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medium gas Das Magazin für die Kunden und Partner der VNG-Gruppe | 16. Jahrgang | 1. Ausgabe | März 2007 Schwerpunkt: Marketing Interview mit Dr. Achim Westebbe | Online-Gebäudeenergieausweis | Neue Kampagne zum Fahren mit Erdgas | Botschaft: Umweltfreundlicher Energieträger | Expertenbeitrag: Das Geheimnis starker Marken

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medium gasDas Magazin für die Kunden und Partner der VNG-Gruppe | 16. Jahrgang | 1. Ausgabe | März 2007

Schwerpunkt: MarketingInterview mit Dr. Achim Westebbe | Online-Gebäudeenergieausweis |

Neue Kampagne zum Fahren mit Erdgas | Botschaft: Umweltfreundlicher

Energieträger | Expertenbeitrag: Das Geheimnis starker Marken

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Inhalt

Wechsel im VNG-Vorstand zum 1. Juli 2007

acset-x: Die VNG führt Online-Plattform für Gashandel ein

store-x: Zunehmende Aktivitäten zum Jahresbeginn

Lübz: Viel Energie für eine liebenswerte, kleine Stadt

Kraft-Wärme-Kopplung auf dem Prüfstand

Doppelter Panda – neuer Kleinwagen von Fiat

Heizen und Kühlen mit einem Gerät

Effi zienter Kraftmeier

Kabellose Höchstgeschwindigkeit

Schwerpunkt: Marketing

Interview mit Dr. Achim Westebbe: „Eine neue Marke ist

wie ein leeres Gefäß ...“

Marketinginstrument aus dem Web:

Online-Gebäudeenergieausweis

Ich hab Spaß, ich geb’ Gas – neue Kampagne

zum Fahren mit Erdgas

Botschaft: Umweltfreundlicher Energieträger

Expertenbeitrag: Das Geheimnis starker Marken

Treibhausgas unter die Erde verbannen

Das Energiepaket der Europäischen Kommission

Dispatching im Wandel

Sicher graben – Sicherheitspartnerschaft Tiefbau

„Ikke bare laks og pølser“ – norwegisch-deutsche Ausstellung

Verbundnetz-Botschafter 2007 berufen

Neustart des Wettbewerbs junger Euroköche

ERDGASPOKAL der Schülerköche

Eine Liebe. Max Klinger und die Folgen

6 Markt

22 Schwerpunkt

42 Umschau

52 Feature

Impressum

medium gas Das Magazin für die Kunden und Partner der VNG-Gruppe | VNG - Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft | Braunstraße 7, 04347 Leipzig | Postfach 24 12 63, 04332 Leipzig | Tel. 0341 443 - 0 | Fax 0341 443 - 2057 | www.vng.de | Redaktion Unternehmenskommunikation | Verantwortlicher Redakteur Stefan Brauße | Tel. 0341 443 - 2458 | [email protected] | Redaktionsbeirat Helge Andrä, Dr. Reinhard Böhm, Mike Diekmann, Bernhard Kaltefl eiter, Siegbert Ketelhut, Kerstin Kietzke, Heinz Möller, Stefanie Mrazek, Birgit Reiss, Christopher Seibel, Bettina Scholtz, Dr. Achim Westebbe | Redaktionsschluss für diese Ausgabe 23.2.2007 | für die nächste Ausgabe 20.4.2007 | Aufl age 4 800 | Gestaltung, Herstellung Robert Pasitka | Militzer & Kollegen GmbH | Reproduktion und Druck Scan Color Leipzig GmbH | Fotos wenn nicht anders angegeben VNG | Titelseite Jan Schuster, Leiter Marketingservice der VNG, im Kundengespräch auf der E-World 2007. Foto: Christoph Busse

Wolfgang F. Eschment

In eigener Sache

Mit dieser Ausgabe des medium gas stellen wir Ihnen etwas Neues vor: Das optische Erscheinungsbild des Heftes wurde deutlich verändert. Nach einer Frischzellenkur in den Wintermonaten orientiert sich medium gas jetzt an heutigen, aktuellen Lesege-wohnheiten. Den ersten optischen Eindruck von außen prägt ein warmer Farbverlauf. Die Innenseiten wurden im Sinne einer noch besseren Lesbarkeit verändert. Uns interessiert natürlich, wie das neue Erscheinungsbild bei Ihnen ankommt. Falls Sie Lust haben, uns Ihre Eindrücke zu schildern, sind Sie dazu herzlich eingeladen. Am besten per E-Mail an [email protected] Bereich Kommunikation & Politik

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Erdgas zu verkaufen, ist die wichtigste Aufgabe unseres Unternehmens. Damit wir darin erfolgreich bleiben, muss mit viel Energie und Fingerspitzengefühl Marketing betrieben werden. Für uns als Unternehmen der Energiewirtschaft gilt das ganz besonders. Der in den letzten Jahren verschärfte Wettbewerb um Kunden und Lieferanten lässt keinen anderen Weg zu, als die stete und nachhaltige Pfl ege und Überprüfung der Beziehungen eines Unternehmens zu seinen Anspruchsgruppen.

Diese Ausgabe medium gas, die erste im Jahr 2007, hat einen Marketing-Schwerpunkt. Kundenbedürfnisse zu erzeugen und zu befriedigen, also das Denken vom Markt her, ist das Ziel des Marketings. Wir bei der VNG nehmen folglich die Sichtweise unserer Kunden ein und entwickeln gemeinsam mit ihnen Lösungen. Mit verschiedenen Preismodellen und durchdachten Kalkulationskonzepten schneidern wir zum Beispiel individuelle Pakete mit und für unsere Partner. Der enge Kontakt zu ihnen, sich gemeinsam abstimmen, Vorschläge abwägen und sich letztendlich zu einigen – all das ist Marketing.

Für eine gute Zusammenarbeit in Fragen des Produktmarketings stehen ebenfalls verschiedene Mittel und Maßnahmen parat. Hierbei endet die Liste der Möglichkeiten keineswegs bei Messeauftritten. Von Bedeutung, und das werden Sie in diesem Heft sicher noch an anderer Stelle lesen, sind vor allem die Gespräche vor Ort, von Angesicht zu Angesicht. Lösungen für Gewerbebetriebe können ganz einfach nicht am Schreibtisch oder hinter einem Messetresen gefunden werden. Man setzt sich gegenüber und unsere Experten analysieren und diskutieren das Machbare. Gemeinsam entsteht so das beste Ergebnis.

Wir möchten Ihnen damit zeigen, wie wir diese wichtige Disziplin verstehen. Wir sind alles andere als bloße Werbemittelverteiler auf den jeweiligen Messen. Marketing ist der Dienst am Kunden. Vor allem durch die Nähe zu unseren Kunden fühlen wir den Puls des Geschäftes. Nicht zuletzt deshalb hat auch der zuständige Bereich die Bezeichnung Kundendienst/Marketing.Doch nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.

IhrWolfgang F. Eschment

Vorstand Gasverkauf / Technik der VNG - Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft

Marketing ist das Denken

von der Seite des Marktes

her. So lassen sich

Kundenbedürfnisse am

besten erfassen, erzeugen

und befriedigen.

Liebe Leserinnen,

liebe Leser,

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Aktuell | Markt | Schwerpunkt | Umschau | Feature

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Am 15. Dezember 2006 hat die VNG unter dem Titel acset-x eine Internetplattform für den kurz-fristigen Gashandel an virtuellen Handelspunkten gestartet. Diese Punkte, die den Austausch von Gasmengen zwischen unterschiedlichen Bilanz-kreisen ermöglichen, sind seit Oktober integrierter Bestandteil der Netzzugangsmodelle aller Betrei-ber von Gasnetzen.acset-x ist Deutschlands erste Online-Plattform für den Gashandel an virtuellen Handelspunkten. Initiiert und entwickelt wurde acset-x von der VNG gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft ECG Erdgas Consult GmbH. Zunächst ist der Han-del auf acset-x nur am virtuellen Handelspunkt der ONTRAS – VNG Gastransport GmbH, Leipzig vorgesehen. Bei entsprechendem Marktinteresse besteht die Möglichkeit, weitere virtuelle Handels-punkte aufzunehmen.

Auf www.acset-x.de können registrierte Gashänd-ler Gasmengen verkaufen und kaufen. Gehandelt werden kann derzeit eine „Bandlieferung“ (gleich bleibende Stundenmengen) mit einem Liefer-zeitraum von einem bis einhundert Tagen auf der Grundlage standardisierter Lieferbedingungen. Die neutrale Plattform führt unabhängige Handels-teilnehmer zu einheitlichen, defi nierten Liefer-bedingungen zusammen. Verkäufer und Käufer bleiben dabei anonym. Bei zu Stande kommen eines Geschäftes schließen die Handelsbeteiligten direkt miteinander einen Vertrag ab.Seitens der VNG besteht das Interesse, selbst auf der Plattform als Käufer und Verkäufer auf-zutreten und die handelbare Produktpalette auszuweiten.

Stefan Brauße

Am 8. Januar 2007 bestellte der Aufsichtsrat der VNG - Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft Dr. Gerhard Holtmeier mit Wirkung zum 1. Juli 2007 als neues Vorstandsmitglied des Unternehmens für das Ressort Gasverkauf/Technik. Dr. Holtmeier tritt die Nachfolge von Wolfgang F. Eschment an, der zum 30. Juni 2007 in den Ruhestand gehen wird. Eschment ist seit 1991 Mitglied des VNG-Vorstands.Dr. Holtmeier trat 1992 als Rechtsassessor in die Ruhrgas AG, Essen, ein, wo er zunächst als Re-feratsleiter Gasverkauf tätig war. Im Jahre 1995 übernahm er die Aufgaben als Assistent des Vor-standes der Ruhrgas AG und der Ruhrgas Energie Beteiligungs-AG, Essen. Im Jahr 2000 wechselte er zur Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA, Köln, in den Bereich Investmentbanking Energy / Public Sector, wo er zuletzt als Managing Director arbeitete.

Neuer VNG-Vorstand Gasverkauf/Technik ab 1. Juli 2007: Dr. Gerhard Holtmeier. Foto: Andreas Schoelzel

Wechsel im VNG-Vorstand zum 1. Juli 2007

acset-x: Die VNG führt Online-Plattform für Gashandel ein

www.store-x.net, Deutschlands erste Online-Platt-form für den Handel mit sekundären Speicherka-pazitäten für Erdgas, verzeichnete mit Beginn des neuen Jahres zunehmende Aktivitäten. So hatte beispielsweise die E.ON Ruhrgas AG bereits im Vorfeld der Messe E-World in Essen angekündigt, Speicherkapazitäten von insgesamt 200 Mio. m3 in mehreren Tranchen über store-x zu versteigern. Seither haben weitere Anbieter Interesse bekun-det, in der nächsten Zeit Angebote einzustellen. Zudem können Nutzer von Gasspeichern ab sofort auch Gesuche nach freien Kapazitäten in Europa in das Portal einstellen. „Mit diesem zusätzlichen Angebot schaff en wir noch mehr Flexibilität im europäischen Speichermarkt. Das fördert den Wettbewerb und öff net neue Optionen für Gas-händler“, sagte Dr. Markus Mohr, Geschäftsführer der store-x Storage Capacity Exchange GmbH.Die 20 Angebote, die zu Beginn der E-World auf www.store-x.net gelistet waren, wurden mitt-

lerweile verkauft. An der Auktion beteiligten sich Bieter aus neun europäischen Ländern. „Auf der Plattform haben wir mittlerweile 188 Registrierungen aus verschiedenen europäischen Ländern. Das heißt, all diese Registrierten werden über neu eingestellte Angebote informiert und können sich am Handel beteiligen“, erläutert Bernd Protze, ebenfalls Geschäftsführer von store-x. Da store-x Gasversorgern die Möglich-keit bietet, nicht benötigte Kapazitäten im Speicher zu verkaufen, sei auch das fi nanzielle Risiko minimiert und die nötige Flexibilität für die Gashändler erreicht. „Händler können diese Kapazitäten erwerben, zum Beispiel wenn sie günstig Gasmengen einkaufen wollen ohne schon Abnehmer dafür zu haben“, erklärt Protze. Inzwi-schen haben weitere Anbieter ihre Angebote auf www.store-x.net veröff entlicht.

Monika Haas

store-x: Zunehmende Aktivitäten

zum Jahresbeginn

Bernd Protze, Geschäftsführer der store-x (r.), im Gespräch auf der E-World.

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Den Auftrag, über Lübz und die Stadtwerke zu schreiben, nahm ich daher mit der größten Freude entgegen. Es war ein Déjà-vu-Erlebnis der besonderen Art, verbrachte ich doch als Sechzehnjähriger in Plau und Lübz meine ersten Ferien in Mecklenburg. Durch die Bundesstraße 191 und die Müritz-Elde-Wasserstraße, die durch die Stadt führen, ist Lübz verkehrstechnisch sowie touristisch sehr attraktiv. Für Freunde des Gersten-saftes dürfte die Stadt vor allem durch sein Bier bekannt sein, das hier seit 1877 gebraut wird und mit dem Slogan „Zeit für Lübzer“ wirbt. Man tut aber garantiert gut daran, sich auch genügend Zeit für Lübz selbst zu gönnen. In der jüngsten Vergan-genheit konnte der historische Stadtkern nahezu vollständig saniert und der Stadt ihr charmantes

Immer mehr Menschen entdecken in der jüngsten Zeit die landschaftlichen Reize von Mecklenburg-Vorpommern. Dabei muss

es nicht immer die schöne Ostseeküste mit ihren ehrwürdigen Hansestädten sein. Ebenso reizvoll ist die idyllische Meck-

lenburger Seenplatte mit der Müritz, Deutschlands zweitgrößtem Binnensee. Der westlichste Großsee in der Müritzregion

ist der Plauer See, dessen Fläche rund 39 km² umfasst. Unter den großen Seen der Region ist der Plauer See wiederum der

zweitgrößte. Die Elde durchfl ießt den See von Malchow kommend über Plau und Lübz in Richtung Elbe. Eine zauberhafte

Landschaft, die einen in jeder Jahreszeit zu begeistern weiß.

Viel Energie für eine liebenswerte, kleine StadtDie Stadtwerke Lübz GmbH

Flair zurückgegeben werden. Doch davon später mehr. Mein erster Anlaufpunkt ist die Stadtwerke Lübz GmbH (SWL) in der Grevener Straße 29.

Die Stadtwerke als leistungsstarkes

Querverbundunternehmen

Hier werde ich sehr freundlich vom Geschäftsfüh-rer Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dobbertin und Dipl.-Ing. Olaf Beck, der für den Service Netzbetrieb und die Planung verantwortlich ist, empfangen. Über die Unternehmensentwicklung der SWL informiert Dobbertin, dass mit der gesellschaftlichen Umge-staltung der Jahre nach 1989 sich auch in Lübz ein Umbruch in der Versorgungsbranche vollzog.

„Am 14. März 1991 wurden die Stadtwerke Lübz GmbH als Gasversorgungsunternehmen gegrün-det. Bis heute haben sich die Stadtwerke Lübz zu einem leistungsstarken Querverbundunternehmen entwickelt. So wurde 1993 die Trinkwasserversor-gung und die Betriebsführung des Eigenbetriebes Abwasser Stadt Lübz übernommen. Es folgten 1996 die Wärmeversorgung, die Stromversorgung sowie die Betreuung der Straßenbeleuchtung der Stadt. Die Stadtwerke Lübz beschäftigen derzeit 25 Mitarbeiter und fünf Auszubildende. Unseren Kunden steht im Notfall ein Bereitschaftsdienst zur Verfügung, der rund um die Uhr innerhalb kürzester Zeit vor Ort ist.“

Die Gesellschafter der SWL sind die Stadt Lübz (54%), E.ON Hanse AG (25%), WEMAG (20%) so-wie die Gemeinde Halstenbek mit einem Prozent. Den Vorsitz im Aufsichtsrat führt Bürgermeisterin Gudrun Stein.Die Erdgasversorgung erstreckt sich heute neben der Stadt Lübz und den Ortsteilen

Bobzin, Ruthen und Riederfelde auch auf weitere elf Ortslagen. Die SWL verfügen über 53 km Nie-derdrucknetz, 15 km Mitteldrucknetz und 16 km Hochdrucknetz. Beck ergänzt: „95 Prozent der Einwohner werden mit Erdgas versorgt, exakt heißt dies, dass die SWL 1 700 Kundenanlagen beliefern. Die größten Industriekunden sind das Mineralwollewerk Saint Gobain Isover G+H AG, die Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH, die Mecklenburger Wurstspezialitäten GmbH & Co. KG und die Firma Schlüter Stahl- und Rohrleitungsbau GmbH, die jedoch hauptsächlich Fenster und Türen herstellt. In Lübz wird das Wohngebiet ‚Am Fuchs-berg‘ mit Wärme versorgt. Dazu wurde eine kom-pakte Heizstation gebaut, die sowohl mit Erdgas als auch mit Heizöl betrieben werden kann.“

Schon am 23. Juni 2004 nahm die erste Erdgas-tankstelle in Lübz im Beisein der Bürgermeisterin Gudrun Stein und von Manfred Scheibe von der VNG ihren Betrieb auf.

Karl-Heinz Dobbertin (l.) und Olaf Beck von der Stadtwerke Lübz GmbH. Foto: Helmut Rosan Der Sitz der SWL in der Grevener Straße 29. Foto: Stadtwerke Lübz

Blick vom Marktplatz. Foto: Helmut Rosan

Die Elde fl ießt durch Lübz zur Elbe. Foto: Stadtinformation Lübz

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Die Firmen Saint Gobain Isover G+H AG (links) und Schlüter Stahl- und Rohrleitungsbau GmbH gehören zu den größten Industriekunden der SWL. Fotos: Stadtwerke Lübz Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH. Foto: Stadtwerke Lübz

als technischer Prokurist und seit dem 1. Okto-ber 1992 als Geschäftsführer. Der Parchimer hat sein Studium der Wasserwirtschaft in Magdeburg als Diplom-Ingenieur abgeschlossen und ist seit-dem seiner schönen mecklenburgischen Heimat treu geblieben.Seit 1991 beziehen die SWL Erdgas von der VNG. Die Herren Dobbertin und Beck äußern sich über-einstimmend sehr positiv über die angenehme und unkomplizierte Zusammenarbeit mit unserem Unternehmen. Besonders betonen beide die part-nerschaftliche Zuverlässigkeit. Mehrfach genannt werden die Namen von dem VNG-Vorstand Wolf-gang F. Eschment und Manfred Scheibe sowie Astrid Preuss.

Die Stadtwerke Lübz fördern übrigens die An-schaff ung neuer erdgasbetriebener Fahrzeuge im eigenen Versorgungsgebiet. Die SWL gehen dabei selbst mit gutem Beispiel voran, denn rund 96 Prozent ihrer Fahrzeuge werden mit Erdgas betrieben.

Karl-Heinz Dobbertin ist mecklenburgisches Ur-gestein. Ein agiler, aber gemütlich wirkender Typ. Er ist bei den SWL von Anfang an dabei, zunächst

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Viel Energie für eine liebens-

werte, kleine Stadt

Stadt und Stadtwerke gehören zusammenBürgermeisterin der Stadt Lübz Gudrun Stein

kombinieren und so gemeinsam effi zient und Kosten sparend zu arbeiten. So hat sich die Stadt in den vergangenen Jahren zu einer Perle unserer Region entwickelt. „Wir haben die Energie, die Sie täglich brauchen!“ Dieser Slogan triff t es genau. Und das gilt nicht nur für die Energie aus Strom oder Gas, es ist natürlich auch die Energie der Mitarbeiter unserer Stadtwerke gemeint. Mehrere Dienstleistungen aus nur einer Hand sind ein entscheidender Vorteil bei der Betreuung der Kunden, denn hier steht ein Ansprechpartner für die vielfältigsten Anliegen zur Verfügung. Mit viel Energie bei der Arbeit bedeu-tet auch, dass die Stadtwerke ein wichtiger Auftraggeber für die regionalen Unternehmen sind. Dies war besonders bei unserem letzten gemeinsamen Bauvorhaben, der Sanierung und dem Umbau des ehemaligen Wasserturmes in Lübz zu sehen. Das Ergebnis ist ein zusätzlicher Anziehungspunkt für Bürger und Besucher unserer Stadt. Das zu einem Aussichtsturm umgebaute Gebäude bietet einen wunderbaren Blick über unsere reizvolle Landschaft. Den Stadtwerken Lübz wünsche ich weiterhin viel Erfolg bei ihrer Arbeit, denn Stadt und Stadtwerke gehören einfach zusammen.

