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MaTIZ Magazin zur T eilhabe und I ntegration Zuhause im Kreis Soest“ Ausgabe 1/2014

MaTIZ - Zuhause im Kreis Soest · Ausgabe 1/2014. 3 Vorwort der Landrätin Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten in Ihren Händen die erste Ausgabe des Magazins für Teilhabe und

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MaTIZMagazin zur Teilhabe und Integration

„Zuhause im Kreis Soest“Ausgabe 1/2014

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Vorwort der Landrätin

Liebe Leserinnen und Leser,

Sie halten in Ihren Händen die erste Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration Zuhause im Kreis Soest (MaTIZ). Die Idee zu dieser Zeitschrift ist im Netzwerk „Teilhabe und Integration“ entstanden, an dem sich viele von Ihnen sehr aktiv beteiligen. Das Netzwerk hat seine Arbeit am Anfang des Jahres aufgenommen, es ist aber eine Fortsetzung der bereits 2013 gestarteten Vernet-zung zur Erstellung des Integrationskonzeptes. Jetzt ist das zweite Jahr vergangen, in dem zahlreiche Netzwerkpartner zusammen mit dem Kommunalen Integrationszentrum Kreis Soest die Integ-rationsarbeit im Kreis Soest gestalten. Um die Transparenz für die geleistete Arbeit zu gewährleisten und über aktuelle Entwicklun-gen sowie bevorstehende Veranstaltungen zu informieren, wird dieses Magazin zukünftig zwei Mal jährlich herausgegeben.

Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die an der Erstellung der ersten Ausgabe dieses Maga-zins mitgewirkt haben. Mein Dank gilt auch allen Netzwerkpartnern für ihr unermüdliches Engage-ment bei der Verfolgung der Integrationsziele im Kreis Soest.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

Eva IrrgangLandrätin

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In dieser Ausgabe

1. Ein weiterer Schritt in Richtung Integration................................................. 5

2. Feierliche Prämierungsveranstaltung ............................................................ 6

3. Start der Arbeit der neu formierten Integrationsräte .............................. 7

4. Übergang „Kita-Schule“ bei Kindern mit Migrationshintergrund gemeinsam gestalten ............................................. 8

5. Startschuss für das Rucksackprogramm ........................................................ 9

6. „Kein Platz für Rassismus“ .................................................................................. 9

7. Blicke weiten – Zuhause im Kreis Soest ....................................................... 10

8. Jungen Migranten Übergang erleichtern .......................................................11

9. Studie zu Migrantenunternehmen in Deutschland ...................................12

10. Migrantenorganisationen stellen sich vor....................................................12

11. Übersicht Veranstaltungen ...............................................................................14

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1. Ein weiterer Schritt in Richtung IntegrationNetzwerk zur Umsetzung des Integrationskonzeptes „Zuhause im Kreis Soest“ gegründet

Das Integrationskonzept „Zuhause im Kreis Soest“ wurde im Juni 2013 durch den Kreistag beschlossen. Die Planung zu dessen Umsetzung hat bereits mit der ersten Integrationskonferenz

im September 2013 begonnen. Dieses Jahr wur-den die ersten Ziele konkreter verfolgt. Ein zent-raler Schritt wurde mit der Gründung des Netz-werkes „Teilhabe und Integration“ gemacht. Für alle 140 an der Erstellung des Konzeptes Betei-ligten war es wichtig, bei der Umsetzung wei-ter dabei zu sein. Aber wie kann eine so breite Beteiligung dauerhaft eingerichtet werden? Und wie kann man jedem Einzelnen dabei die Mög-lichkeit geben, sich aktiv bei der Erreichung der Ziele einzubringen? Diese zwei Fragen haben das Kommunale Integrationszentrum Kreis Soest beschäftigt. Und so ist die Idee für ein kreiswei-tes übergreifendes Netzwerk entstanden.

