ten Expressionismus und das deut-

schen Informel, insbesondere durch

Vertreter der „Quadriga“, wie Heinz

Kreutz. Uns interessiert, wie sie ihren

Weg von der darstellenden zur moder-

nen Kunst beschreiben würde – las-

sen sich Emotionen in der modernen

Kunstform besser ausdrücken? „Kunst

beginnt für mich da, wo Sprache auf-

hört. Meine Malerei ist eher ein geisti-

ger, meditativ-fließender Prozess. Die

Bilder entstehen Schicht für Schicht

durch farbliche Überlagerungen und

entwickeln ein Spannungsverhältnis

in der Komposition von Farbe, Flä-

che, Licht und Schatten. Ich genieße

diese Ruhe und die Anspannung beim

Malen und lasse den Empfindungen

freien Lauf.“

Caroline Diefenbach ist voll berufstä-

tig und integriert die Kunst in ihren

Alltag, wo sie nur kann. Ausstellun-

gen zu organisieren und vorzuberei-

ten sind genauso Quell der Inspiration

wie das Leben in Darmstadt mit sei-

nen Menschen und schönen Plätzen,

die sie immer wieder neu anregen.

Page 26: M das gesellschaftsmagazin

01/201424

Die Hauptfigur ist Kommissar Reiser aus Berlin. Der preußische Ermittler wurde in das biedermeierliche Darmstadt abkommandiert und prompt wird er zu einem Mordfall ge-rufen. Doch seine neuen Methoden kommen in der betulichen Stadt nicht gut an und sein Vorgesetzter schätzt es gar nicht, dass ein neuer Wind weht. Zum Glück findet Reiser tatkräftige Unterstützer: Apotheker Emanu-el Merck, Stadtchirurg Ernst Büchner und sein Sohn Georg, und selbst das Darmstädter Original Datterich helfen ihm dem Täter auf die Spur zu kommen. Gemeinsam klären sie einen skurrilen Mordfall im Musikermilieu auf. Trotz einiger historischer Fehler unbedingt empfehlenswert für alle, die schon mal was mit Darmstadt zu tun hatten. Wer spannende Handlung vor einem geschichtlichen Hin-tergrund mag, kommt voll auf seine Kosten. Witzige Dialoge gibt es obendrein.

Ex-Hauptkommissars Buttmei und sein Hund Theo finden auf einem Waldspazier-gang Mappe und Kleidungsstücke eines Staatsanwalts. Wurde der Beamte entführt, ist er tot - oder vielleicht nur untergetaucht? Da alle Ermittlungen seltsamerweise »von ganz oben« verhindert werden, engagieren Buttmeis Ex-Kollegen den hartnäckigen Pensionär als verdeckten Ermittler. Erst tappt Philipp Buttmei im Dunkeln, da keiner der vielen Verdachtsmomente etwas Greif-bares bringt. Trotzdem unternehmen seine unsichtbaren Gegner alles, um Buttmei zu beseitigen. Fritz Deppert erzählt wieder eine hoch spannende Kriminalstory, die an vie-len authentischen Plätzen in Darmstadt und Umgebung angesiedelt ist.

Der Autor:

Christian Gude wurde 1965 in Rheine/Westfalen geboren. Er studierte Geografie in Mainz und lebt heute mit seiner Frau und seinem Sohn in Darmstadt. Für ein inter-national operierendes Consulting-Unterneh-men arbeitet er als Marketingexperte. Seit 2007 veröffentlicht er im Gmeiner-Verlag Kriminalromane, in deren Mittelpunkt der Darmstädter Kriminalhauptkommissar Karl Rünz steht. Seine Fälle verbinden präzise Recherche mit satirischem Sprachwitz, Ge-sellschaftskritik mit absurder Situationsko-mik und faszinierenden wissenschaftlichen Detailreichtum mit pointierten Dialogen.

Der Autor:

Dr. Phil. Fritz Deppert wurde 1932 in Darmstadt geboren, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Promoviert über die Dramen Ernst Barlachs. Bis 1996 leitete er die Bertolt-Brecht-Schule in Darmstadt. Der langjährige Präsident der Kogge und Mitglied des P.E.N veröffentlichte mehrere Gedichtbände, Kurzgeschichten und Bücher zu historischen Themen. Er ist Herausgeber zahlreicher literarischer und stadtgeschicht-licher Anthologien. In seinen Kriminal-geschichten agiert die originelle Figur des Kommissar Philipp Buttmei vor dem regionalen Hintergrund der Stadt Darmstadt und dem Odenwald.

Der Autor:

Werner Münchow wurde 1945 geboren, besuchte die Schule in Lübeck und Bochum, studierte in Mannheim und Gießen und hatte im Rahmen der deutschen und internationalen Entwicklungszusammen-arbeit zahlreiche Einsätze in Afrika, Ostasien und im Vorderen Orient. Neben Sachliteratur veröffentlichte Münchow in den letzten Jahren Hörbücher, Kurzkrimis und Kriminal-romane.

Kriminalhauptkommissar Karl Rünz ist früh-pensioniert und der kauzige Misanthrop ermittelt jetzt auf eigene Rechnung – als Privatdetektiv. Sein erster Klient ist ein Psy-chologe, der seinen selbstmordgefährdeten Patienten vermisst. Der Patient, ein Neonazi, hat gerade eine Herztransplantation hinter sich und erfahren, dass das Herz anscheinend von einer jüdischen jungen Frau stammt. Nun möchte auch der Vater der Toten den Empfänger des Organs kennenlernen. Dieser Fall ist genau das, was der Titel besagt: Ein Kammerspiel: Mehr braucht Christian Gude nicht, um alle Regeln des Genres gegen den Strich zu bürsten. Bei diesem minimalisti-schen Kabinettstück kann man sich nur auf eins verlassen: Dass man sich auf nichts ver-lassen kann. Zielsicher werden die üblichen Erwartungen an leicht verdauliche Krimikost unterlaufen, doch leider ist der Schluss etwas wirr.

KammerspielFünfter Fall für Karl Rünz von Christian Gude

248 Seiten, Maße: 12,1 x 21 cm, Taschenbuch, erschienen im Gmeiner Verlag

buttmei tappt im dunkeln

Der dritte Odenwald-Krimi von Fritz Deppert

247 Seiten, Maße: 11,4 x 18,9 cm, Taschenbuch, erschienen im Verlag Naumann

scharfes GlasEin Krimi mit Datterich von Werner Münchow

215 Seiten, 13,4 x 21,5 cm, Gebunden, erschienen im Societäts Verlag

spannender Lesestoff über unsere region

Heimatliteratur

KuLTur

Page 27: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 25

bücHer

Der Autor:

Andreas Roß, geboren 1962 in Nidderau, lebt seit 25 Jahren in Darm-stadt, ist verheiratet, hat zwei Söhne und ist von Berufswegen seit zwanzig Jahren als ›Mundwerker‹, also Sozialarbeiter, unterwegs. Veröffentlichte unter anderem monatlich Kurzkrimis in Magazin ›Vorhang Auf!‹. Seit 2003 Mitglied der Textwerk-statt und dreimaliger Gewinner regionaler Literaturpreise. Seine Liebe zum Genre entwickelte er insbesondere in der Zeit, als er in verschiedenen Justizvollzugsanstalten tätig war und so einige Geschichten hörte. Dazu kam die Liebe zu seiner Wahlheimat Darmstadt.

Der Autor:

Michael Kibler wurde 1963 in Heilbronn gebo-ren und ist Darmstädter aus Leidenschaft. Er studierte an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt, im Hauptfach Germanistik mit den Neben-fächern Filmwissenschaft und Psychologie. Nach dem Magister 1991 promovierte er 1998. Schreiben ist Passion seit mehr als der Hälfte seines Lebens. Schwerpunkt des Schriftstellers sind Krimis. Deshalb ist er Mitglied des Syndikats – der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminal-literatur.

Der Autor:

Rainer Witt, Jahrgang 1943, verheiratet, zwei Kinder, legt mit ›Herr-gottsberg‹ seinen fünften in der südhessischen Region spielenden Kriminalroman vor. Nach über fünfunddreißig Jahren Tätigkeit beim Hessischen Rundfunk als Reporter und Mo-derator in Radio und Fernsehen widmet er sich nun intensiver als bisher dem Schreiben. Rainer Witt hat selbst jahrelang als Polizei-reporter in Südhessen gearbeitet. Er weiß, wie Polizisten ticken. Und die Täter. Deshalb wirkt in seinem Roman alles authentisch.

Im Jugendstilbad von Darmstadt treibt die Leiche einer älteren Dame. Einen Tag spä-ter erhält Hauptkommissarin Margot Hes-gart ein an sie persönlich adressiertes Be-kennerschreiben mit einer Bibelstelle. Die Ermittlungen der Mordkommission laufen auf Hochtouren als die zweite Frauenleiche gefunden wird. Treibt ein Serienmörder in der beschaulich kleinen Großstadt sein Un-wesen? Margot Hesgart und ihr Kollegen Steffen Horndeich versuchen fieberhaft, die Fälle zu lösen aber das Puzzle scheint kaum entwirrbar. Margot Hesgart tut alles, was in ihrer Macht steht. Trotzdem kann sie nicht verhindern, dass auch Menschen aus ihrem privaten Umfeld in höchste Gefahr geraten.Michael Kibler verknüpft wieder geschickt und gut dosiert die laufenden Ermittlungen mit dem Privatleben seiner Protagonistin. Der Schreibstil des Autors ist unterhaltsam und immer mit einem guten Schuss Lokalko-lorit versehen. Alles in allem wieder ein ge-lungener Darmstadt-Krimi, mit einer span-nenden Story und sympathischen Akteuren daher kommt.

Manfred de Vries ist ein bekannter Mann in Darmstadt. Ein Promi. Und dann landet er in diesem Loch, als Opfer brutaler Entführer. Die Polizei startet die Fahndung. Ein Promi wurde entführt, da gibt es Druck von oben, aus der Landesregierung. Die Kripo Darm-stadt gründet daraufhin eine Soko, eine Son-derkommission, mit dem schönen Namen „Maiglöckchen“. Die Entführer sind gerissen. Und die Polizisten warten. Auf ein Lebens-zeichen des Entführten, auf eine Geldforde-rung der Täter. Die Sonderkommission steht vor einem Rätsel. Gewiefte Täter, die keine Spuren hinterlassen, bei einem Teil ihrer Ak-tionen der Polizei stets einen Schritt voraus sind, treiben die Kriminalisten an den Rand der Verzweiflung. Verdächtige entpuppen sich als harmlos, Harmlose als dubiose Ge-stalten. Dies alles in Form einer Rückblende. Ein Krimi, der (fast) mit dem Ende beginnt. Nicht alltäglich. Der Leser nimmt teil am Wettlauf zwischen Sonderkommission und Tätern. Er lernt die Sisyphusarbeit der Po-lizei kennen – und gerissene Gangster, die schwer zu fassen sind. Ein gutes Ende kann es eigentlich nicht geben. Oder doch?

Liest man die Kurzgeschichten, so kann es einem dabei kalt über den Rücken laufen. Denn der Berserker ist überall, auch dort, wo man ihn gar nicht vermuten würde. Selbst auf dem Marktplatz in Darmstadt steht der Berserker – grotesk in Bronze gegossen – als Manifest gegen das Böse. Genügend Input für seine schaurigen Kurzgeschichten erhält Andreas Roß im Zuge seiner Arbeit als So-zial-Pädagoge, aber auch indem er Mensch-liches und Unmenschliches unserer Gesell-schaft mit wachem Blick registriert und mit zynischem Witz festhält. Seine Geschichten sind kurz und knackig - und immer ein Ende mit dem man nicht gerechnet hat. Ein Buch für Zwischendurch, für tröge Straßenbahn-fahren oder einfach nur für die kurze Mit-tagspause auf der sonnigen Bank im Park. Aber auch ein kriminalistischer Reiseführer, um Darmstadt noch besser kennenzulernen.

schattenwasserVierter Fall des Darmstädter Polizistenteams von Michael Kibler

336 Seiten, Maße: 11,8 x 19 cm, Taschenbuch, erschienen im Piper Verlag

HerrgottsbergDer neue Darmstadt-Krimi von Rainer Witt

319 Seiten, Maße: 11,5 x 19,3 cm, Taschenbuch, erschienen im Verlag Naumann

begegnung mit dem berserker

Darmstädter Kurzkrimis von Andreas Roß

201 Seiten, Maße: 11,6 x 19 cm, Kartoniert, erschienen im Verlag Naumann

Page 28: M das gesellschaftsmagazin

01/201426

Perspektiven

dArMsTAdT»en détail«

Christiane Zwerg

lebt in der Nähe von Northwich

in England und ist Fotografin aus

Leidenschaft. Mit ihrem sicheren

Gespür für tolle Motive und

einem excellenten Händchen für

den richtigen Moment, hält sie

für uns schöne Augenblicke in

ihren ausdrucksstarken Fotogra-

fien fest. Entdecken Sie Darm-

stadt mal anders – haben Sie

bereits alle Orte wiedererkannt?

Page 29: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 27

sTAdTAnsicHTen

die Fotografin Christiane Zwerg

hat exklusiv für »M« ideenreich

details darmstadts in szene gesetzt.

Page 30: M das gesellschaftsmagazin

KuLTur

eMiL noLde:

Farben waren mir ein Glück

Faszinierende Blumen in leuchtenden Farben, romantische,

weite Landschaften, dramatische Seeansichten – das begeis-

tert Kunstliebhaber an Emil Nolde. Die ausdrucksstarken Ge-

mälde und Aquarelle des Künstlers zeugen in wunderbaren

Farbharmonien von seiner Verbundenheit mit der Natur und

seiner Suche nach den menschlichen Urzuständen. Die prä-

sentierten Werke offenbaren die Vielschichtigkeit der Lebens-

welt und des künstlerischen Schaffens von Emil Nolde, sie

alle verbindet jedoch die emotionale Kraft der Farben.

Der Blick auf den Künstler hat sich in der Zwischenzeit dank

neuer Forschungsergebnisse maßgeblich verändert. Die von

zahlreichen Leihgebern und der Nolde Stiftung unterstützte

Ausstellung wird einen Überblick über die Vielfältigkeit sei-

ner Arbeiten ermöglichen, sowie aktuelle Fragen der Rezepti-

on und Selbstdarstellung aufarbeiten.

