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Klassiker! 1 Malena Ernman Mahler Chamber Orchestra Teodor Currentzis Mittwoch 2. November 2011 20:00

Malena Ernman Mahler Chamber Orchestra Teodor · PDF filePause gegen 21:00 Ende gegen 22:00 ... Benjamin Britten 1913 – 1976 Sinfonietta op. 1 (1932) Version für Flöte, Oboe, Klarinette,

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Klassiker! 1

Malena Ernman

Mahler Chamber Orchestra Teodor Currentzis

Mittwoch 2. November 2011 20:00

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Bitte beachten Sie:

Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben

Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stoff taschen tücher des Hauses

Franz Sauer aus.

Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte

schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen

Gründen nicht gestattet sind.

Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis,

dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie

möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens

in der Pause einnehmen.

Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen

gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch

für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können.

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Klassiker! 1

Malena Ernman Mezzosopran

Mahler Chamber Orchestra

Teodor Currentzis Dirigent

Mittwoch 2. November 2011 20:00

Pause gegen 21:00

Ende gegen 22:00

Förderer der MCO Residenz NRW:

Kunststiftung NRW • Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,

Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen

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PROGRAMM

Benjamin Britten 1913 – 1976

Sinfonietta op. 1 (1932)

Version für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott,

Horn und Streichquintett (1936)

Poco presto ed agitato

Variation, Andante lento

Tarantella, Presto vivace

Dmitrij Schostakowitsch 1906 – 1975

Kammersinfonie c-Moll op. 110a (1960)

Bearbeitung für Streichorchester von Rudolf Barschai

nach dem Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110

Largo

Allegro molto

Allegretto

Largo

Largo

Benjamin Britten

Phaedra op. 93 (1975)

Dramatische Kantate für Mezzosopran und kleines Orchester

Text von Robert Lowell nach »Phädra« von Racine

Pause

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Sergej Prokofjew 1891 – 1953

Quintett für Oboe, Klarinette, Violine, Viola und Kontrabass

g-Moll op. 39 (1924)

Thema. Moderato – Variation I. L’istesso tempo –

Variation II. Vivace

Andante energico

Allegro sostenuto, ma con brio

Adagio pesante

Allegro precipitato

Andantino

Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 (1916 – 17)

»Symphonie classique«

Allegro

Larghetto

Gavotta. Non troppo allegro

Finale. Molto vivace

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Benjamin BrittenPhaedra op. 93 (1975)Dramatische Kantate(Text von Robert Lowell nach Phädra von Racine)

PROLOGUE

In May, In brilliant Athens, on my marriage

day, I turned aside for shelter from the

smile of Theseus.

Death was frowning in an aisle –

Hippolytus! I saw his face, turned white!

RECITATIVE

My lost and dazzled eyes saw only night

Capricious burnings flickered through my bleak

Abandoned flesh. I could not breathe or speak.

I faced my flaming executioner,

Aphrodite, my mother’s murderer!

I tried to calm her wrath by flowers and praise,

I built her a temple, fretted months and days on decoration.

Alas, my hungry open mouth, Thirsting with adoration, tasted

drouth – Venus resigned her altar to my new

lord.

PROLOG

Im Mai,Im leuchtenden Athen, an meinem

Hochzeitstag,Wandt’ ich mich ab, Schutz

suchend vor dem lächelnden Theseus.

Im Seitengang der Tod, der finster blickende –

Hippolytos! Ich sah’ sein Antlitz und erblasste!

REZITATIV

Mein Auge, hilflos, blind, sah nur die Nacht,

Launische Feuer flackerten in meinem Fleisch,

Dem freudlos einsamen. Nicht atmete noch sprach ich.

Ich stand vor meiner flammenden Henkerin,

Vor Aphrodite, meiner Mutter Mörderin!

Mit Blumen, Lobgesang sucht’ ich sie zu beschwichtigen,

Baut’ einen Tempel ihr, verwandt’ Tage, Monate auf seinen Schmuck.

Doch ach, mein gierig offner Mund,Vor Sehnsucht dürstend, kostete

nur Dürre – Denn meinem neuen Herrn ließ

Venus den Altar.

DIE GESANGSTEXTE

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PRESTO (to Hippolytus)

You monster! You understood me too well!

Why do you hang there, speechless, petrified, polite!

My mind whirls. What have I to hide?

Phaedra in all her madness stands before you.

I love you! Fool. I love you, I adore you!

Do not imagine that my mind approved

My first defection, Prince, or that I loved

Your youth light-heartedly, and fed my treason

With cowardly compliance, till I lost my reason.

Alas, my violence to resist you made

My face inhuman, hateful.I was afraidTo kiss my husband lest I love his

son.I made you fear me (this was easily

done);You loathed me more, I ached for

you no less.Misfortune magnified your

loveliness.The wife of Theseus loves

Hippolytus!See, Prince! Look, this monster,

ravenousFor her execution, will not flinch.I want your sword’s spasmodic final

inch.

PRESTO (zu Hippolytos)

Du Ungeheuer! Du begriffst es allzu gut!

Was stehst du dort, sprachlos, versteinert, und sittsam!

Mir wankt der Sinn. Was hab’ ich zu verbergen?

In ihrem Wahnsinn steht Phädra vor dir.

Ich lieb’ dich! Tor, ich liebe, ich vergöttre dich!

Du darfst nicht glauben, Prinz, dass mein Sinn

Den ersten Fall gebilligt, dass ich leichten Herzens

Nur deine Jugend liebte, meiner Falschheit

Feige mich fügte, bis ich den Verstand verlor.

In meinem Kampfe, dir zu widerstehen, entmenschte

Sich mein Gesicht, wurde abscheulich.

Dem Gatten versagte ich den Kuss, dass ich den Sohn nicht liebte.

Bald fürchtetest du mich (es war nicht schwer);

Je mehr ich dir verhasst, so mehr bangt’ ich nach dir.

Noch schöner schienst Du mir im Missgeschick.

Theseus’ Gemahlin liebt Hippolytos!

Sieh, Prinz! Schau, dieses Ungeheuer

Giert nach der Hinrichtung, sie scheut sie nicht.

Ich sehne mich nach deines Schwertes letztem Zoll.

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RECITATIVE (to Oenone)

Oh Gods of wrath,How far I’ve travelled on my

dangerous path!I go to meet my husband;At his side will stand Hippolytus.How shall I hideMy thick adulterous passion for this

youth,Who has rejected me, and knows

the truth?Will he not draw his sword and

strike me dead?Suppose he spares me? What if

nothing’s said?Can I kiss Theseus with dissembled

poise?The very dust rises to disabuse

My husband - to defame me and accuse!

Oenone, I want to die.Death will give me freedom;Oh it’s nothing not to live;Death to the unhappy’s no

catastrophe!

REZITATIV (zu Önone)

Oh Zornesgötter,Wie weit, wie weit hat mich der

Unheilsweg geführt!Dem Gatten gehe ich entgegen; Neben ihm wird Hippolytos stehen.Wie verhehle ichDie ehebrecherische Lust nach

diesem Knaben,Der mich zurückgestoßen hat und

mich durchschaut?Zückt er nicht gleich sein Schwert,

mich zu erschlagen?Und wenn er mich verschont?