Das Netzwerk „Teilhabe und Integration“ besteht insgesamt aus drei Gruppen: - das Netzwerk der Kooperationspartner - das Netzwerk der Kreisabteilungen und - das Netzwerk der Migrantenorganisationen

Landrätin Eva Irrgang (im Vordergrund, 2. v. l.) begrüßte am Don-nerstag, 27. Februar 2014, zusammen mit Galina Nedelcheva (im V., links), Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, und Dieter Hesse, Abteilungsleiter Schulangelegenheiten, die Mitglie-der des Netzwerks „Teilhabe und Integration“ zu ihrem ersten Treffen. In den anschließenden Gesprächen ging es darum, wie das Integrationskonzept „Zuhause im Kreis Soest“ umgesetzt werden kann. Foto: Pressestelle Kreis Soest

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Mitglieder des Netzwerkes der Kooperations-partner sind Kindertageseinrichtungen, Schulen, Kommunen, Kreistagsfraktionen, Wirtschaft, In-tegrationskursträger und Wohlfahrtsverbände. Für die Migrantenorganisationen ist diese kreis-weite Vernetzung die erste dauerhafte und kon-tinuierliche Kooperation, an der sich alle Orga-nisationen der Migrantinnen und Migranten im Kreis Soest beteiligen können. Die Integrati-onskonferenz, die zukünftig in regelmäßigen Abständen stattfinden soll, dient den drei Grup-pen als Plattform für den Austausch untereinan-der. Jede Gruppe hat sich dieses Jahr jeweils zwei

Mal getroffen. Dabei wurden die aktuellen Pro-jekte und Integrationsmaßnahmen abgestimmt.

Auf der Arbeitsebene wird das Netzwerk durch themenbezogene Arbeitsgruppen ergänzt. Die-se Vernetzung soll zukünftig durch die Gründung weiterer AG bei der Erreichung der Konzeptziele ausgebaut werden.

Autorin: Galina Nedelcheva, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Soest

2. Feierliche Prämierungsveranstaltung Integrationspreis „Zuhause im Kreis Soest“ 2014

Auch in diesem Jahr füllte sich das Foyer des Kreishauses anlässlich der Prämierungsveranstal-tung des Integrationspreises „Zuhause im Kreis Soest“, die am 14. November stattfand. Bewer-ben konnten sich dieses Mal Schulen der Sekun-darstufe I und II.

Die stellvertretende Landrätin Irmgard Soldat und der Bürgermeister der Stadt Erwitte, Peter Wessel, betonten in ihren Eröffnungsreden die Bedeutung der Auszeichnung und die Arbeit der Schulen für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Frau Bainski, Leiterin der Landeskoordinierungsstelle der Kommuna-len Integrationszentren NRW bestätigte in ihrer Abschlussrede ebenfalls die bedeutende Rolle der Bildung in der Integrationsarbeit.

Aus den eingereichten Vorschlägen fiel die Wahl der Jury, bestehend aus Vertretern der Integrati-onsräte Lippstadt, Soest und Werl, dem Vorsit-zenden der Stiftung zur Förderung von Jugend und Sport der Sparkasse Soest, dem Chefredak-teur der Lippstädter Zeitung „Der Patriot“, der Unteren Schulaufsicht für den Kreis Soest und dem Kommunalen Integrationszentrum Kreis Soest, auf drei Preisträger: Der erste Preis ging an die Pauli-Hauptschule für das Projekt „Bildungs-paten“ Soest. Gemeinsam mit der Stadt Soest und dem Verein „Integration & Kultur Soest“ e. V. hat die Pauli-Schule einen Pool von Patinnen und Paten aufgebaut, die neuzugewanderte Schüle-rinnen und Schüler begleiten und unterstützen.

Platz Zwei erhielt das Marien-Gymnasium Werl für das Projekt „Durchstarten am MG“. Im Wer-ler Gymnasium unterstützen ältere Schülerinnen und Schüler ehrenamtlich jüngere Schülerinnen und Schüler beim Lernen. Mit dem dritten Platz wurde die Don-Bosco-Schule Lippstadt für die Projektwoche „Interkulturelle Vielfalt“ ausge-zeichnet.

Als Anerkennung für ihr Engagement im Integ-rationsbereich erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Urkunde. Die Preisgelder verteilte die Jury wie folgt auf die Gewinner: Die Erstplatzierte Schule erhielt 1.750 Euro, Platz zwei wurde mit 1.000 Euro bedacht und dem Dritten winkten 250 Euro. Die Auszeichnungen wurden von der stellvertretenden Landrätin Irm-gard Soldat und dem Bürgermeister der Stadt Erwitte Peter Wessel übergeben.

Foto: Kommunales Integrationszentrum Kreis Soest

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Die Preisträger stellten im Rahmen der Veran-staltung ihre Arbeit vor. Außerdem bekamen alle Bewerberschulen die Möglichkeit, ihre Arbeit auf Stellwänden darzustellen. Damit soll der Austausch untereinander gefördert und ande-ren Schulen Anregungen gegeben werden. Aus diesem Grund werden die Bewerbungen wie in jedem Jahr auch auf der Integrationsplattform des Kreises www.zuhause-im-kreis-soest.de ver-öffentlicht.

