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MediClin Bliestal Kliniken · Am Spitzenberg · 66440 Blieskastel · www.mediclin.de MediClin Bliestal Kliniken, Blieskastel Fachklinik für Psychosomatische Medizin Orthopädie/Traumatologie · Schmerztherapie · Kardiologie · Angiologie · Psychosomatische Medizin Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000 und dem Integrierten Qualitätsmanagement Programm (IQMP-Reha)

MediClin Bliestal Kliniken, Blieskastel · (z.B. stufenweise Wiedereingliederung, innerbetriebliche Umsetzung) bereits aus der Rehabilitation heraus im Kontakt mit Betriebsärzten

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MediClin Bliestal Kliniken · Am Spitzenberg · 66440 Blieskastel · www.mediclin.de

MediClin Bliestal Kliniken, Blieskastel

■ Fachklinik für Psychosomatische Medizin

Orthopädie/Traumatologie · Schmerztherapie · Kardiologie · Angiologie · Psychosomatische Medizin

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000 und

dem Integrierten Qualitätsmanagement Programm (IQMP-Reha)

Medizinisches Leistungsprofil · Fachklinik für Psychosomatische Medizin an den MediClin Bliestal Kliniken, Blieskastel | 2

Die MediClin ist ein bundesweit tätiger privater Klinikbetreiber

mit 30 Klinikbetrieben, acht Pflegeeinrichtungen und drei Medizi-

nischen Versorgungszentren in elf Bundesländern. Das Versor-

gungsangebot umfasst eine Gesamtkapazität von rund 7.400 Bet-

ten in Akutkliniken, in Fachkliniken für medizinische Rehabilitati-

on, Pflegeeinrichtungen sowieMedizinische Versorgungszentren.

Die MediClin steht für eine bedarfsgerechte, bereichsübergrei-

fende Abstimmung von Versorgungsschritten. Mit der Integration

von Einrichtungen in regionale Netze und mit Behandlungskon-

zepten, in denen verschiedene Stufen der Therapie aufeinander

abgestimmt und miteinander verzahnt sind, werden Effizienz-

und Qualitätsvorteile realisiert. An vielen Standorten ist die enge

Zusammenarbeit von Akut- und Rehabilitationsmedizin bereits

tägliche Praxis und hat zu effizienten Behandlungsformen

geführt, durch die sich die Versorgungsqualität – stationär und

ambulant – für die Patienten steigert.

© MediClinZ/Öffentlichkeitsarbeit, OffenburgStand: September 2007

Über die MediClin

In unseren Kliniken entwickeln wir, in enger Zusammenarbeit mit

Hochschulen, Verbänden, Kostenträgern, niedergelassenen

Ärzten und Selbsthilfegruppen, effiziente Behandlungsformen

nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, die bedarfs-

gerecht in konkrete Leistungsangebote umgesetzt werden.

Die kontinuierliche Sicherung und Weiterentwicklung der medi-

zinischen Leistungsqualität und die daran auszurichtende

Optimierung der Organisationsstrukturen ist eine zentrale

Managementaufgabe für die MediClin. Ein Schlüsselinstrument

für die nachhaltige Umsetzung dieser Aufgabe in den Kliniken ist

der systematische Aufbau und die Weiterentwicklung internen

Qualitätsmanagements auf der Grundlage des international aner-

kannten Qualitätsmanagementmodells DIN EN ISO 9001:2000

und von branchenspezifischen Qualitätsanforderungen.

Die MediClin Bliestal Kliniken auf einen Blick 4

LeistungsformenLeitung

Fachklinik für Psychosomatische Medizin

Grundlagen 7KlinikkonzeptAllgemeine BehandlungszieleMedizinische BehandlungAllgemeine IndikationenSpezielle Indikationen

Diagnostik 14Eingangsdiagnostik Allgemeine DiagnostikSpezielle Diagnostik

Therapeutisches Angebot 17Therapiekonzeption im Überblick 17Exemplarischer Wochenplan 20Teilstationäre Behandlung, Reha-Nachsorge und Klinikambulanz 21Therapiebausteine 22Spezielle Indikationen, störungs- und problemspezifische Programme 29

Pflegekonzept 49

Patientenschulung und Selbsthilfegruppen 50

Qualitätsmanagement 51Aus- und WeiterbildungQualitätssicherung

Lage und Ausstattung 53StandortRäumliche Ausstattung

Ansprechpartner 55

Medizinisches Leistungsprofil · Fachklinik für Psychosomatische Medizin an den MediClin Bliestal Kliniken, Blieskastel | 3

Medizinisches LeistungsprofilMediClin Bliestal Kliniken, Blieskastel

Die MediClin Bliestal Kliniken (500 Betten) sind ein diagnostischund therapeutisch großzügig ausgestattetes Rehabilitations-Klinikummit einem interdisziplinären Versorgungskonzept.

Daran beteiligt sind folgende Fachkliniken:

• Fachklinik für Psychosomatische Medizin• Fachklinik für Orthopädie/Traumatologie• Fachklinik für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie

Die interdisziplinäre konsiliarische Kooperation ermöglicht eineintensive Betreuung von Patienten der verschiedenen Fachbereiche,insbesondere multimorbider älterer Patienten. Für fachübergreifendeIndikationen sind Schwerpunktstationen eingerichtet.

Als Hochleistungszentrum auf dem Gebiet der medizinischen Reha-bilitation sind die MediClin Bliestal Kliniken Kooperationspartnervon universitären Einrichtungen und rehabilitationswissenschaftli-chen Forschungsverbänden.

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Die MediClin Bliestal Kliniken auf einen Blick

■ Leistungsformen

Die MediClin Bliestal Kliniken sind alsRehabilitationskliniken nach § 111 SGB Vvon allen Kostenträgern für die FachbereicheOrthopädie, Innere Medizin, Psychosomati-sche Medizin zugelassen.

Die Zuweisung erfolgt über

• behandelnde Ärzte oder Sozialdienst imKrankenhaus nach akuten Erkrankungenoder operativen Eingriffen,

• niedergelassene Ärzte, vor allem beichronisch-prozesshaften Leiden undpsychosomatischen Erkrankungen,

• durch die verschiedenen Kostenträger(Rentenversicherungen und Kranken-versicherungen), vor allem zu präventivenMaßnahmen bei Gesundheitsstörungenund drohender Erwerbsunfähigkeit,

• durch die privaten Versicherungen zu prä-ventiven und rehabilitativen Behandlungen.

Privatbehandlungen sind – stationär wie am-bulant – jederzeit möglich.

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Die MediClin Bliestal Kliniken auf einen Blick

intensive Reha-Nachsorge (IRENA),Curriculum Hannover und ambulanteReha-Nachsorge (ARENA)

teilstationäre ambulante Rehabilitation

ambulante Physiotherapie (EAP) undverordnete Einzelleistungen im Physi-kalischen Institut

diagnostischer Check-up für

■ orthopädische Erkrankungen,Traumafolgen, Wirbelsäulenleiden,Schmerztherapie, Osteoporose,Amputationsnachsorge

■ kardiologische und angiologischeErkrankungen

■ psychosomatische Erkrankungen

Leistungsarten und Behandlungsformen:

stationäre fachklinische Behandlungnach § 40 SGB V

Anschlussheilbehandlung (AHB)

Anschlussgesundheitsmaßnahme derBfA (AGM)

Heilverfahren (HV)

berufsgenossenschaftliche stationäreWeiterbehandlung (BGSW)

■ Leitung

Prof. Dr. med. Volker KöllnerChefarzt der Fachklinik für PsychosomatischeMedizin

Facharzt für Psychosomatische Medizin undPsychotherapie, Schwerpunkt Verhaltens-therapie;Professor für Psychosomatische Medizin undPsychotherapie an den Universitätsklinikendes Saarlandes, Homburg/Saar

Telefon 0 68 42/54-22 57E-Mail [email protected]

Dr. med. Gunther BergChefarzt der Fachklinik für Innere Medizin,Kardiologie, Angiologie

Facharzt für Innere Medizin/SchwerpunktKardiologie

Telefon 0 68 42/54-2212E-Mail [email protected]

Dr. med. Stefan RuppChefarzt der Fachklinik fürOrthopädie/Traumatologie

Facharzt für Orthopädie und Rheumatologie;Facharzt für Physikalische Therapie, Chirotherapie, Sozialmedizin, Sportmedizin

Telefon 0 68 42/54-23 02E-Mail [email protected]

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Die MediClin Bliestal Kliniken auf einen Blick

Dipl.-Kfm. Thomas SchneiderKaufmännischer Direktor

Telefon 0 68 42/54-2233E-Mail [email protected]

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Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Grundlagen

■ Klinkkonzept

Psychosomatische Rehabilitation als inter-disziplinäre Aufgabe

Die Therapie und Rehabilitation von Patien-ten mit psychischen und psychosomatischenErkrankungen erfordert ein ganzheitlichesBehandlungskonzept, das je nach Indikationunterschiedliche wissenschaftlich begründeteMethoden der Psychotherapie, ärztlicheBehandlungsmaßnahmen, Physiotherapie,körperliches Ausdauertraining, physikalischeTherapie, Sozialberatung, Körpertherapiesowie Kreativ- und Ergotherapie miteinanderverbindet. Die Mitarbeiter der Fachklinik fürPsychosomatische Medizin verstehen sichdeshalb als multiprofessionelles Behandlungs-team.

Im Bereich der Psychotherapie kommensowohl Verhaltenstherapie als auch psycho-dynamische Psychotherapie und humanisti-sche Verfahren zur Anwendung. Behand-lungsschwerpunkt sind Gruppentherapien,

die durch Einzeltherapie ergänzt werdenoder bei entsprechender Indikation auchersetzt werden können. Grundlage derBehandlung ist ein bio-psycho-sozialesKonzept von Krankheit und Gesundheit.

Stationäre Psychotherapie und Rehabilitation

In der Klinik werden sowohl Rehabilitations-maßnahmen als auch (nach vorherigerGenehmigung durch den zuständigen Kos-tenträger) Akutbehandlungen im Sinne einerstationären Psychotherapie durchgeführt.Beides ist im voll- und teilstationären (tages-klinischen) Setting möglich.

Ziel der stationären Psychotherapie ist dieBehandlung spezifischer Störungsbilder ent-sprechend ICD-10. Die Rehabilitation orien-tiert sich darüber hinaus an der 2001 vonder Weltgesundheitsorganisation (WHO)verabschiedeten Klassifikation der Funktions-fähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF).

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Nachhaltigkeit des Behandlungserfolgesdurch Transfer in den Alltag

Wesentliches Ziel ist die Integration der inder Klinik erreichten Fortschritte in den Alltagder Patienten. Hierfür wird eine Vernetzungund Kooperation mit ambulanten Behandlernangestrebt. Dies erfolgt durch Arztbriefe,telefonischen Kontakt und im lokalen Bereichdurch Qualitätszirkel und gemeinsame Fort-bildungsveranstaltungen.

Angehörige und Partner können durch Paar-und Familiengespräche sowie Angehörigen-Seminare in den Behandlungsprozess einbe-zogen werden. Für die Patienten bestehtdurch häusliche und berufliche Belastungser-probungen die Möglichkeit, die in der Klinikerlernten Strategien mit therapeutischerBegleitung alltagsnah zu erproben. DiePatienten werden schon früh auf den Transferder Therapieinhalte in den Alltag vorbereitet

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Grundlagen

und bei entsprechender Indikation bei derSuche nach ambulanter Nachbetreuung (z.B.Selbsthilfegruppen, Psychotherapie, Physio-therapie, ärztliche Spezialbehandlung, Reha-Nachsorge) unterstützt. In der Klinik wirdambulante Nachsorge im Rahmen derProgramme der Rentenversicherungsträger(IRENA, ARENA, Curriculum Hannover) undvon Programmen zur Integrierten Versorgungin Kooperation mit den Krankenkassen an-geboten.

Zentrale Begriffe der ICF für die Rehabilita-tion sind „Aktivität“ und „Teilhabe“, sowohlam Erwerbsleben als auch am Leben in derGesellschaft und einer selbstständigen undselbstbestimmten Lebensführung. Gerade beichronischen Krankheiten ist Symptomfreiheitoder Heilung im medizinischen Sinne zumin-dest kurz- oder mittelfristig nicht erreichbar.Hier ist es Ziel der Rehabilitation, im Sinnevon Salutogenese und Ressourcenaktivierungdie Möglichkeiten zu Aktivität und Teilhabezu verbessern und so die „funktionaleGesundheit“ zu erhöhen.

In der Rehabilitation ist es nicht das primäreZiel, Symptome bestimmter Krankheitsbilderzu reduzieren, sondern vorrangig ist es, dieMöglichkeiten des Patienten zu Aktivität undTeilhabe entsprechend ICF zu verbessern. Natürlich schließen sich diese beiden Ansät-ze nicht aus, sondern ergänzen sich, ebenso

wie z.B. Salutogenese und Pathogenese. Hieran orientiert sich die Auswahl derBehandlungsmethoden:

• Gesundheitsstörung: Psychotherapieund/oder medikamentöse Behandlung,internistische, orthopädische und/oderneurologische Mitbehandlung.

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Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Grundlagen

■ Allgemeine Behandlungsziele

Die Rehabilitation in unserer Klinik hat nebender Wiederherstellung und Erhaltung derArbeits- und Erwerbsfähigkeit das Ziel,Lebensqualität, Vitalität und Alltagsbewälti-gung zu verbessern. Krankheitssymptome sol-len abgebaut und Bewältigungskompetenzengestärkt werden.

Wir verfolgen dieses Ziel dadurch, dass wirgemeinsam mit den Patienten die körper-lichen, psychischen und sozialen Aspekteihrer Erkrankung klären sowie behandelnund sie dabei unterstützen, chronischesKrankheitsverhalten abzubauen sowie Res-sourcen und Bewältigungskompetenzen zuerkennen und zu stärken. Wesentliche Ele-mente sind hierbei Information und Psycho-edukation, die dem Patienten helfen, zum„Experten in eigener Sache“ (Empowerment)zu werden und vom passiv Behandelten zumaktiv für sich Handelnden zu werden. Hierfürsind Veränderungsbereitschaft, Motivationund Kooperationsfähigkeit notwendig.

