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Matura-Arbeit Oktober 2011
Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse
Autor: Thomas Büeler, 4b Adresse: Tulpenweg 3, 8853 Lachen Betreuende Lehrperson: Franz Felder
Rauschgift Florian Spörris erster Fall
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 2 von 21
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort .............................................................................................................................. 3
2. Einleitung .......................................................................................................................... 4
3. Dokumentation des gestalterischen Prozesses ................................................................. 5
4. Elemente und Strukturen des idealtypischen Detektivromans ........................................... 7
4.1 Die Handlung ............................................................................................................... 7
4.2 Die Figuren .................................................................................................................. 9
4.3 Räume und Gegenstände ...........................................................................................11
5. Meine Detektivgeschichte .................................................................................................12
5.1 Inhaltsangabe .............................................................................................................12
5.2 Handlungsort ..............................................................................................................14
6. Reflexionen ......................................................................................................................17
7. Nachwort ..........................................................................................................................18
8. Bibliografie .......................................................................................................................19
8.1 Literaturverzeichnis.....................................................................................................19
8.1.1 Primärliteratur ......................................................................................................19
8.1.2 Sekundärliteratur .................................................................................................19
8.2 Abbildungsverzeichnis ................................................................................................19
9. Eigenständigkeitserklärung ...............................................................................................20
10. Anhang ...........................................................................................................................21
10.1 Mindmap zum Aufbau eines Detektivromans ............................................................21
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 3 von 21
1. Vorwort Das definitive Thema für meine Matura-Arbeit war ein spontaner Einfall. Eigentlich hatte ich
schon ein anderes festgelegt und meinen Betreuer, Franz Felder, gefunden. Meine
ursprüngliche Idee gefiel mir aber bereits im Januar nicht mehr und so sah ich mich
gezwungen, bis zur Themenabgabe eine Passendere zu finden. Nach dem Gespräch mit
einem guten Freund und ein paar Tagen überlegen stand für mich fest: „Ich will einen Krimi
schreiben.“ Herr Felder war anfangs zwar skeptisch, aber zum Glück konnte ich ihn auch bei
dieser Idee für mich gewinnen.
Es ist aussergewöhnlich, dass ich dieses Thema gewählt habe. Zwar zählt Deutsch zu
meinen Lieblingsfächern, für Krimis hatte ich mich aber nie wirklich interessiert. Das änderte
sich jedoch, als ich zu recherchieren begann. Das Schreiben hatte mir schon früher viel
Spass bereitet. Als kleiner Junge hatte ich auf unserem uralten Computer Geschichten
geschrieben, meistens nicht länger als eine A4 Seite. Ich wusste aber, dass dieser Krimi
anspruchsvoller sein und die damaligen Dimensionen bei weitem übersteigen wird. Herr
Felder war als Geschichts- und Deutschlehrer der geeignetste Betreuer für mein
ursprüngliches Thema, welches auf geschichtlicher Basis beruhte, und ebenfalls für mein
jetziges Thema, dem Verfassen einer Detektivgeschichte. In dieser Arbeit konnte ich mein
kreatives Können auf die Probe stellen und geriet an meine Grenzen. Zudem bekam ich
einen Einblick in die weite Welt der Kriminalliteratur, welche heute wahrscheinlich zu den
beliebtesten Genres zählt.
Ich möchte mich bei Herrn Felder herzlich für die Unterstützung und Anregungen im Verlauf
meiner Arbeit bedanken. Ohne das Korrekturlesen, die Kritik und die Ratschläge meiner
Familie, meiner Freunde und meinen Bekannten, wäre die Arbeit nicht das geworden, was
sie jetzt ist – Danke! Einen besonderen Dank will ich zum Schluss meiner Freundin
aussprechen. Auch in den schwierigen Zeiten und meinen kreativen Krisen hielt sie zu mir
und unterstütze mich, wie niemand anders. Ich widme ihr deshalb meine Geschichte.
Vielen Dank Katja!
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 4 von 21
2. Einleitung Die Idee meines Projektes war das Verfassen eines eigenen Krimis. Einfacher gesagt als
getan. In diesem riesigen Gebiet der Trivialliteratur, in dem es schon sehr viele
Veröffentlichungen gibt, war es nötig, dass ich mich einschränkte. Mir war bewusst, dass ich
nicht einen Kriminalroman schreiben konnte, dafür reichte die Zeit schlicht und einfach nicht.
Stattdessen entschied ich mich für eine kurze, frische und spannende Detektivgeschichte im
Rahmen von etwa 40 Seiten. Diese Entscheidung machte es mir einfacher, von Anfang an
strukturiert und durchdacht an die Sache heranzugehen. Zudem konnte ich so Langeweile
und überflüssige Stellen vermeiden. Ein nächster Aspekt meiner Eingrenzungen des
Arbeitsfeldes war die Wahl eines bestimmten, realen Handlungsortes. Das nahegelegene
Rapperswil-Jona bot einen perfekten Schauplatz für meine Geschichte. Die kleine Stadt mit
dem Schloss, einer wunderschönen Altstadt und Angrenzung an den Zürichsee, gab Raum
für eine gute Krimi-Atmosphäre. Zu guter Letzt definierte ich als Ziel, die Detektivgeschichte
als Taschenbuch drucken zu lassen. Ich stellte mich also auch vor gestalterische Aufgaben.
