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health economy medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 9. NOVEMBER 2012 – 21 Sanofi Österreich verschenkt zum Weltdiabetestag 250 freispielbare Jahresabos für die mySugr Type 1 Diabetes App zum besseren Diabetes-Management. Mehr Infos unter: www.mysugr.at/sanofi-at Pharmariesen mussten im dritten Quartal bluten Roche im Glück Während nahezu alle großen Pharmakonzerne mit rückläufigen Umsätzen und Gewinnen zu kämpfen haben, ist Roche von Patentabläufen wenig betroffen und wächst. Ein Plus melden auch Bayer und Merck. Seite 25 © Roche/Foto Martin Stickler; panthermedia.net/Anna Liebiedieva / Montage: B. Schmid INHALT Healthcare > Selbstständige: Neuer Streit um Krankengeld 22 Pharmareport und Lifescience > Novartis hat Probleme mit Grippe-Impfstoff 25 > Institut Allergosan lädt zum Wiener „Darm-Tag“ 25 > Ferring: Hilfspaket soll Nebenwirkungen lindern 25 > DocMorris wird für Celesio zum Debakel 25 Medizintechnik und eHealth > Preis für Ärzteportal der CompuGroup 27 > Webportal „netdoktor.at“ geht an Zeitung Heute 27 Mundpflege-Mittel gegen Mundgeruch. Aus Ihrer Apotheke. Sicherer Atem für 12 Stunden www.cb12.at www.cb12.at SHORT Gesundheitsreform Die Ausga- ben der Bundesländer für die unter ihrer Verantwortung stehenden Krankenhäuser stei- gen weiter. Also soll gespart werden. Wie, wird seit Mona- ten verhandelt. Die Sparziele sind klar, doch jetzt wollen die Länder erneut zusätzliche Geldmittel. Bis Jahresende muss eine Lösung gefunden werden, sonst läuft der Ver- trag zwischen Ländern, Bund und Kassen aus. Deshalb soll es weitere Verhandlungen der Länder mit den Sozialversi- cherungen geben, kündigte die Landeshauptleutekonferenz an. Seite 22 Bundesländer-Serie Die Nähe zum Wohnort und die Basis- versorgung machen die Be- zirkskrankenhäuser zum kräf- tigen Fundament der Tiroler Spitäler. Dazu leistet das Lan- deskrankenhaus Innsbruck als Universitäts-Klinik Spitzenver- sorgung auf höchstem Niveau, die auch in den angrenzenden Bundesländern gefragt ist. „Dass die Spitalsambulanzen de facto Leistungssegmente übernehmen, die im nieder- gelassenen Bereich adäquat versorgt werden könnten, ist jedoch ein Manko“, erklärt Tirols Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP; Bild). Seite 23 © Volkshilfe Wien; Land Tirol/Schwarz © Land Tirol Super immun dank Superimmun Abwehrkräfte 3-fach gestärkt e x k l u s i v in ihrer apotheke e x k l u s i v www.superimmun.at Mit dem Extra-Vitamin D D In Österreich ist Roche-Geschäftsführer Beat Kasper gut aufgestellt, hat aber am gesamten Arzneimittelmarkt einen Platz verloren.

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medianet healtheconomy - die wöchentliche Berichterstattung über die Gesundheitswirtschaft - jeden Freitag in der Wirtschaftsfachtageszeitung medianet

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healtheconomymedianet inside your business. today.  Freitag, 9. november 2012 – 21

Sanofi Österreich verschenkt zumWeltdiabetestag 250 freispielbareJahresabos für die mySugr Type 1

Diabetes App zum besserenDiabetes-Management.

Mehr Infos unter: www.mysugr.at/sanofi-at

Pharmariesen mussten im dritten Quartal bluten

Roche im Glück Während nahezu alle großen Pharmakonzerne mit rückläufigen umsätzen und gewinnen zu kämpfen haben, ist roche von Patentabläufen wenig betroffen und wächst. ein Plus melden auch bayer und merck.  Seite 25

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Healthcare> Selbstständige: Neuer

Streit um Krankengeld 22

Pharmareport und Lifescience> Novartis hat Probleme

mit Grippe-Impfstoff 25> Institut Allergosan lädt

zum Wiener „Darm-Tag“ 25> Ferring: Hilfspaket soll

Nebenwirkungen lindern 25> DocMorris wird

für Celesio zum Debakel 25

Medizintechnik und eHealth> Preis für Ärzteportal

der CompuGroup 27> Webportal „netdoktor.at“

geht an Zeitung Heute 27

Mundpflege-Mittel gegen Mundgeruch. Aus Ihrer Apotheke.

Sicherer Atem für 12 Stundenwww.cb12.at

www.cb12.at

short

Gesundheitsreform Die Ausga-ben der Bundesländer für die unter ihrer Verantwortung stehenden Krankenhäuser stei-gen weiter. Also soll gespart werden. Wie, wird seit Mona-ten verhandelt. Die Sparziele sind klar, doch jetzt wollen die Länder erneut zusätzliche Geldmittel. Bis Jahresende muss eine Lösung gefunden werden, sonst läuft der Ver-trag zwischen Ländern, Bund und Kassen aus. Deshalb soll es weitere Verhandlungen der Länder mit den Sozialversi-cherungen geben, kündigte die Landeshauptleutekonferenz an. Seite 22

Bundesländer-Serie Die Nähe zum Wohnort und die Basis-versorgung machen die Be-zirkskrankenhäuser zum kräf-tigen Fundament der Tiroler Spitäler. Dazu leistet das Lan-deskrankenhaus Innsbruck als Universitäts-Klinik Spitzenver-sorgung auf höchstem Niveau, die auch in den angrenzenden Bundesländern gefragt ist. „Dass die Spitalsambulanzen de facto Leistungssegmente übernehmen, die im nieder-gelassenen Bereich adäquat versorgt werden könnten, ist jedoch ein Manko“, erklärt Tirols Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP; Bild). Seite 23

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Mit dem Extra-Vitamin DD

In Österreich ist Roche-Geschäftsführer Beat Kasper gut aufgestellt, hat aber am gesamten Arzneimittelmarkt einen Platz verloren.

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22 – healtheconomy HealtH:care Freitag, 9. November 2012

Kommentar

Jammern auf hohem Niveau

martin rümmele

Europas Pharmakonzerne wollen Griechenland wegen der Schuldenkrise

bei den Arzneimittelpreisen entgegenkommen. Der europä-ische Branchenverband Efpia bot der Regierung in Athen jetzt eine Deckelung der Medi-kamentenkosten an, wie aus einem Reuters vorliegenden Schreiben an die Ministerien für Gesundheit und Finanzen des Landes hervorgeht.

