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ABB Protect IT – MNS Motor Management INSUM MCU Handbuch Version 2.1

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ABB

ProtectIT – MNS Motor Management INSUM

MCU Handbuch Version 2.1

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11TGC 901020 M0101 Ausgabe Dezember 2001

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21TGC 901020 M0101 Ausgabe Dezember 2001

WICHTIGE HINWEISE

Die in diesem Handbuch angegebenen Daten gelten vorbehaltlich der Änderung und sind fürABB Schaltanlagentechnik GmbH nicht verbindlich. ABB Schaltanlagentechnik GmbH über-nimmt keine Haftung für Irrtümer in diesem Handbuch.

ABB Schaltanlagentechnik GmbH haftet unter keinen Umständen für unmittelbare, mittelbare,besondere, zusätzliche oder Folgeschäden jeglicher Art, die aus der Verwendung diesesHandbuchs entstehen, und ABB Schaltanlagentechnik GmbH haftet auch nicht für indirekteoder Folgeschäden aus der Verwendung von hier beschriebener Hard- oder Software.

Dieses Dokument darf weder ganz noch teilweise ohne schriftliche Zustimmung von ABBSchaltanlagentechnik reproduziert oder kopiert werden, und der Inhalt darf nicht an Dritteweitergegeben oder für nicht genehmigte Zwecke verwendet werden. ABB Schaltanlagen-technik GmbH behält sich die Genehmigung zur Übersetzung dieses Dokuments vor. NachÜbersetzung ist das Handbuch zusammen mit einer Bestätigung, dass der Inhalt des Doku-ments nicht geändert wurde, an ABB Schaltanlagentechnik GmbH einzusenden.

Die in diesem Handbuch beschriebene Software wird gemäß einer Lizenz geliefert und darfnur gemäß den Lizenzbestimmungen verwendet, kopiert oder weitergegeben werden.

2001 ABB Schaltanlagentechnik GmbH, Deutschland

WARENZEICHEN

MNS und INSUM sind eingetragene Warenzeichen der ABB Schaltanlagentechnik GmbH.

Microsoft, Windows und Windows NT sind eingetragene Warenzeichen der Microsoft Corpo-ration.

Echelon, LON, LONWORKS, LonTalk, Neuron sind Warenzeichen der Echelon Corporation,eingetragen in den USA und anderen Ländern.

Internes Referenzdokument 1SCA022641R4090A ABB Control Oy Finland

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31TGC 901020 M0101 Ausgabe Dezember 2001

1 Allgemeines .....................................................................................................................51.1 Zweck des Dokuments ............................................................................................51.2 Zugehörige Dokumentation .....................................................................................5

2 Produktübersicht.............................................................................................................62.1 Einleitung ................................................................................................................62.2 Mechanischer Aufbau..............................................................................................7

2.2.1 MCU-Geräte................................................................................................72.2.2 Werkstoff des MCU-Gehäuses....................................................................7

3 MCU-Schnittstellen..........................................................................................................83.1 MCU-Anschlüsse.....................................................................................................8

3.1.1 Klemmenbezeichnungen.............................................................................83.1.2 Klemmenanordnung....................................................................................93.1.3 Interne/externe Klemmen für E/A ................................................................9

3.2 Spannungsversorgung...........................................................................................103.2.1 Eingangsnennspannung............................................................................103.2.2 Leistungsaufnahme...................................................................................10

3.3 Digital-Eingänge ....................................................................................................113.4 LED-Ausgänge ......................................................................................................12

3.4.1 LED-Ausgangsklemmen............................................................................123.4.2 LED–Funktionalität....................................................................................12

3.5 Signalausgang Watchdog-Schütz..........................................................................133.6 Ausgang Schütz-Steuerung...................................................................................133.7 Digitale Universaleingänge ....................................................................................143.8 Digitale Universalausgänge ...................................................................................143.9 Drehzahlüberwachung...........................................................................................153.10 PTC-Eingang.........................................................................................................153.11 Feldbus-Schnittstelle .............................................................................................153.12 Erdschlusswandler ................................................................................................15

3.12.1 Klemme für Strommessung.......................................................................163.12.2 Strommessung mit Zwischenstromwandler ...............................................17

3.13 Spannungsmessung..............................................................................................173.13.1 Klemme für Spannungsmessung ..............................................................173.13.2 Berechnung des Leistungsfaktors .............................................................17

4 MCU–Funktionalität.......................................................................................................194.1 Antriebsarten.........................................................................................................19

4.1.1 MCU-Antriebsarten ...................................................................................194.1.2 Parameter .................................................................................................204.1.3 Antriebsarten mit obligatorischer Rückmeldeüberwachung........................204.1.4 Geradeaus-Antriebe (GA) .........................................................................204.1.5 Wende-Antriebe (WA) ...............................................................................214.1.6 GA- und WA-Antriebe mit optionaler Verklinkung ......................................224.1.7 GA- und WA-Antriebe für Sanftanlauf........................................................244.1.8 GA / RCU Antriebe....................................................................................264.1.9 WA / RCU-Antriebe...................................................................................284.1.10 GA Stern-Dreieck-Antriebe........................................................................284.1.11 GA-2N-Antriebe ........................................................................................304.1.12 Stellantriebe..............................................................................................324.1.13 Spartransformator-Antriebe.......................................................................33

4.2 Schutzfunktionen...................................................................................................354.2.1 Allgemeines ..............................................................................................354.2.2 Unterstützte Schutzfunktionen...................................................................354.2.3 Deaktivierte Schutzfunktionen...................................................................354.2.4 Thermischer Überlastschutz......................................................................364.2.5 Phasenausfallschutz .................................................................................444.2.6 Unterlastschutz .........................................................................................454.2.7 Unterlastschutz cosphi ..............................................................................454.2.8 Leerlaufschutz...........................................................................................464.2.9 Blockierschutz...........................................................................................474.2.10 Erdschlussschutz ......................................................................................474.2.11 Schieflastschutz ........................................................................................484.2.12 Drehzahlüberwachung ..............................................................................494.2.13 Thermischer Schutz ..................................................................................494.2.14 Unterspannungsschutz .............................................................................504.2.15 Startbegrenzung .......................................................................................524.2.16 Startverzögerung.......................................................................................53

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Softwarestand 2.1

41TGC 901020 M0101 Ausgabe Dezember 2001

4.3 MCU-Funktionen und Überwachung ..................................................................... 534.3.1 Watchdog für Schaltschütz ....................................................................... 534.3.2 Selbstüberwachungsfunktion.................................................................... 534.3.3 Rückmeldeüberwachung .......................................................................... 534.3.4 Hauptschalter in Teststellung.................................................................... 554.3.5 Automatenauslösung................................................................................ 554.3.6 Not–Aus ................................................................................................... 554.3.7 Externe Auslösung ................................................................................... 554.3.8 Hauptschalterauslösung ........................................................................... 564.3.9 Universal E/As.......................................................................................... 564.3.10 Schütz-Schaltspiele .................................................................................. 564.3.11 Motorbetriebsstunden............................................................................... 564.3.12 Failsafe-Funktionalität .............................................................................. 57

4.4 Zeit Synchronisation ............................................................................................. 574.5 Steuerung der MCU Bus/Vorort ............................................................................ 57

4.5.1 Begriffsbestimmung.................................................................................. 574.5.2 Umschaltung der Steuerung Bus/Vorort.................................................... 574.5.3 Schaltberechtigung Control Access (CA) .................................................. 58

5 MCU-Kommunikationsschnittstelle ............................................................................. 595.1 Protokoll und Funktionen ...................................................................................... 595.2 MCU-Installation ................................................................................................... 59

5.2.1 Netzwerkinstallation und -konfiguration..................................................... 595.2.2 Installation der Service-/Winkfunktion ....................................................... 59

5.3 Netzwerk-Kommunikation ..................................................................................... 595.3.1 LON Standard-Netzwerkvariablentypen (SNVT) ....................................... 595.3.2 Aktualisierung von Netzwerkvariablen im Hintergrund .............................. 59

5.4 Warnungen und Ereignisse................................................................................... 60

6 MCU-Parametrierung .................................................................................................... 616.1 Überblick............................................................................................................... 616.2 MCU-Dateien ........................................................................................................ 61

6.2.1 Gerätedatendatei...................................................................................... 616.2.2 Warnungs- und Ereignispuffer .................................................................. 616.2.3 Parameterdateien..................................................................................... 61

6.3 MCU-Parameter.................................................................................................... 61

Anhang A: E/A-Beschreibung ........................................................................................... 62Anhang B: Parametrierfehler-Codes................................................................................. 64Anhang C: Digitaleingangs-Konfiguration von MCU1 und MCU2................................... 67Anhang D: Übersicht MCU Hardware- und Softwarefunktionen ..................................... 68Anhang E: Technische Daten............................................................................................ 72Anhang F: Typenschlüssel................................................................................................ 75Anhang G: Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen ................................................... 76Anhang H: Begriffsbestimmungen und Abkürzungen..................................................... 78

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1TGC 901020 M0101 Ausgabe Dezember 2001

Notizen: 1 Allgemeines1.1 Zweck des Dokuments

Dieses Benutzerhandbuch enthält die technischen Daten der Motor Control Unit (MCU).

Lesen Sie dieses Handbuch sorgfältig durch, bevor Sie die Motor Control Unit installieren, parametrierenoder betreiben. Es wird erwartet, dass der Benutzer über Grundkenntnisse physikalischer und elektrischerGesetze, elektrischer Verdrahtungspraxis und elektrischer Bauteile verfügt.

Dieses Dokument ist zusammen mit der MCU-Parameterbeschreibung zu verwenden, in der die Parameterund ihre Anwendung eingehend erläutert sind.

1.2 Zugehörige Dokumentation

Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte den folgenden Unterlagen.

1TGC 901007 INSUM Technische Information1TGC 901025 INSUM MCU Parameterbeschreibung1TGC 901033 INSUM MMI Handbuch1TGC 901041 INSUM Modbus Gateway Handbuch1TGC 901051 INSUM Profibus Gateway Handbuch1TGC 901070 INSUM Leitfaden Control Access1TGC 901071 INSUM Leitfaden Failsafe1TGC 901072 INSUM Leitfaden Redundante Ausführung1TGC 901073 INSUM Leitfaden Netzwerk-ManagementSACE RH 0080 Rev.j PR112/ PD-L LON Works Interface1SEP407948P0001 Users Manual Intelligent Tier Switch (ITS)

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Notizen: 2 Produktübersicht2.1 Einleitung

Motor Control Units (MCU) sind eine Reihe von elektronischen Motorsteuerungs- und -schutzgeräten mitFeldbusschnittstelle. Die MCU ist typischerweise im Motorstarter plaziert, wo sie vor allem Schutz-, Steue-rungs- und Überwachungsfunktionen für einen 3-phasigen/1-phasigen Wechselstrommotor mit Motorstarterübernimmt. Die MCU kommuniziert mit den weiteren Motorstarter-Geräten über digitale und analoge Ein-und Ausgänge sowie mit anderen MCUs und Leitsystemen über die Feldbusschnittstelle. Die Motor ControlUnits sind in zwei Ausführungen erhältlich: MCU1, MCU2.

MCU1 ist ein Basis-Motorsteuerungs- und Schutzgerät mit grundlegenden Funktionen für Motor- und Star-terschutz, -steuerung und -überwachung.

MCU2 ist eine High-End Motorsteuerung basierend auf dem Funktionsumfang der MCU1. Die MCU2 bietetumfassendere Funktionen für Motor- und Starterschutz, -steuerung und -überwachung. Darüber hinaussteht für die MCU2 eine Spannungseinheit (Voltage Unit = VU) zur Unterstützung der MCU2-Funktionalität(spannungsabhängige Schutzfunktionen) zur Verfügung.

Hinweis! Die Spannungseinheit ist immer für eine bestimmte MCU2 ausgelegt und darf nicht für eineandere MCU2 verwendet werden. Damit ist eine maximale Genauigkeit der Messungen und MCU-Funktionen gewährleistet.

Die Funktionalität der Gerätetypen ist im Anhang “MCU Hardware- und Softwarefunktionen” aufgelistet.

Abbildung 1. MCU2 mit Spannungseinheit.

Abbildung 2. INSUM Systemkonfiguration mit Motor Control Units (MCU).

Gateway:- Modbus- Profibus DP- Ethernet

RouterTeilnetz 1/2

RouterTeilnetz 3/4

MCU1/1

MCU1/32

MCU2/1

MCU2/32

MCU3/1

MCU3/32

MCU4/1

MCU4/32

Gateway:- Modbus- Profibus DP- Ethernet

MMI

or

PR1124/1

PR1124/16

INSUM OS(Anschluss perEthernet GW)

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Notizen: 2.2 Mechanischer Aufbau

2.2.1 MCU-Geräte

Die MCU besteht aus vier Elementen:

• Grundplatte• Hauptgerät• Strommessungseinheit• Spannungseinheit (optional nur für MCU2)

GrundplatteDie Grundplatte wird mechanisch an der Montageschiene des Einschubs befestigt. Alle Abgangs-/Speiseleitungen der MCU (ausgenommen der Hauptstromkreise und des Thermistorschutzes) sind an dieGrundplatte angeschlossen. Das Hauptgerät und die Strommessung werden in die Grundplatte einge-steckt.

HauptgerätDas Hauptgerät enthält die Elektronik der Motor Control Unit. Das Hauptgerät wird in die Grundplatte ein-gesteckt.

StrommessungseinheitDie Strommessungseinheit enthält die Stromwandler. Sie ist in die Grundplatte eingesteckt und zusätzlichvom Hauptgerät fixiert.

Spannungseinheit (optional nur für MCU2)Die Spannungseinheit enthält drei Spannungsmesswandler sowie die Elektronik für die 2. Hilfsspannungs-versorgung (UAUX2). Sie ist über ein Flachbandkabel mit der Grundplatte verbunden und wird neben demMCU-Hauptgerät auf der Montageschiene befestigt.

Die Spannungseinheit wird automatisch durch eine interne Codierung erkannt.

2.2.2 Werkstoff des MCU-Gehäuses

Das Gehäuse der MCU besteht aus Polykarbonat mit 10% Glasfaser. Die Zündschutzart des Werkstoffs istUL 94 V-0, halogenfrei.

Das Gehäuse hat die Farbe RAL 7012.

Der Werkstoff ist wiederverwertbar und trägt die entsprechende Kennzeichnung innerhalb der Gehäuse-teile.

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Notizen: 3 MCU-Schnittstellen3.1 MCU-Anschlüsse

3.1.1 Klemmenbezeichnungen

Die MCU1 besitzt 6, die MCU2 10 E/A-Klemmleisten, die in diesem Abschnitt beschrieben werden.

Für die E/A-Klemmen an der Unterseite des Geräts werden zur Verdrahtung die Führungen der Montage-schiene genutzt; dies ist bei der Berechnung der Einbaumaße zu berücksichtigen.

Tabelle 1. Geräteklemmen.

Klemmenbezeichnung Verwendungszweck Anschlüsse MCU1 MCU2

L1 – T1; L2 – T2; L3 – T3 Strommessung Durchführung X X

X11 Feste 230 VAC Kabel X11.1..X11.10 X X

X12 Feldbus X12.1..X12.3 X X

X13 24 VDC E/A, außen am Einschub X13.1..X13.34 X X

X14 24 VDC E/A, im Einschub X14.1..X14.14 X X

X15 24 VDC LED-Ausgang X15.1..X15.6 X X

X16 PTC Eingang X16.1..X16.4 X

X17 Spannungsmessung X17.1..X17.3 X

X18 Hilfsspannungsversorgung (UAUX2) X18.1, X18.2 X

Klemme Spannungsein-heit

Anschluss Spannungseinheit Nur für Span-nungseinheit

X

Tabelle 2. Empfohlene Stecker und Kabel

Klemmen-bezeichnung

Stecker am Gerät Empfohlen Anmerkungen

Stecker / Kontakte Leitung

L1 – T1;L2 – T2;L3 – T3

φ Öffnung 12 mm - -

X11 Leitungslänge650 mm

Freies Ende. H05V-K/1 Querschnitt1,0 mm²

X12 Phoenix MCV1,5 /3-GF-3,81

Phoenix MC 1,5/3-STF-3,81

Unitronic-Bus LD1x2x0,22

X13 AMP 104128-6 AMP 102387-8 (1 Stck) /AMP 167301-4(Einzellieferung)AMP 141708-1(Rollenlieferung)

AWG20 Einzeldrähte,max.34 Kontakte

X13 AMP 3-215882 und3-100103-4

AWG28 Flachbandkabel

X14 AMP 826469-7 AMP 926476-7 (1 Stck) /AMP 926477-1 (2 Stck) /AMP 167301-4(Einzellieferung)AMP 141708-1(Rollenlieferung)

AWG20 Einzeldrähte,max.13 Kontakte

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Notizen: X15 AMP 826469-3 AMP 926476-3 (1 Stck)undAMP 926477-1 (1 Stck) /AMP 167301-4(Einzellieferung)AMP 141708-1(Rollenlieferung)

AWG20 Einzeldrähte,max. 4 Kontakte

X16 AMP 215876-6 AMP 5-569031-3 -

X17 Leitungslänge700 mm

Freies Ende. H07V2-K Querschnitt 2,5mm²

X18 Leitungslänge400 mm

Freies Ende. H07V-K Querschnitt 1,0mm²

KlemmeSpannungs-einheit

- - - Spannungs-einheit-Leitungslänge200 mm

Hinweis!Für INSUM stehen vorkonfektionierte Kabel zur Verfügung. Diese sind entsprechend einzusetzen.

3.1.2 Klemmenanordnung

Abbildung 3. Klemmen an der Unterseite der MCU und der Spannungseinheit VU.

Abbildung 4. Klemmen an der Seite des Geräts.

3.1.3 Interne/externe Klemmen für E/A

Einige der Anschlüsse werden sowohl im Einschub als auch außerhalb des Einschubes verwendet, d.h. esgibt praktisch eine interne Querverbindung zwischen den Klemmen X13 und X14. In der Praxis liegt derUnterschied zwischen den Anschlüssen in der Entstörung, die bei X13 größer ist als bei X14.

Aus diesem Grund darf der Benutzer nicht beide Anschlüsse gleichzeitig für einen Eingang verwendenoder belegen bzw. eine Querverbindung gemeinsamer Leitungen zwischen den Anschlüssen vornehmen.

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1TGC 901020 M0101 Ausgabe Dezember 2001

Notizen: 3.2 Spannungsversorgung

3.2.1 Eingangsnennspannung

Die Spannungsversorgung beträgt im Standard 24V DC, die am besten über eine USV eingespeist werden.

Die MCU2 besitzt zwei Möglichkeiten der Spannungsversorgung. Die Hilfsspannungsversorgung 1 (UAUX1)wird an Klemme X13 angeschlossen. Die Hilfsspannungsversorgung 2 (UAUX2) wird an Klemme X18 ange-schlossen.

Es stehen folgende Hilfsspannungsbereiche zur Verfügung:

Tabelle 3. Hilfsspannungsbereiche (UAUX1 und UAUX2) und Optionen

Spannungsbereich für UAUX1 Spannungsbereich für UAUX2

MCU1 +19…+33 VDC *)

MCU2 +19…+33 VDC 187…250 VAC

*) Nicht verfügbar

Tabelle 4. Eingangsklemmen und Pinbelegung für die Hilfsspannungsversorgung.

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung

X13.25 UAUX1 (0 VDC) UAUX1 Eingang 0 VDC / Gemeinsam für extern. E/A (HW -1)

X13.26 UAUX1 (0 VDC) UAUX1 Eingang 0 VDC / Gemeinsam für extern. E/A

X13.27 UAUX1 (+24 VDC) UAUX1 Eingang +24 VDC

X13.28 UAUX1 (+24 VDC) UAUX1 Eingang +24 VDC

X18.01 UAUX2 (L) UAUX2 Eingang L (Spannungsversorgung durch Spannungsein-heit)

X18.02 UAUX2 (N) UAUX2 Eingang N (Spannungsversorgung durch Spannungs-einheit)

3.2.2 Leistungsaufnahme

Die Leistungsaufnahme der MCU beträgt typisch 4,7 W / 33 VDC. Die maximale Leistungsaufnahme be-trägt 7,2 W / 33 VDC bei der MCU1, und 8,2 W / 33 VDC bei der MCU2. Die Leistungsaufnahme des Ge-räts hängt im Wesentlichen vom Anschluss des Geräts sowie der Versorgungsspannung ab.

Für eine bestimmte Anwendung kann die maximale stationäre Leistungsaufnahme für MCU1 und MCU2anhand der folgenden Werte berechnet werden. Bei der Berechnung wird der Einfluss der Versorgungs-spannung im ungünstigsten Fall (33 VDC Versorgung) berücksichtigt.

Tabelle 5. Berechnung der Leistungsaufnahme (maximale stationäre Leistungsaufnahme).

Vorgabe Leistungsaufnahme / ein Eingang

Gerät (MCU1 oder MCU2) 2,5 W

Schütz-Steuerung 0,4 W

LED-Ausgang 0,8 W

Aktiver Eingang 0,1 W

Die typische und die maximale Leistungsaufnahme lassen sich somit beispielhaft wie folgt berechnen:

Typisch 2,5W + 1 x 0,4W + 2 x 0,8W + 2 x 0,1W = 4,7W

Maximal (MCU1) 2,5W + 1 x 0,4W + 4 x 0,8W + 11 x 0,1W =7,2W

Maximal (MCU2) 2,5W + 2 x 0,4W + 4 x 0,8W + 17 x 0,1W =8,2W

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1TGC 901020 M0101 Ausgabe Dezember 2001

Notizen: 3.3 Digital-Eingänge

Die MCU1 besitzt 12, die MCU2 17 digitale Eingänge vom Typ 10 mA / 24VDC. Das Ansprechen der digi-talen Eingänge ist konfigurierbar.

Die Eingänge können durch Parametrierung als Schließer oder Öffner definiert werden. Bei der Auswahlwird der Aktivzustand für jeden Eingang gesondert eingestellt. Die Standardpolarität und weitere Angabensind im Anhang “KONFIGURATION DER DIGITALEN EINGÄNGE VON MCU1 und MCU2” enthalten.

Beispiel: der VOR ORT Eingang des Geräts MCU1A01C01-1 wird gesetzt, wenn Anschluss X13.16 übereinen Schalter mit Anschluss X13.25 an derselben Klemme verbunden wird. Bei Parametrierung des Ein-gangs als Schließer befindet sich das Gerät im VOR ORT Status.

Die digitalen Eingänge befinden sich an den Klemmen X13 und X14. Je nach Ursprung der Eingangsver-drahtung (extern oder intern am Einschub) wird eine der beiden Klemmen gewählt.

Hinweis!Wird der digitale Eingang elektrisch gesetzt (Öffner), fließt auch der entsprechende Strom.

Die digitalen Eingänge werden zyklisch abgefragt, und ein Widerstand von 1 kΩ oder weniger zwischendem Eingang und dem gemeinsamen Anschluß wird als geschlossener Kontakt interpretiert. Der Kontaktwird auch als geschlossen interpretiert, wenn der Eingangsstrom zeitweise über 2,6 mA liegt, und als offen,wenn der Strom weniger als 0,8 mA beträgt.

Tabelle 6. Digitale Eingangsklemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeich-nung

Verwendung MCU1 MCU2

X13.12 Start1 Eingang Motorstart 1 (Rechtslauf, Auf) X X

X13.13 Start2 Eingang Motorstart 2 (Linkslauf, Zu) X X

X13.14 Stop Eingang Motorstop X X

X13.15 Reset Eingang Störung zurücksetzen X X

X13.16 Vorort Eingang Wahlschalter Bus/Vorort X X

X13.17 NOTAUS Eingang Hilfskontakt von Not-Aus-Schalter X X

X13.18 Limit1 Eingang Endlagenschalter 1 - X

X13.19 Limit2 Eingang Endlagenschalter 2 - X

X13.20 CFC/Dreh-moment

Schütz-Steuerung C, Rückmeldeeingang, Drehmo-menteingang (Stellantrieb)

X

X13.25 0VDC UAUX1 Eingang 0 VDC / Gemeinsam für extern. E/A X X

X13.32 24VDIGI Gemeinsam für externe E/A (ab HW -2) X X

X14.01 Test Trennschalter “Test”-Eingang und LON-“Service”-Eingang

X X

X14.02 SD Trennschalter Eingang Stellung 0/1 X X

X14.03 TRIP Eingang Auslösung extern X X

X14.04 0VDC Gemeinsam für interne E/A (HW -1) X X

X14.04 24VDIGI Gemeinsam für interne E/A (ab HW -2) X X

X14.06 MCB Hilfskontakt für Sicherungsautomaten X X

X14.07 CFA Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung A X X

X14.08 CFB Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung B X X

X14.09 CFC Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung C (im Ein-schub)

- X

X14.05 0VDC Gemeinsam für interne E/A (HW -1) X X

X14.05 24VDIGI Gemeinsam für interne E/A (ab HW -2) X X

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1TGC 901020 M0101 Ausgabe Dezember 2001

Notizen: 3.4 LED-Ausgänge

3.4.1 LED-Ausgangsklemmen

Die MCU1 und MCU2 besitzen jeweils 9 LED-Ausgänge mit Strombegrenzung. Die LED-Ausgänge werdenüber einen externen Primärwiderstand angeschlossen, über den die LED-Helligkeit der Anwendung ange-passt werden kann.