Bevor ich zu schreiben begann, recherchierte ich in Theoriebüchern über die typischen
Krimielemente und las über die Geschichte des Genres. Das Faszinierende an dieser
Literaturgattung ist, dass selbst ein Mensch, der überhaupt nicht gerne liest, es
wahrscheinlich am ehesten mit einem Kriminalroman probieren würde. Deswegen konnte ich
auch Hilfe von aussen holen, weil jeder schon einmal einen Krimi gelesen hatte. Ein nächster
Schritt war ein Nachmittagsbesuch in Rapperswil-Jona. Mit der Kamera in der Tasche
machte ich mich auf den Weg, suchte geeignete Schauplätze und fotografierte sie dann.
Ich wusste, dass eine Menge Arbeit vor mir lag und das Texteschaffen eine echte
Herausforderung darstellte. Trotzdem bereitete mir das Schreiben eine Menge Freude.
Leider war mein Schreibprozess von vielen Selbstzweifeln begleitet, die mir ziemlich im Weg
standen. Doch mit Hoffnung, die ja bekanntlich zuletzt stirbt und der Unterstützung meines
Umfeldes, schaffte ich es und verfasste erfolgreich mein Buch – eine spannende
Detektivgeschichte über einen sensiblen Ermittler aus Rapperswil-Jona, der dem Mörder
seines Kollegen auf der Spur ist.
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 5 von 21
Abb. 1: Post-it Wand
3. Dokumentation des gestalterischen Prozesses „Aller Anfang ist schwer.“ (Deutsches Sprichwort)
1
Wie im Zitat beschrieben, ist es am schwersten, den Einstieg in eine Sache zu finden. Vor
allem beim Texteschaffen braucht es sehr viel Geduld und Durchhaltevermögen, bis die
Gedanken ins Rollen geraten. Bei mir war es nicht anders. Deshalb fing ich an zu
organisieren. Ich bestellte Theoriebücher, machte einen Zeitplan und ging die Arbeit
strukturiert an. Die Theorie zu meinem Thema fand ich in den Büchern „Der Kriminalroman“2
und „Theorie des Kriminalromans“3. Mit praktischen Beispielen werden dort die typischen
Elemente eines Kriminalromans und weitere Aspekte dieser Literaturgattung erläutert.
Nachdem ich mich eingelesen hatte, erstellte ich eine Mindmap zum Aufbau eines typischen
Krimis.4 Bevor ich überhaupt mit meiner Arbeit begann, hatte ich schon das erste Tief und
verwarf die ersten Ideen gleich wieder, nachdem sie mir in den Sinn gekommen waren.
Nach einem Gespräch mit meinem Vater und dem Tipp meiner Freundin, eine Post-it Wand
anzufertigen, schien sich die Sache zu lockern. Ich hatte erste brauchbare Ideen und fing an,
mich ernsthaft mit der Matura-Arbeit zu beschäftigen. Den ganzen Tag studierte ich an einer
Story herum und trug meine Notizen ständig bei mir. Leider merkte ich in dieser Zeit auch,
dass man Inspiration und Kreativität nicht erzwingen kann. Trotzdem hatte ich bald einen
Anfang und so war kurz darauf die erste Seite geschrieben. Mein Ziel war und blieb jedoch,
zuerst die ganze Geschichte zu konstruieren, bevor ich richtig mit dem Schreiben begann.
So kam es, dass ich mich nochmals in die Theoriebücher stürzte, um
meinen Horizont zu erweitern. Ich redete viel mit anderen Personen
und in den ausgefallensten Situationen kamen mir richtig gute Ideen.
Anfang Juni war dann der erste Meilenstein erreicht. An meinem
Schrank im Zimmer hingen nun viele kleine, gelbe Zettel; das
Grundgerüst für meinen Krimi war fertig. Ich war zum ersten Mal
erleichtert, denn ich hielt mich perfekt an meinen Zeitplan.
1 WIKIQUOTE (2011): Deutsche Sprichwörter. URL: http://de.wikiquote.org/wiki/Deutsche_Sprichw%C3%B6rter
[Stand: 4. Oktober 2011] 2 NUSSER, Peter (2009): Der Kriminalroman. Weimar: Verlag J.B. Metzler Stuttgart
3 FINCKH, Eberhard (Hg.) (1974): Theorie des Kriminalromans . Stuttgart: Verlag Philipp Reclam jun.
4 Im Anhang: BÜELER, Thomas (2011): Mindmap zum Aufbau eines Detektivromans.
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 6 von 21
Für mich war das Schwerste getan. Von nun an musste ich nur noch die Gedanken in Worte
fassen, was dann aber schwieriger als erwartet war. In den Sommerferien schrieb ich jeden
zweiten Tag ein Kapitel und liess es gleich danach von anderen Personen lesen und
kritisieren. So arbeitete ich mich langsam vor, bis das Ende zum Greifen nahe war. Obwohl
ich mit dem Schluss nicht ganz zufrieden war, vollendete ich meine erste Fassung. Ich
schickte sie an fünf ausgewählte Personen, deren Aufgabe es war, den Krimi gründlich zu
lesen, zu korrigieren und eine konstruktive Kritik abzugeben. Ich entspannte eine Woche und
war glücklich. Ein weiterer Meilenstein war geschafft und ich stimmte mit dem Zeitplan
überein.
