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unterstützt durch: 4/2013 • Oktober • November • Dezember MAGAZIN FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS NEUMARKT KOSTENLOS Themen dieser Ausgabe NATUR+LANDSCHAFT Ich glaub ich steh im Wald ENERGIE Jurenergie eG weiht erstes Windrad ein TOURISMUS Unsere Ausflugstipps für den Herbst u.v.m.

magazin für nachhaltige entwicklung im l andkreis neumarkt · 4/2013 • Oktober • November • Dezember magazin für nachhaltige entwicklung im l andkreis neumarkt KOSTENLOS Themen

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    magazin für nachhaltige entwicklung im landkreis neumarkt

    KOSTENLOS

    Themen dieser Ausgabe

    Natur+LaNdschaftIch glaub ich steh im Wald

    ENErgiEJurenergie eG weiht erstes Windrad ein

    tourismusUnsere Ausflugstipps

    für den Herbst

    u.v.m.

  • 3ANSPORN 4/2013 3

    E D I T O R I A L

    Liebe Leserinnen und Leser,

    kennen Sie „IGsl? Natürlich, werden Sie sagen, obwohl das Stacheltier ganz offensichtlich falsch geschrieben ist. Nun, bei diesem „IGsl“ handelt es sich allerdings um ein spezielles Exemplar, das Ihnen vermutlich wirklich noch nicht bekannt ist.

    Unser Magazin beschäftigt sich bekanntlich im Schwerpunkt mit Themen der Kreisentwicklung. Ein wichtiges Thema sind dabei künftig auch Senioren. Wir werden immer älter, und der demografische Wandel sorgt für einen immer größer werdenden Anteil an Senioren. Grund genug, sich intensiv um diese Personengruppe zu kümmern, der man ja auch selbst irgendwann angehört oder es schon tut …Daher finden Sie ab dieser Ausgabe im Ansporn ein neues Themenfeld „Senioren“. Mehr dazu ab Seite 59.

    Mit dieser Ausgabe des Ansporn ist übrigens ein kleines Jubiläum verbunden: Seit nunmehr 15 Jahren gibt es unser Magazin rund um nachhaltige Entwicklung im Landkreis Neumarkt. Viele interessante Beiträge sind im Laufe der Jahre erschienen, und mancher ist auch im Rückblick durchaus (noch mal) lesenswert und interessant. Um den Ansporn selbst „nach haltiger“ zu machen, bieten wir Ihnen ab sofort ein Gesamt in haltsverzeichnis mit allen bisher erschienenen re daktio nellen Beiträgen an. Dort können Sie gezielt auf einen Blick feststellen, welcher Beitrag in welcher Ausgabe des An sporn erschienen ist. Sie finden das Archiv unter der ge wohn ten Internetadresse www.landratsamtneumarkt.de/ansporn.

    Beim Stöbern im neuen AnspornArchiv und natürlich bei der Lektüre der neuen Ausgabe wünschen wir Ihnen wie immer viel Vergnügen!

    Roland HadwigerRedaktion Ansporn

    Bürgergenossenschaft im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.

    regionale Investitionen in erneuerbare Energien – das bedeutet:

    attraktive Rendite für die beteiligten Bürger

    die Wertschöpfung bleibt im Landkreis

    unsere Heimat und Umwelt wird erhalten

    Wir haben Ihr Interesse geweckt?Dann werden auch Sie Mitglied bei der

    Kontakt und weitere Informationen:

    Internet: www.jurenergie.de E-mail: [email protected]

    Telefon: 09181 470-256 oder 09181 50929-0 Telefax: 09181 4706756 oder 09181 50929-70

    Sie haben ein geeignetes Dach für eine PV-Anlage oder ein Grundstück für die Nutzung mit Erneuer-barer Energie?

    Die Jurenergie eG sucht laufend Partner zur individuellen Realisierung gemeinsamer Projekte!

    http://www.landratsamt-neumarkt.de/ansporn

  • 5ANSPORN 4/2013

    I N H A L T

    Editorial ________________________________________________ Seite 3

    Natur + Landschaft

    HAUS AM HABSBERG als Projekt der UNDekade ausgezeichnet ____ Seite 6

    Ich glaub ich steh im Wald __________________________________ Seite 10

    Auf zum Waldtag am 29.09. nach Altdorf ______________________ Seite 27

    Umwelt

    Prima Klima in Neumarkt ___________________________________ Seite 31

    Soziales

    Mitglied im Bayerischen Roten Kreuz Neumarkt _________________ Seite 40

    Mittagessen im Tageszentrum _______________________________ Seite 42

    Energie

    Jurenergie eG weiht erstes Windrad ein _______________________ Seite 44

    Tourismus

    Unsere Ausflugstipps für den Herbst ___________________________ Seite 48

    Nachgedacht

    ... vom Sinnen ____________________________________________ Seite 54 „Abseitz“

    Zartbesaitete bitte umblättern SONN TAGSSPA ZIER GANG ________ Seite 56

    Senioren

    Zukunftsthema „Senioren“ __________________________________ Seite 59

    Seniorenpolitik im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz ___________ Seite 59

    DIE NETTE TOILETTE ! _______________________________________ Seite 62

    Das Stammtischgespräch ___________________________________ Seite 63

    Selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter

    geht das in unserem Landkreis? ______________________________ Seite 64 Veranstaltungen

    Veranstalterliste __________________________________________ Seite 68

    Oktober _________________________________________________ Seite 69

    November _______________________________________________ Seite 75

    Dezember _______________________________________________ Seite 81

    Impressum ______________________________________________ Seite 82

    Titelbild: Christian Wolf

  • 6 7ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T

    Das Umweltbildungs und Re gio nal ent wicklungs zentrum HAUS AM HABS BERG wurde vor kurzem als offizielles Pro jekt der UNDekade Biologische Vielfalt gewürdigt. Die Auszeichnung wurde von Dr. Franz Ehrns perger im Namen der Geschäftsstelle der UNDekade und im Auftrag von Bun des um welt mi

    nis ter Peter Altmeier übergeben. Diese Ehrung wird an Pro jek te verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. In Bayern sind dies bislang erst 14 Projekte.

    Seit der Eröffnung im Jahr 2007 betreibt der Land schaftspfle ge ver band Neumarkt i.d.OPf. e.V. die fachliche Leitung des

    HAUSES AM HABSBERG. Über 45 000 Besucher (jährlich ca. 8.000 Teilnehmer) erlebten seitdem die spannende Vielfalt in der Landschaft und auf den Außenanlagen des Hauses bei Wanderungen, SchulkassenProjekttagen und Seminaren. Die vielfältigen Themen sind unter anderem die gesunde Ernährung, die Gartenkultur und die heimischen Ökosysteme Wald, Hecke und Wiese.Mit diesem vorbildlichen Projekt „Oberpfälzer Vielfalt am HAUS AM HABSBERG“ wird ein bedeutendes Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland gesetzt und dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des UNDekadeWettbewerbs sehr beeindruckt.

    Willi Weitzel, bekannt aus der Serie „Willi wills wissen“ ist einer der UNDekadeBotschafter in Deutschland und meint zum HAUS AM HABSBERG: „Die Liebe zur lebendigen Vielfalt geht auch durch den Magen! Hier lernen Schulkinder, wie vielfältige Gemüsesorten erst angebaut und dann lecker zubereitet werden. Dass Kinder Freude am Kochen haben, weiß ich aus eigener Erfahrung, aber dass sie dabei noch etwas über Nachhaltigkeit lernen, finde ich toll. Und rund ums Haus können sie die schöne Oberpfälzer Kulturlandschaft im Kleinformat erleben. Ein wirklich schönes Projekt!“.

    Neben einer Urkunde und einem Aus zeichnungs schild erhielt das HAUS AM HABSBERG einen „VielfaltBaum“, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung das HAUS AM HABSBERG mit seiner Bildungsarbeit einen wertvollen Beitrag leistet. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und macht den Beteiligten bewusst, dass ihr Einsatz für die lebendige Vielfalt Teil einer weltweiten Strategie ist. Ab sofort wird das Projekt auf der deutschen UNDekadeWebseite detailliert unter www.undekadebiologischevielfalt.de/index.php?menuecms=2220&wettbewerb_id=697 vorgestellt.

    Das HAUS AM HABSBERG erhält als eines der ersten bayerischen Projekte die Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

    http://www.un-dekade-biologische-vielfalt.de/index.php?menuecms=2220&wettbewerb_id=697http://www.un-dekade-biologische-vielfalt.de/index.php?menuecms=2220&wettbewerb_id=697

  • 8 9ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T

    Die Auszeichnung zum UNDekadeProjekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UNDekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UNDekade eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. Der Begriff „biologische Vielfalt“ bezeichnet das gesamte Spektrum des Lebens auf der Erde. Damit sind die Vielzahl aller Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen und Pilze sowie die genetische Vielfalt innerhalb dieser Arten gemeint. Aber auch ihre verschiedenen Lebensräume und die komplexen ökologischen Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Seit Jahrzehnten ist ein Rückgang dieser Vielfalt zu beobachten. Damit schwindet auch für uns Menschen die wertvolle Lebensgrundlage.

    Das Anliegen der UNDekade Biologische Vielfalt ist es daher, mehr Menschen für die Natur zu begeistern und für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu motivieren. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte kann dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen.

    Ansprechpartner HAUS AM HABSBERG:

    Werner Thumann, 09181/470337, [email protected]

    Martin Schmid, 09181/470382, [email protected]

    Ansprechpartner bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt:

    Dr. Ute Magiera (Projektleitung)Dr. Natalie BergholzAngela Krumme

    Geschäftsstelle UNDekade Biologische VielfaltZentrum für Umweltkommunikation gGmbHAn der Bornau 2 · 49090 OsnabrückTelefon: 0541/9633955Telefax: 0541/[email protected]

    Martin Schmid

    mailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]://www.un-dekade-biologische-vielfalt.de

  • 10 11ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T

    Wie der Presse zu entnehmen war hat sich von der politischen Seite jemand für eine leistungsfähige und multifunktionale Waldnutzung ausgesprochen. Denn die Holz und Papierbranche ist in Bayern der fünftwichtigste Wirtschaftszweig, so dass es keinen Sinn mache, Bayerns Forste zu Urwäldern verkommen zu lassen und beispielsweise Tropenholz aus Brasilien zu importieren. Dabei wurde den Förstern aber auch ins Gewissen geredet mit den Jägern zu kooperieren. Diese seien keine Gegner von Förstern oder Waldbauern, sondern deren Partner. Und es dürfe nicht der Grundsatz Wald vor Wild gelten, sondern es müsse Wald mit Wild heißen. Auch beim Waldumbau hin zu klimatoleranteren Mischwäldern dürfe der Brotbaum Fichte nicht völlig vergessen werden. Wenn dann noch ein Pressereporter mit seinen „Klaren Worten“ nachtritt und manche Forstleute als Betonköpfe bezeichnet, die immer mehr Jäger gegen sich aufbringen und eine gedeihliche Zusammenarbeit torpedieren und solche Politiker lobt, die mal so richtig auf den Putz hauen und Abhilfe schaffen wollen gegen die Förster. Das kann man nicht kommentarlos hinnehmen was da gesagt und auch in anderen Artikeln über die Waldbewirtschaftung geschrieben wurde.

    Diese Forstleute haben es schließlich in den letzten 300 Jahren fertig gebracht in Bayern, nachdem damals die Wälder ausgeplündert und völlig abgenutzt waren, wieder einen Wald zu schaffen, der noch nie so einen hohen Holzvorrat und Zuwachs aufweisen kann wie heute. Zu Hilfe kam in den letzten 150 Jahren, um den desolaten Waldbestand zu verbessern, die Verwendung von Kohle, Gas und Erdöl. Sonst hätte das auch nicht so gut funktioniert. Damals waren die Bergbauindustrie und die Glashersteller die großen Waldfresser. So gesehen war die vorgeschichtliche Eisenindustrie auf den Jurahochflächen im Landkreis Neumarkt der große Urwaldvernichter. Aus den Rotbuchen wurde die dafür benötigte Holzkohle gewonnen.