Zum Beispiel kann LED-Ausgang ‚READY‘ im Gerät MCU2A01V2-1 von Pin X13.8 über einen Primärwi-derstand mit der LED verbunden werden. Der Stromkreis wird über Pin X13.25 an derselben Klemmeangeschlossen. Die LED leuchtet jetzt, wenn der Motor startbereit ist.

Die LED-Ausgänge befinden sich an den Klemmen X13 und X15. Die LED-Ausgänge an Klemme 13 kön-nen aus dem Einschub herausgeführt werden, während Klemme X15 innerhalb des Einschubs verwendetwird.

Tabelle 7. LED-Ausgangsklemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeichnung Anzeige MCU1 MCU2

X13.06 Rechtslauf LED-Ausgang Anzeige Motor EIN, Rechtslauf X X

X13.07 Linkslauf LED-Ausgang Anzeige Motor EIN, Linkslauf X X

X13.08 BEREIT LED-Ausgang Anzeige startbereit X X

X13.09 Warnung LED-Ausgang Anzeige Warnung steht an X X

X13.10 Störung LED-Ausgang Anzeige Störung steht an X X

X13.11 Vor Ort LED-Ausgang Anzeige Steuerung Vorort X X

X13.26 0VDC UAUX1 Eingang 0 VDC / Gemeinsam für extern. E/A X X

X15.03 DFP_RUNS LED-Ausgang Anzeige Motor EIN, Rechts-/Linkslauf X X

X15.04 DFP_READY LED-Ausgang Anzeige startbereit / Anzeige Winkbe-fehl

X X

X15.05 DFP_TRIP LED-Ausgang Auslösung aktiv X X

X15.06 0VDC Gemeinsam für Ausgänge LEDs an Einschub-Front X X

3.4.2 LED–Funktionalität

Im Normalbetrieb sind bei entsprechender Verdrahtung ein oder mehrere LED-Ausgänge aktiv. Die LED-Anzeigen gemäß nachstehender Tabelle dienen zur optischen Anzeige des Steuerungs- und Motorstatus.

Tabelle 8. Funktionalität der LED-Ausgänge.

LEDSITUATION War-

nungStö-rung

Bereit EIN-RE EIN-LI DFPTRIP

DFPBereit

DFPläuft

Vorort

AUSkeine Störung AUS AUS EIN AUS AUS AUS EIN AUS AUSEINkeine Störung AUS AUS AUS EIN1) EIN1) AUS AUS EIN AUSBereitWarnung EIN AUS EIN AUS AUS AUS EIN AUS AUSEINWarnung EIN AUS AUS EIN1) EIN1) AUS AUS EIN AUSStörungReset nicht mögl. EIN EIN AUS AUS AUS EIN AUS AUS AUSStörungReset möglich AUS EIN AUS AUS AUS EIN AUS AUS AUSSteuerung Vorortgewählt 2) X X X X X X X X EINBUS-Steuerunggewählt 2) X X X X X X X X AUS

1) Es leuchtet jeweils eine der beiden LEDs entsprechend der Drehrichtung.2) Alle anderen Kombinationen sind zulässig.

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Notizen: Zusätzlich zu den vorstehenden Anzeigen leuchtet die ‚LOCAL‘-LED, wenn ‚Steuerung Vorort‘ angewähltist, und Schaltbefehle können Vor Ort durch Drücken der Drucktaster an den digitalen Eingängen gegebenwerden.

Zur Installation oder Test des Geräts steht die “Wink”-Funktionalität von LONWORKS in Form der blinken-den LEDs ‚READY‘ und ‚DFP_READY‘ zur Verfügung. Siehe Kapitel „MCU-Installation“ in diesem Hand-buch.

3.5 Signalausgang Watchdog-Schütz

Die MCU besitzt einen Signalrelaisausgang zur Statusanzeige des internen Watchdogs. Dieser Relaisaus-gang befindet sich an Klemme X13. Bei einer Störung wird der Watchdog aktiviert und die Relaiskontaktegeschlossen.

Der Signalausgang für das Watchdog-Schütz wird auch beim Abschalten der Hilfsspannungsversorgungaktiviert.

Tabelle 9. Watchdog-Schütz Signalisierung - Klemmen und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeich-nung Anzeige MCU1 MCU2

X13.01 CWDAL A Ausgang Watchdog-Schütz-Signalisierung, Relais-kontakt 1

X X

X13.02 CWDAL B Ausgang Watchdog-Schütz-Signalisierung, Relais-kontakt 2

X X

3.6 Ausgang Schütz-Steuerung

Die Schütz-Steuerung des Motors erfolgt über drei Ausgänge an Klemme X11, siehe nachstehende Ta-belle.

Tabelle 10. Schütz-Steuerung - Klemmen und Leitungen.

Klemme.Pin Bezeich-nung Beschreibung MCU1 MCU2

X11.04 CCWDLI Schütz-Steuerspannungseingang mit Watchdog-Relais

X X

X11.06 CCLI Schütz-Steuerspannungseingang ohne Watchdog-Relais

X X

X11.08 CCA Schütz-Steuerung A X X

X11.09 CCB Schütz-Steuerung B X X

X11.10 CCC Schütz-Steuerung C X

Die MCU unterstützt den Einsatz verschiedener Motorstarter. Zur Schütz-Steuerung nutzt der Mikroprozes-ser interne Relais (Ausgänge CCA, CCB und CCC). Bei der MCU1 erfolgt die Steuerung über die RelaisCCA und CCB, bei MCU2 über die Relais CCA, CCB und CCC, sowie in einigen Fällen über eine vierteSchütz-Steuerung über den Ausgang GPO1.

Die Schaltung für die Schütz-Steuerung enthält ein weiteres Watchdog-Relais, über welches die Schütz-Steuerspannung bei einer Störung des Mikroprozessors abgeschaltet wird (Selbstüberwachungsfunktiondes Geräts). Diese Funktionalität kann durch Direktanschluss umgangen werden.

Die MCU überwacht den Schütz-Status über den jeweiligen digitalen Eingang (CFA, CFB bzw. CFC). Diezyklisch abgefragten Eingangsdaten werden von der Rückmeldeüberwachungsfunktion verwendet, wenndiese aktiv ist. Die Funktionalität der Schütz-Überwachung wird an anderer Stelle in diesem Handbucherläutert.

Die internen Relais CCA und CCB sind über eine Festverdrahtung verriegelt, um ein gleichzeitiges Schlie-ßen beider Schütze zu verhindern. Ist das Schließen eines Schützes vom Mikroprozessor veranlasst, wirdsomit verhindert, dass das andere Schütz gleichzeitig schließt.

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Notizen: Hinweis!Bei 230V 50Hz für die Schütz-Spule und einer Spulenleistung von < 800VA beim Schließen und 44VA/15Wbeim Halten (z.B. ABB Schütz A185 oder EH210) beträgt die Lebensdauer des Schütz-Steuerrelais (CC_)ca. 700.000 Schaltspiele.

3.7 Digitale Universaleingänge

Die MCU verfügt an Klemme X13 und X14 über digitale Universaleingänge (GPI1 und GPI2), die zumAuslesen des digitalen Zustands eines externen Schalters verwendet werden können. Die so erfassteZustandsinfomation steht anderen Geräten dann über den Feldbus zur Verfügung.

Tabelle 11. Digitale Universaleingänge - Klemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeich-nung

Verwendung MCU1 MCU2

X13.21 GPI1 Universaleingang 1 (außen am Einschub) - X

X13.22 GPI2 Universaleingang 2 (außen am Einschub) - X

X13.32 24VDIGI Eingang 0 VDC / Gemeinsam für extern. I/O - X

X14.05 24VDIGI Gemeinsam für interne E/A - X

X14.10 GPI1 Universaleingang 1 (im Einschub) - X

X14.11 GPI2 Universaleingang 2 (im Einschub) - X

Eine Zustandsänderung wird entsprechend dem zugehörigen Parameter in einen Wert umgewandelt.Derartige Werte können sowohl dem EIN- als auch dem AUS-Zustand externer Schalter zugewiesenwerden.

Hinweis!Einige Antriebsarten verwenden diese Eingänge standardmäßig, so dass sie nicht mehr zur universellenNutzung zur Verfügung stehen.

3.8 Digitale Universalausgänge

Die MCU besitzt an Klemme X13 zwei Melderelais zur Ansteuerung externer Geräte (GPO1 und GPO2).Über diese Ausgänge kann ein externes Relais mit Hilfe von Signalen, die über den Feldbus übertragenwerden, angesteuert werden.

Tabelle 12. Digitale Universalausgänge - Klemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeich-nung

Verwendung MCU1 MCU2

X13.3 GPO1 Universal-Relaisausgang 1 - X

X13.4 Common Gemeinsamer Steuerspannungseingang - X

X13.5 GPO2 Universal-Relaisausgang 2 - X

Die Steuerbefehle können durch separate Einstellung der EIN- und AUS-Werte parametriert werden, diedann als Steuerbefehle für das Ausgangsrelais interpretiert werden. Beide Ausgänge nutzen denselbengemeinsamen Pin.

Hinweis!Einige Antriebsarten verwenden standardmäßig Ausgang GPO1, so dass dieser nicht mehr zur universel-len Nutzung zur Verfügung steht. Einzelheiten sind der Beschreibung der Antriebsarten an anderer Stelle indiesem Handbuch zu entnehmen.

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Notizen: 3.9 Drehzahlüberwachung

Der Eingang Drehzahlüberwachung (RTM) ist ein digitaler Eingang für einen Drehzahlmesser, der entspre-chend der folgenden Abbildung angeschlossen wird. Der Anschluss für RTM befindet sich an Klemme X13.

Tabelle 13. Drehzahlüberwachung Klemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeich-nung

Verwendung MCU1 MCU2

X13.23 RTM Eingang Drehzahlüberwachung - X

X13.26 0VDC UAUX1 Eingang 0 VDC / Gemeinsam für ext. E/A - X

X13.32 24VDIGI Gemeinsam für externe E/A (ab HW -2) - X

Abbildung 5. Anschluss des Drehzahlmessers

RTM

24VDIGI

MCU2

Dreh-zahl-

messer0VDC

X13 - 23

X13 - 26

X13 - 32

3.10 PTC-Eingang

An die MCU2 können zur Messung der Motorwicklungstemperatur ein oder mehrere PTC-Sensoren ange-schlossen werden. Der PTC-Anschluss befindet sich seitlich an der MCU, Klemme X16.

Tabelle 14. PTC-Eingangsklemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung MCU1 MCU2

X16.02 PTCA PTC-Messung Eingang A - X

X16.03 PTCB PTC-Messung Eingang B - X

3.11 Feldbus-Schnittstelle

Die Feldbus-Schnittstelle an Klemme X12 verwendet das LonTalk-Protokoll mit einem Transceiver FTT-10A. Zur Busverkabelung wird ein geschirmtes verdrilltes Leiterpaar benötigt. Klemme X12 enthält eineVerbindung zum Gerätegehäuse als Kabelschirm über einen Kondensator (100n) innerhalb des Geräts.

Tabelle 15. Feldbusschnittstelle - Klemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung MCU1 MCU2

X12.01 SGBA Schaltanlagenbus (LON) Leiter A X X

X12.02 SGBB Schaltanlagenbus (LON) Leiter B X X

X12.03 SGB SHIELD Abschirmung Schaltanlagenbus (eingebauterKondensator) X X

3.12 Erdschlusswandler

Die MCU2 ist für eine Erdschlussüberwachung durch den Stromwandler für Nullstromerfassung (RCT)ausgelegt. Der RCT wird über die Anschlüsse I0A - I0B an Klemme X13 oder X14 angeschlossen.

Klemme X14 wird immer dann verwendet, wenn sich der Sensor im Einschub befindet, X13 bei externemSensor.

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Notizen: Tabelle 16. Erdschlusswandler - Klemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung MCU1 MCU2

X13.33 I0A Erdschlusswandler Eingang A (extern) - X

X13.34 I0B Erdschlusswandler Eingang B (extern) - X

X14.13 I0A Erdschlusswandler Eingang A (intern) - X

X14.14 I0B Erdschlusswandler Eingang B (intern) - X

An den Erdschlusswandlereingang sollten die im folgenden angegebenen Wandlertypen von ABB ange-schlossen werden.

Tabelle 17. Erdschlusswandlertypen

Typ Ident-Nummer Öffnungsdurchmesser MCU1 MCU2

Geschlossen 1SDA 037394 R0001 60 mm - X

Geschlossen 1SDA 037395 R0001 110 mm - X

Geteilt 1SDA 037396 R0001 110 mm - X

Geteilt 1SDA 037397 R0001 180 mm - X

Geteilt 1SDA 037398 R0001 230 mm - X

Zusammen mit dem RCT sind gemäß den Anweisungen des Wandlerherstellers Lastwiderstände wie folgteinzubauen.

Tabelle 18. Lastwiderstandswerte bei Erdschlusswandlern.

Messbereich / A Lastwiderstand / ΩΩΩΩ

0.1 - 1,0 300

1,1 - 5,0 180

5,1 - 50,0 33

Die Nennleistung der Lastwiderstände sollte 0,5 W bei einer Toleranz von max. 1% betragen.

Hinweis! Die Genauigkeit des Lastwiderstands hat unmittelbare Auswirkungen auf die Genauigkeit derErdschlussstrommessung.

3.12.1 Klemme für Strommessung

MCU1 und MCU2 messen ständig die drei Motorphasenströme. Die Werte der Phasenströme werden vonden Schutzfunktionen weiterverarbeitet und über den Feldbus übermittelt. Die Phasenströme werdensowohl absolut in Ampere als auch relativ protokolliert. Der relative Wert bezieht sich auf den Motornenn-strom In.

Die MCU enthält eine Strommessklemme mit drei internen Stromsensoren zur Umwandlung der Motorpha-senströme auf ein für die Strommesselektronik geeignetes Niveau. Es stehen zwei Geräte mit verschiede-nen Strommessbereichen zur Verfügung, diese sind mit den Bestelldaten auswählbar.

Die Strommessung ist abhängig vom Wert des Parameters Motornennstrom (In), der entsprechend derMessklemme für den Strommessbereich eingestellt wird. Messbereich, Genauigkeit und protokollierterelative Stromwerte beziehen sich auf den eingestellten Nennstrom. Die Strommessung deckt praktischden Bereich von 15% von In bis 10 x In ab, während das Minimum für den protokollierten Strom und dieNullstromerfassung 5 % von In beträgt.

Die Stromleitungen können von beiden Klemmenseiten aus durch die Stromsensoren geführt werden.Als Richtung kann L -> T oder T -> L gewählt werden, wobei alle Ströme in dieselbe Richtung fließen müs-sen.

Hinweis!Bei einphasigen Netzen wird der Strom nur für Phase 1 gemessen.

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Notizen: 3.12.2 Strommessung mit Zwischenstromwandler

Motornennströme über 63 A werden nicht direkt gemessen, sondern es wird ein Zwischenstromwandlersekundärseitig mit der Strommessklemme der MCU verbunden.

Die empfohlenen Zwischenstromwandler sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt, wobei das Über-setzungsverhältnis über Parameter einzustellen ist.

Tabelle 19. Empfohlene Zwischenwandler - Typen und Bezeichnungen.

Stromwandler-Typ Messbereich In (A) ILA-Bezeichnung

KORC1A105/1S 60 – 140 1SCA022387R7660

KORC1A185/1S 105 – 260 1SCA022387R7740

KORC1A310/1S 180 – 430 1SCA022387R7820

KORC3B630/5S 380 – 880 1SCA022126R5210

3.13 Spannungsmessung

3.13.1 Klemme für Spannungsmessung

Die MCU2 misst über die an Klemme X17 angeschlossene Spannungseinheit ständig alle drei Phasen-spannungen. Die Spannungswerte werden von den Schutzfunktionen und zur Berechnung des Leistungs-faktors (cosphi) verwendet. Die Spannungswerte werden auch als Absolutwerte der gemessenen Phasenan den Feldbus ausgegeben.

Tabelle 20. Spannungsmessung - Klemmen- und Pinbelegung

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung MCU1 MCU2

X17.01 MVML1 Spannungseingang Motorphase L1 - X

X17.02 MVML2 Spannungseingang Motorphase L2 - X

X17.03 MVML3 Spannungseingang Motorphase L3 - X

3.13.2 Berechnung des Leistungsfaktors

Die MCU verfügt über eine Funktion zur Berechnung des Leistungsfaktors anhand der Erfassung vonStrom und Spannung in Phase L1.

Der Leistungsfaktor dient zur weiteren Berechnung der Leistungsaufnahme des Motors und wird an denFeldbus gemeldet. Der Wertebereich liegt zwischen -1 ... 1, wobei ein negativer Wert eine kapazitive Lastbezeichnet. Leistungsfaktor und rechnerische Leistungswerte werden über den Feldbus entsprechend derparametrierten Rate oder gemäß eines festen Schwellwertes (5% des zuvor ausgegebenen Wertes) aus-gegeben.

Die folgende Abbildung zeigt die Genauigkeit des Leistungsfaktors, die von der kalibrierten Strom- undSpannungsmessung abhängt. Die Genauigkeit gilt für die Bedingungen

UMESS = 0.65 x Un - 1.1 x Un und IMESS = 0.60 x In - 1.5 x In.

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Notizen: Abbildung 6. Genauigkeit des Leistungsfaktors.

0123456

789

101112131415161718

0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0 Cosphi

Abweichung +/- %vom Messwert

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Notizen: 4 MCU–Funktionalität4.1 Antriebsarten

4.1.1 MCU-Antriebsarten

Die Motor Control Unit ist für die in der folgenden Tabelle aufgelisteten Motorantriebsarten geeignet. Eswird erwähnt, welche Antriebsarten von welchem MCU-Typ unterstützt werden.

Tabelle 21. Antriebsarten für MCU1 und MCU2.

Antriebsart Schütz Bemer-kung

Befehle MCU1

MCU2

Ansteue-rung

Funktion (Vorort/Bus)

GA CCA Hauptschütz Start / Stop X X

WA CCA Hauptschütz (Rechtslauf) Start Rechts/Stop

X X

CCB Hauptschütz (Linkslauf) Start Links /Stop

GA-RCU, CCA Hauptschütz Start X X

CCB Ausschaltschütz MCU1 Stop

CCC Ausschaltschütz MCU2 Stop

WA-RCU CCA Hauptschütz (Rechtslauf) Start Rechts X

CCB Hauptschütz (Linkslauf) Start Links

CCC Ausschaltschütz Stop

GA / verklinkt CCA Hauptschütz Start X

CCC Ausschaltschütz Stop

WA /verklinkt

CCA Hauptschütz (Rechtslauf) Start Rechts X

CCB Hauptschütz (Linkslauf) Start Links

CCC Ausschaltschütz Stop

GA-SD CCA Dreieck-Schütz X

CCB Stern-Schütz

CCC Hauptschütz Start / Stop

GA-2N CCA Hauptschütz (N1) Start N1 /Stop

X

CCB Stern-Schütz (N2)

CCC Hauptschütz (N2) Start N2 /Stop

Stellantrieb CCA Hauptschütz (offen) Dreh-mom.opt.

Offen / Stop X

CCB Hauptschütz (geschlossen) Dreh-mom.opt.

Schließen /Stop

Spartrafo CCA Stern-Schütz X

CCB Hauptschütz Start / Stop

CCC Trafoschütz

Prinzipschaltbilder für den Anschluss der Schütz-Steuerung der einzelnen Antriebsarten sind in diesemKapitel zu finden. Die Funktionalität Rückmeldeüberwachung (CFx) wird im Kapitel „Rückmeldeüberwa-chung“ erläutert.

Sonderfunktionen wie Einphasenmotoren und Sanftanläufer sind nicht als unterschiedliche Motorstarterdefiniert, sondern werden über Parameter eingestellt.

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Notizen: 4.1.2 Parameter

Die Antriebsart wird über einen speziellen Parameter ausgewählt, der mit der Verdrahtung der Schütze undMotorsteuerung übereinstimmen muss. Die Funktionalität Rückmeldeüberwachung ist über Parametereinstellbar und muss von jedem Schütz entsprechend verdrahtet werden.

4.1.3 Antriebsarten mit obligatorischer Rückmeldeüberwachung

Die Rückmeldeüberwachung ist über Parameter für alle Antriebsarten einstellbar. Hierfür muss sie ent-sprechend verdrahtet werden. Mehr Informationen sind im Kapitel „Rückmeldeüberwachung“ zu finden.

Es wird dringend empfohlen, die Rückmeldeüberwachung für alle Antriebsarten zu aktivieren.

Hinweis!Für Antriebe vom Typ GA/RCU und WA/RCU ist eine Rückmeldeüberwachung unbedingt erforderlich,und die Rückmeldesignale der Schütze (CFA, CFB, CFC) sind entsprechend zu verdrahten.

4.1.4 Geradeaus-Antriebe (GA)

GA-Antriebe sind der Grundtyp, mit dem ein Motor in eine Drehrichtung gestartet wird. Beim Empfang desStartbefehls vom Feldbus oder den lokalen E/A wird der Schütz-Steuerungsausgang gesetzt und bleibtaktiv, bis der Stopbefehl kommt oder eine Schutzfunktion anspricht.

Tabelle 22. GA-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung

Bezeichnung Pin Beschreibung

CCWDLI X11.04 Schütz-Steuerspannungseingang mit Watchdog-Relais

CCLI X11.06 Spannungseingang Schütz-Steuerung

CCA X11.08 Schütz-Steuerung A

CFA X14.07 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung A

LOCAL X13.16 Eingang Wahlschalter Bus/Vorort

START 1 X13.12 Eingang Schalter Motorstart 1 (Rechtslauf, öffnen)

STOP X13.14 Eingang Motorstopschalter

Abbildung 7. Verdrahtung der Schützsteuerung für GA-Antriebe, MCU1 und MCU2.

N

K1

MCU

X11-8

X11-4

M

K1

Eingang Steuerspg.

CCA

(Eingang Steuerspg.) X11-6

L1 L2 L3

Hinweis!Bei GA-Antrieben sind nur einphasige Antriebsarten zulässig.

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Notizen: 4.1.5 Wende-Antriebe (WA)

WA-Antriebe steuern das Schütz für den Rechtslauf über den Schütz-Steuerungsausgang A, und für denLinkslauf über Schütz-Steuerungsausgang B. Der Motor wird durch Anlegen einer Spannung an dasSchütz in eine der beiden Drehrichtungen gestartet und durch einen Befehl (Feldbus oder lokale E/A) oderAuslösung einer Schutzfunktion gestoppt (bzw. das Schütz fällt ab).

Tabelle 23. WA-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung.

Bezeichnung Pin Beschreibung

CCWDLI X11.04 Schütz-Steuerspannungseingang mit Watchdog-Relais

CCLI X11.06 Spannungseingang Schütz-Steuerung

CCA X11.08 Schütz-Steuerung A

CFA X14.07 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung A

CCB X11.09 Schütz-Steuerung B

CFB X14.08 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung B

LOCAL X13.16 Eingang Wahlschalter Bus/Vorort

START1 X13.12 Eingang Schalter Motorstart 1 (Rechtslauf, AUF)

START2 X13.13 Eingang Schalter Motorstart 2 (Linkslauf, ZU)

STOP X13.14 Eingang Motorstopschalter

Abbildung 8. Verdrahtung der Schütz-Steuerung für WA-Antriebe, MCU1 und MCU2.

M

K1 K2

N

K1

MCU

X11-8

X11-4

CCA

X11-6

CCB X11-9

K2

L1 L2 L3 L1 L2 L3

Eingang Steuerspg.

(Eingang Steuerspg.)