Wenn er nichts sagt?Soll ich mit vorgetäuschter Ruhe

Theseus küssen?Aufwirbeln wird der Staub, um

meinem GattenDie Wahrheit zu verraten, mich zu

schmähen, anzuklagen!Önone, ich will sterben.Der Tod wird mich befreien,Nicht zu leben, das ist gar nichts;Unglücklichen ist der Tod keine

Katastrophe!

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ADAGIO (to Theseus)

My time’s too short, your highness. It was I,

Who lusted for your son with my hot eye.

The flames of Aphrodite maddened me.

Then Oenone’s tears,Troubled my mind; she played upon

my fears,Until her pleading forced me to

declareI loved your son.Theseus, I stand before you to

absolveYour noble son.Sire, only this resolveUpheld me, and made me throw

down my knife.I’ve chosen a slower way to end my

life –Medea’s poison; chills already dart

Along my boiling veins and squeeze my heart.

A cold composure I have never known

Gives me a moment’s poise. I stand alone

And seem to see my outraged husband fade

And waver into death’s dissolving shade.

My eyes at last give up their light, and see

The day they’ve soiled resume its purity.

ADAGIO (zu Theseus)

Hoheit, mir bleibt nur wenig Zeit. Ich war es,

Die euren Sohn mit heißem Aug’ begehrte.

Zum Wahnsinn trieb mich Aphrodites Glut.

Doch Önones TränenBedrückten mein Gemüt, sie nutzte

meine FurchtUnd flehte, bis ich euch gestehen

musste,Dass euren Sohn ich liebte.Theseus, ich steh’ vor euch um

euren edlen SohnVon Sünde freizusprechen.Herr, das alleinHat mich gestärkt, dass ich das

Messer wegwarf.Ein Mittel, das so schnell nicht

wirkt, bringt mir das Ende –Medeas Gift; schon jagen eis’ge

SchauerDurch meine heißen Adern und

umklammern mir das Herz.Gefasst und kalt wie nie zuvor ich

war,Genieß’ ich einen Augenblick der

Ruhe. Ich steh’ allein,Mir scheint, dass mein entehrter

Gatte schwindetUnd taumelnd sich im

Todesschatten auflöst.Die Augen brechen endlich mir und

sehenDen Tag, den sie besudelt, wieder

rein erstehen.

Übersetzung: Gery Bramall

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ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS

Inspiriert von Schönberg –Benjamin Brittens Sinfonietta op. 1

Der englische Komponist Benjamin Britten äußerte einmal: »Ich

glaube, ein Künstler sollte ein Teil seiner Gesellschaft sein, sollte

für sie arbeiten und von ihr gebraucht werden. Während der letzten

hundert Jahre ist das immer seltener geworden, und das Ergebnis

ist, dass der Künstler ebenso darunter gelitten hat wie die Gesell-

schaft.« Die Kommunikation mit dem Publikum war ihm deshalb

wichtig, und auch, um seine pazifistischen und humanistischen

Anschauungen zu vermitteln, suchte er nach einer allgemein ver-

ständlichen musikalischen Sprache – was ihm vielleicht am ein-

drücklichsten in seinem War Requiem gelungen ist. Überhaupt

stand Britten der Vokalmusik näher als den rein instrumentalen

Gattungen. Eine seiner wenigen sinfonischen Beiträge ist die Sin-

fonietta op. 1 für Kammerorchester, von der er 1936 eine Version für

Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn und Streichquintett anfertigte.

Es ist nicht das erste Werk Brittens – »Ich fing an zu komponieren,

als ich noch ein ganz kleiner Junge war. Ich muss außerordent-

lich viel Energie gehabt haben. Ich schrieb eine Sinfonie nach

der anderen, ein Lied nach dem anderen, auch eine sinfonische

Dichtung«, erinnerte sich Britten später. Aber die Sinfonietta ist

das erste Werk, das der junge Komponist der Veröffentlichung für

würdig befand. Er schrieb sie im Sommer 1932 während seines

Klavier- und Kompositionsstudiums am Royal College of Music

in London.

Britten griff in seinem Schaffen – in Vokal- wie in Instrumentalwer-

ken – auf traditionelle Formen zurück, gab die tonale Harmonik

nicht auf, mischte sie aber mit freitonalen Elementen, was gerade

in der Sinfonietta zu einer innovativen Klanglichkeit geführt hat.

Der 18-Jährige ließ sich darin unüberhörbar von Arnold Schön-

bergs erster Kammersinfonie inspirieren. Nicht nur was die kleine

Besetzung angeht. Auch in der dichten motivisch-thematischen

Arbeit und dem aufsteigenden Hornmotiv zu Beginn lassen sich

Beziehungen zum Vorbild herstellen.

Brittens Sinfonietta ist zwar im Gegensatz zu Schönbergs einsätzi-

gem Werk klassisch dreisätzig: mit einem Kopfsatz in angedeuteter

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Sonatenform, einem langsamen Variationensatz und einer wuse-

ligen Tarantella als Finale. Jedoch lässt sich latent auch hier eine

einsätzige Konzeption entdecken: Im ersten Satz wird das Thema

der einleitenden Takte motivisch zerlegt und durchführungsartig

variiert – Material, auf das dann in den folgenden Sätzen zwecks

zyklischer Einheit immer wieder zurückgegriffen wird. Auch die

Tatsache, dass die Sätze ohne Pause ineinanderübergehen, unter-

streicht die versteckte Einsätzigkeit.

Ein persönliches Requiem –Dmitrij Schostakowitschs Kammersinfonie op. 110a

Die Kammersinfonie c-Moll op. 110a von Dmitrij Schostakowitsch

ist eigentlich eine Bearbeitung. Der Dirigent Rudolf Barschai hat

1960 Schostakowitschs Streichquartett Nr. 8 c-Moll op.  110 mit

Einwilligung des Komponisten für Streichorchester arrangiert.

Das Streichquartett entstand in nur drei Tagen im Sommer 1960

in Gohrisch bei Dresden während Schostakowitschs Arbeit an der

Filmmusik zu Fünf Tage – Fünf Nächte, einem in deutsch-sowjeti-

scher Koproduktion entstandenen Propagandafilm über die Zer-

störung und Wiedererstehung Dresdens. Unter dem Eindruck der

Filmarbeiten widmete Schostakowitsch sein Quartett »den Opfern

des Faschismus und des Krieges« und bezog somit – wie so oft –

politisch Stellung. So schrieb er etwa in seinen Memoiren: »Die

meisten meiner Sinfonien sind Grabdenkmäler. Zu viele unserer

Landsleute kamen an unbekannten Orten um. Niemand weiß, wo

sie begraben liegen, nicht einmal ihre Angehörigen. Wo soll man

Meyerhold ein Denkmal setzen? Wo Tuchatschewskij? Man kann

es in der Musik. Ich würde gern für jeden Umgekommenen ein

Stück schreiben. Doch das ist unmöglich. Darum widme ich ihnen

allen meine gesamte Musik.«

Offenbar stehen aber hinter dem Werk vor allem ganz persönliche

Ambitionen: die Idee eines Requiems für sich selbst. »Ich dachte

daran, dass nach meinem Tod wohl niemand ein Werk zu meinem

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Gedächtnis komponieren würde«, schrieb Schostakowitsch

damals an den befreundeten Regisseur Isaak Glinkman. »Daher

habe ich beschlossen, ein solches Werk selbst zu schreiben.«

In Opus 110, das fünfsätzig ist und mit drei Largos ungewöhnli-

cherweise mehr langsame als schnelle Sätze enthält, verarbei-

tet Schostakowitsch erstmals Zitate aus seinen Schlüsselwer-

ken: etwa aus den Sinfonien Nr. 1, 5, 10 und 11, aus der Oper Lady

Macbeth von Mzensk und aus seinem Klaviertrio op. 67. Auch das

Revolutionslied »Im Kerker zu Tode gemartert« kann man heraus-

hören sowie Wagners Trauermusik aus der Götterdämmerung.

