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Landmanagement im globalen Wandel Internationale Herausforderungen, Perspektiven und Innovationen Ralf Seppelt Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg

Martin-Luther Universität - modul-b.nachhaltiges ...modul-b.nachhaltiges-landmanagement.de/fileadmin/user_upload... · 2 . Schutzgebiete • 8000 km Flußabschnitte • 100 marine

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Landmanagement

im

globalen

Wandel

– Internationale

Herausforderungen,

Perspektiven

und InnovationenRalf Seppelt

Martin-Luther UniversitätHalle-Wittenberg

Limitierte Ressource Fläche

Seite 2

Foley et al (2009, Science)

TreiberBevölkerungswachstum UrbanisierungKlimawandelGlobalisierung

FlächennutzungLandwirtschaft (14%)Weiden, Tierhaltung (26%)Wohnen, Infrastruktur (0,5%)Schutzgebiete (11%)Waldbedeckung (31%)

Produktivität durch fossile Rohstoffe, Wasserverbrauch

Limitierte Ressource Fläche

Seite 3

TreiberBevölkerungswachstum UrbanisierungKlimawandelGlobalisierung

FlächennutzungLandwirtschaft (14%)Weiden, Tierhaltung (26%)Wohnen, Infrastruktur (0,5%)Schutzgebiete (11%)Waldbedeckung (31%)

Produktivität durch fossile Rohstoffe, Wasserverbrauch

Biokapazität nach Ländern

WWF

Beerntung der Welt: Biomasseentzug (HANPP)

Seite 4

Haberl et al. (2009, PNAS)

„Yield

gap“

und urbane Landnutzung

Seite 5

Biophysikalisch mögliche und tatsächlich realisierten Erträgen differieren deutlich (Yield Gap)Eine reine Intensivierung der Landwirtschaft kann Erträge steigern mit möglichen Nebenwirkungen

Urbaner Flächenverbrauch wird weiter zunehmen (bis 1%) Die Form urbaner Landnutzung wird maßgeblich die Ressourcen Nutzung bestimmen

McDonald (2008, FrontEcol)

Licker et al. (2010, Global Ecol. Biogeogr.)

Szenarien des Klimaschutzes

Seite 6

IEA (2008) Energy Technology Perspectives 2008

Treibhausgasbilanzen Bioenergie

Seite 7

Total Allocated Emission per year for different bioethanol options

-50

0

50

100

150

200

250

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25

g C

O2/

MJ

Brazil Germany USA

wheat

Not specified

wheat

Straw CHP plant

Straw CHP plant

Not specified

sugarcane

Tropical Forest

Desiduous

Forest

Woody Steppe/ Savannah

Normal Grassland

Degraded Grassland

Cropland

Set aside cropland

Production pathway

35% Emission savings

IfW

Seite 8

Herausforderung: Prioritäten

Schutzgebietsfläche 11.5%Analyse der Repräsentanz von Säugetieren, Amphibien, Vögeln (GAP-Analysis) Identifikation: Gebiete mit hohem

• Schutzwert (a) • starker Gefährdung (b)• daraus abgeleiteten

Schutzprioritäten (c)

Rodriguez et al. (2004, BioScience)

Seite 9

Herausforderung: Gerechtigkeit

Sachs et al. (2009, Science)

Roundsepp-Haerne et al. (2010, BioScience)

Seite 10

Was machen andere?

• 480.000 km2 Schutzgebiete

• 8000 km Flußabschnitte

• 100 marine Schutzprojekte

UK DEFRA National Ecosystem Service Assessment

EPA Ecosystem Service Programme: Place-based-studies

Seite 11

Regionalprojekte: Analyse & Synthese

Naturschutz und Ecosystem-Service Projekte behandeln gleiche Treiber

Ecosystem-Service Projekte beteiligen mehr Akteure

Ecosystem-Service Projekte nutzen mehr Umsetzungs-werkzeuge

Ecosystem-Service Projekte identifizieren mehr Finanzierungsquellen

Goldman et al. (2008, PNAS)

Und was sagen andere?