WA-Antriebe besitzen eine integrierte Logik zum Erkennen von Umkehrbefehlen. Bei Änderung der Mo-tordrehrichtung kann die Startabfolge wie folgt aussehen:

START1 - STOP - START2START2 - STOP - START1

Hinweis! Die Versorgungsspannung des Motors muss so angeschlossen sein, dass die richtige Drehrich-tung gewährleistet ist (Rechs-/Linkslauf).

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Notizen: 4.1.6 GA- und WA-Antriebe mit optionaler Verklinkung

Die MCU2 ist für die Steuerung von Direktstartern (GA oder WA) mit optionaler Verklinkung ausgelegt. DieFunktionalität basiert auf impulsbetätigten Schützsteuerungsausgängen.

Tabelle 24. Verklinkte Schütz-Steuerungsschnittstelle.

Bezeichnung Pin BeschreibungCCWDLI X11.04 Schütz-Steuerspannungseingang mit Watchdog-Relais

CCLI X11.06 Spannungseingang Schütz-Steuerung

CCA X11.08 Schütz-Steuerung A

CFA X14.07 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung A

CCB X11.09 Schütz-Steuerung B

CFB X14.08 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung B

CCC X11.10 Schütz-Steuerung C

CFC X14.09 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung C (im Schub)

X13.20 Schütz-Steuerung C, Rückmeldeeingang, Drehmomenteingang(Stellantrieb)

LOCAL X13.16 Eingang Wahlschalter Bus/Vorort

START1 X13.12 Eingang Schalter Motorstart 1 (Rechtslauf, öffnen)

START2 X13.13 Eingang Schalter Motorstart 2 (Linkslauf, schließen)

STOP X13.14 Eingang Motorstopschalter

Abbildung 9. Steuerkreis für verklinkte GA-Antriebe mit normalen Schützen, MCU2.

MCU2

Eingang Steuerspg.

X11-4

X11-6

X11-8

X11-10

K1 K0

K1

K0

N

CCA

CCC

CCWDLI

CCLI

a)b)

a) Mit Watchdog

b) Ohne Watchdog

M

K1

L1 L2 L3

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Notizen: Abbildung 10. Steuerkreis für verklinkte WA-Antriebe mit normalen Schützen, MCU2.

MCU2

Eingang Steuerspg

X11-4

X11-6

X11-8

X11-9

K1 K0

K1

K0

N

CCA

CCB

CCWDLI

CCLI

a)b)

a) Mit Watchdog

b) Ohne Watchdog

X11-10CCC

K2

K2

M

K1 K2

L1 L2 L3 L1 L2 L3

Abbildung 11. Steuerkreis für verklinkte GA-Antriebe, mechanisch verklinktes Schütz.

MCU2

Eingang Steuerspg.

X11-4

X11-6

X11-8

X11-10

N

CCA

CCC

K1 As

a)

a) Ohne Watchdog

Hinweis! “Rückmeldewarnung CFC” ausblenden

CCLI

M

K1

L1 L2 L3

Abbildung 12. Steuerkreis für verklinkte GA-Antriebe, magnetisch verklinktes Schütz.

MCU2

X11-4

X11-6

X11-8

X11-10

CCA

CCC

a) Ohne Watchdog

Hinweis! “Rückmeldewarnung CFC” ausblenden

CCLI

M

K1

L1 L2 L3

Eingang Steuerspg. (AC/DC)

A1 A2 A3 1 0

K1

P N

a)

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1TGC 901020 M0101 Ausgabe Dezember 2001

Notizen: 4.1.7 GA- und WA-Antriebe für Sanftanlauf

Der Sanftanlauf wird parametriert, um ein Sanftanlaufmodul (Motorzubehör) anzusteuern. Die MCU2 gibtStart- und Stopbefehle an das Sanftanlaufmodul aus, das wiederum die Motorspannung über eigene Pa-rameter regelt.

Diese Antriebsart unterstützt im Normalbetrieb (EIN) alle Schutzfunktionen. Während des Anlaufens undAnhaltens werden von den Parametern einige Schutzfunktionen deaktiviert, mehr Informationen sind imKapitel „Deaktivierte Schutzfunktionen“ zu finden.

Abbildung 13. Steuerkreis für GA-Sanftanläufer, MCU2.

M

L1 L2 L3

X11-6

X11-8

MCU2

K1

Eingang Steuerspg.

CCA

(Eingang Steuerspg)

N

X11-4

K1

Strom- u. Spannungsmessung, MCU2Phase L1Phase L2Phase L3

Für Anwendungen mit Drehrichtungsumkehr sind entsprechend zwei Sanftanlaufmodule zu wählen.

Abbildung 14. Steuerkreis mit Sanftanläufer für WA, MCU2.

M

L1 L2 L3

X11-6

X11-8

MCU2

X11-9

K1

Eingang Steuerspg.

CCA

(Eingang Steuerspg.)

CCB

N

K2

X11-4

L1 L2 L3

K1 K2

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Notizen: Anwendung für Sanftanlauf mit verklinkten Schützen:

Abbildung 15. Steuerkreis für GA-Sanftanläufer, verklinkte Schütze.

M

L1 L2 L3

X11-6

X11-8

MCU2

K1

Eingang Steuerspg

CCA

(Eingang Steuerspg)

N

X11-4

K1

Strom- u. Spannungsmessung MCU2Phase L1Phase L2Phase L3

K2

K2

X11-10CCC

Abbildung 16. Steuerkreis mit Sanftanläufer für WA, verklinkte Schütze.

M

L1 L2 L3

X11-6

X11-8

MCU2

X11-9

K1

Eingang Steuerspg

CCA

(Eingang Steuerspg)

CCB

N

K2

X11-4

L1 L2 L3

K3 K3

K1 K2

X11-10CCC

K3

Der Sanftanlauf wird realisiert, indem die MCU vor dem Sanftanlaufmodul und dem Motor an den Haupt-kreis des Motors (Strom- und Spannungsmessung) angeschlossen wird. Der Steuerkreis mit Prinzipschalt-bild des Messkreises ist im Anhang dieses Handbuchs beschrieben. Der Steuerkreis wird über Schütz-Steuerung entsprechend der Antriebsart (GA oder WA) realisiert. Je nach Art des Sanftanlaufmoduls kanneine verklinkte oder normale Schütz-Steuerung gewählt werden, um den Auslösebefehl (Start/Stop) an dasGerät auszugeben.

Die Sanftanlaufoption wird über spezielle Parameter konfiguriert. Zur Ansteuerung des Sanftanlaufs wer-den je nach Anwendung folgende Parameter definiert:

Tabelle 25. Sanftanlauf-Parameter.

Parameter Erläuterung Zustand

A Sanftstartzeit Startzeit für den Prozess Gleich dem Parameter imSanftanlaufmodul

B Sanftstopzeit Stopzeit für den Prozess Gleich dem Parameter imSanftanlaufmodul

C Motoranlaufzeit Die Zeitdauer, in der definierteSchutzfunktionen deaktiviert sind

< Sanftstartzeit

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Notizen: Abbildung 17. Startabläufe für Sanftanläufer mit Verzögerungszeiten.

Anlauf

Sanftanlaufzeit

Motoranlaufzeit

Läuft

Schutzfunktionenaktiviert

Start abgeschlossenAlle Schutzfunktionen

aktiviert

t

Die Sanftstopzeit ist die Zeitspanne, nach der der gemessene Strom auf Null sein muss. Sie läuft ab demBefehl Motor Stop. Wird immer noch Strom gemessen, d.h. läuft der Motor noch, so gilt:

• Alarm „Motor läuft noch“ wird ausgegeben, und Relais CCWDLI (X11:4) fällt ab.

Abbildung 18. Stopabläufe für Sanftanläufer mit Verzögerungszeiten.

Hält an

Sanftstopzeit

Angehalten

Nullstromerfassung

Warnungen und Störungen

t

4.1.8 GA / RCU Antriebe

Die RCU (Remote Control Unit oder Fernsteuerung) ist eine Antriebsart, bei der die Schütze direkt übereinen speziellen RCU-Schalter in der Nähe des Motors angesteuert werden. Diese Antriebsart wird vonbeiden MCU-Varianten unterstützt. GA/RCU ermöglicht bei entsprechender Konfiguration die Steuerungdes Motors über den RCU-Schalter, selbst wenn die MCU nicht einsatzbereit ist.

Tabelle 26. GA/RCU-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung.

Bezeich-nung Pin Beschreibung

CCWDLI X11.04 Schütz-Steuerspannungseingang mit Watchdog-Relais

CCLI X11.06 Spannungseingang Schütz-Steuerung

CCA X11.08 Schütz-Steuerung A

CFA X14.07 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung A

CCB X11.09 Schütz-Steuerung B

CFB X14.08 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung B

CCC X11.10 Schütz-Steuerung C

CFC X14.09 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung C (im Einschub)

X14.09 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung C (im Einschub)CFC

X13.20 Schütz-Steuerung C, Rückmeldeeingang, Drehmomenteingang(Stellantrieb)

LOCAL X13.16 Eingang Wahlschalter Bus/Vorort

START1 X13.12 Eingang Schalter Motorstart 1 (Rechtslauf, Auf)

STOP X13.14 Eingang Motorstopschalter

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Notizen: Abbildung 19. Steuerkreis für GA/RCU-Antriebe für MCU1.

X11-6

MCU1

X11-8

X11-9

K1

K1 K0

Stop

CCLI

CCA

CCBM

K1

Eingang Steuerspg

N

L1 L2 L3

K0

Start

Abbildung 20. Steuerkreis für GA/RCU-Antriebe für MCU2.

X11-6

MCU2

X11-8

X11-10

K1

K1 K0

Stop

CCLI

CCA

CCCM

K1

Eingang Steuerspg

N

L1 L2 L3

K0

Start

Als RCU-Schalter kann z.B. ein Ein-Aus-Ein-Tastschalter (mit Federrückstellung des Schalters in StellungAus) verwendet werden. Der RCU-Anschluss kann aber auch über normale Schalter (Start und Stop)erfolgen, wie in der Beispielschaltung auf den obigen Abbildungen dargestellt.

Bei einem GA/RCU-Antrieb startet und stoppt die MCU1 den Motor durch Impulse der Schütz-SteuerungenA und B. Die Schütze müssen durch entsprechende Verdrahtung der Hilfskontakte verklinkt sein. DieMCU2 verwendet entsprechend die Schütz-Steuerungen A und C.

Die Rückmeldeüberwachung hat in Zusammenhang mit einem RCU-Antrieb besondere Funktionen. DieseFunktionalität wird im Kapitel „Rückmeldeüberwachung“ erläutert.

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Notizen: 4.1.9 WA / RCU-Antriebe

WA/RCU-Antriebe sind in der MCU2 implementiert. Die Funktionalität dieser Antriebsart entspricht der vonGA/RCU-Antrieben, wobei zusätzlich die Drehrichtungsumkehr des Motors unterstützt wird.

Tabelle 27. WA/RCU-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung.

Bezeich-nung

Pin Beschreibung

CCWDLI X11.04 Schütz-Steuerspannungseingang mit Watchdog-Relais

CCLI X11.06 Schütz-Steuerspannungseingang

CCA X11.08 Schütz-Steuerung A

CFA X14.07 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung A

CCB X11.09 Schütz-Steuerung B

CFB X14.08 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung B

CCC X11.10 Schütz-Steuerung C

CFC X14.09 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung C (im Einschub)

CFC X13.20 Schütz-Steuerung C, Rückmeldeeingang, Drehmomenteingang(Stellantrieb)

LOCAL X13.16 Eingang Wahlschalter Bus/Vorort

START1 X13.12 Eingang Schalter Motorstart 1 (Rechtslauf, Auf)

START2 X13.13 Eingang Schalter Motorstart 2 (Linkslauf, Zu)

STOP X13.14 Eingang Motorstopschalter

4.1.10 GA Stern-Dreieck-Antriebe

Die MCU2 unterstützt GA-S/D-Antriebe. Der Motoranlaufstrom wird bei Sternschaltung auf 1/3 des Stromesin Dreieckschaltung reduziert, und gleichzeitig wird das Drehmoment verringert.

Tabelle 28. GA-S/D-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung.

Bezeich-nung

Pin Beschreibung

CCWDLI X11.04 Schütz-Steuerspannungseingang mit Watchdog-Relais

CCLI X11.06 Spannungseingang Schütz-Steuerung

CCA X11.08 Schütz-Steuerung A

CFA X14.07 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung A

CCB X11.09 Schütz-Steuerung B

CFB X14.08 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung B

CCC X11.10 Schütz-Steuerung C

CFC X14.09 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung C (im Einschub)

X13.20 Schütz-Steuerung C, Rückmeldeeingang, Drehmomenteingang(Stellantrieb)

LOCAL X13.16 Eingang Wahlschalter Bus/Vorort

START1 X13.12 Eingang Schalter Motorstart 1 (Rechtslauf, Auf)

STOP X13.14 Eingang Motorstopschalter

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Notizen: Abbildung 21. Steuerkreis für GA-S/D-Antriebe, MCU2.

M

K3

K2

K1

L1 L2 L3

X11-6

X11-8

MCU2

X11-9

K3 (M)K1 (D)

Eingang Steuerspg

CCA

(Eingang Steuerspg.)

CCB

N

K2 (Y)

X11-10CCC

X11-4

GA-S/D-Antriebe verwenden zusätzlich folgende Parameter:

• Motoranlaufzeit• S/D Umschaltkriterium• S/D UmschaltstromZur Umschaltung von Stern- auf Dreieckschaltung gibt es zwei mögliche Bedingungen. Als Umschaltbedin-gungen stehen zur Verfügung:• Strom• Zeit

Tabelle 29. Parameter zur Auswahl der Umschaltbedingung.

Parameter Wert Parameter / Wert

S/D Umschaltkriterium Zeit Motoranlaufzeit

Strom S/D Umschaltstrom

Bei Auswahl von Strom als Umschaltkriterium wird die Stromgrenze über einen speziellen Parametereingestellt (S/D-Umschaltstrom, siehe 1 in nachstehender Abbildung). Beim Motorstart in Sternschaltungmuss der gemessene Strom unter dieser Stromgrenze liegen und über 1 sec auf dieser Höhe bleiben,bevor die Umschaltung auf Dreieckschaltung erfolgt. Erfüllt der Strom diese Bedingung vor Ablauf dervoreingestellten Zeit ( Parameter Motoranlaufzeit, siehe 2 in Abbildung) nicht, geht der Motor in Störung,und die Warnung „Blockiertstörung“ wird ausgegeben.

Bei Auswahl der Zeit als Umschaltkriterium wird als Zeitdauer (Motoranlaufzeit) die Dauer der Sternschal-tung parametriert, nach der die Umschaltung auf Dreieckschaltung erfolgt.

Abbildung 22. GA-S/D-Antriebe Umschaltparameter, Prinzipdiagramm.

> 1 sec

1

2Motor läuft Dreieck

Motor läuft Stern

Auslösung

I

t

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Notizen: Für alle von der MCU angesteuerten Schütze gilt, dass zunächst die erste Bedingung erfüllt sein muss,bevor ein neuer Befehl ausgeführt wird (Rückmeldeüberwachung aktiv). Löst die Rückmeldeüberwachungeine Störung aus, wird der Start entsprechend abgebrochen.

Hinweis!Es wird empfohlen, bei GA-S/D-Antrieben immer die Rückmeldeüberwachung zu aktivieren.

GA-S/D-Antriebe werden normalerweise über drei Schütze gesteuert (s. Anschlussbeispiel im Anhang), dieMCU bietet jedoch auch die Möglichkeit der Ansteuerung von Sterndreieckantrieben mit zwei Schützenüber Schütz-Steuerung CCA und CCB. Für eine Ansteuerung über zwei Schütze wird empfohlen, dieRückmeldung des dritten Schützes über ein Hilfsrelais zu simulieren, das an den Schütz-Steuerungsausgang CCC angeschlossen wird. Bei anderer Verschaltung kann eine mögliche Rückmelde-warnung aufgrund des nicht verwendeten Rückmeldeeingangs (CFc) vom Leitsystem unterdrückt werden.

4.1.11 GA-2N-Antriebe

Die MCU2 unterstützt Geradeausantriebe mit zwei Drehzahlen (GA-2N). GA-2N benötigt drei Schützsteue-rungen zur Ansteuerung der Motordrehzahl. Die Drehzahl kann im Betrieb und ohne zwischengeschaltetenStopbefehl geändert werden.

Tabelle 30. GA-2N-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung

Bezeich-nung

Pin Beschreibung

CCWDLI X11.04 Schütz-Steuerspannungseingang mit Watchdog-Relais

CCLI X11.06 Spannungseingang Schütz-Steuerung

CCA X11.08 Schütz-Steuerung A

CFA X14.07 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung A

CCB X11.09 Schütz-Steuerung B

CFB X14.08 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung B

CCC X11.10 Schütz-Steuerung C

CFC X14.09 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung C (im Einschub)

X13.20 Schütz-Steuerung C, Rückmeldeeingang, Drehmomenteingang (Stellantrieb)

LOCAL X13.16 Eingang Wahlschalter Bus/Vorort

START1 X13.12 Eingang Schalter Motorstart 1 (Rechtslauf, Auf)

STOP X13.14 Eingang Motorstopschalter

Abbildung 23. Steuerkreis für GA-2N-Antriebe, Dahlander, MCU2.

M

K3

K1

L1 L2 L3

X11-6

X11-8

MCU2

X11-9

K3K1

Eingang Steuerspg

CCA

(Eingang Steuerspg)

CCB

N

K2

X11-10CCC

X11-4

K2

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Notizen: Abbildung 24. Steuerkreis für GA-2N, mit zwei Schützen, separate Wicklungen.

M

K1 K2

L1 L2 L3

X11-6

X11-8

MCU2

X11-9

K1

Eingang Steuerspg.

CCA

Eingang Steuerspg.

CCB

N

X11-10CCC

X11-4

L1 L2 L3

K*)

K2

K *) Für Rückmeldung Rückmeldesignal CFc anschließen Empfohlener Anschluss über Relais zur Simulierung des fehlenden Schützes Optional kann Rückmeldung parallel zu Schütz K2 verdrahtet werden (nicht empfohlen).

Cfa

Cfb

Cfc

-K1

-K2

-K3

K3

Der GA-2N-Antrieb ist grundsätzlich für die Ansteuerung durch drei Schütze ausgelegt (Dahlander-Antrieb).Er kann jedoch unter Beachtung besonderer Hinweise für die Ansteuerung durch zwei Schütze (separateWicklung) verdrahtet werden. Eine genaue Beschreibung der Anwendung mit separaten Wicklungen für dieMCU findet sich an anderer Stelle in diesem Handbuch.

Die Strommessung für GA-2N erfolgt über zwei externe Stromwandler, welche den Strom der Motorhaupt-versorgung messen. Für beide Motorwicklungen können externe Stromwandler separat ausgewählt wer-den. Mehr Informationen über die Parametrierung sind im Handbuch ‚Parameterbeschreibung‘ zu finden.

Abbildung 25. Anschluss des externen Stromwandlers für GA-2N an die MCU2.

M

K3

K1

L1 L2 L3

K2

CT 1 für Drehzahl N1

CT 2 für Drehzahl N2

CT 1 für Drehzahl N1CT 2 für Drehzahl N2

Der Anwender kann den GA-2N-Antrieb (Start- und Stopbefehl) wie jeden anderen Antrieb ansteuern. DerMotorschutz ist ebenfalls ähnlich, so dass der Motor bei Ansprechen einer Schutzfunktion gestoppt wird.

Hinweis!Die Information, ob der Motor läuft, wird vor Ort über die LED-Ausgänge nur für die Drehrichtung (rechtsoder links) angegeben, d.h. die Motordrehzahl wird vor Ort nicht angezeigt.

Dem Motor können verschiedene Befehlsfolgen vorgegeben werden, z.B.:

• Stop -> Drehzahl N1 -> Stop• Stop -> Drehzahl N2 -> Stop• Stop -> Drehzahl N1 -> Drehzahl N2 -> Stop• Stop -> Drehzahl N2 -> Drehzahl N1 -> Stop• Stop -> Drehzahl N1 -> Drehzahl N2 -> Drehzahl N1 -> Stop• Stop -> Drehzahl N2 -> Drehzahl N1 -> Drehzahl N2 -> Stop

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Notizen: 4.1.12 Stellantriebe

Stellantriebe dienen zur Ansteuerung von Ventilen und Stellgliedern über Endlagenschalter.

Tabelle 31. Stellantriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung.

Bezeich-nung Pin Beschreibung

CCWDLI X11.04 Schütz-Steuerspannungseingang mit Watchdog-Relais

CCLI X11.06 Spannungseingang Schütz-Steuerung

CCA X11.08 Schütz-Steuerung A

CFA X14.07 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung A

CCB X11.09 Schütz-Steuerung B

CFB X14.08 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung B

Open X13.12 Eingang Schalter Motorstart 1 (Rechtslauf, Öffnen)

close X13.13 Eingang Schalter Motorstart 2 (Linkslauf, Schließen)

Limit1 X13.18 Eingang Endlagenschalter 1

Limit2 X13.19 Eingang Endlagenschalter 2

Drehmo-ment X13.20 Rückmeldeeingang Schütz-Steuerung C,

Drehmoment (Nur für Stellantrieb)

Abbildung 26. Steuerkreis für Stellantriebe mit Endlagenschaltern, MCU2.

X11-6

X11-8

MCU2

X11-9

K1

Eingang Steuerspg

CCA

(Eingang Steuerspg)

CCB

N

K2

X11-4

Endlage 1

Endlage 2

X13-18

X13-19

X13-32 24 VDigi

M

K1 K2

L1 L2 L3 L1 L2 L3

Abbildung 27. Steuerkreis für Stellantriebe mit Drehmomentschalter, MCU2.

X13-18

X13-19X11-6

X11-8

MCU2

X11-9

K1

Eingang Steuerspg.

CCA

(Eingang Steuerspg.)

CCB

N

K2

X11-4

Endlage 1

Endlage 2

X13-20

X13-25 0 V DC

M

K1 K2

L1 L2 L3 L1 L2 L3

Drehmoment-Sensor

Beim Ansprechen des Endlagenschalters wird der Motor angehalten. An den Feldbus wird eine Ereignis-meldung bezüglich des aktivierten Endlagenschalters ausgegeben, und der Startbefehl kann nunmehr nurfür die umgekehrte Richtung ausgegeben werden.

Tabelle 32. Aktive Endlagenschalter- und Ereignismeldungen.

Schalterein-gang Beschreibung Ereignismeldung

Endlage 1 Motor gestoppt wenn Endlagenschalter 1 aktiviert Motor gestoppt Limit1

Endlage 2 Motor gestoppt wenn Endlagenschalter 2 aktiviert Motor gestoppt Limit2

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Notizen: Der Drehmomentschalter kann durch Parametrierung gewählt werden (ein-/ausgeschaltet), und derDrehmomentwächter wird an den hierfür vorgesehenen Eingang angeschlossen. Wenn der Drehmoment-wächter parametriert ist, wird er als Auslöser für den Stopbefehl entsprechend der folgenden Tabelle ver-wendet. Endlagenschalter verhindern den Start in dieselbe Richtung.

Tabelle 33. Stellantrieb mit Drehmomentschalter und Ereignis-/Warnmeldungen

Zustand Limit1 Limit2 Dreh-moment

Meldung

Motor durch Endlagenschalter 1gestoppt

1 0 1 Motor gestoppt Limit1

Motor durch Endlagenschalter 2gestoppt

0 1 1 Motor gestoppt Limit2

Motor durch Drehmomentwächtergestoppt

0 0 1 Drehmomentstörung

Endlagenschalter 1 aktiv,Start Links zulässig

1 0 0 -

Endlagenschalter 2 aktiv,Start Rechts zulässig

0 1 0 -

4.1.13 Spartransformator-Antriebe

Diese Antriebsart wird zur Ansteuerung eines Spartransformators zur Minimierung des Spannungsabfallsbeim Motorstart verwendet. Der Spartrafo-Antrieb mit drei Schützen sorgt für einen Motoranlauf mit redu-zierter Spannung und damit auch reduziertem Anlaufstrom. Das Startmoment wird ebenfalls entsprechendabgesenkt.

Tabelle 34. Spartrafo-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung.

