21
MEINBDS MAGAZIN FÜR SELBSTÄNDIGE & UNTERNEHMER 3,70 Euro im freien Verkauf Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. www.bds-bayern.de Ausgabe 04/2016 Vom Angesteten zum Unternehmer Existenzgründung Achtsamkeit im Unternehmen Bn to be free VOR ORT in der Region Oberpfalz

MEINBDS - bds-bayern.de · WLAN Hotspot Nutzung ab Erstzulassung für 3 Monate bzw. 3 GB verbrauchtes Datenvolumen (je nachdem, was zuerst eintritt). Der WLAN Hotspot erfordert einen

  • Upload
    dohuong

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

MEINBDS MAGAZIN FÜR SELBSTÄNDIGE & UNTERNEHMER

3,70 Euro im freien Verkauf

Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. www.bds-bayern.de

Ausgabe 04/2016

Vom Angestellten zum Unternehmer

Existenzgründung

Achtsamkeit im Unternehmen

Born to be free VOR ORT in der Region

Oberpfalz

Liebe BDS-Mitglieder,liebe Leser und BDS-Freunde,

viele Selbständige gründen im Laufe ihres Lebens mehrere Unternehmen. Daher dreht sich in unserer aktuellen Ausgabe von MeinBDS alles um die erfolgversprechende Vorbereitungvon Unternehmensgründungen. Welche steu-erlichen Aspekte müssen beachtet werden? Und wie klappt die Finanzierung? Erfahren Sieinteressante Tipps und Tricks zur Gründung von den Experten und Selbständigen in unse-rem Netzwerk. Aber auch für die Zeit nach derGründung konnten wir interessante Beiträge sammeln: Erfahren Sie, auf welche gesetzli-chen Grundlagen Sie achten müssen, um Ihren Erfolg langfristig nicht zu gefährden.

Unser Leitartikel beschäftigt sich diesmal mitder Psychologie von Selbständigen.

Das politische Engagement des BDS Bayern istauch in Berlin bekannt. Um unsere Organisa-tion aus erster Hand kennen zu lernen, reiste kürzlich Staatssekretärin Brigitte Zypries aus dem Bundeswirtschaftsministerium an und in-formierte sich in der BDS-Hauptgeschäftsstelleüber aktuelle Probleme des Mittelstands. Auch

auf Landesebene konnten wir die politischenKontakte in den vergangenen Wochen aus-bauen, insbesondere zu den Freien Wählern.

Als Schwerpunktregion stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe die Wachstumsregion Ober-pfalz vor.

Viel Spaß beim Lesen

Ihr Michael Eder, Vizepräsidentmit dem gesamten Präsidium

InhaltEDITORIAL

3 Unternehmer

BDS TITEL

4 Born to be free: Gibt es den geborenen Gründer?

BDS VOR ORT

14 Unterfranken: Ade Business-Plan, hallo „Design Thinking“!

16 Oberfranken: So funktioniert Crowdfunding

18 Mittelfranken: Don‘ts bei der Existenzgründung

20 München: Vom Angestellten zum Unternehmer

22 In der Region Oberpfalz

26 Oberpfalz: Erfolgsfundament rechtzeitig legen

28 Schwaben: Ohne Moos nix los

30 Niederbayern: Erfolg – und dann?!

32 Oberbayern West: Kontakte nutzen, Erfolg planen

34 Oberbayern Ost: Die Finanzierung von Gründern und Selbständigen

BDS RATGEBER

36 Mit ruhigem Gewissen abgesichert

37 Achtsamkeit im Unternehmen

38 Änderungen bei Fremdpersonaleinsatz im Unternehmen ab 2017

BDS INTERN

10 News

12 Staatssekretärin Zypries besucht den BDS Bayern

39 BDS-Mitgliedsvorteile

DIE OPELGEWERBE-OFFENSIVE

AUSGEWÄHLTE MODELLE ZU TOP-RATEN.

*Leasingsonderzahlung (inkl. MwSt.) € 0, Laufzeit 36 Monate, Laufleistung 20.000 km/Jahr. Ein Angebot der Opel Leasing GmbH, Mainzer Straße 190, 65428 Rüsselsheim. Gültig für den Insignia Sports Tourer Edition 1.6 CDTI ecoFLEX mit 100 kW (136 PS). Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt. und Überführungskosten, die Berechnung der Leasingrate bezieht sich auf die unverbindliche Preisempfehlung der Adam Opel AG. Angebot freibleibend und nur gültig bei Vertragseingang beim Leasinggeber bis 31. 12. 2016. Das Angebot gilt aus-schließlich für Gewerbekunden. Abbildung zeigt Sonderausstattung. **OnStar inkl. WLAN Hotspot Nutzung ab Erstzulassung für 3 Monate bzw. 3 GB verbrauchtes Datenvolumen (je nachdem, was zuerst eintritt). Der WLAN Hotspot erfordert einen Vertrag mit dem mit OnStar kooperierenden Netzbetreiber zu dessen Geschäftsbedingungen. Im Anschluss an die kostenlose Testphase wird die Nutzung kostenpflichtig. Optional bzw. in höheren Ausstattungsvarianten verfügbar. ***Optional bzw. in höheren Ausstattungsvarianten verfügbar. Apple CarPlay ist eine registrierte Marke der Apple Inc., Android ist eine registrierte Marke der Google Inc.Kraftstoffverbrauch Opel Insignia Sports Tourer Edition mit 1.6 CDTI ecoFLEX-Motor mit Start/Stop, 100 kW (136 PS) innerorts 4,8 l/100 km, außerorts 3,7 l/100 km, kombiniert 4,1 l/100 km; CO2-Emission kombiniert 109 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Effizienzklasse A+

» Opel OnStar** mit leistungsstarkem WLAN Hotspot» Navi 900 IntelliLink für beste Vernetzung

mit Apple CarPlay™ und Android Auto™***

» Weitere Modelle jetzt auf opel.de

€ 238*ab

mtl. Nettorate

INSIGNIA SPORTS TOURER EDITION

3097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 13097_SF_CV_Gewerbewochen_Insignia_Master.indd 1 18.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:3518.08.16 09:35

S 4 MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016 S 5

BDS TITELBDS TITEL

Arbeitnehmer oder Selbständiger, Grün-der oder Einsteiger, Angestellter oder Unternehmer – nicht jeder ist für jede Form der Arbeit geschaffen. Doch wer ist für was geschaffen? Einblicke in wirtschaftspsychologische Studien offen-baren Interessantes.

Neun von zehn Erwerbstätige in Deutschland waren im Jahr 2015 Arbeitnehmer, insgesamt rund 39 Millionen Personen. Dabei sind es nicht nur bekannte multinationale Konzerne, welche Anstellungen bieten und die Unter-nehmenslandschaft dominieren. Die große Mehrheit der Betriebe in Deutschland – im-merhin 99,3 Prozent – wird gestellt von einer Vielzahl kleiner oder mittlerer Unternehmen (Statistisches Bundesamt, 2014).

Doch um zu existieren und Arbeitsplätze zu bieten, musste jedes dieser vielen Unterneh-men erst einmal gegründet werden – von Personen, die sich ihrerseits gegen ein Ange-stelltenverhältnis entschieden haben und den Schritt in die Selbständigkeit wagten. Dabei sind verglichen mit den zahlreichen Ange-stellten weit weniger Personen – nur etwa 10 Prozent – selbständig tätig, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen. Und von diesen Selbständigen sind es nur wenige, die ein Unternehmen gründen, welches über Jahre bestehen bleibt, wächst, expandiert und Arbeitsplätze bietet.

Wer also sind die Personen, welche den Schritt in die Selbständigkeit wagen? Und was zeich-net darüber hinaus Personen aus, die dabei ein wachsendes Unternehmen schaffen, wel-ches in einem kompetitiven Markt bestehen kann?

Wer wechselt in die Selbständigkeit?Die Frage nach Persönlichkeitseigenschaften von Selbständigen und Gründern hat auch das Interesse von Forschern geweckt. So nutz-ten Wissenschaftler der Universität Potsdam und der FU Berlin das Sozioökomische Panel, in dessen Rahmen 10.000 deutsche Haushal-te befragt wurden, um typische Eigenschaf-ten von Selbständigen aufzuspüren (Studie von Caliendo, Fossen & Kritikos von 2014). Dabei ergründeten die Forscher, was jene Personen ausmacht, welche im betrachteten Zeitraum von neun Jahren (2000-2009) in die hauptberufliche Selbständigkeit eintraten, in dieser verblieben oder aus dieser austraten.

Wer also machte sich selbständig? Den For-schungsergebnissen zufolge waren dies Per-sonen, die eine hohe Offenheit für Erfahrung aufweisen, eine hohe Extraversion und eine hohe emotionale Stabilität – drei Persönlich-keitseigenschaften, welche in der Psychologie als zentrale Dimensionen aufgefasst werden, auf denen sich Personen unterscheiden kön-nen. Etwas anschaulicher ausgedrückt ist ein typischer Neu-Selbständiger an vielem interes-siert und einfallsreich; zudem kontaktfreudig und aktiv; und neigt außerdem nicht zu Angst

Born to be free:

Gibt es den geborenen Gründer?

oder Unsicherheiten. Diese Befunde decken sich auch mit Erfahrungswerten aus der Pra-xis, die viele Menschen in der Übergangszeit vom Angestellenverhältnis in die Selbständig-keit machen, wie diese Sprachlehrerin: „Zum Schritt in die Selbständigkeit motiviert haben mich die selbstgewählten Arbeitszeiten, die Chance zur Verwirklichung eigener Ideen und die Möglichkeit, Entscheidungen selbst zu treffen.“ Allerdings: Diese hat sie nach einigen Jahren wieder aufgegeben: „Den entschei-denden Ausschlag für meine spätere Aufgabe der Selbständigkeit gab dann jedoch das ext-rem hohe Risiko, die eigenen Belastungsgren-zen zu ignorieren“.

„Zum Schritt in die Selbständigkeit motiviert

haben mich die selbst- gewählten Arbeitszeiten, die Chance zur Verwirk-

lichung eigener Ideen und die Möglichkeit,

Entscheidungen selbst zu treffen.“

10 %99,3 %

Foto

: © S

erge

y N

iven

s / f

otol

ia.c

om

MEINBDS 04/2016

Foto

: © S

erge

y N

iven

s / f

otol

ia.c

om

Getting you there

Vorausdenken statt mitlaufen

Die Welt verändert sich, die Menschen erwarten Mobilitätslösungen, die sich neuen Bedürfnissen anpassen. Statt starrer Strukturen sind fl exible undbewegliche Konzepte und Lösungen gefragt. In Ballungsgebieten sind die Anforderungen anders als auf dem Land. Alternative Mobilitätslösungen für Mensch und Umwelt. Das ist der Weg.

Athlon Germany GmbH entwickelt Dienstleistungen und Produkte permanent weiter. Im Austausch mit unseren Kunden entstehen zunächst Visionen, die dann zu neuen Realitäten werden. Das Miteinander kultivieren, die Mobilität der Zukun� mitgestalten. Diesem Anspruch folgt Athlon seit nunmehr genau 100 Jahren – mit Erfolg.

Besuchen Sie Athlon im Internet oder sprechen Sie uns persönlich an:

Athlon Germany GmbH Theo-Champion-Str. 1 – 40549 Düsseldorf T +49 (0) 211 5401-7000 – www.athlon.com

Mobilität braucht BewegungErst im Kopf, dann auf der Straße

ATH AZ_Image_210x140_161110.indd 1 14.11.16 13:50

BDS TITEL

Noch einen weiteren Zusammenhang zwi-schen Persönlichkeitseigenschaften und dem Aufgeben der Selbständigkeit fanden die Forscher: Schlagwort Verträglichkeit, eine weitere zentrale Persönlichkeitsdimension in der Psychologie. Weniger verträgliche Men-schen im psychologischen Sinne sind solche, die anderen gegenüber weniger Mitgefühl und weniger Wohlwollen zeigen, welche eher in Wettbewerb zu anderen treten als zu ko-operieren. Vor allem Personen, welche eine hohe Verträglichkeit aufwiesen, traten wieder aus der Selbständigkeit aus. Es überleben also eher diejenigen Personen als Selbständige, die weniger verträglich im Sinne der psychologi-schen Definition sind.

Entsprechend identifizierte auch die Stu-die der Berliner und Potsdamer Forscher die Risikotoleranz als ein wichtiges Merkmal von Selbständigen: Wenig überraschend steigt die Wahrscheinlichkeit eines Eintritts in die Selbständigkeit mit steigender Bereitschaft, Risiken zu akzeptieren und einzugehen. „Für beides – Selbständigkeit und Unternehmer-tum – benötigt man zunächst eine gewisse Risikoaffinität“, bestätigt auch Markus Rothenhöfer, Start-up Gründer und zugleich selbständiger IT-Berater. Angesichts der Über-lebensraten neu gegründeter Unternehmen ist diese Einschätzung nicht verwunderlich. Tatsächlich existierten EU-weit im Jahr 2013 nur 80 Prozent der im Vorjahr gegründeten Unternehmen noch, wie Eurostat berichtet. Und von den Unternehmen, die 2013 fünf Jahre alt geworden wären, waren lediglich 44 Prozent weiterhin aktiv.

Doch interessanterweise ist der Zusammen-hang mit dem Verbleib in der Selbständig-keit nicht ganz so geradlinig, wie man mei-nen könnte: Es sind nicht nur jene Personen, welche eine niedrige Risikotoleranz haben, die eher aus der Selbständigkeit ausscheiden – sondern auch Personen, welche genau ge-gensätzlich eine sehr hohe Risikotoleranz ha-ben. Auch wenn die Forscher diese Frage nicht näher beleuchteten, liegt der Verdacht nahe, dass solche Selbständige regelrecht übermütig werden und in übertriebener Zuversicht Pro-jekte gegen die Wand fahren.