Anhand von Gemälden, Aquarellen und Druckgrafiken wer-

den, einer lockeren Chronologie folgend, auch seine Früh-

und Spätwerk gezeigt, die zuletzt geringere Aufmerksamkeit

erhielten. Darüber hinaus werden unter den etwa 140 ausge-

stellten Arbeiten zahlreiche bisher unbekannte Werke Noldes

neue und überraschende Perspektiven auf das Schaffen des

bedeutenden Künstlers eröffnen.

das städel Museum widmet sich in einer umfangreichen Ausstellung vom 5. März bis zum 15. Juni dem schaffen emil noldes. obwohl in zahlreichen thematischen sonderausstellungen vertreten, wurde noldes Werk in deutschland seit 25 Jahren nicht mehr in einer umfassenden retrospektive präsentiert.

Geboren wurde Emil Nolde am 7. August 1867 als Hans Emil…

E …Paulsen

F …Hansen

G …Jakobson

H …eriksen

1.

Er gilt als einer der führenden Maler des…

O …impressionismus

P …Kubismus

Q …surrealismus

R …expressionismus

2.

In Huldigung an seine „Farben-stürme“ luden die jungen Maler um Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff ein, Mit-glied zu werden in ihrer 1905 gegründeten Künstlergruppe…

C …die Verbindung

D …der bund

E …die brücke

F …die Gilde

3.

Gemeinsam mit seiner Frau, der dänischen Pastorentochter und Schauspielschülerin Ada Vilstrup nahm Emil Nolde an einer For-schungsexpedition des Reichsko-lonialamtes von Oktober 1913 bis September 1914 teil und reiste…

I …in die südsee

J …nach südamerika

K …nach nordafrika

L …nach ostindien

4.

begeben wir uns auf spurensuche.

Wer die folgenden Fragen

zu emil nolde richtig beantwortet,

hat die chance zwei ViP-Karten

mit Führungen durch die Ausstellung

zu gewinnen.

Kennen Sie Emil Nolde?

01/201428

Page 31: M das gesellschaftsmagazin

KunsT

Bis zu seinem Lebensende 1956 behielt Nolde die Staatsbürger-schaft von…

D …belgien

E …Polen

F …niederlande

G …dänemark

5.

Die „Berliner Secession“ weist 1911 Noldes Bilder ab. Er wird aus der Künstlergruppe ausge-schlossen nach einer heftigen Kontroverse mit…

E …Max Liebermann

F …Lovis corinth

G …Heinrich Zille

H …Käthe Kollwitz

6.

Mit der Figur des Malers Max Ludwig Nansen setzte Siegfried Lenz dem Künstler Emil Nolde ein literarisches Denkmal in seinem Roman

R …der Verlust

S …Arnes nachlass

T …deutschstunde

U …der Mann im strom

9.Im Jahr 1926 übersiedelt Nolde nach Nordfriesland und lebte bis zu seinem Tod im Ort…

G …seesen

H …seelin

I …seebühl

J …seelow

7.

Seine Arbeiten werden von den Nazis als „entartete Kunst“ diffamiert. Mehr als tausend seiner Bilder beschlagnahmt, verkauft und zum Teil zerstört. Er empfand das als Missver-ständnis und bittere Ungerechtig-keit. Obwohl Mitglied der NSDAP wurde der damals 71-Jährige aus der Reichskammer der bildenden Künste ausgeschlossen und mit Malverbot belegt. Er arbeitete in einer abgelegenen Kammer seines Hauses an kleinformatigen Aqua-rellen und nannte sie……

P …geheime bilder

Q …vergrabene bilder

R …ungemalte bilder

S …versteckte bilder

8.

Fortsetzung auf seite 30

Links oben: Palmen am Meer – 1914, © Kunsthalle Emden

Links unten: Blumengarten, © Nolde-Stiftung Seebühl

Mittel: Selbstbildnis – 1917, © Nolde-Stiftung Seebühl

Rechts: Kreuzigung – 1912, © Nolde-Stiftung Seebühl

01/2014 29

Page 32: M das gesellschaftsmagazin

01/201430

1. Anerkennung der TeilnahmebedingungenMit der Teilnahme an dem vom M-Magazin veranstalte-ten Gewinnspiel „Kennen Sie Emil Nolde?“ erkennt der Teilnehmer ausdrücklich und verbindlich die nachfolgenden Teilnahmebedingungen an.

2. Teilnahme- und GewinnberechtigungTeilnahme- und gewinnberechtigt sind nur volljährige natürliche Personen. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind alle Mitarbeiter der K3 medien GmbH und deren Angehörige ersten und zweiten Grades sowie Lebenspartner nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz. Weiterhin sind alle sonstigen Personen, die mit der Durchführung der Gewinnspiel-Aktion beschäftigt sind oder waren, von der Teilnahme ausge-schlossen.

3. EinsendeschlussDer Einsendeschluss für das Gewinnspiel „Kennen Sie Emil Nolde?” ist der 10. März 2014

4. GewinnDer Gewinner erhält zwei VIP-Karten für die Ausstellung im Städel Museum in Frankfurt.

5. TeilnahmeregelnFür das Gewinnspiel muss der Teilnehmer das richtige Lösungswort entweder per E-Mail an [email protected] oder auf dem Postweg an K3 medien GmbH, Hohenzollernstraße 111, 56068 Koblenz schicken. Alle Einsendungen nehmen gleichberechtigt am Gewinnspiel teil.

6. Gewinnübergabe und PromotionDer Gewinner wird nach Ende der Aktion umgehend informiert und ist damit einverstanden, dass sein Name sowie ein Foto von ihm auf der Website oder der nächsten Ausgabe des M-Magazins veröffentlicht werden.

7. DatenschutzDie anlässlich der Teilnahme am Gewinnspiel erhobenen Daten speichert und nutzt K3 medien GmbH ausschließlich zur Durchführung des Gewinnspiels.

8. SonstigesDer Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.

Das Lösungswort verweist auf ein 1906 entstandenes Gemälde, das als Schlüsselwerk für Noldes künstlerische Entfaltung gilt.

Einsendeschluss für das richtige Lösungswort ist der 10. März 2014

Frage 1 Frage 2 Frage 3 Frage 4 Frage 5 Frage 6 Frage 7 Frage 8 Frage 9

1 4 72 5 83 6 9

Lösungswort:

GeWinnsPieL

Die Ausstellung

findet vom 5. März 2014 bis zum 15. Juni 2014 statt:

städel Museum

schaumainkai 63

60596 Frankfurt am Main

[email protected]

www.staedlemuseum.de

Teilnahmebedingungen am Gewinnspiel:

»emil nolde - retrospektive«

Page 33: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 31

dAPHne‘s nesT

Annabeth Mcnamara

www.AnnabethMcNamara.com

»I call myself a

Creatrix (feminine

for Creator),

because I love to

express through

all art forms.

Music is the

medium I use to

weave poetry,

image, dance, and

film into one heart-

opening experience.«

Träumen Sie von einem Moment der Ruhe? Einmal

ganz kurz innehalten, fünf Minuten entspannen

(verflixt noch mal)?

Da hilft nur eins: Eine Verabredung mit Annabeth

McNamara. Gehen Sie es an wie ein Date mit ei-

nem lieben Menschen: Das Telefon stumm stellen,

ein gutes Glas Wein, Wohlfühl-Ambiente. Annabeth

McNamara wird Sie mitnehmen in ihre Welt der

Klänge, einlullen durch das Spiel ihres Banjos – mit

einer Stimme, so ausdrucksstark, dass sie gefühlt ein

ganzes Orchester zu ersetzen vermag. Virtuos spielt

sie mit Noten, Tempo und Pausen. Ihre Musik ist pur,

handmade, klingt leicht und fröhlich oder melancho-

lisch-versonnen.

In einem kleinen Hinterhoftheater erlebt ein Pub-

likum live, was es heisst, sich willkommen zu füh-

len. Ihre „Germany Love-Tour 2013“ kleiner, intimer

Konzerte war wie für Freunde gemacht. Eine Frau, ein

Banjo, eine Ukulele und ihr Liebster an der Gitarre.

Wir sind räumlich so nah dran, dass wir sehen kön-

nen was sie fühlt, wie sie abtaucht in ihre Welt. Auch

für sie eine neue Erfahrung: „You are...so...close...“

(und lächelt verlegen). Eine außergewöhnliche Stim-

me, wie ein weiteres Instrument mit vielen Facetten,

die nicht nur mit Tönen spielt, sondern mit Atem,

Bewegung, Stille. Singen, summen, Luft formen. Es

ist faszinierend zu sehen, wie Annabeth McNamara

Musik macht. Weil sie nicht nur singt, sondern sie

kreiert – und das auf eine ganz eigene, liebenswert

persönliche Weise. Die junge Künstlerin stammt aus

Prescott/Arizona, lebt in Frankreich („I fell in love

with the french man at the guitar“) und schreibt alle

ihre Songs selbst. Alleine das ist für eine 26-jährige

Frau, die wirkt, als hätte sie eben noch im Publikum

neben mir gesessen, erstaunlich.

Woher nimmt sie diese er-

fahrene Seele, die aus ihren

Songs spricht? Die Antwort

ist einfach – zumindest für

Annabeth: „Every day I go

into nature, spend an hour

outside with the sounds of

nature. I breathe, look at the co-

lours, feel textures and the spirit of

this moment and put it into my songs.“

Die Musikerin kostet jede ihrer Emotionen voll

aus und erzählt uns von ihnen. Annabeth McNama-

ra schreibt über die Liebe (sie gesteht uns mit gerö-

teten Wangen, dass sie gerade sehr verliebt ist und

wirft einen ebensolchen Blick auf ihren Gitarristen),

schenkt ihren Zuhörern wunderschöne Bilder ihrer

Lebensmomente, die sie in ihrer Musik eingefangen

hat: „This Song was built by one sunny day in the

garden. Children are playing, light and shadow un-

der the trees, a wonderful moment in peace...“ Wenn

sie das in einen Song packt, erinnert es ein bisschen

an eine Katie Melua, klingt aber eindeutig nach An-

nabeth McNamara. Höhen und Tiefen wie das Leben

sie bereit hält: Liebe („Simplify“, mein Favorit!) und

Frust („Not Fair“), Freude („Oh!“) oder Ratlosigkeit

sind Themen, die sie bewegen.

Ihre CD „Daphne‘s Nest“ wimmelt nur so von Ge-

fühlen, es ist schlicht unmöglich sich ihnen zu ent-

ziehen – und ganz ehrlich: Wer will das schon? Also

abtauchen und diesen Moment der Entschleunigung

genießen, jetzt.

Sie finden diese CD-Empfehlung – sagen wir mal

– sehr emotional? Erwischt! Denn wie könnte ich

anders, wo im Hintergrund doch gerade Annabeth

McNamaras CD läuft?

cd-TiPP · AnnAbeTH Mc nAMArA

Daphne‘s Nest

MusiK

Page 34: M das gesellschaftsmagazin

Martin Kasper malt Räume, die zu Schauplätzen unserer eigenen Befindlichkeit werden: Leer-Räume, Denk-Räume, Resonanz-Räume – Orte gespannter Ruhe von eigenwilliger Aura. Neue Ganzfigurenporträts, in denen die Dargestellten vor eben diesen Räumen zu schweben scheinen, erweitern diese Raum-Bilder auf eindrucksvolle Weise.

Eigens für die historischen Bildhauerateliers des Museums Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe Darmstadt realisiert der deutsche Gegenwartskünstler (*1962 in Schramberg) eine umfassende Malerei-Installation, die Architektur- und Menschenbilder im wechselseitigen Echo vereint und zu-gleich reale und imaginäre Räume miteinander verbindet. In der Welt der Sprache trennt nur ein Zeichen den Raum vom Traum, in Martin Kaspers Malerei fällt beides in eins.

Millionär Tobler will die Menschen studieren. Er nimmt nicht nur unter falschem Namen an einem Preisausschrei-ben seines eigenen Konzerns teil, er gewinnt auch noch den zweiten Preis und tritt die gewonnene Reise an - als armer Schlucker Schulze. Unauffällig begleitet wird er von seinem Butler Johann, der sich als reicher Industrieller ausgibt. Da-mit man Tobler nicht allzu übel mitspielt, verrät seine Toch-ter Hilde den Plan an die Hoteldirektion. Doch die erwischt natürlich prompt den Falschen. Verwöhnt wird nun ein wirklich armer Schlucker, der stellungslose Werbefachmann Fritz Hagedorn. Eine liebenswerte, turbulente Verwechs-lungskomödie voller Charme - mit Liedern aus der Zeit der 1930iger Jahre. Nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner - für die Bühne von Charles Lewinsky bearbeitet.

Martin Kasper zeigt atem- beraubende Säle und Foyers

Drei Männer im Schnee

Foto: Cecilie Dressler Verlag / Staatstheater Mannheim

Läuft noch bis Ende Februar } Neue BühneTheater ArheilgenFrankfurter Landstraße 197Telefon: 06151-422205www.neue-buehne.de

Seine Malerei-Installationen sind noch bis zum 21. April 2014 auf der } Mathildenhöhe – Darmstadtzu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein bibliophiles Katalogbuch im Hatje Cantz Verlag, herausgegeben von Ralf Beil

Erich Kästner, der von den National-

sozialisten mit einem Publikations-

verbot belegt war, brachte den Stoff

von „Drei Männer im Schnee“ 1934

unter dem Pseudonym Robert Neuner

als Komödie unter dem Titel „Das

lebenslängliche Kind“ heraus. Bereits

die Uraufführung am 7. September

1934 am Schauspielhaus Bremen

war ein großer Erfolg.

KulturVerFüHrer

01/201432

Page 35: M das gesellschaftsmagazin

KuLTur

„Wir sind alle kleine Sünderlein ...“ schon der bekannte Gassenhauer von Willy Mil-lowitsch intoniert die kleinen Sünden des Lebens, die wir alle, ob wir nun wollen oder nicht, täglich be-gehen. Das Stück „Himmel, Arsch und Zwirn“ im Puppentheater Kikeriki soll auf eine skurril-komödi-antische Weise zeigen, wie es vielleicht sein könn-te, wenn wir am Ende unseres Lebensfadens tatsäch-lich auch mit diesen „kleinen Sünden“ konfrontiert würden. Kämen wir dann trotzdem, wie es in einem anderen Stimmungslied heißt, „alle, alle, alle in den Himmel“, oder wären wir womöglich alle „am Arsch“?Das Stück wir bis zum Jahresende 2014 gespielt. Viele Termine sind aber bereits ausverkauft.

