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Nachrichten der ARL • 2/2015 21 THEMA Energiewende mit den Instrumenten der Raumord- nung bestmöglich zu bewältigen. Und die anstehende Novellierung des Raumordnungsgesetzes bietet dem Bundesgesetzgeber hierzu jede Möglichkeit. Herr Dr. Schmitz, Herr Prof. Priebs, ich bedanke mich für das Interview! Dr. Axel Priebs ist Honorarprofessor an der Universität Kiel und an der Leibniz Universität Hannover. Er leitet das Dezernat für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover. Seit 1993 ist er Mitglied der ARL. Kontakt: Axel Priebs 0511 616 22565 [email protected] Dr. Holger Schmitz hat Rechtswissenschaften und Wirtschafts- geographie in Marburg und Berlin studiert. Seit 2001 arbeitet er als Rechtsanwalt für die Wirtschaftskanzlei Noerr LLP, wo er die Abteilung Regulierung & Governmental Affairs leitet. Holger Schmitz ist seit 2010 Mitglied der ARL. Kontakt: Holger Schmitz 030 20942160 [email protected] Frau Karayel, die Verbandsgemeinde Weilerbach ist eine der Vorreiterkommunen in puncto Klimaneut- ralität. Wann hat sich der Gemeinderat für dieses Ziel ausgesprochen? Gab es externe „Antreiber“? Die Idee kam tatsächlich nicht aus der Kommune, sondern von außen. Die Initialzündung gab das IfaS – Institut für angewandtes Stoffstrommanagement in Birkenfeld. Der Leiter des Instituts kannte den damali- gen Bürgermeister der Verbandsgemeinde und konnte ihn von der Idee überzeugen, dass über intelligentes Stoffstrommanagement eine klimaneutrale Energiever- sorgung von Weilerbach möglich ist. Im Gemeinderat wurde daraufhin im Jahr 2001 beschlossen, eine Po- tenzialstudie für Weilerbach erstellen zu lassen. Diese Studie war meines Wissens die erste in Rheinland-Pfalz, sie wurde zum Teil vom Ministerium für Umwelt und Forsten der Landesregierung finanziert. Ergebnis der Studie war, dass im Prinzip eine 100-prozentige Ener- gieversorgung über regenerative Energien möglich ist. Wie ging es dann weiter? Auf Grundlage der Studie wurde ein Maßnahmenka- talog entwickelt, zum Beispiel der Bau eines Windan- lagenparks oder die Errichtung von Fotovoltaikanlagen auf Grundschulen. Damit diese Maßnahmen umgesetzt werden können, wurden Fördermittel im Rahmen des EU-Projektes SEMS (Sustainable Energy Management Systems) beantragt. In diesem Zusammenhang wurde 2007 meine Stelle als Energiewendemanagerin ge- schaffen. Meilensteine auf dem Weg zur 100%-Kommune Ein Gespräch mit Teresa Karayel, Energiewendemanagerin der Verbandsgemeinde Weilerbach, Kaiserslautern, über den Weg zur klimaneutralen Kommune Das Interview führte Gabriele Schmidt. Teresa Karayel

Meilensteine auf dem Weg zur 100%-Kommune · Meilensteine auf dem Weg zur 100%-Kommune Ein Gespräch mit Teresa Karayel, Energiewendemanagerin der Verbandsgemeinde Weilerbach, Kaiserslautern,

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Page 1: Meilensteine auf dem Weg zur 100%-Kommune · Meilensteine auf dem Weg zur 100%-Kommune Ein Gespräch mit Teresa Karayel, Energiewendemanagerin der Verbandsgemeinde Weilerbach, Kaiserslautern,

Nachrichten der ARL • 2/2015 21

THEMA

Energiewende mit den Instrumenten der Raumord-nung bestmöglich zu bewältigen. Und die anstehende Novellierung des Raumordnungsgesetzes bietet dem Bundesgesetzgeber hierzu jede Möglichkeit.

Herr Dr. Schmitz, Herr Prof. Priebs, ich bedanke mich für das Interview!