    Da muss wohl der Ur wald was ganz schädliches sein, wenn da Ängste um gehen, dass unser Wald in Bayern wieder zum Urwald verkommt, den heute keiner mehr ken nen kann, da der Ur wald hierzulande schon vor Urzeiten gerodet wurde und durch die auf kom mende Industrie und Land wirt schaft völlig vernichtet wurde. Also eine insgesamt unverständliche Aus sa ge bei der es einer Erklärung bedarf was damit wirklich gemeint ist. Denn eigentlich muss es nicht „verkommen“ sondern „vollkommen“ heißen. Denn der Urwald weist die höchste Ar ten viel falt, höchsten Holzvorrat, standortsgemäße Baum und Strauch viel falt und hohen Totholzanteil auf. Eine Nutzung durch den Menschen erfolgte im Urwald noch nicht.In Bayern lässt keiner den Wald verkommen. Es sei denn, dass viele Waldbesitzer die einst Landwirte waren und heute andere Berufe wählen mussten, zeitlich nicht mehr in der Lage sind ihre Wälder zu bewirtschaften und auf fremde Hilfe angewie

    Zeitgemäßer Mischwald mit Tanne, Fichte und Rotbuche im Nationalpark Bayerischer Wald.

  • 12 13ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T

    sen sind. Denn in deren Wäldern gibt es noch genug nutzbares und vermarktungsfähiges Holz. Die forstliche Beratung kann da weiter helfen. Ein Vertrauensverhältnis von den Eigentümern zu den Fremdnutzern muss allerdings bestehen oder aufgebaut werden damit die Bewirtschaftung für den Waldbesitzer zufriedenstellend verläuft.

    Durch den weltweiten Holzhandel importiert Deutschland zwar Holz, exportiert ebenso heimische Hölzer, denn der Markt sucht sich heute weltweit das was er braucht. In den tropischen Urwäldern wird zwar Holz gewonnen. Der Raubbau und die Vernichtung dieser Wälder sind oft illegal, dienen fast ausschließlich der Gewinnung landwirtschaftlicher Flächen und haben mit einer regulären Forstwirtschaft nichts zu tun. Der Wald in Bayern kann dagegen wenig Hilfestellung leisten um die weltweiten Rodungen der noch vorhandenen Urwälder zu verhindern.Der Grundsatz „Wald vor Wild“ soll wohl neuerdings geändert werden in „Wald mit Wild“. Fragt sich was für ein Wild und wie

    viel davon? Ich gehe davon aus, dass die Ergebnisse von Ver bissgut achten beachtet und der geforderte Abschuss getätigt werden. Denn der bisherige Reh und Rotwildbestand hat zum Teil zu großen Schäden am aufkommenden Jungwuchs geführt und so zu einer Baumartenverarmung in unseren Wäldern beigetragen. Das Problem beim Verbissgutachten ist, dass durch jahrzehntelangen Wildverbiss manche Baumarten stark zurückgegangen oder am Standort verschwunden sind und deshalb nicht erfasst werden können. Wald mit einer tragbaren Anzahl an Reh und Rotwild ist zu akzeptieren, so lange auch seltene Arten wie unsere Tanne, Lärche, Eibe, Elsbeere u. a. ohne Zaun schutz wieder in unsere Wälder zurückkehren. Denn gerade die wertvolls te Baumart Elsbeere, die häufiger im östlichen Landkreis in den Gemeinden Velburg und Hohenfels vorkommt, muss selektiv gepflegt werden um Wertholz zu gewinnen. Die bisherigen Be ob achtungen zeigen, dass dort so gut wie nichts an Pflege und Schutz erfolgte. Ebenso ergeht es der Eibe. Im Landkreis Neumarkt haben wir davon etwa 500 stärkere Exemplare. Auch die Eibe muss gepflegt und gefördert werden, denn sie leidet am stärksten durch den Wildverbiss. Wo sie vorkommt ist das Gelände meist sehr steil und kann nicht mit einem Zaun geschützt werden. Ein noch höherer Rehwildbestand als ohnehin vorhanden verhindert eine Vermehrung unserer wertvollsten Baumarten Elsbeere und Eibe.Aus den jagdlichen Erzählungen meines Onkels, der in Nie derbayern mit seinen Mitjägern in den 60iger Jahren eine Jagd gepachtet hatte, geht hervor, dass damals alleine durch den Abschuss von Hasen und Fasanen der Pachtpreis abgegolten war. Dazu kamen noch die vielen Rehe, damals ein gutes Ge schäft. Das soll mal einer verstehen wenn heute für viel Geld Jagden gepachtet werden und dann weniger abgeschossen als gefordert wird.Wie ist es mit den Neuankömmlingen von Wildarten, einst von Jägern bei uns ausgerottet, wie Bär, Luchs, Wildkatze, Elch, Wisent, und Wolf? Sollen diese auch wieder bei „Wald mit Wild“ dabei sein? Und wie ist es mit den Feldhasen, Reb hüh nern und den zwar nicht heimischen Fasanen die so selten geworden sind

    Naturschutzgebiet „Ludwigshain“ bei Kelheim.

  • 14 15ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T

    oder gar nicht mehr vorhanden sind? Wer hat da mal Ur sachenforschung betrieben wo diese verblieben sind? Trächtige Luchsin erschossen, so lautet ein Zeitungsbe richt über einen Luchskadaverfund am Silberberg bei Boden mais. Auch wenn zuständige Jagdvertreter darauf hinweisen, dass ein ordent li cher Jäger nicht für den Abschuss verantwortlich ist, mit Jagd schein verlust und Gefängnis mit bis zu 5 Jahren rech nen muss für den Abschuss eines Luchses, so bleibt die Frage wer war’s? Jedenfalls hat es der Luchs als Neu an kömmling schwer sich in unsere Wälder, ebenso die anderen genannten, zu integrieren.Bei der Waldverjüngung wurde in den letzten Jahrzehnten die Fichte nicht vergessen. Bei den Wiederaufforstungen von Sturm wurf und Schneebruchflächen wurden sehr viele standorts ge mäße Laubhölzer wie Eiche, Rotbuche, Bergahorn und viele andere Arten begleitend gepflanzt. Dazu mischten sich auf natürlichem Wege weitere Baumarten wie Fichte, Kiefer und Lärche u. a. Der so entstandene Mischwald wird zukünftig ertragreicher sein als labile Fich ten mo nokulturen. Weiterhin hat sich an geeigneten Standorten die Fichte natürlich verjüngt und wurde so kostenlos übernommen. Trotz aller Probleme mit verschiedenen Kalamitäten wird die Fichte noch lange in unseren Wäldern stehen. Sollte die Klimaerwärmung allerdings noch höher ausfallen wird die Fichte bei uns schneller ausfallen und sich in kältere Gefilde zurückziehen. Zusätzlich drohen in heißen trockenen Sommern Waldbrände in Nadelwäldern, wie es auch heuer bereits geschehen ist.Ob die Fichte wirklich der oft zitierte „Brotbaum“ ist muss einmal gegengerechnet werden. Wenn man als Waldbesitzer die Pflanz, Kulturkosten Pflegekosten für die vorzeitig ausgefallenen Fichten bei Kalamitäten rechnet, mit den damit verbundenen niedrigen Holzpreisen für das Schadholz, dazu weitere Kosten für Aufräumarbeiten und Neukulturen dazu rechnet, hat da die Fichte sich wirtschaftlich wirklich gerechnet? Dazu kommen noch Bodenversauerung und Artenschwund durch den wiederholten Anbau von Fichte.Viele der betroffenen Waldbesitzer entschlossen sich nach den vielen Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte Laub und

    Mischkulturen standortsgerecht zu pflanzen um einmal selbst bestimmen können wann sie das Holz ernten wollen und nicht Katastrophen ihnen ständig zuvorkommen. Waldbesitzer die auf dem richtigen Weg sind jetzt umzustimmen, um wieder mehr Fichte anzupflanzen, ist unsinnig und kontraproduktiv.Traurig ist allerdings wenn sich Resignation breit macht und nur deshalb wieder Fichte angepflanzt wird weil der Wildbestand so hoch ist und ohne Zaunschutz kein Laubholzaufwuchs möglich ist. Was früher das Raubwild schaffte, für einen natürlichen Ausgleich in der Natur zu sorgen, gelingt dem Menschen nicht.

    Sollen so zukünftig wieder unsere Wälder aussehen? Fich ten plan ta gen wie ein Maisacker an gelegt, maschinen ge recht? Hat die jahrzehntelange kostenlose forstliche Be ratung im Privatwald nicht gefruchtet, mit dem Ziel, dass ein stand orts ge rech ter stabiler und er trag reicher Mischwald gefördert werden soll? Wenn sich da ein Vertreter von Waldbesitzern mit Worten „Mit Volldampf am Markt vorbei?“ gegen eine weitere Vermehrung der Rotbuche, weil diese überhand nehmen, ausspricht, um marktgerechte Mischwälder an zu pflanzen. Denn der Laubholzanteil in Deutschland beträgt 43 % und die Holzindustrie sei bei der Verarbeitung auf 80 % auf Nadelholz ausgerichtet. Da das Laubholz durch seine physikalischen und chemischen Eigenschaften in seiner Verwendung eingeschränkt ist soll der Wald womöglich nur wieder aus überwiegend Fichten bestehen?Ihr Optimum findet die Fichte im kühlkontinentalen Klima mit ausreichend bis hohen Niederschlägen. Sie verträgt Kälte und raue Witterung sehr gut, wenn genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Man darf im Zeichen des weltweiten Klimawandels nicht ignorieren, dass die Fichte sehr große Probleme bekommt wenn

    Maschinengerechte Fichtenmonokultur, ökologisch besonders wertlos.

  • 16 17ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T

    Niederschläge nicht mehr im ausreichenden Maße vorhanden sind und es zu warm wird.Sollen wir nun vor lauter Gier nach dem schnellen Geld wieder zur Fichtenwirtschaft zurückkehren und den Negativkreislauf von Sturmwurf und Windbruch, Schneebruch und Borkenkäfer, Bodenversauerung und Artenschwund fördern? Dies wäre der schlechteste Weg den wir wählen könnten, denn damit würden wir so zu sagen mit Volldampf in eine noch größere Katastrophe steuern. Der „Markt“ wäre noch dazu schlecht bedient, wenn wir nur Fich ten mas sen ware anbieten würden. Mit unserem Holz reichtum und der Artenvielfalt an Baumarten in Deutsch lands Wäldern können wir einen weltweiten Markt bedienen.

    Schon vor 85 Jahren ließ ein Forstmeister diese Warnung für seine Nachfolger, doch bessere naturnahe Wälder aufzubauen in Stein meißeln. Anlass war ein Sturm, der zigtausende Fichten in diesem Forst umgeworfen hatte. „In des Sturmes Nacht sank des Waldes Pracht“. „Willst Du den Wald bestimmt vernichten – so pflanze nichts als reine Fichten“. Dieser alte Spruch ist aktueller denn je.Die Rotbuche hat in Mitteleuropa ihr Hauptverbreitungsge biet mit seinem Schwerpunktvorkommen in Deutschland und war auch ursprünglich dominierend.In Zeiten des Klimawandels kommt unserer heimischen Buche im Waldumbau eine tragende Rolle zu. Ursprünglich in weiten Teilen von Bayerns Wäldern beheimatet, ist die Buche an vie

    le Waldstandorte sehr gut angepasst, verspricht bei richtiger Pflege wertvolles Nutzholz und gilt als stabiles Rückgrat einer naturnahen Waldwirtschaft.Auf mittleren Standorten ist die Buche nahezu konkur renz los. Die Buche wächst sowohl auf bodensauren wie auch auf kalk reichen Böden. Und je nach Standort und Klima gibt es ganz unterschiedlich aufgebaute Buchenwälder. In ihnen finden über 6.000 verschiedenen Tierarten ihren jeweils geeigneten Lebens raum. Dazu kommen noch viele Pilzarten. Das Wesentliche im ökologischen Buchenwald ist unsichtbar. Buchenbestände bieten aber nicht nur ökologische, sondern auch viele ökonomische Vorteile.Das von der Forstwirtschaft angestrebte Bewirt schaf tungs ziel ist es, starke, wertholzhaltige Buche zu erzeugen. Bu chen holz ist eines der am häufigsten eingesetzten einheimischen Hölzer. Die In landsnachfrage ist zudem nach dem Bau großer Laub holzsäge wer ke und der besseren Verwertung auch schlechterer Buchen holzqualitäten deutlich gestiegen.Mitteleuropa wäre ein einziger großer Buchenwald, wenn der Mensch nicht eingegriffen, manche Wälder gerodet und viele der verbleibenden Wälder umgestaltet hätte.Die Buchenwälder zu fördern sollte also das oberste Ziel sein. Mit der Naturverjüngung in Buchenwäldern kann kostenlos der Wald verjüngt werden und spart bei angepasstem Wildbestand die Zäunung. Weiterhin soll es Ziel sein die Eiche und Tanne zu fördern, da gerade im Landkreis Neumarkt viele Böden dafür gut geeignet sind. Die Buche erobert sich erfreulicherweise bei uns ihr angestammtes Areal zurück.Flurnamen im Landkreis Neumarkt geben Auskunft über die Häufigkeit der Buche und Fichte. Über 160 Flur und Ortsna men wei sen auf die Buche hin, dagegen nur etwa 50 auf die Fichte. Der Name „Fichta“ für den Staatswald in der Gemeinde Sengen thal ist irre füh rend für einen Fichtenstandort, denn Fichta bedeutet hier „Feuch te“. Auf den Grundwasser führenden Schichten gedeiht hier am besten die Eiche. Schadflächen wurden nach den Schnee und Windbrüchen in den 80iger Jahren mit der standortsge rechten Stieleiche aufgeforstet und tragen zur Stabilität des Wal des bei. Eine über 2 m starke Eiche steht am Stadelhof bei Forst und zeigt wie leistungsfähig die Eiche bei uns ist.

