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2.3.2.5. Stahlbunker Korrosionsschutz-Beharidlung : Entsprechend ihrer Lebensdauer sind die Anstrich- systeine Nr. IX. Nr. XX oder Nr. XXI zu verwenden. Abh. 91. Grubensteinpel 2.J.2. (i . ( ; r 11 hens t em pel Grubenstempel dierien dem Streckenausbau als Stiit- Zen. Sie sind starken mechanisclien Belastungen ausge- setzt. Vor allem ist der Schutz der AuDenflache an den1 inneren Stempelrohr schwierig. Auf Abb. 21 sind Gru- bensteinpel ZII sehen. die elektrolytisch kadmiert wur- den. Diese Kadiniumschicht ist jedoch mit etwa 15 bis 20 pin zu dunn, um tinen langanhaltenden Korrosions- schutz zu hieten. Versuche mit einer Spritzverzinkung und eineni Deckanstrich auf Epoxidharz-Basis waren erfolgreich. 2.3.2.7. Beliiftungsleitungen Die Beliiftungsleitungen sind meist feuerverzinkt. ZweckmaDig sind ein bis zwei Anstriche mit einer Epo- xidharz- oder Polyurethan-Teer-Koinbination. 2.3.2.8. Krananlagen Korrosionsschutz ist daher am Platzc. Korrosionsschutz-Behandlung : Anstrichsysteme Nr. X, Nr. X11, Nr. XVIII, Nr. XIX und Nr. XV mit feuchtigkeitsbestandigem und mecha- nisch widerstandsfahigem Alkydharz. Farbtone: gelb, rut, orange 2.3.2.9. Maschinen, Motoren Die Maschinen erfiillen die verschiedensten Zwecke; dementsprechend variiert die Belastung zwischen extre- iner Feuchtigkeit und mechanischer Beanspruchung. Die Lebensdauer kann kurz sein. Korrosionsschutz-Behandlung : Anstrichsysteme Nr. IV, Nr. VI mit geeigneten Alkyd- harzen und Nr. X. Einbrennlacke mit geniigender Schicht- dicke sind ebenfalls geeignet. Farbtone: grau und bunt Die angefuhrten Beispiele IieDen sich noch erwei- tern. Fur die nicht aufgezahlten Apparate und Stahl- baukonstruktionen unter Tage kann man die hereits besprochenen Anstrichsysteme sinngemal3 verwenden. Auch im Untertagebergbau hilft ein rechtzeitig betrie- bener Korrosionsschutz die Stahlbauteile zu schiitzen und damit Kosten einzusparen. Krananlagen sind langlebige Stahlbauteile; ein guter Maschinentechnik beim Fiillen von Anstrichmitteln * Von Ing. 1. W u I k r r , pnmusol Willi Miider AG, PfiiffikoiiiShweiz Zunichst wird eine Obersicht uber die Aerosol-Abfulltechnik gegeben. Das Abfiillen von Farben in Aerosole wird ausfiihr- licher hehandelt. Weiterhin werden die Anforderungen beschrie- ben, die an die Abfiillinasdiinen gestellt werden. Die Abfull- maschinen wcrderi fcrner unter den Gesichtspunkten betrachtet, nach denen das bestmnplid~e Maschinenmaterial bestimmt wird. AbscfilieDend werden die Abfullsystcme und die zukiinftige Marktentwicklung erlautert. Mamines for Filling Coating Materials To start with, the aerosol filling technique is reviewed. The filling of colours in aerosols is treated at a greater detail. Further. the requirements which are to be set on filling machi- nes and their construclional materials are given. Finally. the filling systems and future marketing prospects are explained. Die vorliegrnde .i\rbeit befafit sich vor allem mit Abfiillinaschinen. Aiif Verpackungsprobleme wird nur kurz eingegangen. Die mannigfaltigen chemischen und technischen Fragen konnen in diesem Zusammenhang nicht behandelt werclen. Vortrag anlafilich dcr DGF-Vortragstagung in Heidelberg an1 16. Oktober 1969. FETTE . SEIFEU ANSTRICHMITTEL 72. Jahrgang Nr. 6 1970 Remplissage mecanique de peinturee On fournit dabord un apercu sur la technique de remplis- sage en a6rosol. Le remplissage des peintures en a6rosols est traite d'une maniere plus detaillee. Deplus, on decrit les exi- gences formulees a I'egard des machines a remplir. Celles-ci sont ensuite envisagees aux point de vue suivant lesquels est determine le materiel optimal. Pour finir, on discute des systemes de remplissage et des perspectives de marche. 1. ilbcrsicht iibcr dir Aerosol- Abfiill!cchnik Beim herkommlichen Aerosol-Abfiillverfahren unter- scheidet man die drei folgenden Hauptphasen: a) Fiillen des Wirkstoffes, b) VerschlieBen der Dosen (Crimpen des Ventils). c) Einpressen des Treibgases. 479

