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Über die MediClin Die MediClin ist ein bundesweit tätiger Klinikbetreiber und ein großer Anbieter in den Bereichen Neuro- und Psychowissenschaften sowie Orthopädie. Mit 34 Klinikbetrieben, sieben Pflegeeinrichtungen und elf Medizinischen Versorgungszentren ist die MediClin in elf Bundesländern präsent und verfügt über eine Gesamtkapazität von rund 8.100 Betten. Bei den Kliniken handelt es sich um Akutkliniken der Grund-, Regel- und Schwerpunktversorgung sowie um Fachkliniken für die medizinische Re- habilitation. Für die MediClin arbeiten rund 8.400 Mitarbeiter. Haben Sie noch Fragen? Wir vermitteln Ihnen den richtigen Ansprechpartner. Kostenlose Service-Hotline: 0 800 - 44 55 888 www.mediclin.de MediClin integriert. © MediClin, 11/2012; Satz und Layout: Tine Klußmann, Wettingen, www.TineK.net Prävention l Akut l Reha l Pflege Mediensucht Internet, Computerspiele und Handy als Zeitfresser bis zur Suchtentwicklung Antworten auf Ihre Fragen Wie äußert sich die Abhängigkeit von Medien? Weshalb sind die neuen Medien suchtgefährdend? Was kann ich tun, wenn ein Angehöriger Anzeichen einer Mediensucht aufweist?

Mediensucht – Internet, Computerspiele und Handy · Prävention l Akut l Reha l Pflege Mediensucht Internet, Computerspiele und Handy als Zeitfresser bis zur Suchtentwicklung Antworten

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Page 1: Mediensucht – Internet, Computerspiele und Handy · Prävention l Akut l Reha l Pflege Mediensucht Internet, Computerspiele und Handy als Zeitfresser bis zur Suchtentwicklung Antworten

Über die MediClinDie MediClin ist ein bundesweit tätiger Klinikbetreiber und ein großer Anbieter in den Bereichen Neuro- und Psychowissenschaften sowie Orthopädie. Mit 34 Klinikbetrieben, sieben Pflegeeinrichtungen und elf Medizinischen Versorgungszentren ist die MediClin in elf Bundesländern präsent und verfügt über eine Gesamtkapazität von rund 8.100 Betten. Bei den Kliniken handelt es sich um Akutkliniken der Grund-, Regel- und Schwerpunktversorgung sowie um Fachkliniken für die medizinische Re-habilitation. Für die MediClin arbeiten rund 8.400 Mitarbeiter.

Haben Sie noch Fragen? Wir vermitteln Ihnen den richtigen Ansprechpartner.

Kostenlose Service-Hotline:0 800 - 44 55 888

www.mediclin.de

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Prävention l Akut l Reha l Pflege

Mediensucht Internet, Computerspiele und Handy als Zeitfresser bis zur Suchtentwicklung

Antworten auf Ihre Fragen

Wie äußert sich die Abhängigkeit von Medien?

Weshalb sind die neuen Medien suchtgefährdend?

Was kann ich tun, wenn ein Angehöriger Anzeichen

einer Mediensucht aufweist?

Page 2: Mediensucht – Internet, Computerspiele und Handy · Prävention l Akut l Reha l Pflege Mediensucht Internet, Computerspiele und Handy als Zeitfresser bis zur Suchtentwicklung Antworten

Mediensucht

Internet, Computerspiele und Handy als Zeitfresser bis zur Suchtentwicklung

Wie äußert sich die Abhängigkeit von Medien wie Internet, Handy und Computerspielen?

Es gibt verschiedene Verhaltensweisen, die auf eine Abhängigkeit hinweisen,

etwa:

Ein verringerter Verhaltensspielraum:

Der Betroffene verbringt den größten Teil seiner Zeit im Internet, am Handy oder mit

Computerspielen.