    Wie wahr.

  • 18 19ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T

    Auch die Tanne, Eibe, Elsbeere und die Edellaubhölzer wie Bergahorn, Esche, Wildkirsche und weitere wichtige Baumarten wie z. B. Lärche, Feldahorn, Spitzahorn, Sommer Winterlinde und Hainbuche bedürfen ebenso der Förderung. All diese Baumarten sind am stärksten durch Wildverbiss bedroht. Da ist es umso erfreulicher, daß die Stadt Dietfurt den Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung erhielt. Lang fris ti ges Denken und Handeln wurde hier belohnt. Dieser Preis könnte natürlich auch auf andere Kommunen und Privatwald be sitzer übertragen werden, die bereits in diesem Sinne vorausschauend und nicht rückwärtsgewandt handelten.

    Herbstlicher Buchenwald mit Naturverjüngung im Distrikt Gödenacker.

    Viele Wälder im Landkreis Neumarkt werden seit langer Zeit in Richtung Mischwald gelenkt und in bestehenden Laubwäldern durch gezieltes Durchforsten die Qualität gesteigert. Weiterhin wird auf Naturverjüngung gesetzt, die der naturnahe Wald kostenlos anbietet. Die eingeleitete Entwicklung muss fortgesetzt werden wo diese noch nicht so weit fortgeschritten ist. Erkannte Fehler aus der Vergangenheit dürfen sich nicht wiederholen, auch wenn das manche anders sehen und das Rad der Zeit zurückdrehen wollen.

    Böhmischer Urwald Kubani bei Krummau 1907.

    Am Kubani in der Nähe des heute Tschechischen Krummau war das erste Naturwaldreservat in Europa. Dort im Böhmer wald beschrieb 1840 ein Forstmeister ein Drittel der Wälder als Urwald. Relikte von Urwäldern können noch z. B. in der Slowa kei auf Kleinflächen studiert werden. In Deutschland gibt es Reliktwaldflächen die noch als sehr ursprüng lich bezeichnet werden können, aber keinen Urwald mehr im eigentlichen Sinne darstellen. Die Wälder in diesen Na turwald reservaten, Nationalparks und Naturschutzgebie ten werden nicht mehr bewirtschaftet. Sie entsprechen höchstens noch der ursprünglichen Baum artenzusammensetzung, die je nach Stand ort und Klimalage unterschiedlich ist. Dort herrscht die höchste Artenvielfalt und was den Namen Urwald ausmacht ist, dass der Wald von jeglicher menschlichen Nutzung ausgenom men war und einen hohen Totholzanteil stehender und liegender Bäume aufweist. Der Kreislauf des Urwaldes ist beständig und verändert sich auch durch Kalamitäten. Sie drohen auch dem Urwald, vor allem wenn die Bäume ihr Höchstalter erreicht haben oder klimatische Veränderungen einzelnen Baumarten zu schaffen machen. Gerade der Urwald mit seiner hohen Dynamik ist ständig im Wandel und passt sich der jeweiligen Situation an. Die Natur als starres System wäre bald zum Scheitern ver ur teilt.

  • 20 21ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    Buchen am Weststrand bei Prerow an der Ostsee.

    Als Grenzstandort für die Rotbuche ist der Weststrand bei Prerow zu betrachten. Dieses Waldgebiet wird heute als Urwald bezeichnet. Dies stimmt allerdings nicht mehr, denn zwischen 1715 und 1720 wurden von den Dänen die großen Wälder, vor allem die wunderbaren Eiben und Kiefern mit 1000 Mann für die abgebrannte Stadt Kopenhagen abgeholzt. Dieser Waldbestand kann aber heute als naturnah bezeichnet werden und ist ein hochrangiges Erholungsgebiet. Hier auf dem Darß ist die Eibe bis auf wenige Exemplare fast verschwunden. Besonders wichtig ist dort der Wald zur Stabilisierung des Strandes an der Ostsee. Die Rotbuche steht hier auf den Wanderdünen, einem für sie extremen Standort und stabilisiert den Sand vor der Erosion durch Wind und Meer. Aber jedes Jahr holt sich die Brandung einen Teil des Waldrandes.Weitere Naturwaldreservate für Deutschland in denen die Rotbu che vorherrschend ist seien hier noch bespielhaft aufgeführt. Das sind der Nationalpark Kellerwald, der National park Eifel, Natio nalpark Jasmund, Urwaldinsel Vilm, Heilige Hallen und Na tional park Müritz, Nationalpark Hainich in Thüringen, der Stei gerwald, der Paterzeller Eibenwald bei Weilheim, das Na tur wald reser vat Wasserberg bei Gößweinstein, die Hänge an der Do nau und Altmühl bei Kelheim und nicht zu vergessen das bei uns am näch sten gelegene Naturwaldreservat Mittel berg bei Bi ber bach.Besonders wichtig sind die Bergmischwälder in den Alpen und

    Mittelgebirgen. Diese Wälder dienen dem Erosionsschutz. Gerade die verheerenden Überschwemmungen der letzten Zeit können hier schon im Oberlauf der Flüsse und Bäche gemindert werden wenn der Wald intakt, standortsgemäß und artenreich ist. Bei all den Diskussionen über den Wald wird oft vergessen, dass der Wald nicht nur der Holznutzung dient, sondern viele andere Funktionen hat. Diese sind oft wertvoller als der reine Holzwert, wie Erosionsschutz, Klimaschutz, Schutz des Wasserhaushaltes und der Arterhaltung aller in ihr vorkommenden Individuen.

    Waldabteilung Wipfelsfurt bei Kelheim.

    Was wäre der Kölner Dom ohne die Eichen aus dem Hienheimer Forst bei Kelheim? Die se wurden im Mittelalter zum Bau des Chor ge stühls im Kölner Dom verwendet. Auch zum Bau der Festung Ingolstadt (18261847) wurden viele Hunderte mittelgroße Eichen gefällt. Auf der Donau wurde eine Menge verarbeitetes Holz zum Teil bis nach Wien überführt. Heute gibt es an den Hängen zur Donau und Altmühl eine Häu fung von Naturwaldreservaten. In der Wald ab tei lung Wipfelsfurt zwischen Kel heim und Weltenburg stehen heute Eschen und Eichen mit einer Oberhöhe von bis zu 50 m. Eine Eibe erreicht dort für Deutschland eine Re kord höhe von 24 m. Regensburger Studenten bauten aus einer dürren Eiche aus dem Hien heimer Forst das 22 Meter lange und drei Meter breite Römer boot vom Typ Navis Lusoria nach. Aus Eichen und Kiefernholz wurden die Boote der Römer bei Man ching gefertigt. Schon damals entnahm man das wertvolle Holz aus den damaligen Urwäldern. Auch wenn heute wieder auf der Jurahochfläche westlich Kelheim herrliche Laubwälder an zu treffen sind, muss man wissen, dass zur Keltenzeit dort der Wald zur Eisengewinnung das Holz lieferte und sich dort eine größere Menschensiedlung befand. Heute hat sich der BuchenEichenwald sein Areal zurückerobert. Mit Hilfe des Buchen und Eichenholzes entwickelte sich die vorgeschichtliche Eisenindustrie. Was wäre Bayerns Wirtschaft heu

    N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T

  • 22 23ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T

    te wenn sich die schon damals gewonnenen Erkenntnisse nicht bis heute überliefert hätten? Nur mit Hilfe des Waldes wurde das Ziel erreicht. Daß wir heute dem Wald wieder etwas zurückgeben was wir einmal genommen haben wäre wünschenswert.

    Als kleiner Naturwaldüberrest kann heute noch der ca. 2,4 ha große Ludwigshain nördlich der Straße vom Bankerl nach Kelheim mit seinen durchschnittlich 500jährigen Eichen besichtigt wer den. Dieser wurde 1939 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und kommt dem Urwaldgedanken recht nahe.Das Besondere am „Ludwigshain“ ist, dass hier seit rund 100 Jahren eine natürliche Waldentwicklung ohne forstwirtschaft li che Nut zung abläuft. Die alten Eichenveteranen dürfen hier eines natür li chen Todes sterben. Aus abgestorbenen Baum stäm men wach sen Pilze. Moosteppiche überwuchern morsches Holz, in dem auch zahlreiche Tierarten Lebensraum finden.Zu verdanken ist dies dem Bayerischen Kronprinzen, dem späteren König Ludwig III. Bei einem Jagdbesuch 1906 in Kelheim, war er von dem Waldbestand mit seinem alten Eichenbestand sehr beeindruckt. Ihm zu Ehren wurde die Waldparzelle bereits 1913 zum Na tur schutz park erklärt und „Ludwigshain“ benannt. Die frühere Ba ye rische Staatsforstverwaltung (heute Staatsforstbetrieb) hat seither in diesem „königlichen Wald“ eine ungestörte Entwicklung ohne forstwirtschaftliche Nutzung ermöglicht.Seither nimmt der Eichenanteil ab. Die Eichen brechen aufgrund ihres hohen Alters nach und nach zusammen. Jungeichen wach

    sen aber kaum nach, während sich die Buche sehr gut verjüngt. Es entsteht allmählich ein Buchenwald. Dies zeigt, dass die Eiche unter den natürlichen Standortbedingungen der Jurahochfläche der Konkurrenzkraft der Buche unterlegen ist. Sehr schlecht erging es früher den Wäldern um das Mittelmeer. Für den Schiffbau wurden ganze Wälder gerodet. Durch Erosion wurde der ohnehin karge Boden weggeschwemmt und verkarstete. Durch Seekriege versanken damals sinnlos ganze Wälder im Meer. Anders als bei uns hat sich dort durch den Raubbau der ursprüngliche Wald nie mehr erholt und fällt zusätzlich großflächig jedes Jahr Waldbränden zum Opfer.

    Umgestürzter Eichenriese im NSG Ludwigshain bei Kelheim.

    Eine umgestürzte Eiche braucht etwa 50 Jahre bis sie zersetzt ist. In diesem Zeitraum bietet sie ebenso wie die Buche, die in etwa 10 Jahren verrottet ist, Lebensraum für sehr viele seltene Pilze wie den Korallen und Igelstachelbart. An einer umgestürzten Eiche hat sich im Ludwigshain der äußerst seltene Mosaikschichtpilz angesiedelt, den wir sonst nur in Eichenurwäldern finden. So erreichen bei uns Naturwaldreservate, sozusagen die Urwälder von Morgen, durch ihre Arten vielfalt eine Qualität ähnlich der ver gan genen Urwälder. Rätselhaft ist, dass das Bayerische Forstministerium den Kommu nen untersagen will, auf ihren Flächen Naturwälder auszuweisen. Obwohl nach internationalen Vorgaben wesentlich mehr Staats und Kommunalwälder geschützt werden sollen.