Maschinentechnik beim Füllen von Anstrichmitteln

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2.3.2.5. Stahlbunker Korrosionsschutz-Beharidlung :

Entsprechend ihrer Lebensdauer sind die Anstrich- systeine N r . IX. Nr. X X oder Nr. XXI zu verwenden.

Abh. 91. Grubensteinpel

2.J.2. (i . ( ; r 11 hens t em pel Grubenstempel dierien dem Streckenausbau als Stiit-

Zen. Sie sind starken mechanisclien Belastungen ausge- setzt. Vor allem ist der Schutz der AuDenflache an den1 inneren Stempelrohr schwierig. Auf Abb. 21 sind Gru- bensteinpel ZII sehen. die elektrolytisch kadmiert wur- den. Diese Kadiniumschicht ist jedoch mit etwa 15 bis 20 pin zu dunn, um tinen langanhaltenden Korrosions- schutz zu hieten. Versuche mit einer Spritzverzinkung und eineni Deckanstrich auf Epoxidharz-Basis waren erfolgreich.

2.3.2.7. Beliiftungsleitungen Die Beliiftungsleitungen sind meist feuerverzinkt.

ZweckmaDig sind ein bis zwei Anstriche mit einer Epo- xidharz- oder Polyurethan-Teer-Koinbination.

2.3.2.8. Krananlagen

Korrosionsschutz ist daher am Platzc. Korrosionsschutz-Behandlung :

Anstrichsysteme Nr. X, Nr. X11, Nr. XVIII, Nr. XIX und Nr. XV mit feuchtigkeitsbestandigem und mecha- nisch widerstandsfahigem Alkydharz. Farbtone: gelb, rut, orange

2.3.2.9. Maschinen, Motoren Die Maschinen erfiillen die verschiedensten Zwecke;

dementsprechend variiert die Belastung zwischen extre- iner Feuchtigkeit und mechanischer Beanspruchung. Die Lebensdauer kann kurz sein. Korrosionsschutz-Behandlung :

Anstrichsysteme Nr. IV, Nr. VI mit geeigneten Alkyd- harzen und Nr. X. Einbrennlacke mit geniigender Schicht- dicke sind ebenfalls geeignet. Farbtone: grau und bunt

Die angefuhrten Beispiele IieDen sich noch erwei- tern. Fur die nicht aufgezahlten Apparate und Stahl- baukonstruktionen unter Tage kann man die hereits besprochenen Anstrichsysteme sinngemal3 verwenden. Auch im Untertagebergbau hilft ein rechtzeitig betrie- bener Korrosionsschutz die Stahlbauteile zu schiitzen und damit Kosten einzusparen.