Die 1991 getroff ene Entscheidung der Stadt Lübz zur Gründung von Stadtwerken hat sich als absolut richtig erwiesen. Für alle war dieser Schritt der Eintritt in eine völlig neue Welt. Jedoch bereits nach kurzer Zeit schaff ten es die Mitarbeiter, durch großes Engagement und Kompetenz ein ausgesprochen solides und wirtschaftliches Unternehmen aufzubauen. Heute sind die Stadtwerke Lübz ein äußerst verlässlicher und wichtiger Partner der Stadt Lübz. Die Gesellschaft, an der die Stadt mehrheitlich beteiligt ist, ist ein nicht wegzudenkender Baustein bei der Stadtentwicklung. Durch die Flexibilität eines Querver-bundunternehmens ist es möglich, viele städtische Bauvorhaben mit Maßnahmen der Stadtwerke zu

Gudrun Stein.

Eröff nung der Erdgastankstelle am 23.6.2004 im Beisein der Bürgermeisterin Gudrun Stein und Manfred Scheibe (M.) von der VNG . Foto: Stadtwerke Lübz

Zur Geschichte der Stadt Lübz

Die kleine Stadt blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Es wird vermutet, dass der Name „Lübz“ vom slawischen Namen „Lubec“ abgeleitet wird (Ort des Lubec). Lübz erhielt in der Zeit zwischen 1456 und 1508 das Stadtrecht. Die Eldenburg verschaff te der Ortschaft frühzeitig Bedeutung. 1306 werden Lübz und die Eldenburg erstmalig erwähnt. Wie viele andere Orte leidet Lübz im Dreißigjährigen Krieg. Es dauert lange bis die Zerstörungen überwunden werden. Ein Krieg folgt dem anderen, Mecklenburg ist fast immer nur Leid tragender Dritter. Lübz ist in dieser Zeit eine typische Ackerbürgerstadt mit einigen Handwerkern.

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Der Amtsturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Foto: Stadtinformation Lübz

Das Rathaus von Lübz. Foto: Stadtwerke Lübz

Das beliebte Bürgerhaus mit dem Stadtmuseum. Foto: Stadtinformation Lübz

Viel Wasser und Grün in und um Lübz. Foto: Helmut Rosan

Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts be-ginnt ein wirtschaftlich-industrieller Aufschwung. Brauerei, Zuckerfabrik und Molkerei werden ge-baut. Lübz entwickelt sich zu einem Gewerbe- und Industriestandort. Diese Angaben bekomme ich in der Stadtinformation von Frau Stefanie Becker, die mich auch mit einigen Fotomotiven beliefert. Überdies gibt sie mir wertvolle Hinweise über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, die heute rund 6 200 Einwohner zählt.

Lübz heute – eine sehenswerte Stadt

Das Wahrzeichen der Stadt ist der Amtsturm, zugleich der letzte Zeuge der ehemaligen Elden-burg, die in den Jahren 1306 bis 1308 errichtet und 1750 abgebrochen wurde. Der Amtsturm wurde in den Jahren von 1974 bis 1981 restauriert und beherbergt seit 1976 das Stadtmuseum. In vier ständigen Ausstellungsräumen ist viel Interes-santes über die Entwicklung der Stadt und ihrer Einwohner zu erfahren. Seit dem 5. Juni 1999 verfügt das Museum über eine erweiterte Aus-stellungsfl äche im historischen Amtshaus, das heute gern besuchte Bürgerhaus.Die Stadtmarina – auch Wasserwanderrastplatz – befi ndet sich fast im Zentrum von Lübz an der Müritz-Elde-Wasserstraße, die eine direkte Ver-bindung nach Berlin und Hamburg bildet. Ideale Urlaubs- und Freizeitangebote sind Baden, Reiten, Bootfahren, Angeln, Wandern sowie Radeln. Er-wähnenswert ist des Weiteren auch das hiesige Planetarium mit einem Kuppeldurchmesser von acht Metern, das sich in der Verlängerung der Schützenstraße befi ndet. Das Planetarium bie-tet ganzjährig individuelle Führungen an. Nach einem umfänglichen Stadtrundgang fi nden sich etliche sehr gemütliche Lokale, wo man es sich gut sein lassen kann und sich die Zeit für ein Lübzer gönnt. Ein Besuch der schönen, kleinen Stadt und ihrer idyllischen Umgebung lohnt sich jedenfalls immer.

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Viel Energie für eine liebens-

werte, kleine Stadt

Kurzchronik der Stadtwerke Lübz GmbH

1904 Errichtung des Lübzer Elektrizitätswerkes | 1913 Bau des Wasserturms und des Leitungssystems | 24.11.1948 Bildung der VEB Versorgungsbetriebe E.- und Wasserwerk Lübz als Kommunalwirtschaftsunternehmen | 1.7.1951 Aufl ösung der Kommunalwirtschaftsunternehmen und Zuordnung zum VEB Energiever-teilung Schwerin | 1983 Inbetriebnahme der Erdgasleitung Parchim-Lübz | 14.3.1991 Gründung der Stadtwerke Lübz GmbH | 15.9.1991 Erster Spatenstich für die innerstädtische Erdgasleitung | 18.6.1992 Baubeginn des vollbiologischen Klärwerkes | 1.1.1993 Entfl echtung der Westmecklenburger Wasser GmbH und Übernahme der Abwasserversorgung für das Lübzer Stadtgebiet durch die SWL | 18.6.1993 Übergabe des 21,8 Mio. DM teuren Klärwerkes | 1.7.1996 Übernahme der Stromversorgung von der WEMAG | 6.12.1997 Übernahme der Lübzer Straßenbeleuchtung | 1999 Das Wasserkraftwerk Bobzin produziert wieder Strom | 23.6.2004 Eröff nung der ersten Erdgastankstelle in Lübz

Übrigens führt die Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH seit 1925 den Amtsturm in ihrem Firmenzeichen. Die Brauerei, die heute zur Carls-berg A/S Dänemark gehört, produziert seit 1877 Bier in Norddeutschland. Nach dem Ausbau der Brauerei und erheblichen Investitionen in neue Technik hat die Brauerei heute eine Kapazität von über einer Million Hektoliter. Mit ihrer Hauptmarke „Lübzer Pils“ zählt sie zu einer der größten Marken in den ostdeutschen Bundesländern. Als größter Arbeitgeber der Stadt Lübz mit 200 Mitarbeitern stellt sie einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Region dar.

Helmut Rosan

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Gemeinschaftsuntersuchung zeigt Potenziale der Kraft-Wärme-

Kopplung im deutschen Strom- und Wärmemarkt auf.

Kraft-Wärme-Kopplung

auf dem Prüfstand

Die VNG - Verbundnetz Gas AG hat sich im Jahr 2006 an einer Gemeinschaftsstudie zur Kraft-Wärme-

Kopplung (KWK) beteiligt, die den aktuellen und zukünftigen Markt für diese Technik analysiert.

Erstellt haben das fundierte Dokument die Technomar GmbH, Gesellschaft für Investitionsgütermarkt-

forschung in München und die Energie & Management Verlagsgesellschaft Herrsching. Wir stellen

Ihnen zentrale Ergebnisse der Untersuchung vor.

Unter dem Titel „Potenziale der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung im deutschen Strom- und Wärmemarkt unter Einfl uss des neuen Energie-wirtschaftsrechts und Emissionshandels“ wurde unter 300 Unternehmen der Branchen Energie-versorgungsunternehmen, Industrie, Gewerbe, Wohnungswirtschaft und öff entliche Gebäude in einer Breitenuntersuchung folgenden Punkten nachgegangen:• Ermittlung von Entscheidungskriterien für den

Einsatz der KWK-Technologie,• Auskunft über Erwartungen bzgl. des heutigen

und zukünftigen Einsatzes von KWK-Techno-logien,

• Übersicht über die aktuelle Situation bei der Wärme- und Stromerzeugung von Unternehmen sowie

• Aufstellung geplanter Neu- oder Ersatzbauten von KWK-Anlagen und reinen Wärmeerzeugern.

In der Studie ist zudem der energiewirtschaft-liche Rahmen beleuchtet worden, in dem sich Unternehmen bewegen. Dazu gehören beispiels-weise die Regulierung des Netzzugangs und der Netznutzung im Energiewirtschaftsgesetz, das Energiesteuerrecht, das Kraft-Wärme-Kopplungs-gesetz, das Erneuerbare-Energien-Gesetz, der Emissionshandel, die Energieeinsparverordnung und die Förderung der Energieeffi zienz und der Klimaschutzmaßnahmen.

Die Studie hält deutlich fest, dass dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung eine der wichtigsten Ener-gieeffi zienz-Technologien ist. Off ensichtlich be-kommen die zahlreichen Vorteile noch zu geringe öff entliche Beachtung. Zwar haben insbesondere Erdgasversorgungsunternehmen sowie die strom- bzw. wärmeintensive Industrie, Gewerbe und öff entliche Gebäude die wirtschaftlichen Vorteile von KWK erkannt und nutzen diese. Allerdings bedarf es bei der überwiegenden Mehrzahl der Unternehmen ausgewiesener Experten, um dort die KWK-Idee erst einmal in das Bewusstsein und damit hin zu möglichen Entscheidungen zu bringen. Die technischen und wirtschaftlichen Kenntnisse sind oft zu gering, vor allem bei den Branchen, die primär nichts mit der Energieerzeu-gung zu tun haben. Diese Unternehmen sind auf

Beratung angewiesen, die vorwiegend externe Ingenieurbüros, aber auch Energieagenturen, z.T. Stadtwerke oder auch das installierende Handwerk leisten müssen.

Bei der Neubauplanung von KWK-Anlagen sind positive Entwicklungen zu verzeichnen. Rund 16 Pro zent aller befragten Unternehmen mit eige-ner Wärmeerzeugung planen heute eine KWK-Anlage. Das sind fünf Prozent mehr als bei der Umfrage aus dem Jahr 2003. Die Erwartungen der KWK-Planer konzentrieren sich auf wirtschaftliche Energieversorgung des Unternehmens, steuerliche Vergünstigungen, den Beitrag zum Umweltschutz und auf zusätzlichen Umsatz.

Fazit

Mit der Studie wurde der aktuelle und zukünftige Markt für dezentrale KWK analysiert. Anhand der Zahlen wird davon ausgegangen, dass in den kommenden Jahren mit einem Ausbau von KWK gerechnet werden kann. Natürlich muss die Politik hierfür den gesetzlichen Rahmen vorge-ben und bereits bestehende Anreizprogramme verbessern.

Für die VNG bedeutet das Folgendes: Mit dem Zubau von Kraft-Wärme-Kopplung können zu-sätzliche Erdgas-Absatzpotenziale aufgedeckt und genutzt werden. Um KWK-Projekte anzu-schieben und gemeinsam umzusetzen, sind den Kunden die Vorteile und Chancen von KWK aufzuzeigen. Hierfür können Stadtwerke oder regionale Gasverteiler die Beratungsleistungen oder auch das Serviceangebot KWK-Check des Bereiches Kundendienst/Marketing der VNG in Anspruch nehmen.

Silvio Grafe

Das Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk der Dresden Stadtwerke DREWAG nutzt die KWK-Technologie. Foto: DREWAG

Ihr Ansprechpartner

Silvio Grafe

Kundendienst / MarketingTel. 0341 443 - 2844Fax 0341 443 - [email protected]

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Doppelter PandaNeuer Kleinwagen von Fiat fährt auf Erdgas ab.

Über 740 Erdgastankstellen gibt es deutschlandweit. 180 davon stehen allein in Ostdeutschland und

das Netz wird beständig dichter. Für ökonomisch denkende und ökologisch eingestellte Autofahrer

sind neue Modelle serienmäßiger Erdgasfahrzeuge besonders attraktiv. Ford hat für das Frühjahr

2007 die Limousine Focus und den Transporter Transit angekündigt. Bei Mercedes steht die Erd-

gas-B-Klasse ab 2008 beim Händler. Im gleichen Jahr sollen neue Turboversionen von Volkswagen

(Passat) und Opel (Zafi ra) mit ca. 150 PS den Fahrspaß befl ügeln. Bereits jetzt hat Fiat den Panda

Panda im Angebot, den wir Ihnen vorstellen.

Der Fiat Panda Panda 1.2 8V Natural Power. Fotos (2), Grafi k: Fiat

Angetrieben wird der doppelte Panda (zwei An-triebsarten sorgen hier für den Namen) von einem 1,2-Liter-Vierzylinder-Motor, wahlweise mit Erdgas oder Benzin. Er leistet im Gasbetrieb 38 kW (52 PS) und mit Benzin 44 kW (60 PS), für eine Höchstge-schwindigkeit von 140 km/h bzw. 148 km/h. Der Vierzylindermotor, dessen Bauweise unverändert

blieb, verfügt über zwei separate Leitungssysteme und weist im Benzin- wie im Erdgasbetrieb die gleiche Laufkultur auf. Der Verbrauch auf 100 km beträgt 4,2 kg Erdgas bzw. 6,2 l Benzin (kombiniert nach RL 80/1268/EWG).

Große Reichweite mit Unterflurtechnik

Beim Ausnutzen beider Tankfüllungen, d. h., 13 kg Erdgas und 30 l Benzin, beträgt die Reichweite fast 800 Kilometer (310 im Erdgasbetrieb, 485 im Ben-zinbetrieb). Daniel Muß, Produktverantwortlicher für Erdgasfahrzeuge bei Fiat, erklärt dazu: „Der neue Fiat Panda Panda verfügt als weltweit erster Kleinwagen über unterfl ur integrierte Erdgastanks. Er verbindet die hervorragende Umweltbilanz und Wirtschaftlichkeit des Erdgasantriebs mit dem vielseitigen Raumkonzept des Fiat Panda. Durch sein unverändert variables Raumangebot ermöglicht der Panda Panda Fahren mit Erdgas ohne Kompromisse.“

Möglich macht dies die Plattform des Fiat Panda 4x4, auf der die neue Version aufbaut. Sie erlaubt die Unterbringung der beiden Erdgastanks unter dem Fahrzeugboden. Diese beeinträchtigt so weder das Fahrverhalten noch den Platz für Passagiere und Gepäck. Spezielle Vorrichtungen wie druckfeste Leitungen, Magnet- und Rückschlagventile sperren oder begrenzen bei eventuellen Unfällen oder De-fekten die Gaszufuhr. Dazu sind die Gasfl aschen crash-sicher befestigt und durch eine Verkleidung wirksam gegen Steinschlag geschützt.

Grundsätzlich ist der Fiat Panda Panda auf Erd-gasbetrieb ausgelegt, wobei der Fahrer jederzeit mit einem Schalter am Armaturenbrett auf Ben-zinbetrieb umschalten kann. Wenn der Gasdruck auf einen zu niedrigen Wert sinkt, z. B. bei leerem Gastank, wird automatisch auf Benzinbetrieb umgeschaltet. Außer einer Erdgasvorratsanzeige, dem Umschaltknopf von Gas- auf Benzinbetrieb innen sowie einem Gasfüllstutzen unterscheidet sich der Erdgas-Panda nicht von den anderen Modellen der Baureihe.

Umweltfreundlich durch geringe CO2-Emission

Mit dem Panda Panda unterstreicht Fiat seinen Führungsanspruch beim Erdgasantrieb. Ein An-spruch, der mit der neuen Version der kompakten Baureihe auf ein Segment ausgedehnt wird, in dem Fiat traditionell stark vertreten ist – das der Kleinwagen. Als führender Hersteller von Erdgas-fahrzeugen in Europa sichert Fiat heute schon freie Fahrt in den Innenstädten, wenn diese angesichts künftiger Luftqualitäts-Richtlinien temporär nur noch mit sauberen Fahrzeugen passiert werden

Ihr Ansprechpartner

Peter Ganczarski

Kundendienst / MarketingTel. 0341 443 - 2286 Fax 0341 443 - [email protected]

Fast 800 km Reichweite mit Unterfl urtechnik, 2 Erdgastanks (grün – 13 kg) und Benzintank (blau – 30 l).

Kraftstoff anzeige und Umschalter für den Gasbetrieb.

Neben den ständig aktualisierten CNG-Übersichten (Erdgasfahr-zeuge und Tankstellennetz in Deutschland) erhalten Sie über www.verbundnetzplus.de alle Informationen zum Thema „Erd-gas als Kraftstoff “. Mit dem dort installierten CNG-Wirtschaft-lichkeitsrechner können Kostenvergleiche zu leistungsgleichen Benzin- und Dieselfahrzeugen erstellt werden.

Weitere Informationen

dürfen. Der neue Fiat Panda Panda ist mit seiner CO2-Emission vom 114 g/km und Null-Emission beim Feinstaub dafür ein gutes Beispiel. Fiat zielt damit sowohl auf private wie gewerbliche Kunden – soziale Dienste, Verwaltungen, Hand-werk sowie Sicherheitsdienste. Ab sofort steht der doppelte Panda zum Preis von 13 340 Euro bei den Händlern.

Peter Ganczarski

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Multisplitklimaanlagen werden mit Erdgas ange-trieben. Im VNG-Bürogebäude in Lauchhammer ist eine solche Referenzanlage bereits in Betrieb und wurde in den Jahren 2005 und 2006 gemeinsam mit dem Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden (ILK) intensiv vermessen. Im Folgenden fi nden Sie einen Überblick über die Ergebnisse.

Anlage

Die Außeneinheit ist ein ECO Gas Multisplit System der Firma SANYO und für den Anschluss von bis zu 24 Inneneinheiten geeignet. Die Nennleistung be-trägt im Kühlfall 56 kW, im Heizfall 67 kW. Im Außen-aggregat erfolgt die Verdichtung des Kältemittels R470C über eine Kompressionskälteanlage, die mit Erdgas betrieben wird und die Umluftklimageräte für die Büroetage betreibt. Wahlweise kann die Anlage sowohl heizen als auch kühlen. Weiterhin kann parallel Warmwasser erzeugt werden. Die Leis-tungsregelung der Anlage erfolgt in Abhängigkeit von den Anforderungen automatisch.

Gebäude

Das Bürogebäude besteht aus drei Geschossen und einem Flachdach. Die zu klimatisierenden Büroräume befi nden sich im ersten und zweiten Obergeschoss. Die berechnete Kühllast beträgt 59,3 kW, die erforderliche Heizlast 29,8 kW. Das eingesetzte Gerät wurde also nach dem Kriterium Kühllast ausgewählt.

Heizsaison

Die Messergebnisse der Heizsaison wurden unter dem Aspekt des Nachweises der energetischen Effi zienz für den gegebenen Standort ausgewertet. Durch verschiedene Optimierungen wurden die ex-tremen Teillastbereiche reduziert. Sie entstehen,

da das Gerät mehr Heizleistung liefern könnte, als benötigt wird. Für die Bewertung der Anlage wurden neben dem Nutzungsgrad auch COP-Werte, d.h. Leistungen von Hilfsaggregraten, als Stunden-werte gebildet, die sich aus mittleren Leistungen ergeben. Eine Modulation bis ca. 15 Prozent der Heizleistung ist mit guten COP-Werten möglich. Unterhalb dieser Leistung fällt der Wert linear ab, solche extremen Arbeitsbereiche müssen durch

Heizen und Kühlen mit einem GerätKlimatisieren mit einem Gas-VRF-Multisplitsystem – ein Praxisbericht.