Dr. Axel Priebs ist Honorarprofessor an der Universität Kiel und an der Leibniz Universität Hannover. Er leitet das Dezernat für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover. Seit 1993 ist er Mitglied der ARL.

Kontakt:

Axel Priebs 0511 616 22565 [email protected]

Dr. Holger Schmitz hat Rechtswissenschaften und Wirtschafts-geographie in Marburg und Berlin studiert. Seit 2001 arbeitet er als Rechtsanwalt für die Wirtschaftskanzlei Noerr LLP, wo er die Abteilung Regulierung & Governmental Affairs leitet. Holger Schmitz ist seit 2010 Mitglied der ARL.

Kontakt:

Holger Schmitz 030 20942160 [email protected]

Frau Karayel, die Verbandsgemeinde Weilerbach ist eine der Vorreiterkommunen in puncto Klimaneut-ralität. Wann hat sich der Gemeinderat für dieses Ziel ausgesprochen? Gab es externe „Antreiber“? Die Idee kam tatsächlich nicht aus der Kommune, sondern von außen. Die Initialzündung gab das IfaS – Institut für angewandtes Stoffstrommanagement in Birkenfeld. Der Leiter des Instituts kannte den damali-gen Bürgermeister der Verbandsgemeinde und konnte ihn von der Idee überzeugen, dass über intelligentes Stoffstrommanagement eine klimaneutrale Energiever-sorgung von Weilerbach möglich ist. Im Gemeinderat wurde daraufhin im Jahr 2001 beschlossen, eine Po-tenzialstudie für Weilerbach erstellen zu lassen. Diese Studie war meines Wissens die erste in Rheinland-Pfalz,

sie wurde zum Teil vom Ministerium für Umwelt und Forsten der Landesregierung finanziert. Ergebnis der Studie war, dass im Prinzip eine 100-prozentige Ener-gieversorgung über regenerative Energien möglich ist.

Wie ging es dann weiter?Auf Grundlage der Studie wurde ein Maßnahmenka-talog entwickelt, zum Beispiel der Bau eines Windan-lagenparks oder die Errichtung von Fotovoltaikanlagen auf Grundschulen. Damit diese Maßnahmen umgesetzt werden können, wurden Fördermittel im Rahmen des EU-Projektes SEMS (Sustainable Energy Management Systems) beantragt. In diesem Zusammenhang wurde 2007 meine Stelle als Energiewendemanagerin ge-schaffen.

Meilensteine auf dem Weg zur 100%-KommuneEin Gespräch mit Teresa Karayel, Energiewendemanagerin der Verbandsgemeinde Weilerbach, Kaiserslautern, über den Weg zur klimaneutralen Kommune

Das Interview führte Gabriele Schmidt.

Teresa Karayel

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THEMA

Welche Maßnahmen konnten Sie im Rahmen dieses Programms bereits umsetzen?Innerhalb der fünfjährigen Programmlaufzeit wurden rund 400 Energieberatungen für Bürger durchgeführt, 100 Gebäude wurden voll, 200 teilweise saniert. Außer-dem wurden über 60 Wärmepumpen, rund 200 Solar-thermen und über 70 Pelletöfen installiert. Aber eine der wichtigsten Maßnahmen war die Einrichtung einer Koordinierungsstelle, für die zusätzliches qualifiziertes Personal eingestellt wurde. Eine Koordinierungsstelle bildet meiner Meinung nach eine wichtige Vorausset-zung für erfolgreiche Projektumsetzung.

