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Informationen zur... Studienwahl Ausgabe 2014/15

Maturantenbroschüre 2014 15 überarbeitet juni14

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Informationen zur...

Studienwahl

Ausgabe 2014/15

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Studieninfobroschüre – alle Angaben ohne Gewähr –

sh.asus Südtiroler HochschülerInnenschaft Associazione studenti/esse universitari/e sudtirolesi Lia di studenc dl‘université de Südtirol

Kapuzinergasse 2/A via dei Cappuccini Bozen 39100 Bolzano

(+39) 0471 974 614

[email protected]

www.asus.sh

Besonders im Bereich der Universitäten ist vieles im Wandel. Deshalb erhebt diese Broschüre auch keinen Anspruch auf 100%ige Genauigkeit, sie soll lediglich zur Orientierung dienen. Verbindliche Informationen zum Studium können nur die Studienabteilungen der jeweiligen Universitäten geben.

Öffnungszeiten:

Montag–Donnerstag: 09.00–12.30 Uhr 14.00–17.00 Uhr

Freitag: 09.00–12.30 Uhr

Sommeröffnungszeiten: (Schulende–Mitte August)

Montag–Freitag: 09.00–12.30 Uhr Donnerstag: 09.00–12.30 Uhr

14.00–17.00 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

Einleitendes zur sh.asus ............................................... 4

Aufbau des Universitätsstudiums .............................. 7

Informationen über die Studienmöglichkeiten ....... 9

Rund ums Geld ................................................................ 9

Studieren in Österreich ............................................... 10

Studieren in Italien ........................................................ 18

Studieren in Südtirol ..................................................... 23

Studieren in Deutschland ........................................... 26

Lehrerin/Lehrer werden ............................................... 37

Ärztin/Arzt werden ......................................................... 40

Glossar .............................................................................. 41

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Einleitendes zur sh.asus

In Bozen befindet sich der Sitz der sh.asus. Dort kümmern sich hauptamtliche MitarbeiterInnen um die Belange von rund 15.000 Studierenden innerhalb und außerhalb der Landes-grenzen und sind Anlaufstelle für alle Maturantinnen und Ma-turanten, die ein Studium beginnen möchten.

Der größte Teil der Arbeitszeit wird in die Beratungstätigkeit gesteckt. Allein zum Online-Ansuchen um eine Studienbeihilfe der Provinz Bozen wenden sich jährlich fast 1.000 Studierende mit Fragen an das Büro oder füllen den Antrag direkt an einem der Computer-Terminals aus. Im restlichen Jahr kommen viele MaturantInnen, Studierende und AbsolventInnen in die Kapu-zinergasse, um sich zu Fragen wie Einschreibung, Studienge-bühren, Wohnungssuche, Studientitelanerkennung und Staatsprüfungen zu informieren.

Im Winter besuchen die MitarbeiterInnen in die Oberschulen des Landes aus, wo sie Maturantinnen und Maturanten infor-mieren und auf das StudentInnleben umfassend vorbereiten.

Das Team in Bozen: Martin, Andrej, Laura, Armin

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Die bei der Beratungstätigkeit gewonnenen Einblicke helfen uns bei der Vertretung im gewerkschaftlichen Sinne: Die sh.asus ist mit zwei Stimmen im Landesbeirat für das Recht auf Hochschulbildung vertreten. Nicht nur auf dieser Ebene, sondern auch in der täglichen Arbeit mit den Landesämtern und bei Treffen mit PolitikerInnen, versuchen wir Verbesse-rungen für die Studierenden durchzusetzen. Die Schwer-punkte bilden v.a. die „Dauerbrenner“ Studienbeihilfen, Sprachzertifikate, Heime, Mensa, Rückerstattung der Studien-gebühren und die Studientitelanerkennung.

Zuletzt konnte z.B. erreicht werden, dass die Briefwahl auch für Studierende möglich ist bzw. die Grenze des bereinigten Einkommens (Stipendium) von 30.000 € auf 32.000 € erhöht wurde.

Der dritte wesentliche Punkt betrifft die kulturelle Tätigkeit: So gibt die sh.asus jährlich den „Skolast“ heraus; eine Zeit-schrift, die seit 1956 besteht und zu den ältesten mehrsprachi-gen Publikationen Südtirols zählt. Die Themenwahl wird ent-weder durch aktuelle Anlässe oder studentische Themen be-stimmt. Zudem gibt es regelmäßig Buchvorstellungen, Filmvor-führungen und Diskussionsrunden in den Bozner Räumlichkei-ten.

Zusätzlich zu den bisher genannten Aktionsfeldern bietet die sh.asus in Bozen in Zusammenarbeit mit einer Psychologin eine psychologische Beratung für Studierende an. Es kann jedeR Studierende kommen, der/die über seine/ihre Probleme mit einer Psychologin sprechen möchte. Häufig haben persönliche Probleme Studienschwierigkeiten zur Folge und umgekehrt führen Studienprobleme oft zu persönlichen Krisen. Die psychologische Studierendenberatung kann per Mail oder telefonisch erreicht werden. Die Beratungen sind anonym, kostenlos und unbürokratisch: [email protected] oder 329/4321279

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Die Außenstellen der sh.asus:

Die sh.asus gliedert sich neben dem Bozner Sitz in drei italie-nische und vier österreichische Außenstellen:

Bologna

Padua

Trient

Innsbruck

Salzburg

Wien

Graz

Unsere Außenstellen sind die zentralen Anlaufstellen für die Südtiroler Studierenden in den jeweiligen Unistädten und or-ganisieren laufend kulturelle, politische und sportliche Veran-staltungen.

Durch eine Mitgliedschaft kommst du in den Genuss vieler Vorteile, so hast du etwa die Möglichkeit an den Außenstellen sehr kostengünstig übernachten.

Warum Mitglied der sh.asus werden?

Wie jeder Verein oder wie jede Gewerkschaft leben auch wir von unseren Mitgliedern!

Nur durch den ehrenamtlichen Einsatz vieler StudentInnen gelingt es uns, unsere vielen und vielfältigen Aktivitäten durchzuführen, nur durch eine große Anzahl an Mitgliedern haben wir ein bestimmtes politisches Gewicht, mit dem wir gegenüber Behörden, der Politik, aber auch den Universitäten die Interessen und Bedürfnisse der Studierenden sichtbar machen und durchsetzen können.

Unterstütze uns mit Deiner Mitgliedschaft und arbeite im Verein mit! Auch in deinem eigenen Interesse!

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Aufbau des Universitätsstudiums:

Aufbau des Studiums in Österreich und Deutschland

Aufbau des Studiums in Italien

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Mit Umsetzung der Bologna-Reform wurden fast alle Studien auf das 3+2-System umgestellt. Dies bedeutet, dass man zuerst einen 3-jährigen Bachelor/laurea triennale absolviert und daraufhin ein 2-jähriges aufbauendes Masterstudium/laurea magistrale belegen kann.

Zusätzlich gibt es einige Studiengänge (Diplom/corsi di laurea a ciclo unico), in denen Bachelor und Master in ein 4- bis 6-jähriges Studium zusammengefasst sind, z.B. das Medizinstudium.

Danach folgt das Forschungsdoktorat/PhD/dottorato di ricerca. Dieser Ausbildungsweg bereitet auf eine Karriere an der Universität vor, führt zum Doktortitel und umfasst eine mehrjährige wissenschaftliche Ausbildung und die Abfassung einer Doktor-bzw. PhD-Arbeit.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit nach dem Bachelor oder Master, einen sogenannten Spezialisierungskurs/Master zu besuchen. Da diese auch oft lediglich als „Master“ bezeichnet werden, kann es zu Verwechslungen mit dem Masterstudium kommen – das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die Dauer: Spezialisierungen dauern in der Regel nur 1 Jahr!

Die oben genannten Zeitangaben beschreiben jeweils die gesetzliche Mindeststudiendauer, in der Regel dauert das Studium etwas länger. Es ist nicht ungewöhnlich oder schlimm, wenn man seinen Bachelor z.B. „erst“ nach vier Jahren erhält. Die Mindeststudiendauer soll lediglich darüber Aufschluss geben, wie viel Stoff das Studium beinhaltet. Ein Jahr umfasst dabei 60 ECTS-Punkte (in Italien CFU – crediti formativi universitari genannt). ECTS steht für „European Credit Transfer System“ und soll als standardisierte Einheit die Studiengänge in Europa vergleichbarer machen. Ein ECTS bemisst den durchschnittlichen Zeitaufwand, den Studierende für bestimmte akademische Leistungen aufbringen müssen, wobei 1 ECTS-Punkt 25–30 Stunden Arbeitsaufwand entspricht.

