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MATERIALIEN 11 G GESCHICHTE betrifft uns 5 · 2012 Methoden im Geschichtsunterricht IV: Karten Beispiele aus der Unterrichtspraxis M 2.1 Karte und Textquelle Material 1: Aus einer Rede des Tiberius Gracchus 134 v. Chr. Im Jahre 134 v. Chr. wurde Tiberius Sempronius Gracchus […] zum Volkstribun gewählt. Die wilden Tiere, welche in Italien hausen, haben ihre Höhle, jedes weiß, wo es sich hinlegen, wo es sich verkriechen kann — die Männer aber, die für Italien kämpfen und sterben, sie haben nichts außer Luft und Licht. Heimatlos, gehetzt irren sie mit Weib und Kind durch das Land. Die Feldherren lügen, wenn sie in der Schlacht die Soldaten aufrufen, für ihre Gräber und Hei- ligtümer sich zu wehren gegen den Feind, denn von all diesen Römern besitzt keiner einen Altar, den er vom Vater ererbt, keiner ein Grab, in dem seine Vorfahren ruhen, vielmehr kämpfen und sterben sie für anderer Wohlleben und Reichtum, Her- ren der Welt werden sie genannt und haben nicht eine Scholle Landes zu eigen. Plutarch, Tiberius Gracchus 9 Material 2: Das Römische Reich um 133 v.Chr. (Handskizze) Leitfragen/Arbeitsaufträge 1. Beschreiben und interpretieren Sie die Karte. Formulieren Sie deren Kernaussage. 2. Setzen Sie Ihre Ergebnisse der Karteninterpretation in Bezug zur Textquelle. 3. Fassen Sie die anhand der beiden Materialien erkennbaren Diskrepanzen in der römischen Gesellschaft zusammen.

MATERIALIEN 11 Q Beispiele aus der Unterrichtspraxis · PDF fileIm Jahre 134 v. Chr. wurde Tiberius Sempro nius Gracchus [ ] zum Volkstribun gewählt. Die wilden Tiere, welche in Ital

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M A T E R I A L I E N 11

G GESCHICHTE b e t r i f f t u n s 5 · 2012 Methoden im Geschichtsunterricht IV: Karten

Beispiele aus der Unterrichtspraxis M 2.1 Karte und Textquelle

Material 1: Aus einer Rede des Tiberius Gracchus 134 v. Chr. Im Jahre 134 v. Chr. wurde Tiberius Sempronius Gracchus […] zum Volkstribun gewählt. Die wilden Tiere, welche in Italien hausen, haben ihre Höhle, jedes weiß, wo es sich hinlegen, wo es sich verkriechen kann — die Männer aber, die für Italien kämpfen und sterben, sie haben nichts außer Luft und Licht. Heimatlos, gehetzt irren sie mit Weib und Kind durch das Land. Die Feldherren lügen, wenn sie in der Schlacht die Soldaten aufrufen, für ihre Gräber und Hei-ligtümer sich zu wehren gegen den Feind, denn von all diesen Römern besitzt keiner einen Altar, den er vom Vater ererbt, keiner ein Grab, in dem seine Vorfahren ruhen, vielmehr kämpfen und sterben sie für anderer Wohlleben und Reichtum, Her-ren der Welt werden sie genannt und haben nicht eine Scholle Landes zu eigen. Plutarch, Tiberius Gracchus 9

Material 2: Das Römische Reich um 133 v.Chr. (Handskizze)

Leitfragen/Arbeitsaufträge

1. Beschreiben und interpretieren Sie die Karte. Formulieren Sie deren Kernaussage. 2. Setzen Sie Ihre Ergebnisse der Karteninterpretation in Bezug zur Textquelle. 3. Fassen Sie die anhand der beiden Materialien erkennbaren Diskrepanzen in der römischen Gesellschaft zusammen.