In Mr. Potters „Wellnessfarm“ treffen völlig unerwartet sechs Personen aufeinander, die sich eigentlich gar nicht treffen dürften. Was sich zwischen Sauna, Dampfbad, Swimmingpool, Rezeption und den Zimmern im fliegen-den Wechsel der Orte und Akteure abspielt ist turbulent und atemberaubend. Anfänglich nur „Mit einem Zeh im Wasser“ stehen die Akteure, sind aber zum Schluss in Schweiß gebadet, wie hoffentlich auch die Zuschauer, aber vor Lachen. Der Autor Derek Benfield gehört zu den profiliertesten Komödienautoren britischer Schule. Komödien von Derek Benfield, die bereits im Tap auf dem Spielplan waren: „Love Jogging“, „Rein oder Raus“, „Zwei Links - Zwei Rechts“.

Timm Thaler, der Junge, der für sein helles, erfrischendes Kinderlachen bekannt ist, geht einen eigenartigen Vertrag ein. Er verkauft sein Lachen an den Baron Lefuet und erhält da-für im Gegenzug die Fähigkeit jede Wette dieser Welt gewinnen zu kön-nen. Schnell gelangt Timm zu einer unglaublichen Menge Geld, indem er auf Pferdewetten setzt, wie es schon sein Vater getan hatte, als der noch lebte. Ebenso schnell aber bekommt Timm auch die Kehrseite seines Han-

dels zu spüren. Er kann sich über nichts mehr freuen und möchte sein Lachen zurückgewinnen. Erst nach zahllosen Abenteuern gelingt es ihm, den Baron Lefuet, dessen Name rückwärts gelesen nicht ohne Grund Teufel bedeutet, durch eine verblüffend einfache Wette zu überlisten.

Die Geschichte von Timm Thaler stammt von James Krüss, einem der führenden Kinderbuchautoren des 20. Jahrhun-derts, und erschien erstmals 1962. Nun haben Markus Heitz, Michael Herberger und Xavier Naidoo aus dieser Geschichte, die noch immer alle Generationen gleichermaßen berührt, ein Musical gemacht, das am Staatstheater Darmstadt seine Uraufführung erlebt hat.

Himmel, Arsch und Zwirn Mit einem Zeh im Wasser

Das Musical Timm Thaler

Foto

: St

aats

thea

ter

Dar

mst

adt

Der Fantasy-Autor Markus Heitz verfasste das Libretto. Die Musik und die Liedtexte stammen von dem bekannten Sänger Xavier Naidoo und Michael Herberger, dem Urgroß-neffen des ehemaligen Bun-destrainers Sepp Herberger und Produzenten der Söhne Mannheims.

Bei einem Besuch in Darm-stadt betonten Xavier Nai-doo und sein musikalischer Partner Michael Herberger unisono, hier hätten sie den perfekten Rahmen für die Uraufführung ihres Stückes gefunden.

} Comedy Hall – DarmstadtKikeriki-Puppen-TheaterHeidelberger Straße 131Telefon: 06151-964266www.comedy-hall.de

Zu sehen bis zum 28. Februar 2014 } Die Komödie Tap – DarmstadtBessunger Straße 125Telefon: [email protected]

Die nächsten Termine sind am 21. und 25. Februar und am 1., 14., 16. und 25. März 2014 im Großen Haus. } Staatstheater – DarmstadtGeorg-Büchner-Platz 1Telefon: 06151-2811600www.staatstheater-darmstadtvorverkauf@staatstheater-darmstadt.de

01/2014 33

Page 36: M das gesellschaftsmagazin

01/201434

technik Dank integrierter Beleuchtung lassen

sich E-Books mit dem Tolino Shine auch

im Dunkeln lesen (Bild: Telekom)

der Markt der elektronischen Lesegeräte

erlebt im Moment einen wahren boom.

e-book-reader liegen voll im Trend und sind

auch als Geschenk total angesagt.

Lasen vor zwei Jahren nur vier Prozent der deutschen

digitale bücher auf mobilen endgeräten,

sind es heute bereits elf Prozent –

Tendenz weiter steigend.

E-Books……erobern den Massenmarkt

Page 37: M das gesellschaftsmagazin

TecHniK

Laut Börsenverein des Deutschen

Buchhandels erscheinen rund 54 Pro-

zent der neuen Bücher auch als E-

Book. Der Anteil bei bereits erschie-

nenen Werken liegt bei 29 Prozent.

Die Texte kommen über drahtlose

Internetzugänge (WLAN) oder über

mobiles Internet per UMTS auf die

Geräte. Bei einigen Geräten ist ein

Umweg erforderlich. Die Nutzer müs-

sen dann die Inhalte aus dem Internet

erst auf ihren Computer laden und

anschließend per Kabel auf das Lese-

gerät übertragen.

Mit einer entsprechenden Software

kann man E-Books theoretisch auf

jedem Computer oder Tablet-PC le-

sen. Richtig Spaß macht die Lektüre

aber nur mit speziell für diesen Zweck

konstruierten E-Book-Readern. Sie

verfügen über einen besonders kon-

trastreichen Schwarz-Weiß-Bildschirm,

auf dem die Inhalte mithilfe elektro-

nischer Tinte gestochen scharf darge-

stellt werden. Zudem ist es möglich,

die Schriftgröße an die eigenen Lese-

bedürfnisse und die eigene Sehkraft

anzupassen. Das schont die Augen

und sorgt für ein sehr angenehmes

Lesegefühl – sogar unter freiem Him-

mel bei Sonnenlicht. E-Book-Reader

sind daher ideale Begleiter für den

Urlaub, weil man sie platzsparend im

Handgepäck verstauen kann.

Die meisten E-Book-Reader haben

standardmäßig einen Speicherchip

an Bord, auf dem mindestens 1.000

Bücher Platz finden. Wem das nicht

reicht: Fast immer kann man den

Speicher der Geräte mit preiswerten

Speicherkarten erweitern. Dann pas-

sen bis zu 32.000 Titel ins digitale

Bücherregal. Mehr als in so manche

Bibliothek.

Die Dateien mit den Buchtexten lie-

gen in unterschiedlichen Formaten

vor. Beispiel Amazon: Der Marktfüh-

rer hat sein eigenes E-Book-Format,

das nur Amazon-Geräte anzeigen

können. Lesen geht auch mit Apps auf

einem Tablet. Aber andere E-Reader

wie Tolino zeigen Amazon-Bücher

nicht an. Und: Wer einen Amazon

Kindle hat, kann nirgendwo anders

einkaufen. So bindet der Online-Riese

seine Kundschaft an die eigene Pro-

duktwelt. Das System hat aber auch

Vorteile: Der Einkauf ist sehr unkom-

pliziert und ohne Umwege direkt vom

Gerät aus möglich und zur Auswahl

stehen dort derzeit immerhin über

140.000 deutschsprachige Titel.

Mit der kostenfreien Software wie

„Calibre“ ist es möglich, die Dateifor-

mate umzuwandeln, so dass Bücher

auf allen Geräten gelesen werden

können. Bei urheberrechtlich ge-

schützten E-Books ist das aber legal

nahezu unmöglich, da unterbindet

das Digitale Rechtemanagement DRM

das Umwandeln.

Um sich gegenüber den mächtigen

amerikanischen Online-Giganten zu

behaupten, bündeln die führenden

deutschen Buchhändler Thalia, Welt-

bild, Hugendubel sowie Club Bertels-

mann und die Deutsche Telekom jetzt

ihre Kompetenzen aus Technologie

und Handel. Eine solche Kooperation

aus führenden Buchhändlern mit ei-

nem Technologieunternehmen gab es

noch nie.

Die Partner setzen dabei auf den E-

Reader „Tolino shine“. Er ist bei Hu-

gendubel, Weltbild, Thalia, Der Club

Bertelsmann, in den Telekom Shops

sowie in den Online-Shops der Part-

ner erhältlich. Zum Start sind über

300.000 eBook-Titel verfügbar. Ge-

kaufte Inhalte werden in der Telekom

Cloud kostenlos dauerhaft gespeichert

– somit ist der Zugriff auf die eBooks

von beliebigen Endgeräten möglich.

Der Kunde kann drahtlos per WLAN

von Zuhause, über die 11.000 kosten-

frei nutzbaren Hotspots der Telekom

oder in den 1.500 Fachgeschäften der

Partner in Deutschland die Bücher la-

den.

Was kostet das e-book-Lesen?

Zunächst fallen die Kosten für den E-

Reader an. Die Preisspanne liegt zwi-

schen 50 und 200 Euro. E-Book-Rea-

der sind nicht die einzigen digitalen

Lesegeräte. Auch Tablet PCs eignen

sich zum Lesen von eBooks. Das App-

le iPad ist der bekannteste Vertreter

dieser Geräteserie. Die Tablets zeich-

nen sich durch ihre vielen Anwen-

Der E-Book Reader

Kindle ist auch bei

Sonnenlicht im

Urlaub gut lesbar

(Bild: Amazon)

Page 38: M das gesellschaftsmagazin

dungsgebiete aus, haben

aber beim E-Book lesen

Schwächen. Bei Sonnen-

licht sind die Texte schwer

zu erkennen und der Akku

hält nur wenige Stunden.

Auch für E-Books gilt die

Buchpreisbindung: Aktu-

elle Bestseller kosten als

gedruckte Ausgaben im

Schnitt rund 23 Euro, als

E-Book je rund 18 Euro.

Das ist nicht viel günstiger,

wenn man bedenkt, dass

sich die Verlage Kosten

wie etwa Druck, Transport

und einen Großteil des Ver-

triebs sparen können. Dass

die Ersparnis nicht größer

ist, liegt an der Mehrwert-

steuer: Bücher gelten als

Kulturgut mit nur sieben

Prozent Mehrwertsteuer,

für E-Books dagegen sind

eine digitale Dienstleistung

für die der volle Mehrwert-

steuersatz von 19 Prozent

fällig wird. Unterschiedli-

che Steuersätze für die In-

halte des gleichen Buchs,

einmal analog und einmal

digital, das ist nicht nach-

vollziehbar und hemmt die

Entwicklung des E-Books.

Mit dem Erwerb einer E-Book-Datei bekommt man eine

persönliche Lizenz. Das unterscheidet sich rechtlich vom

Kauf eines Buches. Sie kann deshalb weder verschenkt

noch verkauft werden. Für den Eigenbedarf ist es aller-

dings erlaubt, mehrere Kopien eines E-Books zu erstellen.

e-books ausleihen

Relativ neu ist die Möglichkeit, E-Books auch online aus-

zuleihen. Mehr als 1.300 Büchereien europaweit, darunter

ca. 600 Stadtbibliotheken, bieten E-Books zum Verleih –

ohne Extrakosten an. Auf www.onleihe.net erfährt man,

welche Stadtbibliothek in Ihrer Nähe diesen Service an-

bietet. Die Büchereien kaufen Lizenzen für bestimmte E-

Books, die sie dann an ihre Kunden verleihen können. Die

Leser können das E-Book von zuhause auf den PC laden

und dann an den E-Reader senden oder per App auf ihren

Tablet-PC oder das Smartphone laden. Nicht nur E-Books,

auch digitale Zeitungen und Zeitschriften, Musik, Hörbü-

cher und Videos sind ausleihbar. Die Rückgabe erfolgt au-

tomatisch: Nach einem bestimmten Zeitraum kann man

das Buch nicht mehr lesen, es ist dann zurück im virtuellen

Bestand der Bibliothek.

Nutzer der Kindle-Geräte können diesen Service nicht nut-

zen, ihnen steht im kostenpflichtigen „Prime-Service“ die

Leihbibliothek von Amazon zur Verfügung. Kostenfrei gibt

es E-Books wenn die Urheberrechte abgelaufen sind. So

genannte gemeinfreie Bücher von Klassikern gibt es etwa

beim „Project Gutenberg“ im Netz.

Handliche und praktische Alternative zum gedruckten buch

Entscheidender Grund für die Nutzung von E-Books ist de-

ren leichte Verfügbarkeit. Laut Umfrage des Branchenver-

bands Bitkom nutzen 54 Prozent E-Books, weil sie immer

„griffbereit“ sind. Fast genauso wichtig ist den Lesern, dass

sie über das Internet sehr einfach und schnell neue Bücher

kaufen oder leihen können (53 Prozent). Das geringe Ge-

wicht nennen 42 Prozent und die besonderen Funktionen

von E-Books 41 Prozent der Befragten. Die mit Abstand

beliebteste Funktion ist das digitale Lesezeichen, das zwei

Drittel aller E-Book-Leser nutzen. Ein Drittel verwendet die

Stichwortsuche, ein Viertel macht sich Notizen und jeweils

ein Achtel markiert Textstellen oder nutzt die Überset-

zungsfunktion.

Fazit:Bei der Anschaffung eines E-Book-Readers ist entschei-

dend bei welchem Händler Sie ihre E-Books kaufen möch-

ten. Dessen Shop ist auf dem Lesegerät bereits vorinstal-

liert. Marktführer Amazon bietet eine große Auswahl und

einen rundum durchdachten Service mit guten Geräten,

beschränkt den Nutzer aber stark. Deutsche Anbieter bie-

ten mit dem gemeinsamen E-Book-Reader Tolino Shine für

100 Euro eine gute Alternative zu Amazons Kindle Paper-

white für 130 Euro.

TecHniK

01/201436

Page 39: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 37

GLosse

marktlücke

Dass wir in der Ära der modernen Tech-

nik angekommen sind, ist schon lange

kein Geheimnis mehr. Auch die digi-

tale Lebensart ist längst ein alter Hut:

Der Mensch von heute ist schließlich

im Bilde über die aktuellsten Gadgets#2

unseres mobilen Zeitgeists.

In „social communities“ kommuni-

zieren wir so schnell wie nie. Simsen,

texten oder chatten gehört längst zum

alltäglichen Einerlei. Wischen, tou-

chen, tippen, ziehen...pfft, jedes Klein-

kind kann das. Es piepst, zwitschert,

brummt, dingdongt und klingelt aus

jedem Winkel – wir sind immer er-

reichbar, nie mehr alleine und jederzeit

gesprächsbereit. Schneller. Weiter. Ver-

netzt. Wie die Technik à la Twitter, Fa-

cebook, Whatsapp, Mail & Co. funktio-

niert, haben wir also verstanden. Aber

ist unsere Umwelt auf uns neuzeitliche

„Technoiden“ vorbereitet?

In der Straßenbahn kann man unfrei-

willig die Beziehungsprobleme einer

Dame mit anhören. Jene telefonierte

höchst ungehalten mit ihrem (jetzt ver-

mutlich Ex-) Mann. Auch im Zug sind

wir sozial vernetzt: Lautstark erzählt

die Studentin via einstündigem Ge-

spräch von Stuttgart bis Darmstadt von

ihrer sehr (!) anstrengenden Semester-

arbeit. Eine Reihe weiter hinten bemüht

sich ein Businessman wortreich um den

ersehnten Geschäftsabschluss und vom

Nebenplatz aus berichtet eine Mittsech-

zigerin die neuesten Zipperlein, inklu-

sive Arztbericht, an ihre beste Freundin

in Habitzheim.