Vor dem Hintergrund wachsender Komfortansprüche und höherer Wärmeerzeugung in Räumen (z.B. durch Elek-

trogeräte) ist der Klimatisierungsbedarf in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Es besteht ein

großes Interesse an Geräten, die sowohl im Winter heizen als auch im Sommer kühlen können. Die VNG hat in

Lauchhammer eine moderne Gas-VRF-Multisplitklimaanlage im Einsatz, die beides kann.

eine detaillierte Planung verhindert werden. Der maximale COP-Wert der Heizsaison wurde mit 1,30 ermittelt. Das entspricht einer Leistungszahl, wie sie von elektrischen Wärmepumpen bekannt ist. Während der gesamten Heizsaison gab es keine Probleme bezüglich der Zuverlässigkeit der Anlage. Alle Büroräume waren jederzeit ausreichend mit Wärme versorgt und es gab keine Unbehaglichkeit bei den Nutzern.

Das Bürogebäude der VNG in Lauchhammer. Die Mitarbeiter in der Franz-Mehring Straße 40 gehören zum Netzbereich Brandenburg/Sachsen.

Das Gas-VRF-Multisplitgerät steht ca. einen halben Meter von der Wand ab.Zwei große Lufteinlässe befi nden sich an der Oberseite.

Mittlerer COP (coeffi cient of performance*) in Abhängigkeit der Heizleistung

und mittlere Außentemperatur.

COP in Abhängigkeit der Heizleistung

Heizleistung in kW

CO

P u

nd

ufi

gk

eit

Au

ße

nte

mp

era

tur

in °

C

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1,4

1,2

1,0

0,8

0,6

0,4

0,2

0,0

–1

–2

–3

–4

–5

–6

AußentemperaturHäufi gkeit**COP

* COP ist die Leistungszahl der Wärmepumpe auf einen bestimmten Zustand bezogen.** Stellt dar wie häufi g ein bestimmter Zustand eingetreten ist.

1

0

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rend der Kühlsaison gab es keine Probleme mit der Zuverlässigkeit der Anlage.Die erste Monitoringphase erfolgte von Juni bis Oktober 2005. Der Gesamtnutzungsgrad betrug 1,04 und wurde aus den gemessenen Energie-verbräuchen ohne elektrische Hilfsenergie be-stimmt. Der Gesamtnutzungsgrad der zweiten Monitoringphase im Juni und August 2006 war mit 0,8 deutlich geringer. Die ist hauptsächlich auf die höhere Außentemperatur in diesem Jahr zurückzuführen. Auch für die Kühlsaisons wur-den COP-Werte auf Stundenbasis ermittelt. Der maximal ermittelte Stundenwert beträgt 1,74 bei einer Kälteleistung von 16,4 kW und einer Außentemperatur von 10,3 °C.

Trinkwassererwärmung

Die Trinkwassererwärmung erfolgte im Kühlbetrieb über den vorhandenen Gaskessel. Ursprünglich sollte dies durch Einkopplung der Motorabwärme realisiert werden, dies funktionierte jedoch aus technischen Gründen nicht. Trotzdem wurden für den Zeitraum vom 8. bis 11. Juli 2006 die Leistun-gen für die Trinkwassererwärmung errechnet und in die Bilanz mit einbezogen. Dies zeigt Verbes-serungspotenzial theoretisch sehr gut auf. Die mittlere Leistung für die Trinkwassererwärmung beträgt 1,8 kW. Der Nutzungsgrad verbessert sich dadurch von 0,97 auf 1,12. Es wird also ein deutlicher Anstieg selbst bei geringer Trinkwas-sererwärmung sichtbar.

Zusammenfassung

Während der Monitoringphasen lief die Gas-Multi-splitklimaanlage problemlos. Von den Nutzern des Bürogebäudes gab es keine Kritik hinsichtlich der Behaglichkeit in den Räumen. Sowohl Heizwärme als auch Kälteerzeugung waren jederzeit sicher-gestellt. Die Auswahl des Außengerätes erfolgte nach der maximalen Kühllast. Da diese nur selten benötigt wird, wird hier und auch im Heizbetrieb ein überwiegender Teillastbetrieb erwartet und durch die Messergebnisse dokumentiert. Diese Teillastzustände lassen sich jedoch durch eine

detailliertere Planung vermeiden. Trotz dieser Überdimensionierung zeigt die Messung jedoch gute Ergebnisse beim Nutzungsgrad. Aus der Summe des Energieverbrauchs lässt sich ein Gesamtnutzungsgrad von 0,95 über die gesamte Messdauer bestimmen. Dieser hängt deutlich von der Außentemperatur ab. Der Nutzungsgrad kann im Kühlfall durch eine Nutzung zur Trinkwasserer-wärmung durch Motorabwärme deutlich verbessert werden. Weitere Optimierungsmöglichkeiten wären das Einteilen des Gebäudes in Zonen, da nicht jeder Raum klimatisiert ist, aber doch geheizt wird (z.B. Toiletten). Die klimatisierten Zonen werden dann im Winter über die Gas-Multisplitklimaanlage beheizt, die nicht klimatisierten durch konventio-nelle Plattenheizkörper. Dadurch ist es möglich, die nicht erforderliche Motorabwärme direkt über einen Wärmeüberträger in den Wasserkreis der konventionellen Heizung einzubringen.

Marco Kersting

Fortsetzung von Seite 17

Heizen und Kühlen mit einem Gerät

Ihr Ansprechpartner

Marco Kersting

Kundendienst / MarketingTel. 0341 443 - 2915Fax 0341 443 - [email protected]

Qo / QH QGas ζ’

Kühlbetrieb 2005 6.472 kWh 6.246 kWh 1,04

Kühlbetrieb 2006 6.869 kWh 8.560 kWh 0,80

Heizbetrieb 8.196 kWh 7.907 kWh 1,04

Gesamt 21.536 kWh 22.713 kWh 0,95

Qo = Kühlenergieverbrauch QGas = Erdgasverbrauch

QH = Heizenergieverbrauch ζ’ = Gesamtnutzungsgrad

Energiemengen und Nutzungsgrade

Das Gas-VRF-Multisplitgerät befi ndet sich außerhalb des Gebäudes an dessen Rückseite.

Kühlsaison

Die Anlagendimensionierung erfolgte nach der maximalen Kühllast. Diese wird nur an wenigen Stunden im Jahr auftreten, so dass auch hier überwiegend ein Teillastbetrieb zu erwarten ist.Es wurden insgesamt zwei Kühlperioden in den Jahren 2005 und 2006 vermessen. Aufgrund von Geräuschproblemen wurden nach der Kühlsaison 2005 alle Innengeräte ausgetauscht. Auch wäh-

Im Gebäude, hier im Raum von Helga Zuchhold, befi nden sich die Kassetten zur Klimatisierung an den Zimmerdecken.

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Auf der Verdichterstation Sayda wurde am 4. De-zember 2006 das erste Kleinkraftwerk der VNG in Betrieb genommen. Die neue Anlage spart nicht nur Energiekosten, sondern entlastet gleichzeitig die Umwelt. Durch die gekoppelte Produktion von Strom und Wärme sinkt der Ausstoß des Klimakil-lers CO2 sogar um ca. 18 Tonnen pro Jahr.

Verglichen mit den 18 Megawatt Kupplungsleistung der drei Gasturbinen der Verdichterstation Sayda, nehmen sich die 25 Kilowatt (0,025 Megawatt)

In Sayda liefert das erste Kleinkraftwerk der VNG Strom und Wärme.

Effi zienter Kraftmeier

Mit vier Schritten könnte Gunter Kirschen, Operator in der Messwarte in Sayda, das Blockheiz-kraftwerk umrunden. Größer ist es nicht.

erzeugter Strom des installierten Blockheizkraft-werkes (BHKW) sehr bescheiden aus. Das Interes-sante an der Lösung ist jedoch nicht die Größe, sondern die effi ziente Nutzung des Energieträgers Erdgas. Bei einem Gesamtwirkungsgrad von über 90 Prozent werden vom Gasmotor, der mit einem Generator gekoppelt ist, 25 kW elektrische Energie und 48 kW thermische Energie bereitgestellt. Der Verbrauch der erzeugten Elektroenergie erfolgt unmittelbar auf der Station. So konnte der Bezug aus dem öff entlichen Versorgungsnetz deutlich reduziert werden.

Gleichzeitig drosselt die anfallende Wärme, die in das Heizsystem fließt, den Gaseinsatz im Heizkessel. Da das BHKW insbesondere in den kälteren Jahreszeiten rund um die Uhr läuft, ist auch die Wirtschaftlichkeit gegeben. Im Dezem-ber und Januar lief die Anlage bereits über 1 000 Betriebsstunden. Hieran zeigt sich auch, wie sich Wirtschaftlichkeit und Ökologie gut miteinander verbinden lassen. Mit der Ankopplung des BHKW an das örtliche Prozessleitsystem kann das Klein-kraftwerk sogar vom Regelzentrum in Leipzig überwacht und ferngesteuert werden.

Durch Vernetzung mehrerer solcher kleiner, dezent-raler Kraftwerke könnten auch größere Erzeuger-einheiten geschaff en werden. Ein Forschungspro-jekt soll hierzu spezifi sche Erkenntnisse gewinnen. Mit der Planung eines weiteren BHKW in der Größenordnung um 150 kW elektrischer Energie auf dem Untergrundgasspeicher Kirchheilingen geht der Bereich Betrieb/Technologie diesen Weg konsequent weiter. Ausgehend von den gewon-nenen Erkenntnissen der Forschung sollen weitere VNG-Standorte, insbesondere Gasregelstationen, in das Konzept der dezentralen Energieversorgung mit einbezogen werden.

Dr.-Ing. Jörg Hartan

Dipl.-Ing. Bernd Klingner

Seit der Eröffnung der WiMAX-Netze Anfang Oktober 2006 hat die GDMcom Gesellschaft für Dokumentation und Telekommunikation mbH, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der VNG, in Leipzig und Dresden bereits über 1 100 Kunden erfolgreich an das drahtlose Highspeed-Internet angeschlossen.

Im Auftrag der DBD Deutsche Breitband Dienste GmbH, die mit dem Service „MAXXonair“ den der-zeit günstigsten Zugang zum Internet in Deutsch-land bietet, führt die GDMcom die Kundeninstalla-tionen vor Ort durch und ist seit November 2006 auch offi zieller Vertriebspartner der DBD. Mit der Geschwindigkeit eines normalen DSL-Anschlusses kann der Kunde mit einem Datenvolumen von einem Gigabyte pro Monat oder mit einer Flatrate unbegrenzt im Internet surfen und Daten downloa-den. Da zum Surfen kein Telefon- oder Kabelan-schluss erforderlich ist, fallen keine zusätzlichen Grundgebühren an. Mit den Business-Tarifen stehen für Geschäftskunden auch symmetrische Anschlüsse mit Down- und Uploadgeschwindig-keiten von bis zu 3 500 kbit/s bereit.

Wie günstig die Tarife der DBD sind, hat jetzt auch der TÜV bestätigt. So wurden die Produkte „MAXXonair Fun“ und „MAXXonair Relax“ vom TÜV Rheinland hinsichtlich ihrer Preisqualität aufgrund der transparenten Preisbildung und der geringen Kosten mit „Ausgezeichnet“ bewertet. Kundenzufriedenheit und Nutzungsqualität er-hielten das Prädikat „Sehr gut“.

Aufgrund der starken Nachfrage hat die GDMcom bereits mehrere neue Mitarbeiter eingestellt, um den Nutzern ihren Anschluss möglichst schnell zur Verfügung stellen zu können.

Im Rahmen der Versteigerung der entsprechenden WiMAX-Lizenzen durch die Bundesnetzagentur am 12. Dezember 2006 konnte die DBD zusätzlich

zu ihrem bereits vorhandenen Frequenzpaket neue Frequenzen für den bundesweiten Ausbau erwerben. Seit Anfang März 2007 wurden zudem weitere Netze in Magdeburg und Dessau in Betrieb genommen. Auch dort wird die GDMcom tätig sein. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll die neue Technologie in der gesamten Bundesrepublik zur Verfügung stehen.

Interessenten fi nden weitere Informationen unter www.wimax-gdmcom.de.

Katrin Lehmann

GDMcom

Kabellose HöchstgeschwindigkeitNeue DSL-Funklösung ermöglicht schnelles Internet.

Matthias Porsch, Monteur der GDMcom, beim Justieren einer WiMAX-Außenantenne. Foto: GDMcom

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medium gas | 2007.1

Schwerpunkt: Marketing

Diese Ausgabe setzt einen besonderen Fokus

auf Marketing. Wir wollen zeigen, in welchem

Umfeld die VNG Marketing für das unsichtbare

Produkt Erdgas betreibt, wie wichtig der direkte

Kundenkontakt ist und beleuchten deshalb die

verschiedenen Schauplätze, an denen Marketing

und Kundendienst zugegen sind. Darüber hinaus

haben wir auch die Meinung unse rer Partner ein-

geholt und fragen nach ihrem Blick auf die wich-

tige Disziplin.

Bei der Präsentation der neuen Produktmarke: John Werner, Leiter Produkt-

kommunikation Erdgas beim BGW, Eik Stiefel von der Agentur methode 21,

die das Logo entworfen hat, Martina Clemens, Leiterin Marketing der

GASAG, Berlin, und Jan Schuster, Leiter Marketingservice der VNG (v. l.).

Foto: Christoph Busse

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Herr Dr. Westebbe, wie vertragen sich Kunden-

dienst und Marketing – nicht im Sinne von Per-

sonen, sondern mit Blick auf Aufgabengebiete?

Dr. Westebbe: Die Aufgabengebiete beider Be-reiche sind sehr ähnlich, die Zielgruppen sind sogar identisch. Kundendienst und Marketing erbringen Dienstleistungen, die der Unterstützung des Erdgasabsatzes an den Endkunden dienen.

Dabei verfügt Marketing über die werblichen, Kundendienst über die technisch orientierten Mar-ketinginstrumente. Diese Dienstleistungen von Kundendienst und Marketing werden überwiegend im Rahmen bestehender Gaslieferungsverträge der VNG bereitgestellt. Dadurch ergeben sich nicht nur in der Produktausrichtung und -philosophie, sondern gerade auch in der Pfl ege und Verwaltung der Kundenkontakte viele Synergien.

Welche Visionen oder langfristigen Überlegungen

haben Sie für Ihren Bereich parat? In einem

Bewerbungsgespräch hieße das: Wo sehen Sie

sich in fünf Jahren?

Nun, wenn alles so läuft, wie wir uns das hier den-ken, werden wir in fünf Jahren einen fl orierenden, mindestens deutschlandweit operierenden Dienst-leistungsvertrieb haben, der alle Dienstleistungen der VNG-Gruppe und relevanter Partner vermarktet. Dabei wird nur noch ein Teil der Leistungen im Zu-sammenhang mit den Gaslieferungsverträgen der VNG an ihre Kunden stehen. Diese Dienstleistungen wollen wir zum größten Teil auch dann noch selbst in unserem Bereich erbringen. Ein anderer Teil der vermarkteten Dienstleistungen, vielleicht sogar der größere, wird unabhängig von Gaslieferungsver-trägen an Kunden in der Energiewirtschaft und in energieintensiven Industriebereichen vermarktet. Außerdem werden wir bis dahin gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern ein Erdgasmarketing betrieben haben, das die augenblickliche Flaute beim Produktimage überwunden und Erdgas am Markt wieder nach vorne gebracht haben wird.

Wie trennen Sie Produktmarketing für Erdgas und

Marketing in eigener Sache, also für die VNG?

Die Trennung ist schon optisch einfach zu er-kennen: Das Erdgasmarketing erfolgt unter der neuen Produktmarke ERDGAS und richtet sich an Endkunden. Hier erarbeiten wir gerade ein neues Erscheinungsbild, das sich um die neue Produkt-marke herumgruppiert und das unverwechselbar Anzeigen, Broschüren, Internetauftritte und andere Instrumente der Kommunikation mit dem End-kunden kennzeichnen soll. Für die Vermarktung von Dienstleistungen der VNG-Gruppe haben wir die Marke Verbundnetz plus geschaff en, die sich an andere Energieversorger und energieintensive Industriebereiche wendet und die wiederum eigene optische Erkennungsmerkmale hat. Öff entlichkeits-arbeit und Marketing für die VNG als Unternehmen werden nicht in unserem Bereich, sondern vom Bereich „Kommunikation & Politik“ konzipiert und geleistet. Auch dort gibt es einen unverwechsel-baren Auftritt. Der ERDGAS-Auftritt unterscheidet

sich bewusst vom Erscheinungsbild der VNG, weil er für alle Gasversorger gleichermaßen nutzbar sein soll. Ich gebe allerdings zu, dass sich auch die sau-berste theoretische Trennung im Alltag verwirrend vermischen kann, wenn zum Beispiel an einem VNG-Messestand Elemente der ERDGAS-Endkun-denwerbung als eine Leistung im Rahmen unseres Verbundnetz plus-Angebots dargestellt werden. Da habe auch ich am Anfang manchmal überlegen müssen, auf welcher Baustelle ich gerade tätig bin.

Worin bestehen die besonderen Herausforde-

rungen, für etwas Unsichtbares, wie Erdgas Mar-

keting zu betreiben?

Wir wären ja glücklich, wenn die mangelnde Sicht-barkeit des Erdgases unsere schwierigste Heraus-forderung wäre. Mit diesem Problem kämpfen aber auch andere Anbieter von Commodities und Dienstleistung. Viel schlimmer sind die erheb-lichen Imageverluste, die unser Produkt durch die anhaltende politische Diskussion über die Höhe des Preises und über die Liberalisierung erlitten hat. Zunächst waren hier nur die Energieversor-gungsunternehmen betroff en, inzwischen ist aber auch der Ruf des Energieträgers Erdgas selbst nicht mehr so strahlend, wie er einmal war. Die Debatte über Versorgungssicherheit, die durch das Verhalten großer Produzentenländer leider auch immer wieder genährt wird, tut ein Übriges. Wir sind angetreten, um hier die größten Schäden zu beseitigen und das Erdgasimage wieder auf einen positiven Weg zu bringen.

Was gibt den Takt des Produktmarketings vor?

Befragungen, Imagemessungen, oder woran

orientieren Sie sich?

Zunächst wird der Takt ganz einfach durch die Heizperiode bestimmt. Marketing im Sommer ist unsinnig, weil sich dann niemand fürs Heizen interessiert. Und auch im Winter können sie nichts bewirken, weil niemand während der laufenden Heizperiode seine Heizung umstellt. Die Inhalte des Marketings werden in der Tat durch intensive Marktforschungen vorgegeben.

„Eine neue Marke ist wie ein leeres Gefäß – wir müssen

es mit positiven Inhalten füllen“

Seit Sommer 2006 ist Dr. Achim Westebbe verantwortlich für Kundendienst und Marketing der VNG. Mit Übernahme seiner neuen

Funktion wurden die vormals separaten Bereiche zusammengelegt. Gleichzeitig kam im letzten Jahr die Marken architektur rund

um das Produkt Erdgas deutlich in Bewegung. Allein (Weiter-)Feilen am Image reichte nicht mehr aus. In einem ausführlichen

Interview erläutert Dr. Westebbe, was den Puls seiner und der Arbeit seiner Kollegen bestimmt.

Dr. Achim Westebbe, Direktor Kundendienst / Marketing, bei der Präsentation der neuen Produktmarke für Erdgas. Foto: Christoph Busse

Interview mit Dr. Achim Westebbe, Direktor Kundendienst / Marketing der VNG.