Es war ein Schock, als ich die korrigierten Versionen zurückbekam. Neben gefundenen
grammatikalischen und orthografischen Fehlern war auch mein Inhalt kritisiert worden. Doch
ich raffte mich nochmals zusammen und schrieb sogar einen völlig neuen Schluss. Ehrlich
gesagt war ich froh, dass ich es nochmals angepackt hatte, denn das Resultat war um
einiges besser als die erste Fassung.
Vor der Bildungsreise wollte ich alles abklären, was den Druck betrifft. In der N+E Print AG in
Siebnen fand ich einen entsprechenden Ansprechpartner. Nun musste der ganze Text so
formatiert werden, wie er schlussendlich als Taschenbuch aussehen sollte. Nochmals eine
mühsame Arbeit, die Nerven und Zeit kostete. Mit der Hilfe meiner Schwester gestaltete ich
das Titelbild für meinen Krimi. In den Herbstferien schaute ich schliesslich bei der Druckerei
vorbei, um die nötigen Absprachen zu treffen. Eineinhalb Wochen später hatte ich mein Buch
in der Hand und war unbeschreiblich stolz. Zum Schluss füge ich hier ein passendes Zitat
ein, welches diesen ganzen Prozess ziemlich auf den Punkt bringt.
„Schreiben müssen ist die Hölle. Aber geschrieben haben ist der Himmel.“
(Sibylle Krause-Burger)5
5 BIEDERMANN, Antje: Texte in der Werkstatt. URL: http://www.antje-biedermann.ch/page2.php [Stand: 4.
Oktober 2011]
Abb. 2: Logo N+E Print AG
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 7 von 21
4. Elemente und Strukturen des idealtypischen Detektivromans „Die Tatsache, dass ein Charakteristikum des Kriminalromans in der Variation mehr oder
weniger festgelegter Elemente liegt, verleiht dem ganzen Genre sogar das ästhetische
Niveau. Es ist eines der Merkmale eines kultivierten Literaturzweigs.“ (Bert Brecht)6
4.1 Die Handlung In Anlehnung an das Buch „Der Kriminalroman“ von Peter Nusser habe ich folgende typische
Elemente und Strukturen der Handlung des Detektivromans zusammengefasst.7
Die Handlung des Detektivromans setzt sich zusammen aus dem Mord, der Fahndung nach
dem Verbrecher und der Lösung des Falles bzw. der Überführung des Täters.
1. Der Mord: Das rätselhafte Verbrechen „ist das zentrale Ereignis und hat doch nur
auslösende Funktion.“8 Meistens durch skurrile Mordwaffen und kuriose Umstände
begleitet, die die physischen Grenzen nicht überschreiten dürfen, wird die Tat am
Anfang der Geschichte entdeckt.
2. Die Fahndung: Auf den Mord folgt die Fahndung, die sich in verschiedene Teilgebiete
unterscheiden lässt. In der Phase der Beobachtung nimmt der Detektiv alles
genauestens unter die Lupe. Personen und Gegenstände werden beobachtet und
kleinste Abweichungen vom Alltag weiter verfolgt. Eine zweite Stufe bildet das
Verhör. In diesem Frage – Antwort Spiel wird durch Falschaussagen oder
Wahrheitsenthaltungen zusätzliche Verwirrung erzeugt. Oft lässt sich der Leser durch
„falsche Alibis“9 auf die falsche Fährte locken. „So kommt es, dass der Leser die eine
oder andere harmlose Person für schuldig hält, den wahren Mörder aber für
unschuldig.“10 Ein nächster Verwirrungsstifter können Beratungen mit Mitarbeitern
oder der Polizei sein. Hier zeigt der Detektiv seine intellektuelle Überlegenheit, indem
er sich ruhig verhält und seine Informationen nicht preisgibt, während die anderen
schnell einen Schuldigen gefunden haben und sich leichtsinnig auf Vorurteile
verlassen. Das Teilgebiet der Verfolgung wird in Detektivromanen meistens
ausgelassen, weil darin zu viele aktionistische Elemente enthalten sind. Als Letzte im
6 BRECHT, Bert (1967): Über die Popularität des Kriminalromans. In: NUSSER, Peter (2009): Der Kriminalroman.
4. Aufl. Weimar: Verlag J.B. Metzler, S. 23 7 Vgl. NUSSER, Peter (2009): Der Kriminalroman. 4. Aufl. Weimar: Verlag J.B. Metzler Stuttgart S. 23 - 35
8 Ebd. S. 24
9 Ebd. S. 27
10 Ebd. S. 27
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 8 von 21
Bunde kommt die Inszenierung der Überführungsszene, welche in die Lösung des
Falles überleitet. Hier werden alle Personen der Geschichte nochmals versammelt
und es kommt zum „Showdown“ zwischen Täter und Detektiv, im übertragenen Sinne
natürlich.
3. Die Lösung des Falles: Die Überführung des Täters setzt sich aus der Rekonstruktion
des Tatherganges und der Rekapitulation der Ermittlungen zusammen. Der Detektiv
zeigt hier nochmals seine überlegene Intelligenz, auch gegenüber dem Leser, der am
Schluss oft überrascht wird. „Hier muss er (jedenfalls normalerweise) erstaunt all das
zur Kenntnis nehmen, worauf er selbst nicht gekommen ist.“11 Nun können der
Ermittler und der Leser das Gefühl des Triumphs geniessen. Für den Leser ist beim
Detektivroman also nicht nur die Aktivität zum Mitdenken, sondern auch das
Vergnügen der Verblüffung reizvoll.