Gesundheitsstörung oderKrankheit (ICD-10)

Körperfunktionen undStrukturen

Umweltfaktoren (+/-)

Personenbezogene Faktoren (+/-)

Aktivitäten Teilhabe

Bio-psycho-soziales Modellder ICF:

• Körperfunktionen und Strukturen: Psycho-therapie oder medikamentöse Behandlung,internistische, orthopädische oder neuro-logische Mitbehandlung ebenso wie Ergo-,Physio-, Sport- und Trainingstherapie.Behandlungsziel kann es hier auch sein,Strukturen und Funktionen zu trainieren,die zur Kompensation störungsbedingterEinschränkungen geeignet sind.

• Aktivitäten: Tagesstrukturierung und Moti-vationsaufbau durch Pflegekonzept undtherapeutisches Milieu, (Wieder-)Erlernenund Training von Aktivitäten in Psycho-,Ergo-, Sport- und Kreativtherapie.

• Teilhabe: Das therapeutische Milieu einerstationären oder teilstationären Rehabilita-tion bietet häufig erst die Möglichkeit, Teil-habestörungen zu erkennen, die bei punk-tuellen Patientenkontakten im Rahmen derambulanten Therapie unerkannt und unbe-handelt geblieben wären. In verhaltensthe-rapeutischen Gruppen wird schwerpunkt-mäßig auf eine Verbesserung der Teilhabe

im beruflichen (Gruppe zu Arbeitsplatzkon-flikten und –ängsten) und gesellschaftlichenLeben (soziales Kompetenztraining) hinge-arbeitet.

• Umweltfaktoren: Umweltfaktoren könnensowohl Ressourcen als auch Barrieren dar-stellen. Würden diese in der stationärenoder teilstationären Rehabilitation außerAcht gelassen, wäre die Gefahr groß,dass sich die Therapieerfolge nicht in denAlltag der Patienten transferieren ließen.Aus diesem Grund sind Sozial- und Reha-beratung integrale Bestandteile der Thera-pie. Hier werden gemeinsam mit demPatienten Möglichkeiten der Unterstützungzur Verbesserung der Teilhabe im berufli-chen und gesellschaftlichen Leben erarbei-tet. Häufig können erste Umsetzungsschritte(z.B. stufenweise Wiedereingliederung,innerbetriebliche Umsetzung) bereits ausder Rehabilitation heraus im Kontakt mitBetriebsärzten und Arbeitgebern in dieWege geleitet werden.

Ebenso werden Partner und Familie überPaar- und Familiengespräche sowie Infosemi-nare in die Behandlung einbezogen.

• Personenbezogene Faktoren sind naturge-mäß zeitstabile Merkmale, die sich im Rah-men der begrenzten Zeit einer stationärenRehabilitation nur bedingt beeinflussenlassen. Trotzdem gelingt es vielen Rehabili-tanden, durch die Möglichkeit sozialerKontakte und das vielfältige Behandlungs-angebot neue Erfahrungen zu machen, dieeinen längerfristigen Veränderungsprozesseinleiten. In der Psychotherapie kann v.a.bei Patienten mit Persönlichkeitsstörungendie Grundlage zu einem therapeutischbegleiteten Veränderungsprozess gelegtwerden.

Diese Beispiele zeigen, dass das multimoda-le Therapieangebot einer psychosomatischenRehabilitationsklinik in besonderer Weisegeeignet ist, das mehrdimensionale Konzeptder ICF therapeutisch umzusetzen.

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Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Grundlagen

Er führt die Abschlussuntersuchung undgemeinsam mit dem Chefarzt oder demzuständigen sozialmedizinisch versiertenOberarzt eine sozialmedizinische Beurteilungdurch.

Zu den ärztlichen Aufgaben gehört auch dieOptimierung der medikamentösen Therapie,d.h. bei Bedarf die Einleitung oder Optimie-rung einer Therapie mit Psychopharmakaoder Analgetika sowie der erforderlichenBegleitmedikation bei somatischen Miterkran-kungen.

Komorbide organische Erkrankungen werdenbei entsprechender Indikation in engerKooperation mit den Fachkliniken für InnereMedizin und Orthopädie behandelt. JederRehabilitand hat einen für ihn zuständigenArzt, der mehrmals pro Woche Sprechstun-den anbietet. Hinzu kommen die Chef- undOberarztvisiten. Ein ärztlicher Bereitschafts-dienst ist rund um die Uhr im Haus anwe-send.

Die ärztliche Betreuung wirkt allerdings auchüber den Klinikaufenthalt hinaus: Von beson-derer Bedeutung ist es, die Patienten bei derUmsetzung der in der stationären Therapieerreichten Fortschritte in den häuslichenAlltag und das Berufsleben zu unterstützen.Hierzu gehören auch die Planung eventuellnotwendiger ambulanter Therapien und dieKommunikation mit den nachbehandelndenÄrzten und Psychologen sowie Betriebs-medizinern.

Medizinisches Leistungsprofil · Fachklinik für Psychosomatische Medizin an den MediClin Bliestal Kliniken, Blieskastel | 11

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Grundlagen

■ Medizinische Behandlung

Die ärztliche Behandlung umfasst

die Eingangs- und Abschlussunter-suchung (siehe ausführlich dazuAbschnitt „Diagnostik“),

die Aufstellung eines Therapie- oderRehabilitationsplans und der individu-ellen Verordnung der verschiedenenTherapiebausteine unter besondererBerücksichtung sozialmedizinischerProblemlagen sowie

die ärztliche Betreuung während desgesamten Aufenthaltes.

Der betreuende Arzt koordiniert und über-wacht die vielfältigen Anwendungen und denEinsatz von Assessments, überprüft dieerhobenen Befunde im Behandlungsverlauf inregelmäßigen ärztlichen Visiten und Sprech-stunden, veranlasst gegebenenfalls weitereDiagnostik, legt eine adäquate medikamen-töse Therapie fest, überwacht deren Verlaufund steht für Kriseninterventionen und Not-fallbehandlungen zur Verfügung.

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■ Allgemeine Indikationen ■ Spezielle Indikationen

➜ depressive Störungen (außer bipolarenStörungen und schweren depressivenEpisoden)

➜ chronische Schmerzsyndrome (z.B. chro-nischer Rückenschmerz, chronischer Kopf-schmerz, Fibromyalgie)

➜ somatoforme Störungen, somatoformeSchmerzstörung und krankheitsbezogeneÄngste (Hypochondrische Störung)

➜ somatoforme autonome Funktionsstörun-gen/Funktionelle Störungen des Herz-Kreislaufsystems, des respiratorischenSystems, des Magen-Darmsystems unddes Urogenitalsystems

➜ Angststörungen (Agoraphobie, sozialePhobie, Panikstörung, generalisierteAngststörung)

➜ Anpassungsstörungen, v.a. bei beruf-lichen Belastungssituationen (z.B. Mob-bing)

➜ posttraumatische Belastungsstörung undpathologische Trauerreaktionen

➜ dissoziative Störungen

➜ Essstörungen (Binge Eating Disorder,Adipositas permagna)

➜ Schlafstörungen und Erschöpfungszu-stände

➜ psychische Störungen im Alter

➜ in Kooperation mit der Fachklinik fürInnere Medizin Krankheitsbilder aus denBereichen Psychokardiologie, Psycho-onkologie und Stoffwechselstörungen,bei denen die Funktionseinschränkungenim Sinne der ICF vor allem durch eineproblematische Krankheitsverarbeitungoder psychische Komorbidität bestimmtwerden

➜ in Kooperation mit der Fachklinik fürOrthopädie Krankheitsbilder aus demBereich der Orthopädie, bei denen dieFunktionseinschränkungen im Sinne derICF vor allem durch eine problematischeKrankheitsverarbeitung oder psychischeKomorbidität bestimmt werden

Behandlungsindikationen sind

➜ psychische Störungen, die überwiegendpsychotherapeutisch zu behandeln sind,

➜ psychosomatische Erkrankungen sowie

➜ psychische Faktoren, die zur Verschlech-terung/Aufrechterhaltung körperlicherErkrankungen führen.

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Grundlagen

Bei den Krankheitsbildern Anorexie undBulimie hat sich die Behandlung auf ent-sprechenden Spezialstationen bewährt. Daunsere Klinik keine solche Station hat,werden Patienten mit diesen Störungsbildernnur aufgenommen, wenn eine relevanteKomorbidität besteht, die eine Behandlung inunserer Klinik sinnvoll macht (z.B.: Osteo-porose mit chronifiziertem Schmerzsyndrom).

Dies sollte nach Möglichkeit in einemambulanten Vorgespräch abgeklärt werden.

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Kontraindikationen

❙ Psychosen aus dem schizophrenenFormenkreis

❙ akute Suizidalität

❙ Abhängigkeitserkrankungen als primäreDiagnose

❙ fortgeschrittene Demenzerkrankungen undhirnorganische Störungen

❙ forensische Patienten

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Grundlagen

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■ Eingangsdiagnostik

Die Eingangsdiagnostik umfasst ein allge-meinärztliches und ein psychosomatischesAufnahmegespräch, die ärztliche Untersu-chung sowie psychologische Testdiagnostik.

Bei Bedarf erfolgt gezielte fachärztliche undapparative Diagnostik v.a. in den Fachgebie-ten Innere Medizin, Neurologie, Orthopädie,Gynäkologie und Urologie sowie weiter-gehende Test- und Leistungsdiagnostik. Umunnötige Untersuchungen zu vermeiden,werden die bisherigen Befunde angefordertund in die Diagnostik einbezogen.

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Diagnostik

Ziel der Diagnostik ist das Erstellen eines bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells. DieErgebnisse der Eingangsdiagnostik werdenausführlich mit den Patienten besprochen undbilden die Grundlage des individuell zuge-schnittenen Therapieplans. Gemeinsam wirdentschieden, welche Ziele mit Hilfe des statio-nären Aufenthalts erreicht werden sollen.Inhalt der Diagnostik ist nicht nur die Fest-stellung von Störungsbildern nach ICD-10,sondern insbesondere auch die Erstellungeines individuellen Profils von Einschränkun-gen und Ressourcen bezüglich Aktivitätenund Teilhabe im Sinne der Kategorien derICF.

Eingangsdiagnostik und das Erarbeiten vonTherapiezielen sind zusammen mit dem Ken-nenlernen der Klinik Inhalte der ersten 3Tage des stationären Aufenthalts. Die Thera-pien beginnen jedoch bereits am ersten Tagnach Aufnahme, um die Rehabilitationsdauervon maximal 6 Wochen optimal zu nutzen.

Die Eingangsdiagnostik steht am Beginneines kontinuierlichen diagnostisch-therapeuti-schen Prozesses. Während des gesamtenAufenthaltes werden in den Besprechungenund Konferenzen des multiprofessionellenRehabilitationsteams Informationen zusam-mengetragen und an die Rehabilitandenzurückgemeldet. Erst diese mehrdimensionaleVerhaltensbeobachtung ist eine zuverlässigeGrundlage für die Einschätzung des individu-ellen Funktionsniveaus, der Problem- und Ziel-analyse und der sozialmedizinischen Beurtei-lung. Hierdurch kann auch eine Modifikationder eingangs verabredeten Behandlungszielesinnvoll werden.

Bei unklarer Therapieindikation oder -motiva-tion kann im Einzelfall ein Teil der Diagnostikauch im Rahmen eines ambulanten Vorge-sprächs durchgeführt werden.

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■ Allgemeine Diagnostik

Jeder neu aufgenommene Patient wird amAufnahmetag ärztlich untersucht. Es erfolgtein ausführliches Gespräch zur Erfassung deraktuellen Beschwerden und Funktionsein-schränkungen, dann wird die Kranken-geschichte unter psychosomatischen, psycho-sozialen, schmerztherapeutischen, neuro-logischen und biographischen Aspektenerhoben. Der Patient wird psychiatrisch-psychologisch, neurologisch und allgemein-körperlich untersucht.

■ Spezielle Diagnostik

Nach Einbeziehung der Vorbefunde werdeneine testpsychologische Diagnostik und –soweit erforderlich – weitere fachspezifischeKonsiliaruntersuchungen veranlasst. Hierzustehen neben dem Konsiliarverbund mit derinternistischen und orthopädischen Klinik desHauses auch externe konsiliarärztliche Diens-te zur Verfügung. Durch eine Kooperation mitder Universitätsklinik Homburg/Saar stehtdas gesamte Spektrum der modernen Labor-diagnostik zur Verfügung.

Innerhalb der Fachklinik für Psychosomati-sche Medizin besteht die Möglichkeit zurEEG-Ableitung und zum Schellong-Test. Überdie reguläre Blutdruckmessung hinaus kanneine Langzeitblutdruckmessung über diebenachbarte internistische Fachklinik erfol-gen, des weiteren Ruhe-EKG, Belastungs-EKG, Lungenfunktionsprüfung, Sonographie,Echokardiographie und Röntgendiagnostik.

In der Psychotherapie stellen eine ausführ-liche Anamnese mit besonderer Berücksichti-gung biographischer Zusammenhänge undeiner Bedingungsanalyse der aktuellen Symp-tomatik die Grundlagen der Diagnostik dar.Hierzu gehört auch die Analyse von Über-tragungs- und Gegenübertragungsprozessenin der Therapeut-Patient-Beziehung, die v.a.in den therapeutischen Teams erfolgt.

Hinzu kommt psychometrische Testdiagnostiksowohl bei der Aufnahme als auch bei derEntlassung, um Problembereiche und Behand-lungsfortschritte identifizieren und dokumen-tieren zu können. Routinemäßig erfasst wer-den sowohl Psychopathologie als aucharbeitsplatzbezogene Problembereiche undRessourcen. Bei entsprechender Indikationwerden zusätzlich störungsbezogene Testsund Leistungsdiagnostik durchgeführt.

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Diagnostik

Es besteht eine umfangreiche Testsammlungmit

• psychosomatischen und psychiatrischenSkalen zur Erfassung psychopatologischerSymptome (z.B. SCL 90) und therapierele-vanter Denk- und Verhaltensmuster (z.B.Kieler Schmerzinventar)1

• Skalen zur Erfassung arbeitsplatzbezoge-ner Kognitionen und Verhaltensmuster (z.B. AVEM)

• Profilvergleichssystem (IMBA)

• Konzentrations-, Hirnleistungs-, Intelligenz-und Persönlichkeitstests

• Biofeedback zur Erfassung psychophysio-logischer Reaktionsmuster

Die Testdiagnostik erfolgt überwiegend EDV-gestützt, so dass die Ergebnisse sofort fürden therapeutischen Prozess verfügbar sind.