Darüber hinaus sind die Initialen des Komponisten – D-Es-C-H –

in allen fünf Sätzen wiederzufinden. Erstmals erklingen sie gleich

zu Beginn des Kopfsatzes im Violoncello und gehen dann zu den

anderen Instrumenten über. In den folgenden Sätzen tauchen sie

immer wieder in unterschiedlichster Gestalt auf. Nie hat Schosta-

kowitsch seine eigene Person in einem Werk deutlicher offenbart,

nie ist er autobiographischer geworden.

Die Wucht der Leidenschaften –Benjamins Brittens Phaedra op. 93

Sehr ungewöhnlich instrumentiert ist Brittens Spätwerk Phaedra,

eine »dramatische Kantate« für Mezzosopran und kleines Orches-

ter auf einen Text von Robert Lowell nach Racines gleichnami-

ger Tragödie, die den griechischen Mythos verarbeitet: Königin

Phaedra, von Aphrodite verzaubert, verliebt sich in ihren Stief-

sohn Hippolytos, wird von ihm aber zurückgewiesen. Verzweifelt

wählt Phaedra den Freitod, nicht ohne sich vorher an Hippolytos

zu rächen: Er soll ihr in ehebrecherischer Absicht nachgestellt

haben, behauptet sie. In Trauer über den Tod seiner Gattin Phaedra

verflucht König Theseus Hippolytos, seinen Sohn. Der wird von

seinem eigenen Fluchtwagen zu Tode geschleift.

Phaedra entstand im Sommer 1975, ein Jahr vor Brittens Tod. Er

schrieb das Werk für die britische Mezzosopranistin Janet Baker,

die sich zu einer trefflichen Interpretin seiner Werke entwickelt

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hatte. Britten litt zu dieser Zeit an den Folgen einer Herzoperation,

von der er sich nie mehr erholen sollte. An die Komposition einer

ganzen Oper war nicht mehr zu denken.

Phaedra ist fünfteilig. Jeder Abschnitt stellt eine Station dar auf

dem Schicksalsweg Phaedras: vom Hochzeitstag bis zu ihrem

Tod, den man ihm finalen lyrischen Cello-Solo erahnen kann. Pha-

edra blickt zurück im Zorn. Ihr expressiver Gesang ist der Wucht

der Leidenschaften unterworfen, immer wieder überwältigen ihre

Gefühle sie. Das Instrumentalensemble besteht aus einem klei-

nen Streichorchester, Schlagzeug, Solo-Cello und Cembalo. Ein

barockes Cembalo? Vielleicht eine Reminiszenz an Händels ita-

lienische Solo-Kantaten. Auch der formale Aufbau von Phaedra

und sein Wechsel von Rezitativischem und Ariosem verweisen auf

diese Kantatentradition. Das Sujet ohnehin.

Dramatisch wirkungsvoll ist der Umgang mit Schlagwerk und

Cembalo: Die an das Militär gemahnende Gewalt der Schlagins-

trumente wird kontrastiert mit den gläsernen, zarten Klängen des

Cembalos. Zeichen für Phaedras Verletzlichkeit, die als Königin

mit ihrem Freitod Staatsverrat begeht.

Tod einer Tänzerin –Sergej Prokofjews Quintett op. 39

Ungewöhnlich besetzt ist auch Sergej Prokofjews Quintett g-Moll

op. 39 für Oboe, Klarinette, Violine, Viola und Kontrabass. Grund

hierfür: Der Komponist schrieb es 1924 in Paris für eine Produk-

tion des Choreografen Boris Romanow und dessen »Russisches

romantisches Theater« – eine reisende Ballett-Compagnie, die

über ein kleines Tourneeorchester aus diesen Instrumenten

verfügte.

Die groteske Handlung des geplanten Balletts namens Trapèze

spielte im Zirkusmilieu: Im Mittelpunkt des Plots steht eine Tän-

zerin (charakterisiert im zweiten Satz), um die verschiedene Kolle-

gen buhlen (dritter Satz). Jeder einzelne macht der Ballerina seine

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Aufwartung (vierter Satz). Es kommt zum wilden Streit, bei dem

ein Knallkörper explodiert und die Tänzerin tötet (fünfter Satz). Das

Finale widmet sich der Trauer der Gaukler um ihre verstorbene

Kollegin.

Die geplante Tournee mit diesem Stück durch deutsche und

italienische Städte kam allerdings wegen Finanzierungsproble-

men und Intrigen der Primaballerina erst 1925 zustande. Prokof-

jew wollte sich aber von den unsicheren Auftragsverhältnissen

nicht abhängig machen und fertigte bereits im Vorfeld der Bal-

lett-Aufführungen eine konzertante Fassung des Werks an – das

am heutigen Abend gespielte Quintett op. 39. Es umfasst sechs

Sätze: die Nummern drei bis acht der vollständigen Ballettmusik

zu Trapèze, die im November 1925 im Landestheater Gotha ihre

Premiere erlebte. Die zusätzlichen Stücke für die Bühnenauffüh-

rungen gingen später in Prokofiews Divertissement op. 43 ein.

Nicht nur klassisch –Sergej Prokofjews Sinfonie Nr. 1 op. 25

(Symphonie classique)

Warum nannte Sergej Prokofjew seine erste Sinfonie D-Dur Sym-

phonie classique? Der Komponist schrieb dazu in seiner Autobio-

graphie: »Erstens, weil es so einfacher war; zum anderen in der

Absicht, die Philister zu ärgern, und außerdem in der heimlichen

Hoffnung, letztlich zu gewinnen, wenn die Sinfonie sich wirklich

als ›klassisch‹ erwiese.«

Ein Klassiker ist das sinfonische Kleinod schon alleine deshalb,

weil es zusammen mit dem Ballett Romeo und Julia und dem sin-

fonischen Kindermärchen Peter und der Wolf heute zu Prokofjews

populärsten Werken gehört. Der 24-Jährige schrieb es in den

Jahren 1915/16. Er habe darin die These erproben wollen, dass

»Haydn, wenn er in unserer Zeit gelebt hätte, seinen eigenen Stil,

vermehrt um einiges Neue, beibehalten hätte«, erinnerte sich Pro-

kofjew – gewiss mit einem Augenzwinkern. Klassisch im Sinne

Haydns ist die übersichtliche Orchesterbesetzung (Streicher,

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doppelt besetzte Bläser, Pauken), die knapp und prägnant aus-

formulierte viersätzige Anlage, ihre tänzerische Verspieltheit. Das

20. Jahrhundert schlägt sich dagegen vor allem in unvermittelten

Tonartenübergängen nieder, in der abwechslungsreichen Instru-

mentierung, in rhythmischen Verschiebungen und melodischen

Verfremdungen.

