Upload
sabin
View
24
Download
0
Embed Size (px)
DESCRIPTION
Friedrich-Schiller-Universität Jena Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften Institut für Soziologie Seminar: Modernisierung, Globalisierung und historische Formen sozialer Ungleichheit Dozent: Bernhard Wirth Referent: Dominik Koesling Datum: 12.7.2013. Max Weber. - PowerPoint PPT Presentation
Citation preview
Max WeberEinstieg: Wirtschaftsethik der Weltreligionen
Friedrich-Schiller-Universität JenaFakultät für Sozial- und VerhaltenswissenschaftenInstitut für SoziologieSeminar: Modernisierung, Globalisierung und historische Formen sozialer UngleichheitDozent: Bernhard WirthReferent: Dominik KoeslingDatum: 12.7.2013
Gliederung1. Modernisierung nach Weber
1.1 Ambivalenz der Modernisierung2. Besonderheit des Okzidents
2.1 Kapitalismus3. Bedeutung der Religion
3.1 Webers Religionssoziologie3.2 Protestantismusthese3.3 Religiöse Grundannahmen3.4 Wichtige Unterschiede zu anderen Religionen
4. Thesen und offene Fragen
Modernisierung=Rationalisierung
- Prozesshaftigkeit und Dynamik der Rationalisierung- Rationalisierung der Lebensführung:
„… so ist der ökonomische Rationalismus in seiner Entstehung auch von der Fähigkeit und Disposition der Menschen zu bestimmten Arten praktisch- rationaler L e b e n s f ü h r u n g überhaupt abhängig.“ (Weber 1988:12)
- Es gibt unterschiedliche Formen der Rationalisierung bspw. Recht, Wirtschaft, Staat, Herrschaftsform- Notwendigkeit der Unterscheidung dieser Formen
1. Modernisierung nach Weber
Rationalisierung bringt nicht nur FortschrittNach Weber wird Welt entzaubert
Entzauberung Sinnverlust
Problem: - Religion ist nicht mehr in der Lage „Sinn des Lebens“ zu sein - Andere Sphären wie Wissenschaft, sind dazu aber auch nicht im Stande
1.1 Ambivalenz der Modernisierung
„…welche Verkettung von Umständen hat dazu geführt, daß gerade auf dem Boden des Okzidents, und nur hier, Kulturerscheinungen auftraten, welche doch - wie wir uns gern vorstellen – in einer Entwicklungsrichtung von universeller Bedeutung und Gültigkeit lagen?“ (Weber 1988: 1)
2. Besonderheit des Okzidents
Was macht den Okzident überhaupt besonders?
- Lebensführung- Religiosität- Entwicklungsgeschichte (Klassenkämpfe, etc.)- Moderner Kapitalismus:
„Und so steht es nun auch mit der schicksalsvollsten Macht unseres modernen Lebens: dem Kapitalismus.“ (Weber 1988:4)
2. Besonderheit des Okzidents
„Schrankenlose Erwerbsgier ist nicht im mindesten gleich Kapitalismus, noch gleich weniger dessen „Geist“. […] Allerdings ist Kapitalismus identisch mit dem Streben nach G e w i n n, im kontinuierlichen, rationalen kapitalistischen Betrieb: nach immer e r n e u t e m Gewinn: nach „Rentabilität“.“ (Weber 1988: 4)
2.1 Kapitalismus
Grundbedingungen für okzidentalen Kapitalismus:
- Gewinnorientierung- Auf Dauer angelegt- (Be)Rechnung und Buchführung- Friedlich- Tausch- Beruht auf freier Arbeit- Trennung von Haushalt und Betrieb- „Geist“ des Kapitalismus (Einfluss des Protestantismus/Calvinismus)
2.1 Kapitalismus
Fokus der Arbeit:
- Rationalisierung der Lebensführung im Okzident erklären- Entscheidende Unterschiede zum Rest der Welt(religionen) aufdecken- Einfluss der Religion im Prozess der Rationalisierung ausmachen- Abkehr vom vereinfachten Modell ReligionEntwicklungMultikausaler Erklärungsversuch (Religion ist einer von vielen wichtigen Erklärungsfaktoren)- Suche nach dem Motiv für die Handlungen: Weber betreibt sinnverstehende Soziologie
3.1 Webers Religionssoziologie
Nach Weber trägt protestantischer Glaube entscheidend zu Rationalisierung der Lebensweise bei
Protestanten zeichnen sich durch Arbeitseifer, ohne steigenden Konsum aus
Warum aber, ist solches Handeln rational?
- Permanentes „Sich-Beweisen“, denn keine Beichte oder ähnliches möglich- Prägt die Lebensführung mit Askese, Sparsamkeit und dem Gefühl zur Arbeit berufen zu sein („Gottes Werkzeug“)- Entscheidend für rationalen Betriebskapitalismus- Ein Faktor für Besonderheit des Okzidents
3.2 Protestantismusthese
Religion hat psychischen Einfluss auf die Gläubigen
Theodizee des Glückes und des Leides: - Es muss eine Art Rechtfertigung geben, wieso es den Menschen gut bzw.
schlecht geht - Diese Antworten werden im Laufe der Zeit kritisch hinterfragt und
abgewandelt
- Unterschied, ob Religion auf das Individuum oder aufs Kollektiv gerichtet ist- Nach Weber sind meistens bestimmte Schichten Träger der Religion- Es kann Jenseitsvorstellungen, als auch inner- und außerweltliche Heilsgüter geben, muss es aber nicht
3.3 Religiöse Grundannahmen:
Zeitlicher Verlauf:- Jede Religion unterliegt zeitlichem Wandel- Erlöserreligionen sind vor allem in armen Schichten verankert- Einfluss/Ausmaß der Religiosität hängt mit Entwicklungszustand zusammen
Bspw:Entwicklung von Heilsreligion Erlöserreligion GlaubenslehreMagie Lebensführung
3.3 Religiöse Grundannahmen
Besonderheit des Protestantismus:- Religion wechselt in den Alltag und ist sehr „städtisch“- Religion wird „rational“! - Weg von Virtuosenreligion- Auftrag Gottes- „Umdeutung“ der Prädestinationslogik:
Alles Schicksal ist vorherbestimmt und unergründbar -> Angst/Zweifel um Erlösung -> Innerweltlicher Reichtum wird als Zeichen der Erwähltheit interpretiert
3.4 Unterschiede zu anderen Religionen
Ist die Religion wirklich entscheidend, oder ist sie vielleicht nicht nur eine Begleiterscheinung? Ist Religion also nicht auch nur Produkt und nicht Ursache von Veränderung?
Suchen sich bestimmte gesellschaftliche Schichten die Religion oder sucht sich die Religion ihre Schichten?
Kann man die Erfolgsgeschichte, gerade mit substanziellen Unterschieden eben nicht auch aus der Perspektive anderer Länder schreiben?
Wieso sollte Geistes-/Sozialwissenschaft nicht Sinn für Menschen stiften können? Glauben ist doch letztlich auch nur Konstruktion und Abstraktion bestimmter Werte.
5. Thesen und offene Fragen
QuellenWeber, Max (1988): Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. 1. (Vorbemerkung: S. 1-16, Wirtschaftsethik der Weltreligionen: Einleitung: S. 237-275, Zwischenbetrachtung: S. 536-573), Mohr Siebeck.Weber, Max (1989): MWG I/19: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Konfuzianismus und Taoismus. (Einleitung: S. 83-127, Zwischenbetrachtung: S. 479-522), Mohr Siebeck.