Demnach soll die Rechnung der Firmen in diesem Jahr insgesamt nicht mehr als 2,88 Mrd. Euro betragen. Im Gegen-zug soll sich die griechische Regierung verpflichten, ihre Schulden komplett zu beglei-chen – und garantieren, dass es keine weiteren Rückstände gibt. Wegen der notorischen Zahlungsschwierigkeiten des Landes haben manche Kon-zerne inzwischen ihre Medi-kamenten-Lieferungen einge-schränkt.

Was das mit Österreich zu tun hat? Es relativiert Debat-ten, wie wir sie hierzulande haben. Trotz Kostendrucks ist die Arzneimittelbranche mit der Situation in Österreich etwa sehr zufrieden. Es gibt keine sprunghaften Reformen und umgekehrt eine gute Plan-barkeit. Das schafft Sicherheit für alle Akteure im System. Bei allem Jammern über die Gesundheitsversorgung und diskutierte Reformpläne sollten wir also eines immer beden-ken: Wir jammern auf sehr hohem Niveau.

Gesundheitsreform Noch im Dezember soll Detailvereinbarung über Reformen im Spitalsbereich unterschrieben werden

Neuer Streit zwischen ländern und Kassen

Wien. Die Ausgaben der Bundes-länder für die unter ihrer Verant-wortung stehenden Krankenhäuser steigen weiter. Also soll gespart werden. Wie wird seit Monaten verhandelt. Die Sparziele sind klar, doch jetzt wollen die Länder erneut zusätzliche Geldmittel.

In der Frage der Gesundheitsre-form soll es weitere Verhandlungen der Länder mit den Sozialversiche-rungen geben. Dies kündigte Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP) nach der Landeshauptleutekonfe-renz auf der Zugspitze bei Ehrwald in Tirol an. Ziel sei das Unterferti-gen einer sogenannten 15a-Verein-barung Mitte Dezember im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung des Gremiums, das damit ein weiteres Mal in Tirol tagen soll.

Klares „Ja“, aber …

Es gebe ein „eindeutiges Ja“ zur Gesundheitsreform, betonte Plat-ter. 2,058 Mrd. € (60%) würden von Länderseite eingespart. 40% der nötigen Einsparungen sollten von den Sozialversicherungen kommen.Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP), der die wei-teren Gespräche führen soll, sprach von einer einmaligen Abschlags-zahlung von 230 Mio. €, die die So-zialversicherungen zur Entlastung der Spitäler zahlen sollten. Man sei „flexibel“ in der Höhe der Summe und dem Zeitraum, wann gezahlt werden solle. „Wir wollen im De-zember das Reformpapier unter-schreiben“, betonte Pühringer.

Eine Forderung, die von den Krankenversicherungen nicht un-widersprochen bleibt. Die Kran-kenkassen lehnen die zusätzliche finanzielle Forderung der Länder entschieden ab, sagte die Vorsitzen-

de der Trägerkonferenz und Obfrau der Wiener Kasse, Ingrid Reischl, nach einem Treffen der Obleute der Sozialversicherungen. Die Kassen kontern nun mit einer finanziellen Gegenforderung. „Jetzt zusätzlich Cash zu fordern, ist für uns nicht einsehbar“ – auch zumal es sich um einen „virtuellen Pfad“ an Kosten-dämpfungen im Vergleich zu den jetzigen Ausgabensteigerungen handle, argumentiert Reischl.

Länder mit Gegenforderung

Für sie handelt es sich bei dem Wunsch der Länder um eine „vor-weggenommene Forderung des Finanzausgleichs“ und das sei „in-akzeptabel“. Allein die WGKK wer-de mit Jahresende noch Schulden von 300 Mio. € aufweisen. Müsste

die WGKK nun Geld an die Länder überweisen, würde sich der Schul-denstand weiter erhöhen und Fi-nanzministerin Maria Fekter (ÖVP) würde ein zusätzliches Problem be-kommen, weil die Schulden der So-zialversicherung jenen des Bundes hinzugezählt werden müssen.

Gleichzeitig antworten die Kas-sen jedoch mit einer Gegenforde-rung. Konkret geht es etwa darum, dass die Kassen 35% ihrer Einnah-men für die mehrheitlich von den Ländern finanzierten Spitäler bei-steuern. Da aber die Einnahmen der Sozialversicherung gestiegen sind, haben sich auch ihre Leis-tungen für die Spitäler erhöht. Die Sozialversicherungen hätten deshalb schon 110 Mio. € zu viel gezahlt, argumentiert Reischl. Die WGKK-Obfrau ist aber trotz

dieser Differenzen optimistisch, zu einer Einigung zu kommen. Das Fragezeichen ist für sie allerdings, ob es sich bis Jahresende ausgehen wird, was notwendig wäre, weil im Frühjahr Landtagswahlen in Niede-rösterreich, Tirol und wahrschein-lich auch Kärnten anstehen.

Inhaltlich sind die Eckpunkte klarer: In den Gesundheitsplatt-formen sollten jene stimmberech-tigt sein, die für die Kosten auf-kommen. Den Ärztekammern will Pühringer nur beratende Funktion zukommen lassen. Platter sprach sich außerdem für ein strenges „Monitoring“ aus, wie die künf-tigen Einsparungen auch einge-halten würden. Dies sei ohnedies im Stabilitätspakt vorgesehen. Die Länder seien „keine Blockierer, wir wollen Reformen“, meinte Platter.

martin rümmele

Gräben sind wieder aufgerissen, Reform stockt erneut, weil Länder zusätzliche Gelder fordern.

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Kassensprecherin Ingrid Reischl und Länderverhandler Günther Platter wollen noch heuer zu einer Lösung kommen.

Wien. Kritik auch aus den eigenen Reihen muss Gesundheitsmini-ster Alois Stöger (SPÖ) für seinen Gesetzesentwurf zur Einführung eines Krankengelds für Klein- unternehmer einstecken. Während die Wirtschaftskammer und die SVA der gewerblichen Wirtschaft den Entwurf unmittelbar nach der Präsentation gelobt haben, kommt nun aus der SPÖ und aus der Ar-beiterkammer Kritik an Details der geplanten Regelung. Das Finanzmi-nisterium und der Rechnungshof stoßen sich in den Begutachtungs-Stellungnahmen an der Finanzie-rung.

Selbstständig Erwerbstätige, die in ihrem Unternehmen keinen oder weniger als 25 Dienstnehmer beschäftigen, bekommen künftig in Anlehnung an das Krankengeld der Unselbstständigen eine Un-terstützungsleistung bei lang an-dauernder Krankheit. Anspruch darauf besteht ab dem 43. Tag der Arbeitsunfähigkeit bis zu einer Höchstdauer von 20 Wochen für ein und dieselbe Krankheit. Die Un-terstützungsleistung beträgt 26,97 € pro Tag – oder knapp 900 € pro

Monat, der Betrag wird jährlich valorisiert. Die Finanzierung er-folgt mittels Rückersatzanspruch der SVA gegenüber der Allgemei-nen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) in der Höhe von maximal 19 Mio. € jährlich.