Prokofjews erste von sieben Sinfonien ist ein frühes Beispiel für

den Neoklassizismus, der vor allem in Frankreich in den folgen-

den Jahren Bedeutung erlangen sollte: Als Gegenreaktion auf die

überbordende Emotionalität der Spätromantik suchten Kompo-

nisten wie etwa Igor Strawinsky oder Maurice Ravel die Rückkehr

zur Objektivität auf dem Weg der Wiederbelebung vorromanti-

scher Zustände. Das schlug sich in der Vorliebe für kleinere Beset-

zungen nieder, in der verstärkten Verwendung kontrapunktischer

Strukturen innerhalb einer transparenten Instrumentation, in einer

einfacheren Harmonik sowie in der Verwendung älterer Formen

wie der Suite, Toccata, Passacaglia oder des Concerto grosso

(weshalb der Neoklassizismus gelegentlich auch Neobarock

genannt wurde). Der Kopfsatz und das quecksilbrige Finale der

Symphonie classique artikulieren sich dementsprechend in kurz

gefasster Sonatenform. Die Mittelsätze sind als sehr langsames

Menuett (zweiter Satz) und Gavotte (dritter Satz) gestaltet; aus

beiden hört man bereits deutlich den zukünftigen Ballett-Kom-

ponisten heraus. Alle Sätze prägt ein leicht ironischer, heiterer,

niemals bösartiger Tonfall.

Populär ist die Symphonie classique vor allem wegen ihres vor

theatraler Energie nur so strotzenden ersten Satzes. Die Instru-

mente spielen sich die musikalischen Gedanken wie Pingpong-

Bälle zu: meisterhaft, wie Prokofjew hier die unterschiedlichen

Charakteristika der Instrumente zur Geltung bringt. Wie in einer

großen, angeregten Gesprächsrunde äußern sich die Instru-

mente mal heiter, übermütig, protzig, mal neckend, frotzelnd oder

auftrumpfend.

Verena Großkreutz

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»Ich suche nach der Schönheit des rauen Steins …«

Ein Interview mit Teodor Currentzis

Herr Currentzis, Sie sind in Griechenland geboren, haben in Athen

Komposition, dann in Sankt-Petersburg Dirigieren studiert. Nun

leben Sie seit 17 Jahren ständig in Russland. Sehen Sie sich als einen

griechischen oder als einen russischen Dirigenten?

Als russischen Dirigent, weil mein wichtigster Lehrer Ilya Musin war

– ein genialer Dirigent und Pädagoge, der die russische Dirigier-

schule am Sankt Petersburger Konservatorium geschaffen hatte.

Seine Schüler sind Valery Gergiev und Yuri Temirkanov, um nur

einige zu nennen. Es war mein größtes Glück, bei ihm studieren zu

dürfen, ich bin einer der letzten von seinen Schülern. Sie sind alle

sehr unterschiedlich, doch jeder von seinen Absolventen besitzt

außer einer starken Individualität diese halbmagische Fähigkeit,

etwas sehr persönliches in Musik auszudrücken und weiter zu

vermitteln. Es geht dabei nicht um Dirigiertechnik, sondern um ein

ganzes philosophisches System, das Musin fanatisch propagierte.

Worum geht es in diesem System?

Es geht im Grunde darum, dass der Dirigentengestus nicht nur

etwas bildliches darstellen soll, sondern Träger einer bestimmten

Bioenergie sein soll, die nur bei direktem Kontakt übertragen wer-

den kann. Deshalb bitte ich Sänger bei Opernaufführungen mich

nicht am Monitorbildschirm zu verfolgen, sondern auch von der

Bühne meine Augen, meine Hände im Blick zu behalten. Ein Mal

habe ich mit meinem Orchester Musica Aeterna ein Experiment

durchgeführt. Ich bat die Musiker, die Augen zu schließen, und

gab den Auftakt. Und alle haben synchron eingesetzt. Ich möchte

das Geheimnis der Dirigierkraft erforschen. Ich glaube, es geht

dabei um eine Art der Hypnose, weil auch hier ein direkter Kontakt

und eine Beeinflussung eine große Rolle spielen.

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Ihr Kammermusikorchester Musica Aeterna haben Sie in Nowosibirsk

ins Leben gerufen, als Sie 2004 dahin als Generalmusikdirektor an

die Oper berufen wurden. Seitdem sind Sie und ihre Musiker unzer-

trennlich. Warum war es Ihnen so wichtig, ein eigenes Orchester zu

gründen?

Ich war früher Assistent von Yuri Temirkanov bei den Petersbur-

ger Philharmonikern, ich dirigierte oft im Mariinsky-Theater, ich

trat mit dem Russian National Orchestra auf, mit dem großen

Sinfonieorchester namens Swetlanow und vielen anderen. Aber

in allen diesen großen und kleinen Orchestern fehlte mir etwas

Grundlegendes – nämlich die Liebe der Musiker zu der Musik, die

sie aufführen. Ich habe gemerkt, dass das System des Orchesters

diesen Punkt einfach nicht vorsieht. Es steht in keinem Kontrakt,

dass der Geiger mit Liebe musizieren soll. Da stehen ganz andere

Begriffe – Rechte, Tarife, Gewerkschaft … Das ist ein Vokabular

der Menschen, die einander nicht vertrauen, die an Harmonie im

Orchester nicht glauben, die rein mechanisch jeden Tag ihren

Kollegen »Guten Morgen!« sagen.

Aber ich glaube, das ist nicht nur ein spezifisch russisches Problem.

Auch europäische Orchester haben ihre Regeln, was Probezeiten

oder Honorarfragen angeht …

Und genau deswegen wohne ich nicht in Europa, nicht in Amerika,

sondern in Russland und arbeite mit meinem Orchester – wochen-

lang, zwölf Stunden am Tag. Und sie machen es mit. Weil uns die

Liebe zur Musik verbindet. Ich möchte ein neues Orchestermodell

erschaffen. Eine Art Musikkloster, oder Musikbrüderschaft. Musik

ist ein großer Schatz, und wir, die die Musik machen, müssen

alles tun, um offen, ehrlich und hingebungsvoll diesen Schatz zu

präsentieren. Ich dirigiere ja oft im Ausland – in Paris, in Baden-

Baden, in München, jetzt in Köln. Aber auch da versuche ich,

meine Arbeitsansichten zu vermitteln.

Ich glaube, das ganze Orchestersystem muss sich verändern. Die

Musiker müssen sich endlich daran erinnern, warum sie sich einst

der Musik gewidmet haben. Und in meinem Kammerorchester

Musica Aeterna wissen die Musiker das noch. Während meiner

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Tätigkeit als Musikdirektor des Opernhauses in Nowosibirsk (das

war von 2004 bis 2010) gründete ich dieses Ensemble für histori-

sche Aufführungspraxis, die in Russland so gut wie unbekannt ist.