Welcher Selbständige wird zum Unternehmer?Interessant für die Wirtschaft – und auch für all jene Personen, die lieber in einem Ange-stelltenverhältnis arbeiten wollen – sind unter den Selbständigen besonders jene, die zu Un-ternehmern werden. Die Übergänge zwischen beiden Erwerbsformen sind natürlich fließend. Um die überlappenden Bereiche dennoch ab-grenzen zu können, schlugen Forscher zweier amerikanischer Universitäten bereits in den 80er Jahren vor, zwischen den Inhabern klei-ner Unternehmen versus Unternehmern zu unterscheiden (Studie von Carland, Boulten, Hoy & Carland von 1984). Erstere führen ihren kleinen Betrieb vor allem deshalb, um ihren Lebensunterhalt und ihre Familie zu finanzieren. Sie stecken viel Arbeit

und Ressourcen in ihre Arbeit, streben aber nicht an, den Sektor zu dominieren oder durch Innovationen und Marketing außergewöhn-lich aufzufallen. Unternehmer hingegen streben nach Unter-nehmenswachstum und -erfolg per se, wollen Neues erschaffen und eine Strategie umset-zen. Diese Erfahrung hat auch Rothenhöfer gemacht: „Der Selbständige maximiert seinen eigenen Wert und erhält aus dem Verkauf von sich selbst die Rendite, zum Beispiel in Form fakturierbarer Arbeitsstunden“, so der IT-Experte. „Der Unternehmer hingegen ma-ximiert den Wert seines Unternehmens und

erhält daraus die Rendite.“ Zwei weitere As-pekte ergänzt Saskia Drewke, Mitbegründerin des fairen Modelabels jas: „Den Gründer vom Selbständigen unterscheidet für mich, dass ein Gründer für mehrere Menschen Arbeit schaf-fen möchte. Ich denke zudem, dass man als Gründer etwas Neues schaffen möchte und eine Vision hat, die im bisherigen beruflichen Dasein so nicht umsetzbar war oder ist. Erfolg-reiche Gründer sind mit ‚ihrem‘ Gründungs-thema verwachsen und ziehen daraus auch Kraft und Stärke.“

80 % 44 %

BDS TITEL

S 7

S 9S 8 MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016

BDS TITELBDS TITEL

www.lfa.de

WIR FÖRDERN DAMALS UND HEUTE

65 Jahre LfA | Mein BDS | 210 x 140 mm | DU 14.11.2016 | ET 12.12.2016

Die LfA wird 65. Damals wie heute prägen wir die wirtschaftliche Entwicklung Bayerns entscheidend mit. Wir ebnen Gründern den Weg in die Selbstständigkeit, unterstützen innovative Investitionsvorhaben und stehen Bayerns Mittelstand auch in schwierigen Situationen tatkräftig zur Seite. Gerne beraten wir Sie kostenfrei, wie sich mit uns Ihr nächstes Vorhaben schnell realisieren lässt. Tel. 0800 - 21 24 24 0

Gefragt: Nervenstärke & DurchhaltevermögenDass der Schritt von der Selbständigkeit zum Unternehmertum nicht einfach ist, darin sind sich Praktiker und Forscher einig. „Es ist eine große Herausforderung vom Selbstän-digen zum Unternehmer zu werden“, weiß Rothenhöfer aus den Erfahrungen mit der Gründung des Start-ups Contelligence und auch Judith Drewke bestätigt: „Dass das Gründen Nervenstärke benötigt, liegt eindeu-tig auf der Hand!“ Entsprechend stellt auch Scott Shane von der Case Western Reserve University in den USA fest, dass der typische Selbständige keineswegs wachsende, innova-tive Unternehmen hervorbringt. Aus seinen Analysen der amerikanischen Unternehmens-landschaft schlussfolgert der Gewinner des Global Award for Entrepreneurship Research vielmehr, dass es nur einer kleinen, ausgewähl-ten Gruppe an außergewöhnlichen Gründern gelingt, Unternehmen zu erschaffen, welche Innovationen und Wirtschaftswachstum vor-antreiben, die Arbeitslosigkeit senken und die Wettbewerbsfähigkeit steigern (Studie von Shane von 2009).

Ähnliches belegen auch Statistiken aus Deutschland: Schon beim Eintritt in die Selb-ständigkeit gaben hier ein Drittel der Gründer an, lediglich bestehende Geschäftsmodelle zu imitieren, also weder im Hinblick auf den

Prozess noch im Hinblick auf ihr Produkt in-novativ zu sein und in einen Markt mit vielen ähnlichen Wettbewerbern einzutreten (Studie von Koellinger von 2008). Diejenigen Grün-der, welche doch innovative Merkmale zeig-ten, zeichneten sich in dieser Studie bezüglich ihrer Persönlichkeit vor allem durch eines aus: ein hohes Maß an Selbstvertrauen. Basierend auf solchen und ähnlichen Befun-den und Erfahrungswerten wurde inzwischen auch ein Fragebogen entwickelt, der messen soll, wie sehr jemand eine unternehmerische Persönlichkeit an den Tag legt. Vier Bereiche sind zentral in diesem „measure of entre-preneurial tendencies and abilities“ (META) enthalten: Die Fähigkeit, unternehmerisch relevante Gelegenheiten zu erkennen („unter-nehmerisches Bewusstsein“) und diese zu er-greifen („Opportunismus“), Kreativität sowie das Verfolgen einer Vision (Studie von Ahme-toglu und anderen von 2011). In späteren Stu-dien wurde dieses Maß dann tatsächlich mit einer höheren Neigung zu unternehmerischen Tätigkeiten in Verbindung gebracht.

Einfach (nicht) zum Unternehmertum geschaffen? Was also bedeuten diese Befunde? Sind man-che Personen einfach zur Selbständigkeit und zum Unternehmertum geschaffen und andere nicht? Sicherlich nicht! Wenngleich Forschung und Erfahrungswerte auf einen Einfluss der Persönlichkeit hinweisen, ist dies nur ein As-pekt unter vielen. Auch demografische Vari-ablen, Bildung, Branche, die Lebensumstände – vielleicht auch manchmal purer Zufall oder der richtige Kontakt im richtigen Moment – spielen unbestreitbar eine wichtige Rolle. „Ich denke – und so war es zumindest bei mir – dass Personen mitunter in die Selbständigkeit oder das Gründen hineinrutschen“, berichtet Judith Drewke, Mitbegründerin des Mode-labels jas. Und natürlich ist es für die Gesamtwirtschaft – und einen funktionierenden Lebensalltag – auch gar nicht verkehrt, dass nicht jeder einen Drang zum Unternehmertum verspürt. Denn schließlich braucht es genauso die normalen Angestellten, die in ebendiesen Unternehmen arbeiten, und natürlich auch die traditionellen Inhaber kleiner Betriebe; vom Bäcker um die Ecke bis zum freiberuflichen Anwalt. Insofern: Einfach den persönlichen Neigungen folgen! Nur die freiwillige und eigenmotivierte, nicht aber die unter Druck entstandene Selbstän-digkeit erhöht die Lebenszufriedenheit, wie eine aktuelle Studie von britischen Wissen-schaftlern schlussfolgert (Studie von Binder & Coad von 2012).

Autoren: Lisa Rothenhöfer, M.Sc., ist Doktorandin am Lehrstuhl für Corporate Social Responsibility an der Universität Mannheim. Sie promoviert über Unter-nehmen und deren Bild in der Öffent- lichkeit. Ihr Bruder Markus Rothenhö-fer hat sich vor ein paar Jahren selbstän-dig gemacht. Mit seinem Software-Start up Contelligence ist er deutschlandweit erfolgreich. Weitere Informationen unter www.contelligence.ms.

„Es ist eine große Herausforderung

vom Selbständigen zum Unternehmer

zu werden“

Foto: © Sergey Nivens / fotolia.com

Foto

: © S

erge

y N

iven

s / f

otol

ia.c

om

BDS INTERN BDS MEINUNGBDS INTERN

/ Bayerns Tor zur Welt: Eine Schlüsselrolle in der Erfolgsgeschichte der bayerischen Wirtschaft.

Verbindung leben

Der Flughafen München – eine bayerische ErfolgsgeschichteMünchen hat heute den modernsten und besten Flughafen Europas und mit dem Airport eine Erfolgsgeschichte für ganzBayern geschrieben: 41 Millionen Menschen sind 2015 in München gestartet oder gelandet, mehr als dreimal so viele wie bei der Inbetriebnahme des Flughafens 1992. Die damals umstrittene Entscheidung für den Neubau hat sich als richtig und weitsichtig erwiesen.

Die bayerische Wirtschaft spricht sich für einen zukunftsfähigen Flughafen München aus. Erfahren Sie mehr, warum der Flughafen München für einen attraktiven Wirtschaftsstandort steht und wie auch Sie unterstützen können:www.gutfuerbayern.de

MEINBDS 04/2016S 10

Citymanager treten BDS Bayern bei

Rücktritt von Marco Altinger

Aiwanger tritt BDS Bayern bei

Maßgebliche Erweiterung für das Netzwerk des BDS Bayern: Anfang Oktober durfte der damalige BDS-Präsident Marco Altinger den Aktionskreis City- und Stadtmarketing als Neumitglied beim Bund der Selbständigen begrüßen. „Ich freue mich über diesen Beitritt“, so Altinger, der die Neumitglieder gemeinsam mit Jürgen Pieperhoff ge-worben hatte. Mit dem Beitritt des Aktionskreises City- und Stadtmarketing gewinnt der BDS Bayern ein Organmitglied mit beträchtlicher Reichweite. Die 60 Citymanager vertreten circa 10.000 Unternehmen in Bayerns Städten. Im BDS Bayern sehen sie vor allem den Vorteil einer überzeugenden po-litischen Vertretung. „Gemeinsam werden wir uns unter anderem für die Flexibilisierung der verkaufsoffenen Sonntage, in Bezug auf die Ge-bundenheit an einen Markt, einsetzen“, kündigte Altinger an.

Marco Altinger trat am 25. April 2015 seine Präsidentschaft mit dem Plan an, den Verband zu reformieren und zu modernisieren. Zuletzt konnte Herr Altinger das Präsidium nicht mehr auf seinen Kurs verei-nen, so dass er am 21. November 2016 seine persönliche Konsequenz zog und per Rundschreiben an die Mitglieder – bei Redaktionsschluss dieses Magazins überraschend – seinen Rücktritt als Präsident des BDS Bayern bekannt gab. „Herr Altinger hat in den 19 Monaten seiner Präsidentschaft viele Ter-mine wahrgenommen und sich oft zu Wort gemeldet. Dabei wurde die Außenwahrnehmung des Wirtschaftsverbandes stark erhöht. Für dieses Engagement danken wir ihm“, sagt Michael Forster, Hauptge-

schäftsführer des BDS Bayern. Seine Amtszeit war geprägt von einem weit überdurchschnittlichen persönlichen Einsatz. Hervorzuheben ist auch seine Arbeit im politischen Bereich. „Herr Altinger hat viele Kon-takte in den Verband gebracht, von denen der BDS noch lange profitie-ren wird“, würdigt Hauptgeschäftsführer Michael Forster.

Die Amtsgeschäfte des bisherigen Präsidenten werden bis auf Weiteres von den Vizepräsidenten übernommen.

Der Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. bedankt sich bei Herrn Altinger ausdrücklich für sein ehrenamtliches Engage-ment als Präsident des Landesverbandes.

Politischer Neuzugang für den BDS: Hubert Aiwanger (Freie Wäh-ler) tritt dem Bund der Selbständigen Bayern bei. „Ich freue mich, Hubert Aiwanger als neues Mitglied zu begrüßen“, verkündete der damalige BDS-Präsident Marco Altinger erfreut. Denn: Aiwanger ist nicht nur Landes-, Bundes-, und Fraktionsvorsitzender der Freien Wäh-ler, sondern auch Landwirt und somit Selbständiger – ein Grund für Aiwanger, dem BDS beizutreten: „Gerade der kleine Mittelstand bräuchte wieder bessere politische Rahmenbedingungen, wofür ich mich einsetzen möchte“, so Aiwanger. Schon seit einiger Zeit interes-siert er sich für das Unternehmernetzwerk. „Mit dem BDS Bayern haben Gewerbetreibende eine starke Stimme“, ist Aiwanger überzeugt. Als Neumitglied freut er sich auf die vielen Veranstaltungen des BDS Bayern.

v.l.n.r.: Jürgen Pieperhoff (2. Vors. AKCS), Vanessa Korn, Marco Altinger (BDS Bayern), Klaus Stieringer (1. Vors. AKCS) Wolfgang Weier, Christiane Kickum (2. Vors. AKCS).

BDS INTERN

S 12 MEINBDS 04/2016

1 Als Mitglied des Bundes der Selbständigen (BdS) – Gewerbeverband Bayern e. V. sind Sie berechtigt, Ihren Abrufschein bei der Servicegesellscha� des BdS Bayern e. V. mbH zu bestellen. Bei Vorlage des Abrufscheins beim Ford Partner erhalten Sie automatisch den BdS-Nachlass. Nur bei teilnehmenden Ford Partnern. 2 Zuzüglich Überführungskosten.

Mehr Informationen unter ford-fi rmenkunden.de

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung): Ford Mondeo Vignale Turnier, 2,0-l-TDCi-Motor, 132 kW (180 PS), 6-Gang-Schaltgetriebe: 5,2 (innerorts), 4,1 (außerorts), 4,5 (kombiniert). CO2-Emissionen: 119 g/km (kombiniert).

A b b i l d u n g z e i g t W u n s c h a u s s t a t t u n g g e g e n M e h r p r e i s .

F O R D P R Ä S E N T I E R T

D ER FUHRPARK-FÜRST:FORD MONDEO VIGNALE.

Ein Nachlass von auf die UPE von

27% 1 € 35.651,26 netto

2

FORD MONDEO VIGNALE TURNIER

FW_2016_101_FL_SO_210x280.indd 1 18.11.16 17:17

Staatssekretärin Zypries besucht BDS Bayern

Brigitte Zypries, parlamentarische Staatssekre-tärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, traf sich mit dem ehemaligen BDS-Präsident Marco Altinger in der BDS-Hauptge-schäftsstelle in München. Die Bundespolitike-rin zeigte sich beeindruckt von der Größe und Aktivität des BDS Bayern, während Altinger die Chance nutzte, die Aufmerksamkeit der Staatssekretärin auf politische Problemfelder für Selbständige zu lenken.

So müssten beispielsweise Mini-Selbständige überdurchschnittlich viel in die Krankenver-sicherung einzahlen. Wer knapp mehr als 415 Euro als Selbständiger verdient, beispiels-weise in der Zeit der Gründung, werde gleich auf Basis der Bemessungsgrenze geschätzt und zahlt mehrere hundert Euro Krankenversiche-rung. „Selbständige sollten nicht schlechter be- handelt werden als Arbeitnehmer“, forderte Altinger. Während sich der Beitrag bei Arbeit- nehmern prozentual am Einkommen be-rechnet, gehen die Kassen bei Selbständigen regelmäßig von der Beitragsbemessungsgren-ze aus. Damit zahlen hauptberufliche Selb-ständige aktuell über 600 Euro Krankenkas-senbeitrag pro Monat.

Die Grundannahme, dass die Einkünfte von Selbständigen mindestens in Höhe der Beitrags- bemessungsgrenze von aktuell 48.600 Euro pro Jahr liegen, hat die Bertelsmann Stiftung mit einer neuen Studie widerlegt. Das durch-schnittliche Einkommen der 1,9 Millionen Selb-ständigen in der gesetzlichen Krankenversiche-rung liegt mit 35.469 Euro deutlich darunter. Sie zahlen somit einen prozentual deutlich hö-heren Beitrag als andere Versicherte.