Bezeich-nung

Pin Beschreibung

CCWDLI X11.04 Schützsteuerspannungseingang mit Watchdog-Relais

CCLI X11.06 Spannungseingang Schützsteuerung

CCA X11.08 Schützsteuerung A

CFA X14.07 Rückmeldeeingang Schützsteuerung A

CCB X11.09 Schützsteuerung B

CFB X14.08 Rückmeldeeingang Schützsteuerung B

CCC X11.10 Schützsteuerung C

CFC X14.09 Rückmeldeeingang Schützsteuerung C (im Einschub)

X13.20 Rückmeldeeingang Schützsteuerung C, Drehmomenteingang (Stellantrieb)

Start1 X13.12 Eingang Schalter Motorstart 1 (Rechtslauf, Öffnen)

Stop X13.14 Eingang Motorstopschalter

Abbildung 28. Steuerkreis für Spartrafo-Antriebe, Beispiel 1.

M

L1 L2 L3

X11-6

X11-8

MCU2

X11-9

K3K1

Eingang Steuerspg.

CCA

Eingang Steuerspg.

CCB

N

K2

X11-10CCC

X11-4

K1

K2K3

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Notizen: Abbildung 29. Steuerkreis für Spartrafo-Antriebe, Beispiel 2.

M

L1 L2 L3

X11-6

X11-8

MCU2

X11-9

K3K1

Eingang Steuerspg.

CCA

Eingang Steuerspg.

CCB

N

K2

X11-10CCC

X11-4

K1

K2

K3

Abbildung 30. Steuerkreis für Spartrafo-Antriebe, Beispiel 3.

M

L1 L2 L3

X11-6

X11-8

MCU2

X11-9

K3K1

Eingang Steuerspg.

CCA

(Eingang Steuerspg.)

CCB

NK2

X11-10CCC

X11-4

K1

K2

K3

Diese Antriebsart unterstützt im Normalbetrieb (EIN) alle Schutzfunktionen. Beim Motorstart sind zusätzli-che Schutzfunktionen während der im Parameter Autotrafo Startzeit eingestellten Zeit deaktiviert. MehrInformationen sind im Kapitel „Deaktivierte Schutzfunktionen“ zu finden.

Der Steuerkreis wird über drei Schütze zur Schützsteuerung geschaltet. Die von dieser Konfigurationunterstützten Varianten sind in den obigen Abbildungen dargestellt.

Der Anwender kann den Antrieb (Start- und Stopbefehl) wie jeden anderen Antrieb ansteuern, und derMotor wird durch das Ansprechen einer Schutzfunktion angehalten. Für den Motorstart sind zwei Zeit-schalter vorhanden.

Nach Wahl der Antriebsart Spartransformator und Anschluss der Geräte an die MCU muss der Anwenderdie Zeit einstellen, die für den jeweiligen Motor und den Prozess von Bedeutung ist.

Die Timer für den Anlauf mit Spartransformator beginnen ab dem Moment zu laufen, in dem der Anlaufbe-fehl ausgeführt und der erste Befehl zur Schützsteuerung gegeben wurde.

Unter dem Parameter Autotrafo Startzeit kann der Benutzer festlegen, wie lange der Motor mit reduzierterSpannung anlaufen soll. Die voreingestellten Schutzfunktionen sind wie erwähnt in diesem Fall nicht aktiv.

Nach Ablauf der Autotrafo Startzeit wird der Motor auf Netzspannung geschaltet. Während die Motoran-laufzeit aktiv ist, sind die genannten Schutzfunktionen außer Kraft.

Für die Wahl der Parameterwerte gilt folgende Regel:

Autotrafo Startzeit < Motoranlaufzeit

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Notizen: 4.2 Schutzfunktionen

4.2.1 Allgemeines

Die MCU-Schutzfunktionen schützen drei- und einphasige Motoren vor Fehlersituationen, die zu Motor-schäden führen können. Diese Funktionen basieren hauptsächlich auf der Strommessung, für einige sindjedoch auch Spannungs- oder andere Messungen erforderlich (Thermistor, Drehzahlmesser, Erdschluss-wandler).

Die Funktionalität der Schutzfunktionen ist von der Parametrierung durch den Benutzer abhängig. DieSchutzfunktionen sind von einander unabhängig, so dass mehrere Funktionen gleichzeitig aktiv sein kön-nen; die erste Funktion, die eine Fehlersituation erkannt hat, führt jedoch zu einer Motorstörung. Diese istabhängig von den Einstellungen der Auslöseschwelle und der Auslöseverzögerung.

Das kann z.B. dazu führen, daß die letzte aktive Warnung eine andere Ursache zeigt als die, die die Auslö-sung verursacht hat. Diese Situation kann eintreten, wenn eine Schutzfunktion zwischen der Warnschwelleund der Auslöseschwelle einer anderen Schutzfunktion, welche zur Störung führt, eine Warnung ausgibt.Die Warnschwellen der verschiedenen Schutzfunktionen können sich überlappen, was durch Anzeige alleraufgetretenen Warnungen im Meldungsspeicher überprüft werden kann.

4.2.2 Unterstützte Schutzfunktionen

MCU1 und MCU2 verfügen über die nachstehend aufgeführten Schutzfunktionen. Eine ausführliche Be-schreibung der jeweiligen Funktionalität ist in dem entsprechenden Kapitel zu finden.

Tabelle 35. Verfügbare Schutzfunktionen je nach Gerätevariante.

Schutzfunktionen MCU1 MCU2

Thermischer Überlastschutz (TOL) X X

Standard X X

EEx e - X

Phasenausfall X X

Unterlast X X

Leerlauf X X

Blockiert X X

Phasenstrom-Schieflast - X

Unterspannung - X

Drehzahlüberwachung - X

Motortemperaturschutz (PTC) - X

Erdschluss - X

Startbegrenzung - X

Startverzögerung - X

4.2.3 Deaktivierte Schutzfunktionen

Unter bestimmten Umständen werden Teile der Schutzfunktion beim Anlaufen oder Anhalten des Motorsaufgrund ihrer Art und Funktionalität automatisch deaktiviert. Diese eng begrenzten Situationen sind in derfolgenden Tabelle aufgeführt.

Als Motoranlauf ist die im Parameter Motoranlaufzeit vorgegebene Zeit definiert, und "einphasig" wirdebenfalls über einen bestimmten Parameter eingestellt.

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Notizen: Tabelle 36. Bedingungen zur Deaktivierung von Schutzfunktionen (X=deaktiviert).

Parameter Motoranlaufzeit/Motoranlaufzeit N2

Phasenzahl(einphasigausgewählt)

AutotrafoStartzeit

Sanftstartzeit/Sanftstopzeit

Schutzfunktion (Start) (Stop)

Phasenausfallschutz X X - X -

Schieflastschutz X X - X -

Erdschlussschutz(gemessen)

X - - X -

Erdschlussschutz(rechnerisch)

X X - X -

Drehzahlüberwachung X - - - -

Blockierschutz X - - - -

Unterlastschutz cosphi X - - X -

Unterlastschutz - - X X -

Überlastwarnung X - - - -

Störung „Motor läuft noch“ - - - - X

4.2.4 Thermischer Überlastschutz

4.2.4.1 Überblick über den thermischen Überlastschutz

Der thermische Überlastschutz (TOL) schützt den Motor vor Überhitzung. Der thermische Motorzustandwird rechnerisch (anhand der thermischen Kapazität (θ), einer Konstanten für einen bestimmten Motorentsprechend dessen Bauart, Masse, Werkstoff, Umgebungstemperatur, Kühlung usw.) simuliert. DasRechenergebnis wird im thermischen Register abgelegt und über die Feldbus-Schnittstelle protokolliert.

MCU1 und MCU2 simulieren die thermische Belastung des Motors bei laufendem und stehendem Motor.Die Simulation wird mit den Rechenergebnissen durchgeführt, denen die drei höchsten gemessenen Pha-senströme (IL>) und das parametrierte thermische Modell des Motors zugrundeliegen.

Die Berechnung erfolgt unter verschiedenen Betriebsbedingungen des Motors; das Rechenprinzip ist in derfolgenden Abbildung dargestellt. Temperaturanstieg und -abfall werden von der TOL-Schutzfunktion fürden laufenden und den stehenden Motor simuliert.

Diese Funktionalität unter den genannten Bedingungen ist in den folgenden Kapiteln beschrieben.

Abbildung 31. Prinzipdarstellung der thermischen Simulation.

t/s

θ / 100%

θ / 0%

ILmax / 10 x In

θ / 50%ILmax / 5 x In

ILmax / 0 x In

ILmax / 1,14 x In

Start Überlast Nennlast Stop

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Notizen: 4.2.4.2 Begriffsbestimmung für die thermische Schutzfunktion

Im vorliegenden Handbuch werden die folgenden Begriffe verwendet.

Tabelle 37. Verwendete Abkürzungen und Begriffe (TOL).

Abkürzung ErläuterungITOL Strom für die TOL-Simulation, gemessener Strom einschl. Berechnungsfaktoren

MUNBA Schieflastkoeffizient als Multiplikator

TFLC Thermischer Vollaststrom-Multiplikator, abzgl. der Umgebungstemperatur des Motors

In Per MCU-Parameter Nennstrom eingestellter Motornennstrom

ILmax Gemessener höchster Phasenstromwert

ILmin Gemessener niedrigster Phasenstromwert

InLmax Vorher gemessener höchster Phasenstromwert

θ Im thermischen Speicher abgelegter Wert, d.h. thermische Belastung

θB Thermischer Speicher, Hintergrunderwärmung:

θs Thermische Startfreigabeschwelle und Störung Resetschwelle

θal Warnschwelle für thermischen Überlastschutz, Parameter TOL Warnschwelle

K Zeitkonstante (Faktor)

Ia Bemessungs-Blockierstrom für EEx e-Motor

Mt6 Multiplikator für die Abkühlzeit

t6 Strom 6 x TFLC, Parameter Auslöseklasse

4.2.4.3 Parameter der Schutzfunktion thermische Überlast

Die folgende Aufstellung enthält die Parameter für den thermischen Überlastschutz der Motor Control Unit.

Tabelle 38. Parameter der Motor Control Unit.

Parameterbezeichnung ErläuterungThermisches Modell 0 = Standard

Nennstrom Einstellung des Motornennstroms

Temp. Motorumgebung Einstellung der Temperatur in der Motorumgebung

Anlaufstromverhältnis Anlaufstromverhältnis des Motors

Motoranlaufzeit Motoranlaufzeit

Auslöseklassen / Zeit t6 Auslösezeit für Strom ILmax = 6 x In

Abkühlzeitfaktor Multiplikator für die Abkühlzeit bei stehendem Motor

TOL Warnschwelle Festlegung der Warnschwelle

Reset Modus Rücksetzverhalten beim thermischen Überlastschutz

Parameter nur bei MCU2Thermisches Modell 0 = Standard, 1 = EEx e

TOL Bypass Kommando Umgehungsfunktion ein-/ausschalten

Ia / In Faktor Blockierstromfaktor des Motors

te – Zeit Zeit bis zur Auslösung bei BlockierstromParameter für zwei DrehzahlenNennstrom N2 Motornennstrom für zweite Drehzahl

Anlaufstromverhältnis N2 Anlaufstrom des Motors für zweite Drehzahl

Motoranlaufzeit N2 Anlaufzeit des Motors für zweite Drehzahl

Auslöseklassen / Zeit t6 N2 Auslösezeit für Strom ILmax = 6 x In für zweite Wicklung

Ia / In Faktor N2 Blockierstromfaktor für zweite Wicklung

te – Zeit N2 Zeit bis zur Auslösung bei Blockierstrom für zweite Wicklung

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Notizen: 4.2.4.4 Allgemeine Berechnung

4.2.4.4.1 Thermisches ModellIn den MCU-Geräten stehen zwei individuelle thermische Modelle zur Verfügung. Die MCU1 unterstützt nurdas TOL-Standardmodell, für EEX e Anwendungen müssen die Parameter-Werte kalkuliert werden. DieMCU2 bietet zusätzlich zum Standardmodell das TOL EEx e-Modell für direkte Benutzung ohne weitereBerechnungen.

Die thermische Motorsimulation dieser Modelle ist im vorliegenden Kapitel beschrieben.

4.2.4.4.2 Motorstrom für Berechnung der thermischen AuslastungDie MCU (Motorsteuerung) berechnet die thermische Auslastung des Motors anhand des höchsten ge-messenen Phasenstroms (ILmax).

Bei der Simulation wird neben der tatsächlichen Motorlast auch eine Phasen-Schieflast und die Nennbela-stung des Motors bei Umgebungstemperatur berücksichtigt. Der Stromwert wird mit folgender Gleichungberechnet:

Gleichung 1.

××

=TFLCMII UNBAL

TOL 14.1max , wobei Faktor 1,14 = Überlastgrenze.

Tabelle 39. Koeffizient Temperatur Motorumgebung.

Umgebungstemperatur°C

30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80

TFLC = In x 1,07

1,04

1,00

0,96

0,92

0,87

0,82

0,74

0,65

0,58

0,50

4.2.4.4.3 Maximale thermische BelastungDie maximal zulässige thermische Belastung beträgt 100%, hiervon ausgenommen ist die an andererStelle in diesem Handbuch beschriebene Umgehungsfunktion. Die maximale Belastung ist erreicht, wennder Motor mit einem Strom von 6 x TFLC für die Dauer t6 aus kaltem Zustand gelaufen ist.

Tabelle 40. IEC 60947-4-1 Auslöseklasse bei Umgebungstemp. 40°C, Ausgeglichener Motorstrom.

Auslöseklasse T6

10A 3-7

10 7-12

20 10-25

30 15-38

Wenn die rechnerische thermische Belastung 100% beträgt, hat die simulierte thermische Motorbelastungihren zulässigen Höchstwert erreicht und es erfolgt eine thermische Überlastauslösung.

Bei einem Motorstrom unter 1,14 x TFLC erfolgt keine thermische Überlastauslösung. Nach einem Motor-strom von 1,05 x TFLC für die Dauer von zwei Stunden führt ein Strom von mehr als 1,2 x TFLC innerhalbvon 2 Stunden zur thermischen Überlastauslösung (IEC 60947-4).

4.2.4.4.4 Berechnung der thermischen Belastung nach Wiederherstellung der Hilfsspannungs-versorgungDie thermische Simulation erfolgt bei laufendem Motor. Bei einem Verlust der Hilfsspannung wird jedochder letzte thermische Belastungswert (θ ) aus der Berechnung für den Fall des Stromausfalls gespeichert.

Bei Wiederherstellung der Spannungsversorgung der MCU wird die gespeicherte thermische Belastungsodann als letzter simulierter thermischer Motorzustand verwendet. Die höchste thermische Belastung desMotors kann somit die Obergrenze auch bei ausgeschaltetem Schutzgerät nicht überschreiten.

4.2.4.4.5 StartfreigabeschwelleDie Startfreigabeschwelle für den Motor θs ist die rechnerische Grenze, unterhalb derer ein von einer MCUgesteuerter Motor gestartet werden kann. Diese Schwelle entspricht der thermischen Belastung, bei der einMotor gestartet werden kann. Die Höhe dieser Schwelle ist von den Geräteparametern abhängig, d.h. denParametern Anlaufstrom (ls), Motoranlaufzeit (ls) und Auslöseklasse (Zeit t6).

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Notizen: Der Mindestwert der Startfreigabeschwelle beträgt 20%, d.h. eine Startfreigabeschwelle von weniger als20% kann nicht berechnet werden. Liegt die rechnerische thermische Belastung (θ) über der Startfreigabe-schwelle (θs), und wird der Motor vom Benutzer angehalten, wird ein Alarm „Störung: Starthemmung“ausgegeben und das Schütz ausgelöst.

Bei aktiver Störung Starthemmung kann der Motor nicht gestartet werden. Die Störung wird jedoch auto-matisch zurückgesetzt, sobald die thermische Belastung wieder unter die Startfreigabeschwelle (θs) sinkt.

Die Startfreigabeschwelle ist gleichzeitig die Störung Resetschwelle der thermischen Schutzfunktion. DieAuslösung durch den thermischen Schutz kann zurückgesetzt werden, wenn der rechnerische thermischeBelastungswert unter der Startfreigabeschwelle (θs) liegt. Dabei kann gewählt werden, wie die Störungzurückgesetzt werden soll.

Abbildung 32. Funktionalität Startfreigabeschwelle.

t/s

θ / 100%

θ / 0%

θ / 50%

StarthemmungStörung

θs / 60%

Starthemmung

Störung rückges.

4.2.4.5 Warnungen und Anzeigen der thermischen Überlastschutzfunktion

4.2.4.5.1 Meldung der thermischen BelastungDie rechnerische thermische Belastung (θ) wird von der MCU an den Feldbus gemeldet. Dieser Wert wirdauch von der Schutzfunktion zum Vergleich mit der TOL Warnschwelle und der Auslöseschwelle verwen-det.

Das thermische Abbild wird dem Feldbus bei einem Schwellwert von 5% gemeldet, wenn der Meßwertunter 90% liegt. Hat die thermische Belastung den Wert 90% überschritten, erfolgt eine Meldung bei einerÄnderung um 1%.

Ein stabiles thermisches Abbild wird in regelmäßigen Abständen auf den Feldbus gegeben. Diese Abstän-de sind im Bereich zwischen einer Sekunde und einer Minute parametrierbar.

4.2.4.5.2 Thermische SchutzauslösungFür die thermische Maximalbelastung (θ) des Motors wird ein fester Wert eingestellt. Wenn dieser Werterreicht wird, öffnet ein Schütz, und die Warnung „Therm.Überlaststörung“ wird ausgegeben.

Sobald die thermische Belastung unter die Störung Resetschwelle abgesunken ist (siehe Startfreigabe-schwelle θs), kann die Störung zurückgesetzt werden. Damit ist auch gewährleistet, dass eine ausreichen-de thermische Belastungsreserve zum Neustart des Motors verfügbar ist.

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Notizen: Abbildung 33. Thermische Schutzauslösung, Funktionalität (Störung Resetschwelle, θs).

t/s

θ / 100%

θ / 0%

ILmax / 10 x In

θ / 50%ILmax / 5 x In

ILmax / 0 x In

ILmax / 1,14 x In

θs / 60%

“TOL-Störung “TOL-Störung”rücksetzen

Zeit bis Rücksetzen möglichZeit bis Auslösung

4.2.4.5.3 Warnmeldung Therm. SchutzfunktionZur Anzeige der thermischen Motorlast kann vom Benutzer eine parametrierbare Grenze gesetzt werden,die TOL Warnschwelle. Beim Erreichen dieser Schwelle gibt das Gerät einen Alarm aus, um auf den aktu-ellen Stand der thermischen Belastung (θ) hinzuweisen.

Überschreitet die thermische Belastung die Alarmschwelle der thermischen Schutzfunktion θ > θal, gibt dasGerät die Warnung Therm. Überlastwarnung aus. Die Warnung wird automatisch zurückgesetzt, wenn diethermische Belastung 4% unter den Wert TOL Warnschwelle fällt, d.h. θ < θal reset.

Abbildung 34. Thermische Überlastwarnung (TOL Warnschwelle θal und Warnung rücksetzen θalreset).

t/s

θ / 100%

θ / 0%

ILmax / 10 x In

θ / 50%ILmax / 5 x In

ILmax / 0 x In

ILmax / 1,14 x In

θal / 70%

“TOL Warnung TOL Warng.rückgesetzt

θal reset/ 67%

4.2.4.5.4 Warnmeldung Thermische ÜberlastDie „Überlastwarnung“ wird automatisch gesetzt, wenn der Motor überlastet ist, d.h. ILmax > 1,14 x TFLC(Strom symmetrisch). Wird eine Überlast erkannt, gibt das Gerät eine Warnung aus, um die Überlast zumelden.

Die Überlastwarnung wird selbsttätig zurückgesetzt, wobei jedoch eine Hysterese von 4% zu berücksichti-gen ist. Die Warnung wird also erst gelöscht, wenn die Überlast unter 4% von 1,14 x TFLC (Strom symme-trisch) fällt, d.h. wenn ILmax < 1.10 x TFLC.

Die thermische Überlastwarnung weist auch auf eine thermische Überlaststörung in absehbarer Zeit hin.Die rechnerische Zeit bis Auslösung wird an den Feldbus ausgegeben, wenn eine Überlast vorliegt.

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Notizen: Abbildung 35. Warnmeldung Thermische Überlast

t/s

θ / 100%

θ / 0%

ILmax / 10 x In

θ / 50%ILmax / 5 x In

ILmax / 0 x In

ILmax / 1,14 xIn

ILmax > 1,14 x In

I Lmax < 1,10xIn

TOL-Warnung TOL-Warnungrückgesetzt

4.2.4.5.5 Meldungen Zeit bis Auslösung und Zeit bis Reset möglichBei vorliegender Überlast-Situation überwacht die MCU den Wert Zeit bis Auslösung, d.h. die geschätzteZeitdauer, bis die thermische Belastung 100% erreicht.

Die rechnerische, geschätzte Zeit bis Auslösung wird an den Feldbus- mit einem festen Schwellwert von 25% des letzten gemeldeten Werts ausgegeben oder- alle 10 Sekunden, wenn der Wert sich seit der Ausgabe des letzten Wertes innerhalb der letzten 10 Se-kunden nicht um mehr als 25% geändert hat.

Bei einem Strom unterhalb der Überlastwarnschwelle beträgt die ausgegebene Zeit bis Auslösung 65535Sekunden. Dieser Wert wird als „nicht aktiv“ interpretiert.

Nach Auslösung der thermischen Schutzfunktion überwacht die MCU die Zeit bis Reset möglich. Dies istdie geschätzte Zeitdauer, bis die thermische Belastung (θ) unter die Störung Resetschwelle, und damit dieStartfreigabeschwelle (θs) sinkt. Ist dieser Wert erreicht, wird die Ereignismeldung „TOL Reset möglich“ausgegeben, um dem Benutzer mitzuteilen, dass eine Störung zurückgesetzt werden kann.

Der Wert Zeit bis Reset möglich wird mit einem festen Schwellwert von 5 Sekunden ausgegeben. Wenndie Zeit bis Reset möglich weniger als 10 Sekunden beträgt, wird der Wert einmal pro Sekunde ausgege-ben.

4.2.4.6 Motorerwärmung unter verschiedenen Betriebsbedingungen

Bei Normallastbetrieb d.h. ILmax < 1,14 x TFLC, wird das thermische Motorverhalten mit folgendem Aus-druck simuliert (Abschnitt 1 in der folgenden Abbildung). Der Temperaturanstieg verläuft in einer Exponen-tialfunktion, und der berechnete Wert (θ) wird an den Feldbus ausgegeben und gleichzeitig mit der TOLAlarmschwelle verglichen.

Bei Überlastbetrieb, d.h. ILmax > 1,14 x TFLC, ändert sich das thermische Motorverhalten, und die Tempe-raturverteilung im Motor ist stark unterschiedlich. Einige Bereiche erwärmen sich schneller als der übrigeMotorblock. Die Simulation ändert sich, und es werden zwei thermische Abbilder errechnet (Abschnitt 2 inder folgenden Abbildung).

Bei der Simulation werden also zunächst zwei thermische Werte berechnet. Zunächst wird der schnelleTemperaturanstieg im Motorblock (Hot spot) als höchster Temperaturwert (θ) simuliert. Der höchste rech-nerische Temperaturwert wird immer auf den Feldbus gegeben. Danach berechnet das Gerät die Hinter-grunderwärmung (θB), die mit der durchschnittlichen Erwärmung in der Mitte der Ständerwicklungen gleich-zusetzen ist.

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Notizen: Abbildung 36. Temperaturanstieg beim Motorbetrieb.

θ / 100%

θ / 0%

ILmax / 10 x In

θ / 50%ILmax / 5 x In

ILmax / 0 x In

ILmax / 1,14 x In

1 2

θB

θ

t/s

θ

4.2.4.7 Motorabkühlung unter verschiedenen Betriebsbedingungen

4.2.4.7.1 Abkühlen aus Überlast mit fester RampeWenn sich der Motor nach einer Überlast auf Nennlast eingepegelt hat, angehalten oder ausgelöst wurde,beginnt die Abkühlung. Die Abkühlung beginnt mit einem linearen Abfall der thermischen Belastung (θ).Der lineare Abfall ist auf 0,2% / Sekunde festgelegt. Mit seiner Hilfe sollte die Hintergrunderwärmung (θB)(Abschnitt 3 in der nachstehenden Abbildung) erreicht werden.

Das repräsentiert die schnelle Abkühlung heißer Teile in einem Motorblock bei angehaltenem oder ausge-löstem Motor oder bei Nennlast.