Dann kam der Kammerchor New Sibirian Singers. Beide Ensemb-

les sind jetzt mit mir nach Perm umgezogen, wo ich seit der Saison

2010/11 als Künstlerischer Direktor des Staatlichen Opernhauses

und Balletttheaters in Perm berufen wurde. Der Großteil der Musi-

ker ist mir gefolgt, mittlerweile kommen zu uns nach Perm Inst-

rumentalisten aus Moskau, Sankt Petersburg, aus Deutschland,

Holland. Es sind alles Menschen, die noch träumen können, die

daran glauben, dass wenn man mit Herzblut spielt, sie eine Offen-

bahrung erleben werden. Sie gehen in Musik auf, wir arbeiten von

früh bis spät, und dann sehe ich sie auf den Fluren des Theaters

– sie üben bis 3 Uhr nachts, sie spielen Quartette, Duette … Auch

ihr privates Leben ist von der Musik nicht trennbar – viele sind

miteinander verheiratet, Kinder laufen bei Proben im Theatersaal

rum. Wir leben wie in einer großen Familie zusammen. Den Beruf

eines Musikers kann man ja nicht zum Beispiel mit dem eines

Buchhalters vergleichen. Es ist schon etwas besonderes, es erfor-

dert viel Aufopferung, aber andererseits schenkt es den Zuhörern

in der ganzen Welt viel Freude und Glück.

Ihre jüngste CD-Einspielung von Mozarts Requiem mit ihren bei-

den Ensembles hat Ihnen in Deutschland viele lobende Rezensionen

beschert. Von einer frischen und entstaubten Mozartversion war die

Rede, Sie hätten die Schönheit dieses Werkes verblüffend transparent

gemacht. In Russland hingegen liest man sehr unterschiedliche Kriti-

ken auf Ihre Einspielungen und Premieren. Manch einer ist begeistert

von den Novationen, der andere spricht von Stilbruch … Es scheint,

dass Sie polarisierend wirken?

Wahrscheinlich bin ich tatsächlich ein Radikaler. Ich habe eine

kompromisslose Haltung, was meine Sicht der Werke angeht.

Und diese Sicht unterscheidet sich fast immer von der tradi-

tionellen Interpretation, ich sehe und höre in der Partitur ganz

andere Sachen, als die, die andere Dirigenten sehen und hören

… Oft versuchen meine Kollegen die Handschrift des Kompo-

nisten zu nivellieren, eckige Momente abzurunden. Ich schleife

aber aus Steinen keine glatten Marmorsäulen, ich suche nach der

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Schönheit des rauen Steins. Wenn Mozart »sforzando« schreibt,

erklingt es bei den meisten Aufnahmen wie ein kleiner Akzent. Ich

sag’ aber meinen Musikern, es soll so klingen, als ob sie Nägel in

Noten einschlagen!

Sie gelten heute als einer der einflussreichsten Dirigenten Russlands.

Das Moskauer Bolschoi-Theater verpflichtet Sie ständig als Gastdi-

rigent, Sie stehen regelmäßig an den Pulten aller großen russischen

Orchester. Warum leben Sie nicht in Moskau oder Sankt Petersburg,

den beiden wichtigen Musikzentren Russlands, sondern in Perm, im

Ural?

Weil weder in Moskau noch in Sankt Petersburg das möglich wäre,

was ich in Perm mache. Ich habe dort mein eigenes Musiklabora-

torium, mein Orchester, meinen Chor. In Perm geschieht seit zwei

Jahren eine permanente Kulturrevolution, die Machthabenden

wollen aus Perm eine Alternative für Moskau und Sankt Peters-

burg erschaffen. Da gibt es Ausstellungen moderner Kunst, neue

Theateraufführungen, Kinofestivals, Perm lädt beste Künstler zu

sich ein, es entsteht dort gerade eine alternative Kulturszene zu

Moskau und Sankt Petersburg. Und es ist eine gesunde Alter-

native, denn nur dort, in der Provinz, kann man etwas qualitativ

Neues erschaffen und Menschen zur Musik bringen. Und die Men-

schen in Perm sind anders, nicht übersättigt wie in anderen grö-

ßeren Städten. Sie sitzen nicht gelangweilt auf den besten Plätzen

und reden in Pausen nicht darüber, welchen neuen Mercedes sie

gekauft haben. Hier reden sie über Musik! Wir veranstalten am

Theater poetische Abende – spielen Musik, improvisieren, trinken

Wein beim Kerzenschein, diskutieren über Poesie. Wir spielten

vor kurzem Verklärte Nacht von Schönberg – bis 4 Uhr morgens …

Alle vier Vorstellungen von Così fan tutte, authentische Mozartauf-

führungen mit historischen Instrumenten und Kostümen, waren

restlos ausverkauft. Ich bin sicher, bald fliegen Musikliebhaber

nach Perm, um gute Musik zu hören.

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Jetzt kommen Sie nach Deutschland, um das Mahler Chamber

Orchestra zu dirigieren. Wie ist die Zusammenarbeit mit diesem

Ensemble?

Ein wunderbares Orchester, meiner Musica Aeterna sehr ähn-

lich. Es sind junge Musiker, einmalige Künstler, die bereit sind zu

experimentieren, sehr lebendige, offene Musiker, mit denen es

Spaß macht, zu musizieren. Wir werden ein sehr ungewöhnliches

Programm spielen: Brittens Phaedra, eine dramatische Kantate

für Mezzosopran und kleines Orchester – das ist mein Lieblings-

stück von Britten, eines seiner späten Werke. Es wird Malena Ern-

man singen – eine einmalige Sängerin, ein Chamäleon! Sie kann

sowohl Barockmusik als auch Pop aufführen – und alles gleich

wunderbar. Ich freue mich sehr, mit ihr zusammenzuarbeiten. Und

auch die Kammersinfonie von Schostakowitsch steht auf dem

Programm. Eines meiner Lieblingswerke von ihm. Ich freue mich

sehr auf die bevorstehende Tournee!

Das Gespräch führte Julia Smilga

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BIOGRAPHIEN

Malena Ernman

Die schwedische Mezzosopranistin

Malena Ernman erhielt ihre Ausbil-

dung an der Royal Academy of Music in

Stockholm, am Conservatoire d’Orléans

und an der National Opera School in

Stockholm. Nach dem Abschluss ihrer

Studien an der Opera School gelang ihr

1998 der Durchbruch mit den Rollen der

Kaja in Sven David Sandströms Staden

sowie der Rosina in Il Barbiere di Siviglia

an der Royal Swedish Opera, wo sie später auch die Titelrollen in

Carmen und La Cenerentola sang. Schnell folgten Engagements

an der Staatsoper Unter den Linden als Cherubino (Le nozze di

Figaro), Zerlina (Don Giovanni) und Rosina unter der Leitung von

Daniel Barenboim sowie als Roberto in Alessandro Scarlattis La

Griselda unter der Leitung von René Jacobs. 1999 feierte Malena

Ernman ihren internationalen Durchbruch als Nerone in Händels

Agrippina (René Jacobs) an La Monnaie in Brüssel und am Théâtre

des Champs-Élysées in Paris – eine Rolle, die sie im vergangenen

Jahrzehnt immer wieder in Neuproduktionen sang. Außerdem

verkörperte sie in den letzten Jahren u. a. die Rolle des Sesto in

Giulio Cesare in Wien unter der Leitung von René Jacobs, den

Annius in La clemenza di Tito bei den Salzburger Festspielen sowie

die Titelrolle in Purcells Dido and Aeneas mit William Christie und

Les Arts Florissants an der Opéra Comique in Paris, bei den Wiener

Festwochen und an der Nederlandse Opera in Amsterdam. 2009

vertrat Malena Ernman ihr Heimatland Schweden beim Eurovison

Song Contest in Moskau. Im März 2010 gab sie ihr Debüt als Ida-

mante in Mozarts Idomeneo an La Monnaie in Brüssel. Im Frühjahr

2011 war sie erneut – in Händels Rodelinda unter der Leitung von

Nikolaus Harnoncourt – im Theater an der Wien zu hören.