Vertieft schleichen, kurven und tau-

meln wir durch Fußgängerzonen und

Einkaufscenter: An Mia schnell eine

SMS tippen, Max hat eben etwas über

WhatsApp geschrieben und Marleen

ruft an um zu berichten, welchen Lip-

penstift sie für ihr Date ausgewählt

hat. Kürzlich ist mir einer dieser stetig

kommunizierenden Zeitgenossen in das

stehende Fahrrad gelaufen – ich hatte

nicht aufgepasst.

Mit einiger Faszination beobachtet man

seine Mitmenschen die – den Blick fest

auf ihr Telefon gerichtet – mit nahezu

schlafwandlerischer Sicherheit potenti-

ellen Hindernissen mehr oder weniger

leichtfüßig ausweichen. Oft klappt es.

Bis auf die paar Ausnahmen, welche ei-

nem unverhofft in den Arm fallen oder

in die Hacken rennen.

Aber diesen Leuten kann geholfen

werden, sicherlich lässt sich da etwas

optimieren – zeitraubende Unterbre-

chungen der Kommunikationskette gilt

es zu eliminieren. Und wie sonst, als

mit einer brandneuen „App“, der tech-

nisch-hippen Allroundlösung für alle

Lebenslagen? In diesem Fall können

wir von den ganz Großen lernen, denn

die Automobilbranche macht es vor:

Mit Sensoren, die Hindernisse bereits

Meter vorher erkennen und den Fahrer

rechtzeitig warnen. Auch so eine elek-

tronische Einparkhilfe könnte zweck-

entfremdet hier ebenfalls dienlich sein.

Eine echte Marktlücke, die „Huch!“-

App. Mmh, vielleicht besser in English

please als die „Attention!“-App oder

„Mind the Gap!“-App? Quasi der au-

tomatische Bewegungsmelder für alle

fußgängerischen Smartphonenutzer

zum Schutz vor Kollisionen mit Stra-

ßenlaternen, wildfremden Menschen

und diversen anderen unvorherge-

sehenen Hindernissen. Das einfache

Umkurven von Stolperfallen wie ge-

spannten Hundeleinen, Bordsteinen

und stehenden Fahrrädern ab

sofort leicht gemacht für

jedermann.

Natürlich down-

loadbar für alle

bewohnten Regi-

onen mit FuGäZo

worldwide inklusive

interaktiver Karte der

infrastrukturellen Bege-

benheiten vor Ort.

Damit wäre all' jenen ge-

holfen, die zwar mit der

Technik klar kommen, aller-

dings – sprichwörtlich – mit ihrer

Umwelt kollidieren. Und ich müsste

mich (weil multitaskingunfähig) nicht

mehr ins Abseits stellen, um meine

Nachrichten auf dem „Ups!“-Phone

abzurufen.

Wie praktisch.

#1 App-store

#2 Gadget (englisch für Apparat, technische spielerei oder auch schnickschnack) bezeichnet ein technisches Gerät mit bisher so nicht bekannter Funktionalität und/oder besonderem design. es ist traditionellerweise klein und handlich und zum Mitführen konzipiert. eine große rolle spielt der spaßfaktor eines Gadgets: Geräte, die sich als Gadget definieren, sind oft Grenzgänger zwischen sinnvoller Funktionalität und Verspieltheit. der duden definiert Gadget als „kleiner, raffinierter technischer Gegenstand“. [Quelle: Wikipedia]

neu im Anwendungsladen#1

»Huch!«-App

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Page 40: M das gesellschaftsmagazin

01/201438

Wenn es neue Medien gibt, dann muss es wohl auch die alten geben. Ganz sicher: Ohne Gutenbergs Innovation sähen wir heute alt aus.

Wer heute Druck macht wie Frotscher, für den ist Print das aktuellste Medium überhaupt.

unternehmen

servierenTABLET

nur noch auf dem

Page 41: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 39

unTerneHMen

Wer erinnert sich nicht: Das papier-

lose Büro hatte man uns mit Auf-

kommen der digitalen Informations-

technologie – damals EDV genannt

– für das Business versprochen. Spä-

ter sollte dann (und soll noch immer)

im privaten Sektor das Zauberwort

Multimedia für all das stehen, was

man sich bisher als Hardcopy zur In-

formation auf den Frühstücks- und

zur Unterhaltung auf den Nachttisch

gelegt hatte. Jeder kennt freilich auch

die Realität. Nie gab es in Wirtschaft

und Verwaltung mehr Papier als heu-

te. Und kein privater Haushalt konsu-

miert (kultureller Konsum inklusive),

ohne früher oder später Gedrucktes zu

Rate zu ziehen – die Gebrauchsan-

leitung will man gerne schwarz auf

weiß in der Hand haben und im The-

aterprogramm will man in der Pause

blättern können.

Ganz abgesehen davon, dass auch die

besten Displays immer an Grenzen

stoßen müssen, was Bildqualität, For-

mat oder Flexibilität angehen, bleiben

Print-Medien ein Informationsträger,

dem die visuellen und haptischen

Sympathien immer gehören werden.

Diese Zeitschrift in Ihrer Hand ist Be-

leg dafür. Übrigens zugleich auch für

Leistungsfähigkeit und Qualitätsan-

spruch von Frotscher Druck.

Was allerdings auch Tatsache ist: die

Informationsflut ist seit Multimedia-

Zeiten immer weiter ausgeufert. Se-

lektion tut Not. Nicht nur die gute

alte Frontal-Reklame würde heute

allenfalls Lacheffekte auslösen. Auch

das allgemeine Rundschreiben ödet

nur an und endet, wie ja bekanntlich

auch die Sammel-Mail, im Orkus

des Papierkorbs. Dass professionelle

Werber mit eingängigen Sprüchen

und unverwechselbaren Eyecatchern

jonglieren und dafür beste Auf-

merksamkeitswerte ermitteln, ist die

eine Sache. Wer damit im Rahmen

der heutigen Reizüberflutung er-

reicht wird, hängt von einer Vielfalt

zusätzlicher Faktoren ab. Eine der

treffsichersten Möglichkeiten ist die

persönliche Ansprache. Was mit dem

guten Gutenberg und dem Siegeszug

der zigfachen Reproduzierbarkeit

von identischen Inhalten gewonnen

wurde – die Möglichkeit der allge-

mein verbreiteten Information und

Meinungsäußerung – wird in unseren

die ZuKunFT der MedienWeLT HeissT VieLFALT

Das Innovations-Karussell dreht sich immer schneller. Frotscher Druck ist stets ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht,

für die Kunden alle Möglichkeiten der aktuellen Technologien für ihre Aufgaben bereitzustellen. Beispiel Digitaldruck:

Eben auf der weltweiten Leitmesse DRUPA vorgestellt, bietet diese hochkomplexe Anlage alle Highlights für die Umsetzung

der Kombination individueller Kundenansprache in höchster Farbqualität bis hin zum Großformat. Frotscher ist bereits

in der Pipeline für die Marktauslieferung dieses neuesten Geniestreichs der Print-Technik, mit dem Maßstäbe gesetzt werden.

Foto: Hewlett Packard

Page 42: M das gesellschaftsmagazin

01/201440

unTerneHMen

Zeiten durch ein Überangebot ent-

wertet. In diesem Dilemma eröffnet

die Technologie des Digitaldrucks den

Weg zur unverwechselbar individuel-

len Gestaltung. Und: Das Unikat für

jeden Adressaten ist nicht nur bezahl-

bar, sondern auch mit Sicht auf die

Druckqualität voll auf der Höhe der

stark gestiegenen Ansprüche.

digitaldruck: Möglichkeitenlängst nicht ausgereizt

Was für die Werber als Kür in der

Palette der Marketinginstrumente

gut ist, eröffnet für die betriebliche

Praxis ungeahnte Möglichkeiten zur

Rationalisierung im Komunikations-

mittel-Sektor. Wo man heute üppige

Auflagen an Formularen, Prospekten,

Werbemitteln gegen besseres Wissen

und ohne Aktualisierung aufbrauchen

muss, kann man im Zusammenhang

mit dem Digitaldruck Drucksachen-

vorräte auf ein Minimum beschrän-

ken, zeitgerecht aktualisieren und ab-

teilungs- oder niederlassungsgerecht

individualisieren.

Auf diesem Feld von alten Gewohn-

heiten abzurücken, bedarf neben des

ersten Anstoßes (den wir hier hoffent-

lich geben können) auch der betriebs-

wirtschaftlichen Verifizierung. Für

die sachgerechte Beratung bis hin zur

Vergeichskalkulation steht bei Frot-

scher eine junge Mannschaft kun-

diger Experten zur Verfügung. Dana

Frotscher dazu: „Uns ist bewusst, dass

wir die Kunden für diese neue Katego-

rie der Kommunikationsplanung nur

dann gewinnen können, wenn sie uns

Einblick in ihre internen Abläufe ge-

währen.“ In der folgenden Beratungs-

phase wird dann mit beispielhaften

Aufträgen die Leistungsfähigkeit des

Digitaldrucks im Verbund mit der Ge-

samtleistung des Druckhauses dem

Kunden gegenüber unter Beweis ge-

stellt. Bei den Stammkunden wird das

kaum nötig sein. Bei ihnen wird man

unmittelbar zur zweiten Phase über-

leiten. Denn das Ziel ist weiter ge-

steckt: Die Optimierung gelingt voll-

ständig nur dann, wenn die Abläufe

systemastisiert werden können.

Mit W2P+ die Kommunikation vom Kopf auf die Füsse stellen

„Aus vielen Kundengesprächen wis-

sen wir, dass fast überall wichtige

Bausteine für eine Vereinheitlichung

der Firmenkommunikation bereits

vorhanden sind. Für eine sinnvolle

Verknüpfung fehlte bisher das Werk-

zeug“, weiß Dana Frotscher. Ein leis-

tungsfähiges Tool kann von Frotscher

aber nun im Zusammenhang mit der

verstärkten Ausrichtung auf das Web-

to-Print-Konzept angeboten werden

– bereits bewährt in der Frotscher-

internen Anwendung und ständig

Page 43: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 41

weiterentwickelt in Kooperation mit

einem verbundenen Informatik-Haus.

Mehr darüber über www.web2print-

plus.de und im persönlichen Gespräch

mit den Frotscher-W2P-Experten.

Was auf diese Weise für den besseren

Fluss in den Abläufen der kundenspe-

zifischen Kommunikationsorganisati-

on geleistet werden kann, sollte man

sich am Beispiel der eigenen Prob-

lemstellungen demonstrieren lassen.

Versprochen werden immerhin ein

reibungsloserer Ablauf, kürzere Ent-

scheidungsphasen, die strikte Einhal-

tung einmal beschlossener Gestal-

tungsrichtlinien, die Vermeidung von

Wildwuchs im Drucksachenlager und

transparente Kosten. Für den gerin-

gen Aufwand eines ersten Beratungs-

gesprächs sollte das wohl Anreiz ge-

nug sein.

sie werden nicht alleingelassen

Niemand erwartet, dass die Einfüh-

rung des neuen Kommunikationsma-

nagements beim Kunden ein Selbst-

läufer ist. Frotscher will damit auch

alles andere als Arbeit und Verant-

wortung auf den Kunden abwälzen.

Im Gegenteil: Es geht bei dieser Initi-

ative darum, dem Fortschritt den Weg

zu bereiten – in der vollen Veranwor-

tung als Dienstleister eines Full-Ser-

vice-Printunternehmens, das sich das

Motto „Drucken mit Begeisterung“

auf die Fahnen geschrieben hat und

alles tut, um die innovativen Ent-

wicklungen konsequent für die Kun-

den nutzbar zu machen.

Wolfgang Frotscher: „Wir bieten

Raum für Ideen, geben kreative Im-

pulse und erweitern beständig den

Horizont des Machbaren in Sachen

Print. Das ist unsere Unterstützung

für das Marketing des Kunden.“

Um alle Möglichkeiten der längst nicht mehr nur „schwarzen“ Kunst auszureizen,

wird man den Print-Spezialisten mit Erfahrung fordern. Inhaber Wolfgang Frotscher

zusammen mit Tochter Dana und Camillo Helène (von rechts) versprechen den

Kunden grafische Höchstleistung.

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Page 44: M das gesellschaftsmagazin

01/201442

Der bisher ungenutzte „Kleine Saal“

wurde jetzt ausgebaut und erhielt be-

reits den Namen „ferrum“. Wie sind

Sie auf den lateinischen Begriff für

Eisen gekommen und gibt es einen

Bezug dazu?

darmstadtium, helium, palladium –

nicht nur das Kongresszentrum selbst,

auch die meisten Räume im darm-

stadtium erhielten ihre Namen aus

dem Periodensystem der Elemente.

Auch der „Kleine Saal“ fügt sich in

die bisherige Linie bei der Vergabe

von Namen ein. Das Element Ferrum

(Eisen) hat im Periodensystem der

Elemente die Ordnungszahl 26. Diese

Zahl findet sich auch in der Gesamt-

kapazität des Kongresszentrums wie-

der: Mit den insgesamt 20 Konferenz-

räumen, der darmstadtium-Lounge,

dem dreifach teilbaren großen Saal

„spectrum“ und dem atrium verfügt

das darmstadtium bisher auf 18.000

qm über 25 vermietbare Einheiten.

Als 26. Raum trägt der bisherige

„Kleine Saal“ daher nun den Namen

des Elements mit der Ordnungszahl

26: „ferrum“.

Wie viele Quadratmeter stehen nach

der Fertigstellung zur Verfügung

und für welche Nutzung ist „ferrum“

besonders geeignet?

unTerneHMen

KonGress- KAPAZiTäTen

erWeiTerunG der

Im darmstadtium trifft sich Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur

Zur erweiterung der Kapazitäten stellt das darmstadtium den Veranstaltern von Kongressen, Tagungen, Produkt- präsentationen, Hauptversammlungen oder Messen ab ende 2014 einen weiteren saal zur Verfügung. Wir befragten Geschäftsführer Lars Wöhler zu der bilanz des Kongresszentrums und der Weiterent-wicklungen des Tagungsorts zu einem Vor-zeigeobjekt für nachhaltigkeit, intelligenter energienutzung und der iT-infrastruktur.