Durch die parallele Erfassung von Problem-bereichen sowohl im therapeutischenGespräch als auch in der Testdiagnostikkann eine höhere diagnostische Sicherheiterzielt werden.

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1 Aufgrund der wissenschaftlichen Entwicklung ergeben sich beider Testdiagnostik immer wieder Änderungen. Deshalb wird andieser Stelle auf eine detaillierte Aufführung der verwendetenTests verzichtet.

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Diagnostik

Apparative Ausstattung

EDV-gestützte Testdiagnostik

Elektroenzephalographie

Biofeedback

Blutdruckmessung

Labordiagnostik in Kooperation mitden Universitätskliniken des Saarlandes

In Kooperation mit der Internistischen Klinikim Hause:

Langzeitblutdruckmessung

EKG einschließlich Belastungs- undLangzeit-EKG

Lungenfunktionsprüfung

Sonographie einschl. Gefäßdiagnostik

Echokardiographie

Röntgendiagnostik in Kooperation mit derOrthopädischen Klinik im Hause sowie denUniversitätskliniken des Saarlandes.

Psychotherapie

Das psychotherapeutische Behandlungskon-zept orientiert sich an den evidenzbasiertenWirkfaktoren nach Grawe:

• Ressourcenorientierung• Problemaktualisierung• Motivationale Klärung• Vermittlung von Bewältigungskompetenz

Zusätzlich ist es von Bedeutung, ob eineintra- oder interpersonelle Ebene der Pro-blembearbeitung fokussiert wird.

Gemeinsam mit dem Patienten wird entschie-den, welche Wirkfaktoren zur Bearbeitungder in der diagnostischen Phase identifizier-ten Problembereiche besonders geeignetsind. Hieraus leitet sich dann ab, welche the-rapeutischen Methoden in welcher Kombina-tion zur Anwendung kommen. Zur motivatio-nalen Klärung sind beispielsweise eher psy-chodynamische Therapieverfahren geeignet,während Bewältigungskompetenz vor allemin problemspezifischen, verhaltenstherapeuti-schen Gruppen vermittelt werden kann.

In der Psychotherapieforschung ist inzwi-schen die gegenüber einem unspezifischenVorgehen überlegene Wirksamkeit von pro-blem- und störungsspezifischen Behandlungs-ansätzen gut belegt. Die Behandlung erfolgtdeshalb auf Schwerpunktstationen, wo auchentsprechende problemspezifische Therapie-gruppen angeboten werden können. Aktuellgibt es folgende Schwerpunktstationen:

Angst & Trauma

Arbeitsplatzbezogene Störungen

Chronischer Schmerz

Somatoforme Schmerzstörung &Fibromyalgie

Depression, Trauer, Anpassungs-störung

Die Schwerpunktstationen fördern den Aus-tausch von Patienten mit ähnlich gelagertenProblemen und stärken somit den Selbsthilfe-aspekt.

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■ Therapiekonzeption imÜberblick

Das therapeutische Angebot unserer Fach-klinik stützt sich auf eine Vielzahl von Thera-piebausteinen. Grundsätzlich gilt für unsereTherapiekonzeption: Das Ganze ist mehr alsdie Summe seiner Teile. Daher folgt zunächstein Überblick über die komplementärenSchwerpunkte:

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Therapeutisches Angebot

Psychotherapie Ergo- und Soziotherapie

KörperbezogeneTherapien

Ergänzende Elemente

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Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Therapeutisches Angebot

Basis der psychotherapeutischen Behandlungist das Bezugstherapeutensystem. Diesbedeutet, dass ein Patient während seinesgesamten Aufenthalts in unserer Klinik voneinem ärztlichen oder psychologischen Psy-chotherapeuten betreut wird. Dieser führt dasAufnahmegespräch und die Eingangs-diagnostik durch, legt gemeinsam mit demPatienten die Behandlungsziele sowie dasTherapieprogramm fest und führt mit ihmmindestens ein psychotherapeutisches Einzel-gespräch pro Woche durch. Er ist der primä-re Ansprechpartner des Patienten bis hin zumAbschlussgespräch und ist auch für die The-rapiedokumentation verantwortlich. Wennder Bezugstherapeut ein psychologischerPsychotherapeut ist, wird der Patient medizi-nisch von einem für ihn zuständigen Stations-arzt betreut. Das Bezugstherapeutensystemträgt der Bedeutung der therapeutischenBeziehung als basalem Wirkfaktor vonPsychotherapie Rechnung.

Schwerpunkt der psychotherapeutischen Be-handlung bildet die Gruppentherapie. Hierbeiwerden meist eine thematisch offene Gruppeund eine störungsspezifische Gruppe mitein-ander kombiniert. Eine dieser Gruppen kannauch durch Ergotherapie, Kunsttherapie oderKörperwahrnehmung/Körpertherapie ersetztwerden.

Die Gruppen arbeiten in der Regel 2 x proWoche je 90 Minuten. In Einzelfällen könnenauch 3 Gruppen miteinander kombiniert wer-den.

Es ist jedoch zu bedenken, dass mehr Therapienicht automatisch mehr Effekt bedeutet. Zwi-schen den therapeutischen Anwendungen mussZeit bleiben, die hierbei gewonnenen Erfahrun-gen zu reflektieren und zu verarbeiten.

Unter Berücksichtigung der Einzelpsychothera-pie ist davon auszugehen, dass jeder Rehabili-tand wöchentlich mindestens 4 psychothera-peutische Leistungen i.e.S. erhält (gemäß Kata-log therapeutischer Leistungen der DeutschenRentenversicherung).

Übersicht über die Therapiegruppen

Thematisch offene Störungs- und Ergo-, Körper- und Gruppen problemspezifische Kreativtherapie

Gruppen

Verhaltens- Angstbewältigung Maltherapietherapeutische Problemlösegruppe

Soziales Depression PlastizierenKompetenztraining

Psychodynamisch Chronischer Ergotherapeutische orientierte Schmerz ProjektgruppeTherapiegruppe

Arbeitsplatzbezo- Körper-gene Störungen (z.B. wahrnehmungMobbing, Burn out)

Schlafstörungen

Essstörung und Adipositas

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Körperbezogene Therapie

Zentrale Bestandteile der Psychosomatik sindebenso wie die Psychotherapie die direkt aufden Körper wirkenden Behandlungsformen.Therapiebausteine sind u.a.

Körperwahrnehmung

Sport-, Bewegungs- und Trainingsthera-pie

Physiotherapie

Physikalische Therapie, Elektrotherapie,Bäderabteilung

Klassische und Reflexzonenmassage

Ergänzende Elemente

Weitere Elemente unseres Behandlungskon-zepts sind Kunst- und Kreativtherapie, Ent-spannungstraining und Biofeedback, Ernäh-rungsberatung und Lehrküche, Pflege sowiedie Klinikseelsorge.

Alle Therapieelemente werden im Abschnitt„Therapiebausteine“ ausführlich dargestellt.

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Therapeutisches Angebot

Ergo- und Soziotherapie

Ergo- und Soziotherapie bilden entsprechendder rehabilitativen Ausrichtung unserer Klinikeinen Schwerpunkt der Therapie. Angebotenwerden u. a. Hilfen bei der Wiederaufnah-me der Berufstätigkeit, Training, Beratungund Belastungserprobung. Hierzu gehören:

Kreative Arbeitstherapie mit berufsun-spezifischer Belastungserprobung: DieseGruppe dient der Einschätzung und demTraining berufsübergreifender Schlüssel-qualifikationen. Die wöchentlicheArbeitszeit beträgt 3x2 Stunden.

Interne berufsspezifische Belastungser-probung: Die Patienten sind innerhalbdes Hauses bestimmten Arbeitsbereichenzugeteilt, z.B. Verwaltung, Rezeption,Klinikladen, Küche, Haustechnik, Senio-renbetreuung. Die Arbeitszeit beträgtentsprechend der individuellen Belastbar-keit 2-4 Stunden 3 x pro Woche.

Externe berufsspefische Belastungserpro-bung in Zusammenarbeit mit ortsan-sässigen Firmen. Die tägliche Arbeitszeitbeträgt 4-8 Stunden.

Bürotraining

Computergestütztes Hirnleistungstraining(Rehacom)

Bewerbertraining

Rückenschulseminare am Büroarbeits-platz

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

ab 07:10 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück07:40 Bewegungsbad Bewegungsbad

08:30 Walking Indikative Gruppe Walking Wärme- Wärme-Schmerz- anwendung anwendung

09:00 bewältigung09:30 Wärme- Wärme- Physiotherapie Stretching

anwendung anwendung10.0010:30 Massage Physiotherapie Basisgruppe Indikative Gruppe

(tiefenpsych. Schmerz-11.00 fundiert) bewältigung11 3012.00 Essen Essen Essen Essen Essen13.0013:45 13:30-13:45 13:30-13:45 Körperwahr- 13:30-13:45

Stationsrunde Stationsrunde nehmung Stationsrunde14:00 Basisgruppe Stretching Sprechstunde Einzelpsycho-

(tiefenpsych. Stationsarzt therapiefundiert)

14:3014:45 Körperwahr-15:00 nehmung15:30 Sozialberatung16:00 Entspannungs- Wärme- Fibromyalgie- (14-tägig)

training Behandlung Beratung16:30 (14-tägig in Entspannungs-

Kooperation mit trainingSelbsthilfegruppe)

17:0017:3018:00 Abendessen Abendessen Abendessen Abendessen Abendessen

19:00 Kreatives Abendvortrag Gesprächsabend FreiesBasteln zu Themen der Schwimmen

Psychosomatik

■ Exemplarischer Wochenplan

Die nebenstehende Abbildung stellt dieIntegration der Therapiemodule an einemexemplarischen Wochenplan eines Patientenmit somatoformer Schmerzstörung dar.

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■ Teilstationäre Behandlung,Reha-Nachsorge und Klinikambulanz

Teilstationäre Rehabilitation

Rehabilitation und Psychotherapie können inder Fachklinik für Psychosomatische Medizinsowohl voll- als auch teilstationär durchge-führt werden.

Teilstationäre Patienten erhalten das gleicheTherapieprogramm wie vollstationäre Patien-ten und kehren nach Ende des Tagespro-gramms über Nacht nach Hause zurück. Siehaben für Therapiepausen entweder ein eige-nes Einzelzimmer oder einen Aufenthalts-/Ruheraum, getrennt nach Geschlechtern, zurVerfügung. Sie sind ebenso wie die vollstatio-nären Patienten einer der Schwerpunktsta-tionen zugeordnet, werden vom Pflegeteambetreut und haben einen Bezugstherapeuten.Bei entsprechendem Bedarf wird eine eigeneBasisgruppe für teilstationäre Patienteneingerichtet.

Eine teilstationäre Behandlung ist indiziert,wenn ein besonderer Fokus auf dem Transfervon Therapieinhalten in den häuslichen All-tag liegen soll oder wenn eine vollstationäreBehandlung nicht realisierbar ist (z.B. wegenKinderbetreuung).

In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, dieletzten Wochen einer primär vollstationärenRehabilitation teilstationär durchzuführen,um einen abgestuften Übergang zu einemmöglicherweise belastenden Umfeld zugewährleisten.

Reha-Nachsorge

Um den Transfer des Rehabilitationserfolgesin den Alltag zu unterstützen, nimmt dieKlinik an folgenden Nachsorgeprogrammender Rentenversicherungsträger teil:

• IRENA

• ARENA

• Curriculum Hannover

Im Rahmen von IRENA und ARENA könnenüber einen Zeitraum von 3 Monaten mehreretherapeutische Leistungen pro Woche ange-boten werden (Gruppenpsychotherapie, Ein-zelgespräche, Physiotherapie etc.), währendes sich beim Curriculum Hannover um einesechsmonatige Nachsorgegruppe handelt.

Alle Programme eigenen sich zur Unterstüt-zung einer Wiederaufnahme der Berufstätig-keit. Teilnehmen können sowohl Patienten dereigenen Klinik als auch Versicherte, die einestationäre Rehabilitation extern durchgeführthaben.

Klinikambulanz

In der Klinikambulanz können ambulanteVorgespräche vor stationärer Rehabilitationebenso durchgeführt werden wie ambulantePsychotherapie und Diagnostik (nach Geneh-migung durch den Kostenträger).

Im Rahmen der integrierten Versorgung wer-den sowohl psychosomatische Diagnostik alsauch Kurzinterventionen zur Überbrückungder Wartezeit auf einen Platz in der Richt-linienpsychotherapie angeboten.

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■ Therapiebausteine

Die Therapiekonzeption kann auf folgende Elementezurückgreifen:

Psychotherapie

Balneo-physikalischeTherapie

Physiotherapie/Körpertherapie

Seelsorge

Kunst- undGestaltungs-therapie

Sozialberatung

Sport- undBewegungs-therapie

Ergotherapie

Ernährungs-therapie

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Psychotherapie

Unser psychotherapeutisches Behandlungs-spektrum ist methodenübergreifend undorientiert sich an den evidenzbasierten Wirk-faktoren von Psychotherapie nach Grawe.

Schwerpunktmäßig werden verhaltensthera-peutische Verfahren eingesetzt, aber je nachIndikation kann sich die Behandlung auchtiefenpsychologisch, gesprächs- und gestalt-therapeutisch, systemisch (z.B. Paar- undFamiliengespräche), traumatherapeutisch(z.B. EMDR) oder interaktionell orientieren.

Die Behandlung in der Gruppe bietet imstationären Rahmen eine Möglichkeit desAustauschs und der konstruktiven Auseinan-dersetzung in mitmenschlichen Beziehungen,die ambulant selten gegeben ist.

Psychotherapeutische Einzelgespräche helfenbei der individuellen Problembewältigung. ImRahmen des Bezugstherapeutensystems erhältjeder Patient mindestens ein Einzelgesprächpro Woche. Bei entsprechender Indikationkann die Behandlung auch primär als Einzel-therapie erfolgen.