Krananlagen sind langlebige Stahlbauteile; ein guter

Maschinentechnik beim Fiillen von Anstrichmitteln * Von I n g . 1. W u I k r r , pnmusol Willi Miider AG, Pfiiffikoii iShweiz

Zunichst wird eine Obersicht uber die Aerosol-Abfulltechnik gegeben. Das Abfiillen von Farben in Aerosole wird ausfiihr- licher hehandelt. Weiterhin werden die Anforderungen beschrie- ben, die an die Abfiillinasdiinen gestellt werden. Die Abfull- maschinen wcrderi fcrner unter den Gesichtspunkten betrachtet, nach denen das bestmnplid~e Maschinenmaterial bestimmt wird. AbscfilieDend werden die Abfullsystcme und die zukiinftige Marktentwicklung erlautert.

Mamines for Filling Coating Materials

To star t with, the aerosol filling technique is reviewed. The filling of colours in aerosols is treated a t a greater detail. Further. the requirements which a re to be set on filling machi- nes and their construclional materials are given. Finally. the filling systems and future marketing prospects are explained.

Die vorliegrnde .i\rbeit befafit sich vor allem mit Abfiillinaschinen. Aiif Verpackungsprobleme wird nur kurz eingegangen. Die mannigfaltigen chemischen und technischen Fragen konnen in diesem Zusammenhang nicht behandelt werclen.

Vortrag anlafilich dcr DGF-Vortragstagung in Heidelberg an1 16. Oktober 1969.

F E T T E . S E I F E U A N S T R I C H M I T T E L 72. Jahrgang N r . 6 1970

Remplissage mecanique de peinturee On fournit d a b o r d u n apercu sur la technique de remplis-

sage en a6rosol. Le remplissage des peintures en a6rosols est traite d'une maniere plus detaillee. Deplus, on decrit les exi- gences formulees a I'egard des machines a remplir. Celles-ci sont ensuite envisagees aux point de vue suivant lesquels est determine le materiel optimal. Pour finir, on discute des systemes de remplissage e t des perspectives de marche.

1. ilbcrsicht iibcr dir Aerosol- Abfiill!cchnik Beim herkommlichen Aerosol-Abfiillverfahren unter-

scheidet man die drei folgenden Hauptphasen:

a ) Fiillen des Wirkstoffes,

b) VerschlieBen der Dosen (Crimpen des Ventils).

c ) Einpressen des Treibgases.

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Diese drei Phasen werden in vielen Fallen durch wei- Lere Arbeitsgange vervollstandigt, die aber im allge- ineinen von untergeordneter Bedeutung sind. Sie spie- len keine entscheidende Rolle in bezug auf die Spruh- qualitat, sondern dienen lediglich der Vorbeugung und sind zusatzliche Faktoren fur den vollstandigen Ver- brauch und die einwandfreie Anwendung des zu ver- spruhenden Produktes. Diese zusatzlichen Arbeitsgange sind folgende:

Das Reinigen der leeren Dosen Dies geschieht vorwiegend durch Ausblasen der Dosen

mit koniprimierter Luft. Dadurch werden Staub und Verpackungsruckstande aus den Dosen entfernt.

Das Entluften der Dosen Dadurch sol1 ein zu grol3er Oberdruck in den Dosen

vermieden werden, der durch die Kompression des Luft- volumens entsteht, das sich uber dem Wirkstoff bildet. Dieser Uberdruck erfahrt eine bedeutende Volumen- reduktion in dem Augenblick, in dem das Treibgas durch das Ventil eingepreiit wird und steht im umgekehrt proportionalen Verhaltnis zur eingeprei3ten Treibgas- menge.

2. V ~ ~ , c ~ ~ i ~ . ~ r t z i i i i g r ? i fiir dns Ablii l loi von Farben in Amosolc

Wir gehen wiederum von den drei Hauptphasen aus, die nun durch die zusatzlichen Arbeitsgange erganzt werden. Sie haben auf die endgiiltige Qualitat des Farb- Aerosols einen entscheidenden Einflui3. So darf z. B. ein Aerosol-Lack keine Staubpartikel enthalten, die mit der Farbe zusammen verspruht oder den Austrittskanal ver- stopfen wurden. Der ubliche Arbeitsablauf findet folgen- dermal3en statt: a) Reinigen der Dosen durch Ausblasen; b) Einfullen von 2 bis 4 Stahlkugeln, die dazu beitra-

gen, dafl Pigmente, Grundfarbe, Losemittel und Treibstoff gleichmafiig miteinander vermischt bleiben;

c) Einfullen einer bestimniten Farbmenge; d) Entluften der Dose (Purgen); e) Aufcrimpen des Ventils; f ) Einpressen des Treibgases durch das Ventil.