Den musikalischen Rahmen gestaltete die Band „Cool Cats“ des Lippe-Berufskollegs und ein Mädchen-Trio der Hannah-Arendt-Gesamtschule Soest. Die Theater-AG der Drost-Rose-Real-schule Lippstadt und ein Beitrag eines Schülers des Mariengymnasiums Werl rundeten das Pro-gramm ab. Für das leibliche Wohl sorgte inter-nationales Essen, das von der internationalen Frauengruppe Soest, dem Soester Süden e.V., dem Tamilisch Deutschen Sport- Kultur- und Schulverein e.V. und dem Tamilischen Schul- und

Kulturverein Soest e. V. vorbereitet wurde.

„Bitte hör nicht auf zu träumen, von einer bes-seren Welt“ sangen die „Cool Cats“ zum musika-lischen Ausklang der Veranstaltung „fangen wir an aufzuräumen, bau sie auf wie sie dir gefällt“. Damit trafen sie ein grundlegendes Anliegen des Integrationspreises, der eine Auszeichnung und würdige Anerkennung des Engagements vieler Menschen mit und ohne Migrationshintergrund darstellt, die sich für die Gestaltung einer Gesell-schaft des Miteinanders, der Toleranz und des gegenseitigen Respekts einsetzen. Der Integrationspreis wird jährlich vergeben und richtet sich in jedem Jahr an unterschiedliche (Bildungs-)Einrichtungen, Personen oder Perso-nengruppen.

Autorin: Julia Böckmann, Ansprechpartnerin für den Elementarbereich beim Kommunalen Integrationszentrum Kreis Soest

3. Start der Arbeit der neu formierten IntegrationsräteEffektiv mitarbeiten im Integrationsrat

Nach einer Gesetzesänderung wurden in diesem Jahr die Integrationsratswahlen zum ersten Mal zusammen mit den Kommunalwahlen durchge-führt. Im Kreis Soest wurde in den Städten Lipp-stadt, Soest und Werl gewählt. Nach der Som-merpause haben alle drei Gremien ihre Arbeit aufgenommen. Auf der Tagesordnung stand zunächst die Wahl der neuen Vorsitzenden. In Soest und Lippstadt sind Brigitte Sehmi und Maria Kitsaki wieder gewählt worden, in Werl gab es einen Wechsel: Nedim Yigit wurde als neuer Vorsitzender gewählt und löst damit seine Vorgängerin Ingrid Ostrowski ab. In ihrer neuen Legislaturperiode stehen die drei Integrations-

räte angesichts der steigenden Zuwanderung vor vielen Herausforderungen.

Das Kommunale Integrationszentrum Kreis Soest hat die drei Gremien sowohl bei der Wahl-vorbereitung als auch bei der Qualifizierung der neuen Mitglieder gemeinsam mit dem Landesin-tegrationsrat NRW unterstützt. Die Integrations-räte und das Kommunale Integrationszentrum arbeiten bei der Integration der Menschen mit Migrationshintergrund eng zusammen. Alle drei Gremien sind Teil des Netzwerkes „Teilhabe und Integration“ zur Umsetzung des Integrations-konzeptes „Zuhause im Kreis Soest“.

Mit der Änderung des § 27 der Gemeindeord-nung NRW blieb einzig der Integrationsrat Orga-nisationsmodell des Gesetzes. Die bis dahin mögliche Alternative in Form eines Integrations-ausschusses, wie in Werl eingerichtet, ist nach der neuen gesetzlichen Regelung nicht mehr möglich. Die Integrationsräte vertreten die Inte-ressen der Migrantinnen und Migranten gegen-über der Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.