Abbildung 37. Abkühlung eines angehaltenen oder laufenden Motors.

t/s

θ / 100%

θ / 0%

ILmax / 10 x In

θ / 50%ILmax / 5 x In

ILmax / 0 x In

ILmax / 1,14 x In

3 4 5

θB

θ

4.2.4.7.2 Betrieb bei NennlastDie Motorlast wird auf die Nennlast reduziert (ILmax < 1,14 x TFLC).

Nach der Überlastsituation wird zur Temperaturberechnung die Konstante 0,2%/sec verwendet bis θ = θB.Siehe vorherige Abbildung, Abschnitte 3 und 4.

4.2.4.7.3 Motor angehalten oder ausgelöstMotor ist nicht belastet (ILmax = 0)

Zur Temperaturberechnung wird die Zeitkonstante (Mt6) verwendet, die eine langsamere Abkühlung be-rücksichtigt. In Abschnitt 5 der vorstehenden Abbildung ist die Abkühlung eines angehaltenen Motorsdargestellt.

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Notizen: 4.2.4.8 Weitere Funktionalitäten des Thermischen Überlastschutzes

4.2.4.8.1 Thermisches Modell für EEx e AnwendungenFür explosionsgeschützte Anwendungen werden spezielle ‚EEx e-Motoren‘ verwendet. Speziell für diesenMotortyp sind zwei Parameter vorgesehen:

• Verhältnis Blockierstrom/Nennstrom (IA/IN)• te -Zeit.Wenn das EEx e-Modell für den thermischen Überlastschutz verwendet wird, d.h. über Parameter Thermi-sches Modell ausgewählt wurde, umgehen diese beiden Parameter den Parameter t6 sowie das ange-nommene jeweilige Verhältnis von Blockierstrom zu Nennstrom von sechs (6) bei der Berechnung desthermischen Überlastschutzes.

Der Parameter te -Zeit bezeichnet die längste Zeitspanne, in der der Blockierstrom vorhanden sein darf,ohne dass an der Motoroberfläche stellenweise die zulässige Höchsttemperatur entsprechend der Definiti-on der Umweltklasse erreicht wird.

Bei Auswahl des EEx e-Modells für den thermischen Überlastschutz steht die an anderer Stelle beschrie-bene TOL Bypass-Funktion nicht zur Verfügung.

4.2.4.8.2 Automatisches Wiederanlaufen nach thermischer ÜberlastauslösungDie Motor Control Unit 2 (MCU2) bietet über die beschriebenen Schutzfunktionen hinaus noch weitereMerkmale. Diese werden in diesem Kapitel erläutert.

Die MCU2 bietet eine spezielle Rücksetzfunktionalität für die thermische Schutzauslösung. Diese Funktio-nalität wird als ‚Restart‘-Rücksetzmodus bezeichnet. Bei Aktivierung dieses Rücksetzmodus läuft der Motorautomatisch nach Abkühlung unter die Startfreigabeschwelle (θs) an.

Der Motor läuft in der Drehrichtung und mit der Drehzahl an, die vor der Auslösung eingestellt waren.

4.2.4.8.3 TOL Bypass KommandoBei einigen Anwendungen ist es für den Prozess günstiger, den thermischen Überlastschutz vorüberge-hend zu umgehen. Die Lebensdauer des Motors verkürzt sich hierdurch zwar, aber den Prozess anzuhal-ten wäre teurer. TOL-Bypass ist ein spezieller Befehl, der über den Feldbus gegeben wird.

Zur Ausführung dieses Befehls steht ein spezieller Parameter zur Verfügung. Die TOL-Bypass-Funktion istnur für das TOL-Standardmodell verfügbar und kann nicht für das EEx e-Modell verwendet werden.

Liegt eine Temperatur über der parametrierten Warnschwelle, kann ein Bypass-Befehl an die MCU2 aus-gegeben werden. Bei aktiver Bypass-Funktion darf das thermische Abbild bis auf 200% ansteigen, bevoreine Auslösung erfolgt.

In diesem Fall ist bei Überlastung des Motors (ILmax > 1,14 x TFLC) die Überlastwarnung aktiv, damit dieÜberlast bemerkt wird. Die Zeit bis Auslösung wird jedoch nicht aktualisiert, solange die thermische Bela-stung (θ) nicht über 200% (ITOL < √2) ansteigt. Wird der Motor vor Auslösung angehalten, so dass die Tem-peratur unter die TOL Warnschwelle sinkt, wird die Bypass-Funktion abgeschaltet. Das Bypass-Kommandobleibt beim Betrieb unterhalb der Warnschwelle unberücksichtigt.

Über die Feldbusschnittstelle wird das Gerät informiert, wenn die TOL-Bypassfunktion aktiviert wurde. DieZeitmarke des letzten TOL Bypass-Kommandos sowie die Anzahl dieser Kommandos bleiben gespeichertund stehen zur statistischen Auswertung zur Verfügung.

4.2.4.8.4 Anwendungen mit zwei DrehzahlenDie MCU2 unterstützt Motoren mit zwei Drehzahlen. Bei Anwahl dieses Motortyps über den ParameterAntriebsart berechnet die MCU2 gesonderte thermische Belastungsschwellen für die einzelnen Drehzahlenbzw. Motorwicklungen. Es gibt jedoch ein festes Verhältnis von 100% beim Übergang von der einen Mo-torwicklung zur anderen, weil beide Wicklungen grundsätzlich dasselbe thermische Abbild haben.

Bei einer Drehzahländerung werden die zur thermischen Berechnung verwendeten Parameter entspre-chend umgeschaltet, d.h. Einstellung von In, Zeit t6, usw.

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Notizen: Abbildung 38. Prinzip der thermischen Simulation für einen Motor mit zwei Drehzahlen.

t/s

θ / 100%

θ / 0%

ILmax / 10 x In

θ / 50%ILmax / 5 x In

ILmax / 0 x In

ILmax / 1,14 x In

Start N1Überlast

θB

θ

Start N2Überlast

-´Wicklung 2Wicklung 1

Stop

θ

4.2.5 Phasenausfallschutz

Die MCU schützt den Motor vor Phasenausfall. Für den Phasenausfallschutz werden die höchsten undniedrigsten gemessenen Phasenströme (ILmin und ILmax) sowie die folgenden Parameter verarbeitet. DieFunktion wird ggf. durch die Parameter Motoranlaufzeit (/Motoranlaufzeit N2), Phasenzahl und Softstartzeitunterdrückt.

Tabelle 41. Phasenausfallschutz, Parameter.

Funktion Parameterbezeichnung

Phasenausfallschutz Warnschwelle

Phasenausfallschutz Auslöseschwelle

Phasenausfallschutz Auslöseverzögerung

Abbildung 39. Phasenausfallschutz in der MCU.

Ausl.verz.Ausl.verz.

Warnschw.

t

Ausl.schw

(ILmin / ILmax) Warnung Phasenausfall

Phasenausfallstörung

ILmin/ILmax wird mit dem Parameter Warnschwelle für den Phasenausfall verglichen. Sobald ILmin/ILmax unterdie Warnschwelle fällt, wird die Warnung „Phasenausfallwarnung L1/2/3“ ausgegeben.

ILmin/ILmax wird mit dem Parameter Auslöseschwelle für den Phasenausfall verglichen. Sobald ILmin/ILmax

länger als die Auslöseverzögerung unter der Auslöseschwelle liegt, wird die Warnung „Phasenausfallstö-rung L1/2/3“ ausgegeben und das Schütz ausgelöst.

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Notizen: 4.2.6 Unterlastschutz

Die MCU schützt den Motor vor Unterlast. Für den Unterlastschutz wird der höchste gemessene Phasen-strom (ILmax) und die folgenden Parameter verwendet. Die Funktion wird durch die Parameter AutotrafoStartzeit und Sanftstartzeit unterdrückt.

Tabelle 42. Unterlastschutz, Parameter.

Funktion ParameterbezeichnungUnterlastschutz Warnschwelle

Unterlastschutz Auslöseschwelle

Unterlastschutz Auslöseverzögerung

Abbildung 40. Unterlastschutz durch die MCU.

Ausl.verz.Ausl.verz.

Warnschw.

t

Ausl.sch

(lLMAX/In) Unterlast-Warn.

Unterlast-Stör.

Der höchste gemessene Phasenstrom (ILmax) wird mit dem Parameter Unterlast Warnschwelle verglichen.Sobald ILmax unter die Warnschwelle fällt, wird eine „Unterlastwarnung“ ausgegeben.

Der höchste gemessene Phasenstrom (ILmax) wird mit dem Parameter Unterlast Auslöseschwelle vergli-chen. Sobald ILmax länger als die Auslöseverzögerung unter der Auslöseschwelle liegt, wird eine „Unterlast-störung“ ausgegeben und das Schütz geöffnet.

Die Auslöseschwelle kann auf Null gesetzt werden, wenn nur eine Warnung, aber keine Auslösung ge-wünscht ist.

4.2.7 Unterlastschutz cosphi

Die MCU2 schützt den Motor vor Unterlast auf der Basis des ermittelten cosphi und folgender Parameter.Die Funktion wird durch die Parameter Motoranlaufzeit (/Motoranlaufzeit N2) und Sanftstartzeit unterdrückt.

Tabelle 43. Unterlastschutz cosphi, Parameter.

Funktion Parameterbezeichnung

Unterlastschutz cosphi Warnschwelle

Unterlastschutz cosphi Auslöseschwelle

Unterlastschutz cosphi Auslöseverzögerung

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Notizen: Abbildung 41. Unterlastschutz cosphi.

Ausl.verz.Ausl.verz.

Warnschw. 1

t

Ausl.schw.1

Cosphi Unterlast Cosphi Warnung

Unterlast CosphiStörung

Der cosphi-Wert wird mit der Unterlast cosphi Warnschwelle verglichen. Sobald der cosphi unter die Warn-schwelle fällt, wird eine „Unterlast cosphi Warnung“ ausgegeben.

Der cosphi-Wert wird mit der Unterlast cosphi Auslöseschwelle verglichen. Sobald der cosphi länger als dieAuslöseverzögerung unter der Auslöseschwelle liegt, wird eine „Unterlast cosphi Störung“ ausgegeben unddas Schaltschütz geöffnet.

Zur Parametrierung der Unterlastschutzfunktion mit cosphi-Bestimmung wird der absolute cosphi-Wertohne Vorzeichen verwendet.

4.2.8 Leerlaufschutz

Der Leerlaufschutz hat praktisch dieselbe Funktion wie der Unterlastschutz. Die Standard-Parametereinstellungen sowie die Meldungen dieser Funktionen sind jedoch verschieden.

Die MCU schützt den Motor vor Leerlauf. Für den Leerlaufschutz wird der höchste gemessene Phasen-strom (ILmax) und die folgenden Parameter verwendet.

Tabelle 44. Leerlaufschutz, Parameter.

Funktion Parameterbezeichnung

Leerlauf Warnschwelle

Leerlauf Auslöseschwelle

Leerlauf Auslöseverzögerung

Abbildung 42. Leerlaufschutz durch die MCU.

t

Ausl.schw

Ausl.verz. Ausl.verz.

Leerlaufwarn.

Warnschw.

Leerlauf-Stör.

(ILmax / In)

Der höchste gemessene Phasenstrom (ILmax) wird mit dem Parameter Leerlauf Warnschwelle verglichen.Sobald ILmax unter die Warnschwelle fällt, wird eine „Leerlaufwarnung“ ausgegeben.

Der höchste gemessene Phasenstrom (ILmax) wird mit der Auslöseschwelle verglichen. Sobald ILmax längerals die Auslöseverzögerung unter der Auslöseschwelle liegt, wird eine „Leerlaufstörung“ ausgegeben unddas Schaltschütz geöffnet.

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Notizen: 4.2.9 Blockierschutz

Die MCU schützt den Motor vor Blockieren. Für den Blockierschutz wird der höchste gemessene Phasen-strom (ILmax) und die folgenden Parameter verwendet. Die Funktion wird durch Parameter Motoranlaufzeit(/Motoranlaufzeit N2) unterdrückt.

Tabelle 45. Blockierschutzfunktion, Parameter.

Funktion Parameterbezeichnung

Blockierschutz Warnschwelle

Blockierschutz Auslöseschwelle

Blockierschutz Auslöseverzögerung

Abbildung 43. Blockierschutz durch die MCU.

IN

t

ILmax

Ausl.verz.

Stör.

Anlaufstrom

Ausl.schw

Start

Warnschw.

Warn.Funktion aktiviert

Die Blockierschutzfunktion wird aktiviert, sobald der Motoranlauf abgeschlossen (höchster gemessenerPhasenstrom ILmax sinkt unter 1.25 x IN) oder die Motoranlaufzeit abgelaufen ist.

Der höchste gemessene Phasenstrom (ILmax) wird mit der Warnschwelle verglichen. Sobald ILmax über dieBlockierschutz-Warnschwelle ansteigt, wird eine „Blockiertwarnung“ ausgegeben.

Der höchste gemessene Phasenstrom (ILmax) wird mit der Auslöseschwelle verglichen. Sobald ILmax längerals die Auslöseverzögerung über der Auslöseschwelle liegt, wird eine „Blockiertstörung“ ausgegeben.

4.2.10 Erdschlussschutz

Hinweis!Die nachstehend beschriebene rechnerische Ermittlung für den Erdschlussschutz wird von Softwareversion2.1c aufgrund eingeschränkter Softwarefunktionen nicht unterstützt.

Die Erdschlussschutzfunktion schützt den Motor vor Erdschluss. Die MCU2 bietet zwei Möglichkeiten zurErfassung von Erdschlussströmen. Es kann jeweils nur eine Möglichkeit gewählt werden:

• Erfassung aus den gemessenen Phasenströmen, Vektorsumme der Phasenströme ist ungleich Null.Die Funktion wird durch die Parameter Motoranlaufzeit (/Motoranlaufzeit N2), Phasenzahl und Softstartzeitunterdrückt.

• Messung durch Erdschlusswandler mit einem Ausgang von 10 Vp-p. Die Funktion wird durch die Pa-rameter Motoranlaufzeit (/Motoranlaufzeit N2) und Sanftstartzeit unterdrückt.

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Notizen: Für den Erdschlussschutz werden die in der nachstehenden Tabelle genannten Parameter verwendet.

Tabelle 46. Erdschlussschutz, Parameter.

Funktion Parameterbezeichnung

Erdschluss Methode

Erdschluss Erdschlusswandler

Erdschluss Warnschwelle

Erdschluss Auslöseschwelle

Erdschluss Auslöseverzögerung

Beim Erdschlussschutz wird von einem symmetrischen, dreiphasigen Netz ausgegangen. Der Erdschluss-schutz spricht bei symmetrischem Erdschluss nicht an.

Abbildung 44. Erdschlussschutz durch die MCU2.

Ausl.verz.

Ausl.verz.

Warnschw.

t

Ausl.schw.

(I0)

Erdschlusswarnung

Erdschlussstörung

I0 wird mit der Warnschwelle für den Erdschlussstrom verglichen. Sobald I0 die Warnschwelle übersteigt,wird eine „Erdschlusswarnung“ ausgegeben.

I0 wird mit der Auslöseschwelle für den Erdschlussstrom verglichen. Sobald I0 länger als die Auslöseverzö-gerung über der Erdschlussstrom-Auslöseschwelle liegt, wird die Warnung „Erdschlussstörung“ ausgege-ben und das Schütz ausgelöst.

Die Schwellenwerte gelten als Absolutwerte.

4.2.11 Schieflastschutz

Die MCU2 schützt den Motor vor Phasenschieflast. Für den Schieflastschutz werden alle gemessenenPhasenströme (IL) und die folgenden Parameter verwendet. Die Funktion wird durch die Parameter Motor-anlaufzeit (/Motoranlaufzeit N2), Phasenzahl und Softstartzeit unterdrückt.

Hinweis!Der Schieflastschutz entspricht praktisch dem Phasenausfallschutz, wobei jedoch die Parameter andersdargestellt sind, andere Grenzen gelten und von den beiden Funktionen unterschiedliche Meldungen gene-riert werden.

Tabelle 47. Schieflastschutz, Parameter.

Funktion Parameterbezeichnung

Schieflastschutz Warnschwelle

Schieflastschutz Auslöseschwelle

Schieflastschutz Auslöseverzögerung

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Notizen: Abbildung 45. Schieflastschutz durch die MCU2.

Ausl.verz.

Ausl.verz.

Warnschw.

t

Ausl.schw

(1- I LMIN/ILMAX)

Phasenschieflast

Schieflaststörung

(1-ILmin/ILmax) wird mit dem Parameter Schieflast-Warnschwelle verglichen. Sobald (1-ILmin/ILmax) dieSchieflast-Warnschwelle übersteigt, wird eine „Schieflastwarnung“ ausgegeben.

(1-ILmin/ILmax) wird mit der Schieflast-Auslöseschwelle verglichen. Sobald (1-ILmin/ILmax) länger als die Auslö-severzögerung über der Schieflast-Auslöseschwelle liegt, wird eine „Schieflaststörung“ ausgegeben unddas Schaltschütz ausgelöst.

4.2.12 Drehzahlüberwachung

Die MCU2 schützt den Motor vor Festbremsen. Ein festgebremster Motor muss durch einen externenDrehzahl-Sensor erkannt werden, dessen digitales Ausgangssignal an die MCU weitergeleitet wird.

Wenn der gemeldete Fehler länger als die parametrierte Auslöseverzögerung an der MCU anliegt, veran-laßt die MCU eine Auslösung mit Meldung "Drehzahl Störung".

Die Einstellung der Auslöseschwelle hängt vom Sensortyp und ggf. dessen Parametern ab. Die Funktionwird durch den Parameter Motoranlaufzeit (/Motoranlaufzeit N2), unterdrückt.

Tabelle 48. Parameter Drehzahlüberwachung.

Funktion Parameterbezeichnung

Drehzahlüberwachung Auslöseverzögerung

4.2.13 Thermischer Schutz

Der Thermistorschutz der MCU2 schützt den Motor mit Hilfe von Temperaturfühlern (PTC) vor zu hoherBetriebstemperatur. Der Widerstand des angeschlossenen Temperaturfühlers wird über den PTC-Eingangvon der MCU erfasst. Für den Thermistorschutz werden die folgenden Parameter verwendet.

Tabelle 49. Thermistorschutz, Parameter.

Funktion Parameterbezeichnung

Thermischer Schutz Warnschwelle

Thermischer Schutz Kabelkompensation

Thermischer Schutz Kurzschluss Auslöseschwelle

Alle Schwellenwerte sind in Ohm angegeben.

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Notizen: Abbildung 46. Thermistorschutz.

Kurzschlussschwelle

t

Warnschw.

(ΩΩΩΩ)

Thermist.-Temp.Warnung

Thermist.Temp.stör

Warnunggelöscht

Leitungsbruch Schwelle 12 kΩl

Ausl.schw. 3,6 kΩ

Resetschwelle 1,6 kΩ

Störrücks

PTC-Kurzschl.stör

Störrücks

Der Widerstand des PTC-Eingangs wird mit der Warnschwelle verglichen. Sobald der Widerstand desPTC-Eingangs die Warnschwelle übersteigt, wird eine „Thermistor-Temperaturwarnung“ ausgegeben.

Die MCU vergleicht den Widerstand am PTC-Eingang mit der festen PTC-Auslöseschwelle von 3600Ω,und wenn der Widerstand am PTC-Eingang über der Auslöseschwelle liegt, wird eine „Thermist.-Temp.-Stör.“ ausgegeben und das Schütz ausgelöst.

Nach der Thermistor-Auslösung wird der Widerstand am PTC-Eingang mit der festen PTC-Resetschwellevon 1600Ω verglichen. Sobald der Widerstand am PTC-Eingang unter die Resetschwelle gefallen ist, führtder Thermistorschutz die im „PTC Störungs-Reset“ parametrierte Funktion aus.

Der Widerstand des PTC-Eingangs wird mit dem Kurzschluss-Schwellwert verglichen. Sobald der Wider-stand des PTC-Eingangs unter den Kurzschluss-Schwellwert fällt, erfolgt eine Störung „Thermistor Kurz-schluss“.

Der Widerstand am PTC-Eingang wird mit dem festen Drahtbruch-Schwellwert von 12000Ω verglichen.Sobald der Widerstand am PTC-Eingang den Drahtbruch-Schwellwert übersteigt, erfolgt eine Auslösungund die Warnung „Thermistor Leitungsbruch“ wird ausgegeben.

4.2.14 Unterspannungsschutz

4.2.14.1 Normale Funktion

Die MCU2 schützt den Motor vor Unterspannung in Form von Spannungseinbrüchen. Für den Unterspan-nungsschutz wird die niedrigste gemessene Hauptspannung (ULmin) und die folgenden Parameter verwen-det.

Tabelle 50. Unterspannungsschutzfunktion, Parameter.

Funktion Parameter

Unterspannungsschutz Warnschwelle

Unterspannungsschutz Auslöseschwelle

Unterspannungsschutz Auslöseverzögerung

Unterspannungsschutz Resetschwelle

Unterspannungsschutz Max. Wiederanlaufzeit

Unterspannungsschutz Max. U-Ausfallzeit

Unterspannungsschutz Staffelzeit

Die Schwellenwerte sind Absolutwerte.

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Notizen: Abbildung 47. Unterspannungsschutzfunktion.

A Ausl.verz.B Max.WiederanlaufzeitC Max. U-AusfallzeitD Staffelzeit

ULMIN

t

Ausl.schw.

Warnschw.Resetschw.

A

C

DB

1

2

4 5 6

1. Warnung2. Warnung gelöscht3. Wiederanlaufwarn und Schütz offen4. Wiederanlaufwarn.löschen u. start

5. Wiederanlaufwarn. löschen u. Stör6. Wiederalaufwarn.löschen u. Staffelstart

3

Die niedrigste gemessenen Hauptspannung (ULmin) wird mit der Unterlast Warnschwelle verglichen. SobaldULmin unter die Unterspannungs-Warnschwelle fällt, wird eine „Unterspannungswarnung“ ausgegeben.

Die niedrigste gemessene Hauptspannung (ULmin) wird mit der Unterspannungs-Auslöseschwelle vergli-chen, und bei Spannungsrückkehr nach beliebiger Zeit erfolgt eine der folgenden Reaktionen:

Wenn ULmin vor Ablauf der Auslöseverzögerung wieder über die Unterspannungs-Resetschwelle steigt-> Motor läuft weiter.

Hinweis!Bei Verwendung der Auslöseverzögerung muss die Hilfsspannung der Schütze gesichert sein.

Wenn ULmin länger als die Auslöseverzögerung unter der Resetschwelle bleibt-> „Wiederanlauf Warnung“ wird ausgegeben-> Schütz wird geöffnet (Motorstatus bleibt auf ‚EIN‘).

Hinweis!Eine nicht benötigte Auslöseverzögerung sollte auf Null gesetzt werden (Parameter Auslöseverzögerung). Sobald ULmin unter der Unterspannungs-Auslöseschwelle liegt, werden alle von der Strommessung und der Rückmeldeüberwachung ausgehenden Funktionen außer Kraft gesetzt.

Wenn ULmin vor Ablauf der Max. Wiederanlafuzeit wieder über die Resetschwelle steigt-> „Wiederanlauf Warnung“ wird gelöscht-> der Motor läuft unverzögert an.

Wenn ULmin in kürzerer Zeit als die Max. U-Ausfallzeit über die Resetschwelle steigt-> wird bei Parameter Staffelstartzeit die „Wiederanlauf Warnung gelöscht und-> das Schütz wird geschlossen.

Hinweis!Beim Wiederanlauf mit Staffelstartzeit beträgt die Zeit zwischen dem Motorstop und dem automatischenWiederanlauf die Gesamtsumme von Auslöseverzögerung + Max. U-Ausfallzeit + Staffelstartzeit.

Wenn ULmin länger als die Max. U-Ausfallzeit unter der Resetschwelle bleibt-> „Wiederanlauf Warnung“ wird gelöscht,-> „Unterspannungsstörung“ wird ausgegeben und-> der Motorzustand wechselt auf ‚Störung‘.

Ein Totalausfall der Hilfsspannungsversorgung der MCU kann bis zu 250 ms dauern. Bei einem längerentotalen Spannungsausfall startet die MCU den Motor nicht automatisch, sondern verwendet den gestaffel-ten Wiederanlauf, selbst wenn die Auslöseverzögerung noch nicht abgelaufen ist.

Bei Erkennung von zwei Unterspannungsereignissen innerhalb einer Sekunde schaltet die MCU automa-tisch auf Staffelanlauf entsprechend dem Parameter Staffelstartzeit um.