Die SPÖ-Abgeordnete Elisabeth Hakl begrüßt zwar grundsätzlich das Krankengeld für Selbststän-dige, mit einigen wesentlichen De-tails ist sie aber nicht einverstan-

den. Statt der Wartefrist von sechs Wochen fordert die SPÖ-Sprecherin für Kreativwirtschaft, das Kran-kengeld bereits ab dem vierten Tag auszubezahlen und dafür die Rücklagen der SVA zu nützen. Die Grenze für Unternehmen bis zu 25 Angestellten ist Hakl zu hoch, sie könnte sich etwa fünf Beschäftigte vorstellen. Schließlich fordert sie statt dem Einheitswert von 26,97 € ein nach dem Einkommen gestaf-feltes Krankengeld.

Höheres Defizit bei AUVA

Die Arbeiterkammer lehnt den Entwurf „in der vorgesehen Form ab“. Sie wendet sich vor allem da-gegen, dass die AUVA das Kranken-geld für die Selbstständigen finan-zieren soll und schlägt stattdessen höhere Beiträge der Selbststän-digen vor. Ebenso wie Hakl tritt auch die Arbeiterkammer in ihrer Stellungnahme für eine Senkung der Betriebsgröße von 25 auf fünf Beschäftigte ein.

Die Finanzierung kritisieren auch der Rechnungshof und das Finanz-ministerium. Der RH verweist da-

rauf, dass die AUVA die Kosten bis zu 19 Mio. € jährlich ersetzen soll, heuer aber nur mit einem Bilanzge-winn von 17,4 Mio. € rechnet. Und das Ressort von Maria Fekter (ÖVP) macht darauf aufmerksam, dass ein Defizit der Sozialversicherung dem Gesamtstaat zuzurechnen ist und diese Unterstützungsleistung durch die AUVA deshalb zu einer „unerwünschten Verschlechterung des Maastricht-Saldos führt“. (iks)

Vorsorge und therapie Krankengeld für SVA-Versicherte ist weiter umstritten; Debatte über Höhe und Finanzierung

Weitere Debatte über Selbstständige

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SVA-Obmann Christoph Leitl hat lange auf Gesetz für Krankengeld gewartet.

GRAFIK DER WOCHE

KRANKENSTANDTAGE

Quelle: APA/Hauptverband; Grafik: Raimund Appl

Jahresdurchschnitt pro Person(Arbeiter und Angestellte)

Frauen Männer

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2000 2006 2011

2010 2011 2010 2011

12,0

13,0 13,512,8 12,9

13,2

12,9

Unternehmer fordern auch Hilfe für Gesundheitsvorsorge.

Page 3: medianet healtheconomy

HEALTH:CARE healtheconomy – 23Freitag, 9. November 2012

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Serie Gesundheitsreform in den Ländern – Teil 7: Tirol Spezialiserung von Spitälern soll Versorgung verbessern

Zentrale Leistung wirktInnsbruck. Die Nähe zum Wohn-ort und die Basisversorgung ma-chen die Bezirkskrankenhäuser zum kräftigen Fundament der Tiroler Spitäler. Dazu leistet das Landeskrankenhaus Innsbruck als Universitäts-Klinik Spitzen-versorgung auf höchstem Niveau, die auch in den angrenzenden Bundesländern gefragt ist. „Dass die Spitalsambulanzen de facto Leistungssegmente übernehmen, die im niedergelassenen Bereich adäquat versorgt werden könnten, ist jedoch ein Manko“, erklärt Tiro-ls Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP).

Es gibt auch in Tirol zu viele Patienten im Spital und zu wenig im niedergelassenen Bereich. Ein Grund dafür ist, dass die Gebiets-krankenkasse einen gedeckelten Beitrag zu Finanzierung der Kran-kenhäuser zahlt „Die haben ein Interesse, dass möglichst viele Pa-tienten in die Krankenhäuser ge-hen“, sagt Georg Willi, Landtags-abgeordneter und Gesundheits-sprecher der Grünen in Tirol.

Effizienzpotenziale gesucht

„Wir arbeiten natürlich an der Hebung von Effizienzpotenzialen, aber ich verweise etwa auf die Standortbereinigungen – Fonds-krankenanstalten in Kufstein-Wörgl, Kitzbühel und Hall – oder die Bereiche Einkaufskooperation mit dem Tilak-Einkaufsverbund,

die zentrale Medikamentenbelie-ferung, Speisenversorgung, den IT-Bereich oder das Controlling“, berichtet Tilg. Die verbliebenen Bezirkskrankenhäuser spezialisie-ren sich auch auf Behandlungs-schwerpunkte.

Daneben gibt es Kooperationen über die Grenzen hinaus. Das Be-zirkskrankenhaus Lienz behandelt viele Patienten aus dem Einzugs-bereich Oberkärnten und das Kran-kenhaus in Reutte arbeitet mit dem im bayrischen Füssen zusammen.

Ärztemangel wird Problem

Auch Tirol muss damit kämp-fen, dass immer weniger Ärzte am Land praktizieren. In den nächsten 15 Jahren werden über 70% der niedergelassenen Ärzte in Pension gehen. Die Nachbesetzung wird sich schwierig gestalten, auch weil mmer weniger Ärzte rund um die Uhr Bereitschaft haben wollen. Auch beträgt der Frauenanteil un-ter den potenziellen Nachfolgern zwischen 50 und 60 Prozent und viele wollen sich eine Vollzeitbe-lastung in einer Ordination nicht antun.

Es mangelt an Anreizen – Artur Wechselberger: „Der Beruf sollte auf die Bedürfnisse von Frauen besser eingehen und die Work-Life-Balance mehr berücksichtigen.Und die Honorare und Leistungs-kataloge sollen endlich an die heu-tige Zeit angepasst werden“. (cr)

Schmaler Grat zwischen gebündelten Leistungen, Einschnitten und der Wahrung hohen Niveaus.