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Hier versuchen wir jeweils, positive Trends zu bestärken und negative abzuschwächen. Oder wir eröff nen völlig neue Themenbereiche, die bisher im Bewusstsein der Öff entlichkeit keine Rolle gespielt haben und von denen wir uns positive Impulse versprechen.

Welches Image hat Erdgas?

Für uns ist erschreckend, dass Erdgas im letzten Jahr erstmals seine bis dahin unangefochtene Position als Wunschenergie Nummer eins verloren hat. Hier haben alternative Energien den Sprung

nach vorne geschaff t, alarmierender Weise auch bei Erdgasnut-zern. Dabei handelt es sich nicht nur um ein Imageproblem, auch der Markt reagiert bereits. So werden in Ostdeut schland im Moment über 20 Pro-zent aller Neubauten mit Strom betriebenen Wärmepumpen errich-tet. Aus den oben ge-nannten Gründen hat Erdgas bei den Fak-

toren „wirtschaftlich“, „preiswert“ und „langfristig verfügbar“ stark verloren. Allerdings gibt es auch Dimensionen, bei denen sich das Image positiv entwickelt hat, so insbesondere in den Bereichen „sauber“ und „komfortabel“. Auch die umwelt-schonenden Eigenschaften des Erdgases sind weiterhin im Bewusstsein der Konsumenten.

Seit diesem Jahr darf die VNG die bekannte

Produktmarke, die so genannte Erdgasraute,

nicht mehr einsetzen. Wie kam es dazu und was

bedeutet das konkret für die VNG?

Die Erdgasraute ist über Jahrzehnte als gemein-same Produktmarke der deutschen Erdgasversor-ger benutzt worden. Alle haben in diese Marke sehr viel investiert und haben von ihrer Stärke profi tiert. Vielen war allerdings nicht bewusst, dass die Rechte für diese Marke bei der E.ON Ruhrgas liegen. Ruhrgas hat nun im vergangenen Jahr den deutschen Erdgasversorgern das Recht zur Nutzung dieser Marke gekündigt. Damit hat sie einem gemeinsamen Produktmarketing ein wesentliches Standbein entzogen. Für die be-troff enen Unternehmen, darunter auch die VNG, bedeutet dies zunächst, dass die Marke und mit ihr gebrandete Materialien nicht weiter genutzt werden dürfen. Wir haben also im Moment einen erheblichen fi nanziellen wie auch tatsächlichen Aufwand, um all diese in Jahren geschaff enen Instrumente durch neue zu ersetzen.

Welche Schlussfolgerung haben Sie und Ihr Be-

reich daraus gezogen und in welcher Zeitfolge?

So ärgerlich die Entscheidung der Ruhrgas für uns alle war, haben wir sie sofort als Chance begrif-fen. Mit der alten Marke sind auch die negativen Entwicklungen assoziiert, die ich oben beschrie-ben habe. Deshalb haben wir sofort begonnen, gemeinsam mit unseren Kunden und anderen Partnern eine neue Marke zu entwickeln, die uns die Möglichkeit bietet, das Image von Erdgas wieder mit neuem Schwung zu beleben, die nega-tiven Tendenzen abzubauen und positive Seiten mit dem neuen Erscheinungsbild zu verbinden. Wir wollten von vornherein keine eigene Marke für die VNG schaff en, sondern wieder eine neue Gemeinschaftsmarke, mit der alle für das Produkt Erdgas werben können. Als klar wurde, dass der BGW keine entsprechende Initiative ergreifen würde, haben wir sofort mit der Arbeit begonnen, denn es besteht ein erheblicher Zeitdruck für die Unternehmen, die jetzt keine Produktmarke mehr haben. Wir sind schon ein bisschen stolz, dass es

uns gelungen ist, bis Februar eine neue Marke zu schaff en. Diese neue Marke wird jetzt vom BGW als einheitliche Produktmarke für die deutsche Erdgaswirtschaft empfohlen. Wir haben die Rechte an der Marke dem BGW überlassen, damit sich alle Nutzer zukünftig sicher sein können, dass ihnen mit dieser von der VNG zur Verfügung gestellten Marke nicht das Gleiche wie mit der Erdgasraute widerfährt.

Was zeichnet die neue Produktmarke aus?

Wir haben natürlich mit der neuen Marke einen Pretest durchführen lassen, also eine Art Mei-nungsumfrage. Dabei fanden die Befragten, dass die Marke für Sonne, Wärme, Natur und Umwelt stehe und dass sie eine positive, fröh-liche Stimmung erzeuge. Zudem würden die Produktverwendungen Heizen und Kochen sehr gut symbolisiert. Letztlich ist eine neue Marke aber wie ein leeres Gefäß. Es liegt jetzt an uns, sie mit positiven Inhalten zu füllen, die von den Konsumenten akzeptiert werden. Auch wenn wir uns hier im Moment in einem schwierigen Umfeld befi nden, wird uns die Marktforschung wichtige Hinweise auf den richtigen Weg geben.

Politikern und Fußballtrainern wird üblicherwei-

se eine 100-Tage-Frist gewährt, sich einzuarbei-

ten und erste Erfolge nachzuweisen. Auch wenn

wir schon jenseits dieser Marke sind: Welche

Erfolge sind das?

Die Bereiche „Kundendienst“ und „Marketing“ haben sehr lange Zeit getrennt gearbeitet. Als Grundlage für die weitere Arbeit ist es wichtig, dass sie sich zu einem Bereich zusammenfi nden, in dem sich jeder auch inhaltlich mit dem gesamten Aufgabenspektrum identifi ziert. Ich glaube, auf diesem Weg sind wir ein gutes Stück vorangekom-men. Ein wichtiger Erfolg ist natürlich die gerade beschriebene Geschichte der neuen Erdgasmarke. Auch die Schaff ung eines neuen Bereiches, der

sich der Vermarktung aller Dienstleistungen der VNG-Gruppe und ausgewählter Partner widmet, scheint mir ein für die Zukunft wichtiger Schritt. Im Moment arbeiten wir an einer Neuausrichtung unserer Marktpartnerarbeit, unseres Vorgehens bei Erdgastankstellen und unserer Dienstleistun-gen im Bereich des Bioerdgases. Auch das sind wichtige Baustellen, auf denen wir hoff entlich bald Erfolge vorweisen können.

Die Fragen stellte Stefan Brauße.

Fortsetzung von Seite 25

„Eine neue Marke ist wie ein leeres Gefäß – wir müssen es

mit positiven Inhalten füllen“

* Auf den folgenden Sei-ten lesen Sie verschiedene E xper tenmeinungen über Mar ke t ing. Nachgef r ag t anlässlich des 7. Tref fens der Kommunikations-, Me-dien- und Marketingverant-wortlichen der Kunden der VNG am 9. und 10. November 2006 in Leipzig.

„... für mich wie die Auslage in einem Schaufenster. Wenn man den Kunden nicht zeigen würde, was man hat, wüssten sie gar nicht, welches Angebot man ihnen bieten kann.“Annekatrin Blasczyk, Pressesprecherin / Fach-

bereichsleiterin Marketing und Kommunikation,

MITGAS GmbH

Marketing ist …

Großes Interesse bei der Präsentation der neuen Produktmarke ERDGAS im Hause der VNG. Foto: Christoph Busse

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„... der Navigator im Wettbewerb der Energiewirtschaft und wird zukünftig immer wichtiger werden.“Frank Müller, Teamleiter Marktforschung und Stra-

tegie, E.ON Avacon AG

Marketing ist …

Bei elektrischen Haushaltsgeräten, wie Wasch-maschinen und Kühlschränken sind Nachweise

des Energie verbrauchs inzwischen selbst ver-ständlich. Die Einstu-fung in Energieef f i-zienzklassen bietet dem Verbraucher einen schnellen Vergleich im Bezug auf den Energie-verbrauch bzw. -bedarf der Geräte.Mit dem Gebäudeener-gieausweis gibt der Ge-setzgeber potenziel len

Käufern oder Mietern ein sinnvolles Instrument für die objektive Beurteilung der Gesamtenergieeffi -zienz eines Gebäudes bzw. einer Wohneinheit in die Hand. Schwachstellen, aber auch vorhandene Einsparpotenziale können damit aufgedeckt werden. Qualifi zierte Modernisierungsempfeh-lungen zeigen Informationen zur Absenkung des Primärenergiebedarfs und zur Reduzierung von CO2-Emissionen auf. Darüber hinaus gibt der Aus-weis Auskunft über die Förderfähigkeit geplanter Baumaßnahmen. Er behält seine Gültigkeit zehn Jahre lang.Ab April können Kunden von Energieversor-gungsunternehmen einfach und bequem über eine Onlineplattform von zu Hause aus ihre

technischen Gebäudedaten eingeben. Sind die erfasst, bewertet ein unabhängiger Energieberater den einzelnen Fall und stellt den Kunden einen individuellen Gebäudeenergieausweis aus. Inter-essenten ohne eigenen PC haben die Möglichkeit, die Hilfe eines Kundenberaters im Kundencenter ihres EVUs in Anspruch zu nehmen. Aufgrund des standardisierten Online-Verfahrens kann VNG diese Dienstleistung zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten. Damit sind die Reduzierung des CO2-Ausstoßes und die Stei-gerung der Energieeffizienz keine fernen und kostenintensiven Ziele für Hausbesitzer.

Online zum Gebäudeenergieausweis

Die internetfähige Plattform ist mit einer einfachen und intuitiven Benutzeroberfl äche versehen. Diese enthält unter anderem Elemente für die Datenein-gabe, die Berichterstellung und Kontaktaufnahme sowie – je nach Anforderung – Tools für die direkte und sequentielle Navigation zwischen den Mo-dulen. Selbstverständlich ist es möglich, dieses Online-Portal in den Internetauftritt und damit in das Corporate Design des EVUs zu integrieren. So kann sich der Kunde des Versorgungsunterneh-mens über dessen Internetseite für die Erstellung des Ausweises registrieren lassen. Er erhält ein eigenes Nutzerpasswort, um seine technischen Gebäudedaten einzugeben und zu verwalten.

Hat der Verbraucher das Formular ausgefüllt, wird es online an einen unabhängigen Energieberater übermittelt. Er prüft die Gebäudeangaben auf Plausibilität und erstellt auf dieser Grundlage den bedarfsbasierten Gebäudeenergieausweis. Der Versand an den Endkunden, inklusive Mo-dernisierungsempfehlungen, erfolgt ebenfalls durch diesen Energieberater. Für die Richtigkeit der Angaben zum Gebäude haftet der Nutzer. Sollte das Energieversorgungsunternehmen auf eigene zugelassene Energieberater zur Prüfung und Ausstellung des Energieausweises zurück-greifen, bleibt der Versand an den Endkunden dem EVU vorbehalten.

Bettina Scholtz

Marketinginstrument aus dem WebDie VNG präsentiert Online-Gebäudeenergieausweis in ihrem

Dienstleistungsportal Verbundnetz plus.

Beim Autofahren spricht man vom richtigen Fahrstil, um Geld zu sparen, die Umwelt zu schonen und

damit seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Aber was wissen wir über unseren Heizstil? Auskunft

dazu gibt uns der Gebäudeenergieausweis. Die VNG stellt mit ihrem neuen Produkt, dem Online-

Gebäudeenergieausweis ein Marketing-Tool für Energieversorgungsunternehmen (EVU) vor.

Neben den Auswirkungen der Energieeinsparverordnung auf den Energiemarkt informieren wir Sie gern ausführlicher über die technischen Anforderungen sowie das Leistungspaket rund um den „Online-Gebäudeenergieausweis“ im Rahmen einer Infover-anstaltung.

Unser Service-Angebot für diese Dienstleistung umfasst unter anderem:• Vertragsmodelle,• einen redaktionellen Beitrag für die Kundenzeitschrift sowie• geeignete Promotionmaßnahmen für das Kundenzentrum.

Fragen hierzu beantwortet gern Herr Wilfried Griebenow, Telefon: 03 41 443 - 2970; [email protected]. Sollte sich Ihr Unter-nehmen für die Informationsveranstaltung interessieren, würden wir uns über eine kurze Nachricht an [email protected] oder einen Anruf unter 0341 443 - 2200 freuen.

Weitere Informationen

Wärmebild eines Wohnhauses: größter Wärmeverlust an den roten und weißen Bereichen. Foto: Christoph Busse

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In dieser Zeit müssen Vorurteile bestätigt, Vorteile gepriesen, und Nachteile mit Freunden ausdis-kutiert werden. Der eine oder andere schlendert durch das Angebot seines lokalen Autohändlers. Nachbarautos unterzieht man in dieser Phase imaginären Warentests. Benzinverbrauch ist plötzlich wieder ein Thema. „War der nicht schon mal niedriger? Ach, egal. Der alte Wagen tut’s doch noch eine Weile!“ Drei Jahre reift die Entscheidung für ein neues Auto. Genau in dieser Phase hoff en die Werbetreibenden auf einen Punktsieg. Wer sich nicht gerade in diesen drei Jahren befi n-det, dem fallen Anzeigen, Plakate und Werbeban-

ner für Automobiles erst gar nicht auf. Alle anderen hingegen stehen

unter sanftem Beschuss,

sie wissen es nur nicht. Genau in dieser Phase will die VNG den Erdgasantrieb für Kraftfahrzeuge mit einer neuen Off ensive ins Gedächtnis bringen. Da-bei geht es nicht um Verkaufsförderung, sondern eher um einen Imagetransfer. Jan Schuster, Leiter Marke ting service der VNG, erklärt die Idee: „Wir wollen ein allgemeines Grundrauschen erzeugen und packen dazu das Thema ,Fahren mit Erdgas‘ emotional an. Entscheidungen werden nämlich viel eher über Emotionen getroff en, weniger über Rationalität.“ Zuletzt wurde für Erdgas als Kraft-stoff mit dem Sparfaktor geworben, Stichwort Erdgasautos als Sparbüchsen. Unter den Motiven war der Schotte sicher das einprägsamste.

Im Februar 2007 haben die Marketingverantwort-lichen den Startschuss für den neuen emotio-

nalen Anlauf gegeben – eine Crossmedia-Kampagne. In Magazinen wie auto motor

und sport, SPIEGEL, Stern und FOCUS

Ich hab Spaß, ich geb’ GasNeue Image-Kampagne zum Fahren mit Erdgas läuft bis April 2007.

Autokaufen ist ein kurzer Prozess. Unterschrift, Geld, neue Schlüssel und Herzklopfen. Bis es aber

so weit ist, werden unzählige kleine Schritte gegangen, die meisten im Kopf. Drei Jahre lang, das

ist statistische Gewissheit. Was in Männern und Frauen während dieser Zeit vorgeht, kann kaum

jemand wirklich durchblicken. Und dabei ist nicht das typische Männer-Frauen-Missverständnis

gemeint, wenn Fußball oder neue Schuhe im Spiel sind.

waren die ersten ganzseitigen Anzeigen zu sehen. Von Großfl ächenplakaten und so genannten Mega-lights (hinterleuchtete Werbefl ächen) lachen und

fotografi eren seither sympathische Menschen das Leben aus ihrem Auto. Einem Erdgasauto.

Der Ausdruck Crossmedia wird in Zusammen-

hang mit aufeinander abgestimmten Maßnahmen verwendet, die im Rahmen der Kommunikations-politik stattfi nden. Das Besondere an einer cross-medialen Kommunikation ist nicht allein die Über-mittlung einer Werbebotschaft auf verschiedenen Kommunikationskanälen.

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Vielmehr ist die Werbebotschaft so gestaltet, dass dem Kunden, Rezipienten oder Verbraucher mindestens drei Medien angeboten werden, um die Werbebotschaft zu empfangen oder sich interaktiv mit dem dazugehörigen Produkt zu beschäftigen. Im Falle der neuen Kampagne sind es sogar sieben. Dazu gehören die genannten Printanzeigen und die Außenwerbung, natürlich aber auch der Mes-seauftritt (Automobil International in Leipzig, 14. –22. April 2007), Internet (www.ich-hab-spass.de), ein Gewinnspiel, verschiedene Werbeartikel und ein eigener Song. Den hört man zum Beispiel beim Besuch der Website.

Die zentrale Botschaft der Kampagne ist der (neu entdeckte) Spaßfaktor am Erdgas gepaart mit einem locker leichten Lebensgefühl. „Freude am Erdgas-Fahren“, um es mit den Worten eines deutschen Autoherstellers zu sagen. Flankiert wird die Kampagne vom Slogan „Fahren mit Erdgas, weil’s Spaß macht!“ Die Bildsprache ist frisch, sprudelnd, sportlich und spontan wie ein Kurzurlaub in einem Zimmer mit Meerblick und gutem Essen. Mit aktiver und positiver Farbgebung, vornehmlich in kräftigem Blau, wirkt die Kam-pagne modern und vertraut. Blau wurde bereits verwendet als mit dem Schottenrock („Da kommt nichts drunter. Erdgas fahren – clever sparen“) geworben wurde. Vier Motive geben jetzt der neuen Kampagne ihr Gesicht: Lukas, der mit dem Erdgasauto auf Safari geht, die rothaarige Grafi ke-rin Julia, Bahnrad-Olympiasieger Stefan Niemke und die beiden Schuhe shoppenden Mädels Isa und Tina, die dafür extra nach Pisa fahren. Klar, mit einem Erdgasauto.

Ein ausgeklügelter Streuplan legt fest, wann und wie welches Motiv Einsatz fi ndet. Kurz nach dem Erscheinen dieser Ausgabe medium gas ist es auf den großen Plakatfl ächen für die Dauer von zwei Wochen zum Beispiel wieder Lukas, der Fotograf. In den in Ostdeutschland sehr aufl agenstarken Publi-kationen Super Illu und Guter Rat wird es zu dieser Zeit der Sportler sein. Die gebuchte Fläche in der Zeitschrift Auto Straßenverkehr wurde Mitte März

bliebe. Natürlich kann das richtige Lösungswort auch über die Internetseite www.ich-hab-spass.deabgegeben oder per Coupon persönlich am Mes-sestand in die Lostrommel gesteckt werden. Diese sind etwa über den Initiativkreis Erdgasfahrzeuge und die teilnehmenden Erdgasversorgungsun-ternehmen erhältlich.Die Verbindung der ver-schiedenen Medien wird durch Entwicklungen der technologischen Annä-herung vorangetrieben. Crossmedia folg t einer durchgängigen Leitidee, Kristallisationspunkt der Kampagne ist die AMI. „Das System ist durchdacht. Über die Großfl ächen lernen die Kunden die Motive kennen und in Anzeigen erkennen sie sie wieder. Bis zur AMI hat es jeder aus der Zielgruppe mindestens drei Mal gesehen“, erklärt Schuster. „Der Messestand in Leipzig wird die Motive natürlich wieder aufgreifen. Dort kommt alles zusammen.“

„... meiner Meinung nach streng eingebettet in die Betriebsarbeit, in die Öff entlichkeitsarbeit und als Aktion bei dem Kunden und mit dem Kunden. Ich profi tiere davon, dass die Gasbranche noch immer ein gemeinsames Produktmarketing für die Marke Erdgas betreibt.“Ulrich Bannorth, Fachbereichsleiter Marketing/Ver-

trieb, Stadtwerke Riesa

Marketing ist …

Fortsetzung von Seite 31

Ich hab Spaß, ich geb’ Gas

Seit Herbst 2006 haben die Marketingfachleute der VNG und die beauftragte Agentur an der Ent-wicklung dieser Kampagne getüftelt. Am Beginn der Arbeit stand ein Rückblick darauf, womit in

der Vergangenheit gewor-ben wurde, was daran

gut war und was noch verbesse-rungswürdig ist. „Rumgespon-

nen haben wir anfangs, wie die

Bildelemente aus-sehen könnten und vor

allem, wie sie zu vernetzen sind“, erinnert sich Schuster.