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Notizen: 4.2.15 Startbegrenzung

Die MCU2 kann bei entsprechender Parametrierung die Anzahl der Starts in einem gewissen Zeitraumbegrenzen. Es werden folgende Parameter verwendet.

Tabelle 51. Anlaufbegrenzung, Parameter.

Funktion Parameterbezeichnung

Startbegrenzung Anzahl Starts/Zeit

Startbegrenzung Zeitintervall

Die Funktionalität wird anhand des folgenden Beispiels erläutert. In Abbildung 47 ist der Anlaufbegren-zungsschutz auf 3 zulässige Starts eingestellt.

1. Im Normalbetrieb kann ein Motor nach einem Stopbefehl normal anlaufen, „Start 2“. Bei jedem An-laufen wird ein interner Zeitschalter für die im Parameter Zeitintervall festgelegte Zeit aktiviert. Nach jedemStopbefehl wird die Anzahl aktiver Zeitschalter geprüft und mit dem Parameter Anzahl Starts/Zeit vergli-chen. Der Stopbefehl kann so bei aktivem oder abgelaufenem Zeitschalter kommen.

2. Es sind noch zwei Zeitschalter aktiv, der Stopbefehl führt daher zur Ausgabe der Warnung „Startan-zahlbegrenzung“, und es ist nur noch ein weiterer Start zulässig, nämlich „Start 3“.

3. Der 3. Start wurde ausgeführt. Wenn der Motor bei zwei aktiven Zeitschaltern gestoppt wird, hier ab„Start 1“, wird das Schaltschütz ausgelöst und die Störung „Startbegrenzungsstörung“ ausgegeben. Beiaktiver Startbegrenzungsstörung wird die Zeit bis Reset mögl. an den Feldbus ausgegeben.

4. Die Störung kann zurückgesetzt werden, sobald der erste Zeitschalter für „Start 1“ abgelaufen ist.Wenn alle anstehenden Störungen zurückgesetzt sind, kann der Motor anlaufen. Die Überwachung setztmit einem neuen Zeitschalter bei „Start 4“ ein.

Hinweis!Die maximale Störungsdauer wird im Parameter Zeitintervall der Startbegrenzung festgelegt.

Abbildung 48. Startbegrenzung für Startanzahl 3 innerhalb des Zeitintervalls..

t1.

2.

3.

4.

Start 1,

Start 2,

Start 3,

Start 4,Zeitabschnitt

Motor läuft Motor steht

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Notizen: 4.2.16 Startverzögerung

Bei der MCU2 kann der Benutzer eine Mindestzeit vor einem möglichen Neustart des Motors vorgeben.Dies erfolgt über einen Zeitschalter, der vom letzten Motorstop gesetzt wird und die im Parameter einge-stellte Zeit misst. Es werden folgende Parameter verwendet.

Tabelle 52. Anlaufbegrenzung, Parameter.

Funktion Parameterbezeichnung

Startverzögerung Verriegelungszeit

Abbildung 49. Startverzögerung, Funktionsprinzip.

tVerriegelungszeit

Motor läuft Motor läuft

4.3 MCU-Funktionen und Überwachung

4.3.1 Watchdog für Schaltschütz

Die MCU besitzt ein internes Watchdog-Relais, das in Reihe zu den Schützsteuerungsrelais (CCA, CCBund CCC) in die Hilfsspannungsversorgung des Schützes geschaltet ist. Dieses Relais wird durch einenmonostabilen Kippzeitschalter angesteuert, der zyklisch vom Mikroprozessor aktualisiert werden muss (30ms Aktualisierungsimpulsrate), damit das Relais geschlossen bleibt.

Wird kein Aktualisierungsimpuls empfangen, geht das System davon aus, dass die Soft- oder Hardwaredes Mikroprozessors nicht ordnungsgemäß funktioniert. Bei fehlendem Aktualisierungsimpuls öffnet dasWatchdog-Relais nach einer Verzögerung von 120 ms und nimmt so die Steuerspannung vom Schütz weg.

Das Watchdog-Relais kann auch bewusst geöffnet werden, indem die Aktualisierung unterbrochen wird,siehe Kapitel „Rückmeldeüberwachung“.

Die Watchdog-Funktion kann durch Verwendung des Eingangs CCLI für die Steuerspannung umgangenwerden.

4.3.2 Selbstüberwachungsfunktion

Beim normalen Herunterfahren des Mikroprozessors (Spannungsabschaltung usw.) wird im nicht flüchtigenSpeicher ein spezieller Merker „Abschaltprozedur abgeschlossen“ gesetzt. Er zeigt an, dass das Software-programm normal beendet wurde.

Die MCU besitzt einen internen Hardware-Watchdog, der das Verhalten der Mikroprozessor-Softwareüberwacht. Wird der Watchdog nicht innerhalb einer Sekunde aktualisiert, setzt er den Mikroprozessorzurück, d.h. er führt ein Watchdog-Reset aus.

Bei einem Watchdog-Reset wird der Merker „Abschaltprozedur abgeschlossen“ im nicht flüchtigen Spei-cher nicht gesetzt. Damit wird darauf hingewiesen, dass das Softwareprogramm nicht normal beendetwurde.

Nach dem Wiedereinschalten des Geräts wird geprüft, ob der Merker ‚Abschaltprozedur abgeschlossen“gesetzt ist. Wenn ja, beginnt der normale Initialisierungsablauf, und der Merker wird gelöscht.

Anderenfalls gibt der Mikroprozessor die Warnung „interne Störung“ aus, was bedeutet, dass das Gerätinstandgesetzt/getauscht werden muss.

4.3.3 Rückmeldeüberwachung

Die Rückmeldeüberwachung überwacht den Status von Motor und Schütz nach Ausgabe des Steuerbe-fehls (öffnen/schließen oder schließen/öffnen) durch die MCU. Der Status wird anhand der Strommessungund der Rückmeldesignale (CFA, CFB, CFC) geprüft, die von den Hilfskontakten der Schütze verdrahtetsind.

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Notizen: Tabelle 53. Rückmeldeüberwachung - Eingangsklemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeich-nung

Verwendung / Anzeige MCU1 MCU2

X14.07 CFA Rückmeldeeingang Schützsteuerung A /„Rückmeldewarnung A“

„Rückmeldestörung A“

X X

X14.08 CFB Rückmeldeeingang Schützsteuerung B

„Rückmeldewarnung B“

„Rückmeldestörung B“

X X

X14.09/

X13.20

CFC/

CFC/Torque

Rückmeldeeingang Schützsteuerung C (im Einschub)

Schützsteuerung C, Rückmeldeeingang,Drehmomenteingang (Stellantrieb)

„Rückmeldewarnung C“

„Rückmeldestörung C“

- X

Über eine wählbare Rückmeldeverzögerung wird die maximale Zeit festgelegt, in der ein Schütz den Be-fehlen der MCU (CCA, CCB oder CCC) Folge leistet. Die Rückmeldeüberwachung spricht an, wenn derSchützzustand und der gemessene Stromwert bei Ablauf der Überwachungsverzögerung nicht dem aktu-ellen Steuerungsbefehl entsprechen.

Tabelle 54. Rückmeldeverzögerung, Bereich

Min / ms Max / ms

t1 100 5000

Abbildung 50. Schützbetätigung während der Rückmeldeverzögerung.

CCA, CCB, CCC

CFA, CFB, CFC

CCA, CCB, CCC

CFA, CFB, CFC

t1

t1

Hilfskontakt für Schütz spricht an

Hilfskontakt für Schütz spricht an

Die Rückmeldeüberwachung überwacht bei entsprechender Parametrierung zyklisch den Status der Hilfs-kontakte der Schütze. Wird ein Unterschied zwischen dem Befehlsstatus und dem Status der Hilfskontaktefestgestellt, wird eine Warnung ausgegeben. Bei einem Werteunterschied zwischen dem Befehlsstatus undder Strommessung wird eine Störung ausgegeben und das Schütz wird wie in den nachstehenden Tabelleangegeben ausgelöst.

Wird ein Strom ohne Befehl in der Schützsteuerung festgestellt, erfolgt eine Warnung, und das Schütz wirdausgelöst, jedoch ohne Anzeige des betreffenden Schützes.

Bei Erfassung eines Stroms bei als offen angesteuerten Schützen spricht der Schütz-Watchdog an.

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Notizen: 4.3.4 Hauptschalter in Teststellung

Wenn der Eingang "Teststellung" vom Hauptschaltgerät aktiviert ist, erzeugt die MCU eine Meldung. In derTeststellung überwacht die MCU die E/A-Zustände und die Phasenströme. Die MCU kann die Schützebetätigen, alle auf der Strommessung basierenden Schutzfunktionen sind jedoch ausgeschaltet, um dieSteuerkreisschaltungen prüfen zu können. Wird jedoch ein Phasenstrom gemessen, wird eine Warnung„Störung Testbetrieb“ ausgegeben und das Schütz ausgelöst.

Tabelle 55. Hauptschalter-Testeingangsklemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung / Anzeige MCU1 MCU2

X14.01 Test Lasttrennschalter „Test“-Eingang undLON-„Service“-Eingang /Ereignis "SDR auf Test"

X X

4.3.5 Automatenauslösung

Wird der Automateneingang (MCB) gesetzt, z.B. durch ein Ereignis, das eine Netzunterbrechung der Mo-torstarter bewirkt, geht die MCU in Störung und gibt eine Warnung aus.

Tabelle 56. Automaten-Eingangsklemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung / Anzeige MCU1 MCU2

X14.06 MCB Hilfskontakt für Sicherungsautomaten /Warnung „Automatenfall“

X X

4.3.6 Not–Aus

Dieser Eingang gibt den Zustand des Not-Aus-Schalters an und verhindert die weitere Ansteuerung derSchütze vor Freigabe des Schalters.

Bei Betätigung des Not-Aus-Schalters geht das Gerät in Störung und zeigt die Störungsursache an.

Tabelle 57. Not-Aus-Eingangsklemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung / Anzeige MCU1 MCU2

X13.17 EMStop Eingang Hilfskontakt von Not-Aus-Schalter /Warnung „Notaus betätigt“

X X

4.3.7 Externe Auslösung

Die MCU unterstützt zwei Arten von externen Auslösungen. Der Auslösebefehl kann über die Geräte-E/Aoder über die Netzwerkschnittstelle gegeben werden.

Wird einer der beiden Auslöseeingänge gesetzt, geht das Gerät in Störung und zeigt die Störungsursachean.

Tabelle 58. Externe Auslösung - Eingangsklemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung / Anzeige MCU1 MCU2

X14.03 TRIP Externer Störungseingang / Warnung „Ext . E/A-Störung“

X X

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Notizen: 4.3.8 Hauptschalterauslösung

Der Hauptschaltereingang gibt den Zustand des Hauptschalters für die Motorzuleitung an. Bei gesetztemEingang wird eine Warnung ausgegeben und das Schütz ausgelöst.

Die Hauptschalterauslösung wird automatisch zurückgesetzt, sobald der Hauptschaltereingang nicht mehrgesetzt ist.

Tabelle 59. Hauptschalter-Eingangsklemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung / Anzeige MCU1 MCU2

X14.02 SD Lasttrennschalter Eingang Stellung 0/1 /Warnung „Hauptschalter AUS“

X X

4.3.9 Universal E/As

4.3.9.1 Universaleingänge

Die MCU2 besitzt zwei separate Universaleingänge, die zum Auslesen von Binärdaten über die Geräte-E/Averwendet werden können. Der Benutzer kann für den gesetzten/nicht gesetzten Eingang jeweils getrenntWerte und Parameter vorgeben. Damit erhöht sich die Vielseitigkeit der Anwendungsmöglichkeiten.

Wenn der Eingang gesetzt ist, wird der mit dem Parameter bezeichnete Wert auf den Feldbus ausgege-ben, ebenso wird für den inaktiven Eingang verfahren. Mehr Informationen sind im Kapitel „MCU-Schnittstellen“ zu finden.

Tabelle 60. Universaleingänge - Klemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung MCU1 MCU2

X13.21X14:10

GpI1 Universaleingang 1 - X

X13:22X14:11

GpI2 Universaleingang 2 - X

4.3.9.2 Universalausgang

Die MCU2 besitzt zwei getrennte Universalausgänge. Diese stehen ebenso wie die vorstehend beschrie-benen Eingänge für allgemeine Zwecke zur Verfügung.

Zum Setzen eines Ausgangs muss der Benutzer auf den Eingang für die Netzwerkvariable den Wertschreiben, der in dem entsprechenden Parameter definiert ist. Die Werte werden für gesetzte und nichtgesetzte Ausgänge gesondert vorgegeben. Mehr Informationen sind im Kapitel „MCU-Schnittstellen“ zufinden.

Tabelle 61. Universalausgänge - Klemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeichnung Verwendung MCU1 MCU2

X13.03 GpO1 Universalausgang 1 - X

X13:05 GpO2 Universalausgang 2 - X

4.3.10 Schütz-Schaltspiele

Die MCU zählt die Schaltspiele für die Schützsteuerungsausgänge (CCA, CCB und CCC). Für jedes abge-schlossene Schaltspiel (schließen-öffnen) aktualisiert die MCU die Schaltspielzahl in der Netzwerkvaria-blen und aktualisiert die Zähler in der voreingestellten Datei.

Wenn die vorgegebene Schaltspielzahl für ein Schütz überschritten ist, gibt die MCU eine Warnung aus.

4.3.11 Motorbetriebsstunden

Die MCU zählt auch die Motorbetriebsstunden. Die Motorbetriebsstunden werden als nvoCumRunT aus-gegeben und in den vorgewählten Dateien aktualisiert. Bei Erreichen der maximalen Motorbetriebsstun-denzahl gibt die MCU die Warnung „Wartungsintervall h“ aus.

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Notizen: 4.3.12 Failsafe-Funktionalität

Die Failsafe-Funktion der MCU überwacht die Netzwerkschnittstelle sowie die Verbindungen mit den exter-nen Geräten zur Ansteuerung des Motors und des Motorstarters durch die MCU. Die externen Gerätemüssen bestimmte MCU-Netzwerk-Eingangsvariable aktualisieren um anzuzeigen, dass die Steuerungnormal funktioniert und die Netzwerkschnittstelle fehlerfrei funktioniert.

Bei Registrierung eines Kommunikationsverlustes wird die Failsafe-Funktion mit den parametrierten Wer-ten aus folgender Auswahlliste aktiviert:

• Keine Zustandsänderung• Start Motorlauf Richtung 1• Start Motorlauf Richtung 2• Motor anhalten

Die Failsafe-Funktion ist erst nach der ersten Aktualisierung der Eingangsvariablen betriebsbereit. DieVariable kann folgende Werte annehmen:

• Normalbetrieb (00) - Failsafe aktualisieren• Failsafe-Funktion aufrufen (1...254) - Failsafe-Zustand aufrufen• Failsafe-Funktion ignorieren (255) - Failsafe-Funktion ausschalten

Beim Ansprechen der Failsafe-Funktion gibt die MCU die Fernsteuerung des Motors (soweit vorhanden)automatisch durch Freigabe der Schaltberechtigungstabelle frei und gibt eine Warnung aus.

4.4 Zeit Synchronisation

Alle von den MCUs erzeugten Warnungen und Ereignisdaten haben eine Zeitmarkierung, die sich auf diesynchronisierte absolute Systemzeit bezieht.

Die MCU unterstützt die meldungsbezogene Zeitsynchronisation. Beim Eingang von Zeitsynchronisations-meldungen synchronisiert die MCU ihre interne Uhr auf die neue absolute Zeit, die mit der Zeitsynchroni-sationsmeldung übertragen wird.

4.5 Steuerung der MCU Bus/Vorort

4.5.1 Begriffsbestimmung

Motorsteuerung bedeutet in diesem Zusammenhang die Weitergabe normaler Motorsteuerungsbefehle,z.B. Motor Start/Stop, an die MCU. Funktionen wie die interne oder externe Auslösung und Motorgruppen-starts gelten nicht als normale Motorsteuerungsbefehle und werden daher von dieser Definition nicht er-fasst.

Normale Motorsteuerungsbefehle können über lokale Starterschalter vorgegeben werden, die direkt an dieMCU-E/A angeschlossen werden. Die Steuerung über die MCU-E/A wird auch Steuerung Vorort genannt.

Die Motorsteuerung kann auch über andere Feldbus-Netzwerkgeräte erfolgen, welche Motorsteuerbefehleüber Feldbus-Netztwerkvariable an die MCU ausgeben. In der MCU ist die Vorgabe von Motorsteuerungs-befehlen auf eine Netzwerk-Eingangsvariable beschränkt. Die Steuerung durch andere Netzwerkgerätewird auch Bus-Steuerung genannt.

4.5.2 Umschaltung der Steuerung Bus/Vorort

Die Umschaltung der Motorsteuerung von Bus auf Vorort und umgekehrt erfolgt über den UmschalterBus/Vorort am lokalen Bedienpanel /Schaltanlagen-Bedienpanel, der an die binären E/A angeschlossenwird. Dieser Schalter hat zum Umschalten von Bus auf Vorort oberste Priorität.

Tabelle 62. Steuerung Bus/Vorort - Eingangsklemmen- und Pinbelegung.

Klemme.Pin Bezeich-nung

Verwendung / Anzeige MCU1 MCU2

X13.06 LOCAL Schaltereingang Bus/Vorort /Ereignis „Motorsteuerung Vorort“ oderEreignis „Motorsteuerung Bus“

X X

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Notizen: Die Umschaltung der Steuerung von Bus auf Vorort kann auch von dem/den Geräte/n initiiert werden,das/die den MCU-Eingang weitermeldet/n, über den der Gerätezustand verwaltet wird.

Initiiert einer der beiden Algorithmen zur Umschaltung der Steuerung per Bus/Vorort die Umschaltung derSteuerung auf Vorort, geht die MCU in den Vor-Ort-Steuerungsmodus. Diese Vorortansteuerung hat immerdie höchste Priorität. Wenn Steuerung Vorort vorgegeben wird, gibt die MCU eine entsprechende Meldungmit LED-Anzeige aus.

4.5.3 Schaltberechtigung Control Access (CA)

Gemäß der INSUM-Systemphilosophie kann immer nur jeweils ein externes Gerät den Motor steuern, d.h.Motorbefehle an die MCU vorgeben. INSUM verfügt dazu über eine Schaltberechtigungsfunktion (CA), inder die Zugangsprioritäten für verschiedene externe Geräte und eine Funktionalität zur Anforderung, Wei-tergabe und Freigabe der Motorschaltberechtigung festgelegt sind. Weitere Informationen über die Schalt-berechtigung sind im Leitfaden "INSUM Control Access" zu finden.

Jede MCU wendet die Schaltberechtigungsfunktion an, sofern sie sich in Betriebsart Bus-Steuerung befin-det und CA aktiv ist, indem sie die Herkunft des Motorsteuerbefehls prüft und alle unberechtigten Befehleherausfiltert.

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Notizen: 5 MCU-Kommunikationsschnittstelle5.1 Protokoll und Funktionen

Das LonTalk-Protokoll mit Free Topology Transceivertechnologie steht in den MCUs zur Kommunikationmit der INSUM-Motorsteuerung zur Verfügung. Über die MCU LON-Netzwerkschnittstelle werden alleFunktionen unterstützt, z.B. Parametrierung, Steuerung, Überwachung usw.

Auch die Softwareversion kann mit Hilfe eines speziellen Microsoft WINDOWS basierten Download-Programms über die Netzwerkschnittstelle heruntergeladen werden.

5.2 MCU-Installation

5.2.1 Netzwerkinstallation und -konfiguration

Mit Installation sind in diesem Kapitel alle Tätigkeiten gemeint, die durchgeführt werden müssen, bevor dasGerät parametriert werden kann. Hierzu gehören der Anschluss des Geräts an den Motorstarter, die Inbe-triebnahme und die Netzwerkinstallation.

Die Netzwerkinstallation ist die logische Verbindung des zu installierenden Geräts mit dem Netzwerkkonfi-gurations- oder -programm (z.B. INSUM MMI oder INSUM OS) und weiterhin die Eingabe der Daten zurNetzwerkkonfiguration in das zu installierende Gerät.

Weitere Informationen zu diesem Thema sind im Leitfaden "INSUM Netzwerk-Management" zu finden.

5.2.2 Installation der Service-/Winkfunktion

Die MCU bietet die Möglichkeit, das Gerät über den Serviceschalter zu installieren (verbunden über Gerä-te-E/A). Der Serviceschaltereingang wird hierbei mit dem Eingang des Lasttrenners/MCC-Teststellungverbunden.

Während der Installation wird die MCU identifiziert, indem der zugehörige Antrieb in Teststellung geschaltetwird. Hierdurch wird die MCU veranlasst, eine Service-Meldung mit den Geräteidentifikationsdaten an dasInstallationsgerät/-programm (z.B. MMI) zu senden.

Wenn das Installationsgerät/-programm eine Service-Meldung von einer bestimmten MCU erhalten hat,besitzt es genügend Angaben („welches Gerät soll installiert werden“), um eine logische Verbindung mitder neuen MCU herzustellen. Das Installationsprogramm kann die Verbindung durch Ausgabe eines Wink-Kommandos an die MCU prüfen, die hierauf mit blinkenden („winkenden“) LEDs ‚READY‘ und‚DFP_READY‘ antwortet. Nach Herstellung der logischen Verbindung ist die MCU für die Netzwerkkonfigu-ration und -parametrierung bereit.

5.3 Netzwerk-Kommunikation

5.3.1 LON Standard-Netzwerkvariablentypen (SNVT)

Externe Geräte, z.B. MMI-Geräte oder Operator Stations, können die MCU steuern und die MCU-Datenkomplett oder in Teilen über das Kommunikationsnetz mit Hilfe der Netzwerk-Ein-/Ausgangsvariablenempfangen.

Der Variablentyp wird entsprechend dem LON-Standard-Netzwerkvariablentyp (SNVT) definiert. Ein SNVTwird definiert durch Einheit, Bereich, Auflösung und Datenformat. SNVTs sind in der SNVT-Masterliste unddem Programmierhandbuch aufgelistet. Die Liste wird von Echelon aktualisiert; sie enthält Typen vonNetzwerkvariablen, auf die sich verschiedene Hersteller allgemein geeinigt haben.

Es werden auch einige benutzerdefinierte Datentypen verwendet, z.B. kombinierte Stromprotokolle für alledrei Phasenströme. Mehr Informationen über die Netzwerkschnittstelle sind unter ‚Beschreibung der Netz-werkschnittstelle MCU1 und MCU2‘ im Anhang zu finden.

5.3.2 Aktualisierung von Netzwerkvariablen im Hintergrund

Die MCU aktualisiert die einzelnen Netzwerkvariablen bei jeder Status- oder Wertänderung. Einige Netz-werkvariablen werden im Hintergrund in festgelegten Abständen aktualisiert.

Im Parameter Status Sendezyklus wird festgelegt, wie häufig die Netzwerkvariable nvoMotorStateExtaktualisiert werden soll.

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Notizen: Im Parameter NV Sendezyklus wird die Häufigkeit der Hintergrundaktualisierung der angegebenen Netz-werkvariablen festgelegt.

Tabelle 63. Häufigkeit der Hintergrundaktualisierung entsprechend Parameter NV Sendezyklus (T).

Häufig-keit

Daten Netzwerk-Variablenname NV-Index MCU2

4xT Aktueller Inhaber der Schalt-berechtigung

nvoActualCA1 45

Feld Warnungsbits nvoAlarmReport 51

Stromprotokoll nvoCurrRep 17

12xT Spannungsprotokoll nvoVoltRep 55 X

Leistungsprotokoll nvoPowRep 56 X

Scheinleistung nvoAppPwr 67 X

72xT CCc Schaltspielzahl nvoNbrOfOp3 39 X

CCa Schaltspielzahl nvoNbrOfOp1 41

CCb Schaltspielzahl nvoNbrOfOp2 43

Motorbetriebsstunden nvoCumRunT 33

Thermische Belastung novCalcProcValue 19

Rückmeldung GPI1 nvoGpIn1 74 X

Rückmeldung GPI2 nvoGpIn2 75 X

Rückmeldung GPO1 nvoGPOut1Fb 71 X

Rückmeldung GPO2 nvoGPOut2Fb 73 X

Konfiguration CRC nvoParFileCRC16 76

Zeit bis Reset möglich nvoTimeToReset 21

Zeit bis Auslösung nvoTimeToTrip 20

5.4 Warnungen und Ereignisse

Eine Warnung lässt sich definieren als ein Wechsel von Daten oder Zuständen von einem beliebigenZustand in einen unnormalen Zustand. Der Übergang von Daten in einen unnormalen Zustand kann inder Überschreitung der voreingestellten Warnschwelle bestehen, z.B. wenn der Phasenstrom des Motorsden eingegebenen Grenzwert für den Phasenstrom übersteigt. Die Warnung entfällt sobald die Warnungs-ursache behoben ist.