Als Konzertsängerin arbeitete Malena Ernman bislang mit Diri-

genten wie Esa-Pekka Salonen, René Jacobs, Daniel Barenboim,

Nikolaus Harnoncourt, Philippe Herreweghe, Herbert Blomstedt,

Marc Minkowski, Daniel Harding und Sir Simon Rattle. Zu ihrem

Repertoire zählen u. a. Luciano Berios Folk Songs, Kurt Weills Die

sieben Todsünden, Edward Elgars Sea Pictures, Gustav Mahlers

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Kindertotenlieder, Kantaten von Bach, Mozarts Requiem und

c-Moll-Messe sowie Liederzyklen von Grieg, Schumann, Brahms,

Stenhammar und Nyström. Ein großer Teil ihrer Arbeit ist auch der

zeitgenössischen Musik gewidmet. Malena Ernman hat mehrere

Solo-Alben veröffentlicht, darunter Cabaret Songs, My Love, La Voix

du Nord und Santa Lucia en Klassisk Jul. Zuletzt erschien das Album

Opera di Fiori. In der Kölner Philharmonie ist Malena Ernman heute

zum ersten Mal zu Gast.

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Mahler Chamber Orchestra

Als internationales Tournee-Orchester ist das Mahler Chamber

Orchestra rund 200 Tage pro Jahr unterwegs. Der Durchbruch

gelang dem Ensemble bereits wenige Monate nach seiner Grün-

dung 1997 mit der Aufführung der Mozartoper Don Giovanni beim

Festival in Aix-en-Provence unter der Leitung von Claudio Abbado.

Seither spielt das MCO weltweit in den bedeutendsten Musikme-

tropolen sowie bei international renommierten Festivals. Als das

MCO 2008 unter Claudio Abbado mit Fidelio am Teatro Real in

Madrid debütierte, wurde es von Le Monde als »das beste Orches-

ter der Welt« bezeichnet.

Das MCO wurde im Frühling 2011 zum Kulturbotschafter der Euro-

päischen Union ernannt. Durch die multinationale Zusammenset-

zung seiner Musiker und den internationalen Aktionsradius seiner

Tätigkeiten fördert das MCO den interkulturellen Dialog und die

grenzüberschreitende Mobilität von Künstlern und musikalischen

Kunstwerken. Mit vielfältigen Education-Projekten engagiert sich

das MCO zunehmend auch im sozialen und pädagogischen Bereich.

Neben dem Gründungsdirigenten Claudio Abbado hat vor allem

Daniel Harding das MCO geprägt: Er wurde bereits 1998 als 22-Jäh-

riger zum Ersten Gastdirigenten, 2003 zum Musikdirektor und 2008

zum Principal Conductor gewählt. Im Sommer 2011 ernannte das

Orchester Daniel Harding einstimmig zum Conductor Laureate auf

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Lebenszeit. Harding hat mit dem MCO Schlüsselwerke der Klassik

(u. a. die großen Mozartopern sowie alle Beethoven-Sinfonien),

der Romantik (darunter die Brahms-Sinfonien) und der Moderne

(z. B. Alban Bergs Wozzeck) aufgeführt. Mehrere CDs und DVDs

dokumentieren die gemeinsame Arbeit.

Die 45 Mitglieder der MCO-Kernbesetzung stammen aus 20 ver-

schiedenen Nationen und leben in ganz Europa. Neben dem fes-

ten Kern hat das MCO ein sorgfältig aufgebautes und gepflegtes

Netzwerk hervorragender Musiker, die je nach Projekt hinzuge-

zogen werden können. Dadurch ist es dem Orchester möglich,

von Kammermusik bis zur großen Sinfonie, vom Barock bis zur

Uraufführung, von der konzertanten bis zur szenischen Oper und

zum Crossover-Projekt auf höchstem Niveau jedes Repertoire

zu spielen. Als freies Orchester finanziert sich das MCO haupt-

sächlich aus den Konzerteinnahmen, ergänzt durch Spenden und

Sponsoring. Das MCO ist demokratisch organisiert und wird von

Orchestervorstand und Management gemeinsam geführt. Der Sitz

des MCO-Managements liegt in Berlin.

Der Name des Orchesters – Mahler Chamber Orchestra – verweist

auf die Wurzeln des Ensembles: Das MCO wurde von Mitgliedern

des Gustav Mahler Jugendorchesters (GMJO) gegründet, die die

Altersgrenze des Jugendorchesters erreicht hatten, jedoch weiter-

hin gemeinsam musizieren wollten. Mit Hilfe ihres musikalischen

Paten Claudio Abbado schufen sie ihr eigenes Ensemble. Das

»Chamber« im Orchestername bezieht sich dabei weniger auf die

Orchestergröße als auf die kammermusikalische Grundhaltung,

die das Zusammenspiel der MCO-Musiker charakterisiert.

In der Saison 2011/2012 spielt das MCO Sinfoniekonzerte, Opern

und Kammermusik in 41 Städten in 14 verschiedenen Ländern.

Wichtigste künstlerische Partner sind neben Claudio Abbado und

Daniel Harding die Dirigenten Sir John Eliot Gardiner, Sir Roger

Norrington und Vladimir Jurowski (mit denen das MCO zum ersten

Mal zusammenarbeitet), Daniele Gatti, Esa-Pekka Salonen und

Teodor Currentzis sowie die Solisten Leif Ove Andsnes, Martha

Argerich, Pierre-Laurent Aimard, Kolja Blacher, Ian Bostridge und

Thomas Quasthoff.

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Zu den herausragenden Projekten zählen die Debüts des Orches-

ters in Polen (im Rahmen der Kultursaison NRW in Polen) und

in Indien (Konzerte mit dem indischen Künstler Amjad Ali Khan

sowie Education-Projekte mit Kindern und Jugendorchestern),

der Beginn des dreijährigen Zyklus »Beethoven – the Journey«

mit Leif Ove Andsnes (wobei alle Klavierkonzerte in ausgedehnten

Konzerttourneen auf die Bühne gebracht und auf CD herausge-

geben werden) sowie die Rückkehr des MCO zum Opernfestival

in Aix-en-Provence mit einer Uraufführung von George Benja-

mins Oper Written on Skin unter der Leitung des Komponisten.

Außerdem spielt das MCO in der aktuellen Saison zwei weitere

Uraufführungen: In einem Augenblick der 25-jährigen japanischen

Komponistin Eiko Tsukamoto zum heutigen 25. Geburtstag der

Kölner Philharmonie sowie im Dezember als Auftragswerk des

MCO Søren Nils Eichbergs Concerto grosso für Streichquartett

und Orchester.

Das MCO erschließt sich jedes Jahr neue Spielorte, pflegt jedoch

auch langfristige künstlerische Partnerschaften. Eine besondere

Bedeutung kommt dabei den Residenzen zu, an denen nicht nur

Konzerte gespielt, sondern auch die Probenphasen organisiert

werden. Dies schafft Zeit für eine breite Palette an zusätzlichen

Aktivitäten, wie etwa Kammermusik an besonderen Orten, Pro-

benbesuche und Education-Projekte, und bringt eine enge und

persönliche Verbindung der Musiker zu den Häusern und den dort

lebenden und arbeitenden Menschen mit sich.