    Mosaikschichtpilz an umgestürzter Eiche im Ludwigshain.

    Original Römerboote im Kelten-Römermuseum in Manching.

  • 24 25ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T

    Da hatte die Stadt Zürich mehr Mut bewiesen ihren herrlichen stadtnahen Sihlwald großflächig unter Schutz zu stellen.Der Sihlwald ist zusammen mit den angrenzenden Wäldern der größte zusammenhängende Laubmischwald des schweizerischen Mittellandes. Der ursprüngliche Buchenwald wurde bis Ende des letzten Jahrhunderts genutzt und war bis ins 19. Jahrhundert von zentraler Bedeutung für die Holzversorgung von Zürich.Im Jahr 2009 wurde eine Kernzone von rund vier km² festgelegt, in der die Natur unberührt bleibt.

    Eichenwirtschaftswald Abt. Horngraben im Distrikt Heinrichsbürg beim Großwiesenhof.

    Slowakischer Trauben- und Zerreichenurwald.

    Herrlich anzusehen mit einem hohen Wertholzanteil ist der Stieleichen wald in der Heinrichsbürg in der Abteilung Horngraben beim Groß wiesenhof. Dies soll ein Beispiel sein wie leistungsfä

    hig die Eiche auf vielen Böden im Landkreis Neumarkt ist. Als Gegenbeispiel zeigt der Trauben und Zerreichenurwald aus der Slowakei, dass hier wie dort standortsgemäße Wälder hoch leistungs fähig sind und sich äußerlich nur durch den hohen Tot holzanteil und der hohen Flora und Fauna des Eichenurwal des unterscheiden.In anderen Wäldern der Slowakei gibt es noch ca. 300.000 Eiben. Wenn man aber sieht was dort durch den hohen Wild be stand angerichtet wurde, nur um vor dem Fall der Grenzen Par tei bonzen und zahlenden westlichen Jagd gäs ten ein Jagd ver gnügen zu bieten, dann ist das eine Schande was man dort dem Wald angetan hat. Durch die Schälschäden an jeder Eibe wurde der gesamte Bestand an Wertholz vernichtet. Hier kann man wirklich von einer Verwahrlosung des Waldes durch falsche Zielsetzung sprechen. Gerade der wertvollen Baum art Eibe muss man hohe Aufmerksamkeit widmen, da diese für den Bogenbau im Mittelalter in Mitteleuropa fast völlig ausgerottet wurde. Die Eiben holzlieferungen gingen damals nach England. Der Eibenbestand hat sich seither nicht mehr erholt.Traumhaft war ein Besuch in einem Ur waldrelikt in der Nie dri gen Tatra. In der Slowakei sind noch viele kleine Ur wälder un ter schiedli cher Baum ar ten zu sam men setzung zu beob ach ten. Beim Windbruch von 1967 wur de hier eine Tan ne mit über 2 m Durch mes ser und 56 m Höhe gebrochen. Fichte, Tanne, Rot buche und Berg ahorn könnten auch in Bayern mit höchsten Wuchs leis tun gen stehen wie in diesem Urwald. Wie stolz wäre da ein Wald be sit zer wenn er solche Baum dimensionen, z. B. einen Berg ahorn mit 20 Fest metern wie im dortigen Urwald, vorzeigen könnte.

    Abgebrochene Tanne in einem Urwald in der Niedrigen Tatra.

  • 26 27ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    N AT U R + L A N D S C H A F T

    Bei manchen Menschen löst der Gedanke an den wilden unge zähmten Urwald Unbehagen aus. Wenn man aber mal das Glück hatte einen Urwald zu besichtigen, der auch heute bei uns stehen könnte, würde er auch Begeisterung bei denen auslösen, die sich bei uns einen Urwald nicht vorstellen können. Also vor was haben wir Angst? Vertrauen wir lieber auf die gewonnenen Erkenntnisse über un sere (Ur)wälder und gestalten diese, um mit verschiede nen stand ort gemäßen Baumarten Mischwälder mit hoher Artenviel falt und Holzmasse aufzubauen. Es sollten zukünftig keine Al ters klas sen wälder, sondern Wälder mit unterschiedlich alten Bäu men angestrebt werden um mit Naturverjüngung Wald begrün den zu können. Dazu gehört auch zur Artenerhaltung und vielfalt ein bestimmter Mindestanteil von Bäumen, die bis zum na tür lichen Zerfall alt werden können, dazu liegendes und stehendes starkes Totholz.Dann werden wir in Zukunft wieder den artenreichen, widerstandsfähigen und ertragreichen Wald bekommen wie wir ihn einmal hatten und dringend brauchen.

    Christian Wolf

    N AT U R + L A N D S C H A F T

    Der Waldtag Mit tel fran ken/Ober pfalz am 29.09. steht vor der Tür. Alle Wald besitzer und In ter es sier te sind gleichermaßen eingeladen. Über die Autobahn A 3 können Sie die Veranstal tung um das Schul zen trum in Alt dorf auch aus dem Land kreis Neu markt pro blem los errei chen. In Alt dorf haben die an säs si gen Fir men großzügig ihre Park mög lich keiten zur Verfügung gestellt. Außerdem ist die Anfahrt mit der Bahn über die S3 über Feucht möglich.

    Das vielfältige Programm bietet Informationen zum Wald und die Waldpflege im Privatwald. Außerdem findet die ganze Fa milie Unterhaltung.

    Waldforum: Vielfältige Informationen zu Wald und Holz

    Ein zentraler Teil des Waldbesitzertages ist das Waldforum. Hier finden Sie Fachaussteller zum Thema „Wald und Holz“. Forstma schi nen und geräte sowie Werkzeuge und Ar beits be kleidung sind genauso wie Forstpflanzen und Forstdienst leis ter Teil der Aus stellung. Auch Ämter und Institutionen, wie die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die So zial ver siche rung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, das Vermes sungs amt und die Bayer. Staatsforsten sind vertreten. Die Wald be sit zer vereinigungen zeigen, wie sie Waldbesitzer unter

    Monika Schirmer - Die Quitte eine fast vergessene Obstart 5. überarbeitete AuflageISBN 9783930167753 / IHWVerlag 2010 384 Seiten, ca. 100 Farbabbildungen, zahlreiche S/WAbbildungen. Fest gebunden. Pflan zenkunde, 45 Sor ten be schrei bungen. Kul turgeschichte, Heil kund li ches gestern und heute, zahlreiche Rezepte und Verbrauchs hinweise. Ver kaufs preis € 34,90.Er hältlich im Buchhandel / bzw. IHWVerlag und Verlagsbuchhandlung, Postfach 1119, 85378 Eching · Telefax: 089 3192257 Email: [email protected]

    mailto:[email protected]

  • 28 29ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T

    stüt zen. Beim Thema Holz geht es besonders die Möglichkeit des modernen Holzbaus und zeitgemäße Holzheizsysteme.

    Waldparcours: Forstpraxis zum Anfassen

    Der zweite Schwerpunkt ist ein rund 2 km langer Wald par cours. An 12 Stationen kön nen Sie sich informieren, wie Profis im Wald arbeiten. Von der Pflanzung, über die Pflege, bis hin zur Holzernte sind viele Bereiche der Arbeit im Wald zu erleben. Sie können hier Anregungen für die Pfle ge Ihres Privatwaldes mitnehmen. Außerdem geht es um den Wald als natürlichen Le bensraum. Bei den Seil klet ter vor führungen der Nürn ber ger Schule für Baumpflege und bei der Saatguternte mit dem Hub stei ger geht es sogar bis in die Baumkronen.

    Fachvorträge: Informationen für Interessierte

    Sechs Fachvorträge sind eine Chance für Interessiere, noch tiefer einzusteigen. „Wie gestalte ich meinen Wald stabil und zukunftssicher und gleichzeitig ertragreich“ ist ebenso das Thema wie „Der Wald im Spannungsfeld der Interessen“. Außerdem erzählen Waldbesitzer von ihren persönlichen Erfahrungen, so

    kann Wald Freude machen und ein Jagdgenossenschaftsvorsitzen der stellt seine Erfahrungen vor, wie sie einen angepass ten Wild stand erreicht und den Ertrag aus der Jagd verbessert haben.

    Unterhaltung für Groß und Klein

    Abgerundet wird der Waldtag durch ein umfangreiches Rahmen pro gramm. Als Musik konnte die Kapelle „Rohrfrei“, die Schul band der Mittelschule, Alphornbläser und Jagdhorn blä ser ge won nen werden. Selbstverständlich ist für Essen und Trinken ge sorgt. Außerdem zeigen alle Holzhandwerker, wie Korbflech ter, KammMacher und Geigenbauer ihr Handwerk. Von der Stroh hüpf burg, über Bogenschießen, Märchenerzähler sowie Bas teln und Gestalten mit Naturmaterialien, gibt es auch für die Kin der viel zu erleben. Der Waldtag lädt so zu einem Ausflug mit der ganzen Familie ein. Der Tag beginnt mit einem öku meni schen Gottesdienst um 09:00 Uhr. Weitere Informationen finden Sie auf der InternetSeite der Äm ter für Er nährung, Landwirtschaft und Forsten in Neumarkt und Roth.

    Der Schirmherr, Herr MdL Albert Füracker, und die Veranstalter, die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Neumarkt i.d.OPf. und Roth sowie die Land und forstwirtschaftliche Unfallversicherung, freuen sich auf Ihren Besuch.

    Michael RosskopfAmt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

    Der Waldparcours gibt praktische Anregungen zu allen Forstarbeiten

    Die Veranstaltung richtet sich an die ganze Familie

  • 31ANSPORN 4/201330 ANSPORN 4/2013

    U m w E L T

    Es gibt kaum ein Thema das uns auch in den kommenden Jahren weiter so begleiten wird wie das Thema Energiewende.Viele Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang.Gibt es einen Weg der die Klimaveränderung aufhält?Werden die Zeit, der Wille und die Kraft ausreichen?Sind dabei Ökonomie und Ökologie im Widerspruch?Wie wird es mich treffen?

    Viele Berichte zur Energiewende gehen durch die Presse, die von der einen oder anderen Seite das Thema beleuchten, darstellen oder beladen. Zahlreiche Gesetze, Verordnungen und Institutionen regeln, begleiten oder steuern die Energiewende, von denen wir nicht genau wissen wie und wann sie angewendet werden müssen oder wie und wann sie für unsere Belange gültig sind. Das Energie Wirt schaftsgesetz (EnWG), das Erneuerbare Energie Ge setz (EEG) oder die Energieeinsparverordnung (EnEV) kennen wir vielleicht dann, wenn wir neu bauen. Aber wie ist das mit der energetischen Sanierung, mit der Ökoum lage, mit der Strombörse oder sogar mit der eMobilität?

    Im Jahre 1972 ist ein international viel beachtetes Buch mit dem Titel: „Die Grenzen des Wachstums Bericht des Club of Rome“ zur Lage der Menschheit erschienen. Dieses Sachbuch hat seinerzeit der Umweltdiskussion eine neue Dimension verliehen. Die Autoren – Mitarbeiter der berühmten Denkfabrik Massachusetts Institute of Technology (MIT) nutzten seinerzeit erstmals neuartige Techniken der wissenschaftlichen Sys

    N AT U R + L A N D S C H A F T

    Regionaler Waldbesitzertag in und um das

    Schulzentrum Altdorf von 9 Uhr bis 18 Uhr

    Ausstellungen „Waldforum“ Informationen Waldparcours „Forstwirtschaft live“ Kinderprogramm

    WALDTAGMittelfranken - Oberpfalz

    Ämter für Ernahrung, Landwirtschaftund Forsten

    Neumarkt i.d.OPf. und Roth

    Ein Tag rund um Wald

    und Holz

    für die ganze Familie!

    Eintritt frei!