Die inhaltlichen Elemente sind unterteilbar in drei Gruppen:
- Action (Handlungselemente)
- Analysis (Denksport und Ermittlung)
- Mystery („Verdunkelung des Rätsels“)12
„Die Konkurrenz von planmässiger Verdunkelung und planmässiger Erhellung des Rätsels
ist das eigentliche Konstruktionsprinzip des Detektivromans.“ (Peter Nusser, 2009)13
Was die Abfolge der Ereignisse betrifft, sind die drei Handlungselemente 1. Der Mord, 2. Die
Fahndung und 3. Die Aufklärung des Falles ebenfalls massgebend. Der Mittelteil ist meistens
am längsten und in ihm zeigt sich, dass der Detektivroman ein „analytischer Roman“14 ist.
Damit ist die Erzähltechnik gemeint, geschehene Ereignisse aufzudecken und immer mehr in
die Vergangenheit einzudringen. „Die Komposition beruht also auf dem Prinzip der zeitlichen
Umstellung im Erzählvorgang: Vergangenheit und Gegenwart werden in umgekehrter
Reihenfolge vermittelt.“15 Dies wirkt gegen die chronologische Abfolge der aktionistischen
Elemente, denn es „wird immer Früheres immer später erzählt“16. So werden zwei
Spannungsstränge erzeugt. Einerseits fragt man sich: Was war geschehen? Und anderseits:
Was wird geschehen?
11
NUSSER, Peter (2009): Der Kriminalroman. 4. Aufl. Weimar: Verlag J.B. Metzler Stuttgart, S. 30 12
Ebd. S. 31 13
Ebd. S. 31 14
Ebd. S. 31 15
Ebd. S. 32 16
Ebd. S. 32
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 9 von 21
Zum Schluss noch ein sehr wichtiges Merkmal des Detektivromans: das sogenannte „fair
play“17. Hierbei geht es um die Chancengleichheit des Lesers und des Ermittlers. Damit der
Leser aktiv mitdenken und enträtseln kann, ist es zwingend nötig, dass der Erzähler dem
Leser keine Informationen verschweigt und die Hinweise deutlich darstellt.
„Das wichtigste Rezept für den Krimi: Der Detektiv darf niemals mehr wissen als der Leser.“
(Agatha Christie, 1890 – 1976)18
4.2 Die Figuren Eine weiteres Merkmal der Gattung sind die Eigenschaften und das Vorkommen
verschiedener Figurentypen. Auch zu diesem Thema fand ich im Buch von Peter Nusser die
entsprechenden Elemente und habe sie mir zurechtgelegt.19
Die Figuren des Detektivromans werden in zwei Gruppen unterteilt: Die Gruppe der Nicht-
Ermittelnden und die Gruppe der Ermittelnden.
Die Gruppe der Nicht-Ermittelnden besteht aus einer gleichbleibenden, überschaubaren und
eingeschränkten Anzahl Personen, die dem Leser und dem Ermittler frühzeitig bekannt sind.
„Diese Gruppe bildet immer einen geschlossenen Kreis“20 und der Mörder oder die Mörderin
muss von Anfang an dabei sein. Diese Tatsache gibt dem Leser das Gefühl von Unsicherheit
und Misstrauen gegenüber jeder Figur. Zur Tatzeit sind diese Menschen, die sich oft schon
gut kennen, am Tatort oder in der Nähe des Tatortes. Diese Bedingungen müssen erfüllt
werden, damit die Unterhaltungseffekte des Detektivromans wirksam sind. Ein weiterer
wichtiger Aspekt ist die starke Typisierung der Charaktere. Jedoch handelt es sich hierbei
nur um oberflächliche Eigenschaften, d.h. das Psychologische im Detektivroman wird auf ein
Minimum reduziert. Es gibt zwei spezielle Figuren dieser Gruppe, welche nun ein bisschen
näher erläutert werden.
Das Opfer: „Der Tote hinterlässt im Detektivroman keinen Eindruck, sondern lediglich
ein Problem.“21 Dieses Zitat beschreibt den Sachverhalt, dass das Opfer meistens
den geringsten personalen Stellenwert besitzt. Oftmals wird noch ein schlechter
Charakter hinzugefügt, welcher diesen Stellenwert verstärkt.
17
NUSSER, Peter (2009): Der Kriminalroman. 4. Aufl. Weimar: Verlag J.B. Metzler Stuttgart S. 26 18
MELZER, Günther: Zitate zum Stichwort Krimi URL: http://www.zitate-online.de/stichworte/krimi/
[Stand: 6. Oktober 2011] 19
Vgl. NUSSER, Peter (2009): Der Kriminalroman. 4. Aufl. Weimar: Verlag J.B. Metzler Stuttgart. 35 - 46 20
Ebd. S. 35 21
Ebd. S. 37
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 10 von 21
Der Mörder: Der Täter ist oft die unauffälligste Figur der Geschichte. Sein Charakter
interessiert nicht, er hat nur einen funktionalen Stellenwert als Figur.
Die restlichen Verdächtigen müssen, wie es ihr Name sagt, unschuldig oder schuldig wirken.
Ihr Charakter besitzt keine psychologische Tiefe. Das schuldig oder unschuldig scheinen
trägt eine Menge zur Unterhaltung des Detektivromans bei.