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Informationen über die Studienmöglichkeiten:

Die erste Orientierung erfolgt am besten über das Internet

Österreich www.studienplattform.at

Italien http://offf.miur.it

Deutschland www.studieren.de

Schweiz www.crus.ch

Wenn du bereits genauere Vorstellungen über das Studium hast, solltest du dich auf den Seiten der Universitäten informieren, da du dort aktuelle Infos finden wirst. Zudem kannst du dort auch die genauen Studienpläne (Curricula) einsehen.

Falls es Fragen oder Unklarheiten gibt, kannst du dich gerne an uns wenden!

Erfahrungsberichte von Studierenden über ihre Universitäts-stadt findest du unserer Webseite unter „Erfahrungsberichte“.

Rund ums Geld:

Ein Studienjahr kostet durchschnittlich 8000 ̶10.000 € (Miete,

Bücher, Leben & Erleben, Fahrtkosten). Deshalb sollte man sich vor dem Studium überlegen, wie das Studium finanziert werden soll: Eltern? Sommerjobs oder nebenher arbeiten? Und/oder durch Stipendien?

Stipendium? Ca. ein Drittel der Studierenden erhält eine Unterstützung von Seiten der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol. Zu diesem Thema haben wir eine eigene Broschüre verfasst (Stipendien und Förderungen), die du auch auf unserer Homepage findest: http://www.asus.sh/de/money.

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Studieren in Österreich:

Eine Besonderheit des Studiums in Österreich ist, dass man sich in beliebig viele Studienrichtungen einschreiben kann!

Oftmals wird man in Österreich noch mit dem Begriff der Semesterwochenstunden konfrontiert. Diese bezeichne(te)n, wie viele Stunden die Woche eine Vorlesung ein Semester lang dauert. Mittlerweile setzt sich jedoch auch hier der Begriff der ECTS-Punkte durch.

Für jene, die nach dem Studium in einer Mittel- oder Oberschule unterrichten wollen, gibt es das Lehramtsstudium. Siehe hierzu den eigenen Abschnitt in dieser Broschüre.

Ein eigenes Kapitel sind die Fachhochschulen. Sie nehmen in Österreich und Deutschland einen Sonderstatus ein: Sie verfügen meist über relativ wenige Bachelor- und Masterstudiengänge und bilden sehr berufsspezifisch und praxisorientiert aus. Der Unterricht findet meist „schulmäßig“ in kleinen Gruppen und den ganzen Tag über statt. In der Regel ist der Besuch von Fachhochschulen meist für jene empfehlenswert, die schon genau wissen, welchen Beruf sie hinterher ausüben wollen.

Wann muss ich mich einschreiben?

Die Inskription für das Wintersemester muss bis zum 5. September abgeschlossen sein.

Für zulassungsbeschränkte Studiengänge (siehe unten) muss man sich früher anmelden, teilweise schon im Frühjahr.

Für den Aufnahmetest für das Medizinstudium muss man sich bereits im Februar online voranmelden!

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Darüber hinaus muss im ersten Studiensemester die Studieneingangsphase (STEOP) bewältigt, d.h. bestimmte Kurse müssen positiv abgeschlossen werden, um das Studium fortführen zu können.

Fachhochschulen haben ebenfalls unterschiedliche Fristen, auch hier können deutlich frühere Immatrikulationsfristen gelten.

Viele Studiengänge können auch im Sommersemester begonnen werden – wer z.B. nach der Matura erst einmal eine Weltreise machen will, kann auch im März mit dem Studium beginnen. Die Einschreibefrist endet in der Regel am 5. Februar 2014, allerdings sollte man sich wegen der STEOP-Phase im Voraus darüber informieren.

Spezielle Zulassungsbeschränkungen und erforderliche Vorkenntnisse:

(Stand: Juni 2014)

Für das Studium ist grundsätzlich die Matura nötig1. Bei einigen Studienrichtungen muss man außerdem einen Zulassungstest oder ein Bewerbungsverfahren bestehen, um sich einschreiben zu können. Dies sind:

Medizin (Human- und Zahnmedizin): Anmeldung bis 31.03., Eignungstest am 04.07.

Psychologie: Anmeldung bis 15.07., Aufnahmetest am 02.09. (wenn Bewerbungen die vorhandenen Studienplätze übersteigen). Informationen auf den Seiten der Unis!

Publizistik- und Kommunikationswissenschaften: Anmeldung bis 15.07., Aufnahmetest am 03.09. (wenn Bewerbungen die vorhandenen Studienplätze übersteigen). Informationen auf den Seiten der Unis!

1 Eine Alternative bildet die aus Südt. Perspektive problematische Studienberechtigungsprüfung. Mehr Infos in unserem Büro in Bozen oder http://erwachsenenbildung.at/bildungsinfo/zweiter_bildungsweg/studienberechtigungspruefung.php.

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Veterinärmedizinische Uni Wien:

Siehe bitte:

http://www.vetmeduni.ac.at/de/studium/allgemeines/zulassung/

Uni für angewandte Künste Wien: Infos zur künstlerischen Eignung: www.dieangewandte.at

Fachhochschulen: Informationen auf den jeweiligen Homepages.

Mozarteum Salzburg: www.moz.ac.at

Seit 2013/14:

Eine Reihe an Studiengängen (z.B. in den Bereichen Architektur, Biologie, Ernährungswissenschaften, Pharmazie und Wirtschaftswissenschaften) sind potentiell zugangsbeschränkt, d.h. man muss sich bis zu einem bestimmten Termin voreinschreiben. Sollten mehr Studienplätze vorhanden sein als Anmeldungen eingehen, kann es sein das der Test nicht stattfindet. Ein Studienbeginn im SoSe ist bei diesen Studien oft nicht möglich!

Um hier die Übersicht zu behalten, empfehlen wir diese Informationsplattform der ÖH: http://www.studienplattform.at/zugangsbeschraenkungen-universitaet

Die Lernunterlagen müssen von der Universitäten vier Monate vor der Prüfung veröffentlicht werden, die Links hierzu findest du auf der oben genannten Plattform der ÖH. Manche Studiengänge verlangen Zusatzprüfungen, also zusätzliche Qualifikationen, die das Studienbild vorsieht, wie Latein (z.B. bei Geschichte oder Jus), Griechisch oder darstellende Geometrie. Falls eines dieser Fächer für das Studium notwendig ist und an der besuchten Oberschule nicht unterrichtet wurde, so muss man entweder vor Beginn des Studiums (selten) oder im Laufe dessen (meistens) eine zusätzliche Prüfung ablegen. Eine entsprechende Liste findest du auf unserer Homepage unter: http://www.asus.sh/de/study.

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Deutschkenntnisse: Personen, die keine deutschsprachige Matura vorweisen können, müssen ihre Deutschkenntnisse nachweisen. Dies kann auf unterschiedliche Weise gesche-hen, da es keine einheitliche Regelung gibt und jede österrei-chische Uni andere Nachweise akzeptiert. Häufig reicht bereits ein italienisches Maturazeugnis mit Stundentafel, mitunter muss man zumindest den Südtiroler Zweisprachigkeitsnach-weis „B“ vorlegen. In der Regel ist in Österreich das „B2“-Niveau des europäischen Referenzrahmens notwendig.

Wie schreibe ich mich fürs Studium ein?

Nachdem man die Online-Vorerfassung erledigt oder das Auswahlverfahren erfolgreich absolviert hat, muss man sich in den „Studienabteilungen“ der Universitäten persönlich einschreiben (immatrikulieren).

Südtiroler/innen brauchen in der Regel folgende Unterlagen:

- Maturadiplom + Kopie - Personalausweis (oder Pass) + Kopie - Stundentafel der Oberschule (falls dein Studium eine

Zusatzprüfung verlangt) - Südtiroler/innen mit Matura an einer italienischen

Oberschule: Sprachnachweis - Ausgefüllten Zulassungsantrag (falls ein solcher nicht

schon online ausgefüllt wurde) - evtl. Passfotos

Nicht-EU-BürgerInnen: Für SüdtirolerInnen, die nicht im Be-sitz einer EU-Staatsbürgerschaft sind, aber über eine dauer-hafte Aufenthaltsgenehmigung in Italien verfügen, gelten die gleichen Bestimmungen wie für SüdtirolerInnen mit einer itali-enischen Staatsbürgerschaft (es gilt immer das Maturadip-lom!). Diese Personengruppe ist aber nicht von den österrei-chischen Studiengebühren befreit!