Vor Weihnachten 2006 einigten sich die Beteiligten auf die vier Motive, die

auf Mallorca und in Pisa fotografi ert wurden. Die damit geschaff ene starke emotionale Aufl adung ist ganz bewusst gewählt. Ob es gelingt, das Image wie erdacht zu prägen, wird sich in einiger Zeit zeigen. Spätestens in drei Jahren.

Stefan Brauße

Die Postkarte zur Teilnahme am Gewinnspiel auf der AMI 2007. Einfach abnehmen, Lösung auf der Rückseite ein-tragen und abschicken.

Fehlt die Karte? Mitmachen können Sie auch im Internet: www.ich-hab-spass.de

mit so genannten Ad-Specials bestückt. Auf der jeweiligen Seite in dem Heft klebte zusätzlich noch eine Postkarte, die zur Teilnahme an einem Gewinn-spiel auffordert. Am 22. April 2007, dem letzten Tag der Messe Automobil International (AMI) in Leipzig wird unter allen Einsendern ein Fiat Panda verlost. Selbstverständlich mit Erdgasantrieb. Crossmedia wür-de seinem Namen aber nicht gerecht werden, wenn es bei dem Postweg

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Die Mitarbeiter im Bereich Kundendienst/Mar-keting sehen deshalb ihre Aufgabe in mehreren Bereichen als unumgänglich im Interesse des gesamten Unternehmens:In erster Linie sind zwar die Stadtwerke und Regionalversorger Kunden der VNG, doch das Unternehmen sieht es als seine Aufgabe an, Pro-duktwerbung auch für Endkunden zu betreiben. Die Vorzüge von Erdgas sollen für die Anwender erfahrbar werden. Wolfgang Seyer, Leiter des Produktservice im Bereich Kundendienst/Mar-keting, und sein Kollege Marek Preißner legen Wert auf die Botschaft: „Trotz allen Geredes ist Erdgas der billigste und umweltfreundlichste

Energieträger.“ Davon muss man die Anwender praktisch überzeugen.Eine zweite Aufgabe sehen sie in Informationen über Anwendungstechniken in Industrie, Gewer-be und Haushalt. Die Technik hat sich enorm entwickelt. Wenn die Kunden gar nicht wissen, dass Heizungen, Strahler oder Küchengeräte mit Gasbetrieb heute auf völlig anderem Niveau als früher funktionieren und dem Anwender helfen, Kosten zu sparen, nutzen sie diese Techniken auch nicht. Information ist also erste Voraussetzung fürs Anwenden. Oft müssen diese Techniken vorgeführt werden. Überzeugt man damit, fi nden sich neue Anwender und damit Kunden der VNG.

Serienreif ist die Brennstoffzelle noch nicht

Schließlich informieren die Spezialisten vom Pro-duktservice über aktuelle Tendenzen im Energie-bereich – beispielsweise über Möglichkeiten von Blockheizkraftwerken, der Kraft-Wärme-Kopplung, den Zusammenhang zwischen Stromerzeugen und Heizen oder den Entwicklungsstand der Brennstoff zelle. Zwar werden Spitzentechnolo-gien von der VNG nicht selbst entwickelt, aber das Unternehmen verfügt über Spezialisten, die die aktuellen Entwicklungen genau kennen. Das Unternehmen trägt auch auf seine Weise dazu bei, Forschungen zu unterstützen. So schaff te es sie-ben Brennstoff zellen an und rüstete damit Ein- bis Zweifamilienhäuser aus. VNG-Experten besorgten die Zellen, installierten sie und überwachten sie ständig. Im Ergebnis sagt Wolfgang Seyer: „Wir ha-ben gute Erkenntnisse gewonnen, sind aber noch nicht befriedigt. Es wird noch einige Jahre dauern, bis diese Technik wirklich serienreif ist.“ Auf diese Weise sind die Forscher ganz praktisch unterstützt worden. Auch die Erkenntnis, dass eine Techno-logie noch nicht serienreif ist, muss in der Praxis

erprobt und bestätigt werden. Insofern sind die Maßnahmen der VNG für die Forschung unverzichtbar.

Der Bäcker soll

Brötchen backen

Wie bringt man die not-wendigen Informationen am besten an diejeni-gen Leute, die sie brau-chen? Vor allem nutzt man traditionelle Mar-ketingformen, druckt und verteilt Broschüren und Flyer, besucht Ausstellungen und Messen und bemüht sich, das Wissen zu vermitteln, das die Besucher dort brauchen. Solche Veranstaltungen sind beispielsweise in Leipzig die Automesse und die Messen enertec und TerraTec – zur Energie die eine, zur Umwelt die andere. Zu beiden haben die VNG-Experten Wichtiges mitzuteilen.

Botschaft: Umweltfreundlicher EnergieträgerErdgas ist unsichtbar. Attraktiv wird es durch die Technik für seinen Einsatz.

Eigentlich macht die VNG - Verbundnetz Gas AG nichts anderes, als Erdgas in aller Welt zu kau-

fen – vornehmlich in Russland und Norwegen – und an seine Kunden zu veräußern. Würde sich das

Unternehmen aber darauf beschränken, wäre es sicher bald am Ende seines wirtschaftlichen Lateins.

Schließlich gibt es im Energiemarkt jede Menge Konkurrenz, der Wettbewerb ist hart.

Gespräche mit dem Kunden vor Ort: MITGAS beliefert das Unternehmen Alpha Signs GmbH in Hohenthurm mit Erdgas. Alpha Signs ist Spezialist für Lichtwerbung.

Marek Preißner, Kundendienstmitarbeiter der VNG (r.), im Beratungsgespräch über eine Dunkelstrahlerheizung mit Angela Sobe, Fachbereich Gewerbekunden der MITGAS, Jörg Dommert, dem Betriebsleiter sowie Martin Walker, dem Geschäftsführer der Alpha Signs GmbH aus Hohenthurm (v. l.). Fotos (2): Christoph Busse

„Marketing haben wir uns groß auf die Fahnen geschrie-ben. Aber der persönliche Umgang und die Arbeit mit den Kunden, das ist meine Erfahrung, haben uns am meisten gebracht. Viel Zeit zu investieren, um auch den Kunden zu verstehen und sachliche Argumente zu bringen, damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht und das würde ich auch weiter empfehlen.“Werner Thinius, Leiter Marketing, Stadt- und Über-

landwerke Luckau-Lübbenau GmbH

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Weil das Spektrum möglicher Anwender so breit ist, müssen es auch die Informationen sein. „Der Bäcker soll nicht dauernd auf den Gaszähler schauen, sondern schmackhafte Brötchen backen. Das kann er am besten“, meint Marek Preißner. „Aber bevor es so weit ist, müssen wir ihn davon überzeugen, dass für ihn Erdgas lukrativer ist.“ Dazu muss man zeigen, wie die modernste Technik auf dem Gebiet aussieht, wie leicht sie bedient werden kann. Denn bei allen Vorteilen moderner Gastechnik – sie ist beratungsintensiv. Wer sich dafür entscheidet, soll-te vorher genau wissen, was er erwirbt, weil es oft

eine Entscheidung für viele Jahre hinweg ist. Auch für Wohnungsbau-genossenschaften ist die VNG der ideale Part-ner, um beispielsweise bei „Tagen der off enen Tür“ die Mitglieder über neue Heizsysteme zu informieren. Hier fin-den die Betriebe jene Beratung, die die Mieter überzeugt, dass sie mit Erdgas langfristig auf die günstigste Ener-gieform setzen.

Erdgashäuser sind überzeugend

Am besten argumentiert es sich in den beiden Erd-gashäusern des Unternehmens – eins südlich von Berlin, das andere in Dölzig bei Leipzig. Hier wird Besuchern alles vorgeführt, was sich heutzutage mit Erdgas machen lässt. Heizung, Beleuchtung (mo-derne Gaslaternen), Kamine, Grills, Küchengeräte jeder Art – für alles ist in diesen Gebäuden Erdgas die Energiequelle. Dabei wird auch vorgerechnet, dass Gas die billigste Energiequelle auf lange Zeit bleiben wird. Noch mehr verbessern lässt sich das Verhältnis von Aufwand und Ergebnis durch den Einsatz von Brennwertheizungen, bei denen man auch noch aus der Abwärme Energie gewinnt.

Zwar sind vor allem die Kommunen Kunden der VNG, doch als Hauptpartner für Informationen kommen in erster Linie Gewerbetreibende infrage. Sie wollen wissen, wie und wo sie mit Erdgas günstiger als mit jeder anderen Energie kommen. Dabei muss die VNG mit dem Umstand leben, dass sich Anfang der 1990er Jahre viele Unternehmen auf andere Energieträger umgestellt haben. Das hat einfach mit der Geschichte zu tun. In der DDR wurde alles bilanziert. Man musste nehmen, was man bekam. Danach kamen viele Anbieter auf den Markt, die goldene Berge versprachen. Hat man aber erst einmal alles umgestellt, scheut man neue Veränderungen, denn die kosten wieder Geld. Also müssen die VNG-Experten durchrechnen: Ab wann lohnt sich eine Umstellung auf Gas? In wie vielen Jahren hat man die Investitionen wieder herein?

Strahler wirken wie die Sonne

Dazu ist es nötig, über die heutige Gerätetechnik zu informieren. Vor allem in gewerblichen Räumen, Produktionshallen, Großküchen oder Gewächs-häusern haben sich Wärmestrahler als äußerst günstig erwiesen. Durch direkte Erwärmung von innen und Refl ektorschirme wird die Energie so in den Raum abgestrahlt, dass man 2 bis 3 °C Lufttemperatur sparen kann, ohne dass es kälter würde. Erst wenn die Wärmestrahlen auf Personen oder Anlagen treff en, wärmen sie. Diese Einspa-rung an Wärme bedeutet um 15 bis 18 Prozent weniger Energie gegenüber herkömmlichen Hei-zungen. Die Unterschiede zwischen Dunkel- oder Hellstrahlern sowie Warmwasserheizungen sind erheblich und nicht jede Einrichtung ist für jede Aufgabe optimal. Insofern sind die notwendigen Beratungsleistungen nicht zu ersetzen. Und die VNG-Experten aus dem Marketing-Bereich sehen ihre wichtigste Aufgabe darin, den Endkunden praktische Beratung zu bieten.Im Grunde genommen kann ein Unternehmen ebenso wie eine Wohnungsgesellschaft oder ein einzelner Häuslebauer sich an die Experten wen-den und sie durchrechnen lassen, welche Technik sich am besten eignet. Die VNG baut nicht selbst, kann aber alle Voraussetzungen festlegen und die Fachleute empfehlen.

Den Kommunen wird beispielsweise empfohlen, angesichts der zunehmenden Zahl an Altenheimen und den damit wachsenden Kosten, energiespa-rende Gasheizungen zu verwenden. Selbst wenn ein Umbau erst einmal Geld kostet – langfristig rechnet er sich.

Handwerker als Partner

Die Handwerker der Branche Sanitär-Heizung-Kli-ma sind ebenfalls wichtige Partner der VNG. Sie installieren, was die Endkunden brauchen. Die VNG berechnet und vermittelt. Im glücklichsten Fall gewinnen die Handwerker Dauerkunden, die VNG Dauerabnehmer. Das ist dann die typische Win-Win-Situation, bei der jeder Beteiligte einen Nutzen hat.Weil die Handwerker so wichtige Partner sind, veranstaltet die VNG regelmäßig für den Bun-desverband der SHK-Innung ebenso wie für die östlichen Landesverbände (die im Bereich der VNG-Abnehmer arbeiten) Schulungen. Dabei

wird über die neuesten Tendenzen und Techniken informiert. Handwerker bekommen das Neueste vorgeführt und die nötige Fachkompetenz, um ihre Kunden auf höchstem fachlichen Niveau zu beraten. Für die Teilnahme an diesen Schulungen gibt es Zertifi kate, so dass die Handwerker es auch schriftlich haben: Ich bin mit dem Neuesten auf dem Gebiet der Gastechnik vertraut. Meine Bera-tung entspricht dem aktuellen Know-how.Die VNG – als typischer Vertreiber von Erdgas – ver-schließt sich keinen neuen Entwicklungen. Seit das Thema Biogas an Bedeutung gewinnt, entstand ein eigener Bereich dafür bei der VNG, weil Biogas sich ebenso transportieren lässt wie Erdgas und in Zukunft ohnehin Beimischungen zu erwarten sind. Da werden die Verbundnetz-Leute sich nicht von Zukunftstechniken überraschen lassen. Wie beim Wettlauf von Hase und Igel wollen sie stets sagen können: „Ick bin allhier“ – aber eben nicht durch Tricks, sondern durch tatsächliches Wissen über den aktuellen Stand.

Thomas Biskupek

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Botschaft: Umweltfreundlicher

Energieträger

Angela Sobe aus dem Fachbereich Gewerbekunden der MITGAS, Jörg Dommert, Betriebsleiter Alpha Signs, Martin Walker, Geschäftsführer Alpha Signs im Gespräch mit Marek Preißner, Kundendienstmitarbeiter der VNG (v. l.). Foto: Christoph Busse

„... wie ich es verstehe, das, was in einem Unterneh-men leider meistens viel zu gering eingeschätzt wird, weil man momentan fi nanziell daraus noch nichts gewinnen kann. Man muss das langfristig sehen. Man muss die Wirkungen der Marketinginstrumente für das Unternehmen auf lange Sicht einschätzen.“Klaus Mattke, Leiter Betrieb, Stadtwerke Gasversor-

gung Dessau GmbH

Marketing ist …

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Capitol-Theater Düsseldorf, 12. März. Über 1 000 Führungskräfte aus Marketing, Medien und Agen-turen sind zusammengekommen, um in der „Night of the Brands“ die Besten der Besten zu feiern: die Gewinner des Marken-Award 2007. Der Preis wird von der absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing und dem Deutschen Marketing-Verband für exzellente Leistungen in der Markenführung vergeben. Unter dem Beifall der Branche konnten Danone Deutschland (Beste Neue Marke), Mast-Jägermeister (Bester Marken-Relaunch) und Hipp (Beste Marken-Dehnung) den Preis in Empfang nehmen.

Die Popularität des Marken-Award und der Zu-spruch der Branche spiegeln die nach wie vor große Bedeutung wider, die die Marke für die deutsche Wirtschaft hat. Marken sind Leuchttürme im un-überschaubaren Meer des Konsums. Sie heben ein Angebot aus der Masse heraus und ziehen, wenn sie richtig geführt werden, die Menschen wie mit magischer Hand an. Doch der Erfolg kommt nicht von allein und wird schon gar nicht durch die Größe des Werbebudgets bestimmt, wie fälsch-licherweise angenommen wird. Markenführung, so hat es einmal der Chairman der Werbeagentur Ogilvy & Mather im Gespräch mit der absatzwirt-schaft formuliert, sei „kleingärtnerische Arbeit“. Mühevoll, aber lohnend. Der Grund: Marken stellen Win-Win-Situationen zwischen den Verbrauchern und den Unternehmen her.

Die Markenforschung zeigt, dass die Menschen einen dreifachen Nutzen aus dem Kauf von Marken ziehen. Erstens – der Leuchtturm! – erleichtern Marken die Orientierung im Angebot der Waren-häuser und Supermärkte. Marken helfen ihnen also, schneller zum Ziel zu kommen. Zweitens geben Marken Sicherheit. „Da weiß man, was man hat“, ist ein berühmter Slogan, in dem dieser Nutzen in Worte verpackt ist. Drittens bereichern

Marken das Leben der Menschen. Sie sind stolz, ein bestimmtes Auto zu fahren, diese oder jene Uhr oder ein Kleidungsstück einer Designer- oder Modemarke zu tragen. Für manche Menschen klingt Musik erst gut, wenn sie über eine bestimm-te Hifi -Anlage gehört wird. Und mobile Musik hat aus coolen weißen Kästchen mit dem Apfel-Logo zu kommen … Marken bieten also einen ideellen Mehrwert, der schon mal in quasi-religiöse Ver-ehrung münden kann.

Der Gewinn für die Anbieter liegt zum einen darin, dass die Menschen für Marken erwiesenermaßen tiefer ins Portemonnaie greifen als für No Names; sie erzielen ein Preis-Premium. Außerdem ist es leichter, eine Marke zu bewerben.

Das Geheimnis starker MarkenWarum Marken den Unternehmen Wettbewerbsvorteile sichern und

für das Business-to-Business-Geschäft immer wichtiger werden.

Christoph Berdi ist Chefredakteur der absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing. Foto: absatzwirtschaft

Schwieriges

Erdgasmarketing ...

Illustriert von Peter M. Hoff mann.

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„... das Salz in der Suppe, genauso wichtig und wertvoll.“Corynn Müller, Pressesprecherin/Leiterin Unterneh-

menskommunikation, Stadtwerke Dresden DREWAG

Marketing ist …

mit einer „Brand“ leichter fällt, zum Beispiel auf Messen erfolgreich zu sein oder übers Internet zu kommunizieren, liegt auf der Hand. Auch hier wirken Marken wie Leuchttürme. Und ein weiterer Faktor ist nicht von der Hand zu weisen: Marken schlagen sich in einem Markt besser, der häufi g vergessen wird: dem Arbeitsmarkt. Starke Marken gewinnen starke Mitarbeiter.

Aber zurück zum Marken-Award 2007. Was ha-ben die Gewinner geleistet, um der hochkarätig besetzten Jury preiswürdig zu erscheinen? Claus Hipp ist ein großes unternehmerisches Risiko eingegangen. Bisher als Anbieter von Babynah-rung unumstrittene Nummer eins, wollte er nicht länger mit ansehen, wie sein Markt von Jahr zu Jahr schrumpft. Grund ist der Geburtenrückgang in Deutschland. Deshalb wagte er mit der Marke den Sprung in den Markt der Babypfl ege. Mast-Jä-germeister hat seine traditionsreiche Marke in die Club- und Eventszene getragen und – mit Hilfe der lästernden Hirsche Rudi und Ralph in der Werbung – damit die Basis für neues Wachstum und eine erfolgreiche Internationalisierung geschaff en. Da-none Deutschland schließlich hat extrem schnell

und erfolgreich mit Activia eine neue Joghurtmarke eingeführt. Sie hat das, was Marketeers als „USP“, Unique Selling Proposition, bezeichnen: Eine spe-zielle Bakterienkultur hilft, Verdauungsprobleme zu beseitigen. Chapeau, befand die Jury. Alle drei Gewinner zeigen zudem eines, was vor allem spitz rechnende Unternehmen aus dem Mittelstand immer berücksichtigen sollten: Im Marketing und in der Markenführung geht es nicht so sehr um supercoole oder witzige Werbung. Die hat als Mittel zum Zweck ihre Berechtigung. Am Ende geht es aber nur um eines. Erfolg. Oder, wie es ein Mar-ketingwissenschaftler einmal ketzerisch for-mulier t hat, um das Abschöpfen von Zah-lungsbereitschaften. Marketing ist eben eine betriebswirtschaftliche Disziplin.

Christoph Berdi

Chefredakteur der ab-

satzwirtschaft – Zeit-

schrift für Marketing

Die absatzwirtschaft hat aus Anlass der Verleihung des Marken-Award 2007 die Sonderausgabe „marken“ veröff entlicht, die an ausgewählten Verkaufsstellen (Flughäfen, Bahnhöfen) und im Internet über www.absatzwirtschaft-shop.de zu beziehen ist. Darin werden unter anderem die Gewinner des Marken-Award porträtiert und aktuelle Trends der Markenführung im Business-to-Business-Geschäft wie im Mittelstand aufgezeigt.

