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Makroökonomik Crash-Kurs in 100 Folien: Die IS-LM- und AS-AD-Modelle

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Makroökonomik

Crash-Kurs in 100 Folien:

Die IS-LM- und AS-AD-Modelle

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Quellen

• Die folgende Darstellung basiert:

– auf Blanchard/Illing: Makroökonomik

– Auf den Daten des Statistischen Bundesamtes und

– auf eigenen Berechnungen

• Die folgende Abbildung basiert auf L. R. Kleins „Lectures“.

2Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 3

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 4

Gütermarkt

• Die Konsumfunktion:

• Legende:

= Verfügbares Einkommen

( )DC C Y=

DY

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 5

Eigenschaften der Konsumfunktion

• schwach monoton wachsende Funktion

• d.h., mit höherem Verfügbaren Einkommen ist die Konsumnachfrage in der Regel größer

• die Konsumneigung wird mit höherem Einkommen geringer (gekrümmte Engel-Kurve)

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 6

Beispiel für eine Konsumfunktion

• In sehr guter Näherung kann die Konsumfunktion als lineare Funktion aufgefasst werden:

• Legende:

autonomer Konsum

(marginale) Konsumneigung

0 1 DC c c Y= +

0c =

1c =

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 7

Verfügbares Einkommen

• Definition: Einkommen minus Steuern plus Sozialtransfers � Verfügbares Einkommen

• Formel:

• wobei Tr = Sozialtransfers

D dirY Y T Tr= − +

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 8

Theoretische Vereinfachungen

• Zusammenfassen von Steuern und Sozialtransfers zum theoretischen Term für die Steuern T:

• Formel für das Verfügbare Einkommen:

dirT T Tr= −

DY Y T= −

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 9

Präzisierung der Konsumgleichung

• Formel:

• Ausgangspunkt für weitere Präzisierungen: permanentes Einkommen (Friedman), Steuern (Ricardianische Äquivalenz), Zinssatz, Ko-Integration (J. Wolters)

( )0 1C c c Y T= + −

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 10

0

200

400

600

800

1,000

1,200

0 200 400 600 800 1,000 1,200 1,400

Verfügbares Einkommen, real

Priva

ter

Konsu

m,

rea

l

Deutschlands Konsumfunktion 1951-2004

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 11

Parameterschätzung

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 12

Die Investitionen I

• Sachliche Zusammensetzung: Gebäude, Maschinen, Werkzeuge etc. – also Sachgüter, die für längere Zeit im Produktionsprozess mitwirken

• Investitionen erhöhen wertmäßig das Kapital (Anlagevermögen)

• In der Theorie werden oft nur die Neuinvestitionen betrachtet; mit der Abstraktion von den Abschreibungen sieht man auch von den Ersatzinvestitionen (für verschlissene Werkzeuge beispielsweise) ab.

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 13

Einflussfaktoren für I

• Der Umfang der Investitionen hängt hauptsächlich vom Umfang der Produktion Y ab

• Formel:

• Konfrontation mit der Empirie �

– I „passt“ zu keinem Y

( )I I Y=

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 14

Die Empirie

-60

-40

-20

0

20

40

60

0

40

80

120

160

200

55 60 65 70 75 80 85 90 95 00

@PCY(IN95) IN95

Nettoinvestitionen (real)

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 15

0

400

800

1,200

1,600

2,000

2,400

50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 00

BIP Y ABSCH

BIP, NNE und Abschreibungen (in Mrd. €)

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 16

Die Staatsausgaben G

• Staatsausgaben werden als exogene Größe behandelt.

• Gründe:

– Entspricht der zentralen Zielstellung der Makroökonomik, den Einfluss des Staates auf die Wirtschaft darzustellen.