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Wie hoch sind die Studiengebühren?

Seit 2009 sind die Studiengebühren in Österreich für die meisten Studierenden abgeschafft. Während der Mindeststudienzeit und zusätzlichen 2 „Toleranzsemestern“ sind nur 18 € ÖH-Gebühren pro Semester zu zahlen.

Auch danach muss man nicht unbedingt die Studiengebühren von 363,36 € pro Semester bezahlen, da es weitere Ausnahmen und Befreiungen gibt. Allerdings gilt dies nur für staatliche Universitäten. An Fachhochschulen müssen vielerorts Studiengebühren bezahlt werden, in Ausnahmefällen auch deutlich mehr als die üblichen 363,36 € (+18 €) je Semester.

Wie finde ich eine Unterkunft am Studienort?

Zuerst solltest du dir überlegen, ob du in einem Studentenwohnheim oder in einer Wohnung wohnen möchtest. In Österreich gibt es relativ viele Studierendenwohnheime, die ggf. etwas billiger als ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft sind. Auch ist ein Wohnheim am Studienbeginn oft angenehmer, da dieses einige Hausarbeiten abnimmt. In einer Wohnung hat man zwar mehr Aufwand, dafür aber auch eine größere Freiheit und mehr Selbstverantwortung.

Üblicherweise quartiert man sich in Heime jeweils für ein Jahr ein. Manche Heime vergeben ihre Wohnplätze nur für das akademische Jahr, man kann sich also die Mieten für die Sommermonate sparen.

Bei bestimmten Heimen muss man sich bereits binnen 30.04. um einen Platz bewerben, bei anderen wiederum werden die Bewerbungen laufend entgegengenommen. Man kann sich auch bei mehreren Heimen bewerben (Bearbeitungspauschale ca. 20 €), da man, falls man im Sommer einen Heimplatz zugeteilt bekommt, diesen immer noch ablehnen kann. Es gibt zudem einige Heime, die reservierte Plätze für Südtiroler/innen haben. Diese und andere Heime sind auf der Seite http://www.asus.sh/de/study verlinkt.

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Generell gilt, dass man sich so früh wie möglich anmelden sollte, teilweise schon ein halbes Jahr oder mehr vor Studienbeginn!

Wer eine Wohnung sucht, sollte dies bald nach der Maturaprüfung angehen, da man so noch genügend Zeit hat, sich mehrere Wohnungen anzuschauen. Je nach Stadt ist das Angebot unterschiedlich groß, die Preise reichen je nach Größe und Lage von ca. 250 € aufwärts bis 350–400 € pro Kopf und Monat. Es gilt immer zu beachten, ob die Betriebs- und Nebenspesen (wie Strom, Gas, Internet, Gebühren, etc.) im Preis enthalten sind oder nicht, ob der Mietpreis also „kalt“ oder „warm“ angegeben ist. Eine Kaution von 2–3 Monatsmieten entspricht dem allgemeinen Standard. Neben den Anschlagtafeln an der Uni und Zeitungsinseraten, sind vor allem die Online-Wohnungsbörsen (siehe http://www.asus.sh/de/study und nun auch für ganz Österreich: http://www.schwarzesbrett-oeh.at/wohnen/) zu empfehlen. MaklerInnen sollten nur in Ausnahmefällen zu Rate gezogen werden, da bei Ihnen in der Regel eine Provision von 2–3 Monatsmieten fällig wird.

Es besteht die Möglichkeit, bei der Wohnungssuche in Wien, Salzburg oder Innsbruck unsere Außenstellen als Stützpunkt zu benutzen. Mitglieder können dort einige Nächte lang gratis oder zumindest sehr günstig übernachten.

Meldepflicht

In Österreich ist es Pflicht, eine Wohnsitzänderung (gilt für Haupt- und Nebenwohnsitz) innerhalb von 3 Tagen nach Unterkunftannahme beim zuständigen Magistrat zu melden, nach 3 Monaten muss zudem der Daueraufenthalt beantragt werden.

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Mobilität

Es führen nicht alle, aber viele Wege zu deinem Studienort. Die meisten Studierenden fahren mit dem Zug. In Südtirol kannst du das Abo+ benutzen (kostet für Studierende 150 €). In Österreich empfiehlt es sich, die ÖBB-Vorteilskarte zu kaufen. Diese kostet 19,90 € (bzw. 99,90 € ab dem 26. Geburtstag) und berechtigt dich dazu, ein Jahr lang in ganz Österreich zum halben Preis mit dem Zug zu fahren.

Viele, insbesondere die „Innsbrucker“, fahren regelmäßig mit dem Privatauto nach Hause. Gemeinsam statt einsam lautet dabei das Motto, gegen eine Kostenbeteiligung nimmt jede/r gerne Mitreisende auf. Verschiedene Mitfahrbörsen im Internet (bspw. http://www.mitfahrgelegenheit.at) bzw. an der sh.asus-Anschlagtafel an der Innsbrucker Geiwi und Sowi helfen dir, Mitfahrgelegenheiten anzubieten oder zu finden.

Studientitelanerkennung

Wenn du beabsichtigst, nach dem Studium im Bereich des öffentlichen Dienstes eine Stelle anzustreben, so benötigst du einen in Italien anerkannten Studientitel. Ebenso falls du nach dem Studium eine Staatsprüfung zur Berufsausübung ablegen willst. Deswegen gibt es ein eigenes Abkommen zwischen Österreich und Italien, das die Umwandlung der österreichischen Abschlüsse in die entsprechende italienische laurea vorsieht. Die „neuen“ Bachelor- und Masterstudiengänge sind jedoch noch nicht zur Gänze ausgehandelt und anerkannt, aktuelle Informationen findest du unter http://www.asus.sh/de/study.

Hier findest du auch „alternative“ Wege, für jene Studien wie z.B. Studien an Fachhochschulen, die nicht automatisch anerkannt werden.

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Krankenversicherung:

Wer den Hauptwohnsitz in Südtirol hat und studiert, ist im EU-Ausland versichert. Ansonsten ist man nur dann versichert, wenn man unter 26 Jahre alt ist und zu Lasten der Eltern lebt. Als Beweis, dass man versichert ist, dient die Rückseite der Sanitätskarte.

Es ist aber stark zu empfehlen, sich bei der örtlichen Gebietskrankenkasse kostenlos durch die Vorlage der europäischen Krankenversicherungskarte anzumelden. Dadurch kann man im Bedarfsfall einfacher behandelt werden und hat in der Regel leichteren Zugang zu weiteren medizinischen Leistungen.

Jeder EU-Bürger kann in anderen Mitgliedsstaaten dringende, aber auch nur notwendige Leistungen in Anspruch nehmen. Studierende können zusätzlich auch die meisten planbaren bzw. programmierten Eingriffe vornehmen lassen, da sie im Gegensatz zu Touristen dauerhaft im Studienland leben. Auch aus diesem Grund ist es von Vorteil, sich bei der örtlichen Gebietskrankenkasse anzumelden.

Wenn man im Ausland einer Erwerbstätigkeit nachgeht, wird man ab einem bestimmten Mindestbetrag (variiert je nach Land; in Österreich sind es derzeit 395 €/Monat) im Studienland versichert. In diesem Falle muss man sich in Südtirol bei der Krankenkasse abmelden, sonst könnte es passieren, dass im Bedarfsfall keine der beiden Krankenkassen die Kosten übernimmt. Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist es ohne Probleme möglich, sich in Südtirol wieder eintragen zu lassen.

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Studieren in Italien:

Eignungs- und Aufnahmetests:

(Stand: Juni 2014)

Für ein Studium ist in der Regel das Maturadiplom notwendig. Bei fast allen Studienrichtungen muss man außerdem einen Aufnahmetest (test di ammissione) bzw. Eignungstest (test di verifica/di preparazione) absolvieren, um sich ins ge-wünschte Studium einschreiben zu können.

In Italien unterscheidet man grundsätzlich zwischen 3 Zulas-sungsmodalitäten:

1) Accesso libero (freier Zugang, allerdings oft mit Eig-nungstest)

Immatrikulation üblicherweise bis Ende September.

Achtung: Es sind Ausnahmen möglich! Z. B. Immatrikulations-frist an der Universität Trient für corsi di laurea ad accesso libero von Mitte Juli bis Mitte September.