SpiTäLER im LAndESvERGLEiCHBezeichnung Tirol Österreich BestesBundeslandVeränderung/Spitalsbetten* +1,9% –0,40 –1,95%(Sbg)StationäreAufnahmen +25,1% +3,50 –0,80%(NÖ)Pflegepersonal +9,5% +0,90% –1,90%(Bgld)Spitalsärzte +14,5% +3,60% –0,90%(Ktn)AusgabenfürPersonal +12,4% +2,70% +0,50%(Ktn)Pflegepersonal/Bett 1,27 1,41 0,94 (Vbg)Betten/Arzt 3,14 2,81 2,43 (NÖ)Aufnahmen/Bett 49,30 50,16 44,20 (W)Einwohner/Bett 285,1 261,80 196,10 (W)

Quelle:medianet/StatistikAustria

AM PULS

„VieleSparmöglichkeitensindbereitsrealisiert“healtheconomy: Wo liegen die Stärken und Schwächen der Ti-roler Gesundheitsvorsorge? Bernhard Tilg: Ich sehe die Hauptstärke in einer wohnort-nahen, soliden Basisversorgung (Bezirkskrankenhäuser) und dem Landeskrankenhaus (Univ.-Kli-niken) Innsbruck. Ein Manko besteht darin, dass die Spital-sambulanzen de facto Leistungs- segmente übernehmen, die auch im niedergelassenen Bereich ver-sorgt werden könnten.

healtheconomy:Wo sparen Sie? Tilg: Das Thema ‚Einsparungen‘ verdient eine differenzierte Be-trachtung, weil das Kostenaus-gangsniveau mitzuberücksich-tigen ist. Die stationären Kosten je LKF-Punkt betrugen (exkl. Univ.-Klinik-Standorten) 2011 im Österreichdurchschnitt 1,23 €, jene der Tiroler Spitäler im Durchschnitt 0,95 €. Vergleichs-weise beträgt der Durchschnitts-wert der Wiener Spitäler 1,35 €.

healtheconomy:Wie wird die Spitalsreform in Zukunft um- gesetzt? Tilg: Die Spitalsverantwortlichen sehen sich Kostentreibern wie demografische Entwicklung, medizinischer Fortschritt und überbordende Regelungsdich-te ausgesetzt. In Tirol sind viele Einsparungsvorhaben realisiert: Standortbereinigungen oder Ein-kaufskooperation und zentrale Medikamentenbelieferung. (cr)

Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) ortet Fortschritte.

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Page 4: medianet healtheconomy

24 – healtheconomy Life:science Freitag, 9. November 2012

Hintergrund Pharmakonzern stoppt nach Qualitätsproblemen in Impfstoffen deren Auslieferung in mehreren Staaten

Grippe-flop trifft novartisBasel/Wien. Der Schweizer Pharma-konzern Novartis hat die Auslie-ferung seiner Grippe-Impfstoffe Optaflu und Fluad gestoppt. Hin-zu kommt – so der Chef der öster-reichischen Arzneimittelagentur AGES PharmMed, Marcus Müllner, – die Vakzine Sandovac. Der Grund: Bei der Anwendung in Italien tra-ten sichtbare Partikelbildungen auf. Laut dem Unternehmen gab es keine vermehrten Meldungen über unerwartete Nebenwirkungen. Die Folge waren auch Stopps und teilweise Lieferengpässe für Gripp-eimpfungen in anderen Ländern, wie Deutschland.

Konzernchef Joe Jimenez versi-cherte im Interview mit der Basler Zeitung: Im Zusammenhang mit den vom Lieferstopp betroffenen Impfdosen bestehen keine Sicher-heitsrisiken. Der Auslieferungs-stopp werde zudem kaum Aus-

wirkungen auf den Umsatz haben. „Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass keine Risiken bezüg-lich Wirksamkeit und Sicherheit bestehen“, so der Novartis-Chef.

Zehn Prozent Minus im Q3

Das Werk in Italien, aus dem die umstrittenen Stoffe stammen, produziere nur für europäische Länder. Es ist eines von vier in Eu-ropa. Die Impfstoffe für die USA stammen aus Werken in Liverpool. Den Umsatzeffekt beziffert Jimenez darum auf unter 50 Mio. USD (38,63 Mio. €). Novartis setzte allein im dritten Quartal mehr als eine hal-be Mrd. mit Grippeimpfstoffen um. Wie hoch der Imageschaden ist, ist aber unklar.

Christian Müller-Uri, Vizepräsi-dent der Apothekerkammer, sagte zu Versorgungsproblemen: „Es gibt genügend andere Influenza-Impf-stoffe von anderen Herstellern.“

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Auslieferungsstopp kostet 50 Mio. Dollar - bei Umsatz mit Grippeimpfstoffen von 500 Mio. im 3. Quartal.

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Grippeimpfungen sind heikel; in Österreich lassen sich nur 8% der Menschen impfen.

forschung Experten diskutieren am 11. November bei einem Syposium über Darmgesundheit

Wiener „Darm-Tag“: stark aus der MitteWien/Graz. Mehr als 50% der Men-schen in den westlichen Ländern leiden unter Verdauungsproble-men. Mindestens 70 bis 80% der Entscheidungen, ob wir gesund bleiben oder krank werden, werden in unserem Darm gefällt. Als Zen-trum unserer Verdauung und un-seres Immunsystems ist der Darm letztlich für unsere Gesundheit verantwortlich, sagt Anita Frau-wallner, Geschäftsführerin des In-stitut Allergosan, und setzt genau dort an.

Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, gesammeltes Wissen rund um das Verdauungssystem weiterzugeben und Wege zur Darmgesundheit auf-zuzeigen. Dazu bietet der „Wiener Darm-Tag“ am 11. November mit einem Ärztesymposium im Schloss

Schönbrunn ein umfangreiches wissenschaftliches Programm und leistet einen wesentlichen Beitrag im Bereich der Aufklärung zur Darmgesundheit.

Frauwallner und das Institut Allergosan beschäftigen sich seit über 15 Jahren intensiv mit Pro-biotik und probiotischer Nah-rungsergänzung. Jahrelange Forschungsarbeit und ein inter-nationales wissenschaftliches Forschungsnetzwerk schaffen die Grundlage für die innovative Pro-biotika-Produktkultur. Frauwall-ner: „Die Präparate entsprechen den allerhöchsten wissenschaft-lichen Standards, hinsichtlich der Wirkmechanismen ebenso wie auch hinsichtlich der Anwen-dungssicherheit.“ (iks)

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Anita Frauwallner beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit Probiotika.

Wien. Die Diagnose „Prostatakrebs“ trifft etwa jeden sechsten Mann. Nur im Frühstadium, bei dem der Tumor auf die Prostata beschränkt ist, ist es möglich, durch Operation oder Strahlenbehandlung eine Hei-lung zu erreichen. Im fortgeschrit-tenen Stadium kann zusätzlich durch Entzug des männlichen Se-xualhormons Testosteron ein deut-licher Rückgang oder gar Stillstand des Tumorwachstums erreicht wer-den; diese notwendige Hormonthe-

rapie kann aber zu beträchtlichen Nebenwirkungen führen.