Fortsetzung von Seite 39

Das Geheimnis starker Marken

Die absatzwirtschaft ist, gerechnet nach Abonnements, Deutschlands größte Zeitschrift für Marketing und Vertrieb. Sie erscheint monatlich in der Verlagsgruppe Handelsblatt. Herausgeber ist der Deut-sche Marketingverband (DMV) als Dachorganisation von 65 lokalen und regionalen Marketing-Clubs im gesamten Bundesgebiet. Unter www.absatzwirtschaft.de fi nden Marketing-Entscheider Kompe-tenzcenter zu den Themenkreisen Marke & Strategie, E-Marketing, CRM & Vertrieb, Communication und Marketing-Recht.

absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing und Sonderausgabe „marken“

Vereinfacht gesagt, dringt sie besser durch das Grundrauschen unserer Mediengesellschaft, weil sie auf off ene Ohren stößt. Und wenn man berücksichtigt, dass viele Kaufentscheidungen nicht geplant, sondern spontan erfolgen, liegt der Nutzen der Marke auf der Hand. Außerdem lassen sich Marken zu ganzen Familien und Dachmarken ausbauen – man denke an die vielen Produkte unter Marken wie Nivea oder Milka – und inter-nationalisieren.

Wie wird aber ein Produkt zur Marke? Dazu muss man wissen, dass ein Unternehmen zwar die Ab-sicht haben kann, eine Marke aufzubauen. Ob es gelingt, entscheidet aber der Verbraucher. Marken entstehen in seinem Kopf, und nirgendwo anders. Wenn sich dort angesichts eines Logos, eines Wer-bespruchs oder eines Werbemotivs die Synapsen nicht kurzschließen, hat das Unternehmen nichts erreicht. Starke Marken lösen aber ein Feuerwerk der Assoziationen und Emotionen aus.

In den USA, dem Mutterland des modernen Mar-keting, fand die Wissenschaft schon in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts heraus, dass Marken diese Wirkung auf die Verbraucher haben können. Logo, Typographie, Farben, De-sign und Verpackung senden Signale aus, die die Menschen intuitiv mit Eigenschaften – guten wie schlechten – verbinden: schmeckt (oder nicht), hilft gegen Kopfschmerzen, damit fühle ich mich wohl, fi nden meine Freunde gut, entspricht meinem Lebensstil … Deshalb ist eine Marke auch mehr als ein guter Name. Produkt, Erscheinung und Werbung müssen sich im Einklang befi nden

und – ganz wichtig – den Verbrauchern immer wieder dasselbe erzählen. Man spricht von der Selbst ähnlichkeit der Marke.

Waren Marken bis vor zehn, zwanzig Jahren vor allem ein Verkaufsmittel der klassischen Kon-sumgüterindustrie, gewinnen sie seit geraumer Zeit auch im Business-to-Business-Geschäft an Bedeutung. Man tut niemandem Unrecht, wenn man sagt, dass die Kunst der Markenführung in diesem Sektor der Wirtschaft noch nicht so ausgereif t ist. Die Dinge liegen anders, und vielfach komplizierter. Gerade für Deutschland als Exportnation und Land des Mittelstands

ist diese Entwicklung aber ungemein wichtig. International wird mit immer härteren Bandagen gekämpft, die Wettbewerbssituationen ähneln kriegerischen Zuständen und nur selten gehen Konkurrenten zimperlich miteinander um. Wer Business-to-Business-Güter (oder Services) unter einer starken und bekannten Marke verkauft, hat einen Vorsprung.

Das liegt zum Beispiel daran, dass heutzutage selten ein Mitarbeiter allein über Einkäufe ent-scheidet. Es gibt so genannte Buying Center, Gruppen von Entscheidern, in denen verschiedene Abteilungen zusammen sitzen. Die Fachabteilung, Forschung & Entwicklung, der Projektleiter, der Einkauf natürlich und so weiter. Sie entscheiden gemeinsam. Eine Marke reduziert die Komplexi-tät, weil sie bekannt ist und verschiedene oder gar alle Mitglieder in diesem Kreis etwas mit ihr verbinden. Auch diese Verantwortlichen möchten Orientierung und auch Sicherheit. Der gefl ügelte Spruch „Keiner entlässt dich, weil Du eine IBM gekauft hast – you won’t get fi red for buying an IBM“ hat seine Gültigkeit. Dass es Unternehmen

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Die Zunahme von CO2 in der Atmosphäre gilt als eine Ursache für den Treibhauseff ekt. Steigende durchschnittliche Jahrestemperaturen, schmelzende Gletscher und eine Häufung extremer Wetterphä-nomene sowie sich verschiebende Klimazonen sind weltweit spürbare Folgen. Ein Grund für den steigenden CO2-Ausstoß ist die global wachsende Industrialisierung mit einem vermehrten Einsatz fossiler Brennstoff e. Die einzige Lösung, die Erd-erwärmung zu mindern bzw. zu stoppen, besteht nach Expertenaussagen in der schnellstmöglichen Verminderung des CO2-Ausstoßes.Eine Möglichkeit, den CO2-Anstieg zu reduzieren, ist das Abtrennen dieses Gases aus den Emis-sionen z. B. eines Kraftwerks und das Einspeisen in ein geeignetes Speichermedium. Bereits erfolg-

Treibhausgas unter die Erde verbannenDie VNG unterstützt CO2SINK-Projekt auf dem Gelände ihres ehemaligen Unter-

grundgasspeichers Ketzin.

Am 27. Februar 2007 begannen im brandenburgischen Ketzin, westlich von Berlin, die Bohrarbeiten für das europäische

Forschungsprojekt CO2SINK (storage by injection in natural reservoir Ketzin). Unter Federführung des GeoForschungsZentrum

Potsdam (GFZ) in Zusammenarbeit mit der VNG und weiteren 14 Partnern aus neun Ländern untersuchen Wissenschaftler

europaweit erstmals, wie Kohlendioxid (CO2 ) in tief gelegenen und mit Salzwasser gefüllten, porösen Gesteinsschichten

eingebracht und gespeichert werden kann.

reich praktiziert wird dieses Prinzip in Ölfeldern Kanadas und der USA. Dort wird CO2 über Sonden in die Öl führenden Schichten eingepresst, um da-mit die Ölausbeute eines Feldes zu erhöhen. Eine zweite Variante ist das Einspeisen des Gases in Wasser führende Schichten, so genannte Aquifere. Da Aquifere von allen geologischen Speichern am häufi gsten vorkommen, weisen sie mit geschätzt über 1 000 Gigatonnen weltweit das höchste Po-tenzial für die CO2-Speicherung auf.

Das CO2SINK-Projekt

In den nächsten zwei Jahren werden in Ketzin insgesamt 60 000 Tonnen CO2 in über 700 Metern Tiefe gespeichert. Drei L-förmig angeordnete Bohrungen dienen dem Einspeisen und Über-

wachen des CO2-Experiments. Über die zentrale Bohrung wird das CO2 in den Speicherhorizont eingepresst. Die 50 bzw. 100 Meter entfernten Beobachtungsbohrungen werden mit einer Fülle modernster Messgeräte ausgerüstet. Bis in mehr als 800 Meter Tiefe dienen sie zum Überwachen und Untersuchen der Ausbreitung des CO2 im Untergrund. Die ausgewählte Gesteinsformation ist der deutschlandweit bekannte und gut unter-suchte Schilfsandstein. In Ketzin bildet er eine Aufwölbung und damit ein natürliches Labor, das sich wegen seiner aus dem Speicherbetrieb bekannten Geologie hervorragend für das ge-plante Vorhaben eignet. Über dem ehemaligen VNG-Erdgasspeicher befi ndet sich bereits in 150 Metern Tiefe eine undurchlässige Deckschicht. Der vorgesehene CO2-Testspeicher wiederum liegt 600 Meter tiefer und weist eine weitere dichte Deckschicht über sich auf.Beim Bohren werden Bohrkerne gezogen, aus denen die Forscher weitere detaillierte Informa-tionen über die Qualität des Speicherhorizontes und der Abdeckschichten gewinnen. Während des zweijährigen Experiments fi ndet eine Dauerüber-wachung des gesamten Areals von der Oberfl äche bis in die Tiefe statt. Es werden Messsonden in die Bohrlöcher eingefahren, um die Eigenschaften der Gesteine in den unterschiedlichen Tiefenlagen mit dreidimensionaler seismologischer Erkundung zu quantifi zieren. Zudem kommen geoelektrische und thermische Verfahren zum Einsatz und es werden die Reaktionen des CO2 mit dem Nebengestein in-situ untersucht. Auch nach Abschluss dieses Projektes (2009) ist eine weitere Überwachung der obertägigen CO2-Emissionen vorgesehen. Nach Auswertung aller Versuche wird sich herausstel-len, ob das Abtrennen von CO2 aus Abgasen und deren Versenkung in unterirdische Speicher eine wirtschaftlich, technisch und ökologisch sinnvolle Lösung zum Reduzieren von CO2 in der Atmosphäre darstellen könnte.

Die Aufgaben der VNG im Projekt

Die VNG stellt der GFZ kostenfrei das Gelände ihres ehemaligen Untergrundgasspeichers und die bergrechtliche Genehmigung für Ketzin zur Verfügung. Im Rahmen der Vorbereitungen lieferte das Unternehmen die Bohrloch- und Messdaten

sowie Lagerstättenparameter, geologische Profi le und Karten als Grundlage für geologische Modelle. Als Basis für die Projektarbeit ließ die VNG zudem eine Studie über die grundsätzliche Eignung der Gesteinsschichten in dem Gebiet anfertigen. Im weiteren Verlauf der Projektarbeit begleitete die VNG dann maßgeblich auch den Genehmigungs-prozess und die technischen Vorbereitungen für die geplanten Bohrungen. Das Gebäude der ehemaligen Gaswehr bildet jetzt das Informationszentrum.

Im weiteren Projektverlauf werden Spezialisten der VNG den Bohrprozess begleiten und anschließend auch beim Einspeisen des CO2-Gases anwesend sein. Das Betreiberpersonal wird aus Mitarbeitern der VNG bestehen. Schließlich sorgt die VNG nach Abschluss des Forschungsprojektes mit anderen Industriepartnern auch für eine ordnungsgemäße Verwahrung der Bohrungen. Insgesamt unterstützt die VNG das Projekt mit ca. 1,5 Millionen Euro. Sollten die Ergebnisse des CO2SINK-Projektes für eine unterirdische Speicherung von CO2 sprechen, könnte die VNG daraus ein die Umwelt entlastendes Geschäftsfeld entwickeln. Zusammen mit Projekten in den Bereichen erneuerbare Energien wie z. B. Biogas und Erhöhen der Energieeffi zienz sowie dem Einsatz von Erdgas als Kraftstoff leistet die VNG damit ihren Beitrag für Umwelt- und Klimaschutz.

Robert Scheler, Leiter Technologie Center

Dr. Ralf Borschinsky, Informationsmanager

Sie starten die Bohrung gemeinsam: Prof. Rolf Emmermann, Projektleiter CO2SINK, Dr. Wolfgang Krüger, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Brandenburg und der Ketziner Pfarrer Thomas Zastrow (v. l.).

CO2 wird in eine 700 Meter tiefe Gesteinsschicht gepumpt. Über Messgeräte wird die Ausbreitung des Gases überprüft. Grafi k: GFZ Potsdam

CO2SINK-Projekt: www.co2sink.de

GeoForschungsZentrum Potsdam: www.gfz-potsdam.de

Weiterführende Links

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Als zentrale Voraussetzung für eine europäische Energiepolitik hat die Europäische Kommission zunächst die Schaff ung eines funktionierenden Energiebinnenmarktes mit den folgenden wesent-lichen Handlungsansätzen identifi ziert:

Schaffung eines funktionierenden

Energiebinnenmarktes

Grundlage für diese Einschätzung bilden der Fort-schrittsbericht zur Entwicklung des Energiebin-nenmarktes sowie der Abschlussbericht zur Sector Inquiry (Untersuchung der Energie-Sektoren). Hierbei gelangt die Europäische Kommission zu dem Ergebnis, dass der bisherige Rechtsrahmen nicht ausreiche, um einen funktionierenden Bin-nenmarkt für Energie herzustellen. Insbesondere wird eine nicht durchgehend gegebene freie Kun-den- und Lieferantenwahl kritisiert. Neben der

zu geringen Anzahl der Lieferanten und einem nichtdiskriminierungsfreien Netzzugang seien hierfür die als unzureichend eingeschätzten grenzüberschreitenden Netzkapazitäten sowie langfristige Netznutzungsverträge zwischen Importgesellschaften und Regionalversorgern/Stadtwerken verantwortlich.

Umfassende Unbundling-Maßnahmen

Angesichts eines als ungenügend erachteten Ent-fl echtungsgrades der Unternehmen seien zusätz-lich zu einem erforderlichen diskriminierungsfreien Informations- und Netzzugang weitergehende Un-bundling-Maßnahmen notwendig. Dabei sieht die Kommission die eigentumsrechtliche Entfl echtung (ownership unbundling) als den effi zientesten und präferierten Weg für den diskriminierungsfreien Netzzugang und für unabhängige Investitionsent-scheidungen der Netzbetreiber. Sowohl im Gas- als auch im Elektrizitätsbereich sollen hierzu zunächst noch weitere Untersuchungen erfolgen.

Harmonisierung der EU-Regulierung

Ferner seien aufgrund ungleicher und teilweise unzureichender Kompetenzen der nationalen Regulierungsbehörden Verzerrungen im Ener-giebinnenmarkt festzustellen, welchen durch eine auf europäischer Ebene durchzuführende Harmonisierung entgegen gewirkt werden soll. Für die Erzielung schneller Fortschritte bevorzugt die Kommission dabei die Einsetzung eines euro-päischen Regulators. Als Minimallösung gilt die Einrichtung eines ERGEG+, d. h. eines institutiona-lisierten Gremiums der Regulierungsbehörden, das rechtlich bindende Vorgaben zur Netzregulierung verabschieden könnte. Zusätzlich zur Einrichtung strategischer Gasspeicher hält die Kommission darüber hinaus neue Regelungen zum Zugang bei Gasspeichereinrichtungen und zum legal unbundling für erforderlich.

Erdgas auch weiterhin bevorzugter

Energieträger

Die Energiestrategie für Europa sieht Erdgas auf Grund seiner niedrigen CO2-Bilanz im Vergleich zu Öl und Kohle und seiner vielfältigen Anwen-dungsmöglichkeiten ausdrücklich als einen bevorzugten Energieträger (Fuel of Choice) im

zukünftigen Energiemix. Insbesondere hinsicht-lich der grundlegenden Bedeutung einer sicheren Energieversorgung erscheint es positiv, die in der Vergangenheit eher separat verfolgten Poli-tikansätze in eine zusammenhängende Politik zu überführen. Vorteilhaft ist ferner die Betonung des für die Energiewirtschaft typischen langfristig stabilen Entscheidungshorizontes. Nur langfristig stabile und einschätzbare Rahmenbedingungen verbunden mit einer angemessenen Rentabilität ermöglichen darüber hinaus die auch seitens der Kommission als besonders erforderlich erachteten Investitionen in die Energieversorgung. Ange-sichts der außenpolitischen und internationalen Dimension der Energiepolitik erscheint die Kom-missionsstrategie „mit einer Stimme zu sprechen“ vorteilhaft. Innenpolitische Handlungsansätze wie beispielsweise ownership unbundling oder Gasspeicherregulierung führen jedoch zu einer Beschränkung der Nachfragemacht der Importun-ternehmen gegenüber den Produzentenländern.

Weiteres Vorgehen verzögert sich

Am 15. Februar 2007 tagte der Energieminister-rat, um die Sitzung des Europäischen Rates am 8. – 9. März 2007 vorzubereiten, bei der ein prio-risierter Aktionsplan zur weiteren Energiepolitik verabschiedet wurde. Der Energieministerrat hat allerdings zunächst die Vorschläge der Kommis-sion zum Unbundling entschärft und damit eine Entscheidung verschoben. Aufgrund von Vorbe-halten insbesondere Frankreichs sowie einiger der neuen EU-Staaten, einigten sich die Vertreter auf einen Kompromiss mit allgemeiner Formulierung, die keine Option ausschließt. Demnach soll die Kommission einen Vorschlag erarbeiten, wie Netz und Produktion eff ektiv getrennt werden könnten auf der Grundlage von „unabhängig betriebenen Systemen, die den Zugang zum Netz und unabhän-gige Entscheidungen über Investitionen in die In-frastruktur sicherstellen“. Die Kommission soll ihre Ergebnisse im Juni vorlegen und Energiekommissar Andris Piebalgs geht davon aus, im Herbst dieses Jahres einen entsprechenden Gesetzesvorschlag unterbreiten zu können.

Ingo Seeligmüller

Leiter Internationale Beziehungen

Das Energiepaket der

Europäischen Kommission

Angesichts der bevorstehenden Herausforde-rungen des globalen Klimawandels, der Versor-gungssicherheit und nicht zuletzt der Wirtschaft-lichkeit möchte die Europäische Kommission eine alle Energieträger umfassende zukünftige europä-ische Energiepolitik entwickeln. Das strategische Grundsatzpapier „Eine europäische Energiepolitik“ bildet als Dachdokument den Rahmen für das elf Dokumente umfassende Paket zur Energie-, Umwelt- und Wettbewerbspolitik. Darin enthalten sind grundsätzliche Vorschläge zur

• Verringerung der Importabhängigkeit bei fos-silen Brennstoff en,

• Reduktion der EU-Treibhausgasemissionen um 20 Prozent bis 2020 sowie

• Entwicklung einer führenden Zukunftsrolle Europas bei modernen Energietechnologien.

Am 10. Januar 2007 hat die Europäische Kommission das so genannte Energiepaket veröff entlicht,

mit dem es das Europäische Parlament und den Europäischen Rat zu einer Unterstützung für „Eine

Energiepolitik für Europa“ ersucht. Von allen Beteiligten im Energiesektor Europas wurde es mit

Spannung erwartet und ist seit seiner Vorstellung in der europäischen Öff entlichkeit Gegenstand

kontroverser Diskussionen.

Pressekonferenz zur Vorstellung des Energiepaketes am 10. Januar 2007 in Brüssel (v. l.): Energiekommissar Andris Piebalgs, der Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso und der Umweltkommissar Stavros Dimas. Foto: EU-Kommission

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Grundlage der Diskussionsbeiträge des Forums bildeten die Veränderungen des gesetzlichen Rahmens der Energiewirtschaft. Demnach sind integrierte Energieversorgungsunternehmen ver-pfl ichtet, sich rechtlich, operationell (organisato-risch), informationell und in der Rechnungslegung zu entflechten (engl. to unbundle). Die neuen Regeln für die Abwicklung sind unter anderem im neuen Energiewirtschaftsgesetz, in der Gasnetzzu-gangsverordnung, der Kooperationsvereinbarung und im DVGW-Arbeitsblatt G 2000 festgeschrie-ben. Das Diskussionsforum konzentrierte sich auf drei Schwerpunkte, um so Klarheit zu schaff en, was die Vorgaben aus Brüssel für das operative Dispatching konkret bedeuten:

• Veränderungen bei den Mitarbeitern des Dis-patchings als Folge des Unbundling,

• Abwicklung zwischen Netzbetreibern im Rahmen der Zweivertragsvariante und

• Abwicklung zwischen Netzbetreibern und Transportkunden.