Was machen Sie genau als Energiewendemanagerin? Ich berate lokale Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger darin, wie sie Energie einsparen können, und helfe ihnen dabei, Fördermittel zu beantragen. Da ich Architektur studiert und zusätzlich eine Weiterbildung als Energieberaterin gemacht habe, kenne ich mich in diesem Bereich sehr gut aus und kann bei vielen Fragen weiterhelfen. Darüber hinaus bin ich verantwortlich für die Projektentwicklung, d. h. ich akquiriere Fördermittel und überlege mit lokalen Partnern, welche Projekte wir in der Verbandsgemeinde Weilerbach gemeinsam umsetzen können. Außerdem – und dies ist auch ein wichtiger Teil meiner Arbeit – überprüfe ich, inwiefern die beschlossenen Maßnahmen aus dem EU-Projekt auch tatsächlich umgesetzt werden. Denn nur weil der Gemeinderat etwas beschließt, heißt das noch lange nicht, dass die Verwaltungsmitarbeiter es auch umset-zen. Ein großer Teil meiner Arbeit besteht also auch darin, die Mitarbeiter in der Verwaltung zu informie-ren und sie mitzunehmen. Es geht darum, mit kleinen Maßnahmen und strukturellen Änderungen neue Wege einzuschlagen. Dafür ist es sehr wichtig, Netzwerke zu knüpfen, persönliche Ansprechpartner zu benennen und „dranzubleiben“. Das ist, glaube ich, der Schlüssel für eine erfolgreiche Projektumsetzung.

Welches sind die „Highlights“ unter den angestoßenen Projekten?Ein absolutes Highlight war der Umbau der Kläranlage zu einer energieautarken Kläranlage. Wir hatten nur sehr wenig Zeit, um den Förderantrag hierfür einzurei-chen, nur eine Woche. Aber es hat geklappt und wir ha-ben einen Fördermittelbescheid in Höhe von 580.000 Euro erhalten, um die Kläranlage so umzubauen, dass die Klärgase als Energiequelle zur Stromproduktion genutzt werden. Das technische Verfahren ist derart innovativ, dass bereits einige Besuchergruppen aus dem Ausland, u. a. aus Marokko, hier waren, um sich darüber zu informieren.

Gibt es auch Best-Practice-Beispiele für die Energie-einsparung im Bereich von Privathaushalten?Die Energieeinsparung ist mit am schwierigsten. Die Verbandsgemeinde versucht bei ihren eigenen Lie-genschaften, möglichst energieeffizient zu bauen, so-dass eine Energieeinsparung von mehr als 50 % erzielt wird. Aber insgesamt könnte bei Weitem mehr Energie eingespart werden. Wenn wir über Energieeinsparung bei Privathaushalten sprechen, sehe ich ein Problem beim Wohnflächenverbrauch. Vor zwei Jahren lag der durchschnittliche Verbrauch in der VG Weilerbach bei 75 m2 Wohnfläche pro Person, und der Verbrauch steigt eher noch an. Ein energieeffizientes Heizen ist so schwer möglich. Eigentlich dürften wir nur halb so viel Wohn-fläche verbrauchen, aber das möchte niemand hören.

Das Team der Kläranlage betreut die Hochlastfaulung, die seit 2015 in Betrieb ist. Zwei BHKWs erzeugen mehr Strom, als die Kläranlage braucht.

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Page 3: Meilensteine auf dem Weg zur 100%-Kommune · Meilensteine auf dem Weg zur 100%-Kommune Ein Gespräch mit Teresa Karayel, Energiewendemanagerin der Verbandsgemeinde Weilerbach, Kaiserslautern,

Nachrichten der ARL • 2/2015 23

THEMA

Gibt es auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune schwer zu erreichende Gruppen? Ja, zum Beispiel die Gruppe der älteren Menschen. In Weilerbach sind 19 % der Bevölkerung über 65 Jahre alt. Viele ältere Hauseigentümer sanieren nicht, weil sie bereits jetzt ein 200-m2-Haus alleine bewohnen. Diese Gruppe erreichen wir nur, wenn sie Kinder haben, die später das Wohnhaus nachnutzen wollen. Aber das ist nicht häufig der Fall. Die zweite schwer zu erreichende Bevölkerungsgruppe sind die Stationierten des US-amerikanischen Militärgeländes. Sie bilden einen Anteil von 25 % an der Gesamtbevölkerung. Die meisten von ihnen sind keine Wohnungseigentümer, sondern Mie-ter. Und die Eigentümer haben nichts davon, wenn das vermietete Wohngebäude energieeffizient ist. Diese beiden Gruppen sind am schwersten zu erreichen.Auf der anderen Seite haben sich aber rund 25 % der Hausbesitzer bereits aus eigenem Antrieb bei der Ko-ordinierungsstelle gemeldet. Auf jeden Fall haben wir also gut 25 % der Hausbesitzer erreicht. Die anderen 75 % möchten wir nun mit Quartierskonzepten erreichen. Über den Quartiersansatz erhoffen wir uns, näher an den Bewohnern zu sein.