Sozialberatung

Psychosoziale Interventionen

• bei Problemen mit dem Umfeld (sozialeAusgrenzung, Schwierigkeiten bei kulturel-ler Eingewöhnung, Unstimmigkeiten mitNachbarn, Mietsituation, Probleme amArbeitsplatz u.a.)

• Hilfen bei Problemen in der Familie/Bezie-hung, z.B. Misshandlung, Vernachlässi-gung, Gewaltopfer, Familientrennung/Scheidung u.a.

• Hilfen bei existenziellen Ängsten aufgrundvon wirtschaftlichen Notlagen wie Verlustdes Arbeitsplatzes, Verlust der Wohnung,Armut

Soziale Interventionen

• wie soziale Sicherung durch Information,Beratung, Vermittlung, Organisation,Beantragung bei Betreuung, Wohn-angelegenheiten, unversorgten Ange-hörigen, praktische Hilfen

Wirtschaftliche Interventionen

• Information, Beratung, Vermittlung,Organisation, Beantragung bei Entgelt-fortzahlungen, BSHG-Leistungen, Renten-fragen, Schwerbehindertenfragen,Härtefonds

Nachsorge

• ambulanter Art: Hauhaltshilfen, Mahlzeiten-dienste, Hausnotruf, Nachbarschaftshilfe,Pflegedienste, Selbsthilfegruppen

• stationärer Art: Pflegeeinrichtungen, Heim-unterbringungen

• IRENA, ARENA, Curriculum Hannover

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Berufliche Rehabilitation

• berufliche Leistungen zur Teilhabe amArbeitsleben – wie stufenweise Wiederein-gliederung, Hilfen zur Erlangung oder zumErhalt des Arbeitsplatzes, innerbetrieblicheLösungen, Maßnahmen mit den Rehabe-ratern der Rentenversicherungen, Integra-tionsdienste, berufsbegleitende Dienste inAbstimmung mit den Rehabilitationsbera-tern der Deutschen Rentenversicherung,die regelmäßig Sprechstunden in unsererKlinik anbieten

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Die Folge sind Ängste, Vermeidungsverhaltenund ggf. auch Kompetenzdefizite, zu derenBehandlung spezielle Trainingsprogrammedurchgeführt werden.

Ergotherapie

In der modernen Arbeitswelt werden zuneh-mend höhere Anforderungen an Anpassungs-und Umstellungsfähigkeit sowie an die Team-fähigkeit der Arbeitnehmer gestellt.

Das stellt vor allem Patienten mit psychischenErkrankungen vor große Probleme. Durch dieErkrankung ist nicht nur die Grundarbeits-fähigkeit eingeschränkt, sondern oftmalsspielen in der Persönlichkeitsstruktur veranker-te Defizite eine wesentliche Rolle beimZustandekommen und der Aufrechterhaltungvon Arbeitsplatzkonflikten.

Andererseits können belastende Arbeits-bedingungen und anhaltende Arbeitsplatz-konflikte psychische Störungen auslösen.Länger dauernde Arbeitsunfähigkeit oderArbeitslosigkeit können dazu beitragen, dassdas Selbstvertrauen hinsichtlich der Fähig-keit, berufliche Belastungen bewältigen zukönnen, verloren geht.

Balneo-physikalische Therapie

In den MediClin Bliestal Kliniken steht einumfangreiches Angebot an balneophysika-lischen, thermophysikalischen, elektrothera-peutischen und manuellen (Massage, Lymph-drainage) Behandlungsformen sowieKneipp’schen Anwendungen zur Verfügung.

Diese Verordnungen erfolgen in erster Liniezur Entspannung, Schmerzlinderung undBesserung vegetativer Begleiterscheinungenpsychosomatischer Störungen.

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Kunst- und Gestaltungstherapie

Die Kunsttherapie bietet den Patienten dieMöglichkeit, mit den Mitteln der Farbe(= Maltherapie) und der Form (= Plastizierenmit Tonerde) gestalterisch tätig zu werden.

Ziel ist dabei, einerseits durch Gestaltungs-prozesse einen Zugang zum inneren Erleben,seelischen Konflikten zu entwickeln, dies ver-bal zu reflektieren oder bildnerisch weiter zubearbeiten („aufdeckend“, konfliktorientiert),andererseits ein Erlebnisfeld zu eröffnen fürspielerisches, quasi „zweckfreies“ Handeln,in welchem sich die Patienten schöpferischerleben und entfalten können (ressourcen-orientiert).

Parallel oder alternativ zu rein verbalenTherapieformen kann dieses Angebot denKlienten auf eine mehr sinnlich erfahrbareund anschauliche Weise dazu verhelfen, sichselbst und andere vollständiger wahrzuneh-men, quasi handelnd zu „begreifen“. Auchkönnen verdrängte oder vorsprachliche Inhal-te aktualisiert und allmählich ins Bewusstseinintegriert werden. Durch den Übungsprozess

Physiotherapie/Körpertherapie

Hier wird dem Patienten über körper-therapeutische Anwendungen ein nonverba-ler Zugang zum Erkennen, Bearbeiten undBewältigen psychosomatischer Störungenermöglicht.

Atemtherapie kann zur bewusstenAtmungsregulation bei Angststörungenbeitragen.

Übungen zur Körperwahrnehmungfördern einen günstigeren, gesünderenUmgang mit dem eigenen Körper; siehelfen, Grenzen wahrzunehmen und zubeachten.

Wassergymnastik für Schmerz- undFibromyalgiepatienten ermöglicht einenschonenden Zugang zur Bewegung.

Physiotherapie (Krankengymnastik) wirdals Einzeltherapie oder in der Gruppeangewandt. Gezielte krankengymnasti-sche Übungen gleichen orthopädischeund neurologische Einschränkungendurch Aufbau von Ersatzfunktionen ausund stellen verlorene Fähigkeiten wiederher.

Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, den Patien-ten zum eigenständigen Üben zu motivieren,um das Erlernte in den Alltag zu übertragen.

und das Ringen um gestalterische Lösungenwerden häufig Entwicklungsprozesse inGang gesetzt und die Ausdrucks- und Gestal-tungsfähigkeit im Verlauf gestärkt.

Die Kunst- und Gestaltungstherapie wird –nach Materialschwerpunkten getrennt – inGruppen mit 8 Teilnehmern angeboten undist je nach Indikation eher konflikt- oder res-sourcenorientiert ausgerichtet.

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Ernährungstherapie

Ziel ist es, Patienten zu einer dauerhaftenUmstellung ihres Ernährungsverhaltens hin zueiner vollwertigen Ernährung zu motivieren.Angesichts der Häufigkeit von Fehlernäh-rung, Übergewicht und Stoffwechselstörun-gen gehört ein Seminar „Gesunde Ernährungund Gewichtsreduktion“ zum Basisprogrammunserer Klinik.

Bei entsprechender Indikation werden inKooperation mit der Fachklinik für InnereMedizin Patientenschulungen zu den Themen

• Kohlenhydratmodifizierte Kost

• Fettmodifizierte Ernährung

• Gesundes Abnehmen

angeboten. Die Schulungen in Gruppenwerden durch Einzelberatung und praktischeÜbungen in der Lehrküche und beim Einkau-fen vertieft.

Körperwahrnehmung

Wirbelsäulenmobilisation undWirbelsäulenstabilisation

Atemgymnastik

Fibromyalgie-Wassergymnastik

Stretching

Bauch-Beine-Po-Gymnastik

Einführung ins Walking/Nordic Walking

Beckenbodengymnastik

Allgemeine Sportgruppe

Anfänger-Schwimmunterricht

Einführung ins apparative Muskel-training/Muskeltraining

Sport- und Bewegungstherapie

Psychische Erkrankungen behindern oft denZugang zu körperlichem Tun. Viele Patientenhaben schon lange Zeit zu wenig für ihrekörperliche Gesundheit getan. Hier setzenSport- und Bewegungstherapie ein und hel-fen, die körperliche Verfassung wieder zustabilisieren.

Dies geschieht durch gezielte Entspannung,aber auch Anspannung, teils auf spieleri-scher, teils auf sportlicher Ebene. Seelischeund körperliche Zusammenhänge und auchdie sozialen Anteile werden dem Patientenerkennbar, und er hat die Möglichkeit,den Wert der körperlichen Betätigung auchfür sein weiteres Leben zu erfahren. DieProgramme sind so aufgebaut, dass siezuerst gesunde Fähigkeiten und Stärkenunterstützen.

Bei Patienten mit Essstörungen in Kombina-tion mit Adipositas liegt das Therapiezielnicht in einer möglichst schnellen Gewichts-reduktion, sondern im Erlernen und Einübeneines gesunden und regelmäßigenErnährungsverhaltens, das in Kombinationmit erhöhter körperlicher Aktivität zu einernachhaltigen Gewichtsabnahme führt.

Deshalb werden keine rigiden Diäten ange-boten; auch diese Patienten stellen sich ihreMahlzeiten am Buffet selber zusammen. Hier-bei erhalten sie von den Diätassistentinnenvor Ort Rückmeldung und Beratung.

Ein eigenes Behandlungskonzept liegt fürden Problembereich „Nahrungsmittelallergie“vor. Wenn Patienten über eine entsprechendeProblematik berichten, ohne dass ein defi-niertes Krankheitsbild aus diesem Bereichzuvor diagnostiziert wurde (z.B. Zöliakie),

erfolgt zunächst eine sorgfältige Ernährungs-anamnese. Häufig ergibt sich hier der Ver-dacht einer zusätzlich vorliegenden Soma-tisierungsstörung oder eines phobischenVermeidungsverhaltens.

Hier wird den Bedürfnissen der Patientenzunächst mit einer individualisierten KostRechnung getragen. Anschließend erfolgt inenger Kooperation zwischen Diätassistentinund Arzt/Psychotherapeut mit dem Patientenein Kostaufbau im Sinne einer Expositions-therapie, um den Betroffenen einen Weg ausErnährungsgewohnheiten, die ihre Aktivitätund Teilhabe häufig erheblich einschränken,aufzuzeigen.

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Seelsorge

„Der Seelsorger verfügt grundsätzlich überkeine besonderen Kräfte. Steht mit ebensoleeren Händen da wie der andere.“ (D. Bonhoeffer). Thema ihrer Begegnung istdie existentielle und religiöse Frage: Wiegehe ich als suchender oder religiöserMensch mit meiner Krankheit um?

Seelsorge gehört zum Weg der eigenenSuche. Sie wird nicht verordnet. Die Klinik-seelsorge in der Psychosomatischen Klinikergänzt die medizinische Behandlung, sieerreicht Patientinnen und Patienten, die sichim Prozess ihrer Krankheit und Gesundungmit den aufgebrochenen existentiellen Fragenauseinandersetzen.

Die Klinikseelsorge begleitet bei der persön-lichen Suche nach dem Sinn in der Krankheitund unterstützt die Krankheitsbewältigung,die Genesung für die Menschen, die geheiltwerden wollen. In ihr ist der Patient suchen-der oder glaubender Mitmensch und Teil vonGemeinde auf Zeit.

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Dieses strukturierte Miteinander auf Zeitbietet einen Raum, das eigene Lebens- undGlaubenskonzept in Frage zu stellen, zuverändern und zu erproben, d.h. mit gutemGewissen sich von verhärteten Glaubens-und Lebensvorstellungen zu lösen und wiederKraft und Leben zu spüren, das Starre undErdrückende hinter sich zu lassen. Die Klinik-seelsorge kann zur Stabilisierung der Selbst-achtung und Selbstakzeptanz beitragen.

Die Gemeinde in der PsychosomatischenKlinik ist für jeden als Angebot offen in viel-fältigen freien oder festen Formen: in Einzel-gesprächen mit dem evangelischen oderkatholischen Seelsorger, in Gruppengesprä-chen zu religiösen Fragen und Themen wieauch in konfessionellen und ökumenischenGottesdiensten, in denen Menschen Formenfinden können, die ihnen entsprechen undzur Orientierung dienen.

Die Kooperation mit den benachbarten Fach-kliniken für Innere Medizin und Orthopädieermöglicht die fachgerechte Behandlungauch multimorbider Patienten. Der integrativeAnsatz erlaubt eine umfassende diagnos-tische und sozialmedizinische Beurteilung,um dem Anliegen eines bio-psycho-sozialenKonzeptes Rechnung zu tragen.

Die Zusammenarbeit erfolgt durch wöchent-liche psychosomatisch-internistische und psy-cho-orthopädische Konsilkonferenzen undkonsiliarische Einzelberatung. Des Weiterenkann die apparative Diagnostik der Nach-barkliniken genutzt werden.

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Im Klinikverbund werden gemeinsameTherapiekonzepte, z.B. zur Raucherentwöh-nung und Behandlung des Übergewichts,entwickelt und den Patienten die Möglichkeitgegeben, an fachspezifischen Schulungen,z.B. zu Rückenschmerzen oder Diabetes,teilzunehmen.

Bei entsprechender Indikation (komorbidepsychische Störung) und hinreichenderDauer des Reha-Aufenthalts können motivier-te Patienten aus den somatischen Fachklini-ken auch in das gruppentherapeutischeAngebot der Psychosomatik eingliedern, fallsdie Betreuung durch den Psychologen derjeweiligen Klinik nicht ausreicht.

Integrativer Therapieansatz in Kooperation mit den Fachkliniken für Innere Medizin und Orthopädie

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Therapeutisches Angebot

Zu den Problemfeldern

Spezifische Publikationen stehen auch zumDownload im Internet bereit unter www.bliestal-kliniken.de.

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Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Therapeutisches Angebot

Fibromyalgie

Ein Spezialgebiet der

Bliestal KlinikenBlieskastel

MEDICLIN

www.mediclin.de

Therapiekonzept

Burnout bei Lehrerinnen und Lehrern

Ein spezielles Behandlungsangebot desZentrums für Gesundheit am Arbeitsplatz (GAP)in den

Bliestal KlinikenBlieskastel

www.mediclin.de

Therapiekonzept

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000und den Qualitätsgrundsätzen derDeutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation

■ Spezielle Indikationen, störungs- und problemspezifische Programme

■ Angststörungen

■ Depression ■ Arbeitsplatzbezogene Störungen

■ Chronische Schmerzsyndrome ■ Fibromyalgie■ Somatoforme Schmerzstörung

■ Posttraumatische Belastungsstörungenund Anpassungsstörungen

■ Schlafstörungen und chronische Erschöpfungssyndrome

■ Psychisch bedingte Adipositas und Binge Eating Disorder

■ Psychische Verarbeitung körperlicherErkrankungen

■ Somatisierungsstörung, Hypochondrieund funktionelle Störungen

GAP – Gesund am Arbeitsplatz

Ein Angebot des Zentrums für Gesundheit am Arbeitsplatz in den

Bliestal KlinikenBlieskastel

MEDICLIN

www.mediclin.de

Therapiekonzept

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000und den Qualitätsgrundsätzen derDeutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation

liegen spezifische Therapiekonzepte vor.Die folgenden Seiten geben einen Überblick.