Der Prostatakrebsspezialist Bertrand Tombal hat nun mit der Europäischen Selbsthilfegruppe Europa Uomo für alle Betroffenen das Programm „FEEL.+“ entwi-ckelt, das eine umfassende, lustvoll gestaltete Anleitung zur aktiven Veränderung des Lebensstils im Kampf gegen die erwähnten Neben-wirkungen einer Hormontherapie darstellt. Das Pharmaunternehmen

Ferring Arzneimittelstellt das Pro-gramm nun auch Patienten in Ös-terreich kostenlos zur Verfügung.

„Die Basis für das Patienten-programm ist, dass betroffene Männer oft nur sehr schwer mit den Nebenwirkungen der Thera-pie zurechtkommen“, schreibt das Unternehmen. Sie haben ähnliche Erscheinungen wie Frauen in der Menopause und auch die damit verbundenen Risiken wie Depres-sionen, Adipositas, Osteoporose.

Vier Säulen als Hilfe

Das Programm soll den Pati-enten während der ersten drei Mo-nate der Hormontherapie bei der Lebensstiländerung unterstützen und bietet viele wertvolle Tipps und Werkzeuge für die erfolgreiche Umsetzung. Es hat vor allem einen Schulungscharakter und soll nach den ersten drei Monaten selbst-ständig fortgeführt werden.

Es beruht auf vier Säulen: Einem speziell abgestimmten Bewegungs-programm; die Broschüre, die vom Urologen an den Patienten abge-geben wird, enthält eine Beschrei-

bung der Übungen, eine DVD, auf der die Übungen vorgezeigt werden und ein tabellarisches Tagebuch zum Festhalten der Fortschritte.

Weiters gehören Ernährungs-empfehlungen dazu: Anhand der Ernährungspyramide wird erklärt, woraus sich eine ausgewogene Er-nährung zusammensetzt. Zusätz-lich gibt es hilfreiche Tipps und Tricks und und unter www.feelp-lus.at viele köstliche Rezepte zum Nachkochen.

Der Patient wird zudem aufgeru-fen, aktiv am Leben teilzunehmen, nichts in sich hineinzufressen und über seine Sorgen und Ängste zu sprechen. „Sprich darüber! Mit dem Partner, der Familie, mit Gleichge-sinnten in der Selbsthilfegruppe.“ Die vierte Säule ist der Check beim Arzt (Urologe oder Hausarzt): Er überwacht Blutdruck, Blutzucker, Blutfette, Knochendichte und das Herz. Er ist damit ein wichtiger Partner des Programmes. Ferring etabliert derzeit quer durch Öster-reich ein Netzwerk für Anlaufstel-len für Patienten verschiedenster Art, um diese zusätzlich zu unter-stützen. (iks)

Prostatakarzinom Hormontherapie kann zu belastenden Nebenwirkungen führen – Pharmahersteller steuert gegen

Hilfspaket soll nebenwirkungen lindern

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Ferring Arzneimittel stellt Patienten kostenlos Programm zur Verfügung.

GaStKommentar

Lange Wartezeiten haben ein Ende

ChrIStoph Sauermann

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Andererseits werden im Zentrum auch Komplementär-medizin und Physiotherapie, sowie Psychologen/innen, Heilmasseure/innen und wei-tere Gesundheitstherapeuten/innen angeboten. Damit deckt mediclass erstmals ein umfangreiches Spektrum der ambulanten Gesundheitsver-sorgung und alles unter einem Dach ab.

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Christoph Sauermann, Geschäfts-führer, mediclass Gesundheitsclub GmbH www.mediclass.com

Page 5: medianet healtheconomy

COver healtheconomy – 25Freitag, 9. November 2012

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Francesco Angelini,Enkelsohn des Firmengründers

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Pharma

Besonderer Service sowie hauseigener Vertrieb

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CSC Pharmaceuticals Handels GmbHGewerbegebiet Klein-Engersdorf / Gewerbestrasse 18-20A-2102 Bisamberg –Austria / Telefon: +43 (0)2262 606-0Fax: +43 (0)2262 606-600 / @: [email protected]

INSERAT_271X202_5_RZ 18.10.12 12:11 Seite 1

Zwischenbilanz Pharmakonzerne spüren Patentabläufe ihrer wichtigen Umsatzträger und melden Rückgänge

Bittere Pillen im 3. QuartalWien. Unter den Top 300-Unter-nehmen Europas befinden sich drei heimische Konzerne, geht aus einer neuen Studie des internatio-nalen Unternehmensberaters Ernst & Young hervor. Demnach liegt die OMV auf Platz 42, gefolgt von der voestalpine auf Platz 159 und dem Baukonzern Strabag (Platz 175). Was das mit Gesundheit zu tun hat? Die mit Abstand höchste Marge erzielte laut der Studie in Europa und den USA die Pharma-branche: Die durchschnittliche EBIT-Marge in der Pharma- und Biotechbranche lag im ersten Halb-jahr 2012 bei 27,6%.

Durchwachsenes 3. Quartal

Das dritte Quartal, das die mei-sten Pharmakonzerne in diesen Tagen abgeschlossen haben, zeigte aber ein eher durchwachsenes Bild. Zuwächse meldeten nur Ro-che, Merck & Co. und Bayer. Der Schweizer Roche-Konzern trotzte allerdings dem Trend und hat den Umsatz im dritten Quartal deut-lich gesteigert. Der Erlös sei um 15% auf 11,27 Mrd. CHF (9,3 Mrd. €) geklettert, teilte das Unterneh-men mit. Der Arzneimittelherstel-ler schnitt damit besser ab, als von Analysten erwartet.

Auch der amerikanische Phar-makonzern Merck & Co. hat sich im Kampf gegen die Generika-Kon-

kurrenz im abgelaufenen Quar-tal überraschend gut geschlagen. Merck & Co. baute im dritten Quar-tal den Gewinn auf 1,73 Mrd. USD (1,3 Mrd. €) leicht aus nach 1,69 Mrd. USD vor Jahresfrist. Pro Ak-tie stand ein Gewinn von 95 ct in den Büchern, Analysten hatten drei Cent weniger erwartet.

Bayer forciert mit einem grö-ßeren Zukauf in USA den Aus-bau seines lukrativen Geschäfts mit rezeptfreien Präparaten. Für umgerechnet 920 Mio. € will der Konzern das auf Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel spe-zialisierte US-Unternehmen Schiff Nutrition übernehmen. Seine Ge-schäftsziele für das Gesamtjahr

bekräftigte Bayer. Im abgelaufenen dritten Quartal stieg der operative Gewinn leicht.