Foto: darmstadtium / feedback werbeagentur

Page 45: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 43

inTerVieW

Lars Wöhler: Ab Ende 2014 steht Ver-

anstaltern der Kongresssaal „ferrum“

mit 650 qm für bis zu 390 Personen

zur Verfügung. Besonders geeignet ist

der Raum mit eigenen Foyerflächen,

separatem Eingang, einer festen Büh-

ne und überwiegend fester Reihenbe-

stuhlung für Kongresse, Konferenzen,

Vorträge oder Präsentationen.

Das darmstadtium hat mit einem

Plus von über sechs Prozent auf fast

vier Millionen Euro Umsatz ein er-

folgreiches Jahr 2012 hinter sich.

Wurde diese erfreuliche Entwicklung im

ersten Halbjahr 2013 fortgesetzt?

Lars Wöhler: Gegenüber dem Vor-

jahr ist im ersten Halbjahr 2013 das

gleiche Umsatzniveau erreicht und

eine Verstetigung des Ergebnisses

verzeichnet worden.

Von der „Deutschen Gesellschaft für

Nachhaltiges Bauen e.V.“ wurde das

darmstadtium als klimafreundlicher

Tagungsort zertifiziert. Womit wurde

diese Auszeichnung begründet?

Mit der Verleihung des DGNB-Zer-

tifikates in Silber wurde die nach-

haltige Gesamtperformance des

darmstadtiums ausgezeichnet. Die

Bewertungsgrundlage basiert nicht

nur auf ökologischen Aspekten,

sondern auf einer ganzheitlichen Be-

trachtung des gesamten Lebenszyk-

lus eines Gebäudes. Die nachhaltige

Gesamtperformance eines Gebäudes

wird anhand von rund 40 verschie-

denen Kriterien aus unterschiedlichen

Kategorien bewertet.

Ein klimafreundlicher Tagungsort ist

sicher ein Alleinstellungsmerkmal.

Sind weitere Ideen und Maßnahmen

geplant, damit das darmstadtium

noch attraktiver für seine Kunden

wird?

Ja – denn in der Veranstaltungsbran-

che herrscht eine stetige Entwicklung,

der wir mit ständiger Innovation

und dem Ausbau unserer Alleinstel-

lungsmerkmale begegnen. Neben der

Nachhaltigkeit ist dies beispielsweise

die IT. Als eines der ersten deutschen

Kongresszentren rüstet das darm-

stadtium auf den neuesten WLAN-

Standard 802.11ac um. Die Vorteile

dieser Technik liegen unter anderem

in der verdreifachten Datenrate und

der verbesserten WLAN-Reichweite

im Vergleich zur aktuellen WLAN-

Technik. Das darmstadtium greift da-

mit den Megatrend Konnektivität auf

und rüstet sich für die Zukunft der

Tagungs- und Kongresswirtschaft.

Die Veranstaltungslocation mit einer

Netzwerktechnik auf Großversorger-

Niveau ist Vorreiter in Sachen Schnel-

ligkeit, Sicherheit und Administra-

tionskomfort. Neben der Umrüstung

auf den neuesten WLAN-Standard

wird Veranstaltern im darmstadtium

eine Internetanbindung mit bis zu

zehn Gigabit angeboten. Zudem ist

eine native IPv6-Unterstützung sowie

VLAN-Technik zur Bereitstellung von

individuellen Kundennetzwerken im

ganzen Haus möglich.

In welcher Höhe benötigt das darm-

stadtium in den nächsten Jahren noch

einen Betriebskostenzuschuss von der

Stadt Darmstadt?

Für 2013 und 2014 ist geplant, den

Zuschuss auf Vorjahresniveau zu hal-

ten. Das operative Betriebsergebnis

lag bei nur 71,3 Prozent des in der

Koalitionsvereinbarung festgeschrie-

benen Grenzbetrags von einer Million

Euro Betriebskostenzuschuss. 300.000

Euro des von der Wissenschaftsstadt

Darmstadt genehmigten Finanzmit-

telbedarfs für 2012 wurden demnach

nicht benötigt.

Wir bedanken uns für dieses Gespräch

Geschäftsführer Lars Wöhler

Foto: darmstadtium / Feh Reichl

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Page 46: M das gesellschaftsmagazin

01/201444

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das zur dielmann Gruppe gehörende sporthaus Hübner eröffnete ende november 2013 nach großem umbau ein vollständig neuge-staltetes Haus. Mit nun insgesamt 4.000 Quadratmeter Verkaufs-

fläche steigt des Fachgeschäft in die Liga der größten sporthäuser deutschlands auf.

Page 47: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 45

unTerneHMen

Angefangen hat alles vor

78 Jahren, als Hermann und

Frieda Dielmann in der Ludwig-

straße 16 das Schuhhaus Speyer

übernehmen. Das gehörte einer jüdi-

schen Familie, die wegen der einset-

zenden Verfolgung der Juden und der

Boykottierung ihres Geschäfts nach

Übersee auswanderte.

Zwei Jahre nach Kriegsende begann

Hermann Dielmann mit dem beschwer-

lichen Wiederaufbau eines Schuhla-

dens und eröffnete ein Jahr später am

alten Standort. Es ist zu dieser Zeit erst

das dritte Geschäft in der zerstörten

Darmstädter Innenstadt.

1950 einigt sich die Familie Dielmann

mit dem Besitzer des Schuhhauses von

1935 in gütlichem Einvernehmen. Vier

Jahr später steigt Hermann Dielmanns

Sohn, Werner, nach abgeschlossener

Ausbildung ins Geschäft ein. Nur kurze

Zeit später wird das Stammhaus in der

Ludwigstraße erheblich ausgebaut.

In den 1960er-Jahren beginnt die Ex-

pansion mit der Übernahme des ersten

Konkurrenten und der Eröffnung einer

Filiale in Frankfurt. In den nächsten

zwei Jahrzehnten kommen unter ande-

rem Läden in Saarbrücken, Hanau,

Ludwigshafen und Offenbach hinzu.

1991 übernimmt der älteste Sohn

Werner Dielmanns, Thomas, die Ge-

schäftsleitung, nachdem er Lehre und

Auslandsstudium absolviert hat. Zwei

Jahre danach stirbt Firmengründer

Hermann Dielmann im Alter von 92

Jahren. Nach der Verlegung des Logis-

tikzentrums nach Groß-Gerau wird

dort 2001 der erste Outlet-Store eröff-

net. Im selben Jahr tritt Thomas

Dielmanns jüngster Bruder, Markus, ins

Unternehmen ein. Bis ins Jahr 2013

kommen unter anderem

Geschäfte in Baden-Baden,

Heidelberg, Weiterstadt, Frank-

furt und Würzburg hinzu.

In den Dielmann-Schuhgeschäften ver-

kaufen heute mehr als 300 Mitarbeiter

Markenschuhe für Damen, Herren und

Kinder. Ein elementarer Baustein des

Sortiments sind die sechs Eigenmarken,

denen ein großer Anteil am Erfolg des

Unternehmens zugerechnet wird. Ne-

ben den klassischen Filialen setzen die

Brüder Dielmann auf separate Fachge-

schäfte für Kinder- und Luxusschuhe,

Outlet-Stores sowie die DSTEP-Filialen,

die ein jüngeres Publikum ansprechen

sollen.

Die Dielmann-Schuhgeschäfte sind Teil

der Dielmann-Gruppe. Das Handelsun-

ternehmen zählt mehr als 40 Standorte,

zu denen auch Sport-Fachgeschäfte

wie Sport Hübner in Darmstadt gehö-

ren. Im Jahr 2011 kam so ein Brutto-

umsatz von mehr als 65 Millionen Euro

zusammen.

Dipl. Ing. Markus Dielmann

und Dr. Michael Dielmann

MiT secHs eiGenMArKen erFoLGreicHIn der Ludwigstraße fing alles an

seit vielen Jahrzehnten steht der name dielmann für Qualität und Zuverlässigkeit, wenn es um gute schuhe geht. dielmann gehört heute nach eigenen Angaben deutschlandweit

zu den 15 führenden unternehmen der branche.

Page 48: M das gesellschaftsmagazin

01/201446

MenscHen

Diese Aussage hat Weingarten damals

gut gefallen und ist seiner Ansicht

nach eine treffende Zusammenfas-

sung für all die Faktoren, die das

Erlebnis eines Brillenkaufs in seinem

Geschäft ausmachen sollen.

„Wir haben die Messlatte für unsere

Leistungen wirklich recht hoch ange-

setzt. Wir wollen einfach besser sein

als die anderen Anbieter in Darmstadt

und Umgebung.“ Dafür steht das Leit-

bild „Wir sehen mehr", erklärt Wein-

garten, der das traditionsreiche Fami-

lienunternehmen seit 24 Jahren leitet.

Die Ursprünge des Geschäfts gehen

bis ins Jahr 1738 zurück, in dem Jo-

hann Weingarten in Darmstadt eine

Werkstatt für mechanische Geräte er-

öffnete. Roger Weingartens Vorfahren

waren Hofmechanikus und Hofopti-

kus des Großherzogs — für ihn ist es

eine logische Folge, dass er die Tradi-

tion bewahrt.

Doch der Markt ist nicht mehr so

einfach strukturiert wie einst. Inter-

netanbieter versuchen Fuß zu fassen,

Filialisten werben mit niedrigen Prei-

sen. Zudem sei es heutzutage ohne-

hin viel aufwändiger eine Brille zu

verkaufen. Weingarten: „Früher hat

ein Mitarbeiter mitunter drei Kunden

gleichzeitig bedient. Dies ist heute

undenkbar. Die Zeit, die wir für die

Beratung eines Kunden und die An-

fertigung seiner Brille aufwänden, ist

seither um den Faktor 10 gestiegen."

Der Kauf einer Brille sei heute Ver-

trauenssache. „Wir haben eine große

Verantwortung gegenüber den Kun-

den", macht der Augenoptikermeis-

ter klar. Umfassende Beratung ist bei

Weingartens Teil einer weit blicken-

den Strategie. Der Kunde und seine

nachhaltige Zufriedenheit stehen im

Mittelpunkt des Handelns. „Da geht

es erst mal gar nicht um Profit, der

kommt mit dem Erfolg", verdeutlicht

der 51-Jährige.

Maßbrillen-Service für ausgefallene

Wünsche oder außergewöhnliche Ge-

sichter, eine dreimonatige Zufrieden-

heitsgarantie mit Umtauschmöglich-

keit und nicht zuletzt die komplette

optometrische Augenprüfung mit

Vorsorge-Screening unterscheiden

das Optikgeschäft Weingarten ganz

Als roger Weingarten gefragt wird, wofür sein unternehmen steht, fällt ihm ein satz ein, den vor einiger Zeit ein Kunde zu ihm sagte: „Auch wenn es woanders immer wieder verlockende Angebote gibt, Weingarten ist einfach der bessere optiker."

durcHbLicK seiT 275 JAHren

Familie Weingarten bewahrt die Tradition

Page 49: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 47

unTerneHMen

Oben:

Ohne Werbung ging es auch 1894 nicht.

Die Weingartens boten schon damals hohe Qualität.

Nicht umsonst führte man den Titel "Hofoptiker".

Mitte:

Im Jahr 1953 wurde das Optikergeschäft in der Rhein-

straße wiedereröffnet. Das alte Geschäftshaus war im

Krieg völlig zerstört worden.

Unten:

Ein ansprechendes und einladendes Schaufenster

war schon 1953 die Visitenkarte des Geschäfts.

Optiker Roger Weingarten will

die 275-jährige Geschichte des Hauses

in seiner Tradition weiterführen:

„Handwerkliches Geschick, Präzision

und Zuverlässigkeit gehören auch

heute noch zu unserer täglichen

Arbeit.”

erheblich von der Konkurrenz. Hinzu

kommt, dass bei Weingarten vier Au-

genoptikermeister in der Beratung tä-

tig sind. „Das ist so nicht üblich in der

Branche, aber anders kann ich mein

Konzept nicht umsetzen“, sagt Roger

Weingarten, der schon in der Ausbil-

dung zu den besten gehörte und die

Gesellenprüfung als Landessieger ab-

schloss.

Es geht ihm im besonderen Maße

um Qualität, und die steckt im Seh-

komfort. „Das ist unser Schwerpunkt.

Wenn man auf die 50 zugeht, wird die

genaue Augenmessung und die indi-

viduelle Glasberatung immer wichti-

ger. Eine Brille muss dann nicht nur

gut aussehen, sondern den persönli-

chen Sehanforderungen gerecht wer-

den.“ Deshalb hat Weingarten in den

vergangenen Jahren besonders in die

Ausbildung zum Optometristen und

die dazu notwendige Geschäftsaus-

stattung viel Zeit und Geld investiert.

Darüber hinaus widmen sich zwei

seiner Mitarbeiterinnen intensiv der

Kontaktlinsenanpassung. Auch in

diesem Geschäftsbereich setzt er auf

hohe Fachkompetenz und bestmögli-

che Betreuung der Kunden, um sich

gegen die Internetkonkurrenz zu be-

haupten. Dass all die Mühen sich

lohnen, zeigte sich beim aktuellen

Darmstädter Kundenspiegel. Das ist

eine repräsentative Befragung unter

den Verbrauchern der Stadt zur Zu-

friedenheit mit den Einzelhändlern.

Optik Weingarten wurde Branchen-

sieger — eine Auszeichnung, auf die

Weingarten sehr stolz ist. Denn trotz

einer vernetzten Welt ist es immer

noch die gute, alte Mund-zu-Mund-

Propaganda, die das Geschäft am

Leben hält. Weingarten: „Neben den

Stammkunden sind es Empfehlungen,

die für uns von Bedeutung sind.“

Es liegen ereignisreiche Jahre hinter

Optik Weingarten: Die Einführung

der Optometrie in den Alltag, der

Umbau der Geschäftsräume und 2013

schließlich das 275-jährige Firmen-

jubiläum. Weingarten sieht sein Ge-

schäft gut aufgestellt, auch die Billig-

konkurrenz aus dem Netz macht ihm

keine Sorgen. „Wenn ein Kunde ge-

wisse Ansprüche hat, werden Augen-

vermessung und Lieferung der Brille

auch in Zukunft aus der Hand eines

Augenoptikers vor Ort erfolgen."