– Historische Gründe: Staatsausgaben wurden als arbiträr (willkürlich) angesehen

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 17

Die Nachfrage

• Zusammenfassung der bisher behandelten Größen

• Formel für die Nachfrage Z auf dem Gütermarkt:

Z C I G= + +

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 18

Präzisierte Nachfragefunktion

• Einsetzen der präzisierten Konsumfunktion ergibt:

( )0 1Z c c Y T I G= + − + +

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 19

Gleichgewicht auf dem Gütermarkt

• Gleichgewicht: Angebot = Nachfrage

• Das gilt für den Gütermarkt, aber auch für den

Geldmarkt. (Siehe unten)

• Formel für das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt:

Y = Z

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 20

Gleichgewicht auf dem Gütermarkt

• Allgemeine Formel:

• Präzisierte Formel:

Y C I G= + +

( )0 1Y c c Y T I G= + − + +

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 21

Auf dem Weg zur M-Theorie

• Mathematische Umformungen:

( )0 1 0 1 1Y c c Y T I G c c Y c T I G= + − + + = + − + +

( )1 0 11 c Y c I G c T− = + + −

( )0 1

1

1

1Y c I G c T

c= + + −

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Die autonomen Ausgaben

• Der Term

stellt einen Teil der Güternachfrage dar und wird als „autonome Ausgaben“ bezeichnet.

• Diese Bezeichnung hängt mit der Vorentscheidung zusammen, die dort zusammengefassten Größen I, Gund T als exogen zu betrachten

0 1c I G c T+ + −

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 23

Spezialfall „Ausgeglichener Haushalt“

• Wenn der Staat genauso viel ausgibt wie er einnimmt, ist

• Dann lassen sich die letzten beiden Größen in den „autonomen Ausgaben“ zusammenfassen:

• Dabei wird in Übereinstimmung mit der Empirie angenommen, dass ist.

G T=

( )1 1 11 0G c T G c G c G− = − = − >

1 1c <

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 24

Spezialfall „defizitärer Haushalt“

• Auch in dem Fall, dass der Staat mehr ausgibt als er einnimmt, gilt:

1 0G c T− >

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 25

Spezialfall „Haushalt mit Überschuss“

• Nur in dem Fall, dass die Staatsausgaben erheblich unter den Steuereinnahmen liegen, wäre der Term für die autonomen Ausgaben negativ:

• Das dürfte bislang kaum vorgekommen sein!

1 0G c T− <

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 26

Der Multiplikator

• Den Faktor vor den autonomen Ausgaben

bezeichnet man als Multiplikator m. Wenn

und nicht negativ ist, ist der Nenner kleiner als 1 und der gesamte Bruch ist größer als 1.

1

1

1m

c=

1 1c <

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 27

Beispiel für einen Multiplikator

• Für

können Sie beispielsweise leicht ausrechnen, dass

der Multiplikator den Wert 2,5 annimmt.

1 0,6c =

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 28

Multiplikatoreffekt

• Eine Änderung der autonomen Ausgaben, also entweder des autonomen Konsums, der Investitionen oder des positivenTerms

um den Wert

ist mit einer Änderung der Produktion um

verbunden.

1G c T−

x∆

m x x∆ > ∆

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 29

Grafische Analyse des Gleichgewichts

• Auf der Abszisse wird das Einkommen Y abgetragen

• die Ordinate muss sowohl den entsprechenden Umfang der Produktion Y als auch die Nachfrage Z

darstellen

• Die Nachfrage wird durch die folgende Gleichung erfasst:

( )0 1 1Z c c T I G c Y= − + + +

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Gleichgewicht auf dem Gütermarkt

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Anstieg der autonomen Ausgaben

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 32

Investition und Ersparnis

• Definition:

Unter Ersparnis versteht man die Differenz zwischen dem Verfügbaren Einkommen und dem Konsum.