Als weiteres bundespolitisches Problem kriti-sierte Altinger die beschlossene Erbschaftsteu-erreform für familiengeführte Unternehmen. Kleine und mittelständische Unternehmer stünden weiterhin vor einem komplexen Re-gelwerk, das Spezialisten zur Steuergestaltung erfordert. Mittelfristig fordert der BDS Bayern die Übertragung der Erbschaftsteuerkompe-tenz auf die Landesebene und die Abschaf-fung in Bayern.

Abschließend sprach Altinger ein Risiko an, das sich mit der belgischen Blockade von CETA realisiert hatte. Das Erfordernis der Einstim-migkeit bei derartigen Freihandelsabkommen gefährde TTIP und alle ähnlichen Versuche, die Globalisierung aktiv zu gestalten. Unabhängig vom Inhalt eines solchen Vertrags sei die Wahr-scheinlichkeit einer Ablehnung in einem oder mehreren EU-Mitgliedsstaaten sehr hoch. Da-durch werde jedoch die politische Handlungs-fähigkeit eines Wirtschaftsraumes vollständig aufgehoben. Der BDS fordert daher eine funk-tionierende Entscheidungsstruktur. Hier biete sich das Europäische Parlament als legitimes EU-weites Entscheidungsorgan an.

Staatssekretärin Zypries dankte Altinger für die gute Vertretung wirtschaftlicher Interes-sen. Eine vernünftige Politik sei nur möglich, wenn man auch erfahre, was die Menschen bewege.

35.469 Euro ist das durchschnittliche Einkommen der 1,9 Millionen Selbständigen die gesetzlich krankenversichert sind. Eine vernünftige Politik

sei nur möglich, wenn man auch erfahre, was die Menschen bewege.

S 15

BDS VOR ORT BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016S 14

{ Unterfranken }

Ihr Ansprechpartner

Frank BernardGeschäftsführer UnterfrankenSpessartstraße 30b 97816 LohrTelefon 09352 / 80 88 35Fax 09352 / 80 88 [email protected]

Terminvorschau Unterfranken22. Januar, ab 15 Uhr, Staatsoper Nürnberg

Jahresauftakt der fränkischen Bezirke mit Führung und Empfang; außerdem mit dem Musical „Manche mögen‘s heiß“

26. Januar, ab 18 Uhr, Cineworld Dettelbach

Jahresauftakt „MovieLounge“

28. Januar, 18 Uhr*

Jahresauftakt Main Spessart: Wanderung zur Silvan Hütte mit Wildschweinessen

Februar, 19 Uhr, Aschaffenburg*

Traditioneller Jahresempfang der Selbständigen

März, 19 Uhr, Bürgersaal/Ankersaal in Hafenlohr*

BDS-Klartextabend 7 x 7 „7 Parteien, 7 Minuten Redezeit“

Jubiläums-Herbstmarkt in Goldbach

Dem Wetter zum Trotz war der Goldbacher Herbstmarkt wieder ein voller Erfolg: Die Besucher kamen in Scharen, die Aussteller und Ge-werbetreibenden Goldbachs waren sehr zufrieden mit den Umsätzen. Das Besondere: In diesem Jahr gab es ein Jubiläum zu feiern. Gewer-beverbands-Vorsitzender Alexander Meister und sein Team sind seit 15 Jahren für die Durchführung der Veranstaltung verantwortlich. Die Zahl der Aussteller hat sich seitdem verdreifacht, die Besucherzahl ist nach oben geschnellt. Diese Erfolgsgeschichte ist aber nur durch die gute Zusammenarbeit zwischen Kommune und Organisation im Ortsver-band möglich. Wir gratulieren zum Jubiläum und freuen uns schon auf den 16. Herbstmarkt.

Joey Kelly begeistert BDS-Mitglieder

Über 200 Selbständige aus allen Teilen Frankens kamen zum Vortrag „NO LIMITS – So schaffe ich mein Ziel“ mit Joey Kelly. Der Bund der Selbständigen organisierte in Kooperation mit der Deutschen Post das Unternehmerforum für Nordbayern, bei dem Joey Kelly eindrucksvoll, spannend und unterhaltsam über seinen Lebensweg referierte. Dabei vermittelte er, wie man seine Ziele erreicht, wie man sich selbst moti-viert und wie man Herausforderungen meistern kann. Im Anschluss an den Vortrag stand das Netzwerken im Vordergrund. Visitenkarten wurden ausgetauscht und Kontakte über die Regierungsgrenzen hi-naus geknüpft. Die letzten Gäste verließen erst nach Mitternacht die MusicHall und konnten viele Anregungen mit nach Hause nehmen.

Selbständige auf Unternehmerwallfahrt

Business-Pläne sind langweilig zu schrei-ben und langweilig zu lesen. Doch sie sind ein notwendiges Übel auf dem Weg zum eigenen Betrieb oder in die Selbstän-digkeit. Oder? Wer mit mehr Kreativität an die Sache herangeht, kann dabei nicht nur Nerven und Zeit sparen, sondern auch Freude gewinnen, weiß Wirtschaftsbera-ter Bernd Hergenröther. Die Zauberwörter heißen „Business Model Generation“ und „Design Thinking“.

Im Prinzip sind der Business-Plan und „Busi-ness Model Generation“ nicht so verschieden. Es sind beides Projekte, die geplant werden, in die Ideen einfließen, die man später einmal mit größtmöglichem Erfolg vermarkten möch-te. In beiden sollen Ablaufprozesse, erwartete Ergebnisse und andere Faktoren dargestellt werden. Doch manche Business-Pläne sind so geschrieben, dass man schon nach der dritten Seite einschläft. Eine flexiblere, kreativere und damit auch spaßigere Methode ist „Business Model Generation“.

Mit bunten Post-its zum ErfolgDie Methode „Business Model Generation“ eignet sich mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser, ein Geschäftsmodell zu entwickeln. Alles, was man dazu braucht, sind verschiedenfarbige Klebezettelchen, sowie ein großes Poster (Canvas), das in neun Felder un-terteilt ist:

• Kunden-Beziehungen: Wie soll die Beziehung aussehen? • Kunden-Segmente: Welche Art von Kunden habe ich, welche Charakteristika wie Kaufkraft und Kaufoptionen bringen diese Kunden mit? • Kanäle: Auf welchen Wegen komme ich mit meinen Kunden in Verbindung?• Schlüsselressourcen: Welche Ressourcen materieller, finanzieller oder menschlicher Art brauche ich, um erfolgreich zu sein? • Schlüsselaktivitäten: Was sind die wichtig- sten Handlungen meines Unternehmens?• Schlüsselpartner: Wie sieht mein Netzwerk von Partnern aus?• Kostenstruktur: Was sind meine variablen und fixen Kosten?

Ade Business-Plan, hallo „Design Thinking“!

• Einnahmequellen: Woher beziehe ich Einnahmen nach Abzug aller Ausgaben?• Wertangebote: Was möchte ich verkaufen (Neuheitswert, Qualität, Nutzen, Marke, etc)?

Im Idealfall wird diese Methode in einem Workshop mit mehreren Teilnehmern ange-wandt. Am besten sucht man sich zunächst einen Moderator, der sich mit der Methode auskennt und den Workshop leiten kann. Wer sich also nun selbständig machen will, sollte sich das entsprechende Team einladen. Eine gute Anzahl sind etwa 15 Leute – fünf Fachleute aus der Branche, die einschätzen können, wie gut die Idee ist; fünf Studenten, die Sie gar nicht kennen, die aber an dem Thema interessiert sind und die eine andere Sichtweise bieten können; und fünf weitere Personen, die in einem persönlichen Verhält-nis stehen. Am Schluss haben Sie also eine möglichst heterogene Gruppe, mit verschie-denen Hintergründen und verschiedenen Fä-higkeiten – ganz nach der Idee des „Design Thinking“, bei der genau das gemacht wird. Verschiedene Menschen mit verschiedenen Ausbildungen und Erfahrungen kommen zu-sammen, um gemeinsam an einem Problem zu arbeiten. Und wenn dann erst einmal die ersten Diskussionen entstehen, dann kann das ein richtig interessanter und produktiver Nach-mittag werden.

Einfach aber erfolgreichIch habe „Business Model Generation“ in Ver-bindung mit „Design Thinking“ wahnsinnig gerne verwendet. Man geht einfach Punkt für Punkt an der Wand durch. So wird sicherge-stellt, dass man sich auch um die Punkte küm-

mert, die man normalerweise nicht so gern bespricht. Zum Beispiel die Kosten, etwas ganz Fundamentales. Wenn man jetzt sagt, ich benutze den Telefonanschluss zuhause, dann entstehen ja trotzdem Kosten. Man ver-lagert sie eben nur ins Privatleben. Die Vorteile sind dabei recht schnell erklärt. Zum einen ist diese Methode kreativ und fle-xibel. Man kann sehr schnell auf Veränderun-gen reagieren. Zum anderen kann man sehr gut Struktur in den Plan hineinbringen. Das gilt vor allem, wenn man mehrere Sparten be-dient, sprich, wenn ein Handwerker nicht nur repariert, sondern auch Ersatzteile verkauft und so weiter. Und weil das System so einfach ist, ist es auch so erfolgreich. Meine Progno-se: In spätestens fünf Jahren schreibt keiner mehr einen langweiligen Business-Plan. Auch an Hochschulen wird von den meisten Profes-soren mittlerweile ein kreatives Format gefor-dert, um Ideen und Strukturen aufzuzeigen. Der entsprechende Text im Business-Plan ist oft nur noch zusätzlich. Es geht darum, alles in seiner Gesamtheit darzustellen. Einen Nachteil hat die Methode allerdings: Sie stößt an ihre Grenzen, wenn Zahlen ins Spiel kommen. Die harten Kalkulationen muss man immer noch selber aufstellen. Davor fürchten sich viele allerdings am meisten. Wer mit dieser Methode arbeitet, muss aber nicht fürchten, nicht ernst genommen zu wer-den. Große Firmen wie die Lufthansa, oder SAP nutzen diese Methode. Es ist eine hervor-ragende Idee, mit der sich Gründungen pla-nen lassen. Man sieht sehr schnell, was sinn-voll ist und kann testen, ob sich Dritte von der Idee überzeugen lassen.

Bernd Hergenröther ist seit 2005 selbständiger Unternehmens-berater. Davor war er fünf Jahre Geschäftsführer des Gründer- servicenetz Main-Spessart GmbH, eine Wirtschaftsförderung mit Beratungstätigkeit für Unternehmen, bei der er hunderte Business-Pläne gesehen hat. Er war jahrelang Lehrbeauftragter in verschiede-nen Veranstaltungen der Hochschule für angewandte Wissenschaf-ten Würzburg-Schweinfurt (FHWS) und arbeitete von 2012 bis 2015 am Hochschulprojekt Learnfab (www.best-fit.fhws.de) mit. Weitere Informationen unter www.bernd-hergenroether.de.

* Datum und / oder Uhrzeit und / oder Veran-staltungsort werden noch bekannt gegeben

Über den Kreuzberg zur Fuldaquelle zur Wasserkuppe: Knapp 30 Selbständige nahmen an der vierten, insgesamt 25 Kilometer langen Wallfahrt des BDS Unterfranken teil: Treffpunkt der Gruppe war im Neustädter Haus. Nach dem gemeinsamen Frühstück machten sich die Selbständigen bei leichtem Nebel zu einem 20-Kilometer-Marsch auf, der nach mehreren Stationen am Genussgasthof Fuldaquelle endete, wo auch genächtigt wurde. Am Sonntag ging es bei strahlend blau-em Himmel bergauf, vorbei an der Fuldaquelle zur Wasserkuppe. Dort hatte jeder Teilnehmer Zeit zur eigenen Verfügung. Das Feedback der Wanderer: anstrengend aber toll! Die Planungen für die fünfte Unter-nehmerwallfahrt laufen bereits.

S 17S 16

BDS VOR ORT BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016

{ Oberfranken }

Wer sich selbständig machen will, braucht neben einer guten Idee und überzeu-genden Argumenten vor allem eines: die finanziellen Mittel. Dabei gibt es längst mehr Möglichkeiten, als „nur“ bei der Bank vorbeizuschauen – Crowdfunding zum Beispiel.

Crowdfunding erfreut sich unter Existenz-gründern zunehmender Beliebtheit. Die noch relativ junge Finanzierungsform ermöglicht es Unternehmen, sich über eine sogenannte Crowd (engl. Gruppe, also eine Vielzahl an Geldgebern) zu finanzieren. In jüngerer Ver-gangenheit hat sich eine Reihe an Internet-Plattformen etabliert, die Gründern dabei helfen, das nötige Kapital für ihre Geschäfts-vorhaben zu akquirieren. Prominente deut-sche Anbieter sind beispielsweise Startnext, Companisto oder VisionBakery. Hier können Gründer, Künstler, Selbständige oder Start-ups ihre Ideen einem breiten Publikum vorstellen und um eine Finanzierung werben. Den Geld-gebern, also Internetnutzern, die Geld geben wollen, wird dabei oft eine Gegenleistung ver-sprochen: eines der ersten fertigen Produkte eines Start-ups oder auch „nur“ ein persönli-ches Dankschreiben.

Wie kann Crowdfunding helfen?Crowdfunding ist eine sehr flexible Form der Finanzierung und kann somit für eine Vielzahl von Projekten eingesetzt werden. So lassen sich Finanzierungen in Form von Spenden, Produktvorverkäufen, Krediten aber auch län-gerfristige Investitionen in Form von Beteili-gungen realisieren. Genauso vielfältig wie die unterschiedlichen Formen des Crowdfunding sind die Nutzenpotenziale, die damit einherge-hen. Neben dem offensichtlichen Nutzen der Finanzierung kann Crowdfunding Unterneh-mensgründern auch dabei helfen, Produkte und Geschäftsideen am Markt zu testen und als frühe Form des Marketings die Bekannt-heit des Produkts steigern. Enormes Potenzial bietet das Einholen von Kundenfeedback so-wie die gemeinsame Weiterentwicklung der Geschäftsidee mit der Crowd – ein Vorteil, der häufig nicht genug gewürdigt wird.

So funktioniert Crowdfunding

Mit Planung zum CrowdfundingWer jedoch glaubt, dass Crowdfunding ein Selbstläufer ist, der irrt. Die erfolgreiche Durch-führung einer Crowdfunding-Kampagne be-darf sorgfältiger Planung durch die Gründer. Grundsätzlich lässt sich eine Kampagne in drei Phasen einteilen. In jeder dieser Phasen stellen sich unterschiedliche Herausforderungen.

1. In der Vorbereitung geht es vor allem darum, die Kampagne sorgfältig zu planen. Zunächst sollten die Rahmen- bedingungen festgelegt werden. Hierbei sollten sich Gründer konkret die folgenden Fragen stellen: Was sind die Finanzierungs- ziele? Welche Gegenleistungen bieten wir der Crowd? Wie lange soll die Kampagne laufen? Wie kann ich mein Produkt optimal darstellen, um Interesse zu wecken? Was ist die optimale Marketing- strategie, um meine Kampagne zu pro- moten? Diese Fragen helfen auch bei der Festlegung der Crowdfunding-Form.