Zurzeit hat das MCO drei feste Residenzen: Die älteste liegt in Fer-

rara/Italien, wo das MCO das Konzertleben seit 1998 prägt. Im Rah-

men dieser Residenz wurden in den letzten 13 Jahren rund 90 Kon-

zertprogramme und Opern aufgeführt. Das MCO ist in Ferrara auch

außerhalb des Teatro Comunale aktiv und spielt regelmäßig Kam-

mermusik im Jazz Club Ferrara. Im Frühling 2011 konnte der Vertrag

mit Ferrara Musica um weitere drei Jahre verlängert werden.

In den Städten Dortmund, Essen und Köln besteht seit 2009 die

zweite feste MCO-Residenz. Die Kunststiftung NRW und das Land

Nordrhein-Westfalen begleiten diese Residenz als Partner und

Förderer. Einen Grundpfeiler bildet dabei – in Zusammenarbeit mit

dem Orchesterzentrum NRW in Dortmund – die MCO Academy zur

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Aus- und Weiterbildung des Orchesternachwuchses. Höhepunkte

sind die alljährlichen MCO Academy-Konzerte, zu denen Studie-

rende nach einem erfolgreich absolvierten Probespiel in die Rei-

hen des MCO aufgenommen werden und unter der Leitung inter-

national renommierter Dirigenten Praxiserfahrung sammeln. Nach

den Projekten mit Daniel Harding, Ton Koopman und Pierre Boulez

übernimmt in dieser Saison Esa-Pekka Salonen die Leitung des

MCO Academy-Konzertes. Der andere Grundpfeiler der Residenz

sind Konzert- und Opernprojekte, die von den drei Häusern in

Dortmund, Essen und Köln und dem MCO gemeinsam auf höchs-

tem künstlerischem Niveau konzipiert und vom MCO international

präsentiert werden, so dass sie über das Land hinaus strahlen und

zur inneren und äußeren Vernetzung NRWs beitragen.

Eine weitere langfristige Partnerschaft verbindet das MCO mit

Luzern, seit Claudio Abbado das MCO 2003 zum Herzstück des

Lucerne Festival Orchestra (LFO) bestimmte. Neben den LFO-

Konzerten spielt das MCO jeden Sommer zwei Konzerte in seiner

Stammbesetzung, oft stehen in diesem Rahmen Ur- oder Erst-

aufführungen sowie konzertante Opern auf dem Programm. Im

Sommer 2011 steuerte das MCO zudem erstmals ein eigenes Kam-

mermusikprogramm bei.

Das MCO hat 19 – zum Teil preisgekrönte – Alben eingespielt,

darunter Opernaufnahmen mit Claudio Abbado (zuletzt Beetho-

vens Fidelio) und Daniel Harding, die mit einem Grammy ausge-

zeichnete Live-Aufnahme von Beethoven-Klavierkonzerten mit

Martha Argerich sowie Arien-Alben mit Anna Netrebko und Jonas

Kaufmann. 2011 sind mehrere Aufnahmen erschienen, darunter

das bereits mit einem Diapason d’Or ausgezeichnete Brahms-

Violinkonzert mit Isabelle Faust und Daniel Harding sowie ein

Rachmaninow-Album unter der Leitung von Claudio Abbado

mit der jungen chinesischen Pianistin Yuja Wang. In der Kölner

Philharmonie spielte das Mahler Chamber Orchestra zuletzt im

September dieses Jahres.

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Die Besetzung des Mahler Chamber Orchestra

Violine IKristian Winther KonzertmeisterEoin AndersenIsabelle Briner May Kunstovny Geoffroy Schied Henja Semmler Timothy Summers Lina Tur Bonet

Violine IIIrina Simon-Renes* Michiel Commandeur Christian Heubes Paulien Holthuis Sonja Starke Katarzyna Wozniakowska

ViolaBéatrice Muthelet* Yannick Dondelinger Josep Puchades Escriba Anna Puig Torné

VioloncelloKonstantin Pfiz* Christophe Morin Philipp von Steinaecker

KontrabassBurak Marlali* Tayfun Tümer

FlöteChiara Tonelli Francisco Varoch Estarelles

OboeIvan PodyomovChristelle Chaizy

KlarinetteOlivier Patey Jaan Bossier

FagottJulien HardyChiara Santi

HornJosé Miguel AsensiSebastian Posch

TrompeteChristopher DickenMatthew Sadler

PerkussionIgor Caiazza Rizumu Sugishita

PaukeMartin Piechotta

CembaloJory Vinikour

HarfeGaël Gandino

* Stimmführer

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Die Besetzung in Benjamin Brittens

Sinfonietta op. 1

FlöteChiara Tonelli

OboeChristelle Chaizy

KlarinetteJaan Bossier

FagottChiara Santi

HornJosé Miguel Asensi

Violine IKristian Winther

Violine IIChristian Heubes

ViolaBéatrice Muthelet

VioloncelloPhilipp von Steinaecker

KontrabassTayfun Tümer

Die Besetzung in Sergej Prokofjews

Quintett op. 39

OboeIvan Podyomov

KlarinetteOlivier Patey

Violine Eoin Andersen

ViolaAnna Puig Torné

KontrabassBurak Marlali

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Teodor Currentzis

Teodor Currentzis wurde in Griechen-

land geboren und lebt seit Anfang der

90er-Jahre in Russland, wo er am Kon-

servatorium in St. Petersburg bei Ilya

Musin Dirigieren studierte. Er ist zurzeit

künstlerischer Leiter der Staatlichen

Oper und des Balletts in Perm sowie des

Alte-Musik-Ensembles Musica Aeterna

und des Kammerchores New Siberian

Singers. Beide Ensembles gründete er

im Jahr 2004, während seiner Zeit als Musikdirektor an der Staat-

lichen Oper von Nowosibirsk (2004 – 2010).

2008 gab Teodor Currentzis sein Debüt an der Oper in Paris, an

der er auch im Jahr darauf eine von der Kritik gefeierte Produk-

tion von Verdis Macbeth leitete. 2009 dirigierte Teodor Currentzis

– im Rahmen einer Neuproduktion von Bergs Wozzeck – erstmals

am Bolschoi-Theater, wo er auch im Herbst 2010 Mozarts Don

Giovanni leitete. Durch seine Arbeit am Bolschoi-Theater und

in Nowosibirsk erregte Teodor Currentzis, der inzwischen alle

größeren russischen Orchester dirigiert hat, auch international

Aufmerksamkeit.

Beim Festival in Baden-Baden dirigierte er im Frühjahr 2010 in

einer Neuproduktion von Bizets Carmen das Balthasar-Neumann-

Ensemble. Für die kommenden Spielzeiten ist Teodor Currentzis

eingeladen, in Baden-Baden im Rahmen der Aufführung aller

Da-Ponte-Opern Mozarts Le nozze di Figaro und Don Giovanni zu

dirigieren. In der Saison 2009/2010 gab er sein erfolgreiches Debüt

beim SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Weitere

aktuelle Dirigate umfassen seine Debüts beim NDR Sinfonieor-

chester, beim Orchestre National de Lyon, beim Mahler Chamber

Orchestra, bei den Münchner Philharmonikern, der Deutschen

Kammerphilharmonie Bremen, beim WDR Sinfonieorchester

Köln, beim Orchestre Philharmonique de Radio France, beim hr-

Sinfonieorchester und beim Ensemble intercontemporain.