■ Psychische Störungen im Alter

■ Dissoziative Störungen

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Zahlreiche Befunde haben in den letztenJahren zu einer Abkehr vom monokausalenmedizinischen Paradigma hin zur Forderungnach einer ganzheitlichen, interdisziplinärenBetrachtungsweise und Therapie chronischerSchmerzen geführt. Inzwischen sind interdis-ziplinäre Behandlungsansätze ambulant undauch stationär vielfach erfolgreich evaluiertworden.

Die Behandlung chronischer Schmerzenbasiert auf der diagnosegeleiteten Erstellungeines individuell auf den Patienten abge-stimmten Behandlungsplanes, entsprechendder im Vordergrund stehenden Problematik(Anteil Strukturläsion/Anteil Psyche/Anteilsoziales Umfeld). Verschiedene Elemente derinterdisziplinären Schmerztherapie könnendabei zum Einsatz kommen.

Das Therapiekonzept der MediClin BliestalKliniken basiert auf einem bio-psycho-sozia-len Verständnis chronischer Schmerzerkran-

kungen und beinhaltet Elemente, deren Effi-zienz wissenschaftlich belegt ist. Grundlageder Therapie ist somit das multimodale undinterdisziplinäre Vorgehen, welches durchfachübergreifende Zusammenarbeit der Fach-kliniken für Innere Medizin, Orthopädie undPsychosomatischen Medizin gewährleistetwird.

In der Fachklinik für Psychosomatische Medi-zin werden insbesondere

■ Chronische Schmerzsyndrome, ■ Fibromyalgie und ■ Somatoforme Schmerzstörungen

behandelt.

Die Therapien zu diesen unterschiedlichenKrankheitsbildern sind im folgendenAbschnitt ausführlicher dargestellt.

Chronische Schmerzsyndrome, SomatoformeSchmerzstörung und Fibromyalgie

Während akute Schmerzen eine wichtigeWarnfunktion als Krankheitssymptom haben,sind chronische Schmerzen Ausdruck einerFehlfunktion des nozizeptiven Systems undhaben jede physiologische Bedeutung verlo-ren. Der chronische Schmerz wird zu einemeigenständigen Krankheitsbild und gehört zuden therapeutisch anspruchsvollsten Proble-men.

Bis in die jüngste Zeit wurde der Begriff„chronisch“ als ein zeitliches Kriterium ver-standen, inzwischen jedoch wird eine Ver-wendung dieses Begriffes favorisiert, die ins-besondere das Ausmaß der Einschränkungenvon Funktion und Teilhabe und bisherige frus-trane Behandlungsversuche mit einbezieht.

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Therapeutisches Angebot

Behandlungsprogramm

Zur Behandlung chronischer Schmerzsyndro-me ist eine multidimensionale Therapiestrate-gie indiziert. Bausteine dieser Therapie sind

Information über die Erkrankung undderen Behandlungsmöglichkeiten

Optimierung der Medikation, ggf.Analgetikaentzug oder Einstellung aufAnalgetika gemäß WHO-Empfehlung

kognitive Verhaltenstherapie

Entspannungsverfahren und Biofeedback

Physiotherapie und Trainingstherapie

Körpertherapie und Schulung derKörperwahrnehmung

Ergo- und Kreativtherapietherapie,eigene ergotherapeutische Gruppe fürchronische Schmerzpatienten

berufsspezifisches Training

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Schmerz gilt dann als chronisch, wenn erlänger als 3 – 6 Monate besteht und zueiner bedeutsamen Beeinträchtigung derLebensqualität sowie zu vielfachen Behand-lungsversuchen geführt hat.

Man schätzt, dass bei ca. 90% der wieder-kehrenden oder anhaltenden Rückenschmer-zen keine kausalen pathologisch-anatomi-schen Veränderungen vorhanden sind; dieseroft als „unspezifisch“ bezeichnete Rücken-schmerz hat ein besonders hohes Chronifizie-rungsrisiko. Vergleichbar ist die Situationbeim Spannungskopfschmerz, der in Deutsch-land häufigsten Erkrankung aus dieser Grup-pe. Als Folge eines Medikamentenabususkann hier ein medikamenteninduzierter Kopf-schmerz hinzukommen. Auch bei derMigräne kann der Leidensdruck überwie-gend durch eine ungünstige Krankheits-verarbeitung bestimmt sein.

■ Chronische Schmerzsyndrome

Chronische Rücken-, Kopf- oder Gesichts-schmerzen, die durch psychologischeFaktoren aufrechterhalten oder verschlech-tert werden (ICD-10 F 54)

Besondere Bedeutung in dieser Therapiehat die körperliche Rekonditionierung, diein Form von Ausdauer-, Muskelfunktions-und Koordinationstraining sowie individu-ell abgestimmten physiotherapeutischenElementen realisiert wird.

Bei schwierigen differentialdiagnostischenoder -therapeutischen Fragestellungenerfolgt eine Vorstellung in der interdiszipli-nären Schmerzkonferenz des Universitäts-klinikums Homburg/Saar.

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Behandlungsziele

➜ Erarbeitung eines Krankheitsmodells, indem psychosoziale Einflüsse auf denSchmerz sowie die Möglichkeiten dereigenen Einflussnahme integriert sind

➜ Verbesserung der Schmerzbewältigung

➜ Optimierung der medikamentösenSchmerztherapie

➜ Reduktion der Beeinträchtigung und derSymptomatik

➜ Aktivierung und körperliche Rekonditio-nierung: Abbau des Schon- undVermeidungsverhaltens

➜ Verbesserung der Körperwahrnehmungund des Körpergefühls

➜ Förderung der Autonomie des Patienten

Auch wenn sich bei Schmerzstärke und -häufig-keit zunächst nur ein geringer Effekt zeigt, ist esdoch bei der Mehrzahl der Patienten möglich,das Funktionsniveau sowie die Teilhabe amErwerbsleben und am Leben in der Gesellschaftsignifikant zu verbessern.

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Behandlungsprogramm

In der Therapie der Fibromyalgie haben sichinterdisziplinäre Ansätze bewährt, d.h. eineTherapie, die mit verschiedenen „Bausteinen“die vielfältigen Beschwerden dieser Erkran-kungen behandelt.

Unser Behandlungskonzept für Fibromyalgie-Patienten basiert auf den Ergebnissen wissen-schaftlicher Studien und eigenen Forschungs-ergebnissen sowie zahlreichen wertvollenAnregungen aus den Selbsthilfevereinigun-gen.

Die wichtigsten Bausteine der stationärenTherapie sind

die ausführliche Information und Eduka-tion sowie Betroffenen- und Sozialbera-tung,

Bewegungs- und Physiotherapie mit demSchwerpunkt auf Ausdauertraining undEntspannung sowie spezielle Wärmebe-handlung und Massagetechniken,

Optimierung der medikamentösenTherapie.

Weiterer Baustein ist die Psychotherapie,deren Schwerpunkte hauptsächlich dieStress- und Schmerzbewältigung sind, in der aber auch biographisch gelerntedysfunktionale Verhaltensweisen aufge-deckt und verändert werden können.

Zur ambulanten Weiterbehandlung nach demstationären Aufenthalt werden Wochenend-seminare und Bewegungstherapiegruppenangeboten.

Fibromyalgie ist ein chronisches, nicht-ent-zündliches Schmerzsyndrom des Bewegungs-systems. Die Schmerzen sind häufig voneiner Reihe weiterer Beschwerden begleitet,vor allem chronische Müdigkeit, Schlaf-störungen, Magen-Darm-Probleme undDepressionen.

Bislang sind Ätiologie und Pathogenese nochnicht vollständig erforscht. Auf der Grund-lage der bisher vorliegenden Befunde wirdein bio-psycho-soziales Krankheitsmodellfavorisiert, dem eine zentral bedingteStörung der Schmerzmodulation zugrundeliegt, wobei psychosozialen Stressoren einezentrale Rolle zuzukommen scheint.

■ Fibromyalgie

(ICD-10 F 45.4; M 79.0)

Behandlungsziele

➜ Förderung von Autonomie und Selbst-kompetenz des Patienten

➜ Schmerz- und Stressbewältigung

➜ Erhöhung der Lebensqualität und Reduk-tion der Beeinträchtigung

➜ Regulation von Aktivität (Abbau von Mus-tern aus Überforderung und Inaktivität)

➜ ggf. Klärung und Bearbeitung unbewussterKonflikte, die die Symptomatik oder einendysfunktionalen Umgang mit den eigenenBelastungsgrenzen aufrecht erhalten

➜ Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit

Auch wenn sich bei Schmerzstärke und -häufig-keit erst im längerfristigen Verlauf ein Therapie-effekt zeigt, ist es doch bei der Mehrzahl derPatienten bereits während des stationärenAufenthalts möglich, das Funktionsniveau sowiedie Teilhabe am Erwerbsleben und am Leben inder Gesellschaft signifikant zu verbessern.

Ausführliche Informationen

Mehr über therapeutische Grundlagen undBehandlungsangebote der MediClin BliestalKliniken für Fibromyalgie-Patienten findet sichim:

■ Therapiekonzept „Fibromyalgie“

(Broschüre, 12 Seiten, auch als PDF im Internet zum Download verfügbar)

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Fibromyalgie

Ein Spezialgebiet der

Bliestal KlinikenBlieskastel

MEDICLIN

www.mediclin.de

Therapiekonzept

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als erstes Element die Vermittlung einespsychosomatischen Krankheitsmodellsdurch Edukation, Führen von Schmerz-bzw. Beschwerdetagebüchern undVerhaltensexperimenten (z.B. Aufmerk-samkeitslenkung, Biofeedback).

Zweites Element ist tiefenpsychologischfundierte oder kognitiv-behavioralePsychotherapie in symptomhomogenenGruppen, die bei Bedarf durch Einzel-therapie ergänzt wird.

Wichtiges Element in der Therapie sindkörperorientierte Verfahren und Kreativ-therapien, da sie einen nonverbalenZugang zum (Körper-)Erleben erlauben.

Weitere Komponenten sind Entspan-nungsverfahren sowie die Bewegungs-therapie.

Eine Ergotherapiegruppe für Patientenmit chronischem Schmerz hilft, dieeigenen Belastungsgrenzen und -mög-lichkeiten kennenzulernen und Aktivitäts-spielräume wiederzugewinnen.

Behandlungsziele

➜ Erarbeitung eines Krankheitsmodells, dasBewältigungsfähigkeit und Selbstkompe-tenz integriert

➜ Entwicklung eines angemessenen Bildesvon körperlicher Gesundheit

➜ ggf. Klärung und Bearbeitung unbewussterKonflikte, die die Symptomatik aufrechterhalten

➜ Reduktion der Beeinträchtigung

➜ Affektbearbeitung und -differenzierung

➜ körperliche Aktivierung

Auch wenn sich bei Schmerzstärke und -häufigkeit erst im längerfristigen Verlauf einTherapieeffekt zeigt, ist es doch bei derMehrzahl der Patienten bereits während desstationären Aufenthalts möglich, das Funk-tionsniveau sowie die Teilhabe am Erwerbs-leben und am Leben in der Gesellschaftsignifikant zu verbessern.

Eine somatoforme Schmerzstörung wird diag-nostiziert, wenn Schmerz die vorherrschendeBeschwerde ist, dieser andauernd, schwerund quälend ist sowie durch eine körperlicheStörung nicht vollständig erklärt werdenkann. Im engen zeitlichen Zusammenhangmit dem Auftreten der Erkrankung steht einepsychosoziale Belastungssituation und/oderein kritisches Lebensereignis.

Bisherige Forschungsergebnisse weisendarauf hin, dass der Somatisierung ein kom-plexer Prozess zugrunde liegt, bei dem Stö-rungen der Affektregulation, eine erhöhtephysiologische Reaktionsbereitschaft, dys-funktionale Kognitionen und Bewältigungs-strategien und eine gestörte Stressverarbei-tung im Zusammenhang mit Belastungsfakto-ren in Kindheit und Jugend beteiligt sind.

Behandlungsprogramm

Die stationäre Therapie der somatoformenSchmerzstörung beinhaltet deshalb

■ Somatoforme Schmerzstörung

(ICD-10 F 45.4)

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Behandlungsprogramm

Die Behandlung psychischer Traumafolgenerfolgt überwiegend in Einzelpsychotherapieund in traumaspezifischen Gruppen.

Nach einer Stabilisierungsphase kommenspezifische Therapieverfahren wie EMDR(Eye Movement Desensitization and Reprocessing), kognitive Verhaltenstherapie,Imagery Rescripting and Reprocessing Thera-py nach Smucker oder Konfrontation mitDistanzierungstechniken (z.B. Screentechnik)zur Anwendung. Außerdem werden dieRessourcen des Patienten in den Prozess ein-bezogen. Begleitende psychische Störungenwerden mitbehandelt. Falls erforderlich,erfolgt begleitend eine psychopharmakolo-gische Behandlung.

Häufig ist eine stationäre Therapie alleinenicht ausreichend. Deshalb werden diePatienten bei der Suche nach ambulantentraumaspezifischen Behandlungsmöglichkei-ten beraten und unterstützt. Wenn bereitseine ambulante Therapie begonnen wurde,wird die stationäre Behandlung in Abspracheund Kooperation mit den ambulantenBehandler durchgeführt.