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 33

Ersparnis der Haushalte

• Anwendung der Definition ergibt:

• Umgeformt:

• Setzt man Y ein:

CYSDH

−=

CTYSH

−−=

( )TGICTGICSH

−+=−−++=

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Ersparnis des Staates

• Anwendung der Definition für die Ersparnis auf die Verfügbaren Einnahmen des Staates und die Staatsausgaben ergibt:

• Damit geht die Investitionsgleichung über in:

GTSG

−=

H GI S S= +

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Das Sparparadoxon

• Wenn die einzelnen Mitglieder der Haushalte mehr sparen, wirkt sich das auf das Sparen der Haushalte insgesamt aus: der autonome Konsum ist kleiner, ist also größer (nicht mehr so negativ).

• Andererseits geht das Einkommen zurück (Multiplikatoreffekt), das verringert die Ersparnis.

• Insgesamt gilt: I = const = S, d.h. volkswirtschaftlich gesehen ändert sich nichts an der Ersparnis. Positiver und negativer Effekt in SH heben sich auf.

( )( )TYccSH

−−+−=10

1

0c−

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 36

Geldmarkt

• Geldnachfrage

• Das ist die Menge Geld, die alle Wirtschaftssubjekte zusammengenommen halten wollen.

• Symbol: d

M

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 37

Determinanten der Geldnachfrage

• je höher das Nominaleinkommen, um so höher die Geldnachfrage

• je höher die Zinsen, um so geringer die Geldnachfrage

• schließlich hängt die Geldnachfrage noch davon ab, wie oft es die Hände wechselt: je öfter, um so weniger Geld wird benötigt. Wir abstrahieren im Folgenden von der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes.

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 38

Geldnachfrage

• Sei Y das Realeinkommen, P der Preisindex, dann ist PY das nominale Einkommen. Die Geldnachfrage wird durch die folgende Formel beschrieben:

• Formel:

• ist die Liquiditätspräferenz

( )dM PYL i=

( )L i

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 39

Anstieg des Nominaleinkommens

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 40

Das Geldangebot

• Beispiel für Zentralbankgeld: Euro, Dollar, Pfund, Yuan etc.

• Wie kommt das Geld unter die Leute?

– Offenmarktoperation: Zentralbank kauft oder verkauft (leiht oder verleiht) Wertpapiere

– Zentralbank gewährt den Geschäftsbanken Kredite (bei Hinterlegung von Sicherheiten)

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas

41

Gesamtes Geldangebot

• Zentralbankgeld plus Geld der Geschäftsbanken (Sichtguthaben)

• Symbol für das gesamte Geldangebot: oder einfach M

sM

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 42

Geldmarkt-Gleichgewicht

• Einsetzen ergibt:

(LM-Funktion für das Gleichgewicht)

s dM M=

( )M PYL i=

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Gleichgewichtszins

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 44

Reale Geldmenge

• Umstellen ergibt:

ist die reale Geldmenge – im Unterschied

zur nominalen Geldmenge M.

( )M

YL iP

=

M

P

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 45

Erhöhung des realen Einkommens bei konstantem Geldangebot

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 46

Der ökonomische Mechanismus

• höheres Einkommen � höhere Geldnachfrage � Nachfrage nach Wertpapieren fällt � deren Preis fällt

• Festverzinsliche Wertpapiere werfen stets dieselbe Menge Zinsen ab.

• Wenn die Zinsen gleich bleiben und der Wert eines Wertpapiers fällt � der Zinssatz steigt.

• Der Zinssatz ist der (Opportunitäts-) Preis für das Halten liquiden Geldes.

• Bei fixem Geldangebot wird der Zinssatz so lange steigen, bis sich ein neues Gleichgewicht auf dem Geldmarkt herausgebildet hat.

• In der Grafik werden diese Zusammenhänge unter Ausblendung des Wertpapiermarktes als Verschiebung der Kurve nach rechts dargestellt.

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 47

Kassenhaltungskoeffizient

• Umformen ergibt:

• Man bezeichnet dieses Verhältnis als Kassenhaltungskoeffizient KHK.

• Die Liquiditätspräferenz drückt sich im KHK aus.