So könnte der dreifache Familien-

vater 2014 eigentlich mal sich selbst

feiern, denn immerhin steht sein per-

sönliches 25-jähriges Firmenjubilä-

um an. Der Geschäftsführer in ihm

plant jedoch erst einmal die nächsten

Schritte für ein zukunftssicheres Un-

ternehmen. Als aktiver Sportler will er

auch für Sportbrillen die erste Adresse

in Darmstadt werden, sowie nach der

Optometrie das Thema Brillenmode

wieder mehr in den Mittelpunkt der

Aktivitäten stellen. Schließlich geht

es bei Weingarten nicht nur um gutes

Sehen, sondern auch um gutes Aus-

sehen.

Page 50: M das gesellschaftsmagazin

01/201448

Der Titel Schönheitschirurg auf dem

Klingelschild sagt wenig aus. Woran

sollen sich Operationswillige orientie-

ren. Wie und woran erkennt man einen

guten Plastischen Chirurgen?

Also, wenn Schönheitschirurg auf dem

Klingelschild steht, dann würde ich

ohnehin davon absehen, bei diesem

Arzt einen Termin zu vereinbaren. In

der Ästhetischen Medizin gibt es zwei

Hauptgruppen. Zum, einen die Fach-

ärzte für Plastische und Ästhetische

Chirurgie und zum anderen die Derma-

tologen, die sich auf ästhetische und

operative Dermatologie (Dermatochir-

urgie) spezialisiert haben. Schönheits-

chirurg darf sich leider jeder nennen,

da es sich hierbei um keinen Facharzt-

titel handelt. Da der Begriff sehr plaka-

tiv ist, wird er gerne von Ihren Kollegen

aus den Medien verwendet, sagt aber

nichts über die Qualifizierung des

Arztes aus.

Zunächst sollte man sich über den ge-

wählten Arzt informieren. Qualifizierte

Dermatologen oder Plastische Chirur-

gen sind immer Mitglied in den gängi-

gen Verbänden wie z.B. GÄCD, DGDC,

ISDS oder anderen fachärztlichen Ver-

einigungen. Aber auch das Internet

bietet viele Informationsmöglichkeiten.

Und dann ist natürlich das Beratungs-

gespräch sehr wichtig. Hier sollten Sie

unbedingt nach der Erfahrung des

Arztes fragen. Das heißt, fragen Sie

konkret nach, wie oft er den gewünsch-

ten Eingriff schon durchgeführt hat,

gibt es Vorher-Nachher-Ergebnisse von

dem Eingriff, etc.

Nur ein Facharzt kann individuelle

Informationen vermitteln. Ein persön-

liches Beratungsgespräch ist deshalb

besonders wichtig. Worauf legen Sie

dabei in der Rosenpark Klinik besonde-

ren Wert?

Wir tragen von vorn herein für jeden

Patienten, der sich bei uns beraten

lassen möchte, eine ganze Stunde in

unseren Terminkalender ein. Es ist

wichtig, in so einer sensiblen Situation,

in dem ein anderer Mensch sich uns mit

seinem sehr individuellen und intimen

Problem öffnet, auch gut und mög-

lichst ohne Zeitdruck auf diesen einge-

hen zu können. Am Anfang jeden

Beratungsgespräches steht immer die

Frage: Was kann ich für Sie tun? Es ist

nicht wichtig, was wir wollen, sondern,

was sich der Patient wünscht. Wir ver-

suchen dann gemeinsam eine Lösung

zu finden, die machbar ist und den

Patienten zufriedener und selbstsiche-

rer mit sich umgehen lässt.

die rosenpark Klinik gilt als die Premiummarke für schönheit, Attraktivität und ästhetik in deutschland. der ärztliche Leiter dr. med. Gerhard sattler, der gemeinsam mit seiner Frau sonja, ebenfalls ärztin, die Klinik vor 17 Jahren gegründet hat, beantwortet unsere Fragen zur ästhetischen Medizin.

SchönheitAuF HöcHsTeM niVeAu

unTerneHMen

Page 51: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 49

inTerVieW

In der Rosenpark Klinik arbeiten Spezi-

alisten zusammen. Welche medizini-

schen Fachrichtungen sind in ihrem

Team vertreten?

Unser Team besteht aus fünf Dermato-

logen, zwei Plastischen Chirurgen und

zwei Anästhesisten. Die Zusammenar-

beit in dieser Konstellation macht es

uns möglich, dem Patienten stets

höchste Qualität für seine individuelle

Therapie anzubieten. Jeder hat sich auf

das spezialisiert, was er am besten kann

und mit Leidenschaft macht.

Außerdem steht bei uns die ganzheitli-

che Betreuung des Patienten im Fokus.

Deshalb haben wir in der Innenstadt

mit dem Rosenpark Studio ein Medical

Spa für die Vor- und Nachsorge, aber

auch die kleine Alltagsflucht zwi-

schendurch inklusive Ayurvedameister

und auch einer Physiotherapeutin.

Die Einsatzgebiete der Ästhetisch Medi-

zin sind schier grenzenlos. Gibt es Ope-

rationen oder Methoden, die Sie in Ih-

rer Klinik aus ethischen Gründen nicht

durchführen? (Stichwort: Brustvergrö-

ßerungen bei Minderjährigen)

Um mal eins vorweg zu nehmen: Ein

Präventionsgesetz gegen Schönheits-

operationen bei Minderjährigen ist in

meinen Augen überhaupt nicht not-

wendig, da mir kein einziger Fall in den

17 Jahren Rosenpark Klinik bekannt

ist. Zudem ist das bisher ja auch schon

geregelt. Wenn ein Minderjähriger an

einer genetisch bedingten Fehlanlage

leidet, so bedarf es immer einem Erzie-

hungsberechtigten, der diese Entschei-

dung mit trägt.

Und ja, natürlich lehnen wir auch Be-

handlungen und Eingriffe bei Patienten

ab. Klassische Überbehandlungen im

Sinne von zu großen Lippen, zu große

Implantate bei den Brüsten oder aber

zum Beispiel auch eine Bauchdecken-

straffung, wo keine nötig oder möglich

ist. Aber in der Regel wissen die meis-

ten Patienten genau, was sie wollen,

nämlich Natürlichkeit. Die Überbeto-

nung von bestimmten Körperregionen

wird in Deutschland generell nur sehr

gering nachgefragt. Das gibt es eher in

Brasilien oder den USA.

Die Philosophie der Rosenpark Klinik

lautet: Natürliche Schönheit in jedem

Alter. Und Ältere fühlen sich heute im

Schnitt 15 Jahre jünger als sie sind.

Wir stellen in dieser Ausgabe Men-

schen vor, die jenseits der 50 noch vi-

tal, aktiv und engagiert sind. Wie kön-

nen sie dabei helfen, dass man das

wahre Alter nicht merkt?

Zunächst einmal ist es wichtig zu

wissen, dass nicht unser tatsächliches

Alter auschlaggebend ist, sondern das

gefühlte Alter. Denn da-

nach suchen wir uns

unseren Kleidungs-

stil aus, bestimmen

unsere Freizeitaktivität

und das strahlen wir letztendlich auch

aus. Während man vor ca. 20 Jahren

mit 50 schon als „alt“ galt, ist das heu-

te überhaupt kein Kriterium mehr. Man

muss sich nur mal Beispiele wie Sandra

Bullock oder Jonny Depp vor Augen

halten.

Dennoch gibt es natürlich Menschen,

die von der Genetik her nicht so gut

bedacht worden sind. Manche bekom-

men einfach schon mit Mitte 30 graue

Haare und die ersten Falten. Die Ästhe-

tische Medizin hat sich im letzten Jahr-

zehnt sehr stark weiter entwickelt und

hält mittlerweile für jedes Alter und

jede Indikation sanfte und schonende

Methoden bereit, die ganz ohne große

Schnitte zu sehr natürlichen Ergebnis-

sen führen. Es geht nicht darum, sich

durch ästhetische Maßnahmen zu ver-

ändern. Es geht darum altersgerecht

frisch auszusehen, so als käme man

von einem langen, erholsamen

Urlaub zurück.

Page 52: M das gesellschaftsmagazin

Mit kühlem Kopf

senKrecHTnach oben

menschen

01/201450

Page 53: M das gesellschaftsmagazin

sPorT

Alexander Schmalz-Friedberger

berge und Felsformationen begeistern Alexander schmalz-

Friedberger schon seit seiner frühen Jugend. die jährlichen

Wanderurlaube mit seinen eltern in den Alpen haben in

ihm eine bleibende Faszination ausgelöst. „Wahrscheinlich

haben diese großartigen erlebnisse auch mein interesse an

der Geologie geweckt“, sagt der selbstständige diplom-

Geologe dem Magazin M. „Mit sicherheit haben die ur-

laubstouren im Gebirge aber dazu geführt, dass ich berg-

sportler geworden bin und dass das Klettern aus meinem

Leben nicht wegzudenken ist.“

Der Endvierziger ist in der Kletter-

szene bekannt und sein Können wird

hoch geschätzt. Seine „Spezialität“

sind senkrechte und teilweise über-

hängende Felswände – je höher desto

besser! Gemeinsam mit drei Freunden

plant er derzeit ein großes Projekt in

den USA: Im Yosemite National-Park

will er den El Captaine hinauf. Die

mehr als 1000 Meter hohe senkrechte

Felswand mit berüchtigten Überhang-

passagen will der Koblenzer natürlich

über die „Boys Side“, der schwierigs-

ten der denkbaren Aufstiegsrouten,

bezwingen. „Wir werden fünf bis

sechs Tage benötigen, um oben anzu-

kommen: Geschlafen wird da an der

senkrechten Wand in einer Art Cam-

pingstuhl, den ich mit Haken befes-

tigen muss“, schildert der Koblenzer

die wohl außergewöhnlichste Art des

Campings – spektakuläre Aussichten

sind garantiert.

Natürlich klettert bei den extre-

men Herausforderungen, die sich

Schmalz-Friedberger sucht und

denen er sich bewusst stellt,

immer eine Portion Risiko

mit, doch mit Leichtsinn

haben seine Expeditio-

nen nichts gemein. Je-

der Schritt, jeder Griff,

jedes Anbringen von Ha-

ken und Seilen ist überlegt. Me-

ter für Meter sind höchste Konzen-

tration, Klettererfahrung, Athletik

und absolutes Wissen über den Fels

01/2014 51

Page 54: M das gesellschaftsmagazin

MenscHen

gefragt. Fähigkeiten, die der Ko-

blenzer Kletterer allesamt mit-

bringt. Als Geologe sieht er auf

Anhieb, in welchem Zustand

und welcher Resistenz das Ge-

stein vor ihm ist. Erfahrung

hat er in den vielen Jahren als

Kletterer bei tausenden Kletter-

touren gesammelt. „Das ist bei

Kletterern wie bei Schachspielern,

die in der jeweiligen Brettsituati-

on einer Partie Erinnerungen an

vergleichbare Situationen abrufen

und so zum Erfolg kommen“, ver-

gleicht Schmalz-Friedberger seinen

Sport mit dem Denksport. „Ich rufe

in jeder Phase des Kletterns erlebte

Bewegungs- und Situationsmuster

ab. Dieses Abrufen aus dem motori-

schen Erfahrungsschatz kompensiert

auch im fortschreitenden Alter eine

kontinuierlich nachlassende körperli-

che Fitness.“

Alexander Schmalz-Friedberger sieht

man aber nachlassende Fitness nicht

an, der Mann ist absolut austrainiert und

Athlet durch und durch. Seine Form ver-

dankt der Mann dem Training an den steilen

Wänden seiner „Heimfelsen“ in den Basalt-

klettergebieten bei Mayen in der Eifel. Diese

Region kennt er aus dem Effeff, in der zwei-

ten Auflage seines Buchs „Die schwarzen Säu-

len – Kletterführer Mayen“ (Geoquest Verlag,

Halle 2013) beschreibt er hunderte Begehun-

gen in allen Schwierigkeitsgraden detailliert

für Kletterenthusiasten. Fehlt dem Koblenzer

die Zeit für Klettern in der Eifel, dann sieht

man den Mann, der früher auch ein sehr gu-

ter Turner war, am Mauerwerk des Brücken-

kopfes der Südbrücke am Oberwerth „kleben“.

Er wird noch einige Jahre auf höchstem

Niveau klettern können, auch danach wird

er seiner Leidenschaft sicherlich treu blei-

ben. „Klettern kann man auch im Alter,

anfangen mit diesem herrlichen Sport kann

man auch noch als Best Ager“, ermuntert

Alexander schmalz-FriedbergerJahrgang: 1964

Wohnort: Koblenz

Beruf: diplom Geologe

Leidenschaft: Klettern

Wer beim Klettern einen Adrenalin-

Kick sucht, der lebt gefährlich.

Denn der Kick bremst den kühlen Kopf

und den Verstand aus und führt schnell

zum Leichtsinn mit fatalen Folgen.«

01/201452

Page 55: M das gesellschaftsmagazin

sPorT

der Koblenzer potenzielle Einsteiger. „Ich empfehle Klet-

terkurse beim Alpenverein.“ Er selbst gibt natürlich auch

Privatkurse für ganz spezielle Techniken wie Technoklet-

tern, Bigwall-Technik und Rissklettern.

Eine klare Warnung spricht der 48-jährige Familienvater

aber im Gespräch mit dem Magazin M deutlich aus: „Wer

beim Klettern einen Adrenalin-Kick sucht, der lebt gefähr-

lich. Denn der Kick bremst den kühlen Kopf und den Ver-

stand aus und führt schnell zum Leichtsinn mit fatalen

Folgen.“ Schmalz-Friedberger weiß allzu gut, wovon er bei

dieser Warnung spricht. Als 16-Jähriger kletterte er mit

seinem Bruder einer Seilschaft einfach mal so ungesichert

hinterher. „Das war ein irrsinniger Stunt“, schüttelt er heu-

te über diese Tour den Kopf. Noch Schlimmeres erlebte er

nach seinem Abitur: Gemeinsam mit einem Freund wollte

er binnen weniger Wochen Berge in den Dolomiten und

den Montblanc besteigen. Die Selbstüberschätzung endete

mit dem Tod seines Freundes. „Da war für mich das Thema

Klettern eigentlich vorbei“, so Schmalz-Friedberger. „Ich

habe aber nach gut zwei Jahren Pause den Hebel umgelegt

und das Bergsteigen und Klettern von der Pike auf ge-

lernt“, erklärt er seine entscheidende Wende hin zum ver-

antwortungsvollen Bergsportler. Jahrzehnte später, nach

unzähligen Erfahrungen als Freikletterer und dem Meistern

schwierigster Technorouten, hat er als erster Deutscher in

den USA die berühmten Wände Rainbow Wall und Moon-

light Buttress in freier Begehung geschafft. Klar, dass das

nächste große Ziel die Mega-Wand El Capitan sein wird!