„Die Einsicht, die der Detektivroman beim Leser durch das Wechselspiel der den Figuren
angehängten Verdachtsmomente erreicht, dass nämlich Menschen nicht sind, wie sie zu
sein scheinen, entspricht allgemeiner Erfahrung und ist trivial; nichtsdestoweniger bewirkt die
literarische Vergegenwärtigung dieser Erfahrung offenbar jene Verunsicherung, die als einer
der Unterhaltungseffekte der Gattung anzusehen ist.“ (Peter Nusser, 2009)22
Des Weiteren ist es wichtig, dass der Roman in einer alltäglichen Welt mit Regeln und
Konventionen spielt und ein normales Umfeld vorhanden ist.
Bei der Gruppe der Ermittelnden kann wieder in verschiedene Figuren unterteilt werden.
Der Detektiv: „Der Detektiv ist die zentrale Figur jeglichen Detektivromans“.23 Der
Ermittler hat gewisse tragende Eigenschaften, die ihm zugschrieben werden. Er
beobachtet mit einer extremen Exaktheit die Umgebung, hat also eine gute
Wahrnehmung. Eine ausgereifte Kombinationsfähigkeit ist vorhanden. Er ist oft ein
Aussenseiter, lebt isoliert und einsam und ist exzentrischer Natur. Doch mit
menschlichen Schwächen wird seine Aura des Aussergewöhnlichen aufgehoben. So
bleibt er für den Leser erreichbar, der sich mit ihm identifizieren kann. Der Detektiv
kommt von aussen in den isolierten Personenkreis.
Der Gefährte: Es kann vorkommen, dass der Detektiv von einem Gefährten begleitet
wird. Er dient als erzähltechnisches Medium zwischen Detektiv und Leser. Vor allem
aber ist er dazu da, die Überlegenheit des Ermittlers und des Lesers hervorzuheben
und des Letzteren Selbstbewusstsein zu stärken. Man darf jedoch nicht ausser Acht
lassen, dass der Gefährte mit eigenen Schlussfolgerungen und Gedanken auch
irreführend wirken kann.
22
NUSSER, Peter (2009): Der Kriminalroman. 4. Aufl. Weimar: Verlag J.B. Metzler Stuttgart S. 39 23
Ebd. S. 40
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 11 von 21
Die Polizisten: Auch die Beamten fungieren hauptsächlich dazu, die Leistung des
Helden zu akzentuieren. Jedoch erhält der Detektiv dadurch die Unterstützung des
Staates und steht somit auf der Seite der Legalität. Erwähnenswert zum Schluss ist,
dass ein Mitarbeiter des Ermittlers auch als Konkurrent dargestellt werden kann.
4.3 Räume und Gegenstände Zu diesem letzten Unterkapitel benutze ich ebenfalls die Theorien aus Peter Nussers Buch
und liste sie auf.24
Die Orte im Detektivroman stellen nicht nur reizvolle Kulissen, sondern auch isolierte Räume
dar. Diese sind wichtig und ergänzen das Detail des geschlossenen Personenkreises,
welcher von der Umwelt abgeriegelt ist. Im Gegensatz zu den exotischen Mordwaffen
werden die Umgebung und die Gegenstände realitätsnah beschrieben. „Die Beschreibungen
sind teilweise so dicht, dass man ihnen einen informierenden Charakter zubilligen muss.“25
Dies gibt dem Leser zuerst ein Gefühl der Sicherheit. Wenn dann aber die Tat geschieht und
die genauestens beschriebene, gewohnte Umgebung plötzlich verfremdet erscheint, herrscht
eine Atmosphäre des Misstrauens. Man verdächtigt alles und jeden.
24
Vgl. NUSSER, Peter (2009): Der Kriminalroman. 4. Aufl. Weimar: Verlag J.B. Metzler Stuttgart S. 47 - 49 25
Ebd. S. 48
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 12 von 21
5. Meine Detektivgeschichte
5.1 Inhaltsangabe Der junge, frischgebackene Privat-Detektiv Florian Spörri ist auf eine Party seines Freundes
Marco Gwerder eingeladen. Die anderen Gäste sind Kollegen aus Marcos Arbeits- und
Sportumfeld oder alte Bekannte. Als die Anwesenden beim Nachtessen sind, geht Leandro
Angehrn auf die Toilette und kommt danach nicht wieder. Seine Freundin schaut nach ihm
und macht eine schreckliche Entdeckung.
(…)Es war ein grausiger Anblick, der sich den Anwesenden im Badezimmer bot. Auf dem
weissen Plattenboden lag Leandro, die Augen geöffnet, leblos. Eine getrocknete Blutspur
führte aus seiner Nase heraus zum Mund. Neben dem Kopf lag ein kleines Plastiktütchen mit
einem Rest von weissem Pulver.(…)26
Die Diagnose lautet: Überdosis Kokain. Niemand ist überrascht, nachdem alle das weisse
Pulver neben seinem Kopf liegen sahen. Verstört gehen die Gäste nach Hause und auch Flo
macht sich auf den Heimweg. Zwei Tage später eröffnet der Ermittler sein Büro in
Rapperswil-Jona. Prompt taucht seine erste Kundin auf, Leandros Mutter. Von ihr erfährt
Florian, dass Leandro vergiftet wurde. Er nimmt den Fall trotz enormer Selbstzweifel an und
verspricht der Frau, den Mörder zu finden. So kommt es, dass er als erstes Leandros
Ehefrau besucht. Nicht gerade betrübt darüber, was mit ihrem Gatten passiert ist, erzählt sie
vom Drogenkonsum des Verstorbenen und seinem Geldbesitz.