• Der Kehrwert davon ist die Umlaufgeschwindigkeit

( )M

L iPY

=

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 48

Asymmetrischer Zusammenhang Liquidität und Zinsen

-15

-10

-5

0

5

10

15

0

4

8

12

16

60 65 70 75 80 85 90 95 00

LIPCY ZINSK

Veränderungsrate KHK und Zinssatz

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 49

Ableitung der LM-Kurve

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Interpretation

• Bei steigenden Einkommen und konstantem Geldangebot steigen die Zinssätze

50Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 51

Das IS-LM-Modell

• Zusammenfassung der beiden Modelle des Gütermarktes (IS) und des Geldmarktes (LM)

• Beide Modelle gelten - so wie das zusammenfassende Modell - für die kurze Frist

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 52

Nochmals: Investitionsfunktion

• Wovon hängen die Investitionen ab?

• Mikroökonomische Argumentation: bei Umsatzzuwächsen werden die Unternehmen auf Kapazitätsgrenzen stoßen und die Investitionen erhöhen

• (Kreditfinanzierte) Investitionen werden vermieden, wenn die Zinssätze hoch sind

� ( )iYII ,=

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 53

Investitionsfunktion

• Eventuell hängt die Investitionsfunktion noch von weiteren Faktoren ab:

– Kapitalbestand

– Preise

– Lohnkosten

– Unternehmereinkommen

– …

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 54

Empirische Überprüfung

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 55

Präzisierte Beschreibung des Gütermarktes

• Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage

( ) ( ) GiYITYCY ++−= ,

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 56

Zwei „Wirkungskanäle“

• Produktion � Einkommen � Verfügbares Einkommen � Konsum � Nachfrage � Produktion �…

• Produktion � Investition � Nachfrage �Produktion

• Beide Wirkungsketten lassen sich (immer noch) durch die bereits bekannte Abbildung erfassen, wenn man von einem konstanten Zinssatz ausgeht.

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 57

„Wirkungskanal“ Zinsen > Produktion

• Zinsen � Investitionen � Nachfrage � Produktion

• Art des Zusammenhanges: Bei steigenden Zinsen fallen die Investitionen

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 58

Wirkung eines Zinsanstiegs

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 59

Empirische Überprüfung

0

4

8

12

16

0

40

80

120

160

200

50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 00

ZINSK IN95

Investition und Zinssatz

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Ableitung der IS-Kurve

• Wir möchten den Einfluss der Zinsen (genauer: des Zinssatzes) auf die Produktion bzw. das Einkommen explizit in einem Diagramm darstellen.

• Dazu projizieren wir die Verschiebung der Kurve auf ein i,Y-Diagramm, dabei entsteht die IS-Kurve.

• Siehe die untere Grafik der folgenden Abb.:

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Interpretation der IS-Kurve

• Mit steigendem Zinssatz geht im Gütermarktgleichgewicht das Einkommen/die Produktion zurück.

• Dabei sind konstante Staatsausgaben und Steuern vorausgesetzt.

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Der Zusammenhang vonIS- und LM-Gleichung

• Gütermärkte und Geldmärkte existieren parallel;• Es wird vorausgesetzt, dass alle Märkte für sich genommen im

Gleichgewicht sind;• Folglich gelten die beiden Gleichungen:

• Es wird angenommen, dass beide Gleichungen zugleichgelten; eine Größe kann aus dem Gleichungssystem eliminiert werden.

( ) ( ) GiYITYCY ++−= ,

( )iYLP

M=

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Gleichgewicht zwischen Güter- und Geldmarkt

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 65

Das IS-LM-Modell

• Die beiden Gleichungen und die Abb. sind alternative Darstellungen des Modells.

• Das IS-LM-Modell wurde 1936/37 von John M. Keynes und John Hicks entwickelt.