Yosemite National

Park El Capitan:

Hier beobachtet man

die waghalsigen

Kletterer, die diese

steile Felswand

bezwingen

das gesellschaftsmagazinfür menschen von hier

ZEIT FÜR WAS NEUES.

hier könnte ihre anzeige gut sitzen.

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umgebung, schön geschnitten,

hell und geräumig, für interessierte mieter

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Fotos: Alexander Schmalz-Friedberger

01/2014 53

Page 56: M das gesellschaftsmagazin

flüsterer…der

David Will, der junge Reiter

aus dem Gestüt in Pfungstadt,

kam auf den dritten Platz

der Riders Tour 2012.

PFerde

01/201454

MenscHen

Page 57: M das gesellschaftsmagazin

sPorT

Was das springreiten anbelangt, ist dietmar Gugler eine Koryphäe:

der 51-Jährige gilt als einer der besten seines Fachs und gehört zur Weltelite.

sein blick für die symbiose von Pferd und reiter trügt nie.

er genießt einen ruf, der ambitionierte springreiter aus allen Teilen der Welt

auf das Gestüt Prinzenberg in Pfungstadt führt.

Sein Engagement, Talente im Spring-

sport zu fördern, begann 1988, als

er erstmals mit dem Gestüt und der

damit verbundenen Dieter-Hofmann

Stiftung in Pfungstadt in Berührung

kam. Schon damals war Dietmar

Gugler für die Ausbildung der Pferde

und deren Einsatz und Zuführung an

junge Reiter verantwortlich und er-

zielte beachtliche Erfolge: Unter sei-

ner Ägide sprangen über 40 Junioren

und junge Reiter in die Klasse S. Kein

Wunder, dass er 2001 vom Deutschen

Olympiade-Komitee für Reiterei in

das Amt des Nachwuchs-Bundestrai-

ners berufen wurde. Über Jahre gab

es keine Europameisterschaft, bei der

die Gugler Reiter nicht mit Edelmetall

bedacht wurden.

Für Ross und Reiter

Der charismatische Pferdekenner hat-

te auch selbst gute Lehrmeister. Seine

Ausbildung zum Pferdewirt absolvier-

te er bei Olympiasieger Fritz Ligges,

für dessen Stall er auch internationale

Erfolge erreichte. Später dann arbei-

tete er für den Stall von Paul Schocke-

möhle, wo er für den internationalen

Ein- und Verkauf von Springpferden

zuständig war. Die Erfahrungen, die

er während seiner beruflichen Lauf-

bahn machte und nach wie vor macht,

gibt er heute all den angehenden

Springreitern weiter, die sich ihm und

seinem Team anvertrauen. ➔

…aus Pfungstadt

01/2014 55

Page 58: M das gesellschaftsmagazin

01/201456

MenscHen

Seit der Übernahme des Gestüts Prin-

zenberg im Herzen Pfungstadts vor

elf Jahren empfängt er hier Pferde-

sportbegeisterte aus aller Welt.

Ob Europäer, Amerikaner, Asiaten

oder Afrikaner, sie alle fliegen via

Frankfurt mit ihren eigenen Pferden

ein und bringen sogar ihr Stallperso-

nal mit. Andere Pferdeliebhaber wie

die türkische Unternehmerin Sevil

Sabanci, Mitglied der Sabanci-Fami-

lie, Hauptanteilseigner der gleichna-

migen zweitgrößten Industrie- und

Finanzgruppe in der Türkei, stellen

ihre Pferde sogar ganzjährig auf dem

Pfungstädter Gestüt ein.

Überhaupt mangelt es Dietmar Gugler

kaum an prominenten Gästen. Ar-

beitsministerin Ursula von der Leyen

oder Georgina Bloomberg, Toch-

ter des New Yorker Bürgermeisters

Michael Bloomberg, Springreiter mit

internationalem Rang, wie der Ire

Cameron Hanley: Sie alle kommen

mit ihrem Pferd oder sogar mehreren

Pferden, um sich der Erfahrungen

des Pfungstädter Pferdebarons zu be-

dienen. Der Ire Cameron Hanley hat

das Anwesen inzwischen verlassen.

Geblieben ist die mittlerweile längst

in der höheren Reiter-Kategorie an-

gekommene 23 Jahre alte Schwedin

Angelica Augustsson. Neu dabei ist

David Will, dessen Eltern das Gut

Ising in Bayern leiten, das Guglers

Frau gehört. Will hatte beim Großen

Preis von Kiel den sechsten Rang

belegt. Augustsson und Will sind im

Gestüt Prinzenberg als Bereiter ange-

stellt.

Außerdem betreut Dietmar Gugler

die Norwegerin Emilie Paulsen und

in Tora Loew eine weitere Schwedin.

Damit sich die Gäste des Pferdeflüs-

terers, Rösser und Reiter gleicherma-

ßen wohlfühlen, ist das Gestüt mit 70

luftigen Ställen, Pferdesolarium und

Waschboxen ausgestattet. Und was

das Futter anbelangt, ist das Beste ge-

rade gut genug.

Die menschlichen Gäste übernachten

in umliegenden Hotels, im benach-

barten Internat des Sportakrobatik-

Leistungszentrums oder in einem der

dreizehn Appartements auf dem Ge-

stüt. Besondere Besucher übernach-

ten im Haus von Dietmar und Sylvia

Gugler, einer im toskanischen Stil

erbauten Villa auf einer künstlich ge-

schaffenen Anhöhe, mit Blick auf den

Springplatz.

Erfolge sprechen für sich

Der Pferdekenner ist kein Freund von

halben Sachen. Um sich besser auf

seinen privaten Ausbildungsbetrieb

in Pfungstadt konzentrieren zu kön-

nen, entschloss er sich deshalb zum

Jahresende 2010, sein Amt als Bun-

destrainer aufzugeben. „Es war mein

eigener Wunsch, beim deutschen Ver-

band aufzuhören“, sagt Gugler. Doch

die Erfolge und die gute Reputation

von Dietmar Gugler, unter dessen Lei-

tung der deutsche Springreiternach-

wuchs 32 Medaillen gewann, blieben

in der Welt nicht unbeachtet.

Doch Pfungstadt und dem Gestüt

Prinzenberg bleibt der ehemalige

Springreiter erhalten. „Ich habe dort

Kunden und Schüler“, erklärt er. Ge-

schäftsmann ist er zum einen - Reit-

lehrer zum anderen. „Ich versuche,

junge Leute aus aller Welt auszubil-

den.“ Obwohl er häufig unterwegs

ist, sei es um neue Springtalente zu

entdecken oder seine Schützlinge auf

den großen Turnieren zu unterstüt-

zen, ist er doch hauptsächlich damit

beschäftigt, für seine Kunden die

passenden Pferde zu suchen und zu

finden, denn nicht jedes gute Pferd

passt zu jedem Reiter. „Das Gesamt-

konzept muss stimmen" lautet seine

Devise. Das bedeutet, dass nicht nur

das passende Reiter-Pferd-Paar zu-

sammen finden muss: Um erfolgreich

im Springsport mitreiten zu können,

muss das gesamte Konzept, vom Trai-

ningsplan über die Turnierauswahl

bis hin zur Turnierbetreuung, zusam-

menpassen.

Page 59: M das gesellschaftsmagazin

Liebe Leserinnen und Leser,Sie halten unsere „M“- Erstausgabe in den Händen und haben das neue Gesellschaftsmagazin für Südhessen hoffentlich mit Freude gelesen. Unter dem Motto „Zeit für was Neues“ bieten wir Darmstadt und der Region ein neues, lesenswertes Medium.

Deshalb interessieren wir uns für Ihre Meinung: Wie gefällt Ihnen das neue „M“- Magazin?Kennen Sie spannende Menschen, die Sie gerne hier wiederfinden würden, haben Sie Anregungen, Kritik oder eigene Ideen? Dann lassen Sie uns das doch wissen.

Gestalten Sie mit und schreiben Sie „M“ eine Feedback-Email:

Betreff: Feedback „M“Email: [email protected]

Wir freuen uns darauf — vielen Dank für Ihren Beitrag!

Empfehlen Sie uns weiter!Eine gute Bekannte, ein lieber Freund oder Kollege von Ihnen sollte auch unbedingt mal einen Blick in das neue „M“- Magazin werfen? Wir schicken ihm/ihr gerne ein persönliches Exemplar.

Und so geht‘s:

Senden Sie uns eine Email mit dem Betreff: „M“-pfehlung an [email protected],formulieren Sie eine kleine, persönliche Notiz inklusive Ihrem Vor- und Zunamen für Ihren Wunschempfänger, geben die vollständige Postadresse des Empfängers an und wir schicken in Ihrem Auftrag ein brandneues „M“- Magazin an einen Menschen Ihrer Wahl.

Ab geht die Post — für Wissensdurstige, Interessierte, Lokalpatrioten, Stilikonen, Lebenslustige...

Page 60: M das gesellschaftsmagazin

01/201458

Ideal für Best Ager ist Fitness-Training,

denn diese Sportart kennt keine Alters-

beschränkung. Wir haben Studioleiter

Sven Naumann vom Premium Fitness-

studio Intenso gefragt, was Best Agern

heute geboten wird.

Jeder Kunde im intenso

erhält vor Trainingsstart

bei uns eine InBody-

Analyse. Die nach der

Medizingeräte-Norm zu-

gelassene Analyse kann

schnell und höchst prä-

zise die genaue Zusam-

mensetzung des Körpers

analysieren – dazu gehören unter an-

derem die genaue Fett-, Wasser- und

Muskelverteilung in den einzelnen Kör-

persegmenten. Ödeme, Organfett sowie

muskuläre Dysbalancen werden er-

kannt. Die Analyse gibt außerdem Aus-

kunft über den Ernährungszustand und

deckt Gesundheitsrisiken frühzeitig

auf. Nach den Ergebnissen erstellen wir

einen besonderen Trainingsplan, der

diese Risiken berücksichtigt.

Sie bieten das Programm „Fit in 35

Minuten“ an. Was verbirgt sich dahinter?

Der „Milon-Zirkel“ ermöglicht ein um-

fassendes, effizientes Kraft- und Aus-

dauertraining ohne stundenlanges Jog-

gen, Walken oder Gewichte stemmen.

Mit dem „Milon-Zirkel“ erreicht jeder

schnell, einfach und vor allem effektiv

seine Trainingsziele. Und das Beste: Sie

können die Aufmerksamkeit ganz Ih-

rem Training widmen – das lästige Ein-

stellen der Geräte erledigt das Chipkar-

ten-System für Sie. Einfacher geht’s

nicht!

Mit dem Verlust der Muskelmasse im

Alter sind Rückenschmerzen häufige

die Folge, da der Halteapparat nicht

mehr kräftig genug ist. Kann man mit

dem gezielten Krafttraining hier vor-

beugen?

Nach fünfjähriger Entwicklungszeit

präsentieren wir mit „x-force“ eine re-

volutionäre Gerätegeneration für Ein-

steiger und Best Ager. Die Geräte er-

möglichen eine intensivere Muskel-

reizung und dadurch deutlich bessere

Trainingsergebnisse. Das bedeutet, das

Gewicht wird bei der rückführenden

sPorT

F iTness-TiPPs Für besT AGer

Page 61: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 59

inTerVieW

Bewegung um 40 Prozent erhöht, um

auf diese Weise auch die gegenüberlie-

genden Muskelpartien mit trainieren zu

können, was bei gleichem Zeiteinsatz

zu mindestens 70 Prozent besseren

Trainingserfolgen führt. Studien bele-

gen, dass exzentrisches Krafttraining in

Bezug auf die Anpassung von Muskel-

größe und Muskelkraft effektiver ist.

Durch eine größere Stimulation der be-

troffenen Muskelfasern werden die

Kraft, die Stabilität und die Beweglich-

keit enorm verbessert. Exzentrisches

Krafttraining benötigt weniger Zeit um

den gewünschten Trainingseffekt zu

erreichen.

Ganz wichtig ist, dass man das Fitness-

Training dauerhaft betreibt. In den

meisten Fitnesscentern gibt es regel-

mäßig spezielle Kurse für Best Ager.

Wie ist das bei Ihnen?

Im intenso erwartet Sie ein umfangrei-

ches Kursprogramm mit über 80 Kursen

monatlich. Für viele Mitglieder ist das

Trainieren in der Gruppe ausgespro-

chen motivierend und macht besonders

viel Spaß. Die festen Termine lassen

sich sehr gut in den persönlichen Zeit-

plan integrieren.

In unseren Entspannungs-, Reha- und

Präventionskursen können Sie gezielt

und dauerhaft etwas für Ihre Gesund-

heit tun. Sogar Aqua-Aerobic bieten

wir in Kooperation mit dem Maritim

Hotel an! Wohl temperiertes Wasser

eignet sich hervorragend für ein scho-

nendes und effektives Training des

ganzen Körpers, denn durch den Auf-

trieb werden die Gelenke entlastet.

Die Benutzung der Geräte birgt immer

auch die Gefahr, dass sie falsch bedient

werden, falsch eingestellt oder für den

eigenen Körper nicht geeignet sind.

Trainer sollte deshalb gut ausgebildet

sein. Welche Qualifikation hat ihr Per-

sonal?

Im intenso arbeiten diplomierte Sport-

wissenschaftler, lizenzierte Fitnesstrai-

ner, Dipl.- Psychologen, Rückenschul-

leiter, ausgebildete Rehasport-Übungs-

leiter, Personal Trainer, lizenzierte Yo-

galehrer uvm.

Die Entscheidung für ein Studio wird

häufig auch von der Vielfalt der ange-

botenen Leistungen bestimmt. Viele

ältere Menschen möchten in Yoga-

Kursen Kraft für den Alltag tanken?

Sie finden viele unterschiedliche Yoga-

formen in unserem Kursprogramm.

Sich auf sich selbst besinnen, Kraft

tanken, die Muskeln dehnen – und die

Hektik mit jedem Atemzug und jeder

Bewegung langsam hinter sich lassen.

Viele ältere Menschen verbinden

Fitnessstudios mit Kraftathleten und

Muskelmenschen und haben deshalb

Hemmungen sie zu besuchen.

Das intenso ist ein Gesundheits-Studio

in einzigartigem Ambiente mit einem

Sport-, Fitness- und Wellnessangebot

auf Premium-Niveau – weg vom

„Muckibuden-Image“. Wir bieten ein

qualifiziertes Betreuungskonzept in

dessen Zentrum eine persönliche sport-

wissenschaftlich orientierte Trainings-

steuerung steht. Auf unserer Website

kann man sich bei einem virtuellen

Rundgang vorab ein Bild davon

machen.