Der freie Zugang ist oft mit einem Eignungstest (test di verifi-ca) verbunden, der allerdings nicht mit dem Aufnahmetest zu verwechseln ist! Er überprüft die Fähigkeiten und Eignung der KandidatInnen für die bestimmte Studienrichtung und weist somit auf mangelnde Kenntnisse hin. Wer bei dem Test die erforderliche Punktezahl für die Zulassung nicht erreicht, kann sich zwar trotzdem einschreiben, muss allerdings die fehlen-den Kenntnisse im 1. Studienjahr nachholen.

2) Programmazione locale (örtlich geregelter Zugang)

Aufnahmetest Anfang September (Anmeldung meist bis Mitte August). Erst nach bestandener Prüfung kann die Immatrikula-tion erfolgen.

Die Universitäten behalten sich das Recht vor, selbst zu ent-scheiden, für welche Studienrichtungen sie Aufnahmeverfah-ren durchführen und wie diese gestaltet sind (meist jedoch als

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Multiple-Choice-Test). So kann es vorkommen, dass für glei-che Studiengänge an verschiedenen Unis unterschiedliche Tests an unterschiedlichen Terminen vorgesehen sind, sodass man sein Glück an mehreren Universitäten versuchen kann.

3) Programmazione nazionale

Aufnahmetest für corsi di laurea a ciclo unico, die vom italieni-schen Ministerium für Unterricht, Universität und Forschung (MIUR) geregelt werden:

Medicina e Chirurgia e Odontoiatria e Protesi Dentaria: 08.04.2014

Medicina Veterinaria: 09.04.2014

Corsi finalizzati alla formazione di Architetto: 10.04.2014

Professioni sanitarie: 03.09.2014

Scienze della Formazione Primaria: noch nicht veröffentlicht

Für 2015 ist von anderen Daten auszugehen.

Die Zulassungstests für die Studiengänge, die auf staatlicher Ebene geregelt sind, erfolgen an den unterschiedlichen Uni-versitäten am gleichen Tag, man hat also nur eine Chance!

So kannst du dich auf die Tests vorbereiten:

http://www.studenti.it/universita/orientarsi/editest/

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Wie schreibe ich mich fürs Studium ein?

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Vorinskription, Im-matrikulation und Inskription in den jeweiligen Studiengang (preiscrizione, immatricolazione e iscrizione ai vari corsi di laurea).

Die Vorinskription (Mitte–Ende Juli) erfolgt in der Regel über ein online-Verfahren auf der Homepage der jeweiligen Uni-versität.

Abgesehen von den staatlich zulassungsbeschränkten Studi-enrichtungen kannst du dich, sofern möglich, gleichzeitig für mehrere Studienrichtungen bewerben. Zu beachten ist aller-dings, dass für jeden Aufnahmetest eine eigene Vorinskription gemacht werden muss. Achtung! Es ist dann allerdings nur mehr möglich sich in einen Studiengang einzuschreiben!

Wann muss ich mich einschreiben?

Nachdem man den Aufnahmetest positiv absolviert hat, gibt es meist ein Zeitfenster von 1–2 Wochen, in dem man sich an der Universität immatrikulieren kann. Hat man bloß einen Platz auf der Warteliste erhalten, muss man hoffen, dass sich nicht alle einschreiben und man nachrücken kann.

Allgemeine Dokumente für die Einschreibung:

Es ist besonders wichtig, dass die ausführlichen Informationen zur Einschreibung über die Web-Seite der jeweiligen Universität eingeholt werden!

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Wie hoch sind die Studiengebühren?

In den letzten Jahren sind die Studiengebühren an den meis-ten Universitäten angestiegen. Der Grund dafür liegt unter Anderem in der neu erworbenen Autonomie der Universitäten, welche in der Folge die Höhe der Studiengebühren selbst fest-legen können. Diese können mittlerweile auch an staatlichen Universitäten bis zu 2.000 € oder mehr betragen.

Daraufhin wurde das ISEE-System eingeführt, welches eine soziale und gerechtere Zahlungsregelung der Studiengebüh-ren ermöglichen soll. Das nach Einkommenslagen gestufte ISEE-System (indicatore di situazione economica equivalente) kann in anderen ital. Provinzen anders heißen, in Trient etwa ICEF (http://icef.provincia.tn.it/).

Für die Einzahlung der 1. Rate hat jede Universität unter-schiedliche Fristen angesetzt. Falls die Zahlung der ersten Rate nicht rechtzeitig erfolgt, droht der Verlust des Studien-platzes bzw. eine saftige Nachzahlung! Wichtig! Aktuelle In-formationen zu den Fristen erhältst du nur über die Homepage deiner Universität.

ISEE-Erklärung

Bei der ISEE handelt es sich um einen Indikator, der die finan-zielle Familiensituation ermittelt und zur Beantragung diverser Vergünstigungen erforderlich ist, wie z. B. für die Befreiung oder Reduzierung des Studienbeitrags. Die ISEE-Erklärung kann bei allen Patronaten des Landes, z. B. bei Gewerkschaf-ten oder dem KVW gemacht werden.

Wer die ISEE-Erklärung nicht macht und einreicht, muss die vollen Studiengebühren, die von der Universität vor-gesehen sind, zahlen.

Die ICEF-Erklärung kann nur bei einem Patronat in der Autonomen Provinz Trient gemacht werden.

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Die einzelnen Hinweise und detaillierten Informationen auf der Homepage der jeweiligen Universität findest du unter den Punkten „ammissione/immatricolazione e iscrizione/tasse d‘iscrizione“.

Mobilität

In Italien reist man am besten mit dem Zug. Die Tickets sind in Italien noch ziemlich günstig, eine Zugfahrt nach Bologna mit dem Regionalzug kostet in der 2. Klasse ca.18 €.

Außerdem besteht die Möglichkeit, mit der sogenannten Carta Verde bzw. Argente ermäßigte Zugtickets zu erhalten. Die Carta Verde selbst kostet 40 €, kann von Studierenden bis 26 Jahren beansprucht werden und ermöglicht eine Ermäßigung von 10-25% auf Zugfahrten in der 1. und 2. Klasse (http://www.fsitaliane.it/).

Außerdem kannst du auf die Mitfahrgelegenheiten von Car-pooling zurückgreifen: http://www.carpooling.it/

Wie finde ich eine Unterkunft am Studienort?

Man sollte sich so früh wie möglich nach einem Dach über dem Kopf am Studienort umsehen. Dazu gibt es v.a. zwei Möglichkeiten: Studentenheim oder Wohnung bzw. Wohnge-meinschaft. Da es in Italien üblich ist in eine Wohnung zu zie-hen, weil es nur wenige Heime in den Studienorten gibt und nicht alle Studienorte über Heime verfügen, beschränkt sich die Adressenliste auf unserer Homepage vorwiegend auf Wohnungsbörsen: http://www.asus.sh/de/study.

Auf der Seite des MIUR (Ministero dell’Istruzione, dell’ Univer-sità e della Ricerca) findest du auch eine Liste der Heime in den größeren Universitätsstädten:

http://www.istruzione.it/web/universita/collegi-alloggi-e-residenze

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Studieren in Südtirol:

Freie Universität Bozen (unibz)

Die Fakultäten

- Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

- Fakultät für Bildungswissenschaften (Campus Brixen)

- Fakultät für Informatik

- Fakultät für Design und Künste

- Fakultät für Naturwissenschaften und Technik

Dreisprachig studieren:

Ein wesentliches Merkmal der Freien Universität Bozen ist die Dreisprachigkeit in Lehre und Forschung, denn die Vorlesun-gen werden auf Italienisch, Deutsch und Englisch gehalten.

Sie ist die einzige Universität in Italien und eine der ganz we-nigen Universitäten in Europa, an der in drei Sprachen gelehrt, gelernt, geforscht und gelebt wird.

Das bedeutet beispielsweise für Studierende der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften: am Morgen eine „Introduction to Accounting“ auf Englisch zu hören. Anschließend zu einem Kurs in „diritto pubblico“ auf Italienisch zu besuchen, sich am Nachmittag mit dem Tutor über ein Erasmus-Semester auf Deutsch zu unterhalten und nach getaner Arbeit mit den Kommilitonen im Debating-Club auf Englisch über die Folgen des Klimawandels zu diskutieren. Das sog. Code-Switching, der fliegende Wechsel von einer in die andere Sprache, wird für Studierende schnell zu einer Selbstverständlichkeit. Vo-raussetzung für die Zulassung zum Studium ist der Nachweis des C1- bzw. B2-Niveaus in zwei der drei Unterrichtsspra-chen. Der Nachweis der Sprachkenntnisse kann auf unter-schiedliche Weise erbracht werden. Zum einen können die BewerberInnen die Sprachprüfung am Sprachenzentrum der Uni ablegen. Daneben besteht die Möglichkeit, die Hauptun-

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terrichtssprache im Jahr des Oberschulabschlusses, internati-onal anerkannte Sprachzertifikate, die Zweisprachigkeitsprü-fung der Autonomen Provinz Bozen sowie erworbene Studi-enabschlüsse geltend zu machen.