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Verschiebung von A nach A‘ durch Steuererhöhung

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Wirkung einer expansiven Geldpolitik

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Zusammenfassung der Wirkungszusammenhänge

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 69

Arbeitsmarkt: Lohnfestsetzung

• Es sei W der durchschnittliche Nominallohn in einer Volkswirtschaft;

• sei das in der Zukunft erwartete Preisniveau und

• F(u,z) sei eine Funktion, die die negative Beziehung zwischen Arbeitslosigkeit u und Lohn erfasse, dann ist der Lohn

(6.1)

• z erfasse alle anderen (positiven) Einflüsse.

( )zuFPWe

,=

eP

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Empirische Überprüfung

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Vereinfachte Produktionsfunktion

• Wir setzen hier vereinfachend voraus, dass das Grenzprodukt der Arbeit konstant ist. Es gilt also:

A = const.

Dann können wir den Output so definieren, dass

Y = N

gilt.

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Lohnsatz W und Lohnsumme WN

• Bei der vereinfachten Produktionsfunktion entsprechen die Kosten einer zusätzlichen Output-Einheit genau den Kosten eines zusätzlichen Beschäftigten.

• Die Gesamtkosten der Produktion sind dann gleich der Lohnsumme:

WY = WN

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Preisfestsetzung

• Der Unternehmer versucht, auf dem Gütermarkt für seine Produkte einen Erlös zu erzielen, der höher ist als die Produktionskosten:

• Die Differenz ist der Gewinn oder Profit der Unternehmen:

PY WY>

UVPY WY Y= +

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 74

Preisfestsetzung

• Wir definieren ein griechisches m (müh):

• Dann gilt:

UVY

WYµ =

PY WY WY= + µ

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 75

Preisfestsetzung

• Dies kann man vereinfachen zu:

• Daraus folgt, dass der Preis einen Aufschlag auf die Kosten enthält:

( )WYPY µ+= 1

( )WP µ+= 1

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 76

Mark-up-Theorie

• Würde auf den Gütermärkten vollkommener Wettbewerb herrschen und würden wir diese Zusammenhänge langfristig betrachten, wäre laut Mikroökonomik

• drückt die Marktmacht der Unternehmen aus.

• Wir können volkswirtschaftlich als Einkommen aus Unternehmertätigkeit interpretieren.

0µ =0µ >

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Empirische Überprüfung

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Der Reallohn

• Kehren wir den Bruch in (6.9) um, bekommen wir eine Formel für den Reallohn:

• Die Preissetzung impliziert einen bestimmten Reallohn.

• Der implizite Reallohn sinkt mit wachsender Marktmacht der Unternehmen.

• Der tatsächliche Reallohn kann davon abweichen.

µ+=

1

1

P

W

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Das Gleichgewicht auf dem

Arbeitsmarkt

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 80

Zur Erklärung

• Der Reallohn ist gemäß der Lohnsetzungsgleichung eine fallende Funktion WS (Wage Setting) der Arbeitslosenquote u.

• Der von der Preissetzung implizierte Reallohn ist eine Konstante und damit unabhängig von der Arbeitslosenquote: die Gerade PS (Price Setting) in der Grafik.

• Man bezeichnet die Arbeitslosenquote im Schnittpunkt A der beiden Kurven als „natürliche Arbeitslosenquote“.

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Definition des Gleichgewichts

• Gleichsetzen der beiden Gleichungen für die Lohnsetzung und für die Preissetzung:

• Die natürliche Arbeitslosenquote ist eine implizite Funktion des Gewinnaufschlages.