2. Sind diese Fragen erst einmal geklärt, folgt als Kern der Kampagne die Finanzie- rungsphase. In dieser müssen sich Gründer die Frage stellen, wie man die Kampagne aktiv bewerben und kontinuierliche sowie transparente Kommunikation mit der Crowd sicherstellen kann. Hierbei sollten Gründer vor allem darauf achten, die Ein- zigartigkeit ihres Produkts zu kommuni- zieren sowie Professionalität im Umgang mit potenziellen Geldgebern beziehungs- weise Kunden zu wahren.

3. Den Abschluss bildet dann die Realisie- rungsphase. Bei erfolgreicher Finanzie- rung folgt die Umsetzung des eigentlichen Gründungsprojekts. Gründer sollten sich in diesem Fall vor allem die Frage stellen, welche Maßnahmen nötig sind, um die vereinbarten Gegenleistungen zu erbringen. Sollte der Gründer diese nicht erbringen können, geht es vor allem darum, even- tuelle Beschwerden zu managen.

FazitEiner Sache sollten sich Unternehmensgründer bewusst sein: Crowdfunding ist sehr zeitinten-siv und bedarf einer umfassenden Strategie und Planung. Bei richtiger und kompetenter Durchführung ist es jedoch eine vielverspre-chende Alternative zu herkömmlichen Formen der Finanzierung und bringt zudem bereits erstes Feedback des Marktes zu neuen Pro-dukten.

Dominik Dellermann ist Forscher an der Universität Kassel und Mitglied von Bam-berg Startups. Mit den Co-Autoren Nikolaus Lipusch, Dr. Philipp Ebel und Prof. Dr. Jan Marco Leimeister befasst er sich im Projekt CrowdServ theoretisch und praktisch mit dem Thema Crowdfunding. Weitere Informationen unter [email protected] und www.crowdserv.de.

Ihr Ansprechpartner

Dirk van ElkGeschäftsführer OberfrankenAmselweg 896114 HirschaidTelefon 09 543 / 41 49 0Fax 09 543 / 41 77 [email protected]

Terminvorschau Oberfranken10. Januar, 19 Uhr, Hirschaid

Integration der Flüchtlinge mit MdB Andreas Schwarz

22. Januar, 15.30 Uhr, Staatsoper Nürnberg

Jahresauftaktveranstaltung der nordostbayerischen Bezirke

27. Januar, OV Ebensfeld*

Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen

*Uhrzeit und / oder Veranstaltungsort werden noch bekannt gegeben

Ortsverband Selb lebt wieder auf

Dank des unermüdlichen Einsatzes von Doris Zapf (neue Ortsverbands-vorsitzende) und Oliver Geiser (neuer Schriftführer) hat Selb wieder einen funktionsfähigen Ortsverband. In den vergangenen Wochen konnten sie gleich mehrere Neumitglieder anwerben, von denen wiederum ein gro-ßer Teil auf Mitgliederwerbung ging. Die neue Vorstandschaft wird kom-plettiert durch Max Körner, Martin Groeper und Markus Mühle. Anfang Dezember wurde sogleich die erste offizielle Veranstaltung durchge-führt: ein Business-Lunch mit Fachvortrag „Invest aus Sicht der Banken“.

Bezirksvorstand erkennt positive Entwicklung

Die vergangenen zwei Jahre ohne festen Bezirksgeschäftsführer ha-ben einen tiefen Einschnitt in der Unterstützung der Ortsverbände Oberfrankens bedeutet, die mit zahlreichen Mitglieder-Austritten und deutlichen Aktivitätseinschränkungen gerade kleinerer Ortsverbände einherging. Mit dem Eintritt des neuen Bezirksgeschäftsführers Dirk van Elk zeigt sich nun, wie wichtig die hauptamtliche Arbeit vor Ort ist. Beispiele: Es wurde ein enger Schulterschluss mit dem Wirtschaftsband A9 beschlossen, die Kooperation mit der Euregio-Egrensis wird wieder-belebt, und der OV Selb hat sich reaktiviert. In Naila stand ebenfalls ein Neuanfang mit Wahlen Mitte November an. Der erste Bürgermeister Frank Stumpf hat die Einladung persönlich unterzeichnet: „Ich freue mich, wenn wieder ein starker Ortsverband Naila entsteht, damit unse-re Stadt für die Wirtschaft noch attraktiver wird.“In der Vorstandssitzung Ende Oktober hat der Bezirksvorstand dem Bezirksgeschäftsführer ausdrücklich sein Vertrauen für den eingeschla-genen Weg bekundet. Dirk van Elk hat die richtige Strategie seine ge-steckten Ziele auch zu erreichen.Robert Raimund (Bezirksvorsitzender Oberfranken)

BDS Kronach in Feierlaune

Als Antwort auf die klassischen After-Work-Partys veranstaltete der BDS Kronach einen etwas anderen „Feier-Abend“. Das Besondere: Bei den weit über 100 Gästen feierten auch viele Teilnehmer der Azu-biAkademie mit. Echte Feierlaune kam schnell mit Schmankerln und „Versucherla“ aus der Region sowie passenden Weinen auf. Diese wur-den in Zusammenarbeit mit dem Beruflichen Schulzentrum Kronach und der Tourismusschule Franken gegen einen freiwilligen finanziellen Beitrag serviert. Der Reinerlös ging an die Tourismusschule Franken als Investition in Lehrmittel.

»Enormes Potenzial bietet das Einholen

von Kundenfeedback (…).«

S 19S 18

BDS VOR ORT BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016

{ Mittelfranken }

Andrea RübenachGeschäftsführerin MittelfrankenGerhart-Hauptmann-Straße 82 90763 FürthTelefon 0911 / 941 316 0Fax 0911 / 941 316 [email protected]

Ihre Ansprechpartnerin

Als Kreditinstitut entscheidet die Sparkasse Nürnberg über die Zukunft vieler poten-zieller Existenzgründer. Werner Wendler, Leiter Corporate Finance im Bereich Firmen- kunden Zentral, hat schon viele Business-Pläne auf dem Tisch liegen gehabt. Er weiß, welche Fehler Existenzgründer besser vermeiden sollten, wenn sie sich Erfolg wünschen.

Viele Existenzgründer sind im Laufe ihrer Über-legungen zunehmend fokussiert. Sie sind von dem Erfolg ihres Vorhabens so überzeugt, dass sie wichtige Aspekte und Parameter gar nicht oder nur halbherzig auf den Prüfstand stellen. Es reicht nicht aus, selbst und ständig zu arbeiten. Der Existenzgründer muss zum Unternehmer werden. Für alle Bereiche seines Unternehmens trägt er oder sie letztendlich die Verantwortung: für die Kunden und Lieferanten, für die Mit-arbeiter und auch für die eigene Familie. Der Weg zum eigenen Unternehmen birgt dabei viele Hindernisse. Die folgenden Fehler bei der Existenzgründung müssen aber nicht gemacht werden, sondern lassen sich vermeiden:

Mängel im Business-Plan: Potenzielle Grün-der sollten schriftlich ein ausführliches Kon-zept erstellen, in dem sie auf die wesentlichen Aspekte ihres Vorhabens detailliert eingehen. Dabei gilt: Überarbeiten und aktualisieren so wenig wie möglich, aber so oft wie nötig. Mangelnde Sorgfalt oder wenig durchdach-te Konzepte halten einer genaueren Prüfung nicht stand. Spätestens dann rächt sich die Un-genauigkeit in der Planung.

Fehlende Marktkenntnisse: Wichtig ist, sich intensiv mit der Branche und den gegebenen Marktverhältnissen zu beschäftigen. Dazu kann man Brancheninformationen zu Hilfe nehmen, die über die Kammern, das Internet oder die Sparkasse zu erhalten sind. Diese Informatio-nen sind zu analysieren, die Erkenntnisse dar-aus werden im Business-Plan festgehalten. Nur wer die Konkurrenz in- und auswendig kennt, kann mit einem eigenen, selbst ausgearbeite-ten Alleinstellungsmerkmal auch andere von seiner Idee überzeugen.

Finanzierungsfehler: Der Kapitalbedarf darf nicht zu knapp kalkuliert werden. Benötigt wird

Don'ts bei der Existenzgründung

neben der Finanzierung von Investitionen auch Kapital für Betriebsmittelbedarf und private Ausgaben. Wichtig: Wenn möglich sollten Existenzgründer Reserven in der Hinterhand halten. Denn nicht alles lässt sich nahtlos vom Planungsbrett auf die Realität übertragen. Selb-ständige müssen auch damit rechnen, dass un-vorhergesehene Ausgaben auf sie zukommen.

Überschätzen der Ertragskraft: Künftige Unternehmer sollten eine konservative Renta- bilitätsvorschau erstellen, gegebenenfalls als Real-Case- und Worst-Case-Szenario. Hier kann man Branchenkennzahlen zu Hilfe nehmen. Bei Nicht-Erreichen der Planzahlen entstehen in der Regel Schieflagen mit finanziellen Konsequen-zen. Mit dieser einfachen Rechnung lassen sich von vorneherein realistische Zahlen erhoffen.

Fehlende Marketingstrategie: Von Beginn an muss eine Strategie zur Kundengewinnung vorliegen. Es reicht nicht aus, Visitenkarten zu drucken und einen Internetauftritt zu erstel-len. Der notwendige Kapitalbedarf dafür muss auch berücksichtigt werden. Was kostet der Unterhalt einer Werbestrategie? Wer pflegt die Internetseite? Und wie viel kostet ein gut designtes Logo? All diese Aspekte müssen be-rücksichtigt werden.

Fehlende Beratung: Es ist immer wertvoll, Unterstützung an Bord zu holen. Dies kann über Steuerberater, Unternehmensberater oder die entsprechende Kammer erfolgen. Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich immer dort Unterstützung zu holen, wo weder das Inte-resse, noch die Zeit, noch die Möglichkeit da ist, sich selbst in Prozesse einzuarbeiten. Aber bei den Aussagen ist immer daran zu denken, dass letztendlich der Unternehmer alleine die Verantwortung und die Konsequenzen zu tra-gen hat.

Mangelnde Selbstkritik: Die eigenen Aus-führungen zu hinterfragen, ist eine zentrale Aufgabe der zukünftigen Selbständigen. Diese sollten kritisch und nicht „wohlwollend“ von Außenstehenden geprüft werden. Wer sich in der ersten Phase des Unternehmens nur mit Ja-Sagern umgibt, der läuft schnell Gefahr, Prob-leme gar nicht oder nicht rechtzeitig zu erken-nen. Das gefährdet das Unternehmen bereits in der frühen Phase.

Streit unter Partnern: Sofern nicht alleine ge-gründet wird, ist so viel wie möglich schriftlich beziehungsweise vertraglich zu fixieren, wer welche Aufgaben, Privilegien und Pflichten hat. Auch die Arbeits- und Kompetenzbereiche soll-ten genau festgelegt werden. Vertrauen alleine kann enttäuschen.

Selbstüberschätzung: Die eigene unterneh-merische Kompetenz sollte ständig und gründ-lich überprüft werden. Dazu können Fortbil-dungsmöglichkeiten gerade in den Bereichen genutzt werden, die der zukünftige Unterneh-mer bisher nicht abdecken musste: Welche Bereiche sind dies? Wie ist meine Kompetenz in diesem Bereich? Reicht die Kompetenz aus, oder brauche ich Hilfe? Wo bekomme ich diese Hilfe?

Familiäres Umfeld: Der familiäre Rückhalt ist wichtig und deshalb nicht zu unterschätzen. Gerade aber in der Anfangsphase einer Grün-dung kommen viele Belastungen auf die Grün-der und ihr familiäres und soziales Umfeld zu: finanzielle Spannungen, zeitliche Belastungen sowie Stress und Erfolgsdruck gehören dazu. Gründer sollten im Vorfeld klären, dass sie auf Unterstützung angewiesen sind.

Werner Wendler ist der Leiter der Abteilung Corporate Finance im Bereich Firmenkunden Zentral bei der Sparkasse Nürnberg. Er unter-stützt sowohl kleinere als auch mittelständi-sche Unternehmen bei der Finanzierung. Wei-tere Informationen unter [email protected].

Nachtrag „Kreativ auf Bewerbersuche“

Leider hat sich im MeinBDS 03-16 der Fehlerteufel eingeschlichen: Beim Artikel „Kreativ auf Bewerbersuche“ (Hans W. Horn) waren leider die Kontaktdaten nicht angegeben: Bei Fragen oder Interesse zu dem Thema wenden Sie sich bitte an Hans W. Horn, HWHConsult Manage-ment- und Personalberatung, hwhconsult.com.

Vortrag: Einsatz von Smartphones in mittelständischen Unternehmen

In immer mehr mittelständischen Unternehmen ist das Smartphone Standard. „Allerdings dürfen auch die Risiken nicht unterschätzt wer-den“, führte Referent Werner Schmidtgruber bei einem Vortrag für BDS-Mitglieder aus. Er riet dabei den Anwesenden, klare Regeln zur Verwendung der Smartphones einzuführen, um das Risiko von Daten-spionage oder -verlust so gering wie möglich zu halten. Der Vortrag fand im Rahmen der Kooperation von BDS und DATEV statt.

In der Rekordzeit von nur zwei Monaten schaffte es die neu gewählte Vorstandschaft des BDS-Gewerbeverbands Petersaurach um die Vorsit-zende Gaby Sehorz, eine Gewerbeschau auf die Beine zu stellen. Die Highlights: Angebote zum Hubschrauber-Rundflug, der Feuerwehr, des Roten Kreuzes sowie der mittelfränkischen Fischereiberatung. Besucher wie Teilnehmer waren durchweg zufrieden.

„Einbruchsübungen“ des BDS Wendelstein

Wie sicher ist eigentlich ein Sicherheitsfenster? Im Rahmen einer Be-triebsbesichtigung des BDS Wendelstein lud der Vorsitzende Hermann Hein in die Firma Wicklein – Der Fenstermacher. Mit schwerem Gerät durften die Teilnehmer die Sicherheitsfenster selbst testen. Das Ergeb-nis: Nach mehrminütiger, schweiß- und lärmintensiver Bearbeitung ließ eines der Fenster endlich nach. Ein ähnlich frustrierendes Erlebnis dürfte etwaige Einbrecher erwarten.