Nicht ganz so gut lief es für die Branchenführer: Der US-Pharma-konzern Pfizer – Nummer 1 am Weltmarkt – hat im dritten Quar-tal wegen des Verlusts des Patent-schutzes beim Cholesterinsenker Lipitor deutlich weniger umgesetzt als von Experten erwartet. In den drei Monaten ist ein Umsatz von 13,98 Mrd. USD (10,76 Mrd. €) er-zielt worden, Analysten hatten mit 14,64 Mrd. USD gerechnet. Der Ge-winn lag bei 3,21 Mrd. USD (Vor-jahr 3,74 Mrd. USD).

Damit war Pfizer nur noch ganz knapp vor der Nummer 2, dem

Schweizer Pharmariesen Novar-tis, dessen Umsatz im Q3 bei 13,81 Mrd. USD lag. Allerdings gab es auch für Novartis Rückschläge: Der starke Dollar und die zunehmende Konkurrenz für sein umsatzstär-kstes Medikament setzen Novartis zu. Der Reingewinn lag im dritten Quartal mit 2,48 Mrd. USD (1,91 Mrd. €) auf dem Vorjahresniveau. Der Basler Arzneimittelhersteller verdiente damit unter dem Strich weniger als von Analysten erwar-tet, die im Schnitt mit 2,57 Mrd. USD gerechnet hatten.

Sanofi bei Umsatz im Plus

Auch der französische Pharma-konzern Sanofi hat die Konkur-renz billiger Nachahmermittel für wichtige Umsatzträger zu spü-ren bekommen. Der Gewinn sank um rund 23% auf 1,6 Mrd. €. Die weltweite Nummer vier der Bran-che wies einen Gewinnrückgang von 7,4% auf 2,2 Mrd. € aus. Pro-zentual zweistellige Zuwächse beim Diabetesmittel Lantus und das anhaltende Wachstum in den Schwellenländern sorgten beim Umsatz aber für ein Plus von 3,3% auf 9,04 Mrd. €.

Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline meldete einen Umsatzrückgang von 8% auf 6,53 Mrd. £ (8,1 Mrd. €). Der Kerngewinn pro Aktie sank um 13%. Analysten hatten im Schnitt einen Umsatz von 6,67 Mrd. £ erwartet.

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Pfizer, Novartis, Sanofi, GlaxoSmithKline im Minus, Roche, Bayer, Merck & Co. melden Zuwächse. ©

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Die Forschungspipeline trocknet aus, die erfolgsverwöhnte Pharmabranche trauert.

DocMorris wird für Celesio zum Debakel

Stuttgart/Zürich. Die Versand-apotheke DocMorris wird in die Schweiz verkauft. Der Stuttgar-ter Medikamenten-Großhändler Celesio, zu dem der österrei-chische Marktführer Herba Chemosan gehört, bekommt für das vor fünf Jahren für rund 200 Mio. € erworbene Unter-nehmen noch 25 Mio. €. Neuer Eigentümer von DocMorris wird der Konkurrent Zur Rose AG, der selbst eine Versand-apotheke betreibt.

Celesio muss angesichts des niedrigen Verkaufspreises im dritten Quartal noch einmal rund 30 Mio. € auf DocMor-ris abschreiben. Das für 2012 erwartete operative Ergebnis von mindestens 550 Mio. € sei davon unberührt. Celesio hatte gehofft, mit DocMorris in Deutschland eine Marke für Apotheken aufzubauen. Doch nur 160 inhabergeführte Verkaufsstellen nutzen den Namen. Die meisten Apotheker zeigten sich verärgert, weil sie den Online-Handel als Konkur-renz sehen.

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200 Mio. € wurden für DocMorris gezahlt, 25 Mio. ist sie noch wert.

Page 6: medianet healtheconomy

26 – healtheconomy Pharma:rePort Freitag, 9. November 2012

Takeda baut in Linz Nycomed-Werk aus

Linz/Tokio. Von der Öffentlich-keit kaum wahrgenommen, investiert die zum japanischen Pharmariesen Takeda Pharma gehörende Nycomed im Linzer Industriegebiet 40 Mio. € in den Ausbau des bestehenden Standorts. Das ist die größte Investition der vergangenen Jahre.

Damit atmet der Standort Linz auf. Nycomed wurde 2011 von der Takeda übernommen; die Investition ist ein Bekennt-nis zum Standort Linz, heißt es laut OÖ Nachrichten aus dem Unternehmen. Mit der Investi-tion wird eine Wirkstoffanlage auf die doppelte Kapazität aufgestockt. 2011 wurde mit dem Ausbau begonnen, 2014 soll die neue Anlage voll lau-fen. Das bringt auch 15 neue Arbeitsplätze. Doch Nycomed hat bereits in den vergangenen zwölf Monaten um ca. 30 Mit-arbeiter auf 581 Beschäftigte aufgestockt. In Linz werden hochspezialisierte Pharma-Produkte für den weltweiten Bedarf produziert.

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In Oberösterreich investieren die Japaner derzeit 40 Mio. €.

Hilfe für Kinder und Jugendliche in Not.Seit es den Adventkranz gibt.

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www.diakonie.at PSK 23.96.444

Behandlungsmethode Neues „Reflux Medical Center“ wurde in Wien eröffnet

Sauer aufgestoßenWien. Zwischen 20 und 30% aller Erwachsenen in Österreich sind von Refluxsymptomen betroffen, wie saurem Aufstoßen, Sodbren-nen, aber auch Heiserkeit, Husten, Asthma, Halsschmerzen sowie Kiefer- und Ohrenschmerzen. 20% der Betroffenen weisen zudem eine Gewebeveränderung in der Speise-röhre auf, die als Barrett-Ösopha-gus bezeichnet wird.

„Das ist kein harmloses Symp-tom. Der Rückfluss von Magen- inhalt, also Säure, Gallenflüssig-keit und Nahrung, in die Speise-röhre kann nicht nur die Lebens-qualität erheblich beeinträchtigen, sondern – selten – auch zu Krebser-krankungen führen“, warnt Martin Riegler, Leiter der Reflux-Ambu-lanz an der chirurgischen Univ.Klinik am Wiener AKH. Er befasst sich seit mehr als 20 Jahren wis-senschaftlich und in der täglichen ärztlichen Praxis mit den Themen und will mit seinem neu eröffneten ‚Reflux Medical Center‘ in Wien nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen diagnostizieren und therapieren.

Neue Vorsorgemöglichkeit

Dabei steht die von ihm ent-wickelte „RM-Methode“ (Reflux Medical-Methode) im Mittelpunkt der Bemühungen. „Dieses stan-dardisierte Behandlungskonzept

ist die erste individualisierte, le-bensqualitätsbasierte Methode zur Diagnostik und Therapie der Refluxerkrankung“, erläuterte Riegler bei einer Pressekonferenz. „Zudem ermöglicht die RM-Metho-de eine wirksame Vorsorge gegen Speiseröhrenkrebs.“

„Eine von zehn Personen mit Barrett-Oesophagus entwickelt innerhalb von 20 Jahren ein Kar-zinom“, sagt Para Chandrasoma, Pathologe am Krankenhaus der University of Southern California.