„Die wahre Liebe war es natürlich nicht. Aber mit ihm lebte es sich gut und er hatte Geld.“27
Geschockt über dieser Aussage fragt er sie nur noch, wen sie für verdächtig hält. Sie denkt,
dass es die Ex-Freundin von Leandro war. Aufgebracht verlässt Flo das Haus und geht.
Am nächsten Abend schaut sich der Detektiv im Drogenmilieu der Stadt um. Dort trifft er
überraschenderweise auf Simon Koller, der ebenfalls auf der Party war und zusammen mit
Marco Gwerder Tennis spielt. Simon outet sich als Drogendealer und berichtet Flo von den
Tätigkeiten des Ermordeten. Leandro war Drogendealer im grossen Rahmen und zockte
seine Kunden regelrecht ab. Florian erfährt auch, dass Lia Burgener und Aline Dubois, zwei
weitere Partygäste, von Simon im Drogengebiet gesehen wurden. Nach seinem ersten
Rausch kommt es zu einem Konflikt mit der Polizei und Flo erwacht am nächsten Tag im
Freien auf einer Parkbank.
26
BÜELER, Thomas (2011): Rauschgift – Florian Spörris erster Fall Version vom 4.10.2011, S. 7 27
Ebd. S. 16
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 13 von 21
(…)Mit einem Brummschädel erwachte Flo am nächsten Morgen auf einer Parkbank.
Jemand hatte ihn wohl darauf gelegt, während er schlief. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm,
dass es sechs Uhr in der Früh war.(…)28
Am Nachmittag stattet er Lia Burgener einen Besuch ab. Von ihr erfährt er nicht viel
Interessantes, jedoch findet er am Boden einen kleinen, zerknitterten Zettel, auf dem die
Mobiltelefonnummer von Leandro steht. Momentan kann er sich noch nichts
zusammenreimen und schläft, nahe am Verzweifeln, ein.
Schon früh aufgestanden, erkundigt sich Flo über das Gift, mit dem Leandro ermordet wurde.
Es handelt sich um Strychnin, welches aus den Samen der „Gewöhnlichen Brechnuss“
gewonnen wird. So kommt er auf die Idee, ins städtische Pflanzengeschäft zu gehen. Die
Frau an der Kasse gibt ihm Auskunft und erzählt, dass vor nicht allzu langer Zeit eine Frau
solche Samen abholte. Flo bedankt sich und geht danach zu Marco, wo es wiederum zu
einem Treffen mit der Polizei kommt, die Florian verabscheut. Marco erzählt ihm vom Ablauf
der Party und ermutigt den jungen Detektiv.
Am Tag darauf macht sich Flo auf den Weg für sein letztes Gespräch mit Aline Dubois, der
Ex-Freundin des Verstorbenen. Als Flo erwähnt, dass er sie für verdächtig hält, schmeisst
ihn die Chemiestudentin raus. Ziemlich verwirrt darüber weiss Flo nicht mehr, was er denken
soll. Die Beerdigung von Leandro findet am folgenden Tag statt. Unser Ermittler ist zu früh
dort und sieht Lia vor einem Grab, welches mit ‚Cyrill Burgener‘ beschriftet ist. Nach dem
Gottesdienst erkundigt er sich bei Marco über diesen Namen und erfährt, dass es sich
hierbei um den verstorbenen Bruder von Lia handelt. Vor etwa einem halben Jahr starb jener
an einer Überdosis Kokain.
(…)„Cyrill Burgener, sagt dir der Name etwas?“
„Nicht direkt, ich weiss nur, dass Lia auch Burgener zum Nachnamen heisst.“
„Um eben die geht es. Sie stand vor der Beerdigung vor einem Grab, auf dem ‚Cyrill
Burgener’ stand.“
„Ah, na klar, das ist ihr verstorbener Bruder.“
„Ihr Bruder ist tot?“
„Ja, ist vor etwa einem halben Jahr gestorben. War damals in der Zeitung, der Junge hatte
ne Überdosis Kokain erwischt.“(…)29
28
BÜELER, Thomas (2011): Rauschgift – Florian Spörris erster Fall Version vom 4.10.2011, S. 22 29
Ebd. S. 39
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 14 von 21
Gleich nach dem Leichenmahl folgt er Lia, denn nun weiss er, wer der Mörder ist. Florian
stellt sie zur Rede. Als sie alles abstreitet, rekonstruiert er das Motiv und die Tat:
Leandro war der Dealer von Cyrill und Lia tötete ihn aus Rache. Das Gift besorgte sie vom
Pflanzengeschäft, Leandros Nummer und das Kokain hatte sie von ihrem verstorbenen
Bruder. Sie machte Leandro ausfindig und per Zufall wurde sie von ihrem Arbeitskollegen
Marco Gwerder zur Party eingeladen. Dies war die perfekte Gelegenheit, um das
Giftgemisch mit dem Kokain in Leandros Jackentasche auszutauschen. Leandro zog sich
das vermeintliche Kokain durch die Nase und verstarb wenig später an den Folgen des
starken Nervengiftes.
Lia gesteht, erweckt bei Flo aber ein Gefühl von Mitleid. Hin und her gerissen verlässt er das
Haus und muss seine Gedanken ordnen. Er merkt, dass er mit seiner psychischen
Verfassung nicht fähig ist, diesen Job weiterhin auszuüben. Nachdem er ein bisschen
geschlafen hat, fasst er den Entschluss, sie bei der Polizei zu melden. Er ruft an, doch der
Inspektor unterbricht ihn und erzählt, dass sich Lia bereits gestellt hat. Der Polizist lobt ihn,
weist aber darauf hin, dass Flo solche Dinge in Zukunft der Polizei zu überlassen sollte.