Terminvorschau Mittelfranken13. Januar, 20 Uhr, Hotel Sonne

Neujahrsempfang Neuendettelsau

20. Januar, 11 Uhr, Scherbershof, Hauptstraße 12, Stein

Neujahrsangrillen in Stein

22. Januar, ab 15.45 Uhr, Staatsoper Nürnberg

Jahresauftaktveranstaltung der Nordostbayerischen Bezirke

23. Januar, 18 Uhr, NCC Nürnberg

Neujahrsempfang der mittelständischen Wirtschaft Mittelfranken und Nürnberg

29. Januar, 17.30 Uhr, Ev. Kirche u. Gemeindehaus Wendelstein

Neujahrsempfang in Wendelstein

23. Februar, 19 Uhr, Carrera-World, Oberasbach

Bezirksversammlung Mittelfranken

Zwölf Jahre exklusives Netzwerken

Azubis besichtigen Getränke Ziegler

Zum Start in das sechste Jahr der BDS-AzubiAkademie Nürnberger Land haben sich die Auszubildenden beider Klassen bei Getränke Ziegler in Ottensoos getroffen. Nach einer Präsentation über das Unternehmen und der Besichtigung des gesamten Areals zeigten sich alle beeindruckt von der Unternehmensstruktur und den logistischen Abläufen.

Gewerbeschau in Rekordzeit auf die Beine gestellt

Von Zähneknirschen bis Mediation: Seit zwölf Jahren gibt es den Unternehmertreff, der es sich zum Ziel gemacht hat, branchenübergrei- fend Themen aufzuarbeiten. So wie beispielsweise die beiden Referenten beim vergangenen Unternehmertreff: Zahnarzt Dr. Mathias Dotzler und Zahntechnikermeister Daniel Oancea referierten über den Zusammenhang von Rücken-, Kopf- und Zahnschmer- zen. Andrea Rübenach, die den Unternehmertreff mitorganisiert, zeigt sich zufrieden: „Die Themen kommen gut an.“

S 21S 20

BDS VOR ORT BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016

{ München }

Hauptgeschäftsstelle MünchenSchwanthalerstraße 11080339 MünchenTelefon 089 / 54 056 0 Fax 089 / 50 264 [email protected]

Ihre Ansprechpartner

Terminvorschau München8. Dezember 2016, 20 Uhr, Schlachthof München

Kabarettistisch politischer Jahresrückblick 2016 mit Tilman Lucke

31. Januar 2017, 18 Uhr, Literaturhaus Oskar Maria

BDS Jahresauftakt mit Prof. Lothar Seiwert und Dr. Renée Moore-Seiwert

9. Februar 2017, 19 Uhr, BDS-Haus München

Wege aus der Stressfalle – mehr als nur gute Vorsätze fürs neue Jahr, Referentin Eva-Maria Pitman

Viele träumen vom Sprung in die Selb-ständigkeit, doch nur ein Bruchteil von ihnen wagt den Schritt heraus aus dem relativ sicheren Arbeitnehmerverhältnis rein in das Abenteuer „sein eigener Herr sein“. Georg Fichtner hat diesen Schritt vor zwei Jahren zusammen mit zwei be-freundeten Kollegen gewagt. Inzwischen leiten sie ihre eigene Beratungsagentur für nachhaltiges Wirtschaften. Ein Resü-mee nach den ersten Monaten:

Herr Fichtner, wie haben Sie es geschafft, Ihre Idee nicht nur Idee sein zu lassen, son-dern diese tatsächlich auch umzusetzen?Biologische Nahrungsmittel aus der Region boomen, entsprechend kann dies auch für Dienstleistungen und Gegenstände gelten. Es ist mittlerweile ein Kaufkriterium, wenn bei-spielsweise die Elemente eines Schreibtisches auch aus der Umgebung kommen und in ihm Material verarbeitet wurde, welches vor-her in einem Produkt war. Das Thema ist also momentan überall präsent und wird auch als

wichtig wahrgenommen. Dort haben wir Po-tential gesehen.

Was hat Sie angetrieben, sich selbständig zu machen?Ich war lange angestellt und irgendwann ein-fach nicht mehr zufrieden. Obwohl ich in gu-ten Unternehmen gearbeitet habe, hat mich die Freiheit und auch Verantwortung in einem eigenen Unternehmen schon immer gereizt.

Wie konnten Sie sich sicher sein, dass Ihre Idee Erfolg haben wird?Eine 100-prozentige Garantie gibt es nie. Wenn Ihnen ein Unternehmen so etwas ver-spricht, ist es in meinen Augen unseriös. Es können immer Unwägbarkeiten auftreten. Aber gerade dann heißt es, am Ball zu bleiben. Wenn die objektiven und subjektiven Parame-ter stimmen, haben Sie gute Chancen, dass es ein Erfolg wird.

Welche Schritte haben Sie unternommen, um von der Idee zum „fertigen“ Start-up zu kommen? Meine Kollegen sind erfahrene Praktiker, wir haben alle jahrelang in großen Unternehmen, Beratungen und im öffentlichen Dienst gear-beitet. Ehrlich gesagt, würde ich jedem Jung-unternehmer empfehlen, vor der Gründung einer eigenen Firma erst einmal als Angestell-ter zu arbeiten. Sie brauchen auch einen ge-wissen finanziellen Background, im Idealfall eigenfinanziert, da weder ein Notar noch ein Steuerberater kostenfrei arbeiten. Mein Tipp: Halten Sie die Kosten so gering wie möglich und hören Sie auf Ihr Herz und Ihren Verstand, ob Sie mit Ihren Kollegen zusammenarbeiten können.

Wie ist Ihr Unternehmen momentan strukturiert? Wurzelwerker hat drei geschäftsführende Gesellschafter und jeder hat seinen zugewie-senen Arbeitsbereich, den er selbständig be-arbeitet. Wesentliche Entscheidungen treffen wir gemeinsam, falls wir uns nicht einigen können, gilt die Zwei-Drittel-Mehrheit. Wir kommen aus unterschiedlichen Bereichen. Mit BWL, Informatik sowie Politik- und Rechtswis-senschaftlern sind wir ganz gut aufgestellt, um die Kunden umfassend zu beraten. Gleich-

Georg Fichtner betreibt seit kurzem das Unternehmen Wurzelwerker.com, eine Be-ratungsagentur für nachhaltiges Wirtschaf-ten. Zusammen mit seinen Kollegen hilft er Unternehmen, Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen. Weitere Informatio-nen unter www.wurzelwerker.com.

zeitig müssen auch wir uns im Bereich Um-weltmanagementsystem kontinuerlich weiter- bilden und qualifizieren.

Wo machen Sie momentan die größten Chancen für Menschen aus, die sich selb-ständig machen wollen?Ich glaube, dass Deutschland und Europa als Hochlohnländer hauptsächlich qualitativ wachsen werden, das heißt, wir werden Pro-dukte und Dienstleistungen anbieten, die eine gewisse Qualifikation erfordern. Gerade der Umweltbereich bietet hier große Potenziale. Grundsätzlich finde ich es gut, dass wieder mehr repariert wird oder die Energiewende trotz mancher Unkenrufe ein Erfolgsmodell ist.

Worin sehen Sie die größten Hindernisse oder Steine im Weg der „neuen” Selb-ständigen?Ein großes Hemmnis sehe ich in der Angst der Deutschen. Viele Menschen – leider auch in Behörden – haben Angst, etwas Neues zu wagen. Aber die Welt ändert sich und wir müssen da mitgehen.

Halten Sie das Klima förderlich für Unternehmensgründungen? Gibt es da vielleicht Unterschiede in den verschiedenen Branchen?In Summe hat sich vieles verbessert. Die Politik hat erkannt, dass es nicht nur die großen Un-ternehmen sind, die Deutschlands Wohlstand ausmachen, sondern die vielen kleinen und mittelständischen Betriebe. Diese Diversifikati-on macht unsere Gesellschaft auch unabhän-giger von dem „Druck” der großen Player. An jede Branche werden andere Anforderungen gestellt, für Gewerbebetriebe sind diese meist höher als für Freiberufler. Hier sollte sich die Politik auf eine Angleichung einigen, natürlich zugunsten des Unternehmens.

Der Bezirksvorstand München stellt sich vor:

Acht gewählte Mitglieder repräsentieren den Bezirksvorstand München. An der Spitze Berndt Hirsch und Joachim Skambraks (stell-vertretende Vorsitzende), Schriftführer Alfred Dietzler (Feinmechanik Dietzler), Schatzmeisterin Siglinde Hofmann (Vereinigte Lohnsteuer-

hilfe e.V.) und die weiteren Vorstandsmitglieder Lydia Morawietz, Manuel Pretzl, Kathrin Wickenhäuser-Egger (Wickenhäuser & Egger AG) und Ruth Steinert. Die reguläre Bezirksversammlung mit Neuwah-len ist für 2017 vorgesehen. Nachfolgend werden einige Vorstandsmit-glieder porträtiert:

Ruth Steinert weiteres Vorstandsmitglied

Ruth Steinert, geboren in Wiesba-den, studierte Betriebswirtschaft und arbeitete viele Jahre im Ban-kensektor. In den 90er Jahren sah sie, dass es zu viele Banken mit zu wenig Eigenkapital gibt. Ihr Entschluss reifte, ein eigenes Geschäft aufzuziehen. 2001 star-tete sie in die Selbständigkeit. Die Geschäftsfrau berät seitdem Privat- und Geschäftskunden bei der Vermögensanlage, der Alters-absicherung und der Immobili-enfinanzierung. In ihrer Freizeit macht sie sich für Frauenrechte stark.

Berndt M. Hirsch stellv. Vorsitzender

Als Inhaber eines Planungsbüros für barrierefreies Bauen, Woh-nen und Leben setzt sich der Selbständige insbesondere für die Bedürfnisse von Älteren und Menschen mit Handicap ein. Seit 1982 in der FDP, bekleidet Hirsch zahlreiche politische Ämter: Er ist seit 14 Jahren gewähltes Mitglied der Stadtteilregierung München-Bogenhausen (BA 13). Der stell-vertretende Vorsitzende des BDS Bezirksverbands München ist außerdem Gründer der Stiftung Deutscher Rollstuhlsport sowie der Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand (BLM). Im dazugehö-rigen Bayerischen Landesverband (VLM) ist er Ehrenvorsitzender.

Joachim Skambraks stellv. Vorsitzender

Seit dem Jahr 2003 steht Joa-chim Skambraks für den „Elevator Pitch“, die Verkaufstechnik, die verspricht, in 30 Sekunden Kun-den zu gewinnen. Der Münchener befasst sich seit Jahren mit der Ver-mittlung von Wissen hinsichtlich Markenbildung und Positionie-rung und verhilft seinen Kunden damit zur Verbesserung ihrer Er-gebnisse in Verkauf und Führung. Als Managementautor verfasste er zahlreiche Ratgeber. Er gehört zu den TOP 100 Referenten und Trai-nern in Deutschland und ist Grün-dungsmitglied der GSA, German Speakers Association.

Lydia Morawietz weiteres Vorstandsmitglied

Vereint unter der Dachmarke „Lydia Morawietz“ bietet die vielseitige Unternehmerin drei Geschäftsbereiche: Büro-Service, Training & Coaching sowie einen Senioren-Service. Seit über 30 Jahren ist Lydia Morawietz erfolg-reich am Markt, im Bereich Büro-Service als eine der Münchener Pionierinnen. Die Unternehmerin gehört zu Deutschlands 100 Top-Trainern (Trainers Excellence) er-fand „Servicequette®“, ein Kon- zept für praxiserprobte Tipps zu den Themen Benimm, Stil und Außenwirkung. Ihr Service „Pri-vatsekretariat für Senioren“ bietet Organisations- und Sekretariats-dienstleistungen als Entlastung im Alltag.

Port

rait-

Foto

: ww

w.e

rfol

gsph

oto.

de

Vom Angestellten zum Unternehmer

S 23

BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016S 22

BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016

Die Wirtschaft brummt, die Touristen kommen und das Land mausert sich, nachdem es wie kein anderes unter der Teilung Deutschlands und dem Eisernen Vorhang zu leiden hatte.

Als einer der sieben Bezirke Bayerns ist die Oberpfalz nicht mehr wegzudenken. Doch das war nicht immer so: Erst im Laufe der Jahrhunderte ist die Oberpfalz zu dem zu-sammengewachsen, was sie heute ist. Im 19. Jahrhundert noch, war das Gebiet in drei wittelsbachische und andere Herrschaftsgebie-te aufgesplittert. Das Fürsten-tum „Obere Pfalz“ war dabei nur ein Teil. Seine heutige Form geht auf das Jahr 1972 zurück. Seit der Gebietsreform gehören folgende Landkreise zur Oberpfalz: Amberg-Sulzbach, Cham, Neumarkt in der Oberpfalz, Neustadt an der Waldnaab, Regensburg, Schwandorf, Tirschenreuth und die kreisfreien Städte Amberg, Regensburg und Weiden in der Oberpfalz zur Oberpfalz.

Die WirtschaftBrexit in Großbritannien, Rezessi-on in Russland und Brasilien, wirtschaftlicher Umbruch in China oder Stagnation in eini- gen Schwellenländern – die IHK Regensburg hat für die Oberpfalz und den Landkreis Kelheim kürzlich eine ganze Liste von Turbu- lenzen der Weltwirtschaft aufgezeigt: Aber Ostbayerns Exportwirtschaft zeigt all diesen Widrigkeiten die kalte Schulter! Im ersten Halbjahr 2016 wuchs der Export aus Ostbay-ern in die Welt um 11,4 Prozent. Die Export-

quote in dieser Region liegt inzwischen sogar über dem bayerischen Durchschnitt, und zwar bei 56 Prozent. Auch die EU-Erweiterung nach Osten hat vielmehr speziell der ostbayerischen Wirtschaft neue Chancen geboten – und sie wurden auch genutzt! Aktuell bauen die Unternehmen in den Städten Weiden und Regensburg ihre Exportaktivitäten am stärksten aus, gefolgt von den Landkreisen Kelheim, Regensburg, Neustadt/WN, Cham und Tirschenreuth, während sich die Situa-

tion im Landkreis Schwandorf, in der kreis-freien Stadt Amberg sowie den Landkreisen Neumarkt und Amberg-Sulzbach verschlechterte.

Viel entscheidender als solch konjunkturelle Momentaufnahmen sind freilich standortpoli-tische Themen. Dabei wird klar: Die Oberpfalz braucht Lösungen, die ineinandergreifen und für bestmögliche Rahmenbedingungen für Unternehmen und Fachkräfte vor Ort sorgen: Wirtschafts-, Verkehrs- und Lebensräume sind längst über kommunale Grenzen hinausge-wachsen!

Oberpfalz

In der Region Oberpfalz

Amberg-Sulzbach, Cham, Neumarkt in der Oberpfalz, Neustadt an der Waldnaab, Regensburg, Schwandorf, Tirschenreuth und die kreisfreien

Städte Amberg, Regensburg und Weiden in der Oberpfalz.