Das sind in Österreich etwa 300 Neuerkrankungen pro Jahr. Di-es wäre vermeidbar, wenn regel- mäßig auf das Vorhandensein die-ser Gewebeveränderung untersucht wird. Ein eigens dafür von Riegler entwickeltes Gewebe-Entnahme-Protokoll erleichtert den Nachweis von Krebsvorstufen/Gewebeverän-derungen in der Speiseröhre. Rieg-ler: „Wird eine solche Gewebever-änderung entdeckt, kann sie rasch entfernt und das Krebsrisiko damit gebannt werden.“

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Reflux-Spezialist bringt neues Diagnose- und Therapiekonzept.

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Experten Luigi Bonavina, Para Chandrasoma und Martin Riegler zeigten Vorsorge.

Boehringer investiert in neue Kapazitäten

Dortmund/Wien. Der Erfolg einer Therapie für Atemwegserkran-kungen hängt auch davon ab, wie viel eines Wirkstoffs in der Lunge des Patienten ankommt. Mit dem von Boehringer Ingel-heim entwickelten „Respimat Soft Inhaler“ und dessen lang anhaltender Sprühwolke wird die Wirkstoffmenge effektiv in die Lunge geführt.

Aufgrund des steigenden Bedarfs an dem innovativen Inhalationssystem investiert das deutsche Pharmaunterneh-men, das auch einen Produk-tions- und Entwicklungsstand-ort in Wien hat, rund 85 Mio. € in den Standort Dortmund, um die Respimat-Produktion bis 2015 auf 44 Mio. Geräte pro Jahr verdoppeln zu kön-nen. Im Zuge der Erweiterung entstehen bei voller Ausla-stung mehr als 100 neue Arbeitsplätze.

Am Unternehmensstammsitz in Ingelheim wird der Inhala-tor mit den pharmazeutischen Wirkstoffen befüllt und von dort aus weltweit vertrieben.

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Boehringer Ingelheim profitiert von neuem Atemwegs-Inhaler.

Page 7: medianet healtheconomy

Medizintechnik:e-health healtheconomy – 27Freitag, 9. November 2012

Gewählt zur vertrauenswürdigsten Versicherung Österreichs.

Vorsorge vonUNIQA bis Z.

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e-health „eAward Salzburg 2012“ für Software zur Online-Terminbuchung beim Arzt

der arzt ist onlineWien. Vor Kurzem wurde die online- Kommunikationsplattform „CGM Life eServices“, entwickelt vom führenden heimischen Health- Unternehmen CompuGroup Medical (CGM), mit dem „eAward Salzburg 2012“ ausgezeichnet.

Integrierte Erweiterung

Mit der Software können wie berichtet Patienten orts- und zeit-unabhängig Termine buchen, ihre persönlichen Befunde einsehen, wie dies vom Arzt freigegeben ist, sowie bestimmte Anfragen direkt über die Ordinationswebseite stellen.

Die Online-Services von CGM werden nahtlos in die Online-Kom-ponenten des bestehenden Arzt- informationssystem (AIS) eingebun-den. Das bedeutet, dass der Arzt aus seiner vertrauten System-Ober-fläche heraus arbeiten kann und

die nützlichen Zusatzfunktionen im Hintergrund bereitgestellt werden, ohne dass in ein neues Programm gewechselt werden muss.

Die Jury begründete ihre ein-stimmige Wahl durch eine „opti-male Unterstützung der Zusam-menarbeit zwischen Arzt und Pati-ent“, die „technisch gut umgesetzt“ ist und dadurch eine „Verbesse-rung des Informationsflusses und somit der Prävention“ bringt. Mit dem Gewinn in Salzburg ist Com-puGroup Österreich nun auch für den österreichweiten „eAward“ nominiert, der am 31. Jänner 2013 aus allen Landespreisträgern gewählt wird.

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CompuGroup Medical punktet mit IT-Lösung.

Übernahme Digitale Experimentierwerkstätte

netdoktor.at geht an „Heute“

Darko Miljanovic und Christian Heideg-ger bei der Überreichung des Preises.

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Wien. Bisher gehörte das Internet-portal „netdoktor.at“ – mit aktuell 800.000 Usern eines der erfolg-reichsten österreichischen Online-Gesundheitsportale – zu 60% sei-nem Gründer Christian Mate, die restlichen 40% der Telekom Austria. Nun übernimmt der AHVV-Ver-lag, der Herausgeber der täglichen Gratiszeitung Heute, das Internet- Unternehmen zu 100%.

Keine Rechenschaft

Die Übernahme versteht sich als Teil einer Digital-Offensive des Verlags, in welche, wie AHVV-Ge-schäftsführerin und neue Haupt-eigentümerin Eva Dichand erklärt, bis zum nächsten Jahr rund 10 Mio. € investieren werden sollen. Dichand plant, ein Digitales Labor, eine Art Experimentierwerkstätte,

in ihrem Haus zu errichten, in neue Printprodukte hingegen will sie kaum mehr investieren.

In einem trend-Interview wur-de die Unternehmerin, Frau des Chefredakteurs der Krone, Chris-toph Dichand, auf die jüngsten An-schuldigungen, ihr Verlag sei durch überhöhte Inserateaufkommen be-sonders Stadt-Wien-nah, angespro-chen.

Ihre Antwort: „Wir sind in Nieder-österreich ja auch Pröll-nah. Denn ich finde, dass es sowohl Häupl als auch Pröll super machen. Wäre der Strache Bürgermeister, würde ich ihm nicht nahestehen.“ Nach ih-rer Definition von Unabhängigkeit gefragt, erklärt Eva Dichand: „Ich bin Herausgeberin, ich, beziehungs-weise meine Redaktion kann schrei-ben, was sie will – niemand hat uns etwas zu sagen.“ (um)

Start-up Innovation

Erfinder-ServiceWien. Das neues Start-up-Unterneh-men „GW Consulting“ will die Me-dizintechnik-Branche aufmischen, indem es medizinischem Personal bei innovativen Ideen und Erfin-dungen zur Seite steht.

Physiotherapeuten, Kranken-pfleger oder Ärzte mit guten Ideen haben es schwer: Einzige Anlauf-stelle sind große internationale Unternehmen, die innovative Ideen nicht weiterverfolgen, wenn sie für nicht rentabel erachtet werden. Beurteilt werden diese oft von Un-ternehmensleitern, Managern und Anwälten, denen das nötige Know-how fehlt. Zahlreiche Erfinder können ihre Ideen nicht umsetzen, weil ihnen der finanzielle Back-ground fehlt; nicht selten halten Unternehmen martkreife Produkte unter Verschluss, um ihre eigenen, bereits auf dem Markt befindlichen Produkte nicht zu gefährden.