    Sonntag,

    29. September 2013

  • 32 33ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    U m w E L T U m w E L T

    tem ana lyse und Computersimulation um präzise Prognosen über die Langzeitentwicklung der weltweit verflochtenen Proble me der Industrialisierung, der Bevölkerungszunahme, der Unter er nährung, Rohstoffverknappung und Umweltzerstörung zu treffen.Zwar ist das Erscheinen des Buches nun schon über 40 Jahre her aber die Entwicklung innerhalb der vergangenen 40 Jahre hat gezeigt, dass die Prognosen von damals so falsch nicht waren. Sämtliche nachfolgenden Sitzungen und Kongresse ob in Kyoto, Cancun, Kopenhagen oder zuletzt in Rio oder Katar haben die damals aufgestellten Prognosen und Hypothesen nur bestätigt und verfeinert.Wir wissen nun genauer, wie lange unser Öl, das Gas, das Uran oder die Kohle reicht. Wir ahnen die Ergebnisse von Tem pe ratur anstieg und Anstiegen des Meerwasserspiegels. Genutzt und Kon sequenzen daraus gezogen haben wir bisher nur zögerlich, unvollständig und halbherzig.

    Nur wissen wir aber alle, dass wir in den kommenden 40 Jahren nicht mehr so haushalten können, wenn wir die Erde unseren Kindern und Nachfahren in einem bewohnbaren Zustand hinterlassen wollen.Der weltweite Hunger und der Hunger nach Energie werden zunehmen. Damit wird auch die strategische Bedeutung von

    Energie für eine Volkswirtschaft deutlich. Die Frage ist, wie können wir ohne wesentliche Einschränkung von Komfort unsere Lebensqualität erhalten. Die Energieträger spielen dabei eine wesentliche Rolle.In einem Essay in der Basler Zeitung ist das sehr schön beschrieben worden.Der Verfasser Martin Kapp hat die Argumente für steigende Benzinpreise näher unter die Lupe genommen. Das Fazit ist nicht überraschend und wir kennen es aus der täglichen Praxis: Der Benzinpreis steigt. Das Essay stammt aus dem Jahre 1971!Der Benzin bzw. Ölpreis – das sehen wir in der täglichen Praxis ist auch zu einem wesentlichen Faktor für einen erfolgreichen Wettbewerb unter den Industrienationen geworden. Um hier so wenig Terrain gegenüber anderen Wirtschaftsräumen in USA oder China zu verlieren haben sich daher die Politiker der Europäischen Gemeinschaft Ziele in der Energiepolitik gesteckt.

    Schon vor mehr als 10 Jahren einigten sich die Länder der EU daher auf folgende Energiepolitische Eckwerte, die unter dem Kürzel 2020 20 bekannt geworden sind:In der EU will man bis zum Jahre 2020 (gegenüber 1990)

    20% der Energie aus erneuerbaren Energiequellen schöpfen20% CO

    2 einsparen

    die Energieeffizienz um 20% verbessern.

    Bis 2030 sollen 30% der Energie aus regenerativen Quellen kommen und bis zum Jahre 2050 sollen es 90% sein. Das ist ein sehr ambitioniertes Ziel.Aber zumindest in Deutschland genießt dieses Ziel einen hohen gesellschaftlichen Konsens – ebenso wie der nach der Katastrophe von Fukushima beschlossene komplette Ausstieg aus der Kernkraft bis 2022.Wir haben in Deutschland des Ziel des 20%igen Anteils an regenerativer Energie bereits per Ende 2012 erreicht und sind im ersten Quartal 2013 bereits bei ca. 25%.Nun kommt das zum Tragen, was man ein „moving target“ nennt, denn schon liebäugelt man damit, das Ziel für Deutschland von 20% auf 35% für 2020 anzuheben. Aus heu

  • 34 35ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    ti ger Sicht scheint auch dieses Ziel erreichbar, da nach wie vor hohe Investitionen in PV Anlagen sowie in Windräder fließen.Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass diese Investi tio nen vor allem aus dem privaten Sektor kommen. Nur rund 10% der regenerativen Energie er zeu gung liegt heute noch in der Hand der klassi schen Strom erzeuger wie RWE, Eon oder Vat ten fall. Der größte Teil wird von sog. Energiege nos sen schaf ten bei ge tra gen, also privaten Vereinigungen von Bürgern und Land wir ten, die mittlerweile zu Energiewirten werden. In Neu markt sind die Jurenergie eG oder das Vor haben der Stadtwerke, in die Wind kraft zu in ves tieren, zwei Beispiele für diese Entwicklung.

    Drei Effekte kann man aus dieser Ent wick-lungs richtung erkennen.Einmal wird die Energieerzeugung stärker re gio nali siert, d.h. dass auch die Gewinne aus der Strom erzeu gung bei den Ener gie genossen bleiben, weiterhin ist die Akzeptanz einer PVAnlage oder eines Windra des erheblich höher, wenn man daran mit verdienen kann und andererseits ist es durch die Re gio nali sie rung von Erzeugung und Verbrauch nicht notwendig große Stromtrassen durch die Republik zu legen. Natürlich, die großen Stromerzeuger sehen ihre Geschäftsmodelle in Gefahr und haben gerade im Bereich der Windenergie aufgeholt. In den kommenden Jahren werden sicher weitere Windparks in der Nord und Ostsee an das Netz angeschlossen werden.

    Auch der Ausbau der Stromtrassen genießt hohe Priori tät. Die Zeiten für die Zulassungs und Bau ge neh migun gen sinken im Moment von ca.10 auf 78 Jahre. Die Länge der Leitungen für das Hoch span nungsnetz wird mit ca. 3500 km angegeben, die entweder neu gebaut oder für höhere Spannungsebenen ausgelegt werden. Das Problem, das wir in Deutschland haben ist

    nämlich, dass ein Teil der Grundlast durch die KKW, die sich auch in den Lastenschwerpunkten, d.h. im Süden Deutschlands befinden, abgedeckt wurde. Diese Kraftwerke können naturgemäß nicht vollständig durch PV oder Wind abgelöst werden, da Sonne und Wind erheblich unstetigere Energieträger sind. Hier wird in Zukunft das Thema Speicherung eine Schlüsselrolle spielen.Allgemein gibt es jedoch einen breiten gesellschaftlichen Konsens für die Veränderung um noch stärker die regenera ti ven Energien in das Netz einzusetzen und einzubinden.

    Für ein Land, das sein Bruttosozialprodukt hauptsächlich aus der Industrieproduktion schöpft, scheint eine so radikale Ver än derung der Energieversorgung zuerst einmal ein Wagnis zu sein. Sicher, es ist eine ambitionierte Herausforderung ein komplexes System in ein neues, noch komplexeres System zu überführen.Das deutsche Netz der Elektroversorgung hat ja mit der erst vor wenigen Jahren erfolgten Trennung in Erzeuger, Über tragungs netzbetreiber (ÜNB) und Verteilnetzbetreiber (VNB) eine grund legende Änderung erfahren. Diese Veränderung hat aber nach meiner Beobachtung die Energieversorger auch im internationalen Vergleich erheblich flexibler und stärker werden lassen. An die Marktmacht einer ENEL (Italien) oder einer EDF/GDF (Frankreich) reicht das naturgemäß nicht heran, aber auch in der Ener giebranche gilt das Gesetz der großen Zahl.Als Industriestandort belastet der Energiepreis sicher die deutschen Produkte unterschiedlich. Zudem kommen hohe Steuern z.B. bei den Mineralölpreisen sowie eine sog. Ökoabgabe. Beim Strom ist es eine Ökoumlage die sich mit im Moment 5,7 ct pro kWh im Strompreis niederschlägt. Der Strompreis für den priva ten Endabnehmer beläuft sich, je nach Tarifmodell, auf etwa 25 ct pro kWh. Die Energie aus privaten PV Anlagen oder Windgeneratoren muss nach dem Energie Einspeisegesetz (EEG) vorrangig ins Netz eingespeist werden und wird, je nachdem, wann die Anlage ans Netz gegangen ist, mit einer Einspeisevergütung von ehemals bis zu 57,4 ct / kWh bezahlt. Da damit der Verkauf von Strom erheblich lukrativer war als der Einkauf von Strom, haben die Anlagenbetreiber sämtlichen erzeugten Strom an den

    U m w E L T U m w E L T

  • 36 37ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    übergeordneten Netzbetreiber abgegeben. Das hat natürlich bei wachsender Einspeiseleistung dazu geführt, dass langfristig diese Förderung den Marktgegebenheiten angepasst werden musste. Die Einspeisevergütung beträgt heute nur noch ca. 17 ct pro kWh, sinkt in den kommenden Jahren weiter und nun wird es wieder interessant den Strom selbst zu nutzen.

    Der hohe Grad der regenerativen Energien hat zwei Auswirkungen gehabt.Einen finanziellen – wenn die örtlichen Versorger für elektrischen Strom 37,5 ct bezahlen müssen und selbst nur 25 ct / kWh bekommen, ist das ein Geschäftsmodell, das nicht lange tragfähig ist. Irgend jemand muss die entstehende Differenz ausgleichen. Das ist über den Preis mit der Ökoabgabe d.h. also mit höheren Preisen geschehen.

    In Neumarkt ist z.B. der Anteil der regenerativ gewonnenen Energie heute bereits bei 50%. Das hat mehrere, vor allem regionale Gründe. Unter der Woche, wenn alle In dus trie be trie be genügend Leistung abnehmen ist das kein Problem. An einem sonnigen Wochenende aber steht so viel Strom zur Verfügung, dass unsere Stadtwerke den Strom an ihren VNB zu einem erheblich geringeren Preis abgeben können als sie selbst nach dem EEG an die PVAnlagenbetreiber zahlen müssen. Den Preis regelt die Strombörse in Leipzig – er liegt im Moment durchschnittlich bei 6,5 ct / kWh.

    Zum Anderen sind die Stadtwerke und Netzbetreiber (ÜNB, VNB) für die Netze verantwortlich im Sinne von tech ni scher Ver antwortung d.h. Spannungsqualität, Netzausfall usw. Das Interesse der Einspeisenden von Strom aus PV oder Wind anla gen aber ist nicht technischer sondern rein finanzieller Natur. Auch das muss das Geschäftsmodell des Stromlieferanten aushalten und berücksichtigen.Die Lösung wird in einem intelligenten Netz, dem sog. Smart Grid gesehen, dass erheblich besser, schneller und automatisiert den Abgleich zwischen Angebot und Nachfrage (Strombedarf) regeln kann, Lasten in verbrauchsärmere Zeiten verschieben und bei Bedarf an der richtigen Stelle speichern kann. Dazu ist eine hohe Auto ma tisierung der Netze bis hin zum Verbraucher not wen dig und damit rückt auch die Daten und Informationstechnik zur Steuerung der Netzautomatisierung stärker in den Fokus. Wir alle wollen Sicherheit.

    Ein weiterer Aspekt, der in Deutschland von Politik und Industrie als Vorreiter bei einer Energiewende gesehen wird ist, dass man ein funktionierendes System und dessen Komponenten, Know How und Dienstleistungen auch in andere Länder, die langfristig vor ähnliche Probleme gestellt sein werden, verkaufen kann. Es ist also auch der Exportartikel „Elektrotechnik“ dem man in Deutschland zukünftige Marktchancen im Vertrieb einräumt.All diese Überlegungen haben dazu geführt sich auf diese Heraus forderungen einzulassen – und zusätzlich werden nach einer Studie der Kompetenz der Industrie und der Ingenieure sowie der Um setz barkeit eines intelligenten Netzes in Deutschland die beste Chance eingeräumt.Hinzu kommt last not least die Überlegung auch PKW mit in das Netz z.B. für die Speicherung zu integrieren. Ein Thema, das selbst noch ein Punkt für einen eigenen Beitrag sein könnte.

    Alle in der großen Politik gefassten Beschlüsse müssen aber über die Länder bis zur Ebene der Städte und Gemeinden um ge setzt und gelebt werden, wollen sie wirklich nachhaltig und wirksam sein. In Sachen Klimaschutz können Stadt und Land kreis Neumarkt bisher eine positive (Zwischen)Bilanz ziehen. Beide ha

    U m w E L T U m w E L T

  • 38 39ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    ben sich in Sachen Energie und Umwelt positioniert, ihre Rolle de finiert und leben sie in unterschiedlichen Aktio nen, Mo ti vatio nen und Beteiligungen der Bürger z.B. im Ziel der „kli ma neutra len Stadt“, dem Klimaforum oder in der Betei li gung an internationalen Projekten (eReNet). Das Energiekonzept des Landkrei ses, der Masterplan 100% Klimaschutz sowie die Neu mark ter Nachhaltigkeitskonferenz sind feststehende Orien tie rungs punkte in einer Kommunalentwicklung, die für andere Land krei se, Städte und Gemeinden durchaus Vor bild cha rak ter haben kann.

