2
1963 Bericht: AUgemeine analytisehe Methoden, Aploarate u. Reagentien 121 Die M6glichkelten eines Ersatzes yon Schwe]elwassersto]f durch dihnlieh wirkende organisehe Reagentien in der papierchromatographischen Analyse yon SehwermetaU- kationen haben J. M~saowsKA und R. So~o~I~wxcz 1 n~her untersueht. Dazu ist eine Reihe yon Versuchen angestellt worden, in denen unter sonst unver~ndert gehaltenen Reaktionsbcdingungen folgende organisehe Reagentien gepriift worden sind: Thioace~amid ~ CHa-CS-NH~, Ammoninmthiocarbamida~ 3 NH2-COSNH 4, Kalium~thylxanthogenat 4 KS-CS-0C2Hs, ~qatriumtrithioearbonat 5 Na2CSa, Thio- harnstoff ~ NI-I~-CS-~Hu undNatriumthiosulfat. Von den untersuehten Schwerme~all- ka~ionen (Ionen der II. trod III. analytischen Gruppe) werden 0,0005 ml 0,5 n LSsuagen auf 1 • 30 cm-Streffen Whatman-Papier Nr. 1 aufgebraeht (Startlini e 2,5 cm yon un~erem Rand entfernt). Die Papiers~reifen werden 20 rain an der Luft getroclmet und danach 2--4 S~d in bekarmten: LSsungsmit~elsys~emen bci 18--20~ aufsteigend ehromatographier~. Die Streffen werden an Luft bci Raum- temperator getrocknet and die Flecken dorch Besprfihen mit den ReagenslSsungen gegebenenfalls durch zus~tzliches Bedampfen mit HC1 oder NHa en~wickel~. -- Es ergib~ sich, dal3 Thioaee~amid und ~atriumthiocarbonat am besten geeigne~ sind, hier den Schwefelwasserstoff zu erse~zen. Ungeeignet sind diese Reagentien ffir As0a 3-, Sn a+ un4 Sn ~+. Wird Ammoniumthiocarbamidat verwendet, is~ zor Beschleunigung der Reaktion eine Erw/~rmung des Chroma~ogramms unter der IR-Lampe notwendig, was zu Schwierigkei~en durch Oxydation zu Sulfat ffihren kann (z. B. PbS zu PbSOa oder CdS zu CdSOa). Die genannten Reagentien sind nor beschr~nk~ anwendbar. Die Empfindliehkeit dieser Reaktionen ist fiir Hg 2+, Cd ~+ und Sb 8+ grSl]enordnungsm/~l~ig tier mit H2S bzw. (~Ha)~S vergleiehbar; fiir Ass+ liefem Thioaee~amid und ~qatrium~rithiocarbona~ ann/~hernd 10real so hohe Empfmdlichkeit (0,3 #g) wie H~S-Wasser, fiir Fe ~+ betr/ig~ die noeh naehweis- bare ~enge bei Verwendtmg yon Thioaeetamid 2,7 10 -5 #g, bei Verwendung yon Natriumtrithiocarbonat 2,7 10-~ #g im Vergleieh zu 2,7.10-~/~g mit (NH~)~S, und fiir Cd ~+ ergibt sieh unter Einwirktmg yon Thioace~amid aueh eine 10fache Er- hShung der Empfmdliehkeit (3,2.10 -~/~g) gegeniiber dem (Ntt~)~S. Chem. analR. (Warszawa) 6, 949-958 (1961) [Polnisch] (~it d~sch. Zus.fass.) Lehrk. anorg. Chem., Teehn. Hoehschule, L6d~ (Polen). -- ~Iv~ov, F. N.: So- vetskaja farmaeia 5, 16 (1934). -- a WIBE~r E., u. E. B~v~: Angew. Chem. 64, 270 (1952); vgl. diese Z. 189, 368 (1953). -- a W~E~, P., R. ]:)UCKERT U. E. A~- K~DJ~: Helv. china. Acta 28, 1316 (1945). -- 5 K~C~LSK~, O. : Przemys~ chem. 11, 317 (1955). -- " Diem% W. M.: J. Amer. chem. Soe. 62, 3189 (1940). - - ~ LI~C- STaY.])T, R. P., and R. A. W~L~S: J. Amer. chem. Soe. 72, 516 (1950). Massenspektrometrie. Automatische Matrizenaufstellung /iir massenspektro- photometrische Bereehnungen. Die manuelle Aufstellung yon Matrizen ffir die Be- rechnung massenspektrometriseher Analysen mit Reehenautomaten ist sehr zei~- raubend. Die Arbeit wird besonders unwirtschaftlich , wenn es sich um einmalige Analysen handel,. ~. H. LOE~L]~I~ und R. GOOD~A~ x sehlagen daher vor, die Daten einem Rechenautomaten einzugeben, tier Buchstaben and Zahlen ver- arbeiten kann und ein genfigend groSes SpeichervermSgen besitzt. Es werden dann jeweils die en~sprechende Formel, die m/e-Werte der Ionenmassen und die dazu- gehSrigen Pattern-Koeffizienten und die Empfmdiichkeits-Koeffizien~en der Basis- peaks als ,,WSrterbueh" angegeben. Die Zahl der mSgliehen Eingaben ist nor doreh die Speicherkapazitat begrenz~. Das Zahlenresultat einer Analyse z.B. arts dem Consolidated-Massenspektrometer 21--103 in den vorbereite~en Rechenautomaten eingegeben, genfigt, das Resultat in Formel und I)rozent errechnet zu erhalten. Eine genaue Beschreibung des Verfahrens wird in den Proceedings of the Mass Spectrometer Conference, ASTIVI-Commi~tec El4, Juni 1961, erscheinen. -- Das