Autorin: Galina Nedelcheva und Linda Kratzel, Kommunales Integrationszentrum Kreis Soest

20 Integrationsratsmitglieder wurden von Ksenija Sakelšek (4. v. l.), stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates NRW, auf die Arbeit im Integrationsrat vorbereitet. Sie wurden vom Kom-munalen Integrationszentrum eingeladen und von Linda Kratzel (3. v. l.), stellvertretende Leiterin des Kommunales Integrations-zentrums, begrüßt. Foto: Kreis Soest

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4. Übergang „Kita-Schule“ bei Kindern mit Migrationshintergrund gemeinsam gestaltenEine Orientierungshilfe für Fachkräfte im Elementar- und Primarbereich

„Oberziel unseres Handelns ist die Gestaltung effektiver Übergänge „Familie – Kita“, „Kita – Schule“ und „Schule – Beruf“ als fließende Pro-zesse, an denen alle Beteiligten als gleichberech-tigte Partner mitwirken.“

Das besagt eines der Oberziele des Integrations-konzeptes „Zuhause im Kreis Soest“, das sich 140 Akteure gemeinsam gesetzt haben. An der Ver-wirklichung eines Teils dieses Ziels haben dieses Jahr zwei Arbeitsgruppen mit Familienzentren und Grundschulen intensiv gearbeitet. Auf der Tagesordnung standen Fragen wie: Wie kann der Übergang der Kinder mit Migrationshintergrund von der Kita in die Grundschule reibungslos gestaltet werden? Wie können Eltern mit Mig-rationshintergrund am Prozess als gleichberech-tigte Partner einbezogen werden? Und wie kann eine optimale Vernetzung zur Unterstützung der Familien mit Migrationshintergrund aufge-baut werden?

In einer mehrmonatigen gemeinsamen Arbeit haben die Kindertageseinrichtungen und die Grundschulen mit der Unterstützung der Unte-ren Schulaufsicht, des Kommunalen Integrati-onszentrums Kreis Soest, der Fachberatung für Kindertageseinrichtungen im Kreisjugendamt Soest sowie der Integrationsstellen der Städte Lippstadt und Soest und der Kreisabteilung Gesundheit die Antworten auf alle genannten Fragen ausgearbeitet. Als Ergebnis ist eine Hand-reichung entstanden, die den pädagogischen Fachkräften in den Kindertageseinrichtungen und den Lehrkräften in den Grundschulen für die Förderung der Kinder mit Migrationshinter-grund insbesondere in der Übergangsphase als Orientierungshilfe dienen soll.

Außer den benannten Themen beinhaltet die Handreichung auch einen Zeitstrahl zum Über-gang, eine Kooperationsvereinbarung für die Zusammenarbeit der Kindertageseinrichtun-gen und der Grundschulen und eine mehrspra-chige Schweigepflichtendbindung für die Eltern. Zusätzlich wurden viele Praxisbeispiele von erfolgreichen Angeboten und Projekten in den beteiligten Kitas und Grundschulen beschrie-ben. Mit einer weiteren Idee soll es Eltern mit Migrationshintergrund erleichtert werden, sich im deutschen Bildungssystem zurechtzufinden: Eine mehrsprachige Broschüre informiert kurz und knapp und mit der Hilfe von anschaulichen Grafiken über das Schulsystem NRW. Alle Mate-rialien sind beim Kommunalen Integrationszent-rum Kreis Soest kostenlos zu erhalten.Autorin: Galina Nedelcheva, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Soest

Bei gemeinsamen Sitzungen arbeiteten die beiden Arbeitskreise für den vorschulischen Bereich und den Grundschulbereich zusammen an einer Orientierungshilfe für die Gestaltung eines fließenden Überganges von der Kita in die Grundschule. Foto: Kommunales Integrationszentrum Kreis Soest

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„Respekt! Kein Platz für Rassismus“ verkündet seit Februar ein Schild am Haupteingang des Kreishauses. Seit Anfang des Jah-res zählt der Kreis Soest offiziell zu den Unterstützern der bun-desweiten gleichnamigen Initiative. Landrätin Eva Irrgang und Ex-Fußballnationalspielerin Sandra Minnert, Schirmfrau der Ini-tiative, haben persönlich das Schild angebracht. Der Schriftzug spiegelt die Haltung der Kreisverwaltung wider.