Umsetzung der Vorgaben

Die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben stellt für die Unternehmen eine große Herausforderung dar, weil sie mit grundlegenden Änderungen in Arbeitsabläufen und Organisationsstrukturen verbunden ist. Diese Prozessentfl echtung führt zu zusätzlichem personellen und technischen Aufwand sowie dem Verlust von übergreifendem gaswirtschaftlichem Fachwissen. Die Technische Netzsteuerung bei der VNG mit „Meldekopff unk-tion“ wird sich voraussichtlich nicht grundlegend ändern.Größeren Veränderungen unterliegt hingegen die Abwicklung von Handels-, Speicher- und Transportverträgen. Die Verantwortlichkeiten

werden aus dem klassischen Dispatching her-ausgelöst. Da Entscheidungen und Vorgaben der neuen Ansprechpartner in den Handelsabteilungen voraussichtlich auf anderen Grundlagen basie-ren als in integrierten Unternehmen, führt das dazu, dass Mitarbeiter im Dispatching ihr meist in vielen Jahren angeeignetes Know-how nicht mehr nutzen dürfen. Sie werden stattdessen zu reinen Ausführenden. Um für den Datentransfer jedoch in Bezug auf Transport-, Speicher- und Handelskunden Diskriminierungsfreiheit sicherzu-stellen, sind standardisierte Abläufe, wie bisher, unumgänglich.

Im Rahmen der Nominierungs- und Matchingpro-zesse sowie der Bilanzierung wird die Kommu-nikation zu Transportkunden überproportional zunehmen. Bei der Erfüllung der Arbeitsaufgaben sind z. B. Fremdsprachenkenntnisse unabdingbar. Die Weichenstellungen dafür hat die VNG bereits seit 1991 in der Weiterbildung der Dispatcher und mit entsprechenden Neueinstellungen vorgenom-men. Jeder neue Kunde muss darüber hinaus in die Steuerung des Leitsystems integriert werden. Nur so sind Nominierung, Matching (Mengenab-gleich) und Allokation (Zuordnung) gemessener und nominierter Mengen auf Verträge gesichert. Mit der Entwicklung von neuen Softwarelösungen wird das jedoch gelingen.

Fazit

An die Qualität des Datenaustausches und Ver-füg barkeit der Daten werden hohe Anforderungen gestellt, die zurzeit noch nicht auf allen Ebenen gesichert sind. Besonderes Augenmerk bei der Entwicklung neuer IT-Module ist auf die Mensch-Maschine-Kommunikation zu richten. Die Dispat-cher sind, was Häufi gkeit und Geschwindigkeit der Veränderungen des ordnungspolitischen Rahmens betriff t, einem hohen Anpassungsdruck ausgesetzt. Durch neue Schnittstellen und Orga-nisationsveränderungen könnte übergreifendes, interdisziplinäres Wissen verloren gehen. Vor diesem Hintergrund hat das Technische Komitee „Dispatching“ Informationsveranstaltungen für Leiter des Dispatchings und des Netzbetriebes in Gasversorgungsunternehmen konzipiert. Die Termine sind am 24. April 2007 in Stuttgart sowie am 10. Mai 2007 in Leipzig. Neben der Erläuterung der rechtlichen und technischen Rahmenbedin-gungen wird der Schwerpunkt insbesondere auf Praxisbeispiele für die Umsetzung der neuen Anforderungen gelegt. (Info und Anmeldung DVGW Hauptgeschäftsführung, Bereich Kommunikation, Telefon 0228 9188 - 602).

Dr. Reinhard Böhm

Volkmar Müller

Dispatching im WandelUnbundling führt zu Veränderungen in der Gassteuerung.

Im November 2006 fand in Essen die Gasfachliche Aussprachetagung (gat) statt. Im Zeichen des

Wettbewerbs und den sich daraus ergebenden Anforderungen an Organisationen, Technik und

Sicherheit brachte der Branchentreff über 2 000 Experten der Gaswirtschaft zusammen. Ein Diskus-

sionsforum unter dem Titel „Wandel im Dispatching“ vereinte diejenigen Teilnehmer, die in ihrem

Unternehmen mit der operativen Abwicklung der Gassteuerung befasst sind. Ihr Fachgebiet wird sich

mit Blick auf die Vorgaben des Unbundling in Zukunft stark verändern. Dr. Reinhard Böhm, Leiter

der Gassteuerung der VNG, und sein Kollege Volkmar Müller erklären, warum.

Organisation der VNG-Dienstleistungen

Gassteuerung

Vertragsabwicklung

Handel* Transport*

TechnischeNetzsteuerung*

Gasabrechnung

Handel Transport

Dienstleistungen für Transport und Handel

Technisch: • • getrennte IT-Systeme • • gemeinsamer Support

Organisatorisch: • • Shared-Service-Funktionen; • • Dienstleistungen z.B. * für die EVG – Erdgasversorgungsgesell- schaft Thüringen-Sachsen mbH

Abwicklung – wer hat was zu tun

Ab

rec

hn

un

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Bu

ch

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g u

nd

BK

-Ve

rtra

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Nominierungen

Aggregierte RLM- und SLP-Mengen jeNKP und BK-Code an vorgelagerten NB

Nominierungen

Ein- / Ausspeisemengen je Lieferortund BK-Code an NB

Matching **

Nominierungsabgleich je NKP zw. NB

zeitnahe Allokation *

je Lieferort / NKP und BK-Code an BKV

zeitnahe Bilanzierung *

je BK-Code

zeitnahe Allokation *

je Lieferort / NKP und BK-Code an BKNB

Technische

Netzsteuerung

BKNB Bilanzkreis-NetzbetreiberBKV Bilanzkreis-Verantwortliche NB Netzbetreiber * keine Abrechnung ** übergreifend

Datenaustausch

Ga

sfl

us

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Wie jeder Verein ist auch die Sicherheitspart-nerschaft auf eine rege Beteiligung ihrer Mit-glieder an der Verwirklichung ihrer Absichten angewiesen. Eines der aktivsten Partnerunter-nehmen dabei ist die Erdgas Südsachsen GmbH mit Hauptsitz in Chemnitz. Das Unternehmen betreibt ein rund 6 100 Kilometer langes Gas-

leitungsnetz und versorgt damit etwa 155 000 Haushalte und Industriekunden im Süden Sach-sens. Allein, um deren sichere Gasversorgung zu gewährleisten, besteht ein sehr großes Interesse daran, die eigenen Mitarbeiter und Dienstleister bestmöglich auszubilden und zu trainieren.

Bernhard Vogler, Sicherheitsfachkraft des Un-ternehmens, erklärt dazu: „Im vergangenen Jahr haben Drittunternehmen und Privatpersonen ins-gesamt 161 Schadensfälle an unseren Gaslei-tungen verursacht. Die mussten wir so schnell wie möglich beheben, um die öff entliche Sicherheit zu gewährleisten und die Versorgung wieder sicherzustellen. Das Hauptproblem bei solchen Schäden sind Unternehmer, die sich nicht an die Regeln und Vorschriften, die für Tiefbauarbeiten gelten, halten.“ Dabei spielten die unter Vertrag der Erdgas Südsachsen stehenden Dienstleister eine eher untergeordnete Rolle. Unternehmen, die direkt mit dem Gasversorger zusammenarbeiten, empfi ehlt Vogler, den fachspezifi schen Lehrgang der Sicherheitspartnerschaft Tiefbau zu belegen und das dort erworbene Wissen in der Praxis an-zuwenden. Diese Ausbildungsmaßnahmen werden über den Mitgliedsbeitrag im Verein fi nanziert.

Durch Dritte beauftragte Unternehmen, aber auch Grundstückseigentümer erwischen beim Graben mitunter fremde Rohrleitungen und Kabel und verursachen so Gefährdungen und Versorgungs-unterbrechungen. Auch sie für sicheres Arbeiten zu sensibilisieren, ist eine der Hauptzielrichtungen der Vereinsarbeit.

Zusätzlich lässt Erdgas Südsachsen auch viele eigene Mitarbeiter in den Sicherheitslehrgängen ausbilden. Dieses Anti-Havarie-Training erhalten Mitarbeiter, die im Bereitschaftsdienst eingesetzt sind und im täglichen Arbeitsleben mit den Gaslei-tungen zu tun haben. Die Schulungen für die eige-nen Angestellten seien deshalb so wichtig, um das richtige Verhalten im Schadensfall zu üben. „Das große Ziel ist es, die Kollegen an realitätsnahen Szenarien und unter Stress trainieren zu lassen, damit sie sich im Ernstfall richtig verhalten“, sagt Jörg Scheibe, Abteilungsleiter des Technischen Service der Erdgas Südsachsen. „Das ist vor allem deshalb sinnvoll, da dank großer Investitionen in die eigene Netzinfrastruktur die Zahl der Störfälle ohne Fremdeinwirkung abnimmt – und deshalb Training fehlt.“Auch Auszubildende erhalten die Möglichkeit, sich am Schulungsort in Freiberg mit den Gefahren bekannt zu machen, die mit der Beschädigung

von Gasleitungen einhergehen können. Weiter-hin bildet das Unternehmen Feuerwehren aus, um Wehrleute im richtigen Verhalten bei einem Leitungsschaden zu trainieren. Dabei geht es in erster Linie darum, aufzuzeigen, wie sich Gefahren vermeiden lassen. Das große Ziel des Ver-eins ist es auch wei-terhin, möglichst viele Unternehmen fachge-recht zu schulen. Diese Aufgabe wurde auch im Rahmen der dritten ordentlichen Mitglie-derversammlung Ende 2006 im Hauptgebäu-de der VNG nochmals herausgestellt. In Zu-sammenarbeit mit dem DVGW und Berufsge-nossenschaf ten soll dies durch die weitere Bekanntmachung der Si-cherheitspartnerschaft erreicht werden.

In einem Gastvortrag referierte Stephan Boy über das „Störungsmanagement der Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg“ und gab damit Impulse zu Gesprächen über fachspezifi sche und organisa-torische Fragen der internen Bereitschaftsorga-nisation.

Darüber hinaus wurde die Initiative vorgestellt, demnächst Schulungsfilme für die Lehrgänge produzieren zu lassen, um die Ausbildung noch an-schaulicher zu gestalten. Die Mitgliederversamm-lung gab ihre Zustimmung zum Budget für dieses Projekt und zur Beitragssatzung 2007. Im An-schluss hatten die anwesenden Teilnehmer die Möglichkeit zum intensiven Erfahrungsaustausch. Der Vorsitzende des Vereins, Bernhard Ott, sieht damit die Grundlage für eine erfolgreiche weitere Zusammenarbeit im Rahmen der Sicherheitspart-nerschaft Tiefbau gelegt.

Monika Haas

Sicher grabenDie Erdgas Südsachsen GmbH ist ein Aktivposten im Verein

Sicherheitspartnerschaft Tiefbau.

Seit drei Jahren vermittelt der Sicherheitspartnerschaft Tiefbau e. V. Mitarbeitern von Tiefbauunter-

nehmen die Kompetenz für sicheres Arbeiten in der Nähe von Versorgungsanlagen. Das geschieht

in erster Linie mit dem Angebot fachspezifi scher Lehrgänge. Dieses Vorhaben wird von insgesamt

27 Mitgliedsunternehmen unterstützt.

Auf dem Betriebsgelände der Erdgas Südsachsen: (v. l.) Bernhard Vogler, Sicherheitsfachkraft des Unternehmens, Jörg Scheibe, Abteilungsleiter des Technischen Service und Bernhard Ott, Vereinsvorsitzender des Sicherheitspartnerschaft Tiefbau e. V.

Gastvortrag von Stephan Boy über das „Störungsmanage-ment der Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg“ bei der Mitgliederversammlung der Sicherheitspartnerschaft im November 2006.

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Mit Norwegen verbindet die VNG - Verbundnetz Gas AG seit vielen Jahren eine enge Beziehung. Das Unternehmen aus Leipzig

erhält nicht nur fast 30 Prozent seiner Gaslieferungen aus dem Königreich der Fjorde, sondern engagiert sich auch für kul-

turelle und soziale Projekte. Deshalb bestand für die VNG kein Zweifel, eine Ausstellung in Leipzig zu unterstützen, die die

Entwicklung der Deutsch-Norwegischen Freundschaft in den letzten 100 Jahren beleuchtet.

Was für den Deutschen die Würstchen sind, ist für den Norweger der Lachs – so oder ähnlich müssen wohl die Klischees aussehen, die beide Nationen voneinander haben. Und die Liste der Vorurteile lässt sich beliebig erweitern. Vom feuchtfröhlichen Oktoberfest über den wolligen Strickpullover bis hin zum fl eißigen Deutschen und norwegischen Wintersportenthusiasten haben

Für alle Interessierten: Die Ausstellung im Stadt-geschichtlichen Museum Leipzig kann noch bis zum 22. April jeden Dienstag bis Sonntag von 10.00 – 18.00 Uhr besichtigt werden.

Norwegische Staatsgäste zu Besuch bei der VNG

Anlässlich ihres Aufenthaltes in Leipzig besuchte Liv Monica Stubholt, Staatssekretärin des Nor-wegischen Außenministeriums, die VNG am Tag der Ausstellungseröff nung. Sie wurde begleitet von Roland Mauch, dem deutschen Botschaf-ter in Norwegen sowie Bjørn Tore Godal, dem norwegischen Botschafter in Deutschland. Die Energieexpertin wollte sich nicht nur ein Bild von einem ihrer Energiepartner machen, sondern auch über aktuelle energiewirtschaftliche und ener-giepolitische Themen diskutieren. Nach einem Besuch im Gasregelzentrum und einem Rundgang im VNG-Gebäude war die Staatsministerin voller Lob. Sie zeigte sich sehr beeindruckt darüber, dass die VNG innerhalb weniger Jahre den Wandel von einem staatseigenen Betrieb zu einem modernen und professionellen Unternehmen geschaff t hat. Stubholt betonte bei dieser Gelegenheit auch, dass junge Marktteilnehmer wie die VNG mit ihrer Tochterfi rma VNG Norge AS sehr gute Chancen auf Lizenzen zur Erkundung norwegischer Erdgasre-

serven haben. Trotz der aktuellen Diskussionen um die Fusion von Statoil und Norsk Hydro, die zum größten Energieunternehmen in Norwegen aufgestiegen sind, begrüßte Stubholt mehr Wett-bewerb bei der Förderung und Vermarktung der Energiereserven Norwegens.

Junge Norweger begeistern in Leipzig

Mit traditionellen norwegischen Liedern sorg ten 24 Gymnasiasten der Musikschule aus Langhaugen in Norwegen für die musikalische Einstimmung auf „Nicht nur Lachs und Würstchen“. Bei ihren Auftritten im Atrium der VNG und einen Tag zuvor im Starclub Leip-zig gaben die jungen Norweger dagegen mo-derne Rockmusik zum Besten. Die VNG freut sich schon jetzt darauf, die jungen Sängerinnen und Sänger bald wieder in Leipzig begrüßen zu dürfen.

Mandy Nickel

Norwegisch-deutsche Ausstellung „Nicht nur Lachs und Würstchen“ im Stadtge-

schichtlichen Museum Leipzig eröff net.

„Ikke bare laks og pølser“

Großes Interesse fanden die unzähligen Details der Ausstellung.

Ausstellungsraum mit norwegisch-deutschen Exponaten im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Mehr Informationen unter: www.lachsundwuerstchen.de.

Liv Monica Stubholt, Staatssekretärin des Norwegischen Außenministeriums, bei einem Pres-segespräch im Hause der VNG. Daneben: Bjørn Tore Godal, der Botschafter des Königreichs Norwegen in Deutschland.

beide Länder ihre ganz individuellen Eigenarten und Charaktere. Die Ausstellung „Nicht nur Lachs und Würstchen“, die am 27. Februar im Stadtge-schichtlichen Museum eröff net wurde, spielt aber nicht nur mit diesen gewohnten Stereotypen. Im Mittelpunkt stehen vielmehr die vielseitigen Be-gegnungen und Beziehungen, die sich zwischen Deutschland und Norwegen in den letzten 100 Jahren ergeben haben. Dazu zählen beispielsweise gemeinsam erlebte Sport- und Kulturereignisse, Wirtschaftskontakte im Bereich der Erdöl- und Erdgaslieferung oder touristische Entdeckungen

in beiden Ländern. Auch leidvolle Episoden wie die Besetzung Norwegens durch deutsche Truppen werden in der Schau thematisiert. Die mehr als 700 Exponate, darunter Fotografi en, Kunst, Filme und interaktive Elemente wurden in jahrelanger Arbeit vom norwegischen Technischen Museum zusammengetragen. Die Ausstellung wurde im Rahmen der 100-Jahr-Feier der Souveränität Norwegens 2005 erstmalig in Oslo präsentiert. Der Auftrag zu diesem Projekt kam gemeinsam von den norwegischen und deut-schen Außenministerien. Dass die Schau jetzt in Leipzig gezeigt wird, ist kein Zufall, wurde die Stadt doch selbst mit einem Bereich in die Ausstellung aufgenommen. Ein Plakat vom Fußballspiel der DDR-Auswahl gegen Norwegen am 2. November 1958 sowie ein Foto, das Edvard Grieg, den nor-wegischen Nationalkomponisten, um 1877 mit Studenten in der Messestadt zeigt, verweisen darauf, dass Leipzig auch vor der Wende bereits intensive Beziehungen mit Norwegen pfl egte.

Die VNG, Hauptsponsor der Ausstellung im Stadt-geschichtlichen Museum, hat ebenfalls einen großen Anteil daran, dass die Wanderschau nach Oslo, Trondheim, Bergen und Berlin nun auch in Leipzig zu sehen ist. Für Dr. Klaus-Ewald Holst, Vorstandsvorsitzender und zugleich Honorar-generalkonsul des Königreichs Norwegen, war von vornherein klar, dass das Unternehmen die Ausstellung in Leipzig unterstützt. „Die Samm-lung gibt so wunderbare Einblicke in ein facet-tenreiches Land, das uns Deutschen allenfalls als Urlaubsregion und Naturparadies bekannt ist. Eine bessere Möglichkeit, den Dialog und Kulturaustausch beider Länder zu fördern, gibt es gar nicht“, so Holst.

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Verbundnetz-Botschafter 2007 berufenMagdeburg, 26. Januar 2007: Bis zur letzten Sekunde ahnten die zehn Frauen und Männer nichts von ihrer Berufung zu Bot-

schaftern des Verbundnetzes der Wärme. Erst als Moderator Roman Knoblauch die Namen der Engagierten vorlas, war das

Geheimnis gelüftet. Die Ehrenurkunden erhielt das neue „Korps des Ehrenamtes“ aus den Händen von Sachsen-Anhalts Sozial-

ministerin Dr. Gerlinde Kuppe, Landtagspräsident Dieter Steinecke und Bernhard Kaltefl eiter, Direktor für Kommunikation

und Politik der VNG. Verbunden mit der Auszeichnung und den überreichten Ehrenurkunden ist eine Geldspende des Initiators

VNG in Höhe von jeweils 5 000 Euro, mit der das Unternehmen die Projekte der Ausgezeichneten unterstützen wird.

Johannes Förster (Pirna)Ursprünglich wurde der Diplomsportlehrer und -methodiker Johannes Förster gefragt, ob er einmal vorübergehend eine Behindertengruppe mit Jugendlichen übernehmen könne. „Daraus wurden über 30 Jahre gemeinsames Training und Freude an sportlicher Betätigung“, sagt der Rentner heute. Vor nunmehr zwölf Jahren organisierte er das erste Sportfest für Behinderte und ihre Freunde, was seither jedes Jahr durchgeführt wird.

Karin Gruhlke (Parchim)Karin Gruhlke hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den gesellschaftlichen Missständen und Un-gerechtigkeiten entgegenzuwirken. Tagtäglich setzt sie sich mit den Schwierigkeiten der Menschen auseinander und beobachtet immer wieder vor Ort, was sich auch auf gesamtdeutscher Ebene für die Bürger verschärft. Durch Angebote für Jugendliche gleichermaßen wie für Senioren leistet die Parchimerin einen Beitrag innerhalb ihres Vereins Bürgerkomitee Südstadt e. V., den sozialen Frieden wieder ansatzweise herzustellen.