Vor Abschluss des Studiums werden die erworbenen Sprach-kompetenzen überprüft und in einem Sprachenpass sowie im Diploma Supplement festgehalten, ein Mehrwert, der auf dem Arbeitsmarkt den Unterschied machen kann.

Studiengebühren:

Bis zu maximal einem Jahr außerhalb der Regelstudienzeit betragen die Studiengebühren 1343 € (Bezahlung in zwei Raten).

Open Day:

Der Open Day findet am Campus Bozen am 13.03.2015 statt. Die Gelegenheit, um die Universität und das Studierendenleben kennen zu lernen. An diesem Tag wird Interessierten ein vielfältiges Programm mit zahlreichen Präsentationen und Veranstaltungen geboten.

Weitere Infos: www.unibz.it/openday

Claudiana:

Die Landesfachhochschule Claudiana ist die Ausbildungsstätte in Südtirol für sämtliche Gesundheitsberufe (Krankenpflege, Hebammen, Berufe in der Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsförderung, medizinisch-technische Berufe). Achtung: Nicht alle Ausbildungen werden jährlich angeboten!

Weitere Infos: www.claudiana.bz.it

Aufnahmeverfahren:

Die Studienplätze an der Claudiana sind beschränkt.

Erforderlich ist das positive Bestehen einer sprachlichen Eignungsprüfung. Kandidaten/innen, die einen Zweispra-

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chigkeitsnachweis A oder B oder ein von der Claudiana aner-kanntes Sprachkompetenzzertifikat vorweisen können sowie jene, die das Reifezeugnis an einer Oberschule in ladinischer Sprache erworben haben (mit Deutsch- und Italienischunter-richt), sind vom Sprachtest befreit.

Der zusätzliche Aufnahmetest setzt sich aus 60 Multiple-Choice Fragen zusammen (100 Minuten Zeit).

Studiengebühren:

Die Studiengebühren variieren je nach besuchtem Studiengang, da jeder Studiengang an eine andere Partneruniversität gekoppelt ist.

Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen:

Die Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen ist eine wissenschaftliche Ausbildungsstätte in kirchlicher Trägerschaft, an der man Theologie und Philosophie studieren kann und das seit gut 400 Jahren.

Weitere Infos: http://www.hochschulebrixen.it

Fristen:

für das Wintersemester: im September

für das Sommersemester: im Februar

Studiengebühren:

302 € pro Kurs.

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Studieren in Deutschland:

Die Studiengangslandschaft in Deutschland ist nicht einheitlich geregelt, da noch nicht alle Studienrichtungen und Fächer der Bologna-Reform angepasst worden sind. Es gibt noch einige Diplomstudien, also Relikte alter Studienordnungen, wie zum Beispiel das Lehramtsstudium, einige technische Fächer, Medizin oder Rechtswissenschaften. Die meisten Studiengänge sind allerdings schon auf den 3+2 Modus umgestellt. Auch hier sind also vorab Informationen über die Studienordnung an der gewünschten Universität einzuholen.

Es gibt auch die Möglichkeit an Fachhochschulen (FH) zu studieren, deren Abschlüsse einem universitären Abschluss gleichgesetzt sind. Das Studium an FHs ist besonders berufs- und praxisorientiert ausgerichtet, der Aufbau entspricht in den meisten Fällen jedoch den Bachelor- bzw. Masterstudien an den Universitäten. Deshalb bietet sich auch die Möglichkeit an, ein Aufbaustudium (Masterstudium) an einer Universität fortzuführen, also von einer FH an eine Universität zu wechseln. Allerdings bestimmen hier die einzelnen Universitäten die Aufnahmekriterien für FachhochschulabsolventInnen, die es wiederum rechtzeitig zu überprüfen gilt.

Einen deutschen Sonderweg gibt es indes im sogenannten 2-Fach-Bachelor. Da diese Studiengänge die ehemaligen Magisterstudiengänge ersetzen, in denen man vielfach ein Haupt- und ein Nebenfach belegte, wurde diese duale Struktur in den Bologna-Prozess übernommen. Man kann hier entweder zwei gleichberechtigte Bachelor-Fächer belegen oder, zwar relativ selten, ein Bachelor-Hauptfach und ein oder zwei Bachelor-Nebenfächer.

Generell ist anzumerken, dass deutsche Studienabschlüsse nur mit erheblichen Mühen anerkannt werden können, d.h. eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst in Südtirol oder das Weiterstudium in Italien ist mit einem solchen Abschluss nur unter Hürden möglich. Dies gilt es bei der Studienwahl zu bedenken.

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Allerdings bietet die Bologna-Reform hier Auswege: Man kann seinen FH-Abschluss etwa dadurch „sanieren“, dass man auf eine Universität, im Idealfall auf eine österreichische oder italienische, wechselt, was aber mit Mühen verbunden sein kann.

http://www.asus.sh/de/study http://www.studis-online.de/StudInfo/studienabschluesse.php

Voraussetzungen für das Studium:

Die entscheidende Bedingung für ein Fachstudium in Deutsch-land ist die sogenannte Hochschulzugangsberechtigung (HZB), die ausländische Studierende durch einen Sekundar-schulabschluss sowie ausreichende Deutschkenntnisse erlan-gen. SüdtirolerInnen, die an einer deutschen Oberschule ma-turiert haben, erfüllen diese Grundkriterien.

AbsolventInnen italienischsprachiger Sekundarschulen müssen von Fall zu Fall prüfen, ob sie ihre Sprachkenntnisse in ausreichendem Maß dokumentieren können, da die einzel-nen Universitäten mitunter unterschiedlich hohe Schwellen einfordern. Auf Nummer sicher geht jedenfalls, wer bereits zum Zeitpunkt der Bewerbung ein C2-Sprachzertifikat des Eu-ropäischen Referenzrahmens des Europarats oder eine Test-DaF-Niveaustufe 4 aufweisen kann.

Diese Sprachzertifikate können am Sprachenzentrum der Uni Bozen erlangt werden:

http://www.unibz.it/en/students/languagecentre/default.html

Weitere Informationen zu den sprachlichen Voraussetzungen für ein Studium in der Bundesrepublik Deutschland:

www.daad.de www.testdaf.de

Für die Einschreibung in bestimmte Studienrichtungen sind darüber hinaus noch Zusatzqualifikationen, wie etwa ein Aufnahmetest, Berufserfahrung oder Lateinkenntnisse vorge-sehen. Prinzipiell ist es also ratsam, sich rechtzeitig über die

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jeweiligen Studienvoraussetzungen zu informieren und notfalls die fehlenden Qualifikationen innerhalb der gesetzten Fristen zu erlangen.

Sogenannte Studienkollegs bieten Vorbereitungskurse für jene ausländische Studierenden an, deren Qualifikationsprofil für die Einschreibung in ein Fachstudium in Deutschland nicht ausreicht.

http://www.daad.de/deutschland/index.de.html http://www.studienkollegs.de

Bewerbung:

Die beste Voraussetzung, das Studium erfolgreich und ohne größere Probleme anzugehen, ist die frühzeitige Informationsbeschaffung – zumal wenn man beabsichtigt, in Deutschland zu studieren. Denn während in Österreich etwa in den meisten Studiengängen bei ausreichender Qualifikation ein Studienplatz garantiert ist, muss man sich an einer bundesdeutschen Universität grundsätzlich um einen solchen bewerben.

Grob gesprochen muss man zwischen Fächern einer zentralen Zulassungsbeschränkung und Fächern, die man ohne bzw. mit lokalen Zugangsbeschränkungen studieren kann, unterscheiden.

Wichtige Vorab-Informationen bietet http://www.inobis.de/

Bewerbung für nicht zulassungsbeschränkte Studiengänge:

Falls für den gewünschten Studiengang weder eine zentrale noch eine lokale Zugangsbeschränkung besteht, können ausländische BewerberInnen sich entweder direkt bei der Universität (meist im Akademischen Auslandsamt bzw. im Studierendensekretariat) bewerben. Häufig kann es vorkommen, dass einzelne Universitäten die Zulassung zu nicht zulassungsbeschränkten Studiengängen an Eignungsprüfungen (Studiengänge mit Eignungsfeststellungsverfahren) knüpfen, die bestanden

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werden müssen, um studienberechtigt zu sein. Mitunter können auch Eingangs- bzw. Orientierungspraktika (Bewerbung um Zulassung in diesem Fall direkt bei den entsprechenden Fachbereichen bzw. Instituten) vorausgesetzt werden. Prinzipiell sollte nach Bewältigung dieser nicht an allen Universitäten bestehenden Hürden ein Studienplatz garantiert sein.