Eine Haltung, die immer bedeutender in unserer Gesellschaft wird. Denn die Entwicklungen des letzten Jahres wie der Bürger-krieg in Syrien und die

hohe Jugendarbeitslosigkeit in Südosteuropa beschäftigen uns alle und zeigen noch einmal deutlicher, wie wichtig The-men wie Toleranz, gegenseitiger Respekt, Wertschätzung und soziale Gerechtigkeit sind. In unserer multikulturellen Gesellschaft können wir nur gemeinsam für die Bewahrung solcher Werte sorgen. Denn wir brauchen mehr als jemals zuvor eine Kultur der Anerkennung, in der jegliche Benach-teiligungen und Diskriminierungen keinen Platz haben. Um dies zum Ausdruck zu bringen, war das Kommunale Integra-tionszentrum Kreis Soest einer der Hauptorganisatoren der

5. Startschuss für das RucksackprogrammRussischsprachige Elterngruppen starten in die Praxis

Rucksack Kita und Rucksack Grundschule – das steht für langjährig in verschiedenen Städten in NRW und ganz Deutschland erprobte Sprach- und Elternbildungsprogramme. Jetzt konnten im Kreis Soest pilotweise die Kindertageseinrich-tung Familienzentrum „Bullerbü“ und die Grund-schule an der Pappelallee (beide Lippstadt) mit dem Programm starten.

Eine zentrale Rolle kommt dabei den Elternbe-gleiterinnen zu, die sowohl Deutsch als auch Rus-sisch fließend beherrschen. Sie zeigen den Eltern Möglichkeiten auf, wie sie ihre Kinder spielerisch in der Herkunftssprache – in diesem Fall auf Russisch bzw. Polnisch – fördern können. In den Elterngruppen, die sich einmal wöchentlich tref-fen, besteht darüber hinaus die Möglichkeit zum Austausch über Erziehungsthemen. Die Eltern sind dabei die Expertinnen und Experten bei der Erziehung und Förderung ihrer Kinder und werden als solche aktiv in den Bildungsprozess einbezogen. Im Kita-Bereich erhalten die Kinder eine zusätzliche Sprachförderung auf Deutsch.

Das Programm Rucksack Grund-schule ist noch um das Element des herkunfts-sprachlichen Un-terrichts ergänzt: Hier geht es darum, Regelunterricht, Herkunfts-sprachlichen Unterricht und die Elternunter-stützung thematisch so abzustimmen, dass die Kinder auf allen drei „Kanälen“ parallel Inputs zu dem gleichen Thema bekommen.

Das Kommunale Integrationszentrum Kreis Soest ist bereits auf der Suche nach weiteren Kinderta-geseinrichtungen und Grundschulen, die für das Programm in Frage kommen. Denn langfristig sollen Rucksack Kita und Rucksack Grundschule im Kreisgebiet nach und nach auf möglichst viele Institutionen ausgeweitet werden.Autorin: Linda Kratzel, stellv. Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums und Ansprechpartnerin für den Primarbereich

6. „Kein Platz für Rassismus“Der Kreis Soest unterstützt die bundesweite Respekt-Initiave

Sandra Minnert (l.), Ex-Fußballnational-spielerin, ging Landrätin Eva Irrgang beim Anbringen des Schildes „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ zur Hand. Foto: Pressestelle Kreis Soest

Die Beteiligten setzen ein deutliches Zeichen gegen Rassismus. Foto: Pressestelle Kreis Soest

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Schildanbringungsaktion. Nach den Sommerfe-rien wurden an allen 20 Nebenstellen der Kreis-verwaltung „Respekt“-Schilder angebracht.

Die Initiative ist gleichzeitig der Start der Pla-nung von einigen Projekten. Unter der Federfüh-rung der Abteilung „Jugend und Familie“ betei-ligt sich das Kommunale Integrationszentrum zusammen mit dem Medienzentrum und dem Regionalen Bildungsbüro aktiv an der Organisa-tion eines Theaterprojektes „Move it! Für Tole-ranz und Respekt.“ mit Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund.

Das Integrationszentrum ist auch vor Ort zustän-dig für die bundesweite Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Durch die Initi-ative setzen sich junge Menschen mit deren Leh-

rerinnen und Lehrern in den Schulen intensiv mit dem Thema auseinander. Im Kreis Soest gibt es bereits 11 zertifizierte Schulen.

Die Bekämpfung der Diskriminierungen ist leider kein einfacher und kurzer Weg. Insofern wird mit den aufgezählten Projekten zunächst zwar nur ein kleiner aber sicherer Schritt zur Erreichung des Ziels gemacht. Das Kommunale Integrati-onszentrum Kreis Soest leistet seine Arbeit unter dem Motto „Zuhause im Kreis Soest“, mit dem sich bereits viele Menschen identifizieren. Und das soll zukünftig so bleiben!Autorin: Galina Nedelcheva, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Soest

7. Blicke weiten – Zuhause im Kreis SoestStartschuss für die Qualifizierungsreihe zur Unterstützung der Integrationsarbeit in Kita und Schule