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Mit seinen eigenen Ensembles hat Teodor Currentzis mehrere CDs

eingespielt, darunter Aufnahmen von Schostakowitschs Sinfonie

Nr. 14, Purcells Dido and Aeneas sowie Mozarts Requiem. Teodor

Currentzis wurde zwei Mal mit dem russischen Preis »Golden

Mask« ausgezeichnet, 2007 für Prokofjews Cinderella und 2008

für Le nozze di Figaro. In der Kölner Philharmonie ist er heute zum

ersten Mal zu Gast.

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November

DO 0312:30

PhilharmonieLunch

Gürzenich-Orchester KölnMarkus Stenz Dirigent

KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln

Eintritt frei

DO 0320:00

Sunhae Im SopranMarie-Claude Chappuis MezzosopranLawrence Zazzo CountertenorMagnus Staveland TenorMichael Nagy Bass

RIAS KammerchorConcerto KölnRené Jacobs Dirigent

Johann Sebastian BachMesse h-Moll BWV 232

Baroque … Classique 2

SA 0520:00

Zakir Hussain Tabla

Masters of Percussion:Rakesh Chaurasia BansuriGanesh Rajagopalan SitarSridar Parthasarathy MridangamNavin Sharma DholakT.H.V. Umashankar Ghatam

Zakir Hussain gilt weltweit als Meister der indischen Tabla. Im Dialog mit den Masters of Percussion lässt das Rhyth-mus-Phänomen das pulsierende Leben des indischen Subkontinents spürbar werden – Stillsitzen ausgeschlossen.

SO 0616:00

Jakob Koranyi VioloncelloSimon Crawford-Phillips Klavier

Johannes BrahmsSonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 e-Moll op. 38

György LigetiSonate für Violoncello solo

Esa-Pekka Salonen»knock, breath, shine«für Violoncello solo

Dmitrij SchostakowitschSonate für Violoncello und Klavier d-Moll op. 40

Nominiert für die Reihe der »Rising Stars« vom Konserthuset Stockholm

15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll

Rising Stars – die Stars von morgen 2

DO 1012:30

PhilharmonieLunch

WDR Sinfonieorchester Köln

Kristjan Järvi Dirigent

KölnMusik gemeinsam mit dem West-deutschen Rundfunk

Eintritt frei

KÖLNMUSIK-VORSCHAU

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SA 1220:00

Zarbang EnsembleBehnam Samani Tombak, Daf, Dam-mam, Zarbang-KuzehPejman Hadadi Tombak, Daf, RahmentrommelReza Samani Tombak, Daf, DudelsackMatthaios Tsahouridis griechische Lyra, GesangHakim Ludin Cajón, Pendariq, Per-cussionJavid Afsari Rad Santur, Naghareh

Das 1996 von Behnam Samani in Deutschland gegründete Ensemble ver-bindet Elemente der persischen Klassik und Folklore mit der Tradi tion der Sufi s zu mitreißenden Klang ereignissen. In der Philharmonie präsentieren die Musiker ihr neues Programm, in dem die kulturellen Brücken zwischen dem persischen Großreich und Griechenland im Vordergrund stehen.

Philharmonie für Einsteiger 2

SO 1320:00

Christian Tetzlaff Violine

Philharmonia OrchestraEsa-Pekka Salonen Dirigent

Claude DebussyPrélude à l’après-midi d’un faune

Béla BartókA fából faragott királyfi (Der holz-geschnitzte Prinz) Sz 68 op. 13Suite für Orchester aus dem gleichnamigen Tanzspiel

Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 Sz 112

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

Internationale Orchester 2

DO 1720:00

Cuarteto Casals Vera Martinez Mehner Violine Abel Tomàs Realp Violine Jonathan Brown Viola Arnan Tomàs Realp Violoncello

Luigi BoccheriniStreichquartett g-Moll op. 32,5 G 205

Franz SchubertStreichquartett E-Dur op. 125,2 D 353

Bedřich SmetanaStreichquartett Nr. 1 e-Moll»Aus meinem Leben«

Quartetto 2

SO 2018:00

Lars Vogt Klavier

Mozarteumorchester SalzburgIvor Bolton Dirigent

Franz SchubertOuvertüre C-Dur op. 26 aus: Rosamunde, Fürstin von Zypern D 797

Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589

Wolfgang Amadeus MozartKonzert für Klavier und Orchester Nr. 20 d-Moll KV 466

Thamos, König in Ägypten KV 345 (336a), Zwischenaktmusiken zu dem historischen Drama

Kölner Sonntagskonzerte 2

DO 2412:30

PhilharmonieLunch

WDR Sinfonieorchester KölnHoward Griffi ths Dirigent

KölnMusik gemeinsam mit dem Westdeutschen Rundfunk

Eintritt frei

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IHR NÄCHSTES ABONNEMENT-KONZERT

DO08

Dezember 20:00

Albrecht Mayer Oboe

Orpheus Chamber Orchestra

Paul Hindemith Kammermusik Nr. 1 op. 24,1 (1922)

Richard Strauss Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur TrV 292 (1945)

Andrew Norman All Things Being Equal (2011)für OrchesterEuropäische Erstaufführung

Joseph Haydn Sinfonie Es-Dur Hob. I:103 (1795)»Mit dem Paukenwirbel«

Klassiker! 2

FR 2520:00

Champian Fulton vocDenzal Sinclaire voc

WDR Big Band KölnDavid Berger ld, arr

Songs From The Thirties

Westdeutscher Rundfunk

Jazz-Abo Soli & Big Bands 3

SA 2620:00

Ainhoa Arteta SopranDominik Wortig TenorRainer Trost TenorKay Stiefermann Bariton

WDR Rundfunkorchester KölnFriedrich Haider Dirigent

Franz Tscherne Moderation

»Wo die Zitronen blühn« – Ein Abend mit Johann Strauß

Auszüge u. a. aus »Eine Nacht in Vene-dig« und »Karneval in Rom«

Westdeutscher Rundfunk

Operette und … 2

SO 2716:00

Florian Donderer Violine

Die Deutsche Kammer philharmonie Bremen

Heinrich Schiff Dirigent

Franz SchubertSinfonie Nr. 2 B-Dur D 125

Rondo für Violine und Streich orchester A-Dur D 438

Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944»Große«

Sonntags um vier 2

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Redaktion: Sebastian Loelgen

Corporate Design: hauser lacour

kommunikationsgestaltung GmbH

Textnachweis: Der Text von

Verena Großkreutz ist ein Original beitrag

für dieses Heft.

Fotonachweis: Deniz Saylan S. 21

Gesamtherstellung:

adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

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in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbH

Louwrens Langevoort

Intendant der Kölner Philharmonie

und Geschäftsführer der

KölnMusik GmbH

Postfach 102163, 50461 Köln

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Sonntag13.11.2011

20:00Neumarkt-Galerie50667 Köln(in der MayerschenBuchhandlung)

Roncalliplatz, 50667 Kölndirekt neben dem Kölner Dom(im Gebäude des Römisch-Germanischen Museums)

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Sonnta

Esa-Pekka Salonen

Dirigent

Christian Tetzlaff

Violine

Werke vonClaude Debussy und Béla Bartók

Philharmonia Orchestra

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

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