An manchen Universitäten kann man sich direkt bewerben, Termine und genaue Informationen entnimmt man den Webseiten der Studiensekretariate oder Akademischen Auslandsbüros der jeweiligen Universitäten.

Eine beträchtliche Anzahl von Universitäten verlangt jedoch eine Bewerbung ausländischer Studieninteressenten über das Portal www.uni-assist.de.

Man sendet diesem Dienstleister seine Bewerbungsunterlagen zu und füllt einen Online-Zulassungsantrag aus, uni-assist.de überprüft die Dokumente und sendet sie an die Unis weiter, die dann über eine örtliche Zulassung des/der Ansuchenden entscheiden. Ein Vorteil ist hierbei, dass man sich gleich bei mehreren Universitäten bewerben kann, allerdings muss für jede Bewerbung ein gesonderter Online-Antrag gestellt werden. uniassist.de übernimmt allerdings keine Studienberatung – diese erhält man direkt von den Universitäten.

Die Bewerbung über dieses Online-Portal kostet 43 € für EU-BürgerInnen, für jede zusätzliche Bewerbung im selben Semester werden weitere 15 € verrechnet.

Die Liste der Universitäten, die ausschließlich Bewerbungen über uni-assist.de akzeptieren, findest Du unter: http://www.uni-assist.de/uni-assist-hochschulen.html.

Es gelten jedoch trotz dieser Online-Bewerbung weiterhin die Bewerbungsfristen und -anforderungen der einzelnen Universitäten.

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Bewerbung für lokal zulassungsbeschränkte Studiengänge:

Wesentlich komplexer wird die Bewerbung für Studiengänge, die lokal beschränkt sind, d.h. für solche, die mehr Studieninteressierte anlocken, als die entsprechende Universität Studienplätze anbieten kann. Was also an einer Universität frei studierbar ist, könnte einige Kilometer weiter schon einer Zulassungsbeschränkung unterliegen.

Bei diesen lokal bestimmten Zulassungsbeschränkungen zählt u.a. die Maturanote. Ein kleineres Kontingent der N.C.-Studienplätze (Numerus Clausus) wird der Wartezeit entsprechend, die jemand bereits auf einen Studienplatz in diesem Fach wartet, vergeben. Man muss sich also rechtzeitig bei den zuständigen Ämtern der Wunschuniversität informieren (meist: Studierendensekretariat, Studentenkanzlei) und die entsprechenden Unterlagen einreichen.

Seit dem Wintersemester 2012/2013 übernimmt hochschulstart.de an manchen – nicht allen! – deutschen Universitäten auch die Koordinierung der StudienbewerberInnen für lokal zulassungsbeschränkte Studiengänge. Wenn der gewünschte Studiengang an mehreren Universitäten lokal zulassungsbeschränkt ist, so könnte eine Bewerbung über hochschulstart.de durchaus vorteilhaft sein, da man sich an mehreren Universitäten gleichzeitig um einen Studienplatz bewerben kann.

http://www.hochschulstart.de/index.php?id=3286

Ob eine Bewerbung für einen lokal zulassungsbeschränkten Studiengang nur über hochschulstart.de durchführbar ist, entnimmt man am besten den Internetseiten der einzelnen Universitäten.

Wenn man nach dem Bewerbungsverfahren eine Zulassung erhält, muss man sich fristgerecht an der Uni immatrikulieren - sonst verfällt die erworbene Zulassung! Dies kommt häufig vor, deshalb gibt es ein Nachrückverfahren, d.h., dass jene,

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die eine Zulassung nur knapp nicht erhalten haben, auf diese frei gebliebenen Studienplätze nachrücken können.

Allgemeine Infos:

www.hochschulstart.de

http://www.hochschulkompass.de

Bewerbung für bundesweit zulassungsbeschränkte Studiengänge:

Für bestimmte Studiengänge, wie derzeit Medizin, Tiermedizin, Zahnmedizin und Pharmazie gelten bundesweite Zulassungsbeschränkungen, d.h., alle Studieninteressierte bewerben sich an einer zentralen Stelle.

Die Studienplätze werden zweimal im Jahr über das Portal www.hochschulstart.de in einem komplexen Vergabesystem verteilt: 20% der Studienplätze fallen an die besten AbiturientInnen, 20% an jene mit der längsten Wartezeit und schließlich 60% werden nach Vergaberichtlinien der einzelnen Universitäten verteilt. Die Auswahlgrenze, also etwa der Notendurchschnitt, der für eine Zulassung notwendig ist, aber auch die notwendige Wartezeit und sonstige Kriterien ändern sich ständig im Wechselspiel zwischen Studienangebot und Studiennachfrage, weshalb es hier unmöglich ist, auch nur grobe Überblicke zu geben. Generell sollen jedoch zwei Elemente bedacht werden:

- Eine Zulassung erfolgt nur für eine Hochschule, die vom Bewerber genannt wurde. Es ist somit ausgeschlossen, dass ein Bewerber an eine Hochschule verteilt wird, die nicht seinem Wunsch entspricht.

- Studieninteressierte sollten vorab die „Auswahlgrenzen“ also die erforderliche Abiturnote für eine Zulassung und generell die Anzahl der Studieninteressierten an einer Universität prüfen. So könnte man an einer Universität, die man als erste Wahl angegeben hat, chancenlos sein, bei der Zweitwahl dagegen, hätte man sie an die erste Stelle gereiht, zum Zug gekommen sein.

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Man sollte sich also das sehr informative und übersichtlich gehaltene Studienplatzvergabeportal genau und möglichst frühzeitig durchsehen.

Die Termine für die Bewerbung

In der Regel gelten folgende Fristen, bei denen die Bewerbungsunterlagen bei der Universität eingelangt sein müssen: (immer auf der Internetseite des gewünschten Studiengangs zu überprüfen!)

Wintersemester: Endfrist für den Online-Antrag zu einem Wintersemester ist der 31.05. für diejenigen, die ihre Matura schon im Vorjahr erworben haben.

Für alle Maturanten des laufenden Jahres gilt, der 15.07.!

Sommersemester: Der Bewerbungsschluss für alle BewerberInnen zu einem Sommersemester ist der 15. 01.

Viele Südtiroler Maturierende stehen vor dem Problem, dass ihre Abschlussprüfung erst kurz vor der Frist am 15. Juli stattfindet und sie ihr Abschlusszeugnis nicht fristgerecht einsenden können.

Generell gilt, dass man seinen Antrag noch vor der Ausfertigung des Maturazeugnisses stellen kann!

Wenn BewerberInnen für zentral beschränkte Studiengänge (Medizin u.ä.) das Datum der Zeugniserstellung noch nicht kennen, können sie bei der online-Bewerbung auch ein „voraussichtliches“ Datum angeben und die genauen Angaben, wie auch die Zeugnisse selbst, später nachreichen. Allerdings müssen die Unterlagen (gilt nur NeuabiturientInnen) bis 31.07. nachgereicht werden.

Ggf. können auch Unis Nachfristen gewähren, hier raten wir aber dringend sich an der jeweiligen Universität genauestens und früh genug zu informieren!

Zudem gilt es zu beachten, dass SüdtirolerInnen nicht als BildungsinländerInnen gelten, d.h. eine parallele Bewerbung

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am Internationalen Studierendenreferat der jeweiligen Universität kann verpflichtend verlangt werden.

BewerberInnen für Fächer, die einen Eignungstest verlangen, sollten sich am besten mit den entsprechenden Instituten in Verbindung setzen und ihre Lage erklären.

Umrechnung der italienischen Maturanote in das deutsche Notensystem

Für die Umrechnung der italienischen Maturanote in das deutsche Notensystem gilt folgende Tabelle:

Der Versand der Bescheide erfolgt von August bis Oktober bzw. von Februar bis April, abhängig vom Zeitpunkt der Bewerbung. Die Einschreibefristen an den Unis fallen ebenfalls in diesen Zeitraum.

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Studiengebühren:

Momentan erhebt kein deutsches Bundesland allgemeine Studiengebühren. Eine Gruppe von Ländern sieht jedoch Studiengebühren für Langzeitstudierende und für Zweit- oder Drittstudien vor, allerdings ändern sich die Bestimmungen dazu laufend.