Diese Arbeitsgange konnen bei Bedarf noch weiter erganzt werden. In einigen Fallen kann der Fuller die Farb-Basis und das Losungsmittel getrennt einfullen. Z u diesem Zweck wird ein zweiter Wirkstoff-Fuller ein- gesetzt, der vor oder nach dem Purgen plaziert werden kann.

2. Anforderioigr.n mi die Abfiill-Maschinen Beim Abfullen von Aerosol-Farben sind einige Ge-

sichtspunkte besonders zu berucksichtigen, die beim Her- stellen gewohnlicher Sprays nebensachlich sind. im vor- liegenden Fall jedoch von entscheidender Bedeutung sein konnen. Vor allem mussen diese Maschinen ver- schiedene Anwendungsmoglichkeiten bieten. Die einzel- nen Aggregate mussen leicht ZLI reinigen sein. Dies gilt in besonderem Mafie fur den Wirkstoff-Fuller. Ferner mui3 die grofltmogliche Sicherheit beim Abfullen garan- tiert werden. Sofern man diese verschiedenen Gesichts- punkte berucksichtigt, mussen zusammenfassend folgende Voraussetzungen erfiillt werden:

Moglichst geringer Zeitverlust zwischen dem Abful- len verschiedener Farben; Regulierungen mussen einfach und schnell auszu- fuhren sein; obwohl die Aerosol-Abfullmaschinen nicht speziell fur diese Zwecke konstruiert wurden, sollte eine leichte Reinigung oder Spiilung der Aggregate moglich sein, die mit dem Produkt in Beruhrung kommen; die Maschine mui3 so ausgerustet sein, dal3 sich an den Ausstromdusen keine Tropfen bilden, die die Dosen verschmutzen konnten; es mui3 eine hohe Fiillgenauigkeit gewahrleistet sein, denn es ist besonders bei den Farben wichtig, dal3 eine Bestandigkeit der Losung, der Farbe und des inneren Druckes garantiert werden kann.

4 . Nach welchen Gesiditspunkten sol1 das bestniogliclie Maschinerimaterial bestinirnt werdcn? Zunachst sind wiederum zahlreiche Fragen zu beant-

worten: Handelt es sich um einen Lohnabfdller? Handelt es sich urn eine Farbenfabrik? Handelt es sich darum, Farben fur den Hausgebrauch herzustellen ? Handelt es sich darum, Lacke fur Autokarosserien herzustellen? Wie groB ist die fur eine Farbe vorgesehene Menge? Wie grofl ist die Zahl der verschiedenen abzufullen- den Farben?

Alle diese Fragen sind in Zusammenarbeit rnit dem Fuller zu beantworten. Irn allgemeinen wird die Losung folgendermafien aussehen: Wenn es sich urn einen Lohn- abfuller handelt, wird er wahrscheinlich von seinem Kunden pro Farbton eine bestimmte Menge Farbe er- halten (zum Beispiel Farbe mit Metall-Pigmenten oder einige Grundfarben, schwarz, weii3 etc.).