Ein Ereignis lässt sich definieren als ein Wechsel von Daten oder Zuständen von einem beliebigenZustand in einen normalen Zustand. Der Übergang von Daten in einen normalen Zustand kann in demÜberschreiten eines voreingestellten Werts bestehen, z.B. wenn der Phasenstrom des Motors vom War-nungsniveau in den Normalzustand zurückgeht.

Alle von der MCU erzeugten Warnungen und Ereignisse werden beim Auftreten mit einer Zeitmarke dergeräteinternen Zeit versehen. Das Auftreten der Warnungs- und Ereignisdaten wird über spezielle Netz-werkausgangsvariablen an die anderen Geräte gemeldet.

Alle Warnungen und Ereignisdaten werden im Ereignis- und Warnungsspeicher des Geräts zur späterenAusgabe abgelegt. Insgesamt haben die FIFO-Speicher (First in - first out) eine Kapazität von höchstens20 Ereignissen und 20 Warnungen. Ein FIFO-Pufferspeicher mit 20 Einträgen bedeutet, dass die jeweilsneuesten 20 Einträge aus dem zirkulierenden Speicher gelesen werden können, wobei die ältesten Einträ-ge von den neuesten überschrieben werden.

Bei „gleichzeitiger“ Aktivierung mehrerer Warnungen derselben Schutzfunktion wird nur die schwerwie-gendste Warnung angezeigt.

Die Warnung Parametrierfehler zeigt im Wertefeld an, welcher Parameter außerhalb des zulässigen Be-reichs liegt oder einen anderen Fehler aufweist. Die Werte im Wertefeld werden im nächsten Kapitel diesesHandbuchs erläutert.

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Notizen: 6 MCU-Parametrierung6.1 Überblick

Mit Parametrierung ist hier die Belegung von MCU-Parametern mit Werten gemeint. Bevor die MCU para-metriert werden kann, muss sie eingeschaltet und im INSUM System installiert sein.

Voraussetzung für die Parametrierung ist, daß der betreffende Motor gestoppt wird. Während des Parame-trierens (Offline-Modus) kann die MCU weder Motor noch Starter steuern. Es wird das Ereignis „Gerät istOffline“ ausgegeben.

Die MCU-Parameter können vom Parametriergerät/-programm (z.B. MMI oder Operator Station) über denLON-Filetransfer von den MCUs ausgelesen oder umgekehrt an die MCUs übertragen werden. Das Para-metriergerät/ -programm kann die Parameterdatei lesen, neue Parameter in die Datei einfügen und dieDatei insgesamt oder teilweise in die zu parametrierende MCU zurück übertragen.

Nach dem Übertargen der neuen Parameter wird die MCU wieder in den Online-Modus gesetzt. Im Online-Zustand prüft die MCU die Parameterbereiche. Wenn die MCU in den Parametern Fehler feststellt, wird dieWarnung „Parametrierfehler“ ausgegeben, und die entsprechende Parameter-ID im Wertefeld gibt denfehlerhaften Parameter an.

6.2 MCU-Dateien

6.2.1 Gerätedatendatei

Die Gerätedatendatei enthält Debug-Informationen für die MCU-Software. Die Gerätedaten sind im Klartextaufgeführt. Dieselben Daten finden sich auch in der Parameterwertedatei im Abschnitt mit reinem Lesezu-griff.

6.2.2 Warnungs- und Ereignispuffer

Alle Ereignisse und Warnungen werden in Warnungs- und Ereignispuffern gespeichert. Siehe KapitelWarnungen und Ereignisse.

6.2.3 Parameterdateien

Die MCU enthält drei Dateien für die Parametrierung:

• Parametermusterdatei• Parameterwertedatei und• Voreingestellte Parameterwertedatei

Die Parametermusterdatei ist eine Datei, die nur gelesen werden kann. Sie enthält Parameterangabenwie Parametertyp, Größe, Bereich usw. Das Parametriergerät kann anhand dieser Datei die Parameter-struktur und andere parameterbezogenen Daten des Geräts lesen.

Die Parameterwertedatei ist eine Datei mit Lese-/Schreibzugriff und enthält die Rohwerte der Parameter.Diese Datei wird vom Parametriergerät gelesen, um die aktuellen Einstellungen der Parameterwerte zuermitteln, und beschrieben, um neue Parameterwerte einzustellen. Ein Teil der Parameterwertedatei kannnur gelesen werden.

Die Voreingestellte Parameterwertedatei ist eine spezielle Parameterwertedatei zur Voreinstellung vonWerten für statistische Zähler der Motorbetriebsstunden und Schaltspiele der Motorschütze.

6.3 MCU-Parameter

Die MCU-Parameter werden mit Erläuterungen, möglichen Bereichen und ihren voreingestellten Werten inder MCU Parameterbeschreibung aufgeführt.

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Notizen: Anhang A: E/A-BeschreibungAbbildung 51. E/A, MCU_-1.

GRUNDPLATTE

X11 X13

4

3

I3B

I2B

I1B

CWDALB

CWDALA

GPOCOM

GPO1

RUNS CW

GPO2

READY

RUNS CCW

TRIP

ALARM

START1

LOCAL

STOP

START2

LOCAL

RESET

LIMIT1

EMSTOP

GPI1

LIMIT2

RTM

GPI2

UAUX1 (0 VDC)

24VRTM

UAUX1 (+24 VDC)

UAUX1 (0 VDC)

CFC/Torque

UAUX1 (+24 VDC)

NC

NC

NC

NC

I0B

I0A

UAUX1 (L)

CCWDLI

NC

CCLI

NC

CCA

NC

SGBSHIELD

SGBB

SGBA

CCC

CCB

DFP_RUNS

NC

NC

0VDC

DFP_TRIP

DFP_READY

TRIP

SD

TEST

MCB

0VDC

0VDC

CFB

CFA

NC

NC

GPI2

GPI1

CFC

PTCB

PTCA

I0B

I0A

I3A

I2A

I1A AWG24

AWG20

1,0 mm2

max 35 mm2

2,5 mm2

E/A in MCU1 und MCU2

E/A nur in MCU2

HAUPTGERÄT

3

2

1

6

5

4

9

8

7

12

11

10

15

14

13

18

17

16

21

20

19

24

23

22

27

26

25

30

29

28

GROUND

34

33

32

31

T3

T2

T1

3

2

1

3

2

1

6

5

4

9

8

7

10

2

1

5

4

3

6

1

4

3

2

7

6

5

10

9

8

14

13

12

11

2

1

L3

L2

L1

SPANNUNGS-EINHEIT

STROM-MESSGERÄT

X16

X18X17

X12

X15

X14

3

UAUX2 N

UAUX2 L

Schalterstellung entspricht Standardeinstellung.

MVML3

MVML2

MVML1

2

1

2

1

AWG28

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Notizen: Abbildung 52. E/A, MCU_-2, MCU_-3.

X13

4

3

I3B

I2B

I1B

CWDALB

CWDALA

GPOCOM

GPO1

RUNS CW

GPO2

READY

RUNS CCW

TRIP

ALARM

START1

LOCAL

STOP

START2

LOCAL

RESET

LIMIT1

EMSTOP

GPI1

LIMIT2

RTM

GPI2

UAUX1 (0 VDC)

NC

UAUX1 (+24 VDC)

UAUX1 (0 VDC)

CFC/TORQUE

UAUX1 (+24 VDC)

DGND

IDCLOCK

24VDIGI

IDDATA

GROUND

I0B

I0A

NC

CCWDLI

NC

CCLI

NC

CCA

NC

SGBSHIELD

SGBB

SGBA

CCC

CCB

DFP RUNS

NC

0VDC

DFP TRIP

DFP READY

External Trip

SD

TEST

MCB

24VDIGI

24VDIGI

CFB

CFA

NC

NC

GPI2

GPI1

CFC

PTCB

PTCA

I0B

I0A

I3A

I2A

I1A

3

2

1

6

5

4

9

8

7

12

11

10

15

14

13

18

17

16

21

20

19

24

23

22

27

26

25

30

29

28

GROUND

34

33

32

31

T3

T2

T1

3

2

1

3

2

1

6

5

4

9

8

7

10

2

1

5

4

3

6

1

4

3

2

7

6

5

10

9

8

14

13

12

11

2

1

L3

L2

L1

X16

X18X17

X12

X15

X14

3

UAUX2 (N)

UAUX2 (L)

MVML3

MVML2/N

MVML1

2

1

2

1

NC

X11

Reg

NC

NC

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Notizen: Anhang B: Parametrierfehler-CodesTabelle 64. Codes und mögliche Ursachen für Parametrierfehler.

ID / Wert Funktion Parameterbezeichnung Erläuterung

001 System Status Sendezyklus Wert außerhalb des zulässigenBereichs

002 System NV Sendezyklus Wert außerhalb des zulässigenBereichs

003 Starterkonfiguration Notaus Reset Modus Ungültiger Wert

008 Starterkonfiguration Externer STW2 primärs. Wert außerhalb des zulässigenBereichs

009 Starterkonfiguration Externer STW1 primärs. Wert außerhalb des zulässigenBereichs

010 Starterkonfiguration Externer STW sekun-därs.

Wert außerhalb des zulässigenBereichs

011 Starterkonfiguration Nennstrom Wert außerhalb des zulässigenBereichs

012 Starterkonfiguration Anlaufstromverhältnis Wert außerhalb des zulässigenBereichs

013 Starterkonfiguration Nennstrom N2 Wert außerhalb des zulässigenBereichs

014 Starterkonfiguration Anlaufstromverhältnis N2 Wert außerhalb des zulässigenBereichs

015 System I Sendehysterese Bereich überschritten

016 Starterkonfiguration Phasenzahl Ungültiger Wert

018 Thermischer Überlastschutz Reset Modus Ungültiger Wert

021 Thermischer Überlastschutz TOL Warnschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

023 Thermischer Überlastschutz Auslöseklassen t6 Wert außerhalb des zulässigenBereichs

024 Thermischer Überlastschutz Abkuehlzeitfaktor Wert außerhalb des zulässigenBereichs

025 Thermischer Überlastschutz Ia / In Faktor Wert außerhalb des zulässigenBereichs

026 Thermischer Überlastschutz Auslöseklassen (te) Bereich überschritten

027 Starterkonfiguration Rückmeldeverzögerung Bereich überschritten

029 Thermischer Überlastschutz Auslöseklassen( t6) N2 Wert außerhalb des zulässigenBereichs

031 Thermischer Überlastschutz Ia / In Faktor N2 Wert außerhalb des zulässigenBereichs

032 Thermischer Überlastschutz Auslöseklassen (te) N2 Bereich überschritten

033 Phasenausfallschutz Warnschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

034 Phasenausfallschutz Auslöseschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

035 Phasenausfallschutz Auslöseverzögerung Bereich überschritten

036 Unterlastschutz Warnschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

037 Unterlastschutz Auslöseschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

038 Unterlastschutz Auslöseverzögerung Bereich überschritten

039 Leerlaufschutz Warnschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

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Notizen: ID / Wert Funktion Parameterbezeichnung Erläuterung

040 Leerlaufschutz Auslöseschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

041 Leerlaufschutz Auslöseverzögerung Bereich überschritten

042 Blockierschutz Warnschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

043 Blockierschutz Auslöseschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

044 Blockierschutz Auslöseverzögerung Bereich überschritten

045 Erdschlussschutz Warnschwelle Bereich überschritten

046 Erdschlussschutz Auslöseschwelle Bereich überschritten

047 Erdschlussschutz Auslöseverzögerung Bereich überschritten

049 Erdschlussschutz Erdschlusswandler Ungültiger Wert

050 Schieflastschutz Warnschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

051 Schieflastschutz Auslöseschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

052 Schieflastschutz Auslöseverzögerung Bereich überschritten

053 Unterlastschutz cosphi Warnschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

054 Unterlastschutz cosphi Auslöseschwelle Bereich überschritten

055 Unterlastschutz cosphi Auslöseverzögerung Bereich überschritten

058 Drehzahlüberwachung Auslöseverzögerung Bereich überschritten

060 Thermistorschutz Warnschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

061 Thermischer Überlastschutz Thermisches Modell Thermistor muss bei EExeaktiv sein

064 Thermistorschutz Kurzschluss Auslöse-schwelle

Wert außerhalb des zulässigenBereichs

065 Unterspannungsschutz Warnschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

066 Unterspannungsschutz Auslöseschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

067 Unterspannungsschutz Auslöseverzögerung Wert außerhalb des zulässigenBereichs

068 Unterspannungsschutz Resetschwelle Wert außerhalb des zulässigenBereichs

069 Unterspannungsschutz Max. U-Ausfallzeit Bereich überschritten

070 Unterspannungsschutz Staffelzeit: Bereich überschritten

071 Startbegrenzungsschutz Zeitintervall Bereich überschritten

072 Startbegrenzungsschutz Anzahl Starts/Zeit Wert außerhalb des zulässigenBereichs

075 Starterkonfiguration Failsafe Status Status für Antriebsart nichtzulässig

076 Starterkonfiguration Failsafe timeout Wert außerhalb des zulässigenBereichs

077 Starterkonfiguration Antriebsart Ungültiger Wert

078 Starterkonfiguration Motoranlaufzeit Bereich überschritten

079 Starterkonfiguration Motoranlaufzeit N2 Bereich überschritten

080 Starterkonfiguration Temp. Motorumgebung Wert außerhalb des zulässigenBereichs

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Notizen: ID / Wert Funktion Parameterbezeichnung Erläuterung

081 Wartungsfunktionen Motorlaufzeit Warnung Wert außerhalb des zulässigenBereichs

082 Starterkonfiguration S/D Umschaltstrom Wert außerhalb des zulässigenBereichs

084 Starterkonfiguration Sanftstartzeit Bereich überschritten

085 Starterkonfiguration Sanftstopzeit Bereich überschritten

086 Starterkonfiguration Autotrafo Startzeit Bereich überschritten

091 Motorgruppen Gruppenstartrichtung Ungültiger Wert

092 Motorgruppen Gruppenstartverzög. Bereich überschritten

093 Motorgruppen Gruppenstopverzögerung Bereich überschritten

094 Unterspannung Nennspannung Wert außerhalb des zulässigenBereichs

097 Wartungsfunktionen CCa Schaltspielwarnung Wert außerhalb des zulässigenBereichs

098 Wartungsfunktionen CCb Schaltspielwarnung Wert außerhalb des zulässigenBereichs

099 Wartungsfunktionen CCc Schaltspielwarnung Wert außerhalb des zulässigenBereichs

100 System SU lifelist timeout Wert außerhalb des zulässigenBereichs

103 Universal E / A UniAusgang1-EIN-Wert Bereich überschritten

104 Universal E / A UniAusgang1-AUS-Wert Bereich überschritten

105 Universal E / A UniAusgang2-EIN-Wert Bereich überschritten

106 Universal E / A UniAusgang2-AUS-Wert Bereich überschritten

107 Universal E / A GPI1‘EIN‘-Wert Bereich überschritten

108 Universal E / A GPI1 ‘AUS‘-Wert Bereich überschritten

109 Universal E / A GPI2 ‚EIN‘-Wert Bereich überschritten

110 Universal E / A GPI2 ‚AUS‘-Wert Bereich überschritten

122 Unterspannung Max. Wiederanlaufzeit Bereich überschritten

123 Starterkonfiguration MCB Reset Modus Ungültiger Wert

124 Starterkonfiguration Externer Reset Modus Ungültiger Wert

125 Thermistorschutz Kabelkompensation Bereich überschritten

126 Unterspannungsschutz Externe Trafo installiert Ungültiger Wert

127 Unterspannungsschutz Externer Trafo sekun-därs.

Wert außerhalb des zulässigenBereichs

128 Unterspannungsschutz Externer SPW prim. Wert außerhalb des zulässigenBereichs

150 Geraetedaten Interner STW Typ Nennstrom liegt außerhalb desBereichs

160 Geraetedaten Interner Trafo-Sensor Kein Gerät, aber Unterspan-nungsschutz aktiv

161 Geraetedaten Interner Trafo-Sensor Kein Gerät, aber cosphi-Schutz aktiv

162 Antriebsart Thermisches Modell EExe ohne Umgeb.temp. 40°C

163 Antriebsart Thermisches Modell EExe ohne TOL-Schutz

164 Antriebsart Thermisches Modell EExe ohne Phasenausfall-schutz

165 Antriebsart Thermisches Modell EExe ohne Schieflastschutz

166 Starterkonfiguration Phasenzahl Eine Phase, Schieflastschutznicht deaktiviert

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Notizen: Anhang C: Digitaleingangs-Konfiguration von MCU1 und MCU2Tabelle 65. Digitaleingangskonfiguration

Vorgabe Parameter = ‘Schließer’ Parameter = ‘Öffner’ Def Bit

X13:12START1

Motor startet in Richtung 1wenn Kontakt geschlossen.

Motor startet in Richtung 1wenn Kontakt offen.

Schl 0

X13:13START2

Motor startet in Richtung 2wenn Kontakt geschlossen.

Motor startet in Richtung 2wenn Kontakt offen.

Schl 1

X13:14STOP

Motor stopptwenn Kontakt geschlossen

Motor stopptwenn Kontakt offen

Ö 2

X13:15RESET

Störung Rücksetzen ausgeführtwenn Kontakt geschlossen

Störung Rücksetzen ausgeführtwenn Kontakt offen

Schl 3

X13:16LOCAL

Steuerung Vorort aktiviertwenn Kontakt geschlossen

Steuerung Vorort aktiviertwenn Kontakt offen

Schl 4

X13:17EMSTOP

Not-Aus ausgeführtwenn Kontakt geschlossen

Not-Aus ausgeführtwenn Kontakt offen

Ö 5

X14:1TEST

Teststellung aktiviertwenn Kontakt geschlossen

Teststellung aktiviertwenn Kontakt offen

Schl 6

X14:2SD

Hauptschalter ist AUSwenn Kontakt geschlossen

Hauptschalter ist AUSwenn Kontakt offen

Schl 7

X14:6MCB

Automatenfall ausgeführtwenn Kontakt geschlossen

Automatenfall ausgeführtwenn Kontakt offen

Schl 8

X14:7CFA

Schütz A ist geschlossenwenn Kontakt geschlossen

Schütz A ist geschlossenwenn Kontakt offen

Schl 9

X14:8CFB

Schütz B ist geschlossenwenn Kontakt geschlossen

Schütz B ist geschlossenwenn Kontakt offen

Schl 10

X14:3SDRI

SDR-Störung ausgeführtwenn Kontakt geschlossen

SDR-Störung ausgeführtwenn Kontakt offen

Schl 11

X14:9CFC/Drehmoment

Schütz C ist geschlossenwenn Kontakt geschlossen

Schütz C ist geschlossenwenn Kontakt offen

Schl 12

X13:18Grenzwert 1

Endlagenschalter 1 aktiviertwenn Kontakt geschlossen

Endlagenschalter 1 aktiviertwenn Kontakt offen

Schl 13

X13:9Grenzwert 2

Endlagenschalter 2 aktiviertwenn Kontakt geschlossen

Endlagenschalter 2 aktiviertwenn Kontakt offen

Schl 14

X13:23RTM

Eingang Drehzahlüberwachungaktiviert wenn Kontakt geschlos-sen

Eingang Drehzahlüberwachungaktiviert wenn Kontakt offen

Schl 15

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Notizen: Anhang D: Übersicht MCU Hardware- und SoftwarefunktionenTabelle 66. Softwarefunktionen von MCU1 und MCU2.

Art derFunktionalität

Funktionalität Gerät Anmerkungen

1.0 Schutzfunktion

1.1 Thermischer Überlastschutz (TOL)

1.2 Standard MCU1, 2

1.3 EEx e MCU2

1.4 Phasenausfallschutz MCU1, 2

1.5 Leerlaufschutz MCU1, 2

1.6 Blockierschutz MCU1, 2

1.7 Unterlastschutz MCU1, 2

1.8 Schieflastschutz MCU2

1.9 Unterspannungsschutz MCU2

1.10 Drehzahlüberwachung MCU2 Drehzahlüberwachungals Binäreingang

1.11 Thermistorschutz MCU2

1.12 Erdschlusschutz MCU2 Rechnerischer Weg nichtunterstützt

1.13 Startbegrenzung MCU2

1.14 Startverzögerung MCU2 Neue Funktion

1.15 Unterlastschutz cosphi MCU2

2.0 Antriebsart

2.1 GA MCU1, 2 Optionen Verklinkung undSanftanlauf

2.2 WA MCU1, 2 Optionen Verklinkung undSanftanlauf

2.3 GA-RCU, MCU1, 2

2.4 WA-RCU MCU2

2.5 GA-Stern/Dreieck MCU2

2.6 WA-Stern/Dreieck MCU2 Wendeantrieb nichtunterstützt

2.7 GA-2N MCU2

2.8 WA-2N MCU2 Wendeantrieb nichtunterstützt

2.9 Stellantrieb MCU2

2.10 Spartrafo MCU2

3.0 AndereFunktionen

3.1 Motorgruppen MCU1, 2

3.2 Failsafe-Funktionalität MCU1, 2

3.3 Watchdog–Funktionalität MCU1, 2

3.4 Steuerung Bus / Vorort MCU1, 2

3.5 Echtzeituhr MCU1, 2

3.6 Externe Auslösung (virtuellerEingang)

MCU1, 2

3.7 Universal E / A MCU2

3.8 Rückmeldeüberwachung MCU1, 2 Einstellbare Verzögerung

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Notizen: Art derFunktionalität

Funktionalität Gerät Anmerkungen

4.0 Protokollierung/Überwachung

4.1 Phasenströme (abs/rel) MCU1, 2

4.2 Schaltspielzahl MCU1, 2

4.3 Motorbetriebsstunden MCU1, 2

4.4 Rechnerische thermische Belastung MCU1, 2

4.5 Zeit bis Auslösung MCU1, 2

4.6 Zeit bis Reset möglich MCU1, 2

4.7 Warnungs- und Ereignisprotokolle MCU1, 2 Warnungen/Ereignisse mitZeitmarke

4.8 Spannungsprotokoll MCU2

4.9 Leistungsfaktor MCU2

4.10 Wirkleistung MCU2

4.11 Blindleistung MCU2

4.12 Erdschlussstrom MCU2

4.13 Frequenz MCU2

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Notizen: Tabelle 67. Hardwarefunktionen von MCU1 und MCU2.