Rosemarie Heyn (Bergen auf Rügen)

Rosemarie Heyn ist die wohl rührigste Seele auf der Insel Rügen. Tabuthemen und Probleme in un-serer Gesellschaft wie die Abhängigkeit von Alkohol, Drogen und Medikamenten sowie Spielsucht und Essstörungen packt sie nicht nur durch Worte an, sondern macht anderen vor allem durch Taten wieder Mut. Mit unendlicher ehrenamtlicher Mühe hat sie es geschaff t, in Bergen unter dem Dach des Demokratischen Frauenbund eine ganze Anzahl von Angeboten für die Betroff enen aller möglichen Suchtgefährdungsgruppen einzurichten.

Kirsten Hutte (Freiberg)„Heutzutage wird alles über Erwerb und Erfolge defi niert. Wer einen Misserfolg erlebt, schämt sich und wird ausgeschlossen. Wer arbeitslos ist, fühlt sich nicht selten abgeschrieben“, meint Kirsten Hutte. Dass die viele Arbeit nur auf wenige Schultern verteilt ist und wie deprimierend es ist, als Arbeits-suchender immer abgewiesen zu werden, weiß sie aus eigener Erfahrung. Dem Hauptproblem in der Region, der Arbeitslosigkeit, versucht sie im Verein Lichtpunkt e. V. zu begegnen. Die von ihr gegründete Freiwilligenbörse hat klare Ziele: Die Förderung sozialer und kultureller Strukturen – Chancen bieten, gemeinsam etwas entwickeln, das Gefühl gebraucht zu werden und ein solidarisches Miteinander.

Etelka Kobuß (Chemnitz)Etelka Kobuß stammt aus Ungarn, lebt seit 1991 in Deutschland und weiß: „Man kann sich durchboxen, allerdings nur, wenn man die Chance dazu bekommt.“ Als Vorsitzende des Ausländerbeirats Chemnitz steht die Mutter von zwei Kindern nun voll und ganz hinter dem Integrationsgedanken: „Ich bin ein Mensch, der genau prüft und versucht die Dinge so zu regeln, dass es passt. Manch-mal muss man Aktivitäten dosieren, aber gerade totgeschwiegene Themen, wie die Diskriminierung von Ausländern, müssen auf den Tisch gebracht werden!“

Jenny Rasche (Stapelburg b. Wernigerode)Bereits im Alter von sieben Jahren war Jenny Rasche fest davon überzeugt, dass sie Entwicklungshelferin werden will. Niemand glaubte an ihr Vorhaben, da sie in der Schulzeit und später mit abgebrochenem Landwirtschaftsstudium nicht gerade mit Leistungen glänzte. „Mein Lebensziel sind Taten – nicht nur Worte, die Welt etwas besser zu machen und dies anderen vorzuleben“, sagt die 23-Jährige und bereits zweifache Mutter, die ihre ganze Kraft seit nunmehr vier Jahren in der Region Siebenbürgen in Rumänien investiert. Für Familien und deren Kinder kämpft sie gegen das unermessliche Leid und Elend sowie die Perspektivlosigkeit, der sie dort begegnet.

Barbara Rogge (Erfurt)Barbara Rogge ist selbst schon als Kind erblindet und hat keine Erinnerung an das Sehen. Trotzdem stellt ihre Erblindung kein Handicap für sie dar. Als gebildeter, kulturell sowie politisch interessierter und off ener Mensch zeigt sie anderen Betroff enen Wege für ein erfülltes, weitestgehend selbständiges Leben auf. „Möglichst vielen Blinden und Taubblinden möchte ich helfen, ihr Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl wieder zu erlangen“, sagt die 66-jährige Erfurterin. Schritt für Schritt sollen die Erblindeten animiert werden, im Alltag mit möglichst wenig fremder Hilfe zurechtzukommen. Barbara Rogge hilft Blinden und Sehbehinderten.

Die Verbundnetz-Botschafter 2007 (1. Reihe v. l.): Christiane Richter, Jenny Rasche, Monika Schöpe, Etelka Kobuß, Rosemarie Heyn, Kirsten Hutte; (2. Reihe v. l.): Bernhard Kaltefl eiter (VNG), Barbara Rogge, Dr. Gerlinde Kuppe (Sozialministerin Sachsen-Anhalt), Johannes Förster, Beate Bröcker (Sozialdezernentin Landeshaupt-stadt Magdeburg), Rosswieta Funk, Dieter Steinecke (Landtagspräsident Sachsen-Anhalt). Fotos (2): Ines Escherich

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Christiane Richter (Halle)

Sie ist unter Kindern in Halle als Lesefee bekannt. Christiane Richter begeistert Sechs- bis Zehnjährige für Bücher, phantasievolle Geschichten und hilft ihnen, Schwierigkeiten beim Lesen zu überwinden, auch die Scheu zu verlieren. Dazu liest sie den zumeist aus sozial- und bildungsschwachen Familien stammenden Jüngsten nicht nur vor, sondern entwickelt mit ihnen sogar neue Gedanken und Märchen. „Es ist schön zu erleben, wie sich Fortschritte einstellen und ich vor allem schwächeren Schülern Anstöße geben sowie die Freude an Büchern vermitteln kann“, beschreibt sie ihr Engagement.

Rosswieta Funk (Neuruppin)Mit 30 begann sie anderen zu helfen, als es ihr wegen schwerer Krankheit selbst nicht gut ging. Heute muss die 57-Jährige zwischendurch Luft holen, wenn sie ihre Ämter und Aktivitäten aufzählt: Abgeordnete im Neuruppiner Stadtparlament, ehrenamtlich im Seniorenbeirat tätig, lange Zeit Vorsitzende der CDU-Seniorenunion, jetzt Seniorenclub unter dem Dach der Wählergemeinschaft Pro Ruppin, Vorsitzende des Bau- und Wirtschaftsförderausschusses des Stadtparlamentes, Vorsitzende des Fördervereins Klosterkirche St. Trinitatis Neuruppin e. V. „Ich will die Älteren aus ihrer Einsamkeit holen“, so ihr Motto.

Monika Schöpe (Leipzig)Einfach mal die Hände schütteln, den persönlichen Kontakt nicht verlieren und Verständnis erfahren, für psychisch kranke Menschen und ihre Angehörigen sind das längst keine Selbstverständlichkeiten. Monika Schöpe hat den Verein Wege e. V. in Leipzig gegründet und möchte genau das ändern, die Öff ent-lichkeit auf die beunruhigende Tendenz zunehmender seelischer Erkrankungen aufmerksam machen sowie Betroff enen den professionellen Rat und die Zuwendung zukommen lassen, die sie dringend benötigen. Einfühlsam versucht sie den betroff enen Familien wieder neue Hoff nung zu geben, lebt dabei den Trialog – den stetigen Austausch zwischen den Erkrankten, Angehörigen und Experten.

Christiane Richter, bekannt als Lesefee, begeistert Kinder für Bücher und hilft ihnen so, sprachliche und soziale Schwierigkeiten zu überwinden. Foto: Ines Escherich

www.verbundnetz-der-waerme.deTelefon 034206 75461

Weitere Informationen

und aktuelle Termine

Mit neuen Anforderungen ruft der Wettbewerb junger Euroköche in den kommenden Wochen und Monaten erneut Schülerinnen und Schüler aus den Neuen Bundesländern, der Republik Polen, der Slowakischen und der Tschechischen Republik an den Start. In diesem Jahr sollen die jungen Köche laut Re-glement ein landesspezifi sches bzw. regionalty-pisches Gericht binnen 60 Minuten zubereiten. Die Vorrunden des internationalen Kochwett-

Neustart des Wettbewerbs

junger Euroköche

streits werden in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im März und April durchgeführt. Das insgesamt punktbeste Kochteam aus Deutschland, der Republik Polen, der Slowakischen und der Tschechischen Republik nimmt an der Endrunde in der Tschechischen Republik teil.

Termine und Informationen zu den teilnehmenden Schulen fi nden Sie unter www.eurocooking.de.

Bei dem vor zehn Jahren von der VNG initiierten Bundeswettbewerb Erdgas pokal der Schülerkö-che geht es im März und April 2007 in die heiße Phase: In den zwölf teilnehmenden Bundesländern ermitteln die startberechtigten Mannschaften die neuen Landesmeister. Die Teilnehmer der Landes-fi nals wurden in 134 Schulwettbewerben und in 33 Regionalmeisterschaften aus einem Starter-feld von bundesweit 305 Schülerkochteams von fachkundigen Juroren aus dem Verband der Köche Deutschlands e. V. ermittelt. Mit Menükreationen unter dem Motto „Zehn Jahre Erdgaspokal – das Geburtstagsmenü“ wetteifern die 13- bis 17-jäh-rigen Finalisten jetzt um die begehrten Erdgaspo-kal-Landestrophäen.

Die frisch gekürten Landessieger erwartet schon bald die nächste Herausforderung: Bereits am 14. Mai 2007 steigt auf der Messe Erfurt das große Bundesfi nale des Jugendkochwettbewerbs, bei dem sie um den Titel „Deutschlands beste Schü-lerkochmannschaft“ und den Erdgas-Wanderpokal für den Bundessieg kämpfen.

Erdgaspokal der Schülerköche:

Jetzt winken die Pokale!

Vertritt den Regierungsbezirk Leipzig beim Sächsischen Landesfi nale des 10. Erdgaspokals am 19. Mai 2007 in der Susanna-Eger-Schule Leipzig: Lara Koelsch im Kochteam des Evangelischen Schulzentrums Leipzig.

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Überrascht ist man, dass eine Käthe Kollwitz, aber auch ein Giorgio de Chirico, ein Edvard Munch, aber auch ein Max Ernst von Klinger geprägt wur-den. Selbst ein Salvador Dalí bezog aus dessen Werk Anregungen. Die Unterschiedlichkeit der Inspirierten verweist auf eine große Spannung in Klingers Oeuvre: Gerade seine druckgraphischen Zyklen enthalten ein überaus produktives künst-lerisches Potenzial.

Den Auftakt zur Ausstellung bildet eine umfang-reiche und eindrucksvoll präsentierte Übersicht der bedeutenden graphischen Zyklen Max Klin-gers – vom „Handschuh“ (1881) bis zur „Brahms-phantasie“ (1894). Klingers Themen waren die Realität des Traumes und die Macht des Unbe-wussten – noch vor Sigmund Freud! Zugleich aber beschäftigten ihn das soziale Elend, das Problem der Prostitution, das Verhältnis der Geschlechter und die Emanzipation der Frau. Die Themen der „modernen Zeit“ spiegelte Klinger auf eine fas-zinierende und widersprüchliche Weise!

In diesem Sinne werden in sechs Themenkreisen die Folgen der Kunst Klingers ausgebreitet, die überraschende Nachbarschaften offenbaren: Klingers „Badende“ korrespondiert mit einer Skulptur Lehmbrucks, Edvard Munchs „Madonna“ mit Gustav Klimts „Marie Henneberg“, Giorgio de Chiricos „Piazza d’Italia Metafi sica“ mit Georg Kolbes „Goldener Insel“. Am folgenreichsten war Klinger auf dem Felde der druckgraphischen Zyklen – wie sich in der Ausstellung an Lovis Corinth, Max Slevogt, Oskar Kokoschka, Paul Klee,

aber auch an Bruno Héroux, Otto Greiner und Fritz Hegenbart exemplarisch zeigen lässt.

„Eine Liebe. Max Klinger und die Folgen“ präsen-tiert nahezu 300 Werke – Gemälde, Graphi ken, Zeichnungen und Skulpturen – von ca. 40 Künst-lern, darunter Bilder, die zum ersten Mal in Deutsch land ausgestellt sind (z. B. Giorgio de Chiricos „Mélancolie d’Ariane“). Insgesamt 52 öf-fentliche und private Leihgeber im In- und Ausland haben das Projekt unterstützt. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Hamburger Kunst-halle und wurde möglich durch die Unterstützung der VNG, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Freistaat Sachsen gemeinsam mit der Sparkasse Leipzig, der Förderer des Museums der bildenden Künste Leipzig e. V. sowie der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

Die Klinger-Räume der ständigen Sammlungsprä-sentation, der Kubus „Klinger im Sinn“ und ein umfangreiches Begleitprogramm fl ankieren und ergänzen die Ausstellung.

„Klinger im Sinn“

„Klinger im Sinn“ ist ein Zyklus mit zeitgenös-sischen graphischen Arbeiten Leipziger Künstler zum 150. Geburtstag von Max Klinger. Es sei für einen Leipziger Radierer fast unvermeidlich, so der Kritiker Richard Braungart 1922, irgendwie von Klinger herzukommen.

Eine Liebe. Max Klinger und die FolgenMax-Klinger-Ausstellung vom 11. März bis 24. Juni 2007 im Muse-

um der bildenden Künste in Leipzig.

Der Nachkriegsgeneration, so eine bekannte Kunsthistorikerin, sei Max Klinger (1857 – 1920) als

abgestanden und ein bisschen lächerlich erschienen. Mit dem theatralischen Idealismus habe man

nicht mehr viel anfangen können. Dieses Urteil wirkt nun mittlerweile selber etwas abgestanden:

Eine Revision der Meinungen über das Werk Klingers ist jedenfalls längst im Gange. Dabei wird immer

deutlicher, wie stark der große Leipziger die Kunst nach 1900 angeregt hat. Die Ausstellung „Eine

Liebe. Max Klinger und die Folgen“ zeigt zum ersten Mal den Einfl uss auf Vertreter des Symbolismus

und Surrealismus, des Naturalismus und des Jugendstils. Die VNG unterstützt diese Ausstellung.

Die blaue Stunde, 1890, Öl auf Leinwand. Foto: Museum der bildenden Künste Leipzig

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Klingers Einfl uss war kurz nach seinem Tode zumin-dest in seiner Heimatstadt übermächtig. 50 Jahre später, im Jahre 1972, konnte der Kunstkritiker Lothar Lang unter dem Motto „Max Klinger und die Folgen“ noch missbilligend bei vielen Leipziger Ma-lern eine „zuweilen unbekümmerte Anverwandlung stilistischer Eigentümlichkeiten früherer Kunst“ und „das unermüdliche und manchmal ermüdende Erzählen im Bilde“ konstatieren.

Sind im Jahre 2007 – zum 150. Geburtstag Klin-gers – diese beiden Urteile noch zutreff end? Zehn Leipziger Künstler und Künstlerinnen haben mit ihren graphischen Arbeiten „Klinger im Sinn“. Sie haben die besondere Rolle Klingers in der Geschichte der Kunst des 20. Jahrhunderts im Sinn: Mit ihm hat sich schließlich ein anderer Weg in die Moderne geöff net, parallel zur Formaufl ö-sung des Kubismus, die zur Abstraktion führte. Eine Wirklichkeit jenseits der Realität zu erfi nden, zwischen „Traum und Wirklichkeit“, ohne dabei auf das Gegenständliche zu verzichten. Der Freun-deskreis Max Klinger hat diese „Huldigungen“ angeregt und ermöglicht. Sie werden in einem Kubus im Museum ausgestellt. Außerdem war die Mappe für 2500 Euro im Museum erhältlich. Der Erlös kommt der Restaurierung des monu-mentalen Bildes „Christus im Olymp“ von Max Klinger zugute. „Klinger im Sinn“ vereint Werke von Christiane Baumgartner, Sighard Gille, Ulrich Hachulla, Rosa Loy, Reinhard Minkewitz, Rolf Münzner, Neo Rauch, Michael Triegel, Annette Schröter und Heinz Zander.

Die Klinger-Sammlung im Museum

der bildenden Künste

Im Leipziger Museum ist die umfangreichste Sammlung weltweit von Werken Max Klingers be-heimatet. 80 Gemälde und Plastiken, 35 originale Gipsmodelle und über 800 Handzeichnungen be-sitzt das Leipziger Museum. Es verfügt auch über das gesamte druckgrafi sche Werk des Künstlers und außerdem über vielfältige Dokumente zu Max Klinger wie Briefe und historische Fotografi en.

Im September 1887 lernte Klinger Julius Vogel, den Assistenten und späteren Museumsdirektor ken-nen. Auf Vogels Initiative ging die erste umfassende Ausstellung mit Werken Klingers im Museum der bildenden Künste Anfang des Jahres 1894 zurück. Bereits 1893 hatte das Museum fast alle Radier-zyklen und seltene Einzelgrafi ken des Künstlers erworben und 1894 kam die „Neue Salome“ hinzu, Klingers erste polylithe Marmorskulptur. Gekrönt

aber wird die Leipziger Sammlung von Klinger-skulpturen durch den Ankauf des „Beethoven“ 1902. Nach langwierigen Verhandlungen hatte man im Wettstreit mit Wien den Zuschlag erhalten, freilich unter der Voraussetzung, einen der Skulp-tur würdigen Anbau an das Museum zu errichten (1906 vollendet), zu dem Klinger ein Fünftel der Ankaufssumme beisteuerte. Ein erstes Hauptwerk der Malerei Klingers gelangte 1904 mit der „Blauen Stunde“ in den Besitz des Museums.

1907, anlässlich des 50. Geburtstages, und 1920 nach dem Tod des Künstlers wurden retrospektive Ausstellungen im Leipziger Museum veranstaltet. In den 1920er Jahren kamen vor allem Jugendzeich-nungen und zahlreiche Gipsmodelle in die Samm-

Frühlingsanfang, um 1874/77, Feder in Schwarz, Pinsel in Grau.

Die Kreuzigung Christi, 1890, Öl auf Leinwand. Fotos (2): Museum der bildenden Künste Leipzig

Fortsetzung von Seite 57

Eine Liebe. Max Klinger und die Folgen

Museum der bildenden Künste Leipzig

Katharinenstr. 10 | 04109 LeipzigTelefon 0341 216 - 99 0 | www.mdbk.de

Öff nungszeiten

Di, Do bis So 10.00 – 18.00 UhrMi 12.00 – 20.00 UhrMontag geschlossenFeiertage 10.00 – 18.00 Uhr

Weitere Informationenlung. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus, der Klinger als „germanische Kulturerscheinung“ favorisiert, erweitert sich der Bestand um Skulp-turen und Zeichnungen, z. B. aus der Sammlung Kirstein. Glücklicherweise kamen im Dezember 1943 beim Bombenangriff auf das Museum am Augustusplatz kaum Werke Klingers zu Schaden. Seit der Eröff nung des Museumsneubaus im De-zember 2004 sind die Hauptwerke Max Klingers

in den vier Räumen der ständigen Sammlung prominent präsentiert.Seit 2001 widmet sich das auf Initiative und mit Förderung der LETTER Stiftung Köln ins Leben gerufene Projekt „Archiv Max Klinger“ der wissen-schaftlichen Gesamtausgabe der Briefe von Max Klinger. Weit mehr als 5 000 Briefe, Telegramme, Postkarten und andere Schriftsachen wurden bislang transkribiert und wissenschaftlich ausge-wertet. Und der 2002 gegründete Freundeskreis Max Klinger e. V. setzt sich auf vielen Ebenen für die Erforschung, die Pfl ege, den Erwerb und die Präsentation des Werkes von Max Klinger ein.

Jörg Dittmer

Museum der bildenden Künste

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Isa und Tina spinnen: Fahren einfach mal nach Italien zum Schuhe kaufen. Das sind 1150 Kilometer. Angehalten wurde

nur an Erdgas-Tankstellen. Das ist erstaunlich vernünftig, denn im Vergleich zu Benzin sparen sie auf der Strecke knapp

die Hälfte. Und Erdgas bekommt man ja heute fast überall ... im Gegensatz zu richtig guten Schuhen.

www.ich-hab-spass.de · www.erdgasfahrzeuge.de · Hotline: 018 02-23 45 00 (6 Cent/Anruf)

Energie verbindet.

Angenehm,

medium gas | 16. Jahrgang | 1. Ausgabe | März 2007

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Fahren mit ErdgasWeil’s Spaß macht!