Ergänzende Therapieangebote

Kunst- und Gestaltungstherapie

Ergotherapie

Entspannungsverfahren (ProgressiveMuskelentspannung nach Jacobson oderAutogenes Training)

Sporttherapie

Sozialberatung

Vermittlung des Kontakts zu Selbsthilfe-gruppen und Unterstützungsmöglichkei-ten durch den Weißen Ring

Behandlungsziele

➜ Symptomreduktion (Linderung von Schlaf-störungen, Alpträumen, Hypervigilanz,Intrusionen und Depressivität)

➜ Abbau von Vermeidungsverhalten➜ Verarbeitung des traumatischen Erlebnis-

ses➜ Abbau von Schuld- und Schamgefühlen➜ Verbesserung des Selbstwertgefühls und

der Fähigkeit zum Selbstmanagment➜ Erhalt oder Wiedererlangung der Erwerbs-

fähigkeit sowie der Teilhabe am Leben inder Gesellschaft

Wir behandeln sowohl Folgen von Typ I-Traumata (z.B. Unfällen, Gewalttaten,Katastrophen, Geiselnahme) als auch vonTyp II-Traumata (z.B. gewalttätige oder sexu-elle Misshandlung in Kindheit und Jugend,Geiselhaft, politische Inhaftierung).

Durch die Kooperation mit der Fachklinik fürkonservative Orthopädie können auchPatienten nach Arbeits- oder Verkehrsunfällenbehandelt werden, bei denen parallel eineRehabilitationsmaßnahme in diesem Bereichnotwendig ist.

■ Posttraumatische Belastungsstörungenund Anpassungsstörungen

(ICD-10 F 43.1) (ICD-10 F 43.2x)

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selbstständigen Aufsuchen angstbesetzterSituationen angeleitet und angehalten. BeiBedarf erfolgt therapeutisch begleitetes Kon-frontationstraining.

Bei entsprechender Indikation kommt tiefen-psychologisch fundierte Therapie hinzu, inder bisher abgewehrte Konflikte, welche dieAngstsymptomatik aufrechterhalten, bearbei-tet werden können. Von Bedeutung ist eben-falls die Vorbereitung auf die Auseinanderset-zung mit wichtigen Bezugspersonen aus derpersönlichen Biographie und die Erarbeitungneuer Konfliktlösestrategien sowie derenTransfer in den Alltag.

Von besonderer Bedeutung ist sportlichesAusdauertraining, das besonders Patientenmit körperbezogenen Ängsten (Panikstörungund hypochondrische Störung) hilft, wiederVertrauen in ihren Körper zu gewinnen.

Als ergänzende therapeutische Maßnahmenstehen Körper- und Atemtherapie, Kunst- undGestaltungstherapie, Muskelentspannungnach Jacobson und Ergotherapie zur Ver-fügung.

Häufig ist eine Optimierung der psycho-pharmakologischen Behandlung, insbesonde-re eine schrittweise Reduktion von Benzodia-zepinen zur Verhinderung einer drohendenMedikamentenabhängigkeit erforderlich.

Behandlungsziele

➜ Erlernen von Strategien zur Angst-bewältigung

➜ Abbau von Vermeidungsverhalten

➜ Erarbeitung psychodynamischerZusammenhänge

➜ Verbesserung von Aktivität und Teilhabe v.a. durch Abbau von Vermeidungsverhal-ten und Aufbau entsprechender Verhalten-salternativen

➜ Verbesserung der Konflikt- und Abgren-zungsfähigkeit

Behandelt werden sowohl alle phobischenStörungen (Agoraphobie F40.0, soziale Pho-bie F40.1, spezifische Phobien F40.2) alsauch Panikstörung (F41.0), generalisierteAngststörung (F41.1) und Anpassungsstörun-gen mit Angstsymptomatik (F43.22).

Behandlungsprogramm

Das Behandlungskonzept ist primär verhal-tenstherapeutisch ausgerichtet (Expositions-verfahren, kognitive Strategien zur Angstbe-wältigung). Je nach Indikation werden auchtiefenpsychologische Therapieelemente inte-griert.

In einem ersten Schritt nimmt der Patient aneiner verhaltenstherapeutischen Angstgruppeteil, in der Informationen über die Entstehungund Aufrechterhaltung der Angstsymptomatikgegeben und Angstbewältigungsstrategienvermittelt werden. Der Patient wird zum

■ Angststörungen

(ICD-10 F 40.xx, F 41.xx)

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Zum Aktivitätsaufbau werden verschiedeneAngebote der Ergo-, Sport- und Bewegungs-therapie eingesetzt. Da regelmäßiges körper-liches Training einen eigenständigen antide-pressiven Effekt hat, kommt der Trainings-therapie bei depressiven Störungen einebesondere Bedeutung zu. Ziel ist es auch,die Patienten zu Aktivitäten zu motivieren,die sie zu Hause ohne besonderen Aufwandweiterführen können (z.B. Walking). Beientsprechender Indikation erfolgt eine medi-kamentöse Behandlung mit Antidepressiva.

An zusätzlichen Therapieangeboten könnenEntspannungstherapie, Kunst- und Gestal-tungstherapie oder Ergotherapie genutzt wer-den. Bei entsprechender Indikation werdengezielte Trainingsmaßnahmen (z.B. Konzen-trations- und Hirnleistungstraining) durch-geführt. Das verhaltenstherapeutisch weiter-gebildete Pflegeteam unterstützt die Patientenbei der Tagesstrukturierung und dem Aufbauvon Aktivitäten.

Behandlungsziele

➜ Psychoedukation zur Verbesserung vonBewältigungsfähigkeit und Selbstkompe-tenz

➜ Stimmungsaufhellung, Antriebssteigerung,Linderung von Schlafstörungen

➜ Aktivierung und Abbau von Rückzugs-verhalten

➜ Verbesserung des Selbstwertgefühls

➜ Verbesserung der Wahrnehmung eigenerWünsche und Bedürfnisse

➜ Verbesserung des Umgangs mit Ärger,Wut und Aggression

➜ Verbesserung der Abgrenzungs- undKonfliktfähigkeit

➜ ggf. Unterstützung eines adäquatenTrauerprozesses

➜ Verbesserung von Aktivität und Teilhabedurch Reduktion depressiven Rückzugs-verhaltens und Aufbau angenehmer undsinnvoller Aktivitäten.

Behandlungsprogramm

Je nach Schweregrad der Symptomatik,Motivation und Introspektionsfähigkeit desPatienten stehen unterschiedliche Therapie-methoden und Settings zur Verfügung:

Einzeltherapie – verhaltenstherapeutischoder psychodynamisch orientiert

psychoanalytisch–interaktionelle Grup-penpsychotherapie

verhaltenstherapeutische Gruppen:Aktivitätsaufbau und kognitives Neube-werten; Problemlösetraining und Stress-bewältigung

■ Depression

(ICD-10 F 32.xx, F 33.xx, F 34.1, F 43.21)

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Bei der hypochondrischen Störung stehenzunächst nicht Körperbeschwerden, sonderndie Angst vor einer bedrohlichen Erkrankungim Mittelpunkt. Eine Sonderform ist dieDysmorphophobie, d.h. die Angst, einKörperteil könnte missgestaltet sein.

Unter dem Oberbegriff „somatoforme auto-nome Funktionsstörungen“ fasst der ICD-10eine Vielzahl funktioneller Störungsbilderzusammen, die jeweils unterschiedlicheOrgansysteme betreffen. Leitsymptom sindfunktionelle und über das vegetative Nerven-system vermittelte Beschwerden ohne Vor-liegen ursächlicher Organveränderungen.Hierzu gehören:

➜ somatoforme autonome Funktionsstörungdes kardiovaskulären Systems (F 45.30);Synonym: funktionelle Herzbeschwerden,Herzphobie, hyperkinetisches Herz-syndrom

➜ somatoforme autonome Funktionsstörungdes oberen Gastrointestinaltraktes(F 45.31); Synonym: Reizmagen, funktionelle Magen-beschwerden, Globusgefühl

➜ somatoforme autonome Funktionsstörungdes unteren Gastrointestinaltraktes(F 45.32);Synonym: Reizdarmsyndrom, Kolonirritabile

➜ somatoforme autonome Funktionsstörungdes respiratorischen Systems (F 45.33); Synonym: funktionelle Atembeschwerden,Hyperventilationssyndrom

➜ somatoforme autonome Funktionsstörungdes urogenitalen Syndroms (F 45.34); Synonym: chronischer Beckenboden-schmerz des Mannes (früher: chronischunspezifische Prostatitis), Reizblase,interstitielle Zystitis

Leitsymptome der Somatisierungsstörung sindmultiple, wechselnde Beschwerden an unter-schiedlichen Organsystemen, der Wunschnach ärztlichen Untersuchungen und Behand-lungsmaßnahmen sowie die mangelndeAkzeptanz unauffälliger Untersuchungs-befunde.

Im engen zeitlichen Zusammenhang mit demAuftreten der Erkrankung steht eine psycho-soziale Belastungssituation und/oder einkritisches Lebensereignis. Häufig haben diePatienten bereits zahllose erfolglose Unter-suchungen und somatische Behandlungs-versuche hinter sich, bevor ein psychosoma-tischer Behandlungsansatz in Erwägunggezogen wird.

■ Somatisierungsstörung, Hypochondrieund funktionelle Störungen

(ICD-10 F 45.0, F 45.1)(ICD-10 F 45.2) (ICD-10 F 45.3)

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Das Erlernen eines Entspannungsverfahrens,ggf. ergänzt durch Biofeedback, bietet denPatienten die Möglichkeit, ihre Beschwerdenpositiv zu beeinflussen.

Sportliches Ausdauertraining und Aktivierungtragen ebenfalls zur Symptomreduktion beiund helfen, wieder Vertrauen in den eigenenKörper zu gewinnen.

Bei der Therapie der Hypochondrie sind dieModifikation angstauslösender Kognitionenund der Abbau von Rückversicherungsverhal-ten (häufige Arztkontakte, ständige Selbst-untersuchung) von entscheidender Bedeutungfür eine erfolgreiche Therapie.

Behandlungsziele

➜ Erarbeitung eines Krankheitsmodells, dasBewältigungsfähigkeit und Selbstkom-petenz integriert

➜ Entwicklung eines angemessenen Bildesvon körperlicher Gesundheit

➜ Reduktion der Beeinträchtigung

➜ kognitive Umstrukturierung negativerBewertungsmuster und Abbau vonchronischem Krankheitsverhalten

➜ ggf. Bearbeitung zugrunde liegenderbiographischer Konflikte

➜ Affektbearbeitung und -differenzierung

➜ körperliche Aktivierung, Ermöglichenpositiver Körpererfahrung

Behandlungsprogramm

Die stationäre Therapie der somatoformenStörung und der somatoformen autonomenFunktionsstörungen beinhaltet zunächst dieVermittlung eines psychosomatischen Krank-heitsmodells durch Edukation, Führen vonSchmerz- bzw. Beschwerdetagebüchern undVerhaltensexperimenten (z.B. Aufmerksam-keitslenkung, Biofeedback).

Hierauf baut sowohl die tiefenpsychologischfundierte als auch die kognitiv-behavioraleGruppen-Psychotherapie auf.

Wichtiges Element in der Therapie sindkörperorientierte Verfahren und Kreativthera-pien, da sie einen nonverbalen Zugang zum(Körper-)Erleben erlauben.

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Behandlungsprogramm

Die Therapie ist primär tiefenpsychologischorientiert und zielt auf die Bearbeitung deszugrunde liegenden unbewussten Konflikts.

Zusätzlich kommen Kunst- und Gestaltungs-therapie sowie Körper- und Physiotherapiezur Anwendung.

In einigen Fällen lässt sich so bereits wäh-rend des stationären Aufenthalts das Symp-tom deutlich bessern. Bei der Mehrzahl derPatienten ist die Bearbeitung der unbewuss-ten Konflikte jedoch nur teilweise möglich,so dass sich eine ambulante Behandlunganschließen muss. Ziel der Rehabilitation istes dann, den Patienten hierzu zu motivierenund einen entsprechenden ambulantenBehandlungsplatz wohnortnah zu vermitteln.Ebenso wird angestrebt, die Fähigkeiten zuAktivität und Teilhabe auch unter den Bedin-gungen der häufig noch längere Zeit weiter-bestehenden Symptomatik zu verbessern.

Körperliche Symptome wie Lähmungen,Bewegungsstörungen oder Sinnesstörungen(z.B. psychogene Blindheit) können auch aufeine dissoziative Störung hinweisen.

Leitsymptom ist ein Verlust der Kontrolle überdie Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeitoder das Bewusstsein, für den keine organi-sche Ursache gefunden werden kann.

Es besteht eine enge Beziehung zu unbe-wussten Konflikten, Beziehungsproblemenoder traumatischen Ereignissen. Beispielehierfür sind dissoziative Sinnes- undBewegungsstörungen oder dissoziative(psychogene) Anfälle.

■ Dissoziative Störungen

(Konversionsstörungen, ICD-10 F 44.4,F 44.5, F 44.6, F 44.7)

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Psychoedukation, Abbau dysfunktionalerÜberzeugungen, Information übergesunden Schlaf und schlafförderndesVerhalten

Entspannungs- und Imaginationsverfahren

körperliches Ausdauertraining,physikalische Maßnahmen

Stimuluskontrolle

paradoxe Intention

bei schweren Störungen Schlafrestriktion

Medikamentenreduktion/-entzug

Chronische Erschöpfungssyndrome undMüdigkeit treten in belastenden Lebenssitua-tionen als isolierte Störung auf, können aberauch zum Verlauf einer Depression odereiner somatoformen Störung gehören.

Auch nach Virusinfektionen und Krebserkran-kungen (tumor-related-fatigue) werden patho-logische Müdigkeit und Erschöpfung gehäuftbeobachtet, ohne dass der zugrunde liegen-de pathophysiologische Mechanismus geklärtist. Sowohl zur Ursache als auch zu Behand-lungsmöglichkeiten dieser Krankheitsbilderbesteht noch erheblicher Forschungsbedarf.

Behandlungsprogramm

Wissenschaftlich abgesichert sind folgendeBehandlungsmaßnahmen:

kognitive Verhaltenstherapie

Ausdauertraining zur Verbesserung derkörperlichen Leistungsfähigkeit

je nach Indikation zusätzlich medi-kamentöse Therapie mit einem Anti-depressivum vom SSRI-Typ

Behandlungsziele

➜ Erarbeiten eines realistischen Modells vongesundem Schlaf

➜ Aufbau eines gesunden Schlaf- Wach-Rhythmus

➜ Vermittlung natürlicher Techniken zurSchlafinduktion

➜ Verbesserung der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit

➜ nach Möglichkeit vollständiger Verzichtauf Schlafmittel, um Abhängigkeit undNebenwirkungen vorzubeugen

Schlafstörungen leichter und mittlererAusprägung stellen alleine keine Indikationfür eine stationäre Therapie dar.