    Dieser Beitrag wird in der nächsten Ansporn-Ausgabe fortge-setzt. Im zweiten Teil werden einzelne Teilziele auf dem Weg zum „Prima Klima“ sowie ihre beispielhafte Umsetzung beleuchtet.

    Peter Respondek

    U m w E L T

    * Verkauf von Obstspezialitäten

    * Quittenausstellung im Saal des Landratsamtes

    * Vortrag von Monika Schirmer über Quitten

    * Apfelsorten-Bestimmung

    * Apfelsorten und frischeR Apfelsaft zum Probieren

    * Beratung rund um das Obst

    * Verkauf von Obstbäumen

    * Kaffee & (Obst-)Kuchen, sowie Musikalische Umrahmung

    * Spiel, Spaß & Unterhaltung für Kinder

    Samstag, 19. Oktober 2013von 9 – 14 Uhrvor dem Neumarkter Landratsamt

    16. Neumarkter

    Die Veranstalter:

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    ab 11 Uhr Mittagstisch

    mit Spezialitäten

    vom JUradistl-Lamm

    & Juradistl-weiderin

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    Islandpferdehof am Hackelsbergbei Deining-Bahnhof (Neumarkt i. d. Oberpfalz)

    • Glühwein- und Mondscheinritte• Reitunterricht in liebevoller und angstfreier Atmosphäre

    sowohl für Kinder als auch für Senioren (auch bei Ihnen zu Hause!!)

    • Vormittagsreitstunden für Hausfrauen, Mütter und natürlich auch für Hausmänner

    • Winterliche Ausritte – Anfänger sind willkommen!!• Ponyreiten ab ca. 2 Jahre

    • Beritt, Kutschfahrten, u.v.m

    Stephanie Menges, IPZV-Trainerin C u. staatl. gepr. KinderpflegerinTel. 09184/2166 oder 0176/96227782

  • 40 41ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    S O Z I A L E S S O Z I A L E S

    Kommen Sie zu uns und werden Sie Mitglied in einer weltweiten Hilfsorganisation in über 150 Staaten mit mehr als 220 Millionen Mitgliedern.Warum und wieso?

    ✚ Weil Sie als Mitglied über das BRK im In und Ausland rückholversichert sind.

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    Bayerisches Rotes KreuzKreisverband Neumarkt92318 NeumarktTelefon: 09181/4830FAX: 09181/48338Email: [email protected] Internet: www.brkneumarkt.de

    Viola KlausBRK Kreisverband Neumarkt

    Mitglied im Bayerischen Roten Kreuz

    Neumarkt

    mailto:[email protected]://www.brk-neumarkt.de

  • 42 43ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    S O Z I A L E S S O Z I A L E S

    Das Tageszentrum der Diakonie Neumarkt ist ein beliebter Treffpunkt für Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung leben. Von Montag bis Freitag wird ein vielfältiges Angebot mit Kontakt, Freizeit und Arbeitsgruppen angeboten. Zusätzlich können die Besucher des Tageszentrums und Gäste kostengünstig zu Mittag essen. Die „Arbeitsgruppe Kochen“ bietet frisch zubereitetes Essen nach einem ausgewogenen Ernährungsplan an. Genauso wichtig sind

    ökologische Aspekte wie der Einkauf bei Lieferanten aus der Region und der Einkauf von Produkten der Saison.Der soziale Gedanke, in der Ge meinschaft mit anderen Men schen gemeinsam die Mahl zeit ge nießen können, gehört zu den Zie len der Ein richtung. Dies ist be sonders wichtig für diejenigen, die alleine leben.Neben dem sozialen Gedanken ist dem Tageszentrum die Beschäftung

    für Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung leben, ein Anliegen. Drei bis vier Besucher haben als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter eine sinnvolle Aufgabe. Dies stärkt Kenntnisse und Fähigkeiten und die Freude an der Arbeit.

    „In diesem Kreislauf sind zahlreiche Besucherinnen und Besucher dieser offenen Einrichtung eingebunden, die mit dem Angebot „Gemeinsames Mittagessen“ einen Beitrag zu einer guten Tagesstrukturierung leistet“, so Frau Pflug, Mitarbeiterin.

    Wichtig ist noch zu wissen: Das Mittagessen beginnt um 12.00 Uhr. Ein Speiseplan zeigt Ihnen die Menüs, die Sie auch telefonisch erfragen können. Sie können sich für eine Woche im Voraus bzw. für einzelne Tage bis 9.30 Uhr anmelden. Eine Portion besteht aus einem Hauptgericht mit Beilagen. Hinzu kommt eine Vor oder Nachspeise zum Preis von insgesamt 3,50 €. Getränke werden kostengünstig angeboten.

    Alle weiteren Informationen zum Mittagstisch erhalten Sie über:

    TageszentrumFriedenstraße 33 · 92318 NeumarktTelefon: 09181 4640–0

    Maria PflugDiplomSozialpädagogin FH

  • 44 45ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    E N E R g I E E N E R g I E

    weiht erstes Windrad einEs ist ein echter Meilenstein in der noch jungen Geschichte der Bürgergenossenschaft Jurenergie eG: Am 14.09.2013 konnte die Einweihung des ersten ei-

    genen Windrads der Bürgergenossenschaft gefeiert werden. Im Südosten des Landkreises Neumarkt, in der Nähe der Ortschaft Pöfersdorf, wurde eine getriebelose 3 MW – Anlage errichtet und vor wenigen Wochen in Betrieb genommen.

    Kein Wunder, dass auf der Einweihungsfeier trotz Niesel regen allgemeine Zufriedenheit und Freude über das Erreichte zum Ausdruck kamen. Der Auf sichts rats vorsitzende Dr. Wolfgang Fruhmann begrüßte die zahl reichen Gäste, darunter viele Ehrengäste aus Politik und Wirt schaft, und skizzierte kurz die Entwicklung der Ge

    nos senschaft vom Start bis zum vorläufigen Höhepunkt mit dem ersten eigenen Ge nos sen schaftsWindrad. Zugleich dankte er allen Beteiligten und Hel fern für die Organisation und Durch führung dieser Ein wei hungs feier, ins be sondere der örtlichen Feuer wehr für die per fekte logis ti sche Um set zung.Landrat Löhner betonte in seiner Ansprache die Be deutung einer dezentralen Energie versorgung, insbesonde

    re auch unter dem Aspekt der regionalen Wertschöpfung. Die Wind ener gie sei einer der wichtigsten dezentralen Energieträger. Ihre Ak zeptanz in der Bevölkerung könne maßgeblich gesteigert werden, wenn die Bürger sich selbst beteiligen könnten. Die Jurenergie eG sei somit ein wichtiger Akteur bei der Energie wende. Landrat Löhner würdigte auch die von Beginn an uner müdliche und profes sio nelle Aufbauarbeit, die ins beson dere von den Vor ständen und Auf sichts rä ten geleistet wurde. Dadurch genießen die Ver ant wortli chen zu Recht hohes Vertrauen ihrer Mitglieder. Auch Bernhard Graf, der Bür germeister der Standort gemein de Ho hen fels, betonte in seinem Grußwort die positive Be deutung der Bür ger ge nos senschaft. Er sei stolz, dass das erste Windrad der Jurenergie auf dem Gebiet des Marktes Hohenfels entstanden sei. Wenn ein 200 m hohes Windrad gebaut werde, bedeute dies für Bewohner der umliegenden Orte eine einschneidende Veränderung des Orts und Landschaftsbildes. Auch wenn die Notwendigkeit der Energiewende nicht umstritten ist, stehe mancher Bürger einer Windkraftanlage vor der Haustür naturgemäß kritisch gegenüber. Mit dem Wissen, dass hier nicht externe Investoren großes Geld machen, sondern diese Anlage in Bürgerhand ist und jeder sich auch selbst daran beteiligen kann, ist die Akzeptanz für eine solche Windkraftanlage sicher ungleich höher.Nach weiteren Grußworten von Jörg Ziller von der Fa. Ostwind und JurenergieVorstand Bernhard Pürzer erfolgte die Segnung

    Die Windkraftanlage P

    öfersdorf im

    Überblick:

    Hersteller: Fa. Enercon

    Technik: getriebelose A

    nlage

    Leistung: 3 MW

    Inbetriebnahme: 25.0

    7.2013

    Gesamtinvestition: kn

    app 6,0 Mio €

    jährl. Stromproduktion: ca

    . 6,8 Mio kW/h

    (versorgt rund

    2000

    Haushalte)

    jährl. CO2Einsparung: ca.

    4.100 t

    Standort: in der Marktg

    emeinde

    Hohenfels,

    nächstgelege

    ner Ort

    Pöfersdorf

  • 46 47ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    E N E R g I E E N E R g I E

    der Anlage durch Herrn Pfarrer Udo Klösel und Herrn Pfarrer Richard Urschel. Sie erbaten Gottes Segen für einen störungs und unfallfreien Betrieb und jederzeit hohe Erträge der Anlage.

    Beim anschließenden geselligen Bei sammen sein bewirtete die Fa. Greller die Besucher mit Speis und Trank, während die Blas kapelle Lupburg für den passenden „Ohren schmaus“ sorgte.Führungen an der Anlage und Kurzvorträge rundeten das Programm ab, so dass die Zeit wie im Fluge verging. Vor allem die vielen anwesenden Mitglieder konnten nicht nur interessante Einblicke und Eindrücke mit nach Hause nehmen, sondern auch das Bewusstsein, Teil einer großen Gemeinschaftsleistung und (Mit)Eigentümer eines stattlichen Windrades zu sein.

    Roland HadwigerRedaktion Ansporn

    Die Jurenergie eG im Überblick:(Stand 14.09.2013)

    Jurenergie eGDr.GrundlerStr. 1 ·92318 Neumarkt GnR Nürnberg Nr. 314

    Mitglieder: 896gezeichnetes Kapital. 7,9 Mio €

    Vorstand: Carsten BorrmannBernhard PürzerMichael Vogel

    Aufsichtsrat: Dr. Wolfgang Fruhmann (Vorsitzender)Andreas Westiner (stv. Vorsitzender)Cornelia ZeidlerRalph FeldbauerChristoph Rabl

    Geschäftsführung Jurenergie BetriebsGmbH:Michael Vogel

    allg. Informationen:Tel. 09181/[email protected]

    Die Jurenergie eG – eine ErfolgsgeschichteAls die Jurenergie eG im April 2010 von 79 mutigen Menschen gegründet wurde, konnte niemand eine derart rasante und erfolgreiche Ent wick lung vorhersehen. Den Anstoß zur Gründung gab damals das Land rats amt Neumarkt. Dafür waren mehrere Faktoren maßgeblich: So wird der Umstieg auf Erneuerbare Energien im Landkreis Neumarkt schon seit langem durch geeignete Projekte gefördert. Zudem gibt es in unserem Land kreis auch schon lange große Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie. Bereits Ende der 90er Jahre wurden die ersten Windräder errichtet, auch viele große PVAnlagen sind zwischenzeitlich entstanden. Oft kamen jedoch die Investoren dieser Anlagen von weit her, so dass die eigene Bevölkerung kaum an der Wertschöpfung solcher Anlagen beteiligt war. Und insbesondere durch die gesetzliche Privilegierung von Windkraftanlagen war klar, dass weitere Anlagen kommen würden, egal wie man zur Windkraft steht. Hier setzt die Grundidee an: Wenn schon Windräder bei uns gebaut werden, dann soll zumindest ein Stück des „Kuchens“ im Landkreis bleiben, sprich die eigenen Landkreisbürger sollen von der daraus zu erzielenden Wertschöpfung profitieren. Gesucht wurde also ein Modell, mit dem möglichst viele Bürger an solchen Anlagen partizipieren können, und zwar ohne hohe finanzielle Hürden. Gefunden wurde es in der Rechtsform der Genossenschaft, und so begann am 13.04.2010 die Erfolgsgeschichte der Jurenergie eG. Inzwischen sind rund 900 Bürgerinnen und Bürger Mitglied und haben zusammen Anteile in Höhe von fast 8 Millionen € gezeichnet.Dank des ausschließlich ehrenamtlichen, tatkräftigen Einsatzes von Vorstand, Auf sichtsrat und vielen weiteren Mitgliedern konnte die Jurenergie eG in den ersten Jahren ihres Bestehens u.a. 12 PVAnlagen realisieren und sich an fünf verschiedenen Windkraftanlagen beteiligen. Dann rückte durch das enorme Wachstum schneller als gedacht die Vision eines eigenen Windrades in greifbare Nähe. Nach langen Verhandlungen einigte man sich mit der Fa. Ostwind aus Regensburg auf den schlüsselfertigen Erwerb einer Windkraftanlage, die nahe Pöfersdorf gebaut wurde. Inzwischen wurde übrigens eine weitere Anla ge gleichen Typs auf dem Brenntenberg – direkt an der Landkreisgrenze zu Regensburg ebenfalls schlüsselfertig erworben. Für beide Anlagen wurden jeweils knapp 6 Millionen € investiert.Die Jurenergie eG ist längst eine der erfolgreichsten Bür ger ener gie ge nos senschaf ten in Bayern und hat mittlerweile vielfach Vorbildcharakter für andere Initiativen.