Regensburg an der Donau Foto: Michael Thaler / Shutterstock.com

Die IHK-Vollversammlung folgte dieser raum-planerischen Auffassung und verabschiedete Leitlinien zu einer nachhaltigen und integrier-ten Stadt- und Umlandentwicklung. In der Pra-xis sieht das nach Auffassung vielleicht so aus: Zwei Nachbargemeinden werben gemeinsam um einen Betrieb mit 500 Arbeitsplätzen. Das Areal des einen Ortes reicht nicht aus, also en-gagiert sich auch die angrenzende Gemeinde für die Ansiedlung des Betriebs, um so einen optimalen Standort bieten zu können. Glei-

ches ist denkbar, um Unternehmen am Standort halten zu können, die Erweiterungen planen. Anknüp-fungspunkte gibt es aber auch für die touristische Vermarktung einer Region oder für die Anwerbung von Fachkräften. Gerade für ländlich ge-prägte Räume mit rückläufigen Be-völkerungszahlen stellen diese Pläne einen guten Lösungsansatz dar.

Die NachbarnEin bedeutender Einschnitt: die Tei-lung Deutschlands nach dem Zwei-ten Weltkrieg. Die Oberpfalz im Osten Bayerns war vor der Wieder-vereinigung der östlichste Teil der Bundesrepublik Deutschland. Von 1945 bis 1989 – darauf verweist ein

Positionspapier der Vereinigung der bayeri-schen Wirtschaft (vbw) – war sie vollständig von den osteuropäischen Wirtschaftsräumen abgeschnitten, die traditionell guten Wirt-schaftsbeziehungen zum östlichen Nachbarn Tschechien waren 44 Jahre lang durchschnit-ten. Durch große Bemühungen beider Seiten sind diese Wirtschaftsbeziehungen wieder aufgebaut worden. Der Regierungsbezirk ist seit dem politischen Wandel in Mittel- und Ost-europa wieder in die Mitte Europas gerückt.

Regensburg Foto: von Sharhues – eigenes Werk, gemeinfrei, Wikimedia Commons

11,4 %

S 25S 24

BDS VOR ORT BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016

Das EinwohnerwachstumDie Region verfügt über prosperierende Wirt-schaftszentren, ein gutes Freizeit- und Erleb-nisangebot, moderne, zukunftsorientierte Arbeitsplätze und ein gutes Bildungsangebot. Zudem gibt es ein gutes Netzwerk zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Ver-waltung und Politik. Sieben Landkreise sowie die drei kreisfreien Städte Amberg (41.578 Einwohner), Regensburg (138.296 Einwoh-ner) und Weiden (41.684 Einwohner) bieten ihren 1.072.081 Einwohnern mit Blick auf

den Arbeitsmarkt und den Branchenmix eine insgesamt ausgewogene Struktur. Die Bevöl-kerungsdichte liegt bei 112 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Statistik spiegelt ein gleichmäßiges Wachstum wider, das sollte aber nicht überbewertet werden. Lokal gab es teilweise gravierende Unterschiede. Momen-tan wachsen Stadt und Landkreis Regensburg dynamisch, während im Norden der Ober-pfalz die Bevölkerungszahlen seit 20 Jahren rückläufig sind. Die deutlichen strukturellen und demografischen Unterschiede zwischen nördlicher und südlicher Oberpfalz prägen die Eigenart des Regierungsbezirkes.

Die Hauptstadt RegensburgDie UNESCO-Welterbe-Altstadt von Regens-burg (lateinisch Castra Regina) war einst eine blühende Handelsmetropole und politisches Zentrum des Heiligen Römischen Reichs. Heu-te ist sie deutschlandweit die am besten er-haltene mittelalterliche Großstadt. Die Stadt der 1000 Denkmäler wartet dabei mit Sehens-würdigkeiten wie der Steinernen Brücke, dem Dom, der königlichen Villa von Maximilian II., oder bedeutenden Klöstern und Museen auf.

Die MuseumslandschaftDie Oberpfalz kann auf eine reiche kulturelle Vielfalt zurückgreifen. Ob Luftmuseum in Am-berg, Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen, die document Schnupftabakfabrik in Regensburg oder das Stadtmuseum in Neu-markt – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.Im Vulkanerlebnis Parkstein können Besucher in die spannende Geschichte des Marktes Parkstein zurückblicken – dem Städtchen, das sich rund um einen ehemals aktiven Vulkan, einem Basaltkegel, errichtet hat. Der Naturfor-scher Alexander von Humboldt bezeichnete ihn einst sogar als „schönsten Basaltkegel Europas“. Im Jahr 2003 wurde Parkstein in die Liste der „100 schönsten Geotope“ von Bayern aufgenommen. Wer den Basaltkegel besteigen will, kann oben neben der Aussicht auch noch den Besuch einer gut erhaltenen Burgruine genießen. Ebenfalls ein ganz besonderer Tag könnte der Besuch im Bärnauer Knopfmuseum werden. Seit 1975 können Besucher sich hier in die Kunst der Knopfmacherei einführen lassen. Hunderte Knöpfe aus 26 verschiedenen Ma-terialien aus über vier Jahrhunderten warten dort auf die neugierigen Augen der Besucher – kein Wunder, dass Bärnau den Beinamen „Stadt der Knöpfe“ trägt.

1.072.081

Wer es lieber etwas edler mag, der ist im Mu-seum für historische Maybach-Fahrzeuge in Neumarkt sicherlich bestens aufgehoben. Auf rund 2.500 Quadratmetern Ausstellungsflä-che können Interessierte die edlen Karosserien und schnellen Motoren von Karl und Wilhelm Maybach bewundern.

Die NaturIm Regierungsbezirk gibt es 62 Naturschutz-gebiete, 85 Landschaftsschutzgebiete, 95 FFH-Gebiete, 14 EU-Vogelschutzgebiete und mindestens 570 Geotope (Stand Juni 2016). Das größte Naturschutzgebiet im Bezirk ist die Regentalaue zwischen Cham und Pösing. Es umfasst weitläufige Wiesengebiete, in denen hochgradig gefährdete Vögel nisten und brü-ten. Dazu kommen Teich- und Feuchtgebiete, die viele seltene Tier- und Pflanzenarten be-herbergen. Eines der kleinsten, aber nicht minder schüt-zenswerten Gebiete sind die Regentalhänge zwischen Kirchenrohrbach und Zenzig. Hier

entlang des Flusses Regen bilden vor allem die Steilhänge ein charakteristisches Landschafts-bild – auf circa nur zwei Kilometern Länge. Auch die Landschaft im Oberpfälzer Wald kann sich sehen lassen: Jahr für Jahr kommen Besucher, um sich in den traumhaften Ausbli-cken, verspielten Wasserwelten und geologi-schen Besonderheiten zu verlieren. Besonders beliebt bei Wanderern ist dabei das Pfreimdtal mit seinem Goldsteig. Auf dem rund 15 Kilo-meter langen Goldsteig können Wanderer das Pfreimdtal mitsamt dem Stausee und der Burg Trausnitz erkunden. Oder sie kundschaften lie-ber das Waldnaabtal aus. Hier locken 30 bis 50 Meter hoch auftürmende Granitmassen mit spektakulären Felsformationen. Dabei kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Entlang der Wege erzählen Hinweistafeln von lokalen Sa-gen und längst verschwundenen Burgen.

Autoren: Gerd Otto, ehemaliger Chef- Reakteur der Mittelbayerischen Zeitung und Thomas Wein, Vorstandsmitglied BDS-Ortsverband Regensburg

Naab bei Schwandorf mit dem Schloss Fronberg Foto: von Avarim – eigenes Werk, CC-by-sa 3.0/de, Wikimedia CommonsOberer Markt mit dem Alten Rathaus. Foto: Harald909 – eigenes Werk, Wikimedia Commons

Steinerne Rinne bei Erasbach Foto: von Dietrich Krieger – eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

Waldwipfelweg in Maibrunn bei St. Englmar Foto: von Michael Wolf – eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

Die Stadtbrille, das Wahrzeichen von Amberg. Der dritte Bogen links wurde erst vor wenigen Jahren „wiederentdeckt“. Links grenzt das kurfürstl. Schloss an, rechts das Zeughaus. Foto: RobRoskopp – eigenes Werk, Wikimedia Commons

Ihr Bezirksvorsitzender in der Oberpfalz

Thomas Liebl Bund der Selbständigen Bayern

Gewerbeverband Regenstauf

Marktplatz 1, 93128 Regenstauf

Telefon 0940 / 268 68

[email protected]

Die Oberpfalz in Zahlen

Hauptstadt des Regierungsbezirks seit 1810:

Regensburg (davor Amberg)

Kreisfreie Städte 3

Landkreise 7

Kreisangehörige Gemeinden 223

Gesamtbevölkerung 1.082.761

Bevölkerungsdichte (Einwohner je km²) 112

Gesamtfläche (in km²) 9.690

Siedlungs- und Verkehrsfläche (in km²) 1.038

Landwirtschaftsfläche (in km²) 4.040

Waldfläche (in km²) 4.115

Wasserfläche (in km²) 151

Naturschutzgebiete (in km²) 61

Landschaftsschutzgebiete (in km²) 4.320

Naturparks (in km²) 5.017

S 27S 26

BDS VOR ORT BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016

{ Oberpfalz }

Terminvorschau Oberpfalz21. Januar, BDS Regensburg*

„Regensburg für Regensburger“ Führung durch das neue Druck- und Logistikzentrum der MZ

22. Januar, Nürnberger Oper*

Neujahrsempfang gemeinsam mit den Fränkischen Bezirken

22. Januar, 10.30 Uhr, BDS Regensburg*

Großer Neujahresempfang in der Sparkasse Regensburg

André JantziGeschäftsführer Oberpfalz Waldstraße 12 91284 Neuhaus Telefon 09156 / 926 758 1Fax 09156 / 926 758 2 [email protected]

Ihr Ansprechpartner

Die Finanzierung steht, die Rechtsform ist klar, der Business-Plan und die Checklis-ten sind geschrieben. Auch die Ziele sind definiert, das Alleinstellungsmerkmal aus- gemacht. Doch was dann? Wie geht es weiter? Steuerberater Ulrich Perchermei-er kennt die Tipps und Kniffe, mit denen sich das Unternehmen bereits in der Zeit kurz nach der Gründung so aufstellen lässt, dass es später mit einfachen Mitteln gesteuert werden kann.

Im Internet finden sich einige gute Ratschlä-ge zum Thema, wie das Unternehmen gut aufgestellt werden kann. Wirklich bewährt haben sich die folgenden Instrumente, mit de-nen sich das Unternehmen leicht steuern und überprüfen lässt:

Budget: Man plant die Ausgaben meist für ein Jahr und vergleicht das Ergebnis in einem Soll-Ist-Vergleich. Sinnvollerweise plant man natürlich auch die Einnahmen. So sieht man sehr schnell, ob Kosten aus dem Ruder lau-fen oder erwartete Umsätze ausbleiben und kann entsprechend gegensteuern. In der Pra-xis stellt man in der betriebswirtschaftlichen Auswertung die Soll-(Ziel)-Werte den tatsäch-lichen Ergebnissen gegenüber.Als Unternehmensgründer setzt man die Wer-te aus dem Business-Plan in der Finanzbuch-führung als Soll-Werte ein. Das heißt natürlich auch, dass man bereits bei der Erstellung des Business-Plans den Aufbau und die Methodik der Finanzbuchführung beachtet. In der Praxis werden die aktuellen Zahlen der betriebswirt-schaftlichen Auswertungen häufig mit dem Vorjahr verglichen. Das täuscht gerne mal ein Steuerungsinstrument vor, bedeutet aber le-diglich die Möglichkeit, aus einer Vergangen-heitsanalyse Maßnahmen ableiten zu können.

milestones: Meilensteine sind ein Begriff aus dem Projektmanagement und beschreiben im Wesentlichen Ereignisse von besonderer Be-deutung. Man plant mithilfe von milestones etwa Zwischenergebnisse, Prüfungen dersel-ben und Entscheidungen über den weiteren Fortgang des Projekts „Unternehmensgrün-dung“. So kann man gezielt Fehlentwicklun-gen vermeiden. Ein Beispiel für einen Einzel-handel mit Mode: „Bis zum Ende eines vorher

Erfolgsfundament rechtzeitig legen Ausflug nach Niederösterreich

Anfang September unternahm der Ortsverband Freudenberg einen Ausflug zur Partnergemeinde Grafenegg in Niederösterreich. Die BDS-Mitglieder wurden im Rathaus von Bürgermeister Anton Pfeiffer be-grüßt. Neben Besichtigungen lokaler Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss von Grafenegg, ging es vor allem um die Wirtschaft. Es dauerte daher auch nicht lange, bis sich eine rege Diskussion über beispielswei-se Steuer- und Abgabensysteme entwickelt hatte. Auch 2017 wird es wieder eine Mitgliederreise geben.

Neuer Vorstand im Ortsverband Lappersdorf

Durch den Rücktritt der langjährigen Vorsitzenden Waltraud Mittermai-er und des gesamten Vorstandsteams waren im September für den BDS Lappersdorf Neuwahlen notwendig. Alle Vorstandsämter wurden einstimmig neu besetzt: Gewählt wurden Katharina Seltenreich (Erste Vorsitzende), Antonia Lang und Robert Hanshans (Stellvertreter), Wolf-gang Schedl (Kassierer), Ernst Zirngibl (Schriftführer), Ute Ößelmann und Wolfgang Metzger (Beisitzer), und Michael Schmidl und Bernhard Branekow (Kassenprüfer).

Jahreshauptversammlung BDS Regensburg

Bei der diesjährigen Hauptversammlung des BDS Regensburg Ende September stand vor allem das Thema „Mit Smart Working zu mehr Gewinn und zufriedenen Mitarbeitern“ im Mittelpunkt. Die Referenten Steff Reuß und Hans J. Schmid gingen dabei vor allem auf die Anwend-barkeit in mittelständischen Unternehmen ein. Erfreuliches hatte danach der 1. Vorsitzende Ulrich Perchermeier zu berichten. Wegen steigender Teilnehmerzahlen wird das Format „Un-ternehmer-Mittag“ auch 2017 weitergeführt. Auch die Regensburger AzubiAkademie startet wieder in ein neues Jahr. Zum Abschluss wurde das Branchenverzeichnis „Hallo Nachbarn“ von FAKTOR Z und der re-giostart GmbH vorgestellt, das es in mehreren Ortsverbänden als Print bereits gibt und jetzt auch online zur Verfügung steht – ein modernes Mittel zur Mitgliedergewinnung wie zur Darstellung des Verbandes.

Mit Impulsvortrag gegen Bürostress

Der fünfte Impulsvortrag „Optimierte, digitale Kommunikation – in-tern & extern“ von Johannes Schwärzler war eine Kampfansage an die Zeitfresser im Büroalltag. Aus eigener Erfahrung hat Schwärzler dies zu seinem Geschäft gemacht – mit der passenden optimierenden Soft-ware, um mehr Zeit für sich und seine Familie zu haben.