Massenspektrometrie

  • Upload
    j-rasch

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Massenspektrometrie

1963 Bericht: AUgemeine analytisehe Methoden, Aploarate u. Reagentien 121

Die M6glichkelten eines Ersatzes yon Schwe]elwassersto]f durch dihnlieh wirkende organisehe Reagentien in der papierchromatographischen Analyse yon SehwermetaU- kationen haben J . M~saowsKA und R. So~o~I~wxcz 1 n~her untersueht. Dazu ist eine Reihe yon Versuchen angestellt worden, in denen unter sonst unver~ndert gehaltenen Reaktionsbcdingungen folgende organisehe Reagentien gepriift worden sind: Thioace~amid ~ CHa-CS-NH~, Ammoninmthiocarbamida~ 3 NH2-COSNH 4, Kalium~thylxanthogenat 4 KS-CS-0C2Hs, ~qatriumtrithioearbonat 5 Na2CSa, Thio- harnstoff ~ NI-I~-CS-~Hu undNatriumthiosulfat. Von den untersuehten Schwerme~all- ka~ionen (Ionen der II . trod III . analytischen Gruppe) werden 0,0005 ml 0,5 n LSsuagen auf 1 • 30 cm-Streffen Whatman-Papier Nr. 1 aufgebraeht (Startlini e 2,5 cm yon un~erem Rand entfernt). Die Papiers~reifen werden 20 rain an der Luft getroclmet und danach 2- -4 S~d in bekarmten: LSsungsmit~elsys~emen bci 18--20~ aufsteigend ehromatographier~. Die Streffen werden an Luft bci Raum- temperator getrocknet and die Flecken dorch Besprfihen mit den ReagenslSsungen gegebenenfalls durch zus~tzliches Bedampfen mit HC1 oder NHa en~wickel~. -- Es ergib~ sich, dal3 Thioaee~amid und ~atriumthiocarbonat am besten geeigne~ sind, hier den Schwefelwasserstoff zu erse~zen. Ungeeignet sind diese Reagentien ffir As0a 3-, Sn a+ un4 Sn ~+. Wird Ammoniumthiocarbamidat verwendet, is~ zor Beschleunigung der Reaktion eine Erw/~rmung des Chroma~ogramms unter der IR-Lampe notwendig, was zu Schwierigkei~en durch Oxydation zu Sulfat ffihren kann (z. B. PbS zu PbSOa oder CdS zu CdSOa). Die genannten Reagentien sind nor beschr~nk~ anwendbar. Die Empfindliehkeit dieser Reaktionen ist fiir Hg 2+, Cd ~+ und Sb 8+ grSl]enordnungsm/~l~ig tier mit H2S bzw. (~Ha)~S vergleiehbar; fiir As s+ liefem Thioaee~amid und ~qatrium~rithiocarbona~ ann/~hernd 10real so hohe Empfmdlichkeit (0,3 #g) wie H~S-Wasser, fiir Fe ~+ betr/ig~ die noeh naehweis- bare ~enge bei Verwendtmg yon Thioaeetamid 2,7 �9 10 -5 #g, bei Verwendung yon Natriumtrithiocarbonat 2,7 �9 10 -~ #g im Vergleieh zu 2,7.10-~/~g mit (NH~)~S, und fiir Cd ~+ ergibt sieh unter Einwirktmg yon Thioace~amid aueh eine 10fache Er- hShung der Empfmdliehkeit (3,2.10 -~/~g) gegeniiber dem (Ntt~)~S.