Unter dem Titel „Blicke weiten – Zuhause im Kreis Soest“ bietet das Kommunale Integrati-onszentrum Kreis Soest ab diesem Jahr Qualifi-zierungsreihen für pädagogische Fachkräfte im Elementarbereich, Lehrkräfte und sozialpäda-gogische Fachkräfte an. Grundlage für diesen Auftrag ist das Teilhabe- und Integrationsgesetz NRW. Durch die Qualifizierungsreihe sollen die Kindertageseinrichtungen und die Schulen in ihrer alltäglichen Arbeit mit Kindern und Fami-lien mit Migrationshintergrund unterstützt und Möglichkeiten für einen Erfahrungsaustausch mit anderen Bildungseinrichtungen geboten werden.

Für die Auftaktveranstaltung im Grundschulbe-reich, die am 20.11.2014 in der Walburgisgrund-schule Werl stattfand, konnte mit Fr. Prof. Ingrid Gogolin eine der führenden Wissenschaftlerin-nen im Bereich „durchgängige Sprachbildung“ gewonnen werden. Neben ihrem fachlichen Input hielten die Schulen anhand konkreter Fra-gestellungen fest, was sie benötigen, um den Schulalltag entsprechend zu gestalten. Mit Hilfe dieser Rückmeldungen sollen die wei-teren Veranstaltungen der Qualifizierungsreihe bedarfsgerecht ausgerichtet werden.

„Interkulturelle Pädagogik in der Kita“ war das Thema der Auftaktveranstaltung im Elementar-bereich. Über 80 pädagogische Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen und der Tagespflege im Kreis Soest meldeten sich für die Veranstal-tung am 24. November in der Aula des Huber-tus-Schwartz-Berufskollegs an. Nach einem Fachvortrag der Referentin Elke Schlösser, freie Referentin und Fachbuchautorin mit langjähri-ger Erfahrung als Mitarbeiterin der RAA (Regi-onale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwanderungsfamilien), arbeiteten die Teilnehmer/innen in einer Klein-gruppenarbeit in Form eines World Cafés und tauschten sich über offene Fragen, eigene Erfah-rungen und weitere Qualifizierungsbedarfe aus

Vertreterinnen und Vertreter von Grundschulen aus dem gesam-ten Kreisgebiet verfolgten den Vortrag von Fr. Prof. Dr. Ingrid Gogolin. Foto: Kommunales Integrationszentrum Kreis Soest

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Junge Migranten in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und ihnen dadurch den Übergang in den Beruf zu erleichtern ist das erklärte Ziel der Arbeitsgruppe des Kommunalen Integrations-zentrums. Die Arbeitsgruppe, in der Schulen, Arbeitsagentur, Jobcenter, Wohlfahrtsverbände, Wirtschaft, die Untere Schulaufsicht für den Kreis Soest und das neue Übergangsmanage-ment „Kein Abschluss ohne Anschluss“ vertreten sind, hat ihre Arbeit im März aufgenommen.

An vier Schwerpunktthemen wird die AG zukünf-tig arbeiten. Es sollen Konzepte und Projekte für Jugendliche, Elternbildung, Zusammenarbeit mit Betrieben und Vernetzung entwickelt und umgesetzt werden, die besonders die Potenziale der Jugendlichen in den Vordergrund stellen.

Zurzeit wird ein Konzept eines „Interkulturel-len Assessmentcenters“ ausgearbeitet. Geplant ist für 2015, das Assessment nach einer Fortbil-dung der Beobachter und Beobachterinnen, an drei Schulen im Kreis Soest pilotweise durchzu-führen. Eines der Ziele dieses Projektes ist, den Jugendlichen zu ermöglichen, ihre interkulturel-len Fähigkeiten kennenzulernen, um sie für posi-tive berufliche Perspektiven zu nutzen.

Beim Übergang Schule-Beruf arbeitet das Kom-munale Integrationszentrum Kreis Soest zurzeit außerdem aktiv in einer Arbeitsgruppe der Lan-deskoordinierungsstelle der Kommunalen Integ-rationszentren NRW mit, die ein interkulturelles Portfolio erstellt. Nach einer Erprobungsphase ist geplant, das interkulturelle Portfolio insbe-sondere für Schulen in ganz NRW mit hohem Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migra-tionshintergrund anzubieten.