Ecosystems and human well-being: Synthesis (MA 2005b)State of the nation's ecosystems (HC 2008b)Valuing the protection of ecological systems and services (EPA-SAB 2009)

Seite 12

TEEB: Ecological and economic foundation (TEEB 2010)Europe's environment: Fourth assessment (EEA 2007)Global biodiversity outlook 3 (CBD 2010)IPCC AR4 Ch.4 (Fischlin et al. 2007)

Seite 13

Regionale

Ecosystem Services Studien: Review�

biophysical realism

service trade‐offs

off‐site effects

?

stakeholder involvement

Robuste, aussagekräfte Indikatoren & Modelle

Analyse von trade-offs und Wechselwirkungen

Analyse von Rand-, Nebeneffekten,“Off-site” Effects

Implementierung und Kommunikation mit Stakeholdern

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 16 17 19 20 22

otherno interactioninteraction

#ES considered in each Study

#Stu

dies

05

1015

20Seppelt et al, (subm.)

Seite 14

Herausforderungen: Wissenschaft

& Umsetzung

Skalen: globale, regionale Sichtweise, mittelfristige und langfristige Perspektiven

Inter- und transdisziplinäreForschung und Umsetzung

Systemlösungen: integrierte Analysen auf robusten Daten, verlässlichen Modellen, qualifizierten Unsicherheiten

Seite 15

Verbundprojekte

Modul

A

Regulierungs-Syndrom

Intensiv genutzten Agrarräume, Bewirtschaftung wird stark politisch gesteuert.•Hoher Beitrag des Agrarsektors zu THG-Emissionen•Reduktion der Biodiversität•Konkurrenz Nahrungsmittel zu Energiepflanzen und beide zu Naturschutz •Gefährdung der Regulierungsfunktionen

Seite 17

Globalisierungs-Syndrom

Weltmarkt gesteuerte Bewirtschaftung.Vernichtung natürlicher Ökosysteme und Veränderung bestehender Kulturräume durch verstärkte landwirtschaftliche Nutzung. •„Land grabbing“•THG-Emissionen und ökosystemare Probleme durch Abholzung tropischer Regenwälder•Entwässerung von Feuchtgebieten, degradierende Boden- und Wasserqualität; •Rückgang der Biodiversität•Konkurrenz Nahrungsmittel zu Energiepflanzen und beide zu Naturschutz •Gefährdung der Regulierungsfunktionen•Soziale und ökonomische Veränderungen

Seite 18

Klimawandel-Syndrom

Klimawandel als primärer Treiber. Auftauen von

Permafrostgebieten mit großen Kohlenstoffspeichern, extreme Trockenheiten, Wassermangel.•Gefahr der raschen, THG-Freisetzung•Verlusten der terrestrischen C-Vorräte und der Biodiversität. •Stark gestiegene Waldbrandhäufigkeit Veränderliche Bodenhydrologie •Abnehmende Bodenstabilität •Gefährdung der Regulierungsfunktionen•Gefährdung der Versorgungsfunktionen

Seite 19

Herausforderungen: Zusammenarbeit

Konsistente, gemeinsame Sichtweise auf Probleme und Fragestellungen

Lernen, Generalisierungen, Synthesen erfordern

Konsistente Szenarien, Modelle

Daten- & Informations-Austausch

Kommunikation zwischen den Akteuren, den Verbundprojekten

Kommunikation mit der Gesellschaft, in den internationalen und nationalen Prozessen

Verstetigung von Ergebnissen

Begleitforschung Modul A: GLUES

Seite 20

Globale Szenarien und Modelle

Datengrundlagen und -austausch

Kommunikation und Outreach

Stakeholder, Verstetigung und Produkte

GLUES: Global Assessment of Land Use Dynamics, Greenhouse Gas Emissions and Ecosystem Services

Begleitforschung Modul A: GLUES

Seite 21

2010 2050 2100

A

B

1960

Env

ironm

enta

l Ind

icat

or

C

D

Time slot for achievement of targets

GLUES: Global Assessment of Land Use Dynamics, Greenhouse Gas Emissions and Ecosystem Services

Seite 22

Fazit

Landmanagement im globalen Wandel –Herausforderungen begegnen, Perspektiven aufzeigen

und

Innovationen ermöglichen

Grundregeln• Offene Kommunikation• Interdisziplinäres und

lösungsorientiertes Arbeiten

Seite 23

Fazit

Landmanagement im globalen Wandel –Herausforderungen begegnen, Perspektiven aufzeigen

und

Innovationen ermöglichen

Fazit: Nachhaltiges Landmanagement...

• bedarf das Bewusstsein jedes einzelnen für die Werte unserer Ressourcen, und

• erfordert die Entwicklung von effizienten Instrumenten und Regelungen

frei nach Diamond (2005)