(…)„Ich weiss, wer Leandro getötet hat. Es ist…“
„Lia Burgener?“, unterbrach ihn der Inspektor.
„Ja genau. Von wo wissen Sie das?“
„Vor etwa einer Stunde hat sie sich der Polizei gestellt und hat gestanden. Gute Arbeit
Spörri. Ich hatte sie unterschätzt. Trotzdem, in Zukunft überlassen sie bitte der Polizei solche
Angelegenheiten.“
„Darauf können sie Gift nehmen“, sagte Flo, lachte und drückte auf den roten Hörer.30
5.2 Handlungsort Wie bereits in der Einleitung angetönt, wählte ich als Handlungsort die Stadt Rapperswil-
Jona im Kanton St.Gallen. Ich suchte verschiedene Häuser und Schauplätze aus und
fotografierte sie. Dies tat ich, um die Geschichte in einer möglichst wahrheitsgetreuen
Umgebung spielen zu lassen.
Das Haus für meinen Detektiv fand ich mitten in der Stadt. Das kleine Reihenhaus mit dem
wunderschönen Garten passt perfekt für meinen sensiblen, schüchternen Ermittler.
Für die anderen Figuren suchte ich Häuser aus möglichst verschiedenen Gebieten.
Aline bekam eine Wohnung in der Altstadt.
30
BÜELER, Thomas (2011): Rauschgift – Florian Spörris erster Fall Version vom 4.10.2011, S. 45
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 15 von 21
Die Häuser von Lia und Tatjana sind in der Nähe des Lidos und des Bahnhofs platziert.
Für das unheimliche Drogenmilieu inspirierte mich die alte Nuxo-Fabrik. Die Beerdigung von
Leandro findet auf dem Friedhof beim Schloss statt.
Abb. 3: Reihenhaus in der Stadt
Abb. 5: Wohnhaus in der Nähe des Bahnhofs
Abb. 4: Haus in der Altstadt
Abb. 6: Wohnhaus in der Nähe des Lidos
Abb. 7: Die alte Nuxo-Fabrik Abb. 8: Friedhof beim Schloss
Matura-Arbeit Oktober 2011 Verfassen einer Detektivgeschichte im Spiegel einer Genreanalyse Seite 16 von 21
Das Beste zum Schluss, denn es fehlt nur noch die Villa von Marco Gwerder. Für den Tatort
habe ich mir etwas ganz Edles ausgesucht: Das Schloss Meienberg oberhalb von
Rapperswil-Jona.
Abb. 9: Schloss Meienberg
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6. Reflexionen „Der Weg ist das Ziel.“ (
Konfuzius, 551 – 479 v.Chr.)31
Ich habe während meiner Arbeit sehr viele positive, wie auch negative Erfahrungen
gesammelt. Auf jeden Fall habe ich eine Menge dazu gelernt und bin froh, meine erste Arbeit
erfolgreich gemeistert zu haben.
Im Verlaufe meiner Arbeit merkte ich, dass man nichts erzwingen kann. Oft sass ich vor
einem leeren Blatt Papier und studierte krampfhaft an einer Idee herum. Das nützte
überhaupt nichts, sondern brachte mich eher der Verzweiflung näher. Ich wartete auf
Inspiration. Aber das ist so eine Sache mit der Inspiration. Wenn ich sie brauchte, war sie
nicht da, dafür kamen mir in irgendwelchen Alltagssituationen spontane Ideen. Aus diesen
Erfahrungen zog ich bald einmal folgenden Schluss: Texteschaffen braucht viel Geduld und
vor allem Zeit! Diese Tatsache machte meinem ungeduldigen Charakter das Leben schwer
und so kam es, dass ich mich sehr oft schlecht fühlte. Die Selbstzweifel waren
allgegenwärtig und flossen auch in meine Hauptfigur, Florian Spörri, ein.
Trotz all dem war es wichtig, dass ich vorankam. Von Anfang an ging ich die Sache
strukturiert an und plante die verschiedenen Schritte, was mich schlussendlich zum Ziel
führte. So kam es vor, dass ich mich manchmal zwingen musste, ans Pult zu sitzen und zu
schreiben. Ich wusste, dass eine Menge Arbeit auf mich zu käme, aber trotzdem hatte ich
den ganzen Aufwand unterschätzt. Ein umso besseres Gefühl war es jedoch, als ich
geschrieben hatte. Ich war unglaublich erleichtert, als die erste Fassung meiner
Detektivgeschichte verfasst war. Ich lernte auch, Kritik einzustecken und das Beste daraus
zu machen. Ohne die kritischen Meinungen der Probeleser hätte ich die Geschichte nicht
verbessern können. Anhand der Korrekturen lernte ich auch viel über das Wesen der
deutschen Sprache, was mir schlussendlich nur zugutekam.
Ich selbst beurteile meine Arbeit als gelungen. Mit dem Produkt, einem eigenen
Taschenbuchkrimi, bin ich sehr zufrieden und ich finde, dass sich der grosse Aufwand
gelohnt hat. Ich bin stolz auf meine Eigenproduktion, die ich niemandem abschauen konnte.