Autorin: Renate Klockenhoff, Ansprechpartnerin für den Übergang Schule-Beruf bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund beim Kommuna-len Integrationszentrum Kreis Soest

und hielten diese fest. Im Jahr 2015 wird die Qualifizierungsreihe, orientiert an den Bedarfen der pädagogischen Fachkräfte, wei-tergeführt.

Im ersten Halbjahr 2015 wird auch die Qualifizierungsreihe für Schulen der Sekundarstufe I und II starten. Die Qualifizierungen laufen in Zusammenarbeit mit den Fachberatungen für die Kin-dertageseinrichtungen, der Unteren und Oberen Schulaufsicht, dem K-Team und beim Thema Sprache u. a. mit dem Büro „Spra-che“ der Bezirksregierung Arnsberg.

Autorinnen: Julia Böckmann und Linda Kratzel, Kommunales Integrationszentrum Kreis Soest

Elke Schlösser (Aachen) begeisterte ihr Auditorium im Hubertus-Schwartz-Berufs-kolleg mit einem spannenden Vortrag zum Thema „Interkulturelle Pädagogik in der Kita“. Foto: Pressestelle/Kreis Soest

8. Jungen Migranten Übergang erleichternStartschuss für die Arbeitsgruppe Übergang Schule-Beruf

Die Arbeitsgruppe „Übergang Schule-Beruf bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ traf sich jetzt zu einer ersten Sitzung im Kreishaus. Foto: Pressestelle Kreis Soest

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9. Studie zu Migrantenunternehmen in DeutschlandMehr als 2,2 Mio. Arbeitsplätze sind von Migrantenunternehmen in Deutschland geschaffen

Eine im September präsentierte Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zur ökonomischen Bedeutung und Leistungspotenzialen von Mig-rantenunternehmen in Deutschland räumte viele verbreitete Stereotype aus. Die Ergebnisse belegen, dass die Zahl der wissenschaftlichen Dienstleister unter den Migrantenunternehmen gestiegen ist, während der Anteil von Gastge-werbe und Handel stark nachgelassen hat. Somit spiegelt das in der Öffentlichkeit verbreitete Bild von Gemüsehändlern und Dönerbuden nicht die Realität wieder. Selbständige Migrantinnen und Migranten sind immer mehr als Architekten, Unternehmens- und Steuerberater oder Medi-ziner tätig. Dabei besteht ihre Kundschaft, wie oft angenommen, nicht hauptsächlich aus den eigenen Landsleuten. Bei fast der Hälfte der Unternehmen sind drei Viertel der Kunden keine Landsleute.

Ein Drittel der Migrantenunternehmen haben sogar keine Landsleute als Kundinnen und Kun-den. Weiter zeigen die Ergebnisse der Studie, dass die Migrantenunternehmen immer mehr Ausbildungsplätze in Deutschland schaffen. Außerdem stellen sie 18 % aller Arbeitsplätze in inhabergeführten mittelständischen Unter-nehmen in Deutschland. Insgesamt sind von Migrantenunternehmen zwischen 2,2 und 2,7 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland geschaf-fen. Die Ergebnisse der Studie belegen somit, dass Migrantinnen und Migranten inzwischen eine bedeutende beschäftigungspolitische Rolle innehaben.

Quelle: Leicht, R/Langhauser, M. (2014): Ökonomische Bedeutung und Leistungspotenziale von Migrantenunter-nehmen in Deutschland, Friedrich Ebert Stiftung

10. Migrantenorganisationen stellen sich vor10.1 Türkisch Islamische Gemeinde zu Werl e.V.

Türk Islam Camisi - Türkische Moslem Moschee. Gegründet: 15.10.1971 in der Mehlerstr. In dem Gebetsraum konnten ca. 50 Muslime beten. Weil keine andere Möglichkeiten war, mussten die noch draußen auf dem Teppich beten.

DITIB - WERL FATIH MOSCHEE / TÜRKISCH ISLAMISCHE GEMEINDE ZU WERL E.V.

Die erste Moschee mit Minarett und Kuppel in Deutschland.Die Moschee wurde im Jahre 1989 erbaut und im Mai 1990 eröffnet. Auf einer Grundfläche von 200 m² bietet die Moschee Platz für ca. 400 Personen. Die Kuppel ist 10 m hoch und das Minarett 18 m. Mit dem weltweit einzigartigen Konzept „Bildungs- und Begegnungsstätte in der Moschee“ gehen wir einen großen Schritt vom Nebeneinander zum Miteinander der Kulturen und Religionen „Dialog unter der Kuppel“, einer interreligiösen und interkulturellen Begegnungsstätte.