  • 48 49ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    T O U R I S m U S T O U R I S m U S

    Erlebnis unter und über Tage in der Erlebniswelt Velburg Velburg lädt Sie im Oktober zur Herbstwandersaison ein, den nagelneuen Walderlebnispfad in Velburg zu besuchen. Ausgangspunkt für die „ZeitReise“ ist der Schlossberg oberhalb von Velburg. Der Weg ist ca. 4,5 km lang und als Rundweg mit 20 Stationen begehbar. Die Themen „Wald“ und „Zeit“ ziehen sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Stationen. Danach empfiehlt sich ein Besuch der KönigOttoTropfsteinhöhle in Velburg, die bis 31. Oktober geöffnet hat. Sie ist eine der schönsten Schauhöhlen in Deutschland. Hier findet man unter Tage eine märchenhafte Tropfsteinlandschaft mit einer Vielfalt an Formen. Während man die Höhle früher nur mit Kerzen, Fackeln und Magnesiumlicht betreten konnte, bringt

    heute die neue LEDBeleuchtung die wunderbaren Naturgebilde noch viel stärker zur Wirkung. Wenn man das Tageslicht wieder erreicht hat, empfiehlt sich eine Klettertour im Hochseilgarten. Es gibt sechs verschiedene Parcours sowie einen Kleinkinderparcour zu absolvieren. Die Kletterzeit beträgt rund drei Stunden, bei Kleinkindern 1,5 Stunden. Für die nötige Sicherheit sorgen die ausgebil deten Trainer und die richtige Ausrüstung. Wer es lieber sicher am Boden hat, der kann im Waldbiergarten den Kletterern zusehen Ausführliche Informationen und Preise gibt’s unter www.erlebnisweltvelburg.de

    Historische Stadtführungen in Berching …ein Zeitreise erleben!Ein paar Wolken lassen die warme AugustSonne nicht ganz so kräftig werden wie in den letzten Tagen, es ist angenehm warm und die kaum spürbaren Regentröpfchen nimmt niemand ernst. Sie wirken eher, wie wenn der Himmel sagen möchte „Ich könnte es euch auch verderben – wenn ich wollte.“ Ideales Wet ter für eine Stadtführung also und das ideale Klima für eine historische Führung herrscht zweifelsohne in Berching. Der in das Sulztal eingebettete staatlich anerkannte Erholungsort gilt als Oberpfälzer „Kleinod des Mittelalters“ und das zu Recht! Alte Bürgerhäuser und kunstvolle Fachwerkgiebel, enge Gassen und ein kleiner Stadtbach laden zu einem be schau lichen Bummel ein. Zwei Führungen laufen heute gleichzeitig und sollen durch szenisches Schauspiel bereichert werden! Die eine Gruppe steht mit dem „Viertelmeister“ am Hei mat mu seum und dieser klagt den Zuhörern sein hartes Leben. Vier telmeister hieß der damalige Bürger meis ter,

    Herbst:

    http://www.erlebniswelt-velburg.de

  • 50 51ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    T O U R I S m U S T O U R I S m U S

    weil Berching einmal gevierteilt war und jeder dieser Bürgermeister ein Vierteljahr regieren durfte. Die andere Gruppe läuft derweilen innerhalb des Stadtmauerringes, sie könnte den mittelalterlichen

    Befestigungsring auch begehen, denn die Stadt Berching hat sich nicht nur ihre 13 Türme und alle vier Stadttore erhalten, sondern auch die komplette Stadtmauer! Dort erfahren sie vom Chinesen und Frauenturm und siehe da, „ein Weibsbild ist im Verlies eingesperrt“, pocht an die Holztür und bittet um Befreiung! „Lasst´s me raus!“ schreit die Frauenstimme verzweifelt. Ein Mann aus der Besuchergruppe schaut sich um und rückt unbemerkt

    ein kleines Stück näher an die alte Holztür. „Dauert nema lang wir san glei fertig“ flüstert er scheinheilig mitfühlend. In der Stadtmitte treffen diese Gruppen dann noch auf weitere Szenen wie auf die zänkischen Weiber die sich streiten als wäre es echt! Das fleißige Waschweib macht am Stadtbach ihre Wäsche und wundert sich stets, dass diese Leute tagsüber spazieren gehen können und so gar keine Arbeit haben. Die von den Schauspielern im historischen Gewand vorgetragenen Geschichten übers „Nochthaverl“ und andere Anekdoten von Berching machen diese Stadtführungen zu einem einzigartigen Erlebnis! Ich bin mir sicher, ich komme wieder, vielleicht einmal zum Tag des offenen Denkmals, der jährlich am zweiten Sonntag im September stattfindet! An diesem Tag ist eine historische Zeitreise doch geradezu zeitgemäß oder?

    Radeln am Fünf-Flüsse-Radweg - Auf zwei Rädern ein Genuss!Die FünfFlüsseTour hat sich zu einer der beliebtesten Touren in Bayern gemausert und gehört inzwischen zu den Klassikern unter den Radfernwegen. Selbst wenn man gemütlich radelt, schafft man die etwa 305 km in fünf bis sechs Tagen. Nur wenige Fernradwege bieten eine derart bunte Vielfalt an kulturellen Highlights und ursprünglicher Natur. Gerade weil der Radweg im Vergleich zu populären Fernradwegen international

    wenig bekannt ist, macht es ihn umso mehr zum Geheimtipp. Die Radtour führt durch die idyllischen Täler der Vils, Naab, Altmühl, Donau und Pegnitz und verspricht naturnahes Radeln. Die Strecken am alten Kanal oder alten Bahntrassen führen auf den Spuren der hiesigen Industriegeschichte. Von Nürnberg über Berg, Neumarkt bis Berching radelt man entlang des LudwigDonauMainKanals, ab Dietfurt bis Kelheim führt auch der AltmühltalRadweg am MainDonauKanal bis ins Donautal. Da der Radweg an fünf Flüssen und an Kanälen verläuft, ist er größtenteils verkehrsfrei und durch wenige Steigungen absolut familientauglich. Übrigens radelt man gleich durch drei Naturparke: Altmühltal, Fränkische SchweizVeldensteiner Forst und Hirschwald. Die kostenlose Radtourenkarte Bayerischer Jura beschreibt die FünfFlüsseTour und weitere regionale Radrouten. Der „KanalAltmühlExpress“ (VGNLinie 520) fährt an Sonn und Feiertagen noch bis 01. November mit Radanhänger von Neumarkt aus bis Dietfurt. Kostenlose Radtourenkarte Bayerischer Jura www.vgn.de www.fuenffluesseradweg.de

    Schwarze Laber-Rad-Wanderweg - Flusslandschaft zum Verlieben!Das touristische Kooperationsprojekt Tal der Schwarzen Laber wurde erfolgreich zu Ende gebracht. Drei Jahre lang haben 15 Gemeinden aus den Landkreisen Neumarkt und Regensburg am Projekt gearbeitet. Entstanden sind Aufwer tungen der Infrastruktur, eine kostenlose RadWanderKarte, ein Erlebnisführer und ein neuer Internetauftritt. Die Radtour führt vom Bahnhof Neumarkt i.d.OPf. aus zum Ursprung des Baches. Nach dem sportlichen Pilsacher Berg erreichen Sie im Ort Laaber die Quelle des Flusses. In weiten Schleifen geht es nun durch den abwechslungsreichen Talraum. Gerade die Landschaftsvielfalt zeichnet das Tal der Schwarzen Laber aus: Vorbei am Rosenfriedhof Dietkirchen, am Deusmauer Moor, den Sandkellerfelsen bei Lengenfeld und vorbei an wei ßen Jurafelsen, Streuobstwiesen

  • 52 53ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    T O U R I S m U S T O U R I S m U S

    und Wacholderhängen bis Parsberg, wo eine Rückreise per Bahn möglich ist. Fleißige Radler können über die Landkreisgrenze hinaus bis Regensburg radeln. Die Radtour ist mit Infotafeln und Erlebnisstationen ausgestattet, blaue Lesesteine begleiten den Radler auf dieser Tour. Kostenlose Rad Wanderkarte und Erlebnisführer in den Gemeinden erhältlichwww.schwarzelaberradweg.de

    Gesamtwerk „Radeln und Wandern im Laber- und Altmühltal und entlang der Kanäle“ für nur 1,50 Euro!Der NaabAltmühlRadweg führt vom Naabtal über Hohen fels nach Parsberg bis Breitenbrunn ins Altmühltal und ist eine ideale Abkürzungsmöglichkeit am FünfFlüsseRadweg. Die Zeu gen

    berg runde führt über Bern gau vorbei an den Zeugen ber gen und wieder zurück. Die Freizeitkarte zeigt all diese Wander und RadRouten auf und gibt Ihnen kommu nale Tourentipps dazu. Ergänzt ist die Karte vor allem um die Rad und Wan der möglichkeiten im Bereich der Kanalrouten und schließt somit eine wichtige Lücke im Wege

    netz. Ein Gesamtwerk für alle Radler und Wanderer, erhältlich für 1,50 € (zzgl. Porto) im Tourismusbüro des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. oder bei den Gemeinden.

    Vermieter aufgepasst! Das neue Gastgeberverzeichnis wird erstellt!Seit September erfasst das Tourismus büro des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. wieder den Ba sispros pekt mit allen Aus flugs zielen, Frei zeit tipps und den Gastgebern. Das Gast ge ber ver zeich nis liegt auf den Messen auf und wird allen Anfragen beigefügt. Online verweist ein Download im Netz zusätzlich auf die Vermieter und durch Suchfunk tio nen und Verlin kungen sind alle teilnehmenden Betriebe auf der Tou ris musHome page des Landkreises Neu markt i.d.OPf. und auf den übergeordneten Ge biets sei ten zu finden. Interessierte Be herber gungs betriebe können sich hier zum Selbstkostenpreis be teiligen.

    Kontakt: Tourismusbüro Landkreis Neumarkt i.d.OPf., Nürnberger Str. 1, 92318 Neumarkt i.d.OPf., Tel. 09181 470 253 [email protected]

    Christine RielTourismusbüro Landkreis Neumarkt i.d.OPf.AK Bayerischer Jura / AK Kanal

  • 54 55ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/201354 55

    N A C H g E D A C H T N A C H g E D A C H T

    Die Sinnfrage gilt als eine der Kernfragen der Philosophie.Die Fragestellung nach dem Sinn ist wohl nur dem Menschen zu eigen. Schon die antiken Philosophen haben festgestellt, dass er offenbar das einzig bekannte sprachbegabte Vernunft und Verstandeswesen ist, das die Voraussetzungen für eine selbstbezogene Sinnreflexion vorweisen kann.Vielen Menschen stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens im Alltag in der Regel nicht, solange die eigene Lebensführung nicht zweifelhaft oder fragwürdig wird oder beides.

    Bei der Sinnfrage geht es natürlich nicht um so profane Dinge wie: “Sinn wir denn alle von Sinnen ...?” Nein, es geht mit Descartes um Fragen wie: “Ich denke, also sinn` ich.” oder mit Shakespeares Hamlet um die Frage: “Sin oder nicht Sin.”