Handelt es sich urn eine Farbenfabrik, so mussen zwei Gruppen unterschieden werden, und zwar die Farben fiir den Hausgebrauch und die Autolacke rnit einer Skala von bis zu 900 Farbtonen. Von allen diesen Farb- tonen werden ca. 100 wahrscheinlich einen guten Ab- satz finden; der Rest mul3 zwar hergestellt werden, wird aber kaum benotigt. Diese Kriterien beweisen, dai3 zwei verschiedene Arten von Abfiillanlagen in Frage kom- men : a) Fur kleinere Serien wird man halbautomatische Ein-

b) Fur die grol3en Serien ist eine automatische Abfull-

Nach unserer Aiisicht ist fur eine vollautomatische Anlage die wichtigste Voraussetzung, dai3 der betref- fende Fabrikant auf solche Farben spezialisiert ist und einen groi3en nationalen oder sogar internationalen Markt beliefert, damit wahrend langerer Zeit eine ein- zige Farbe gefiillt werden kann, statt jeweils in kurzen Abstanden die Farbe wechseln zu mussen.

Naturlich kann diese Losung nur dort getroffen wer- den, wo mehrere Gruppen von Maschinen so eingesetzt werden, dai3 pro Gruppe ahnliche Farbtone gefiillt wer- den, z. B. helle Farben von weiG bis gelb auf einer Anlage, orange his rot auf einer anderen Anlage USW.

Die halbautomatischen Maschinen sind im Gegensatz dazu sehr vorteilhaft fur die kleineren Serien, die von

72. Jahrgany Nr. 6 1970

zelmaschinen verwenden.

anlage von Vorteil.

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einigen Stiicken bis zu einigen hundert reichen, also Redingungen, wie rnan sie z. B. beim Autolack vorfindet. Es konnen hier mehrere Wirkstoff -Fuller verwendet werden, zusammen mit den ublichen Einzelmaschinen. Dadurch wird Zeitverlust verniieden. indem wahrend der Reinigung der einen Maschine und der Umstellung auf eine andere Farbe auf der zweiten Maschine weiter- gearbeitet werden kann. .i. Systcttic d c J s Abfiillctii

1Jni die hochste Leistung zu erzielen, und zwar bei der halbautomatischen wie bei der vollautomatischen Anlage, muB nach einem genauen Arbeitsplan vorge- gangcn werden. Aiif der vollautomatischen Anlage mu8 erfahrungsgemafl nach Farbgruppen abgefullt werden. Im ungunstigsten Fall wird man andererseits auf der halbautomatischen Anlage die Farben in folgender Reihenfolge abfullen: weii3 - creme - gelb - orange - braun - rot -- violett - blau - griin - schwarz.

Nach Beendigung dieses Zyklus, der wahrscheinlich einige Tage in Anspruch nehmen wird, ist eine grund- liche Reinigung der Wirkstoff-Fuller notwendig. Mit der Keinigung werden gleichzeitig die verschiedenen Maschi- nenteile auf ihre Funktionstuchtigkeit uberpruft und einer kleinen Revision unterzogen. (i. A rcssichtoi fiir dic Zzckzcn f t

Die Entwicklung dieses Aerosol-Marktes lafit aus ver- schiedenen Griinden auf einen steigenden Absatz in der

Zukunft schliegen. Wenn auch der Anfang bisher schwie- rig war, glauben wir indessen nicht. daB dafiir die Qua- litat der L a k e oder die Konstruktion der Maschinen verantwortlich gemacht werden konnen. Es mui3 viel- mehr auf cine entsprechende Information des Verbrau- chers Wert gelcgt werden, wobei gleichzeitig folgende Gesichtspunkte berucksichtigt werden miissen:

Der Verbraucher soll sich die Miihe geben, die Ge- brauchsanweisung auf der Dose zu lesen. Dadurch wer- den schon viele Unannehmlichkeiten ausgeschaltet.

Dan Verbraucher mui3 eine Anleitung zur richtigen Vorbereitung der zu behandelnden Flache gegeben wer- den. Man kann nur zu oft beobachten, daO das Resultat von Ausbesserungsarbeiten an Lack-Karosserien oft schlechter aussieht als der vorher zu behebende Schaden.