Gab es auch lokale Akteure, die sich als besonders hilfreich bei der Umsetzung der Klimaschutzziele herausgestellt haben?Ja, auf jeden Fall! Ein sehr innovativer lokaler Unter-nehmer hat z. B. ein Strohhaus entwickelt, das einen saisonalen Wärmespeicher hat und die gespeicherte Wärme das ganze Jahr über nutzen kann. Dieses Strohhaus war toll für unsere Öffentlichkeitsarbeit, jeder wollte es sehen. Außerdem arbeitet dieser Un-ternehmer mit vielen lokalen Handwerkern zusammen und bietet ihnen auf diesem Weg eine Art Fortbildung, weil die Handwerker mitbekommen, was alles mög-lich ist im Bereich des klimaneutralen Bauens. Es gibt aber auch noch andere Unternehmer, die sich sehr innovativ gezeigt haben in Sachen Klimaschutz. Ein Heizungsbauer hat beispielsweise drei Gebäude mit einer Pelletheizung miteinander verbunden. Die lokale Wirtschaft ist also schon sehr, sehr wichtig. Darüber hinaus wurden wir von einer lokalen Energieagentur unterstützt, die bereits zuvor ein großes Netzwerk auf-gebaut hatte. Weiterhin ist der regelmäßige Austausch mit anderen Kommunen sehr hilfreich. Als ich anfing, gab es kaum Klimaschutzmanager, mittlerweile wurden in zwanzig bis dreißig Kommunen in Rheinland-Pfalz Klimaschutzmanager eingestellt. Mit ihnen stehe ich im regelmäßigen Austausch. Dadurch kann ich von den Erfahrungen anderer lernen und bekomme schnell mit, welche Ideen anderswo gut funktionieren.

Ist die Struktur der Verbandsgemeinde ein Vorteil oder ein Nachteil? Einerseits ist die Verbandsstruktur ein Vorteil, weil ich acht Orte auf einmal erreiche. Diese Struktur kann aber auch schnell zum Nachteil werden, etwa wenn die Verbandsbürgermeisterin einer anderen Partei an-gehört als die Oberbürgermeister. Dann formiert sich Widerstand und die Umsetzung der Maßnahmen wird dadurch verzögert, wenn nicht gar blockiert. Um dies zu vermeiden, haben wir bei der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzepts im Vorfeld mit allen Ortsbürger-meistern gesprochen und danach die Umsetzungsbe-schlüsse in jeder Ortsgemeinde abgewartet. Erst dann wird das Klimaschutzkonzept umgesetzt. Außerdem achten wir darauf, dass es in jeder Ortsgemeinde eine Arbeitsgruppe zum Klimaschutzkonzept mit einem fes-ten Ansprechpartner zum Thema Energie und Klima gibt.

Was würden Sie einer Gemeinde raten, die sich auf den Weg zur 100%-Kommune begeben will? Worauf sollten die Verantwortlichen achten? Das Wichtigste ist, im Vorfeld eine Potenzialstudie er-stellen zu lassen, die den Status quo – z. B. im Bereich der Verkehrsbelastung oder des Energieverbrauchs – festhält und aufzeigt, welche Entwicklungspotenzi-ale der Ort hat. Im nächsten Schritt brauchen sie als Gemeinde Umsetzungsbeschlüsse. Und dann sollte zusätzliches Personal für eine professionelle Umset-zung eingestellt werden. Das ist sozusagen der Start, wenn man in diese Richtung gehen will. Am besten beteiligen sie von Beginn an die Bürgerinnen und Bürger bei der Aufstellung des Klimaschutzkonzepts. Allerdings braucht man als Gemeinde Menschen, die sich beteiligen wollen – in Weilerbach war die Bürger-beteiligung eher schwach.