Von den Studiengebühren sind die sogenannten Semesterbeiträge zu unterscheiden. Sie umfassen in der Regel Sozialgebühren, Pflichtbeiträge für Studierendenvertretungen sowie allgemeine Verwaltungsgebühren. Vielfach sind darin jedoch auch Semestertickets inkludiert, die die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs im jeweiligen Verkehrsverbund ermöglichen, was besonders in Großstädten wie Berlin oder München insgesamt ein erheblicher Vorteil ist. Die Semesterbeiträge liegt in der Regel um die 50 €, können jedoch variieren.

Genaue und übersichtliche Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Beitragshöhen findest du online unter:

http://studieren.de/studium-studiengebuehren.0.html

Mit ganz anderen Zahlen müssen freilich jene rechnen, die private Hochschulen besuchen: Die Studiengebühren werden hier autonom angesetzt und eingehoben und können ein Vielfaches von jenen an staatlichen Hochschulen betragen.

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Mobilität:

Generell gilt: Die Verkehrsmittel sind in Deutschland teuer. Wohl auch deshalb hat sich ein gut strukturiertes Netz an Mitfahrzentralen ausgebildet.

Wer die Fortbewegung per Bahn bevorzugt, sollte sich eine sogenannte „BahnCard“ zulegen. Die „BahnCard 50“ etwa, die für alle Bahnfahrten 50% Rabatt ermöglicht, ist für Studierende ab 127€ zu haben. Darüber hinaus bietet die Deutsche Bahn für Frühbucher häufig kostengünstige Angebote an, die mit der BahnCard kombiniert werden können.

http://www.bahn.de/p/view/bahncard/bahncard.shtml http://www.mitfahrzentrale.de/

Meldepflicht

Beachte auch in Deutschland deinen Nebenwohnsitz im zuständigen Amt zu melden. Informiere dich zuerst, welche Dokumente notwendig sind, da die Anforderungen je nach Universitätsstadt variieren.

Krankenversicherung

Eine weitere Grundvoraussetzung für die Aufnahme an einer deutschen Universität ist ein Krankenversicherungsnachweis. Die italienische gesetzliche Krankenversicherung gilt EU-weit, also auch in Deutschland. Hierfür werden in der Regel eine Versicherungsbestätigung der Krankenkasse sowie die Europäische Krankenversicherungskarte (Rückseite der Sanitätskarte) benötigt. Gleiches gilt für jene, die bei privaten Krankenkassen versichert sind.

Studierende an Hochschulen sind kostenfrei von den gesetzlichen Unfallversicherungen versichert. Der Unfallversicherungsschutz ist allerdings räumlich sehr eng auf die Hochschule, deren unmittelbare Umgebung sowie auf den Weg zwischen dieser und dem Wohnort der Studierenden begrenzt.

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Finanzierungsnachweis

Auch Studierende aus EU-Staaten müssen in ihrem Anmeldeformular für die Meldebescheinigung in ihrer Universitätsstadt angeben, wie sie ihr Studium finanzieren, wie viel Geld sie also monatlich für ihren Unterhalt zur Verfügung haben und aus welchen Quellen dieses Geld stammt (Eltern, Ersparnisse, Stipendium o.ä.). Der monatlich zur Verfügung stehende Betrag sollte ungefähr dem aktuellen BAFÖG-Höchstsatz entsprechen (670 €), da dieser Betrag als Untergrenze betrachtet wird, den ein Studium monatlich in Deutschland kostet. In der Regel wird dies von den kommunalen Behörden nicht weiter überprüft, lediglich in Hessen sind die Behörden genauer: Hier kann es vorkommen, dass man diese Angaben über die deutsche Botschaft in Italien dokumentieren muss – dies sollte allerdings die Ausnahme sein.

http://www.internationale-studierende.de/fragen_zur_vorbereitung/einreise/finanzierungsnachweis

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Lehrerin/Lehrer werden:

Es gibt mehrere Wege, sich diesen Berufswunsch zu erfüllen: Leider sind sie alle recht kompliziert, vor allem für jene, die an Mittel- und Oberschulen unterrichten möchten.

Die Fachausbildung für den Primarbereich, also für den Kindergarten und die Grundschule, ist momentan – zumindest in deutscher Sprache – problemlos nur in Brixen möglich:

http://www.unibz.it/SiteCollectionDocuments/Student%20Secretariat/Manifestos/Manifest_Biwi_d_2013.pdf

Es handelt sich hier um einen fünfjährigen Studiengang, der zugangsbeschränkt ist, eine Aufnahmeprüfung ist vorgesehen.

Eine Ausbildung in Deutschland oder Österreich ist problema-tisch, da der erworbene Studientitel nur schwerlich anerkannt werden wird. Allerdings kann man um die Anerkennung des Berufstitels ansuchen, die in diesem Fall jedoch ebenso prob-lematisch ist.

Komplizierter wird es für jene, die an Mittel- und Oberschu-len unterrichten möchten. Die momentan einzige Möglichkeit, eine vollwertige Ausbildung zur Lehrkraft zu erhalten, bietet das Lehramtsstudium in Österreich an. Dieses wird von Italien anerkannt und führt somit auch zu einer Lehrbefähigung in Italien.

Das österreichische Lehramtsstudium (dies gilt noch für das Studienjahr 2014/15 – danach wird es reformiert) setzt sich aus drei Säulen zusammen: Man belegt zwei Fächer, die man später unterrichten möchte – der dritte Baustein ist die didaktisch-pädagogische Ausbildung. Das Lehramtsstudium dauert in Österreich 9 Semester, allerdings sollte man etwas mehr Zeit einrechnen, da bereits während des Studiums zahl-reiche Praktika an Schulen vorgesehen sind. Nach dem Studi-enabschluss steht ein einjähriges Schulpraktikum (in Öster-reich oder Südtirol) an, in dem man erstmals ein Jahr lang selbstständig unterrichten muss, dabei aber von anderen Lehrpersonen begleitet wird. Danach erlangt man in Öster-

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reich die Lehrbefähigung, in Italien anerkannt werden muss, auch der Studientitel sollte anerkannt weden.

Vom Studientitel wird immer nur das Hauptfach anerkannt. Ausnahme: Sprachen! Ein akademischer Abschluss in Spra-chen wird nur anerkannt, wenn zwei Sprachen kombiniert werde.

Deutsch (Erstfach) – Geschichte (Zweitfach) – Nein! Nichts wird anerkannt

Geschichte (Erstfach) – Deutsch (Zweitfach) – Ja! Geschichtsabschluss wird anerkannt

Deutsch (Erstfach) – Englisch (Zweitfach) – Ja! Sprachenabschluss wird anerkannt

In Italien eine Lehrbefähigung zu erlangen, ist momentan noch sehr schwierig, da wir uns in einer Übergangsphase be-finden, deren Abschluss noch nicht absehbar ist.

Prinzipiell ist es in Italien möglich, mit einem fünfjährigen Fachstudium (also: 3+2) und bestimmten Ergänzungsprüfun-gen als Supplent/in zu unterrichten. Dies gilt auch für all jene, die ein ausländisches, gesetzlich anerkanntes Studium vor-weisen können – allerdings sollte man die Ergänzungsprüfun-gen vor der Studientitelanerkennung, also noch an der aus-ländischen Uni, an der man studiert, ablegen.

Was sind Ergänzungsprüfungen?

Das italienische Schulsystem sieht, anders als etwa das Ös-terreichische, fixe Fächerkombinationen, sogenannte Wett-bewerbsklassen, vor. So kann man etwa das Fach Geschich-te nur in Kombination mit Philosophie, Latein, Deutsch oder Erdkunde unterrichten. Um nun Zugang zu einer Wettbe-werbsklasse zu erhalten und als Jahressupplent/in ein be-stimmtes Fach bzw. eine Fächerkombination an Mittel- und Oberschulen unterrichten zu können, muss man also ein fünf-jähriges Fachstudium und die vorgesehenen Ergänzungsprü-fungen vorweisen.

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Hat man beispielsweise Geschichte studiert, und möchte Deutsch und Geschichte an Mittel- oder Oberschulen unter-richten (Wettbewerbsklassen 93/A und 98/A), so muss man folgende Ergänzungsprüfungen nachweisen:

Deutsche Sprache: 12 ECTS Deutsche Literatur: 12 ECTS Allgemeine Linguistik: 12 ECTS Geographie: 12 ECTS

Je nach Fachstudium bzw. gewählter Wettbewerbsklasse än-dern sich die Ergänzungsprüfungen, ein Fachstudium ermög-licht in der Regel auch den Unterricht in mehreren Wettbe-werbsklassen.