Der Kunde soll auf die Vorteile der Aerosolfarben und auf die dadurch erreichte Zeitersparnis aufmerksam gemacht werden. Z. B. benotigt er keine Pinsel und keine vertropften Farbtopfe mehr. Bei der stets herme- tisch verschlossenen Verpackung besteht keine Gefahr von Krustenbildung.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dai3 trotz der zahlreichen Probleme, die in dieser speziellen Bran- che in den kominenden Jahren auftreten konnen, die Zukunftsaussichten sehr erfolgversprechend sind und daB z. Z. eine steigende Nachfrage nach diesen Produk- ten besteh t.

Die Vorteile bindemittelfreier Molekularsiebe in der Praxis und bei der Analyse organischer Medien

Von Di/L-Chem. K . W a c k s, Frierll.ichsdol.f/Taiciiics

Handelsiibliche Molekularsiebe sind im allgemeinen init einem Bindemittel verarbeitet. Dieses Bindemittel kann entweder durch Eigenadsorption oder spezielle katalytische Wirkung, besonders beim Regenerieren, einen ProzeB storen oder beeinflussen. In kritischen Fal- len ist es u. U. wichtig, ein Produkt einzusetzen, das nur aus Zeolith besteht.

Bekannte Molekularsiebe fallen praktisch alle in Form von Kristallpulver an, die zur technischen Verwertung nach einer der ublichen Methoden mit einem Bindemittel versetzt und anschlieflend. beispielsweise in einem Gra- nulierteller. einem Granulator oder einer Strangpresse in die gewiinschte Form gebracht werden mussen. Diese Fornikorper werden dann getrocknet und aktiviert. gegebenenfalls mit einer oder mehreren Zwischenbe- handlungen. Bekannte Bindemittel fur die Formkorper sind z. B. Tonmineralien, Attapulgit oder besonders reines gelatinoses Aluminiumhydroxyd bzw. Kieselsaure. Diese Bindemittel mussen teilweise in langwierigen Waschverfahren icmenfrei gewaschrn oder mehrere Stun- den lang in prazise arbeitenden Apparaturen, wie z. B. in einem Nauta-Mischer, verknetet werden. Die tonge- bundenen Molekularsiebe erfordern sorgfaltige und lang- wierige Nachbehandlung bis zum Brennen bei etwa 7OOOC. Zwar kanri die Bindung der Zeolithe auch durch Kieselsiure iiber tsinen Kieselsiiureester erreicht werden, doch scheitert dieses Verfahren in der Praxis an der geringen Haltbarheit der Reaktionsmischung, den hohen

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Kosten der Ester, dem unangenehmen Arbeiten mit organischen Losungsmitteln und der komplizierten Ver- fahrensfuhrung.

Das billigste und einfachste Bindemittel ware Alkali- Silikat (Wasserglas), dessen Verwendung als Binde- mittel fur mineralische und erdige Produkte bekannt ist. Bei den fur diesen Verwendungszweck bekannten Verfahren handelt es sich aber stets nur um das Zu- sammenkleben chemisch inaktiver Produkte ohne aktive innere Oberflache. In manchen Fallen kann das Wasser- glas mit den zu verfestigenden Stoffen auch eine Art chemische Bindung eingehen.

In einem fruheren Vorschlag (deutsche Patentanmel- dung H 61 160 I V a / 12 i) wurde jedoch bereits ein Ver- fahren beschrieben, das die Verwendung von Wasser- glas ermoglicht. Welche Bindemittel auch immer fur die Verformung von Molekularsieben verwendet werden, das Einbringen von nicht aktivem Ballaststoff bedeutet eine Verringerung der wirksamen Kapazitat pro Ge- wichts- bzw. Volunieneinheit.

Der Idealfall ware ein brauchbarer, nur aus Mole- kularsieben bestehender Formkorper. Einige Verfahren zur Herstellung solcher Formkorper sind bekannt. So kann man beispielsweise durch teilweise Feinstvermah- lung natiirlicher Zeolithe, speziell Mordenit, in einer Kolloidmuhle und anschliefiendes Verformen, Trocknen und Aktivieren sehr harte Formlinge von guter Harte und brauchbarer Adsorption erhalten.

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