Und wie sieht es mit der medizinischen

Betreuung aus?

Für alle medizinischen Fragen können

Sie sich an die Ärzte unserer Koopera-

tionspartner dem Medical Business

Center im gleichen Haus wenden. Wir

arbeiten mit verschiedenen Orthopäden

sowie mit dem Sportmediziner Dr.

Klaus Pöttgen zusammen. Begleitete

Gesundheitsseminare: Ernährungsse-

minar und Rauchentwöhnungsseminar

bieten wir auch an.

Bis auf wenige Ausnahmen muss man

bei Fitness-Studios einen Laufzeit-

vertrag mit monatlichen Zahlungen

abschließen. Wie ist das bei Ihnen

geregelt?

Wir ermöglichen ein kostenloses Pro-

betraining. Flexible Laufzeiten bei den

Verträgen und auch Pausieren der Mit-

gliedschaft sind möglich. Außerdem

bietet das Intenso jetzt ein Testangebot

über vier Wochen für Best Ager an.

etwa die Hälfte aller deutschen ist über 50 Jahre alt – Tendenz: steigend. Leider häufen sich in dieser Alters-gruppe aufgrund von mangelnder bewegung die typi-schen Zivilisationskrankheiten wie diabetes, bluthoch-druck, Herzinfarkt und schlaganfall. Früher glaubte man, dass das Alter schuld am Abbau des Körpers sei. Heute weiß man, dass auch mangelnde bewegung und belas-tung dafür verantwortlich sind.

GesundHeiTsTrAininG Aber ricHTiG

PeTer LeHr:

„3x die Woche Training im intenso und die Woche läuft rund!“

dr. HeLMuT ZeiTTräGer:

„Im Alter ist es wichtig durch Fitness, Gesund-heit & Mobilität zu stärken was mir im intenso, mit dem milon-Zirkel und meinem Lieblingsgerät dem Ruderergometer, hervorragend gelingt!“

Page 62: M das gesellschaftsmagazin

01/201460

menschen

NeujahrsempfangGroßer Andrang beim

1 Gastgeber

bert nitsche Wiest Autohäuser

2nina schwindling

Colliers Internatio-nal (links), reinhard Kienzler Bürodirekt

3Karin Mahr,

Michael Mahr Voba DA-Südhessen,

Frank dinter ENTEGA

4bernd salm

Salm Imbissbetriebe, erwin rabe

Barmer GEK, Thomas ullmann Mechatronic AG

(von links)

5die 3. Liga-

Mannschaft des sV darmstadt 98 auf dem Podium, Moderator Wolf-

dieter Poschmann ZDF, (links)

im interview mit Trainer

dirk schuster

350 Gäste drängten sich beim

Neujahrsempfang des SV Darmstadt 98 am 21. Januar 2014 im Porsche-

Zentrum Wiest. Neben der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung von Trainer

Dirk Schuster standen die Themen Zweite Liga und Stadion im

Mittelpunkt.

3

1

4

2

Page 63: M das gesellschaftsmagazin

01/2014 61

VereinsLeben

6 Podiumsdiskussion(von links): Moderator Wolf-dieter Poschmann ZDF, bürgermeister und sportdezernent der stadt darmstadt rafael reisser, cheftrainer dirk schuster SV Darmstadt 98, Wolfgang Holzhäuser, Präsident rüdiger Fritsch SV Darmstadt 98

7 Arnd Zinnhardt Software AG (links), nick Golüke Fernsehmoderator und Filmproduzent

8 Lea Zimmermann und Hans-Jürgen Kleinsteuber Kleinsteuber Immobilien

9bundestagsabgeordneter charles M. Huber (links), christoph nitscheWiest Autohäuser

10spieler, offizielle und sponsoren inmitten schnittiger sportwagen: beim neujahrsempfang des sV darmstadt 98 im Porschezentrum der Wiest Autohäuser

Fotos: Herbert Krämer

6

7

9

10

8

Page 64: M das gesellschaftsmagazin

Zur TiTeLseiTe

Haben Sie gewusst, dass die bekann-

te Schauspielerin und Moderatorin

Minh-Khai Phan-Thi 1974 hier im

schönen Darmstadt als Tochter vi-

etnamesischer Einwanderer gebo-

ren wurde? Schon im zarten Alter

von drei Jahren entstand bei ihr der

Wunsch, auf der Bühne zu stehen.

Mit zehn Jahren zog sie mit ihrer Fa-

milie nach München, lernte Tanzen

und Kampfsport und wurde Chef-

redakteurin der Schülerzeitung. Der

erste Modeljob folgte mit siebzehn

und als sie nach dem Abitur für diver-

se Produktions- und Castingfirmen

jobbte, wurde sie von einem Produ-

zenten für Kabel1 entdeckt — so ging

sie bereits im Alter von zwanzig Jah-

ren auf Sendung. Es begann eine von

Preisen honorierte Karriere u.a. beim

Musiksender VIVA und ging weiter

mit facettenreichen Rollen in etlichen

Kino- und Fernsehfilmen.

Inzwischen lebt Minh-Khai Phan-

Thi in Berlin und ermittelt seit 2002

in der „Nachtschicht“ als Komissa-

rin. Neugierig geworden? Mehr über

Minh-Khai Phan-Thi erfahren Sie auf

www.minh-khai.de

Mit weiteren Prominenten enga-

giert sie sich unter anderem für das

Afrika-Projekt der Fotografin Mirjam

Knickriem, die mit „Mali in color“ ein

Hilfsprojekt gegründet hat, für das

auch das außergewöhnliche Titelbild

unseres Magazins entstanden ist.

Mali hat eine sehr wechselhafte Ge-

schichte hinter sich: Während das

Land im 16. Jahrhundert als eines

der wichtigsten religiösen und wis-

senschaftlichen Zentren Afrikas galt,

zählt es heute zu den zehn ärmsten

Ländern der Welt mit einer der höchs-

ten Analphabetenrate. Religion, Phy-

sik, Astronomie und Mathematik, al-

les wurde einstmals in Mali studiert

und zu Papier gebracht. Heute, auf

einer Fläche, die dreimal so groß ist

wie Deutschland, leben mehr als 70

Prozent der insgesamt 12,3 Millionen

Einwohner unterhalb der Armuts-

grenze mit weniger als einem Dollar

pro Tag. Obwohl rund 81 Prozent der

malischen Bevölkerung über 15 Jah-

ren Analphabeten sind und vermehrte

Schulbildung erklärtes und wichtigs-

tes Ziel sein sollte, können noch lan-

ge nicht alle Kinder zur Schule gehen.

Die Fotografin Mirjam Knickriem

zeigt, dass Fotografie helfen kann.

Seit 2008 reiste sie zusammen mit

Vertretern der Welthungerhilfe und

u.a. mit Minh-Khai Phan-Thi durch

Afrika, um aktuelle Projekte des

Welternährungsprogramms in Mali zu

besuchen und fotografisch zu doku-

mentieren. So entstand bei der jungen

Fotografin das Bedürfnis, sich speziell

für die Verbesserung der Bildungs-

möglichkeiten einzusetzen.

Durch private Sammelaktionen konn-

te Geld für den ersten Umbau einer

Schule in Mali zur Verfügung gestellt

werden. Dieses Engagement soll nun

fortgeführt werden. Das Hilfsprojekt

»Mali in Color« besteht aus Aufnah-

men der Menschen und Gegend Ma-

lis, sowie aus 18 Portraits prominenter

Persönlichkeiten, die sich in malische

Stoffe gehüllt ablichten ließen. Darü-

ber hinaus stellt die Fotografin beein-

druckende Landschaftsbilder, Porträts

der stolzen Menschen und Moment-

aufnahmen vor, die ihr bei ihren Rei-

sen durch Mali gelungen sind. Bilder,

in denen sie versucht, die vielen Fa-

cetten des Landes und der Menschen,

die dort leben, zu zeigen.

Auf www.mali-in-color.de können

Bilder angesehen und erworben wer-

den. Der daraus erzielte Erlös kommt

zu 100 Prozent der Errichtung von

Nomadenschulen zu Gute. Um einem

Schüler auf dem Land ein Jahr lang

den Schulbesuch zu ermöglichen,

muss man nur 150 Euro aufwenden.

Das "M"-gesellschaftsmagazin möch-

te mit diesem Bericht zu einem „zwei-

ten Blick" auf dieses kreative Hilfs-

projekt einladen und somit vielleicht

etwas zu dessen Erfolg beitragen.

MinH-KHAi PHAn-THi : cHAriTy in bunT

Von Darmstadt bis MaliM

ALi

in

co

Lor

01/201462

Page 65: M das gesellschaftsmagazin

VIS-À-VISBildnisse in der Graphischen Sammlung

19.2.�bis11.5.2014

Städel Museum · Schaumainkai 63 · 60596 Frankfurt am Main · www.staedelmuseum.deDi, Mi, Sa, So 10.00�–�18.00 Uhr · Do�+�Fr 10.00�–�21.00 Uhr · Kartenvorverkauf: tickets.staedelmuseum.de

Edouard Manet, Bildnis Berthe M

orisot in Um

rissen (Detail ), 1872, G

raphische Samm

lung, Städel Museum

, Frankfurt am M

ain, Foto: Städel Museum

– Artothek

2-EURO-ERMÄSSIGUNG für den Eintritt ins Städel Museum

Gültig für den regulären Eintrittspreis bis zum 11.5.2014, ausgenommen Sonderveranstaltungen. Der Gutschein berechtigt nicht zum bevorzugten Einlass. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Pro Person ist ein Gutschein einlösbar.

48843_SM_14_02_VAV_A_M-Mag_RZ_fin.indd 1 03.02.14 18:24

Page 66: M das gesellschaftsmagazin

01/201464

AusbLicK

M - das gesellschaftsmagazin für Menschen von hier (Nummer 1/2014)

VerLAG & HerAusGeberK3 medien Beratungs- und Verlagsgesellschaft mbHVertreten durch Geschäftsführer: Michael Dillmann

Ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum

genannten Verantwortlichen:

Hohenzollernstraße 111, 56068 Koblenz

Telefon: 0261-98862084, Fax: 0261-98862085

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Steuernummer: 22/650/1546/6

redAKTionHans-Werner Mayer (V.i.S.d.P.), [email protected]

Jürgen Zanger, Brit Geißel

Fotos / Bildnachweis: Christiane Zwerg, Herbert Krä-

mer, Monika Mayer, fotolia, shutterstock, 123rf

Titelfoto: Die Schauspielerin Minh-Khai-Phan-Thi

wurde fotografiert von Mirjam Knickriem

impressumVerLAGsLeiTunGDr. Hans-Detlef Schulz,

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AnZeiGenMichael Dillmann,

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z.Zt. Mediadaten Nr. 1 vom 1.9.2013

KonZePT & desiGnBrit Geißel,

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LAyouT & ProduKTionMario Melsbach

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Riedstraße 8, 64295 Darmstadt

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Informationspflichten-Verordnung

Inhaber: K3 medien GmbH

1. Gesellschafter: Michael Dillmann

(35%) mit Wohnort in Koblenz

2. Gesellschafter: Monika Mayer

(25%) mit Wohnort in Darmstadt

3. Gesellschafter: Victor Schulz

(25%) mit Wohnort in Darmstadt

4. Gesellschafter: Wolfgang Frotscher

(15%) mit Wohnort in Darmstadt

Die Angaben in Klammern geben den Wert der Kapitalbe-

teiligung und der Stimmbeteiligung der Gesellschaft an.

Erscheinungsweise sechsmal jährlich. Nachdruck bedarf der ausdrücklichen vorherigen Genehmigung des Verlags. Gekenn-zeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht unbe-dingt die der Redaktion dar. Alle veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Zitate nur mit Quellen-angaben. Bei Nichterscheinen des Magazins durch höhere Gewalt oder Arbeitskampfmaßnahmen besteht kein Anspruch auf Rückerstattung oder Minderung des Bezugspreises.

Das Leitthema der nächsten Ausgabe lautet:

Fitness, Wellness & Wohlbefinden

Unsere Gesellschaft pulsiert, das Leben und dessen Anforde-

rungen treiben uns an: Höher, schneller, weiter. Belohnen Sie

sich, denn entspannen und die schönen Seiten des Lebens

genießen liegt voll im Trend. Egal, ob Sie Ihr wohnliches Um-

feld verschönern oder aktiv die Freizeit gestalten:

„M“ präsentiert, was Ihre Region alles zu bieten hat.

Wir beschäftigen uns ausführlich mit den Themenbereichen:

· Mode, Kosmetik, Schönheit· Sport und Fitness· Gesundheit und Wellness

„M“ informiert über die neuen Trends bei Möbeln, Bädern

und Küchen und auch ein Beitrag über die Ruheoasen in

schönen Gärten darf im Frühling nicht fehlen.

Die „M“-Ausgabe Nr. 2 erscheint Mitte April 2014.

Anzeigenschluss ist am 31.03.2014.

Letztlich gewinnt, wer sich engagiert Die Zahl der Vereine, Genossenschaften und Stiftungen

wächst. 580.000 Vereine sind registriert, siebenmal so viele

wie vor 50 Jahren. Unsere Vereine bündeln Interessen und

kennzeichnen das Wesen einer Region. Deshalb wird „M“

über die Aktivitäten von Vereinen, Stiftungen und anderen

Non-Profit-Organisationen berichten. Ein Verein gilt auch als

Kommunikationsforum, aus dem man sich Kontakte für Auf-

träge und Jobs verspricht, vor allem in der lokalen Politik und

der Wirtschaft. Viele Vereinsmitglieder handeln aber aus alt-

ruistischen Motiven: Das Ehrenamt, bei dem sich Menschen

aus persönlicher Überzeugung engagieren, nimmt einen

wichtigen Platz in der Gesellschaft ein. In unseren Vereinen

engagieren sich Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer

oder Senioren im Sport, für soziale Belange, im Bereich Ge-

sundheit, für den Naturschutz oder für politische Bildung.

Ihre Arbeit wird leider oft sowohl von Entscheidungsträgern

als auch von den Medien übersehen. Aus diesem Grund rufen

wir die Vorstände und Pressesprecher auf, uns regelmäßig mit

Informationen über ihre sozialen, kulturellen und sportlichen

Aktivitäten per Mail an [email protected] zu unter-

richten. Gerne informieren wir unsere Leser über die wich-

tigsten Vereinsaktivitäten in der Region.

01/201464

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kompetent. konzeptionell. kreativ.

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beratung von führungskräften bezüglich medienarbeit,

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