Chem. analR. (Warszawa) 6, 949-958 (1961) [Polnisch] (~ i t d~sch. Zus.fass.) Lehrk. anorg. Chem., Teehn. Hoehschule, L6d~ (Polen). - - ~ I v ~ o v , F. N.: So- vetskaja farmaeia 5, 16 (1934). - - a WIBE~r E., u. E . B ~ v ~ : Angew. Chem. 64, 270 (1952); vgl. diese Z. 189, 368 (1953). -- a W ~ E ~ , P., R. ]:)UCKERT U. E. A~- K~DJ~: Helv. china. Acta 28, 1316 (1945). -- 5 K~C~LSK~, O. : Przemys~ chem. 11, 317 (1955). -- " Diem% W. M.: J. Amer. chem. Soe. 62, 3189 (1940). - - ~ LI~C- STaY.])T, R. P., and R. A. W~L~S: J . Amer. chem. Soe. 72, 516 (1950).

Massenspektrometrie. Automatische Matrizenaufstellung /iir massenspektro- photometrische Bereehnungen. Die manuelle Aufstellung yon Matrizen ffir die Be- rechnung massenspektrometriseher Analysen mit Reehenautomaten ist sehr zei~- raubend. Die Arbeit wird besonders unwirtschaftlich , wenn es sich um einmalige Analysen handel,. ~ . H. LOE~L]~I~ und R. GOOD~A~ x sehlagen daher vor, die Daten einem Rechenautomaten einzugeben, tier Buchstaben and Zahlen ver- arbeiten kann und ein genfigend groSes SpeichervermSgen besitzt. Es werden dann jeweils die en~sprechende Formel, die m/e-Werte der Ionenmassen und die dazu- gehSrigen Pattern-Koeffizienten und die Empfmdiichkeits-Koeffizien~en der Basis- peaks als ,,WSrterbueh" angegeben. Die Zahl der mSgliehen Eingaben ist nor doreh die Speicherkapazitat begrenz~. Das Zahlenresultat einer Analyse z .B. arts dem Consolidated-Massenspektrometer 21--103 in den vorbereite~en Rechenautomaten eingegeben, genfigt, das Resultat in Formel und I)rozent errechnet zu erhalten. Eine genaue Beschreibung des Verfahrens wird in den Proceedings of the Mass Spectrometer Conference, ASTIVI-Commi~tec E l 4 , Juni 1961, erscheinen. - - Das

Page 2: Massenspektrometrie

122 Berieht: Analyse anorganiseher Stoffe Bd. 195

verwendete Programm war auf die Burroughs Datation 205-Reehenmaschine mit Dar (Magnetband) ausgerichtet.