( )1

,1

nF u z

µ=

+

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Natürliche Arbeitslosenquote und natürliches Produktionsniveau

• Umstellen der Formel ergibt:

• Einsetzen in obige Gl.:

L

Yu

n

n−=1

µ+=

1

1,1 z

L

YF

n

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 84

Das AS-AD-Modell

• Charakteristik auf Modellebene:

– (andere) Kombination aller bisher behandelten Modelle

• Charakteristik auf Ebene des Gegenstandes:

– Güter-, Geld-, Finanz- und Arbeitsmarkt

• Vorgehensweise:

– Zusammenfassung aller Aussagen

• zum Angebot � Aggregate Supply

• zur Nachfrage � Aggregate Demand

– Vereinigung zum AS-AD-Modell

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 85

Preisgleichungen

• Gleichung für die Lohnsetzung:

(7.1)

• (Vereinfachte) Gleichung für die Preissetzung:

(7.2)

• Die vereinfachende Annahme:

(siehe oben) wird jetzt fallen gelassen.

( )zuFPWe

,=

( )WP µ+= 1

eP P=

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 86

Determinanten des Preisniveaus

• Einsetzen ergibt:

• Das tatsächliche Preisniveau hängt ab

– von den Preiserwartungen

– vom Gewinnaufschlag

– von der Arbeitslosenquote u

– von der Sammelvariablen z

( ) ( )1 ,e

P P F u zµ= +

eP

µ

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 87

Die AS-Funktion

• Aus obigen Gleichungen erhält man:

• Das Preisniveau hängt ab– positiv vom erwarteten Preisniveau

– positiv vom Gewinnaufschlag

– positiv von der Produktion Y (siehe nächste Folie!)

– negativ von der Erwerbspersonenzahl L

– positiv von der Sammelvariablen z

µ

( )

−+= z

L

YFPP

e,11 µ

eP

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Die AS-Kurve

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Steigende Preiserwartungen

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Die aggregierte Nachfrage

• Ziel: die aggregierte Nachfragefunktion

– sie stellt dar, wie sich Änderungen des Preisniveaus auf die Produktion auswirken

• Ausgangspunkte sind:

– die IS-Gleichung:

– die LM-Gleichung:

( ) ( ),Y C Y T I Y i G= − + +

( )M

Y L iP

=

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Interpretation der beiden Formeln

• Die linke Seite der IS-Gleichung stellt die Produktion, genauer gesagt: das Angebot, dar und die rechte Seite die Nachfrage auf dem Gütermarkt.

• Ähnlich ist die Zuordnung der Seiten der LM-Gleichung, die sich auf den Geldmarkt bezieht: Links steht das Geldangebot und rechts die Geldnachfrage.

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Ableitung der AD-Kurve

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Verschiebungen der AD-Kurve

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Formeldarstellung der „Verschiebungen“:Die AD-Funktion

• Die beiden Verschiebungen zeigen, dass die aggregierte Nachfrage neben dem Preisniveau auch vom realen Geldangebot, den Staatsausgaben und damit auch von den Steuereinnahmen abhängt:

• Die Steuern T wirken (wie das Preisniveau P) negativ auf die Nachfrage ein. (Alles andere positiv.)

, ,M

Y Y G TP

=

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Gleichgewicht in der kurzen und mittleren Frist

• Im folgenden werden die Funktionen für das aggregierte Angebot und die aggregierte Nachfrage zusammengefasst.

• AS-Funktion:

• AD-Funktion:

( )

−+= z

L

YFPP

e,11 µ

, ,M

Y Y G TP

=

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Das kurzfristige Gleichgewicht

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 97

Von der kurzen zur mittleren Frist

• Ausgangspunkt ist die Situation in der letzten Abb.

• Analyse dieser Situation

– das tatsächliche Preisniveau liegt über dem erwarteten

– die Tarifparteien sind von einem zu geringen Preisniveau ausgegangen

– die Preiserwartungen werden nach oben korrigiert:

– Die AS-Kurve verschiebt sich dabei nach oben: zunächst von A nach A‘ (siehe folgende Abbildung)

'e e

P P<

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Anpassung der Produktion

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Restriktive Fiskalpolitik

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Makroökonomik - Doz. Dr. Georg Quaas 100

Kurz- und mittelfristige Wirkung verschiedener Politiken

• Legende:

– Keine Änderung: -

– Erhöht sich: ↑

– Verringert sich: ↓