Zur DITIB Gemeinde in Werl gehören seit ihrer Gründung im Jahre 1989, heute rund ca.300 Mitglieder.Gemeinsam Wege zu gehen stärkt auch das Vertrauen zueinan-der. Zum Gesamtkomplex gehört ein Nebengebäude mit Kaffee, Sitzungs-Bibliothek-Jugendraum und Büro. Die Werler Moschee hat 6 Jugendgruppenleiter und 8 interreligiöse und kulturelle Dia-logbeauftragte.

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Moschee mit einer Bildungs- und Begegnungsstätte an der Steinerbrücke 1 in Werl.

10.2 Kroatischer Katholischer Verein Lippstadt e.V.

Der Kroatisch Katholische Verein Lippstadt e.V. wurde 1991 von den in Lippstadt lebenden Kro-aten gegründet und als eingetragener Verein (e.V.) registriert. Ziel der Gründung damals war es, humanitäre Hilfe zu sammeln und Transporte in die vom Krieg betroffenen Regionen zu sen-den, um den Menschen auf diese Art und Weise vor Ort zu helfen.

Heute fördert unser Verein die Bewahrung der nationalen Identität der im Kreis Soest und Umge-bung lebenden Kroaten, denn wir haben nicht

das Problem der „Nichtintegration in die hiesige Gesellschaft“, wir versuchen täglich gegen das Vergessen der kroatischen Traditionen und Spra-che unserer Eltern zu arbeiten, damit unsere Kin-der ihre Wurzeln nicht vergessen.

Derzeit zählt der Verein ca. 150 aktive Mitglie-der, mit denen wir neben Festen und Feiern bei uns in den Räumlichkeiten (wie z.B. die Nikolaus-feier, Silvester oder Karneval), auch an öffentli-chen Veranstaltungen teilnehmen. Seit Jahren präsentieren wir uns mit unserem Stand, an dem wir Spezialitäten aus unserer Heimat anbieten, am 1. Mai und am Tag der „Begegnung der Kultu-ren“ in Lippstadt auf dem Marktplatz.

Im kommenden Jahr (16. Mai 2015 in der Schüt-zenhalle in Störmede) feiern wir mit unseren Mitgliedern, Freunden des Vereins und Gästen unser 25-jähriges Bestehen.

Beitrag des Kroatischen Katholischen Vereins Lippstadt

Unsere Aktivitäten und Veranstaltungen können Sie unter der unten angegebenen Internetseite abrufen. Wir freuen uns auf jeden Besuch.

Steinerbrücke 1, 59457 Werl www.Moscheewerl.deBeitrag der Türkisch Islamischen Gemeinde Werl

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11. Übersicht VeranstaltungenDetaillierte Informationen finden Sie auf der Internetseite www.zuhause-im-kreis-soest.de

08.03.2015, 15 Uhr:Frauentreffen im Blauen Saal des Rathauses Soest Motto: Was wäre die Welt ohne uns, Frauen?!Diesmal mit der Schriftstellerin Lena Gorelik, die ihr Buch „Sie können aber gut deutsch!“ prä-sentieren wird. Bei Kaffee und Kuchen können Frauen erfahren, warum die junge Dame, die aus einer Einwandererfamilie stammt, „nicht mehr dankbar sein will, dass sie hier leben darf, und warum die Toleranz nicht weiterhilft“.

Kontakt:Integration & Kultur Soest e. V.Tel. 02921/[email protected]

Integrationspreis 2015Auch im nächsten Jahr vergibt das Kommunale Integrationstzentrum wieder den Integartions-preis „Zuhause im Kreis Soest“. Die Bewerbungs-fristen und der Termin der Prämierungsveran-staltung werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Ankündigung zweiter Video-BeitragDer erste Videobeitrag des Kommunalen Integ-rationszentrums zur Unterzeichnung der Koope-rationsvereinbarungen der Rucksack-Programme ist auf der Internetseite www.zuhause-im-kreis-soest.de veröffentlicht. Der zweite Beitrag zur Prämierungsveranstaltung des Integrationsprei-ses 2014 wird derzeit erarbeitet.

Hoher Weg 1-359494 SoestTelefon: 02921 30-2844E-Mail: [email protected] www.zuhause-im-kreis-soest.de

www.kreis-soest.de

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