OV Freudenberg zu Besuch in der TechBase Regensburg

Besuch der Vorstandschaft in der Regensburger Niederlassung von Wasotech: Dominik Wagner gab einen interessanten Einblick in das Tagesgeschäft und einen Überblick über das Leistungsspektrum seiner Firma. Die Entwicklung von kundenspezifischen, technischen Lösun-gen, insbesondere im Bereich Software, ist das Aufgabengebiet seiner Firma. Seit 2009 sind somit zahlreiche SW-Lösungen von klein bis groß nach den Wünschen der Kunden entstanden – inzwischen mit zehn Arbeitsplätzen, Tendenz steigend.

definierten Monats soll die Zusammenarbeit mit dem Markenhersteller XY fixiert sein“; wenn dieses Zwischenergebnis erreicht ist, geht man in die nächste Phase – vielleicht das entsprechende Marketing oder den Abruf der nächsten Tranche der Finanzierung? Milesto-nes lassen sich sehr gut auch grafisch darstel-len und sind idealerweise bereits vor der Grün-dung des Unternehmens definiert.

Benchmarking: Dieser Begriff beschreibt ei-nen simplen Vorgang, nämlich der ständige und systematische Vergleich der eigenen Pro-dukte oder Dienstleistungen mit denen der Konkurrenz. Dabei kann man feststellen, wel-che Unterschiede es zu anderen Unternehmen gibt, warum sie bestehen und ob es Verbesse-rungsmöglichkeiten gibt. Als Unternehmens-gründer hat man sich über die Konkurrenz be-reits informiert und setzt dies nun in die Praxis um. Hier ist auch die Methode „Best practice“ zu nennen: Dabei ermittelt man, was die Bes-ten der Branche machen, welcher Standard erwartet wird und welches Geschäftsmodell erfolgreich sein kann. Benchmarks kann man auch im eigenen Unternehmen ganz trivial über Kennzahlen oder Leistungsvorgaben set-zen: So kann man beispielsweise den Forde-rungsbestand nicht nur absolut messen, son-dern auch bezogen auf den Umsatz und sich damit schnelle Kenntnis verschaffen. Oder Sie messen in einem Dienstleistungsunternehmen die abrechenbaren Stunden der Mitarbeiter im Verhältnis zur gesamten erbrachten Arbeits-zeit. Wichtig ist nun, die Zielvorgabe, also den gewünschten Wert, auch zu erreichen.

Balanced scorecard: Diese etwas komplizier-tere Methode eignet sich wunderbar für die Messung, Dokumentation und Steuerung der Aktivitäten eines Unternehmens. Das Unter-

nehmen wird aus folgenden Perspektiven be-trachtet: Finanzperspektive, Kundenperspekti-ve (externe Beziehungen), Prozessperspektive (interne Organisation) und Potentialperspektive (Bereich Mitarbeiter). Die jeweiligen Perspekti-ven werden untersucht und sehr genau unter die Lupe genommen. Dann werden monetäre und nicht monetäre Kennzahlen definiert, die ihrerseits in einem ausgewogenen Verhältnis (balance) stehen. Daraus ergeben sich Hand-lungsmöglichkeiten. Nun muss man noch Ziele definieren, deren Umsetzung in Aktionen leicht messbar, kontrollierbar sein muss. Ziel – Aktion – Kontrolle.

Die Erfahrung zeigt, dass die Potentialperspek-tive den wesentlichen Anteil an der Weiterent-wicklung des Unternehmens hat. Im eigenen Know-How und im Know-How der Mitarbei-ter liegt der Erfolg des Unternehmens. Den Umsatz kann man ja auch nicht von heute auf morgen um beispielsweise 30 Prozent stei-gern, wohl aber bei sich und bei den Mitar-beitern Potential entwickeln, das den Kunden vom Unternehmen überzeugt und letztlich Umsatz generiert. Die Planung des Unterneh-mens mithilfe der balanced scorecard bereits bei der Gründung bedeutet einen großen Bei-trag zum Erfolg.

All diese und weitere Instrumente sind dar-über hinaus nicht für Neugründungen und Existenzstarter interessant. Auch bestehende Unternehmen können sie nutzen, um die Effi-zienz, die Kundenzufriedenheit und natürlich den Umsatz des Unternehmens zu erhöhen.

*Uhrzeit und / oder Veranstaltungsort werden noch bekannt gegeben

Ulrich Perchermeier ist seit 1991 als Steuerberater aktiv. Er hat sich auf den Fachbereich Sanierung und Insolvenzverwaltung (DStV e.V.) spezialisiert und berät Kunden aus Regensburg und Umgebung. Weitere Informationen gibt es unter [email protected].

S 29S 28

BDS VOR ORT BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016

{ Schwaben }

Gründungen beziehungsweise Unter-nehmer-Existenzen beginnen ganz un-terschiedlich. So unterschiedlich wie die Situationen sind auch die Finanzierungs-möglichkeiten. Ein Überblick.

Vor der Suche nach KapitalEin Punkt, den Gründer oder Unternehmer immer beachten sollten, bevor sie sich auf die Suche nach geeignetem Kapital machen, ist der Kapitalbedarf. Dieser kann von Projekt zu Projekt immens variieren. Ist der Kapitalbedarf hoch, beispielsweise bei einer Übernahme, muss anders kalkuliert werden, als wenn sich jemand zunächst im Nebenberuf selbständig macht.

EigenkapitalPersönliche Kredite an Gründer, die dieses Geld als Eigenkapital in das neue Unternehmen als Startkapitel einbringen möchten, lehnen Ban-ken oftmals ab. Ihnen fehlen die gewünschten Sicherheiten. Vor allem dann, wenn der Ei-genanteil zu niedrig ist, muss für zusätzliches Eigenkapital gesorgt werden. Eigenkapital sind zunächst einmal die finanziellen Mittel, die ein Unternehmer selbst, dessen Familie oder des-sen Freunde zur Verfügung stellen. Der Vorteil hierbei ist klar: Wer über sein eigenes Geld ver-fügt, muss erst einmal nur sich selbst und dem unmittelbaren sozialen Umfeld Rechenschaft ablegen. Es birgt aber auch Gefahren: Oft waren vor den finanziellen Verbindungen be-reits emotionale da – und die können mitunter schwer unter Druck gesetzt werden, wenn der erwartete Erfolg ausbleibt.Unternehmer können auch auf Partner und Gesellschafter setzen. Das sind Mitunterneh-mer, die wiederum ihr Eigenkapital beisteu-ern. Neben dem unmittelbaren finanziellen Zuwachs, kommt von Seiten der Partner noch technisches Know-How in das Unternehmen. Mehr Partner bedeuten allerdings auch mehr Mitsprache. Ebenso zum Eigenkapital gehört auch das Be-teiligungskapital. Es gibt einige auf Neu-Grün-dungen spezialisierte Beteiligungsgesellschaf-ten, manchmal auch Inkubatoren oder Venture Capital Gesellschaften genannt, die für Neu-gründungen Eigenkapital zur Startfinanzierung zur Verfügung stellen. Gleichzeitig begleiten sie die Gründer oftmals eng, bieten personelle

Ohne Moos nix los

Unterstützung, Kontakte für Absatz- und Be-schaffungsmöglichkeiten und so weiter mit an. Aber auch öffentliche oder quasi öffentliche In-stitute, wie beispielsweise die Bayerische Betei-ligungsgesellschaft (BayBG) bietet für Gründer Beteiligungen an.

FremdkapitalWer die nötigen Mittel nicht aus eigener Kraft aufbringen kann, der muss auf Fremdkapital setzen. Ein klassischer Geldgeber sind hier die Banken mit einem Kredit. Aber: Banken oder Sparkassen vergeben nur dann Kredite, wenn sie sicher sind, das geliehene Geld auch zurück-zubekommen. Dafür braucht man Sicherhei-ten: das Erfolg versprechende Unternehmens-konzept und oder Grundstücke, Immobilien oder Bürgschaften. Immer notwendig hierzu ist ein gewisser Prozentsatz an Eigenkapital, da Banken nie eine 100-Prozent-Fremdfinanzie-rung gewähren werden.Wenn Kreditnehmer keine oder zu geringe Sicherheiten anzubieten haben, können priva-te (eher selten) oder öffentliche Bürgschaften der Bürgschaftsbanken weiterhelfen. Geld gegen Vertrauen: hier spielt das Rating eine große Rolle. Damit ist die Beurteilung der vo-raussichtlichen wirtschaftlichen Fähigkeit des (angehenden) Kreditnehmers gemeint, sei-nen Zahlungsverpflichtungen termingerecht nachzukommen. Dafür macht die Bank eine Bestandsaufnahme der Gesamtsituation des betreffenden Unternehmens. Resultat ist eine Art Gutachten über die Kreditwürdigkeit. Je nachdem wie hoch das Risiko für das Kredit-institut ist, fallen auch die Konditionen (Zinsen) für Kredite aus.Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Förder-mittel zu beantragen, etwa bei der Förderbank Bayern (LfA) oder bei der KfW Bankengruppe. Der Vorteil: Sie bieten relativ günstige Konditi-onen, oftmals tilgungsfreie Jahre und je nach Förderungsprogramm sogar Haftungsfreistel-lung für die Hausbank. Damit werden Bankdar-lehen für die Restfinanzierung erleichtert.Dazu kommen Leasingmodelle: Diese sind in der Regel besonders attraktiv für Anlagegegen-stände, die frei handelbar sind. Dazu gehören KFZ oder LKW, oder auch Standardmaschinen wie Dreh-und Fräsmaschinen, Hobelbänke und so weiter, die gegen Zahlung monatlicher Ra-ten geleast werden.

Eine weitere Möglichkeit sind so genannte Mikrokredite. Diese zeigen stark wachsende Marktanteile auf niedrigem Niveau. Bei einem Mikrokredit werden kleinere Darlehenssum-men bis zu maximal 25.000 Euro zu unterneh-merischen Zwecken zur Verfügung gestellt.

Mezzanine Wikipedia definiert Mezzanine-Kapital oder Mezzanine-Finanzierungen als Sammelbegriff für Finanzierungsarten, die in ihren rechtlichen und wirtschaftlichen Ausgestaltungen eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital darstellen. Viele Beteiligungsgesellschaften und öffentliche Institute haben sich auf die Vergabe von Mezzanine–Kapital spezialisiert. Dadurch können die Gründer unterstützt werden, an Bankdarlehen zu kommen, weil die Banken diese Mittel meist als Eigenkapitalersatz aner-kennen und somit die geforderte Eigenkapital-quote erreicht werden kann. Zu den charakteristischen Eigenschaften von Mezzanine-Kapital zählen zum einen Nach-rangigkeit: Für gewährtes Mezzanine-Kapital wird oftmals ein Rangrücktritt vereinbart, der dazu führt, dass im Falle einer Insolvenz das Mezzanine-Kapital erst nach den „norma-len“ Gläubigern bedient wird (jedoch vor den Eigenkapitalgebern). In diesem Fall wird das Mezzanine-Kapital oftmals als wirtschaftliches Eigenkapital betrachtet, da es insofern für Verluste mithaftet. Zum anderen gehören die Rückzahlungsverpflichtungen dazu: Im Gegen-satz zu Eigenkapital steht Mezzanine-Kapital in der Regel nur für eine bestimmte Zeitspan-ne zur Verfügung und muss anschließend zu-rückgezahlt werden. Es handelt sich aber in der Regel um langfristige (das heißt mehrjährige) Finanzierungen.

Herbert A. Geiger ist ge-prüfter ESUG-Berater und der Geschäftsführer geiger company compass GmbH. Zudem engagiert er sich als stellvertretender Bezirksvor-sitzender beim BDS Schwa-ben. Weitere Informationen unter www.geigercc.de.

Ihre Ansprechpartnerin

Nicole SchwabGeschäftsführerin SchwabenAn der Schießmauer 2389359 KötzTelefon 08221 / 367 388 2Fax 08221 / 367 388 [email protected]

Terminvorschau Schwaben1. Februar, ab 19 Uhr, Gasthof Zahler, Röfingen

Vortrag „Strafrechtlicher Erste-Hilfe-Kurs für (unfreiwillige) Kontakte mit Polizei und Steuerfahndung“ mit Fachanwalt Georg Zengerle

20. und 21. Mai, Füssen*

„Wir in Füssen“

23. Juni, Vöhlinschloss in Illertissen*

BDS-Sommerempfang

*Uhrzeit und / oder Veranstaltungsort werden noch bekannt gegeben

Betriebsbesichtigung bei Liebherr

Mit 60 Mitgliedern war der BDS bei Liebherr Hydraulikbagger GmbH in Kirchdorf an der Iller zu Gast. Die interessierten Besucher erfuhren von Werksführer Geppert viele spannende Details aus 39 Jahren Betriebs-zugehörigkeit. Weltweit beschäftigt der Liebherr Konzern rund 41.500 Mitarbeiter. Nächstes Jahr ist die Besichtigung vom Werk in Ehingen geplant, in dem Mobil- und Raupenkrane gefertigt werden.

Forum Wirtschaft für Existenzgründung und Unternehmensnachfolge

Über viel positive Resonanz von Existenzgründern und Kommunalpoliti-kern konnte sich die Vorstandschaft des BDS Königsbrunn freuen, die mit einer Mischung aus Fachvorträgen und Infotischen eine Infoplattform für Existenzgründer geschaffen hatte. In einstündigen Vorträgen ging es um Nachfolgemanagement, Existenzgründung, Förderzuschüsse, Finanzierungswege und steuerliche Aspekte. Das Konzept kann so eins zu eins in anderen Ortsverbänden umgesetzt werden.

„No Limits“ Motivationsabend mit Joey Kelly

Wie schaffe ich mein Ziel? Einer, der seine Ziele konsequent verfolgt und eindrucksvoll seinen Lebensweg geht, ist Joey Kelly: Unternehmer und Sportler mit Ausdauer, Willen und Leidenschaft. Anfang Oktober war er zu Gast beim BDS Schwaben und lockte über 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien ins Porsche Zentrum Augsburg, wo er mit viel Humor aus seinem Leben mit der „Kelly Family“ und von seinen Abenteuern erzählte. Er brennt für das, was er tut und zeigte, dass mit der richtigen Motivation die Möglichkeiten grenzenlos sind. Im An-schluss nutzten noch viele die Gelegenheit für ein Erinnerungsfoto mit dem Extremsportler. Nicht nur wegen der Weinverkostung durch den Weinladen Lemberger aus Gersthofen wird der Abend als gesellig in Er-innerung bleiben, sondern auch durch die Vielzahl der Gäste aus dem Großraum Augsburg, die den Abend rege zum Netzwerken nutzten.