Art derFunktionalität

Funktionalität Gerät Anmerkungen

1.0 Relaisausgang

1.1 CCA, CCB MCU1, 2

1.2 CCC MCU2

1.3 GPO1, 2 MCU2 Universalausgang

2.0 LED-Ausgang

2.1 EIN1 MCU1, 2

2.2 EIN2 MCU1, 2

2.3 Bereit MCU1, 2

2.4 Ausgelöst MCU1, 2

2.5 Warnung MCU1, 2

2.6 Vorort MCU1, 2

2.7 DFP_runs, _ready, _trip MCU1, 2

3.0 Steuerungs-eingang

3.1 Vorort MCU1, 2

3.2 Reset MCU1, 2

3.3 START1 MCU1, 2

3.4 START2 MCU1, 2

3.5 Stop MCU1, 2

3.6 EMSTOP MCU1, 2

3.7 Test MCU1, 2

3.8 SD MCU1, 2

3.9 Störung MCU1, 2 Funktionalität auf externenStörungseingang umgestellt

3.10 Automat (MCB) MCU1, 2

3.11 CFA, B MCU1, 2

3.12 CFC MCU2

3.13 GPI1, 2 MCU2 Universaleingänge

4.0 Messeingänge

4.1 Stromeingang MCU1, 2 Drehstrom

4.2 Spannungseingang: MCU2 Dreiphasige Spannung

4.3 PTC Eingang MCU2

4.4 RCT-Eingang MCU2 Erdschlusswandler(Erdschlussstrom).

4.5 RTM-Eingang MCU2 Impulseingang für Drehzahl-überwachung

5.0 Feldbus-Schnittstelle

5.1 LONWORKS MCU1, 2

6.0 Watchdog-Relais

6.1 CCWDLI MCU1, 2 Eingang für Schützsteue-rungsrelais

6.2 Watchdog–Signal MCU1, 2 Signalausgang

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Notizen: Art derFunktionalität

Funktionalität Gerät Anmerkungen

7.0 Spannungsver-sorgung

7.1 Uaux1 MCU1, 2 +24 VDC Hilfsspannungsver-sorgung

7.2 Uaux1 MCU2 230 VAC Hilfsspannungsver-sorgung

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Notizen: Anhang E: Technische DatenElektrische Daten

Hauptstromkreis

Bemessungsbetriebsspannung (Ue) 230/400 V oder 400 / 690 V

Bemessungsisolationsspannung (Ui) 400 V oder 690 V

Bemessungsstossspannungsfestigkeit (Uimp) 4 kV oder 6 kV

Bemessungsbetriebstrom (Ie) 0,1 ... 3,2 A oder

2,0 … 63 A

Bemessungsfrequenz 50 / 60 Hz (-5%, +3 %)

Bedingter Bemessungskurzschlussstrom (Iq eff.) 400 V oder 690 V 50 kA

Strommessbereich 0,05 ... 10 x In

Spannungsmessbereich 0,65 x 1,1 x Un

Steuerstromkreis

Bemessungsbetriebsspannung (Ue) 24 VDC oder 230 VAC

Bemessungsisolationsspannung (Ui) - oder 250 V

Bemessungsstossspannungsfestigkeit (Uimp) - oder 4 kV

Bemessungsbetriebstrom (Ie) 2 A (DC-13) oder

2 A (AC-15)

Bemessungsfrequenz 50/60 Hz

Bedingter Bemessungskurzschlussstrom (Iq eff.) 1 kA

Hilfsspannungsversorgung 1 (UAUX1)

Bemessungsbetriebsspannung (Ue) 24 VDC

Betriebsspannungsbereich +19…+33 VDC

Hilfsspannungsversorgung 2 (UAUX2)

Bemessungsbetriebsspannung (Ue) 220/230 VAC

Bemessungsbetriebsspannungsbereich (Ue) 0.85 x Ue min…1.1 x Ue max

Bemessungsisolationsspannung (Ui) 250 VAC

Bemessungsfrequenz 50/60 Hz

Leistungsaufnahme

Leistungsaufnahme UAUX1

Typisch 4,7 W

Maximal (MCU1) 7,2 W

Maximal (MCU2) 8,2 W

Leistungsaufnahme UAUX2

Bemessungsleistung 10 VA

Leistungsaufnahme der Spannungsmessung

400 VAC 1 VA

690 VAC 2 VA

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Notizen:Digital-Eingänge

Anzahl der Digital-Eingaenge

MCU1 12

MCU2 17

Anzahl Universaleingänge

MCU1 -

MCU2 2

Strom bei geschlossenem Kontakt (Spitze) 2.6…10 mA

Strom bei offenem Kontakt (Spitze) 0…0,8 mA

Wählbarer Schalterkontaktyp(per Softwareparameter)

Schließer

Öffner

Eingangsabtastzyklus 25 ms

LED Ausgänge

Anzahl der LED Ausgänge

MCU1 9

MCU2 9

Ausgangsspannung 14,0 – 25 VDC

Ausgangsstrom (kurzschlusssicher) 20…32 mA

Universal- und Watchdog-Relaisausgänge

Anzahl Universalausgangsrelais

MCU1 -

MCU2 2

Anzahl Watchdog Relaisausgaenge

MCU1 1

MCU2 1

Bemessungsbetriebsstrom 0,5 A

Bemessungsbetriebsspannung 24 VDC

Feldbus-Schnittstelle

Protokoll LONWORKS

Transceivertyp FTT-10A

Transceiver-Bitrate 78 kbit/sek

Interner Kondensator zum Schutzschirmanschluss 100 nF

Umgebungsbedingungen

Umgebungstemperaturbereich

Lagerung -25 – +85 °C

Normalbetrieb -5 – +55 °C

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Notizen: Normen

IEC 60947-1 „Niederspannungsschaltanlagen“

Teil 1: Allgemeine Regeln, Ausgabe 2.2.1998-11

IEC 60947-4-1 „Niederspannungsschaltanlagen“

Teil 4: Schütze und Motorstarter, Erste Ausgabe, 1990-07

Abschnitt Eins - Elektromechanische Schütze und Motorstarter

Ergänzung 1, 1994-11

Ergänzung 2, 1996-08

IEC 60947-5-1 „Niederspannungsschaltanlagen“

Teil 5: Steuerstromkreisgeräte und Schaltelemente, ErsteAusgabe, 1990-03

Abschnitt Eins - Elektromechanische Steuerstromkreisgeräte

Ergänzung 1, 1994-05

Ergänzung 2, 1996-08

EMV

Elektrostatische Entladungen EN 61000-4-2 (1995), Stufe 3

Elektromagnetisches Feld EN 61000-4-3 (1996), Stufe 3

ENV 50204 (1995)

Schnelle Kurzzeitstöße EN 61000-4-4 (1995), Stufe 4

Spannungsstöße(1,2/50 µs - 8/20 µs)

EN 61000-4-5 (1995), Stufe 3

Störaussendungen

Leitungsgeführte Hochfrequenz-emissionsprüfungen

EN 55022 (1994), Klasse B

Prüfung der Hochfrequenz-emissionsstrahlung

EN 55022 (1994), Klasse B

Oberwellenströme EN 61000-3-2 (1995), Klasse A

Spannungsschwankungen undFlimmern

EN 61000-3-3 (1995)

Zulassungen

PTB (Physikalisch-Technische Bundesanstalt) PTB Ex 01-30061 26. Oktober 2001Weitere Informationen erhalten Sie vom Hersteller.

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Notizen: Anhang F: TypenschlüsselBezieht sich auf Hardware -3

Typenschlüssel Funktionalität In Vmeas Uaux1 Uaux2

MCU1A01C0-3 MCU1 0,1-3,2 A - 24 VDC -

MCU1A02C0-3 MCU1 2,0-63 A - 24 VDC -

MCU2A01C0-3 MCU2 0,1-3,2 A - 24 VDC -

MCU2A02C0-3 MCU2 2,0-63 A - 24 VDC -

MCU2A01V2-3 MCU2 0,1-3,2 A 380-690 VAC 24 VDC -

MCU2A02V2-3 MCU2 2,0-63 A 380-690 VAC 24 VDC -

MCU2AB1V2-3 MCU2 0,1-3,2 A 380-690 VAC 24 VDC 230 VAC

MCU2AB1V2-3 MCU2 2,0-63 A 380-690 VAC 24 VDC 230 VAC

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Notizen: Anhang G: Verzeichnis der Abbildungen und TabellenAbbildungsverzeichnis

Abbildung 1. MCU2 mit Spannungseinheit. 6Abbildung 2. INSUM Systemkonfiguration mit Motor Control Units (MCU). 6Abbildung 3. Klemmen an der Unterseite der MCU und der Spannungseinheit VU. 9Abbildung 4. Klemmen an der Seite des Geräts. 9Abbildung 5. Anschluss des Drehzahlmessers 15Abbildung 6. Genauigkeit des Leistungsfaktors. 18Abbildung 7. Verdrahtung der Schützsteuerung für GA-Antriebe, MCU1 und MCU2. 20Abbildung 8. Verdrahtung der Schütz-Steuerung für WA-Antriebe, MCU1 und MCU2. 21Abbildung 9. Steuerkreis für verklinkte GA-Antriebe mit normalen Schützen, MCU2. 22Abbildung 10. Steuerkreis für verklinkte WA-Antriebe mit normalen Schützen, MCU2. 23Abbildung 11. Steuerkreis für verklinkte GA-Antriebe, mechanisch verklinktes Schütz. 23Abbildung 12. Steuerkreis für verklinkte GA-Antriebe, magnetisch verklinktes Schütz. 23Abbildung 13. Steuerkreis für GA-Sanftanläufer, MCU2. 24Abbildung 14. Steuerkreis mit Sanftanläufer für WA, MCU2. 24Abbildung 15. Steuerkreis für GA-Sanftanläufer, verklinkte Schütze. 25Abbildung 16. Steuerkreis mit Sanftanläufer für WA, verklinkte Schütze. 25Abbildung 17. Startabläufe für Sanftanläufer mit Verzögerungszeiten. 26Abbildung 18. Stopabläufe für Sanftanläufer mit Verzögerungszeiten. 26Abbildung 19. Steuerkreis für GA/RCU-Antriebe für MCU1. 27Abbildung 20. Steuerkreis für GA/RCU-Antriebe für MCU2. 27Abbildung 21. Steuerkreis für GA-S/D-Antriebe, MCU2. 29Abbildung 22. GA-S/D-Antriebe Umschaltparameter, Prinzipdiagramm. 29Abbildung 23. Steuerkreis für GA-2N-Antriebe, Dahlander, MCU2. 30Abbildung 24. Steuerkreis für GA-2N, mit zwei Schützen, separate Wicklungen. 31Abbildung 25. Anschluss des externen Stromwandlers für GA-2N an die MCU2. 31Abbildung 26. Steuerkreis für Stellantriebe mit Endlagenschaltern, MCU2. 32Abbildung 27. Steuerkreis für Stellantriebe mit Drehmomentschalter, MCU2. 32Abbildung 28. Steuerkreis für Spartrafo-Antriebe, Beispiel 1. 33Abbildung 29. Steuerkreis für Spartrafo-Antriebe, Beispiel 2. 34Abbildung 30. Steuerkreis für Spartrafo-Antriebe, Beispiel 3. 34Abbildung 31. Prinzipdarstellung der thermischen Simulation. 36Abbildung 32. Funktionalität Startfreigabeschwelle. 39Abbildung 33. Thermische Schutzauslösung, Funktionalität (Störung Resetschwelle, θs). 40Abbildung 34. Thermische Überlastwarnung (TOL Warnschwelle θal und Warnung rücksetzen θalreset). 40Abbildung 35. Warnmeldung Thermische Überlast 41Abbildung 36. Temperaturanstieg beim Motorbetrieb. 42Abbildung 37. Abkühlung eines angehaltenen oder laufenden Motors. 42Abbildung 38. Prinzip der thermischen Simulation für einen Motor mit zwei Drehzahlen. 44Abbildung 39. Phasenausfallschutz in der MCU. 44Abbildung 40. Unterlastschutz durch die MCU. 45Abbildung 41. Unterlastschutz cosphi. 46Abbildung 42. Leerlaufschutz durch die MCU. 46Abbildung 43. Blockierschutz durch die MCU. 47Abbildung 44. Erdschlussschutz durch die MCU2. 48Abbildung 45. Schieflastschutz durch die MCU2. 49Abbildung 46. Thermistorschutz. 50Abbildung 47. Unterspannungsschutzfunktion. 51Abbildung 48. Startbegrenzung für Startanzahl 3 innerhalb des Zeitintervalls.. 52Abbildung 49. Startverzögerung, Funktionsprinzip. 53Abbildung 50. Schützbetätigung während der Rückmeldeverzögerung. 54Abbildung 51. E/A, MCU_-1. 62Abbildung 52. E/A, MCU_-2, MCU_-3. 63

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Notizen: Tabellenverzeichnis

Tabelle 1. Geräteklemmen. 8Tabelle 2. Empfohlene Stecker und Kabel 8Tabelle 3. Hilfsspannungsbereiche (UAUX1 und UAUX2) und Optionen 10Tabelle 4. Eingangsklemmen und Pinbelegung für die Hilfsspannungsversorgung. 10Tabelle 5. Berechnung der Leistungsaufnahme (maximale stationäre Leistungsaufnahme). 10Tabelle 6. Digitale Eingangsklemmen- und Pinbelegung. 11Tabelle 7. LED-Ausgangsklemmen- und Pinbelegung. 12Tabelle 8. Funktionalität der LED-Ausgänge. 12Tabelle 9. Watchdog-Schütz Signalisierung - Klemmen und Pinbelegung. 13Tabelle 10. Schütz-Steuerung - Klemmen und Leitungen. 13Tabelle 11. Digitale Universaleingänge - Klemmen- und Pinbelegung. 14Tabelle 12. Digitale Universalausgänge - Klemmen- und Pinbelegung. 14Tabelle 13. Drehzahlüberwachung Klemmen- und Pinbelegung. 15Tabelle 14. PTC-Eingangsklemmen- und Pinbelegung. 15Tabelle 15. Feldbusschnittstelle - Klemmen- und Pinbelegung. 15Tabelle 16. Erdschlusswandler - Klemmen- und Pinbelegung. 16Tabelle 17. Erdschlusswandlertypen 16Tabelle 18. Lastwiderstandswerte bei Erdschlusswandlern. 16Tabelle 19. Empfohlene Zwischenwandler - Typen und Bezeichnungen. 17Tabelle 20. Spannungsmessung - Klemmen- und Pinbelegung 17Tabelle 21. Antriebsarten für MCU1 und MCU2. 19Tabelle 22. GA-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung 20Tabelle 23. WA-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung. 21Tabelle 24. Verklinkte Schütz-Steuerungsschnittstelle. 22Tabelle 25. Sanftanlauf-Parameter. 25Tabelle 26. GA/RCU-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung. 26Tabelle 27. WA/RCU-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung. 28Tabelle 28. GA-S/D-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung. 28Tabelle 29. Parameter zur Auswahl der Umschaltbedingung. 29Tabelle 30. GA-2N-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung 30Tabelle 31. Stellantriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung. 32Tabelle 32. Aktive Endlagenschalter- und Ereignismeldungen. 32Tabelle 33. Stellantrieb mit Drehmomentschalter und Ereignis-/Warnmeldungen 33Tabelle 34. Spartrafo-Antriebe, Schnittstelle zur Schütz-Steuerung. 33Tabelle 35. Verfügbare Schutzfunktionen je nach Gerätevariante. 35Tabelle 36. Bedingungen zur Deaktivierung von Schutzfunktionen (X=deaktiviert). 36Tabelle 37. Verwendete Abkürzungen und Begriffe (TOL). 37Tabelle 38. Parameter der Motor Control Unit. 37Tabelle 39. Koeffizient Temperatur Motorumgebung. 38Tabelle 40. IEC 60947-4-1 Auslöseklasse bei Umgebungstemp. 40°C, Ausgeglichener Motorstrom. 38Tabelle 41. Phasenausfallschutz, Parameter. 44Tabelle 42. Unterlastschutz, Parameter. 45Tabelle 43. Unterlastschutz cosphi, Parameter. 45Tabelle 44. Leerlaufschutz, Parameter. 46Tabelle 45. Blockierschutzfunktion, Parameter. 47Tabelle 46. Erdschlussschutz, Parameter. 48Tabelle 47. Schieflastschutz, Parameter. 48Tabelle 48. Parameter Drehzahlüberwachung. 49Tabelle 49. Thermistorschutz, Parameter. 49Tabelle 50. Unterspannungsschutzfunktion, Parameter. 50Tabelle 51. Anlaufbegrenzung, Parameter. 52Tabelle 52. Anlaufbegrenzung, Parameter. 53Tabelle 53. Rückmeldeüberwachung - Eingangsklemmen- und Pinbelegung. 54Tabelle 54. Rückmeldeverzögerung, Bereich 54Tabelle 55. Hauptschalter-Testeingangsklemmen- und Pinbelegung. 55Tabelle 56. Automaten-Eingangsklemmen- und Pinbelegung. 55Tabelle 57. Not-Aus-Eingangsklemmen- und Pinbelegung. 55Tabelle 58. Externe Auslösung - Eingangsklemmen- und Pinbelegung. 55Tabelle 59. Hauptschalter-Eingangsklemmen- und Pinbelegung. 56Tabelle 60. Universaleingänge - Klemmen- und Pinbelegung. 56Tabelle 61. Universalausgänge - Klemmen- und Pinbelegung. 56Tabelle 62. Steuerung Bus/Vorort - Eingangsklemmen- und Pinbelegung. 57Tabelle 63. Häufigkeit der Hintergrundaktualisierung entsprechend Parameter NV Sendezyklus (T). 60Tabelle 64. Codes und mögliche Ursachen für Parametrierfehler. 64Tabelle 65. Digitaleingangskonfiguration 67Tabelle 66. Softwarefunktionen von MCU1 und MCU2. 68Tabelle 67. Hardwarefunktionen von MCU1 und MCU2. 70

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Notizen: Anhang H: Begriffsbestimmungen und AbkürzungenAbkürzung Begriff Erläuterung/Kommentar

Backplane Grundplatte zur Aufnahme der folgenden ICU-Geräte:Router, Gateways, Systemuhr, Netzteil. Bestandteil derINSUM Communications Unit (siehe ICU).

CA Control Access Funktion des INSUM-Systems, über die Schaltberechti-gungen für jede Geräteebene (z.B. PLT, Gateway,Feldgerät) festgelegt werden können

CAT Control Access Table Tabelle der Schaltberechtigungsprioritäten

DCS Distributed Control System siehe auch PLT

Ereignis Ein Ereignis lässt sich definieren als Zustandsänderung.Ein Ereignis wird zur Warnung, wenn der Zustand alsabnormal definiert ist, bzw. zur Vorwarnung für eine zuerwartende Störung.

Eth Ethernet Schicht 1 des ISO-Schichtenmodells für Netzwerke;beschreibt die physikalischen Eigenschaften (Kabel,Stecker usw.) die zur Datenübertragung verwendetwerden

Feldgerät Zusammenfassende Bezeichnung für Geräte, die an denLON-Feldbus angeschlossen werden (z.B. Motorsteuer-geräte MCU oder Leistungsschalter-Auslösegerät)

GW Gateway Ein Gateway dient als Schnittstelle zwischen dem LON-Protokoll in INSUM und anderen Kommunikations-protokollen (z.B. TCP/IP, Profibus, Modbus)

GPI General Purpose Input Universaleingang. Digitaler Eingang der MCU zurbeliebigen Verwendung

GPO General Purpose Output Universalausgang. Digitaler Ausgang der MCU zurbeliebigen Verwendung

GPS Global Positioning System System zur Erfassung der aktuellen Position, derUniversalzeit und der Zeitzone. Mittels dieserTechnologie wird die exakte Zeitangabe füer dieProzessdatenerfassung bereitgestellt.

ICU INSUM Communications Unit Die INSUM Communications Unit besteht aus denKomponenten Grundplatte, Gateways, Routern, derSystemuhr und dem Netzteil. Sie bildet dieKommunikationsschnittstelle innerhalb INSUM sowiezwischen INSUM und übergeordneten Steuerungen

Früher verwendete Begriffe: SGC, SU(Schaltanlageneinheit)

INSUM Integrated System for User-optimized Motor-Management

Integriertes System für benutzeroptimiertesMotormanagement.Das Konzept von INSUM ist einePlattform zur Integration von intelligenten Bauteilen,Geräten und Softwarekomponenten im MNS-MotorControl Center bzw. in MNS-Energieverteilungsanlagen

INSUM OS INSUM Operator Station PC-Softwarebasiertes Hilfsmittel zur Parametrierung,Überwachung und Ansteuerung von Geräten innerhalbvon INSUM

ITS Intelligent Tier Switch Intelligenter Sicherungsschalter. Lastschalter mitSicherung der Baureihe ABB SlimLine mit integriertenSensoren und Mikroprozessor-gesteuerter Elektronik zurMessung und Überwachung

LON Local Operating Network LON wird als Abkürzung für das Netzwerk LonWorksverwendet.Eine modifizierte Version von LON findet alsSchaltanlagenbus Verwendung im INSUM-System.

LonTalk LonTalk-Protokoll Feldbus-Kommunikationsprotokoll in LonWorksNetzwerken.

LonWorks LonWorks Netzwerk Ein Kommunikationsnetz in LonWorks-Technologie, z.B.mit einem Neuron-Chip und dem Protokoll LonTalk.

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Notizen: Abkürzung Begriff Erläuterung/Kommentar

LS Leistungsschalter Leistungsschalter (in diesem Fall: ABB SACE Emax mitelektronischem Auslöser PR112-PD/LON)

MCU Motor Control Unit Motorüberwachungs- und Steuergerät. Reihe vonMikroprozessor-gesteuerten elektronischen Motor-steuerungsgeräten (Feldgeräten) im INSUM System. ImMNS-Motorstarter befindet sich dabei eine MCU, dieSchutz-, Steuerungs- und Überwachungsfunktionen füreinen Motor sowie den Motorstarter selbst übernimmt.

MMI Man Machine Interface INSUM-Benutzeroberfläche (Anzeige- und Bediengerät)auf Schaltanlagenebene zur Parametrierung undSteuerung von Kommunikations- und Feldgeräten.

MNS MNS Modulares Niederspannungsschaltanlagensystem vonABB

Modbus, Modbus RTU Feldbus-Kommunikationsprotokoll

NV,nv LON Network Variable LON Netzwerkvariable. Datenelement im LonTalk-Protokoll mit max. 31 Bytes Daten.

Nvi, nvi LON Network Variable Input LON-Bus Eingangsvariable

Nvo, nvo LON Network Variable Output LON-Bus Ausgangsvariable

OS Operator Station (OS) siehe INSUM OS

PLS, PLT Prozessleitsystem Übergeordnetes Leittechnik-System

Profibus DP Feldbus-Kommunikationsprotokoll mit zyklischerDatenübertragung

Profibus DP-V1 Feldbus-Kommunikationsprotokoll, Erweiterung vonProfibus DP zur azyklischen Datenübertragung undMulti-Master Betrieb

PR Programmable Release Programmierbarer Auslöser. Leistungsschalter-Schutz-/Auslösevorrichtung (in diesem Fall: ABB SACE EmaxPR112-PD/LON)

PTB Physikalisch-TechnischeBundesanstalt

Zuständige deutsche Behörde zur Genehmigung vonEx-e-Anträgen

PTC Positiver Temperatur-koeffizient

Ein temperaturempfindlicher Widerstand zur Erfassunghoher Motortemperaturen und Auslösung des Motors beiErreichen einer Störungsschwelle.

RCU Remote Control Unit Am Gerät vorhandene Schaltvorrichtung für denMotorstarter, über die der Motorstarter bei Bedienung vorOrt direkt und unter Umgehung der MCU geschaltet wird

Router Verbindungsgerät im LON-Netzwerk zur Verbindungverschiedener LON-Subnets. Gehört zur INSUMCommunications Unit

RTC Real Time Clock Echtzeituhr. Gehört zur INSUM-Systemuhr und kann alsZeitgeber im INSUM-System verwendet werden

SCADA Supervisory Control and DataAcquisition

Überwachende Steuerung und Datenerfassung

SGC Switchgear Controller Schaltgerätesteuerung. Veraltete Bezeichnung derINSUM Communications Unit, nicht mehr zu verwenden

SPS SpeicherprogrammierbareSteuerung

Untergeordnete Steuerung

Störung Eine Folge einer aktiven Warnung, z.B. beiÜberschreiten einer festgelegten Verzögerungszeit, oderFolge eines externen Auslösebefehls eines anderenGeräts zum Stop des Motors oder Auslösen desLeistungsschalters

STW Stromwandler Stromwandler

SU Switchgear Unit Schaltanlageneinheit. Veraltete Bezeichnung der INSUMCommunications Unit, nicht mehr zu verwenden

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INSUM®

MCU Handbuch

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1TGC 901020 M0101 Ausgabe Dezember 2001

Notizen: Abkürzung Begriff Erläuterung/Kommentar

Systemuhr INSUM-Gerät zur Zeitsynchronisation zwischen einemZeitgeber und allen MCUs. Gehört zur INSUMCommunications Unit, siehe ICU

TCP/IP Transmission ControlProtocol / Internet Protocol

Übertragungsprotokoll zur Datenübertragung perEthernet

TFLC Thermal Full Load Current Erklärung siehe MCU-Parameterbeschreibung

TOL Thermal Overload Erklärung siehe MCU-Parameterbeschreibung

VU Voltage Unit Spannungseinheit. Spannungsmessungs- u ndVersorgungseinheit für die MCU 2

Warnung Folge des Wechsels von Daten oder Zuständen voneinem beliebigen Zustand in einen unnormalen Zustand,z.B. beim Überschreiten einer festgelegten Warngrenze.

Wink Mit Hilfe der Wink-Funktion kann ein Gerät im LON-Netzwerk identifiziert werden. Wenn ein Gerät eine Wink-Meldung vom Feldbus erhält, reagiert es mit eineroptischen Anzeige (blinkende LED)

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Herausgeber: AST/SPDruckschriften-Nr.: 1TGC 901020 M0101

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