Bei schweren chronischen Insomnien kannein stationärer Aufenthalt jedoch notwendigsein, um durch einen Milieuwechsel denTeufelskreis aus Erwartungsdruck und Schlaf-losigkeit zu durchbrechen.

Außerdem kommen Schlafstörungen häufigals komorbide Störung z.B. bei Anpassungs-störungen in beruflichen Konfliktsituationenvor und bedürfen hier einer spezifischenTherapie.

Behandlungsprogramm

Mit verhaltenstherapeutischen Techniken lässtsich bei der Mehrzahl der von primärerInsomnie Betroffenen eine Normalisierungdes Schlafverhaltens erreichen. Hierbei wer-den folgende Therapieelemente angewendet:

■ Schlafstörungen und chronische Erschöpfungssyndrome

(ICD-10 F 51.0, F 51.1, F 48.0)

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weisen erarbeitet. Je nach Indikation werdenkomorbide psychische Störungen (z.B.Depression) oder Verhaltensmuster (z.B.sozialer Rückzug) behandelt.

Der sukzessive Aufbau regelmäßiger Bewe-gung und körperlicher Aktivität erfolgt durchein breites Angebot der Sporttherapie, in derauch die Körperwahrnehmung eine wichtigeRolle spielt.

Medizinische Folgeerkrankungen wie arteriel-le Hypertonie, Stoffwechselstörungen oderErkrankungen des Bewegungsapparateswerden in Kooperation mit den Fachklinikenfür Innere Medizin und konservative Ortho-pädie behandelt.

Von besonderer Bedeutung ist bei Patientenmit Adipositas der Transfer der in der Klinikerreichten Veränderungen in den Alltag. Inder Ernährungstherapie werden mit Hilfe vonLehrküche und Einkaufstraining neue Ernäh-rungsgewohnheiten alltagsnah erprobt undeingeübt. Dieser Aspekt hat eine zentraleBedeutung im Therapiekonzept. Die Patientenwerden beim Aufbau eines individuellen

Nachsorgenetzwerkes (Selbsthilfegruppe,Sportverein, ambulante Therapie, Reha-Nachsorge der Rentenversicherungsträger)unterstützt und ermutigt, entsprechende Kon-takte schon während der stationären Thera-pie zu knüpfen.

Behandlungsziele

➜ Erarbeiten eines Krankheitskonzepts, dasSelbstregulation und Bewältigungskom-petenz fördert

➜ Identifizieren von individuellen Auslösernfür gestörtes Essverhalten und Erarbeitenvon Verhaltensalternativen

➜ Aufbau eines individuell abgestimmtengesunden Essverhaltens

➜ Einstieg in eine längerfristig angelegteGewichtsreduktion

➜ Aufbau von regelmäßiger körperlicherAktivität, Verbesserung der Beweglichkeitund der körperlichen Ausdauer

➜ Verbesserung des Selbstwertgefühls➜ Erarbeiten von Strategien für den Umgang

mit Rückschlägen➜ ggf. Indikationsstellung für weiterführende

Maßnahmen (z.B. Adipositas-Chirurgie)

Behandlungsprogramm

Das Behandlungskonzept beruht auf demZusammenwirken von angemessener Ernäh-rung, regelmäßiger Bewegung und Psycho-therapie.

Die Patienten erhalten keine Reduktionskost,sondern werden unter Einbeziehung derErnährungsberatung zu einer dauerhaftenErnährungsumstellung auf eine fettarmeErnährung mit regelmäßigen Mahlzeitenmotiviert.

Ziel der Psychotherapie ist es, Auslösesitua-tionen für problematisches Essverhalten zuidentifizieren und in ihrer Bedeutung verste-hen zu lernen. Hierauf können dann gezielteVeränderungsstrategien aufbauen. NebenElementen der Psychoedukation werden imRahmen der Psychotherapie unbewussteKonflikte aufgedeckt und bearbeitet und/oder dysfunktionale kognitive Schemataangegangen und alternative Verhaltens-

■ Psychisch bedingte Adipositas und Binge Eating Disorder

(ICD-10 F 50.3, F 50.4, E 66.0)

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■ Psychische Verarbeitung körperlicherErkrankungen

(ICD-10 F 54, F 43.1, F 43.2)

Für Depression und posttraumatische Belas-tungsstörung konnte inzwischen auch nach-gewiesen werden, dass sie mit einer schlech-teren Lebenserwartung der betroffenenPatienten einhergehen.

Behandlungsprogramm

Zur Behandlung dieser Patientengruppe istnicht nur psychotherapeutische Kompetenz,sondern auch Erfahrung in der Betreuung dersomatischen Grunderkrankung nötig. DieserAspekt wird ggf. auch in der Kooperationmit den Fachkliniken für Innere Medizin undkonservative Orthopädie gewährleistet.

In der Fachklinik für Psychosomatische Medi-zin sollten Patienten behandelt werden, beidenen Probleme der Krankheitsverarbeitungim Vordergrund der aktuellen Problemsitua-tion stehen. Chronische neurologische Krank-heitsbilder können bei uns sowohl medizi-nisch als auch psychotherapeutisch behan-delt werden, da auch Fachärzte für Neurolo-gie zum Behandlungsteam gehören.

Ist bei internistischen oder orthopädischenErkrankungen organmedizinische Diagnostik

in wesentlichem Umfang erforderlich, so soll-ten die Patienten primär in der entsprechen-den Fachklinik aufgenommen und von derPsychosomatik konsiliarisch mitbetreut wer-den. Eine Übernahme in die Psychosomatiknach Abschluss der medizinischen Therapieist möglich.

Behandlungsziele

➜ Stärkung der Eigenverantwortung imUmgang mit der Erkrankung

➜ Minimierung maladaptiven Krankheitsver-haltens sowie Entwicklung und Förderungvon Anpassungs- und Bewältigungsstrate-gien („Coping”).

➜ Steigerung der Lebensqualität und Vitalitätdurch Besinnung auf intakte Lebensberei-che und Erkennen bislang ungenutzterRessourcen

➜ Wiederherstellung und Erhaltung derArbeits- und Leistungsfähigkeit

➜ Mobilisation sozialer Unterstützungund evtl. Anbindung an Selbsthilfegruppenvor Ort

Chronische körperliche Erkrankungen wiez.B. Krebs, koronare Herzerkrankung oderneurologische Krankheitsbilder stellen gravie-rende Einschnitte in das Leben der Betroffe-nen dar, die häufig mit Veränderungen innahezu allen Lebensbereichen verbundensind. Bei der Bewältigung solcher Erkrankun-gen spielen organspezifische Faktoren eben-so eine Rolle wie Persönlichkeitsmerkmaleund situative Bedingungen.

Hierbei kann es zu psychischen Störungenkommen, welche die Lebensqualität derBetroffenen stärker beeinträchtigen könnenals die Grunderkrankung. Hierzu gehören:

➜ Anpassungsstörungen (F 43.2x)

➜ problematisches Krankheitsverhalten undCompliance-Probleme (F54)

➜ depressive Störungen und Angststörungen

➜ posttraumatische Belastungsstörung(F43.1)

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Behandlungsprogramm

Das Konzept ermöglicht eine variable Aufent-haltsdauer nach einem Drei-Stufen-Programm.

Nach einer ausführlichen psychologischenund medizinischen Diagnostik sowie einerAnalyse der konkreten Arbeitsplatzproblema-tik wird gemeinsam mit dem Patienten einindividuelles Behandlungsprogramm erstellt.

Es enthält folgende Elemente:

Selbstsicherheitstraining

Stressbewältigung

Konfliktmanagement/Zeitmanagement

arbeitsplatzbezogene interaktionelleTherapie (AIT): psychoanalytisch-inter-aktionelle Gruppentherapie (2 x 90Min./Woche) in Kombination mit ergo-therapeutischer Projektgruppe (2 x 90Min./Woche)

spezielle psychotherapeutische Gruppen(Angstgruppe, Schmerzgruppe, Arbeits-platzgruppe)

spezielles berufsbezogenes Therapiean-gebot für Lehrerinnen und Lehrer sowiefür Kranken- und Altenpflegeberufe

Einzelpsychotherapie (tiefenpsycholo-gisch fundiert oder verhaltenstherapeu-tisch)

Ergotherapie (Projektgruppe, Einzel-beratung, Training)

Kreativtherapie

körperliches Aufbautraining

Sozialberatung

berufliche Belastungserprobung

Behandelt werden Patienten mit psychischenStörungen, die mit allgemeinen Arbeitsplatz-problemen im Zusammenhang stehen:

➜ soziale Ängste und Kontaktstörungen (ICD-10 F 40.1, F 43.24)

➜ Ängstlichkeit und Depressivität (F 43.2)

➜ funktionelle Störungen (F 45.0, F 45.1,F 45.3x)

➜ somatoforme Schmerzstörungen (F 45.4)

➜ Aktivierung von Neurosen und Persönlich-keitsstörungen

➜ Burn-out-Syndrom und Mobbing-Problematik

■ Arbeitsplatzbezogene Störungen

Behandlungsziele

➜ Insgesamt: Verbesserung oder Wiederher-stellung der beruflichen Leistungsfähigkeitund Klärung der beruflichen Perspektive

➜ Beratung: Klärung von beruflichen, sozial-rechtlichen, medizinischen und psycholo-gischen Fragen

➜ Training: Erwerb oder Auffrischung von imBerufsleben relevanten Fertigkeiten wiesoziale Kompetenz, Konfliktbewältigung,Problemlösefähigkeiten, kognitiven Fähig-keiten, Stressbewältigung, zielorientiertesHandeln, selbstsicheres Auftreten beiBewerbungsgesprächen, Vorträgen, Erstel-len von Bewerbungsmappen, PC- undInternet-Anwendung etc.

➜ Psychotherapie: Aktualisieren und Bearbei-ten eigener Anteile an Arbeitsplatzkonflik-ten v. a. im Rahmen der Projekt- und The-rapiegruppen (hierzu auch Einsatz vonVideofeedback), Verbesserung der Bewäl-tigungskompetenz, Erarbeitung psycho-dynamischer Zusammenhänge und Bear-beitung zugrundeliegender unbewussterKonflikte (in der psychodynamischen

Ausführliche Informationen

Ausführlichere Darstellungen der therapeu-tischen Grundlagen und Behandlungsange-bote der MediClin Bliestal Kliniken für Patien-tinnen und Patienten mit arbeitsplatzbezoge-nen Störungen finden sich in folgenden Pub-likationen:

■ Therapiekonzept „GAP – Gesund am Arbeitsplatz“

(Broschüre, 12 Seiten, auch als PDF im Internetzum Download verfügbar)

■ Therapiekonzept „Burnout bei Lehrerinnen und Lehrern“

(Broschüre, 8 Seiten, auch als PDF im Internet zumDownload verfügbar)

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Burnout bei Lehrerinnen und Lehrern

Ein spezielles Behandlungsangebot desZentrums für Gesundheit am Arbeitsplatz (GAP)in den

Bliestal KlinikenBlieskastel

www.mediclin.de

Therapiekonzept

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000und den Qualitätsgrundsätzen derDeutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation

GAP – Gesund am Arbeitsplatz

Ein Angebot des Zentrums für Gesundheit am Arbeitsplatz in den

Bliestal KlinikenBlieskastel

MEDICLIN

www.mediclin.de

Therapiekonzept

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000und den Qualitätsgrundsätzen derDeutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation

Therapie) oder Aufdeckung und Verände-rung dysfunktionaler Verhaltens- und Denk-muster in der Verhaltenstherapie. Erpro-bung und Umsetzung neuer Bewältigungs-strategien im Rahmen der ergotherapeuti-schen Projektgruppe und in Belastungssi-tuationen

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Ziel der Rehabilitation ist nicht nur die Förde-rung und Wiederherstellung von Leistung undTeilhabe am Erwerbsleben, sondern an allenLebensbereichen. Deshalb haben nicht nurBerufstätige, sondern auch Alters- undErwerbsunfähigkeitsrentner einen Anspruchauf Rehabilitation, wenn z.B. die Fähigkeitzur Eigenständigkeit und Selbstversorgungbedroht ist oder eine psychische Störung dieAufrechterhaltung des lebensnotwendigensozialen Netzwerks bedroht. Träger derMaßnahme ist dann nicht mehr die Renten-,sondern die gesetzliche Krankenversiche-rung.

Während in der Vergangenheit ältere Men-schen als „nicht mehr psychotherapierbar“galten, konnten neue Forschungen belegen,dass ältere Menschen sehr von einer Psycho-therapie profitieren können und in der Regelin kürzeren Behandlungszeiten größere Fort-schritte erreichen als jüngere Patienten.

■ Psychische Störungen im Alter Hinzu kommt, dass Psychotherapie nicht mitden gerade bei Älteren problematischenNebenwirkungen von Medikamenten belastetist.

Voraussetzung für einen Behandlungserfolgist aber, dass psychotherapeutische Stan-dardverfahren speziell auf die Bedürfnissedieser Patientengruppe zugeschnitten wer-den.

In einem Lebensabschnitt, in dem Entschleuni-gung, Innehalten, Loslassen und GelassenheitZiele sein sollten, werden ältere Menschenzu Schnelligkeit, Perfektionierung und einemIdeal körperlicher Fitness und geistigerFlexibilität gezwungen, was den biologischvorgegebenen Tatsachen widerspricht.

Damit soll nur kurz umrissen werden, was imAlter Anpassung erschwert oder seelischkrank machen kann und warum ein speziel-les Angebot für Ältere uns wichtig erscheint.