Entfalten und wachsen

Unternehmensgründer Georg Wagner, selbst Entwickler mehre-rer patentierter Produkte, will beim Weg von der Idee zum marktreifen Produkt beraten und fokussiert die richtigen Kontakte herausfiltern und herstellen.

„Mein Ziel ist es, die Kolleginnen und Kollegen im Fachbereich Me-dizin mit meiner unternehme-rischen Sichtweise zu beraten. Es ist wichtig, ihren Erfindung die Chance zu geben, sich zu entfalten und auf Basis unserer Kooperation zu wachsen.“ (um)

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Gründer Georg Wagner will innovativen Firmen helfen.

Page 8: medianet healtheconomy

28 – healtheconomy MENSCHEN & KARRIEREN Freitag, 9. November 2012

Chronische Leiden nehmen stark zu

Wien. Chronische Krankheiten nehmen zu. Die Ursachen dafür sind aber nicht ausreichend geklärt; Genetik, geschwächte Immun-Abwehr und exogene Faktoren wie Lebensstil oder Antibiotikatherapien können eine Rolle spielen.

Wie die Versorgung von Betroffenen in Österreich aussieht, wurde am siebten Pharma Marketing Club Aus-tria-Impuls-Abend in Wien ergründet. Laut Behandlungs-ökonom Berthold Reichardt von der Burgenländischen GKK gebe es eine hohe jährliche Neuverschreibung bei Kardiaka von 20, bei Psychopharmaka von 40 und bei Medikamenten für Lungenerkrankungen von über 50%. Und Walter Reinisch, Experte für chronisch-entzünd-liche Darmerkrankungen an der Wiener Uniklinik, sprach von einer Zunahme von chro-nischen Darmleiden um 300% seit dem Jahr 1980. Arzneien seien zwar effizient, doch sei es dringend nötig, die Ursachen dafür zu erforschen. (fei)

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Walter Reinisch: chronische Darm-erkrankungen häufiger im Norden.

Gesundheit ist unser Wertvollstes Gut und sie braucht mehr als medikamente.

Gemeinsam für eine gesündere Welt.

RauchfreiheitWas haben Arterienverkalkung, Erektionsprobleme und chronische Bronchitis gemeinsam? Sie können durch Rauchen verursacht werden.Tabakrauchen führt zu schweren Erkrankungen, reduziert die Lebenserwartung und belastet unser Gesundheits­system. Trotzdem hat Österreich eine der höchsten Raucherraten der Welt. Für Pfizer Anlass, entwöhnungs­willige Raucher am Weg in die Rauchfreiheit zu unter­stützen – mit der Förderung von Entwöhnungsprogram­men, wie der Smartphone­App „Rauchfrei durchstarten“,

sowie mit innovativen Medikamenten, die direkt am Problem der Nikotinabhängigkeit ansetzen. Um jenen Rauchern zu helfen, die wirklich aufhören wollen.www.pfizer.at

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Life Science Mitterlehner zeichnete beste Unternehmenskonzepte von Forschern aus

Best of BiotechWien. Die Prämierung der besten Businesspläne durch Wirtschafts-minister Reinhold Mitterlehner war Höhepunkt des 6. internatio-nalen Businessplan-Wettbewerbs „Best of Biotech“. „Der Wettbewerb forciert die Umsetzung von guten Ideen und wissenschaftlichem Know-how in innovative Produkte und wettbewerbsfähige Start-ups. Unsere Auszeichnung erleichtert den Kontakt zu Investoren und Partnern“, sagte Mitterlehner.

Der vom Wirtschaftsministerium finanzierte und von der Förder-bank Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (aws) organisier-te Wettbewerb verzeichnete heuer einen Teilnahmerekord: 26 Teams nahmen in der letzten Phase des zweistufigen Wettbewerbs teil. Mehr als die Hälfte stammt aus Österreich – und reüssierte.

40.000 Euro Preisgelder

Über den ersten Platz (15.000 €, gesponsert von Boehringer In-gelheim) kann sich Vira Thera-peutics freuen. Die zu gründende Firma soll ein neues, besonders potentes onkolytisches Virus für die Behandlung von Krebs entwi-ckeln. Vira Therapeutics ist eine Ausgründung der Medizinischen Universität Innsbruck und wird derzeit vom Gründungszentrum CAST begleitet.

Der zweite Platz (10.000 € von AFFiRiS) geht an SIMCharacters. Das österreichische Unternehmen beschreitet neue Wege in der Ent-wicklung von extrem kleinen Pati-entensimulatoren und kombiniert medizinisches Know-how, realis-tische Anatomie und moderne Ani-mationstechnologie zu einer Hoch-technologie, die Leben rettet.

Der dritte Platz (5.000 € von Tiroler Standortagentur) geht an

EveliQure. Das Wiener Biotech-Unternehmen setzt seinen Schwer-punkt auf die Entwicklung von attenuierten bakteriellen Impf-stoffen zur Prophylaxe von diarrhöischen Erkrankungen.

Der „Medtech Award“ (10.000 € von LISAvienna) geht an das un-garische Projektteam von „Hand-in Scan“. Dieses validiert und kom-merzialisiert ein Hightech-Hand-Hygiene- System.

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Team aus Österreich gewinnt internationalen Businessplan-Wettbewerb.

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Glückliche Gesichter: die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs „Best of Biotech“.

Ein kleines Hohelied für die Freiberufler

Wien. Apothekerkammer-präsident Max Wellan und Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger stimmten kürz-lich bei der Welldone Lounge für Vertreter aller Bereiche des Gesundheitswesens in Wien ein „Hohelied“ auf die Freibe-rufler an. Wellan: „Freiberufler zu sein, das heißt im ganz ent-scheidenden Fall ganz nah am Patienten zu sein. Es geht uns Apothekern um Zusatznutzen, nicht zum Zusatzverkauf. Wir leben von unserer Reputation, nicht von Werbemaßnahmen.“ Auch Artur Wechselberger be-tonte den besonderen Charak-ter des freien Arztberufs: „Der Arzt behandelt und betreut den Patienten in dessen ganz persönlicher Notlage. Er ist in ständigem Konflikt mit der Politik, weil die Politik Regeln vorgeben und kontrollieren will. Wenn wir an Wettbewerb denken, denken wir an einen Wettbewerb zwischen den Krankenversicherungen.“ Die Freiberufler waren sich einig.

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Wechselberger und Wellan (1.u.4. v. li.) stärken Freiberuflern Rücken.