Mangelnde Fähigkeit die Zeiten zu reduzieren, trotz eindeutig schädlicher Folgen

wie den Verlust von Partner oder Freunden, schulische oder berufl iche Leistungsein-

brüche, Schulversäumnis.

Ständige gedankliche Beschäftigung mit dem Medium.

Auch unangenehme körperliche oder emotionale Zustände wie Unruhe, Nervosität

oder Aggressivität können auftreten, wenn das Medium unerreichbar ist.

Die Abhängigkeit von Medien ist noch nicht in den internationalen Klassifi kationssystemen

der Krankheiten enthalten. Es gibt jedoch bei den Symptomen viele Parallelen zu anderen

Suchterkrankungen wie etwa Glücksspielsucht.

Sind die neuen Medien für Kinder und Erwachsene gleich gefährdend?

Laut dem Drogenbericht der Bundesregierung

von 2012 sind etwa drei bis sieben Prozent

der Internetnutzer betroffen. Die am meisten

gefährdete Gruppe sind offenbar männliche Ju-

gendliche und junge Erwachsene im Alter von

14 – 24 Jahren, etwa drei Prozent der männ-

lichen Jugendlichen und etwa 0,3 Prozent der

weiblichen Jugendlichen. Bei exzessiver Nut-

zung sozialer Netzwerke wie Schüler VZ oder

Facebook sind mehr Mädchen betroffen. Ältere

Erwachsene stehen den neuen Medien noch

reservierter gegenüber, sie sind eher durch zu

hohen TV-Konsum gefährdet.

Was kann ich tun, wenn ein Ange-höriger Anzeichen einer Mediensucht aufweist?

Das Gespräch suchen und die Verhältnisse an-

passen, soweit das möglich ist, z.B. bei Kindern

und jüngeren Jugendlichen den Konsum be-

schränken, andere Beschäftigungen vorschla-

gen und gemeinsam umsetzen. Das Aufstellen

von Regeln und Konsequenz bei der Umsetzung

sind hier wichtig. Wenn keine Lösung in Sicht

ist: professionelle Hilfen in Anspruch nehmen.

Wenn Ihr Angehöriger bestreitet, süchtig zu

sein, ist die Beratung im ersten Schritt auch

ohne den Betroffenen selbst möglich.

Kann eine psychische Vorerkrankung die Suchtgefahr verstärken? Wenn ja, inwiefern?

Es gibt bei Medienabhängigkeit häufi g beglei-

tende psychische Erkrankungen wie Depression

oder soziale Phobie, bei denen eine Flucht in

die Medien zunächst symptomlindernd wirkt.

Der Betroffene fühlt sich etwa im Kreise seiner

Mitspieler anerkannt und kann online selbstbe-

wusster auftreten als in der Realität.

An wen kann ich mich wenden, wenn ich selbst oder mein Angehöriger ab-hängig ist?

Professionelle Hilfen werden über die Drogen-

hilfe angeboten. Wenn psychische Erkrankun-

gen zudem eine Rolle spielen, sind auch alle

ambulanten und stationären Angebote der

Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psycho-

therapie wie Institutsambulanzen, niedergelas-

sene Ärzte oder Psychotherapeuten und Ein-

richtungen der Jugendhilfe mögliche Ansprech-

partner.

Weshalb sind die neuen Medien suchtgefährdend?

Die neuen Medien sind nicht grundsätzlich gefährlich. Erst wenn Nutzer keine Alterna-

tive zu dem Medium sehen, besteht Suchtgefahr. Gefährlich kann ein Computerspiel dann

werden, wenn es fehlende Herausforderung in Schule oder Beruf ersetzt und das Spiel

wichtiger wird als reale Aufgaben. Bei sozialen Netzwerken ist vor allem die Verwechselung

und der Ersatz realer durch virtuelle Freunde riskant. Wer sich im Netz anerkannter fühlt als

in der Realität, fl ieht häufi g in die virtuelle Welt.