Behandlungsindikationen sind:

➜ akute Anpassungsstörungen wie z.B.Trauerreaktionen nach Verlust von Ange-hörigen oder Ausscheiden aus demErwerbsleben

➜ chronische Erschöpfungssyndrome, wiez.B. Dauerbelastung durch Erkrankungdes Partners oder pflegebedürftige hochbetagte Eltern

➜ depressive Störungen

➜ Angsterkrankungen

➜ Schlaflosigkeit

➜ leichtes hirnorganisches Psychosyndrom

➜ Somatisierungsstörungen und anderepsychosomatische Krankheitsbilder

Behandlungsziele

➜ Förderung von Selbständigkeit und Eigen-verantwortlichkeit, gegebenenfalls unteradäquater Nutzung von institutionellensowie privaten Hilfen und Angeboten

➜ Förderung der Beziehungsfähigkeit

➜ Entängstigung und Verbesserung desSelbstwertgefühls

➜ allgemeine geistig-seelische und körperli-che Aktivierung, ggf. auch mit Hilfe einesgezielten Hirnleistungstrainings und Phy-siotherapie

➜ Erarbeiten einer gelassenen und zufriede-nen Lebenshaltung

➜ Förderung von Kreativität, Konzentrationund Ausdauer

➜ Verbesserung der Feinmotorik, der Beweg-lichkeit und der körperlichen Leistungs-fähigkeit

➜ Finden von individuellen Ressourcen

➜ Alltagsstrukturierung

➜ ggf. Überleitung in ambulante Behandlung

Behandlungsprogramm

Wir erreichen diese Ziele, indem wir unsereverschiedenen Möglichkeiten der ärztlichen,psychotherapeutischen und physio-/trainings-therapeutischen Behandlung einsetzen.

Besondere Bedeutung haben hier Aktivitäts-aufbau und Training neuer sozialer Kontaktesowohl im Rahmen der gruppentherapeuti-schen Angebote als auch durch die entspre-chende Gestaltung des therapeutischenMilieus auf den Stationen.

Ergänzend stehen bewegungs- und ergothe-rapeutische Angebote, Physiotherapie, physi-kalische Therapie sowie Kunst- bzw. Kreativ-therapie zur Verfügung. Bei Erfordernis wirdein hirnorganisches Training durchgeführt.

Bei komorbiden organischen Krankheitsbil-dern erfolgt regelmäßige konsiliarische Mit-betreuung durch die Fachkliniken für InnereMedizin und Orthopädie. Allen unserenPatienten steht die Sozialberatung offen.

Durch die Kooperation mit dem in unmittel-barer Nähe gelegenen Pflegeheim ist es unsmöglich, pflegende Angehörige gemeinsammit den durch sie Betreuten aufzunehmen.Dadurch besteht auch die Möglichkeit zueiner gemeinsamen Betreuung z.B. durchFamilientherapie, um belastende Interaktions-muster verändern zu können.

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Therapeutisches Angebot

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Qualifizierte Fachkräfte gestalten eine anrehabilitativen Aspekten orientierte ganzheit-liche, psychosomatische Pflege. Therapeuti-sche Interventionen helfen dem Patienten,das Erarbeitete bei der Bewältigung von All-tagssituationen erfolgreich einzusetzen.

Solche Interventionen sind:

• supportive Einzelgespräche• Stationsgruppen (3 x 20 Min./Woche) zur

Strukturierung des Stationsalltags und zurPlanung von Aktivitäten

• Begleitung bei interner und externer Belas-tungserprobung

• Begleitung von verhaltenstherapeutischemExpositionstraining

• Begleitung und Überwachung von Selbst-management und Verhaltensmodifikation(z.B. bei Essstörungen)

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Pflegekonzept

Durch die Verbindung von medizinisch-pfle-gerischen Aufgaben mit der Weiterführungvon Therapieansätzen anderer Behandlungs-bereiche erweisen sich examinierte Kranken-pflegekräfte als Pflegetherapeuten, die beider Gesundheitsinformation mitwirken, diePatienten zu Änderungen motivieren und z.B. nach initialer Einführung der Patientendurch Ärzte und/oder Diplom-Psychologen inder weiteren Übung der Entspannungstechni-ken anleiten.

Die Pflegekräfte nehmen an interdisziplinärenTeambesprechungen teil und arbeiten nachaktuellen Pflegestandards, unterstützt durchein speziell auf unsere Aufgaben ausgerichte-tes Dokumentationssystem.

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Zur Patientenschulung bieten wir an:

Fachklinik für Psychosomatische Medizin: Patientenschulung und Selbsthilfegruppen

Außerdem werden die Rehabilitanden überdie Reha-Nachsorgeprogramme (IRENA,ARENA, Curriculum Hannover) der deut-schen Rentenversicherung informiert undbei entsprechender Indikation wird einesolche Maßnahme eingeleitet.

Zur Nachbetreuung werden außerdemthemenspezifische Tages- und Wochenend-seminare angeboten. Schwerpunkte sindzurzeit:

Fibromyalgie

Paarseminare

Gesund im Alter

Im Rahmen der interdisziplinären Koopera-tion werden darüber hinaus angeboten:

Seminare aus dem Gesundheitstrai-ning der Deutschen Rentenversiche-rung

Ernährungsberatung

Lehrküche

Diabetikerschulung

Raucherentwöhnung sowie

internistische und orthopädische Infor-mationsveranstaltungen

Ein erster Kontakt zu Selbsthilfegruppenwährend der stationären Behandlung kanneinen Zugang zu Hause deutlich erleich-tern. Schulungen und Selbsthilfegruppenunterstützen den Patienten bei der aktivenKrankheitsbewältigung und Wiedereinglie-derung in den Alltag. Gegebenenfalls kanndie Einbeziehung der Angehörigen diesenProzess fördern.

Entspannungsverfahren (ProgressiveMuskelrelaxation nach Jacobson)

einführende Seminare zu den pro-blemspezifischen Gruppen (Schmerz,Depression, Ängste, arbeitsplatzbezo-gene Probleme)

indikationsbezogene psychoedukati-ve Gruppen (z.B. für Fibromyalgie-Patienten)

Vorträge und Seminare zu für diePsychosomatik relevanten Themen(z.B. Umgang mit Medikamenten,Bedeutung von Emotionen, Partner-schaftskonflikte und Bewältigungs-möglichkeiten etc.)

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■ Aus- und Weiterbildung

Die Kliniken legen Wert auf eine ständigetheoretische und praktische Aus- und Weiter-bildung der Mitarbeiter. Es werden kontinu-ierlich fachspezifische Ausbildungs- und inter-disziplinäre Weiterbildungsveranstaltungensowie externe Weiterbildungsmaßnahmendurchgeführt.

An den Ausbildungen beteiligen sich unsereFachärzte und die Mitarbeiter der einzelnenTherapieabteilungen.

MediClin Bliestal Kliniken: Qualitätsmanagement

Die Fachklinik für Psychosomatische Medizinverfügt über folgende Weiterbildungsermäch-tigungen:

➜ 3 Jahre Psychosomatische Medizinund Psychotherapie

➜ 1 Jahr Psychiatrie und Psychotherapie

➜ 1 Jahr Neurologie

➜ 1 Jahr Innere Medizin für angehendeFachärzte Psychosomatische Medizinund Psychotherapie kann durch Rotati-on in die Fachklinik für Innere Medi-zin erworben werden

➜ psychiatrisches Jahr im Rahmen der Ausbildung für PsychologischePsychotherapeuten, Anerkennung desChefarztes der Klinik als Supervisorfür Verhaltenstherapie

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■ Qualitätssicherung

Der Qualitätsstand in Organisation, medizi-nisch-therapeutischer Behandlung, begleiten-den Dienstleistungen und Ergebnisqualitätinnerhalb der MediClin Bliestal Kliniken wirdkontinuierlich im Rahmen des Qualitätssiche-rungsprogramms der Deutschen Rentenversi-cherung überprüft und weiterentwickelt.

Die MediClin Bliestal Kliniken sind nachden Anforderungen der International Stan-dard Organisation (ISO) 9001-2000 undder Deutschen Gesellschaft für Medizini-sche Rehabilitation geprüft und den Qua-litätskriterien der IQMP-Reha.

Mit dieser Zertifizierung wurde ein ständigerEntwicklungs- und Verbesserungsprozess ein-geleitet, mit dem die MediClin Bliestal Klini-ken auch in Zukunft die Qualität ihrer Be-handlungen und Dienstleistungen weiterent-wickeln und überprüfen werden.

MediClin Bliestal Kliniken: Qualitätsmanagement

Zu den externen Qualitätssicherungsmaß-nahmen gehören:

• Beteiligung der Kliniken am Qualitäts-sicherungsprogramm der Rentenver-sicherungsträger

• Mitarbeit von Fachärzten in medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaftensowie Weiterbildungseinrichtungen

• Beteiligung an Forschungsprojekten

Zu den internen Qualitätssicherungsmaß-nahmen zählen:

• prozessorientiertes klinikinternesQualitätsmanagementsystem

• interdisziplinäre Qualitätszirkelarbeit

• kontinuierliche Weiterentwicklung dermedizinisch-therapeutischen Konzepte

• regelmäßige Durchführung von Visitenund Fallbesprechungen

• regelmäßige Ergebnisevaluation mitpsychometrischen Verfahren

• Beteiligung an der unternehmensweiteninternen Patientenbefragung

• bedarfsgerechte interne wie externeFort- und Weiterbildung von Mitarbei-tern

• regelmäßige Überprüfung der Medizin-geräte

Medizinisches Leistungsprofil · Fachklinik für Psychosomatische Medizin an den MediClin Bliestal Kliniken, Blieskastel | 53

Blieskastel

Lage und Ausstattung

Direkte Verkehrsanbindungen bestehen überdie Autobahnen A 1, A 8, A 6, A 62, dieICE-Strecke Saarbrücken-Mannheim und dieBahnstrecke Saarbrücken-Blieskastel.

Der Flughafen Saarbrücken-Ensheim liegt nur15 Fahrminuten entfernt.

Mit ihrer ruhigen waldnahen Höhenlagehaben die MediClin Bliestal Kliniken einenbesonderen Genesungswert für schmerz-geplagte und psychosomatische Patientensowie Gefäß- und Herzkranke.

Die hervorragende Verkehrsanbindungbegünstigt die Nutzung ambulanter undteilstationärer Behandlungsmöglichkeiten.

■ Standort

Die MediClin Bliestal Kliniken befinden sichim südlichen Saarland am Rande des Barock-städtchens Blieskastel, nur 30 km von derLandeshauptstadt Saarbrücken entfernt.

Am Stadtrand von Blieskastel liegen die Klini-ken in schöner Höhenlage am Wald mit Blicküber Blieskastel und das Bliestal.

Die schöne waldreiche Umgebung wirderschlossen durch ein gut geführtes Netz vonSpazier- und Wanderwegen einschließlicheinem kliniknahen Übungsterrain.

Der historische Stadtkern von Blieskastel istmit dem Shuttle-Bus oder in 20 Gehminutenzu erreichen.

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Lage und Ausstattung

5. OG4. OG

7. OG6. OG

3. OG

2. OG

1. OG

EG

UG

THERAPIE

THERAPIE

HAUS C

SENIORENRESIDENZAUF DEM BELLEM

HAUS BHAUS A

SAUNAERGOTHERAPIE

REZEPTION

BÄDERFRISEUR

FUNKTIONSBEREICHINNERE

FUNKTIONSBEREICHINNERE

PATIENTEN-ZIMMER

PATIENTENZIMMER

PATIENTENZIMMER

FUNKTIONSBEREICHPSYCHOSOMATIK

FUNKTIONS-BEREICHORTHO

PAVILLION

VERANSTALTUNGS-HALLE

ARZTZIMMERORTHO

REZEPTION

VERWALTUNG

CAFETERIA

KÜCHE

SOZIALBERATUNGKREATIVTHERAPIE

SPEISE-SÄLE

DIÄT-BERATUNG

SPORT-HALLEEINGANG

■ Räumliche Ausstattung

Zur Unterbringung von Patienten und Begleit-personen stehen insgesamt 500 Einzel-zimmer zur Verfügung mit Dusche und WC,größtenteils mit Balkon. TV-Anschluss ist inallen Zimmern vorhanden.

Die MediClin Bliestal Kliniken sind rollstuhl-gerecht ausgestattet und auf die Bedürfnissevon Schwerbehinderten und Rollstuhlpatien-ten ausgerichtet.

Das Klinikum verfügt über eine große Sport-halle, eine weitere krankengymnastischeTurnhalle, zwei Bewegungsbäder, eineSchwimmhalle, Abteilungen für physikalischeund Balneotherapie, Krankengymnastik,Ergo-, Musik-, Mal- und Sporttherapie, Kraft-trainingsraum, eine überwachte Ergometer-Einrichtung, verschiedene Einzel- undGruppentherapieräume und eine Diätlehrkü-che.

Aufenthalts-, Lese- und Besinnungsraum sindebenso vorhanden wie ein großzügigermoderner Speisebereich mit Freeflow-System.

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MediClin Bliestal KlinikenAm Spitzenberg66440 Blieskastel

Zentrale/RezeptionTelefon 0 68 42/54-0Fax 0 68 42/54-23 32

Service-TelefonAlexandra MeiselTelefon 0 800-254 37 82Fax 0 68 42/54-23 32E-Mail [email protected]

Kaufmännischer DirektorThomas SchneiderTelefon 0 68 42/54-22 33Fax 0 68 42/54-25 41E-Mail [email protected]

Qualitätsmanagement-KoordinatorBruno AbsTelefon 0 68 42/54-25 58E-Mail [email protected]

Fachklinik für Psychosomatische Medizin:

Chefarzt Fachklinik für Psychosomatische Medizin

Prof. Dr. med. Volker KöllnerFacharzt für Psychosomatische Medizinund PsychotherapieTelefon 0 68 42/54-22 57Fax 0 68 42/54-2340E-Mail [email protected]

OberärztinnenDr. med. Herta HügelFachärztin für Psychiatrie und Psycho-therapieTelefon 0 68 42/54-22 57

Dr. med. Christine HochFachärztin für Neurologie und Psychiatrie,PsychotherapieTelefon 0 68 42/54-22 57

Dr. med. Birgit StaabFachärztin für Neurologie und Psychiatriesowie Psychosomatische Medizin undPsychotherapieTelefon 0 68 42/54-22 57

Ltd. PsychologeWerner SchäferPsychologischer PsychotherapeutTelefon 0 68 42/54-22 57

Ltd. KrankenschwesterHelga LooftTelefon 0 68 42/54-22 57

Ansprechpartner