Achtung: Dieser Weg ist nur ein Provisorium, er ermöglicht nur den Unterricht als Jahressupplent/in – eine fachgerechte Ausbildung, Lehrbefähigung und damit auch Fixanstellung ist damit nicht möglich! Diese ist momentan in Italien nur durch sogenannte Universitäre Berufsbildende Kurse gewährleistet, die allerdings nur sporadisch und auch nicht für alle Fächer angeboten werden!

Will man also Lehrer/in werden, so ist der einzige fachlich adäquate und auch dienstrechtlich ratsame Weg jener über das österreichische Lehramt. Da aber auch hier gravierende Änderungen im Raum stehen, empfehlen wir, sich bereits im Studienjahr 2014/15 in das Lehramtsstudium einzuschreiben!

Salzburg hat bereits auf das 3+2-System umgestellt, die An-erkennung des Studientitels ist jetzt schwierig, die der Lehrbe-fähigung ggf. möglich. Ab diesem Wintersemester gibt es Eignungsprüfungen für das Lehramtsstudium!

Informationen findet ihr hier: http://www.provincia.bz.it/bildungsfoerderung/studieninformation/lehrtaetigkeit.asp [email protected] [email protected] [email protected]

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Ärztin/Arzt werden:

Immer mehr junge Menschen interessieren sich für ein Studi-um der Human- oder Zahnmedizin, ein komplexes und zeit-aufwendiges Studium, dessen Wahl gut überlegt sein will.

Da es sich bei Medizin um ein so genanntes aufnahmebe-schränktes Studium handelt, d.h. die Studienplätze staatlich begrenzt sind, muss man sich in Österreich, Italien und Deutschland einem Auswahlverfahren stellen. Dies wird in den jeweiligen Ländern unterschiedlich gehandhabt. In Österreich und Italien wird der Zugang über eine Aufnahmeprüfung ge-regelt, in Deutschland entscheidet v.a. die Maturanote (NC-Schnitt).

Die Zulassungsfristen zum Aufnahmeverfahren sind dabei unterschiedlich angesetzt und können jährlich variieren. Es empfiehlt sich also bereits frühzeitig (Februar) die nötigen In-formationen einzuholen (etwa auf www.asus.sh).

Zur optimalen Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung in Öster-reich bietet die sh.asus in Zusammenarbeit mit der Abteilung 40 der Südtiroler Landesverwaltung Vorbereitungskurse für die angehenden MedizinstudentInnen an. Der Movimento Univer-sitario Altoatesino (www.upad.it/mua/) macht dies für das itali-enische Medizinstudium.

Wer die Aufnahmeverfahren umgehen möchte kann sich für ein Medizinstudium in den östlichen Mitgliedsländern der EU interessieren. An einigen Universitäten besteht die Möglichkeit auf Deutsch oder auf Englisch zu studieren. Aber Achtung! Im Gegensatz zu Österreich (aktuell keine Studiengebühren), Italien (Studiengebühren) und Deutschland (teilweise Studien-gebühren) sind die Studiengebühren in diesen Ländern sehr hoch, weiter bleibt die Frage der Anerkennung.

Für weitere und ausführlichere Informationen zum Medizinstu-dium greife bitte auf unsere Medizinbroschüre zurück (www.asus.sh/de/study/Medizinstudium).

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Glossar:

BAFÖG-Satz: ist ein Geldbetrag, der laut dem deutschen Bundesausbildungsföderungsgesetz nötig ist, um sich als Stu-dentIn monatlich zu erhalten. http://www.bafoeg.bmbf.de/

Bereinigtes Einkommen: Errechnet sich aus dem Bruttoein-kommen der Bezugspersonen, zu dem laut den Kriterien des Wettbewerbes bestimmte Zuschläge hinzugerechnet bzw. be-stimmte Freibeträge abgezogen werden. Das bereinigte Ein-kommen bestimmt, ob man stipendienbezugsberechtigt ist, sowie die Höhe des Stipendiums.

Bezugspersonen: im Regelfall die/der Antragstellende und ihre/seine Eltern.

ECTS: European Credit Transfer System. Ein System zur Be-wertung und zum Vergleich von Studienleistungen innerhalb des europäischen Hochschulraums.

Gesetzliche Mindeststudiendauer: ein gesetzlich vorgese-hener Zeitraum für ein Studium bzw. einen Studienabschnitt.

ICEF-Erklärung: Indikator, der die finanzielle Familiensituati-on Studierender der Uni Trient ermittelt, sowie zur Beantra-gung diverser Vergünstigungen und zur Beantragung der Re-duzierung von Studiengebühren erforderlich ist.

Immatrikulation: Vorgang der administrativen Aufnahme an eine Hochschule durch die Zuweisung einer Matrikelnummer. http://www.fernstudiumweb.de/glossar/immatrikulation/

Inskription: Einschreibung bzw. jährliche Wiedereinschrei-bung bereits immatrikulierter StudentInnen in ein Studium. http://de.wikipedia.org/wiki/Inskription

ISEE-Erklärung: Indikator, der die finanzielle Familiensituati-on in Italien ermittelt, sowie zur Beantragung diverser Ver-günstigungen und zur Beantragung der Reduzierung von Stu-diengebühren erforderlich ist.

Postgraduale Ausbildungen: zusätzliche Ausbildungen (bspw. „berufsspezifische Master“, Doktoratsstu-

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dien/Forschungsdoktorate, Berufspraktika) nach einem bereits abgeschlossenen Hochschulstudium. http://de.wikipedia.org/wiki/Postgraduales_Studium

Stipendium/Studienbeihilfe: an gewisse Kriterien gebundene Förderungen für Studierende (s. Wettbewerbsausschreibung und eigene Broschüre der sh.asus).

Vor-Inskription: Voreinschreibung in ein Studium, meist onli-ne durchgeführt.

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Nützliche Adressen:

Amt für Hochschulförderung, Universität und Forschung Landhaus 7 – Andreas-Hofer-Straße 18, 39100 Bozen Tel.: 0471 413303 www.provinz.bz.it/bildungsfoerderung/ [email protected]

Studieninformation Südtirol Andreas-Hofer-Straße 18, 39100 Bozen Tel.: 0471 4133-01/06/07 – [email protected]

ISAS-München: www.isas-muenchen.de [email protected]

Studentenberatung der Uni Bozen Universitätsplatz 1 – 39100 Bozen [email protected]; www.unibz.it > de > Studieninteressierte Tel.: 0471 012100

Infopoint Bozen (Raum A1.01): Di und Do: 14:00-16:00,

Mi und Fr: 10:00-12:30

Infopoint Brixen (Raum 1.07): Do: 14:00-16:00 und nach Vereinbarung

Berufsberatungsstellen des Amtes für Ausbildungs- und Berufsberatung

Bozen: Andreas-Hofer-Strasse 18, 0471 413350

Brixen: "Villa Adele" Bahnhofstr. 18 0472 821281

Bruneck: Rathausplatz 10, 0474 582381

Meran: Sandplatz 10, 0473 252270

Mals: Marktgasse 4, 0473 830246

Neumarkt: Franz-Bonatti-Platz 2/3, 0471 824150

St. Martin i.T.: Pikolein 13, 0474 524087

Schlanders: Schlandersburg, 0473 736180

Sterzing: Bahnhofsstraße 2/E, 0472 729180

Wolkenstein: Haus der Kultur, 0471 794192

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Adressen der Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus)

sh.asus – Büro Bozen Kapuzinergasse 2/A 39100 Bozen fon+fax 0471/974614 www.asus.sh [email protected] Graz Prokopigasse 1 8010 Graz www.graz.asus.sh [email protected] Wien Schwarzspanierstraße 15/1/6 1090 Wien fon+fax 0043 1 9683125 www.wien.asus.sh [email protected] Padova Via U. Bassi 42 35100 Padova fon+fax 049 663 799 www.padova.asus.sh [email protected]

Innsbruck Museumstraße 25 6020 Innsbruck fon+fax 0043 512 938 316 www.innsbruck.asus.sh [email protected] Salzburg Bergstraße 20/1 5020 Salzburg fon+fax 0043 662 870 842 www.salzburg.asus.sh [email protected] Bologna Galleria del Reno 3 40122 Bologna fon+fax 051 05 666 94 www.bologna.asus.sh [email protected] Trento Via Cavour 21 38100 Trento fon+fax 0461 220 179 www.trento.asus.sh [email protected]

Aktualisiert am: 13.06.2014