Gibt es noch andere Tipps?Im Prinzip sind es vier Bausteine. Für eine erfolgreiche Projektumsetzung brauchen Sie erstens eine Person des öffentlichen Lebens, die das Thema Klimaneutralität propagiert, z. B. der Verbandsbürgermeister. Zweitens brauchen Sie eine Koordinationsstelle mit ausreichend Personal, drittens eine unabhängige Einrichtung, z. B. einen Ortsverein oder einen unabhängigen Zusammen-schluss von Bürgern, und viertens eine Rechtsform, die Energieanlagen selbst bauen, finanzieren und betreiben kann. Die letzten beiden Bausteine waren in der VG Weilerbach nur teilweise vorhanden.

Warum ist die Umsetzung trotzdem gelungen?Weil es bei uns einen zusätzlichen, fünften Baustein gab: Man braucht noch ein überregionales Unterstützernetz-werk. Das ist in Weilerbach relativ stark.

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THEMA

Haben Sie zusätzlich zur Beratung und Information noch andere Maßnahmen ergriffen, um die Bewohner vor Ort „mitzunehmen“? Ja, wir haben auch ein eigenes lokales Förderprogramm für Energieeinsparmaßnahmen aufgelegt: Hausbesitzer, die besonders aktiv sanieren, werden öffentlich mit ei-nem „Meilenstein“ ausgezeichnet – einem Plexiglasschild, das ihr Haus als Meilenstein auf dem Weg zur 100-Pro-zent-Co2-neutralen Kommune auszeichnet. Zusätzlich vergeben wir nach einem Punktesystem Preisgelder für Sanierungsmaßnahmen. Die exakte Summe für jeden Preisträger berechnet sich aus der Gesamtzahl der im Kalenderjahr vorgenommenen Sanierungsmaßnahmen und der Art der vorgenommenen Maßnahme. Insgesamt gibt es jedes Jahr einen Topf von 30.000 Euro, der auf die Preisträger des Meilensteinprogramms aufgeteilt wird. Je nachdem, wie viele mitmachen und wie viele Punkte man für eine Sanierungsmaßnahme erhalten hat, bekommt man pro Maßnahme eine Summe zwischen 100 und 250 Euro. Das Fördermaximum pro Hauseigentümer liegt bei 2.500 Euro.

Frau Karayel, wir schreiben das Jahr 2030, die Ver-bandsgemeinde Weilerbach hat ihre Ziele erreicht und ist 100%-Kommune. Wie sieht das Leben in der Gemeinde aus? Alle Häuser sind dem Ziel der Klimaneutralität ent-sprechend saniert worden. Es gibt wesentlich weniger

Autos und viel mehr Fußgänger und Fahrradfahrer. Die Fahrradwege sind besser als heute. Die Nahversorgung ist näher am Verbraucher, da dieser seine Einkäufe für den täglichen Bedarf nicht mehr mit dem Auto erledigen möchte. Dadurch ist auch mehr Leben in den Ortsker-nen. Das wäre mein Traum. Ob es tatsächlich so kommt, wird man sehen. Ich bin aber optimistisch, denn man kann etwas bewegen, wenn man dranbleibt.

Frau Karayel, vielen Dank für das Interview!

Teresa Karayel arbeitet seit 2007 als Energiewendemanagerin der VG Weilerbach. Sie hat an der FH Kaiserslautern Architektur studiert und eine Weiterbildung als Energieberaterin absolviert.

Die Koordinationsstelle der VG Weilerbach hat einen sehr schönen Trickfilm-Clip erstellen lassen, der auf unterhaltsame Weise zeigt, wie Bürger durch Gebäudesanierung Stromkosten einsparen können. Zu sehen ist der Clip „Die drei kleinen Schweinchen und der Energieriese“ unter https://vimeo.com/7792311.

Kontakt:

Teresa Karayel 0637 4922105

[email protected] www.weilerbach.de/energiebuero oder Facebook

Meilenstein (Plexiglasschild) in Kollweiler für 100 % erneuerbaren Strom aus Fotovoltaik und BHKW, Familie Schütz

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