Schade ist nur, dass ich nichts mit Tiefe schreiben konnte. Für mich, als unerfahrener Autor,
der unter Zeitdruck stand, reichte die Zeit leider nicht, einen ganzen Roman zu verfassen.
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MELZER, Günther: Zitate – Literaturzitate – Allgemein URL: http://www.zitate-
online.de/literaturzitate/allgemein/2090/der-weg-ist-das-ziel.html [Stand: 8. Oktober 2011]
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7. Nachwort Ich bin nun endlich am Ziel meiner Matura-Arbeit angelangt. Mit viel Aufwand und Willen
konnte ich meine Detektivgeschichte „Rauschgift – Florian Spörris erster Fall“ verwirklichen.
Über das Produkt freue ich mich riesig und bin unglaublich stolz.
In diesem Jahr habe ich sehr viel dazugelernt und habe erstmals Erfahrungen als richtiger
Autor gemacht. Ich konnte meine kreative Seite fördern. Das selbstständige Arbeiten
bereitete mir nicht so viele Probleme, denn ich war schon früher ein selbstständiger Junge.
Die Selbstzweifel und die Unsicherheit schienen mich dafür schier zu erdrücken. Ich lief
Gefahr, in eine Depression zu fallen. Schlussendlich konnte ich aber daraus profitieren und
bin an dieser Arbeit gewachsen. Auch die Fähigkeit, strukturiert zu arbeiten und den
Überblick zu behalten, wurde gefördert. Auf jeden Fall war diese Arbeit eine Bereicherung
und ich bin froh, dass ich ein kreatives Thema gewählt habe.
An dieser Stelle wage ich noch einen kurzen Ausblick in die Zukunft. Ich hoffe, dass meine
Detektivgeschichte den einen oder anderen Leser findet und nicht gleich in Vergessenheit
gerät. Meinem privaten Umfeld habe ich die Geschichte bereits empfohlen und es sind auch
schon einige Interessenten da. Für konstruktive Kritik und Diskussionen stehe ich gerne zur
Verfügung. Wie es mit mir als Autor weitergeht: In nächster Zeit werde ich die Feder
sicherlich nicht mehr schwingen, aber wer weiss, vielleicht kommt es ja in Zukunft nochmals
dazu. Dann aber hoffentlich ohne Zeitdruck.
Ich bin froh, meine Matura-Arbeit abzuschliessen und werde sie in bester Erinnerung
behalten. Meine Detektivgeschichte betreffend bin ich gespannt, was mich in Zukunft
erwartet und was ich mit meinem Erstlingswerk erreichen werde.
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8. Bibliografie
8.1 Literaturverzeichnis
8.1.1 Primärliteratur
BÜELER, Thomas (2011): Rauschgift – Florian Spörris erster Fall. Lachen, SZ.
8.1.2 Sekundärliteratur
BIEDERMANN, Antje: Texte in der Werkstatt. URL: http://www.antje-biedermann.ch/page2.php [Stand: 4. Oktober 2011]
BRECHT, Bert (1967): Über die Popularität des Kriminalromans. In: NUSSER, Peter (2009): Der Kriminalroman. 4. Aufl. Weimar: Verlag J.B. Metzler
FINCKH, Eberhard (Hg.) (1974): Theorie des Kriminalromans. Stuttgart: Philipp Reclam jun. Verlag Stuttgart
MELZER, Günther: Zitate – Literaturzitate – Allgemein URL: http://www.zitate-online.de/literaturzitate/allgemein/2090/der-weg-ist-das-ziel.html [Stand: 8. Oktober 2011]
MELZER, Günther: Zitate zum Stichwort Krimi URL: http://www.zitate-online.de/stichworte/krimi/ [Stand: 6. Oktober 2011]
NUSSER, Peter (2009): Der Kriminalroman. 4.Aufl. Weimar: Verlag J.B. Metzler Stuttgart
WIKIQUOTE (2011): Deutsche Sprichwörter URL: http://de.wikiquote.org/wiki/Deutsche_Sprichw%C3%B6rter [Stand: 4. Oktober 2011]
8.2 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Post-it Wand (8.08.2011)
Abb. 2: http://www.ne-print.ch/image_allg.php?id=1&bild=bild1&relation=neprin_obj30 [Stand: 4. Oktober 2011]
Abb. 3: Reihenhaus in der Stadt, Rapperswil-Jona (25.05.2011)
Abb. 4: Haus in der Altstadt, Rapperswil-Jona (25.05.2011)
Abb. 5: Wohnhaus in der Nähe des Bahnhofs, Rapperswil-Jona (25.05.2011)
Abb. 6: Wohnhaus in der Nähe des Lidos, Rapperswil-Jona (25.05.2011)
Abb. 7: Die alte Nuxo-Fabrik, Rapperswil-Jona (2.06.2011)
Abb. 8: Friedhof beim Schloss, Rapperswil-Jona (25.05.2011)
Abb. 9: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/af/ Meienberg_%28Rapperswil-Jona%29_IMG_9051.JPG [Stand: 4. Oktober 2011]
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9. Eigenständigkeitserklärung Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und nur unter Benutzung der
angegebenen Quellen verfasst habe und ich auf eine eventuelle Mithilfe Dritter in der Arbeit
ausdrücklich hinweise.
Kontakt Autor: Thomas Büeler, Klasse 4B
Adresse: Tulpenweg 3, 8853 Lachen
E-Mail: [email protected]
Unterschrift: ______________________
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10. Anhang
10.1 Mindmap zum Aufbau eines Detektivromans