    Auch die modernere Philosophie hat sich bei der Sinnfrage intensiv mit Dingen auseinandergesetzt wie: “Sin alle Menschen Brüder?” oder “Deutschland sinnt sich ab”. Verorten kann man die Sinnfrage im Landkreis anschaulich in Sindersdorf oder Sindlbach, in Denkendorf oder Wissing. Großzügig könnte man noch Ursensollen, Laaber oder Schweigersdorf dazuzählen.

    Nun ist ausgerechnet in Neumarkt 2013 eine neue Facette der Sinnfrage dazugekommen – die Nacht der Sinne. Bisher waren Nächte der Sinne für mich eher z.B. die Hochzeitsnacht, die Oster oder die Silvesternacht oder wenn`s hoch kommt noch die Walpurgisnacht. Nun kommt die Nacht und der Sinn fürs Einkaufen dazu. Fragen wir also nach dem Sinn der Sinne.Ein Sinnesorgan ist ein Organ, das spezifische Informationen in Form von Reizen aus der Umwelt in elektrische Impulse umwandelt und zu Wahrnehmungen durch das Gehirn führt. Die neuere Physiologie kennt insgesamt sieben Sinne.Es gibt Sinne für das Licht, den Schall, die Temperatur, Druck und Bewegung, Chemische Reize, Elektrische und Magnetische Felder – und wenn man der Abteilung Verkehrserziehung im Fernsehen glauben kann, zählt bei manchen auch ein Sinn fürs Autofahren dazu. Der Sinn für nächtliche Einkaufstouren gehört zumindest nach meinen Kenntnissen nicht primär in die Kategorie der sinnstiftenden Errungenschaften von Vernunft und Verstandeswesen. Bei zweifelhafter und/oder fragwürdiger Lebensführung kann man sich sinnlos betrinken, sich mehr oder weniger sinnvoll beschäftigen oder sinnlos einkaufen aber Sinne wie Temperatur, Druck und Bewegung oder Chemische Reize beschäftigt das, wenn überhaupt, nur kurzzeitig. Woher also die sinnlichen Reize in der Nacht einzukaufen?

    Nach dem Besuch der Innenstadt in der Nacht der Sinne weiß ich es jetzt. Ich habe gemerkt, dass ich im vergangen Jahr mindestens 364 sinnlose Nächte verbringen musste. Damit ist jetzt Sinse.

    Peter Respondek

    ... vom Sinnen... vom Sinnen

    file:///Arbeit/Ansporn/2013/Ausgabe%202013-4/wiki/Philosophie_der_Antikefile:///Arbeit/Ansporn/2013/Ausgabe%202013-4/wiki/Sprachefile:///Arbeit/Ansporn/2013/Ausgabe%202013-4/wiki/Sprachefile:///Arbeit/Ansporn/2013/Ausgabe%202013-4/wiki/Vernunftfile:///Arbeit/Ansporn/2013/Ausgabe%202013-4/wiki/Verstandfile:///Arbeit/Ansporn/2013/Ausgabe%202013-4/wiki/Reflexion_(Philosophie)file:///Arbeit/Ansporn/2013/Ausgabe%202013-4/wiki/Alltagfile:///Arbeit/Ansporn/2013/Ausgabe%202013-4/wiki/Organ_(Biologie)file:///Arbeit/Ansporn/2013/Ausgabe%202013-4/wiki/Informationfile:///Arbeit/Ansporn/2013/Ausgabe%202013-4/wiki/Reizfile:///Arbeit/Ansporn/2013/Ausgabe%202013-4/wiki/Umwelt

  • 56 57ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/201356 57

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    Zartbesaitete bitte umblättern -

    SONN TAGS SPA ZIER GANG

    rigen Bello einen Snack anzubieten. Mensch, hat der sich gefreut. Heftiges Schwanzwedeln setzte dem Hundebesitzer während des Reinigungsvorganges erheblich zu. Die Frage „Muss das gerade jetzt sein?“ habe ich vor Schadenfreunde nicht wahrgenommen. Staunend verfolgte ich nun, wie der Hundebesitzer den nicht mehr Häufchen zu nennenden Haufen irgendwie in einen Plastikbeutel einzutüten versuchte. Kaum vergingen 10 Minuten, verteilten sich 80 Prozent auf die Tüte, 10 Prozent auf den Boden und je 5 Prozent auf Hund und Herrchen. Sensible Hundebesitzer sollen sich hierbei schon übergeben haben – aber als Herrchen/Frauchen hat man ja reichlich Tüten dabei. Dennoch bahnte sich nach dem überstandenen Geschäft unverzüglich der Besitzerstolz des Herrchens den Weg. Der Hund sei ja so brav, den kann man überall mit hinnehmen, er bellt kaum, frisst wenig, versteht alles, findet Drogen usw. usw. Kurzum – so ein Hund sei uneingeschränkt zu empfehlen. Er riet mir tatsächlich zum Hund! Nach allem was ich gerade erlebt habe! Den Handschlag zur Verabschiedung konnte ich immerhin in einen gutgemeinten Schulterklopfer umwandeln – an dieser Stelle war die Jacke meines Gegenübers noch sauber…

    Wolfgang SeitzRedaktion Ansporn

    Neulich traf ich einen alten Spezl beim Sonntags spa ziergang. Jahrelang haben wir uns nicht gesehen. Und was soll ich sagen: Er war nicht allein. Er war in charmanter Begleitung. Groß. Blond. Langhaarig. Offensichtlich teuer. „2800, Euro hat mich der Hund gekostet“ hörte ich meinen Bekannten stolz sagen. „Bei dem Preis hat er aber einen Stammbaum bis zur Arche Noah“ mutmaßte ich semibe geistert.Grundsätzlich interessieren mich Hunde nicht wirklich. Die Rasse war glaube ich ein Golden Delicious. Oder war es doch ein Labberator? Ich habe es schon wieder vergessen und eigentlich wäre das auch so was von egal, wenn der Hund nicht während des Gesprächs plötzlich große Augen, überaus passend zum anstehenden Geschäft bekommen hätte. So durfte ich unfreiwillig Zeuge eines äußerst unappetitlichen Ereignisses werden. Um es vornehm auszudrücken: Der Hund kotete beträchtlich ab. Zufällig neben einem Kinderspielplatz und – nun ja, unvollständig. Lange Haare mögen ja schön sein, aber am Hundeheck ist dies ziemlich unpraktisch. Immerhin schafften es geschätzte 80 Volumenprozent direkt auf den Boden. Der Rest verteilte sich in den Schwanzhaaren. „Seidiges Fell hat das edle Tier“, sagte ich mit unerschütterlicher Ernsthaftigkeit. Zeitgleich fiel mir ein, dass ich zufällig noch eine BIFI Minisalami in der Tasche mitführte. Das war die Gelegenheit, dem nun sicherlich hung

  • 58 59ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    S e n i o r e n S e n i o r e n

    Seniorenpolitik im Landkreis Neumarkt in der OberpfalzDie „IGsler“ eine neue Gruppe im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.

    Schon in den Jahren 2005/2006 wurden die seniorenpo li tischen Ziele des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. ein Ar beits thema. Im Rahmen von mehreren Workshops wur de das Seniorenleitbild des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. entwickelt und vom Kreistag in der Sitzung am 24.11.2005 als Leitbild beschlossen. Das Seniorenleitbild kann unter www.reginagmbh.de/Informationen/Aktuelles/Downloads/Se nioren leit bild eingesehen werden.Inzwischen sind fast 8 Jahre vergangen und einige Ziele wie z. B. „In jeder Landkreisgemeinde ein Seniorenbeauftragter“ wurden umgesetzt. Andere Ziele aus den einzelnen Handlungsfeldern sind je

    Zukunftsthema „Senioren“Die treuen Leser des Ansporns werden sich fragen, warum gibt es jetzt eine neue Themengruppe „Se nio ren“. Hintergrund hierfür ist, dass sich einige Se nio ren beauf trag ten/ Bei räte des Land krei ses Neu markt zu einer Gruppe „Ini tia tiv grup pe Seniorenleitbild des Land krei ses Neu markt id.OPf. zu sam men ge schlossen haben und mit dem Segen des Landrates nun tätig wird. Die Mitarbeiter dieser Grup pe haben sich zum Ziel ge setzt, die Hand lungs vor gaben des seit 2006 be ste hen den Se nio ren leit bil des des Land krei ses Neu markt i.d.OPf. um zu setzen und das Leitbild auch fort zu entwickeln.Im Folgenden werden Sie von die ser Gruppe über Themen die Se nio ren betreffen, informiert und auch zur Mit ar beit angeregt. Als Me dium wurde der „An sporn“ gewählt, ein Magazin, das für die Zu kunft des Landkreises Neu markt i.d.OPf. steht.

    Ihre Karin LarsenLion BENidO

    Koordinationszentrum für Bürgerschaftliches Engagement

    im Landkreis Neumarkt i.d.OPf bei der Regina GmbH

    http://www.reginagmbh.de

  • 60 61ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    S e n i o r e n S e n i o r e n

    doch noch zu bearbeiten, denn dies dürfte inzwischen jedem bewusst sein, die Probleme der Senioren auf dem Land sind im Jahr 2013 keine Zukunft mehr sondern Realität. Die Seniorenbeauftragten und Seniorenbeiräte des Landkreises Neumarkt i.d.OPf., die sich unter der Federführung von BENidO, Ko or dinationszentrum für Bürgerschaftliches Engagement, einer Abteilung bei der Regina GmbH, zweimal im Jahr zum Erfahrungsaustausch und der Fortbildung treffen, wollen die Umsetzung der Ziele des Seniorenleitbildes des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. vorantreiben bzw. weiterentwickeln.

    Deshalb hat sich aus dieser Gruppe ein Arbeitskreis „IGsl Initiativgruppe Seniorenleitbild“

    heraus gebildet, der sich dieser Herausforderung stellen will.

    Als erstes Ziel wurde die Einrichtung einer Ko or di na tions stelle für seniorenpo li ti sche Themen auf Land kreis ebe ne in Angriff genommen. Hier steht noch die politische Ent schei dung aus, wie diese Stelle konzipiert wird. Darüber wird in den nächsten Ausgaben zu berichten sein. Ein weiteres Ziel ist es, landkreisweit Informationen besonders für Se nio ren zur Verfügung zu stellen und zu bearbeiten. Wir werden Sie im Folgenden und in Zukunft über folgende Themen wie

    • Die „Nette Toilette“ • Schaffung von weiteren Hilfsprojekten wie Nachbarschafts

    hil fen, Betreutes Wohnen zu Hause, Schaffung alternativer Wohn formen ….

    • Einkaufsmöglichkeiten auch auf dem Land (Einkaufsbus, Lie fer ser vice der Lebensmittelhändler, Dorfläden u.a.)

    informieren. Diese Ideensammlung ist nicht abschließend und kann auch durch Sie gerne erweitert werden.

    Die IGsler sind keine geschlossene Gruppe, auch Sie können als interessierte Senior/In mitmachen und ihre Ideen einbringen. Interessiert? Bitte melden Sie sich bei Karin LarsenLionKoordinationszentrum für Bürgerschaftliches Engagement im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Regina GmbHDr. GrundlerStr. 1 · 92318 Neumarkt Tel. 09181 509 29 15 EMail [email protected]

    IGslMitarbeiterin Karin LarsenLion

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  • 62 63ANSPORN 4/2013ANSPORN 4/2013

    S e n i o r e n S e n i o r e n

    DIE NETTE TOILETTE !

    Wer kennt das nicht: Im Stadtzentrum, beim Einkaufen, meldet sich ein menschliches, unaufschiebbares Bedürfnis. Weit und breit ist keine öffentliche Toilette zusehen. In der Gaststätte warnt bereits im Eingang ein Schild mit dem Text „NUR FÜR GÄSTE“. Im Supermarkt wird der Toilettenschlüssel sowieso nur an Kunden ausgegeben. Um Kunde zu werden fehlt mir im Moment einfach die Zeit! Da gibt´s keine Lösung, oder doch, durch die NETTE TOILETTE?Was bedeutet diese Bezeichnung?

    Als NETTE TOILETTE wird ein von Händlern oder Gastronomen zur kostenlosen öffentlichen Nutzung bereitgestellte Toi let te bezeichnet. Dafür erhalten diese von d