Analyt. Chemistry 84, 713 (1962). Westinghouse Res. Lab., Pittsburg 35, P~. (USA). J. R~scH

Ein kleines Rechenprogramm ]i~r die Analyse von Massenspektren wurde yon t~. A. EASH und R. S. GORLKE 1 ffir eine Royal iVieBee LGP-30-Reehenmasehine aufgestell~, das die halbautomatische Berechnung yon l~icht-Routine-Analysen aus 1VIassenspektren gestattet. Es wird nach der sogenannten ,,Successiven Sub- $raktion" gearbeitet, wobei ein Massenhereieh yon 1--546 fiberdeekt wh'd. Aus den rohen Daten wird mit Hflfe des Programms ein normalisiertes Spektrum er- reehnet, yon diesem der Background au~omatisch abgezogen. Die Rechenmasehine zieh$ gespeieherte Standard-Patterns yon dem unbekannten Pattern so lange ab, bis praktiseh kein Rest verbleibt. Mit Hflfe der eingegebenen relativen Empfindlich- keit berechnet die Masehine dann aueh den Gehal~ der Originalmisehung an ein- zelnen Komponen~en quantitativ. Eine ausfiihrliche Besehreibung mit einem Bei- spiel ist yon M. A. EAsH erh~ltlieh.

Analyr Chemistry 8~, 713 (1962). Chem.-Physics Res. Lab., The Dew Chemi- cal Corp., Midland, l~ich. (USA). J. R~scH

Die Anwendung yon ~thyliitherdiamintetraessigs~iure ( ~ D T E ) als analy- tisehes Reagens untersuchen F. BERMEJO-MA~T~EZ und A. BLAs-P~I~EZ. Die Untersuehung ergab, dab analytisch interessierende Reaktionen yon ~ D T E mit l~isen, KuTfer u~d Vanadium auftreten. Das FeS+-Ion bildet einen gelben Chelat- komplex. Mit Ammoniak ist das Eisen daraus nieh$ f~llbar. Das Cue+-Ion zeigt eine starke Intensiviernng der blauen Kationf~rbung besonders im sauren Bereich. Das VOs--Ion zeigt erst bei Zugabe yon Wasserstoffperoxid eine starke Gelb- farbung, die nur langsam und nicht vollst~ndig wieder verschwindet.

1 Inform. Quim. anallt. 16, 1 - 5 (I962). C~tedra Qulm. Anal., Fac. Cieneias (Spanien). IRMGAnD PFITZER

Eine neuartige Biirette beschreibt R. E. D. CL)mK 1. Ein Gummi- oder Elasto- mersehlauch, der der zylindrischen Geh~usewand anliegt, wird durch Rollen, die sich an der Peripherie des zentriseh in dem Geh~use sich drehenden KerBs befinden, so abgesehniirt, dal~ in dem Sehlauch zwischen den einzelnen Rollen Flfissigkeits- tasehen mit reproduzierbarem Volumen entstehen, l~aeh diesem Prinzip wurde eine perlstaltlsche ~vtierende Bi~rette konstrnier~, die entweder Hand- oder ~otor- getrieben arbeitet und deren Volumenfehler etwa 0,1~ betragt. Das Original ent- hglt eine ausffihrliche Beschreibung des Prinzips, das Gegenstand yon Patent- anmeldungen ist.

1 Analyst 87, 140--146 (1962). Cambridgeshire College of Arts and Technology, Cambridge (England). tI. Z~wnw~R

II. Analyse anorganiseher Stoffe

Einige u bei der spektralphotometrisehen Bestimmung yon Mikrogramm-lYIengen Wasser besehreiben D. A. OTTE~SON ~nd G. C. ~u 1. Die Blindwerte bei dem yon D. A. 0TTEnSO~ 2 beschriebenen Verfahren zur photo- metrischen Wasserbestimmung mit KarlF~scher-Reagens lassen sich yen 6 bis 7 ~ug H~0 auf 2--3 ~ug tt20 senken~ wenn die besehriebene Apparatur besser ab-