Moderator Dirk van Elk stellt die Referenten vor: Existenzgründercoach Kornelia Enthart, Dr. Alois Huber vom Verband Deutscher Fördermittelberater, Steuerberater Georg Büchele und Finanzierungsspezialist Herbert Geiger

S 31S 30

BDS VOR ORT BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016

{ Niederbayern }

Ihr Ansprechpartner

Reinhold WalterGeschäftsführer NiederbayernVachenlueg 50 83454 Anger-VachenluegTelefon 08656 / 989 840Fax 08656 / 989 [email protected]

Terminvorschau Niederbayern23. Januar, BDS Tiefenbach*

Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen

26. Januar, BDS Geisenhausen*

Vortrag „Steuerrechts-Update für Selbständige: Das ändert sich 2017“ mit Referentin Margit Nazareth

18. Februar, BDS Ergolding*

9. Ergoldinger Bürgerball Schwarzweiss

*Uhrzeit und / oder Veranstaltungsort werden noch bekannt gegeben

Diana Weindl startete vor zwei Jahren ihren eigenen Catering-Service. Dann ka-men Kunden, Preise und der Erfolg. Der Wunschtraum eines jeden Selbständigen. Doch nur weil sich der Erfolg einstellt, verschwinden die Probleme nicht – im Ge-genteil, es kommen neue hinzu.

Als Unternehmerin nehme ich meine Verant-wortung für Mensch und Umwelt ernst. Daher war es ein logischer Schritt für mich, mit der Gründung meines Unternehmens aktiv diese Verantwortung auszuleben. Aus Überzeu-gung wollte ich bei meinem Catering-Service ausschließlich regionale Lebensmittel in zerti-fizierter Bio-Qualität anbieten. Das Konzept beinhaltet auch eine soziale Dimension: am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen zu be-schäftigen und ihnen eine Chance zu bieten, dabei das Konzept wirtschaftlich darzustellen und marktübliche Preise anzubieten.

Von der Idee zur UmsetzungNachdem die ersten Schritte gegangen waren – Business-Plan, Räume und Mitarbeiter fin-den, etc. – war es dann Mitte September 2014 soweit. Ich und meine Mitarbeiter – Menschen mit und ohne Handicap, die ihre Aufgaben mit Begeisterung und Engagement ausführen – lieferten täglich 160 Essen für zwei Schulen.Schon im Januar 2015 kamen die ersten Kin-dergärten dazu. Die Anfragen kamen sehr schnell, da unser Konzept bei den Einrich-tungen großen Anklang findet. Das erregte schließlich auch das Interesse der Jury des Nie-derbayerischen Gründungspreises. Für mein Unternehmen wurde mir 2015 der 1. Platz für das beste Konzept verliehen.

Wenn der Erfolg anklopftDa ich mich von Beginn an vom Hans-Lindner-Institut in Arnstorf beraten ließ, war die Aus-sicht auf Erfolg durchaus realistisch, jedoch nicht in dieser Schnelligkeit zu erwarten. Sehr bald aber stießen wir an unsere räumlichen Grenzen. Das Unternehmen hätte in Ergol-ding schon rein räumlich nicht mehr wachsen können, also haben wir 2015 schon begon-nen, neue Räumlichkeiten zu suchen – unse-re selbst umgebaute Küche mit insgesamt 60 Quadratmetern wurde sehr schnell zu klein. Im Herbst 2015 bekam ich so das Angebot der

Erfolg – und dann?!

Gemeinde Furth, die ehemalige Klosterküche zu besichtigen. Ein Glücksfall für mein Unter-nehmen.

Es galt, schnell die Entscheidung zu treffen, zu erweitern oder stehen zu bleiben und abzu-warten. Die Gründungsphase 2014 dauerte genau fünf Monate und war psychisch wie physisch sehr anstrengend. Einen Business-Plan schreiben, Kunden gewinnen, geeignete Betriebsräume finden und komplett sanieren und einrichten. Abgesehen davon, als alleiner-ziehende Mutter das Vorhaben von einer Bank finanziert zu bekommen. Und dann sollte ich schon expandieren?

Mit Herausforderungen umgehenMan kann, denke ich, nicht immer alles im Voraus planen, sondern muss versuchen, aus Fehlentscheidungen etwas Positives heraus-zuziehen. Ich habe mir persönlich immer die Frage gestellt, was ich will und dann diesem Gefühl nachgegeben. Kompetente Beratung in der Gründungsphase halte ich zudem für ein absolutes Muss. Aber natürlich soll man sich auch auf sein eigenes Bauchgefühl verlas-sen. Wenn ich zurückdenke, würde ich eigent-lich alles wieder so machen, da immer wieder jeder Schritt zum nächsten geführt hat. Daher fiel die Entscheidung, weiterzugehen und das Angebot in Furth anzunehmen. Das hieß na-türlich wieder, Kraft, Zeit und auch Finanzielles

zu investieren. Wachstum und Erfolg bedeu-ten gleichzeitig auch Investition.

Besonders schwierig war es für mich persön-lich, Chefin-Sein zu lernen. Es kommen auf einmal Dinge auf einen zu, die man selbst erst lernen muss. Auch einmal eine harte und un-angenehme Entscheidung zu treffen, wie bei-spielsweise die Entlassung eines Mitarbeiters.

Mit Mut in die SelbständigkeitTrotz allem habe ich noch nie bereut, diesen Weg gegangen zu sein. Es macht jeden Tag Spaß, in die Firma zu fahren, und wieder an-zufangen. Ich denke, man sollte nicht aufhö-ren, sich weiterzuentwickeln und sich nicht scheuen, auch neue Wege zu gehen. Bei mir ist alles gut gegangen. Der Erfolg hat mich und meine Mitarbeiter nicht aus der Form ge-worfen – im Gegenteil. Wir hatten durch gute Kontakte, kompetente Beratung und viel Fleiß die Möglichkeit das Unternehmen weiterzu-entwickeln. Man muss offen sein und den Mut haben, Gelegenheiten zu nutzen. Dann kann der Erfolg immer weiter gehen: Ab September 2017 werden wir die ersten Ausbildungsplät-ze anbieten. Geplant für 2018 ist, das Kloster, in dem unsere Küchenräume sind, zu einem Tagungshaus teil-umzubauen. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben.

Fachvortrag: Mit der Marke zum Erfolg

Wer sich unter dem Thema „Faszination Marke“ nichts vorstellen konnte, war Ende Oktober beim BDS-Vortrag in Geisenhausen gut aufgehoben. Denn: Die Markenentwicklung und -etablierung ist ein wichtiges Thema für den Erfolg eines Unternehmens. Einer der Refe-renten, Markus Pühringer, präsentierte den Besuchern die Themen an anschaulichen Beispielen: Beispielsweise ist die Markenaussage von Cola eine andere als die von Pepsi – und das kann bare Münze wert sein. Auch bei den Vorträgen des damaligen BDS-Präsidenten Marco Altinger und Christian Hess ging es um die Glaubwürdigkeit und Au-thentizität sowie die Vermarktung eines Markennamens. Der Abend, der durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medi-en, Energie und Technologie gefördert wurde, gab einige Impulse, die die rund 50 Selbständigen für ihre eigenen Unternehmen mitnehmen konnten. Die große Teilnehmerzahl freute vor allem Christian Pöhner (1. Vorsitzender des erst kürzlich gegründeten BDS Geisenhausen), der Vorfreude auf weitere innovative Formate in naher Zukunft weckte.

Infoabend zur Vorsorgevollmacht

Alle interessanten Fragen rund um das Thema „Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung“ konnten die BDS-Mitglieder des BDS Kleines Vilstal bei einem eigens organisierten Vortragabend loswerden. Refe-rent Michael Lingenberg ging dabei auf alle wesentlichen Aspekte der Thematik ein: Für welche Fälle muss Vorsorge getroffen werden? Was gibt der Gesetzgeber vor? Oder auch: Was ist der Unterschied zwi-schen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung?

BDS-AzubiAkademie Landshut startet ins neue Schuljahr

Mitte Oktober startete die BDS-AzubiAkademie in Landshut – mit 20 neuen Azubis (aktuell 58 Teilnehmer aus elf Firmen). Unter anderem stehen Themen wie Selbstmanagement und Zeiteinteilung auf dem Plan. Weitere Informationen zum Ablauf sowie zur Anmeldung gibt es bei Michael Schmid, Leiter BDS AzubiAkademie Landshut, unter 0871/9 53 61 300 oder [email protected].

Unternehmerfrühstück beim BDS Landshut

Gemütlich zusammen frühstücken und Neues lernen – das ist das Motto des Unternehmerfrühstücks des BDS Landshut. Fast 60 Unter-nehmer ließen sich deshalb die neueste Ausgabe des Formats zu den Themen Digitale Zukunft, Fahrzeugortung für Firmenwagen, sowie Einbruchschutz nicht entgehen. Weitere Informationen zu Veranstal-tungen des BDS Landshut gibt es beim Vorsitzenden Marco Altinger, unter 0871/4307474 oder [email protected].

Betriebsbesichtigung beim BDS Kleines Vilstal

Der Chef von Högl & Mandlmeyer GmbH persönlich, Markus Högl, führte die interessierten Teilnehmer der Betriebsbesichtigung des BDS Kleines Vilstal durch den Gärtnereibetrieb. Erst vor wenigen Jahren hatte die Firma massive Umbau- und Renovierungsarbeiten gestemmt. Doch auch die Tätigkeitsbereiche und internen Abläufe der Firma wur-den bei dem Besuch erklärt.

Netzwerken mit XING

Ende Oktober ging es im BDS Tiefenbach nur um ein Thema: „Netzwer-ken für Selbständige – erfolgreiche Neukundenakquise mit XING & Co“ von Referent Florian Schwarzbauer. Vor interessierten BDS-Mitgliedern ging er auf die folgenden Fragen ein: Was sind die Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Netzwerken und warum ist gerade die Businessplattform XING so interessant für die Neukundenakquise? In der anschließenden Diskussionsrunde konnten die Teilnehmer ihre drängendsten Fragen loswerden.

Diana Weindl betreibt seit 2014 das LeckerschmeckerCatering in Furth. Zusammen mit ihren Mitarbeitern – mit und ohne Handicap – bereitet sie täglich 800 Essen zu. Sie wurde 2015 mit dem Niederbayerischen Gründungspreis ausgezeichnet. Weitere Informationen unter www.catering-leckerschmecker.de.

S 33S 32

BDS VOR ORT BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016

{ Oberbayern West }

Ihr Ansprechpartner

Uwe JennerweinGeschäftsführer Oberbayern WestMarktstraße 2 - 4 Postfach 11 51, 83631 Bad TölzTelefon 08041 / 791 949 8Fax 08041 / 793 792 [email protected]

Terminvorschau Oberbayern West1. Halbjahr 2017*

Runde Tische für die zwölf Landkreise

Quartalsweise

Bezirksvorstandssitzungen

21. Juni, Weilheim-Schongau*

Abschlussveranstaltung BDS-AzubiAkademie Weilheim-Schongau

14. Juli, Pfaffenhofen*

Abschlussveranstaltung BDS-AzubiAkademie Pfaffenhofen

*Uhrzeit und / oder Veranstaltungsort werden noch bekannt gegeben

Landrat Knapp bei Bezirksversammlung

Tourismus, Politik und der akti-ve Mittelstand: Bei der diesjäh-rigen Delegiertenversammlung des Bezirksverbandes Oberbay-ern West sprach Gastredner und Landrat Anton Knapp vor fast 50 Teilnehmern spannende Themen an. Knapp berichtete über die Vor- und Nachteile der Vollbeschäftigung, wie sie im Landkreis Eichstätt vorherr-schen. So sei es für die Betrie-be bei den Ausbildungs- wie den Fachkräften teilweise eine Herausforderung, die vorhan-

denen Stellen zu besetzen. Dazu komme, bedingt durch den Nach-frageüberhang, ein hohes Lohn- und Gehaltsniveau, das es gerade mittelständischen Unternehmen schwerer mache. In Sachen Tourismus sieht sich der Landkreis gut aufgestellt. Landrat Knapp würde sich den-noch die eine oder andere unternehmerische Investition in den Touris-mus wünschen.

Erfolg für BDS Schongau: Stadt senkt Gewerbesteuerhebesatz

Bereits beim ersten gemeinsamen Wirtschaftsempfang von Stadt und BDS-Gewerbeverband Schongau war die im Frühjahr durchgeführ-te Gewerbesteuererhöhung auf 380 Punkte massiv kritisiert worden. Daraufhin hatte Bürgermeister Falk Sluyterman Gesprächsbereitschaft angekündigt. Beim anschließenden Runden Tisch im Juli fanden sich Vertreter des BDS, der Wirtschaft und die Fraktionsvorsitzenden zu-sammen. Bei der angeregten Diskussion nahmen die Fraktionsvorsit-zenden die Stellungnahmen des BDS-Gewerbeverbandes sowie der einzeln vertretenen Firmen interessiert auf: Auf dieser Basis einigte man sich im Schongauer Stadtrat schließlich auf eine Herabsetzung des He-besatzes auf 350 Punkte mit 13:10 Stimmen.

30 Jahre Werdenfelser Herbstausstellung

Bereits seit drei Jahrzehnten begeistert die „Werdenfelser Herbstaus-stellung“ einige hunderttausend Zuschauer. Im Zugspitzdorf Grainau fand sie dieses Jahr zurück zu ihren Wurzeln: Die zahlreichen Besu-cher erwartete am vorletzten Oktoberwochenende eine attraktive Leis-tungsschau der regionalen Betriebe und damit „Wirtschaftsförderung pur“. An 80 Messeständen, im und um das Grainauer Kurhaus, konn-ten die Besucher erleben, was Handwerker und Gewerbetreibende im Landkreis zu bieten haben. Dabei gab es enorm viel Neues und eine Menge an Innovationen zu entdecken. Nicht nur die Besucher, auch die Aussteller konnten damit auf ein erfolgreiches Wochenende zu-rückblicken.

Das Netzwerken und der Erfahrungsaustausch kamen ebenfalls nicht zu kurz und wurden beim anschließenden gemeinsamen Essen groß-geschrieben.

Julia Holzvoigt hat sich mit ihrem Café einen Traum erfüllt. Innerhalb kürzester Zeit musste sie dafür die rechtlichen For-malia, den Umzug und den Umbau stem-men. Wie sie das geschafft hat? Mit Kon-takten zu anderen Selbständigen.

Frau Holzvoigt, wie sind Sie zu Ihrem Café gekommen?Im April gelang es meinem Mann und mir nach langem Hin und Her, eine Immobilie im Herzen meiner Heimatgemeinde Wolnzach zu kaufen. Da ich eine Ausbildung als Restaurantfachfrau in München absolviert habe und mein Herz an der Gastronomie hängt, war dies der perfek-te Zeitpunkt: Die Kinder verlassen das Haus, mein Mann hat eine neue Herausforderung im Beruf und dann eben die Verfügbarkeit eines Objektes in dieser Lage. Es war für mich klar, dass ich zugreifen musste. Klar war mir aller-dings auch, dass die Eröffnung meines Tages-Cafés im Juli sein sollte, damit die umsatzstar-ken Sommermonate den Start erleichtern. Es lag viel Arbeit innerhalb kürzester Zeit vor uns.

Vor welchen Problemen standen Sie?Wolnzach liegt in einer der wirtschaftlich stärksten Regionen Deutschlands und dem-entsprechend schwer ist es auch, Handwerker zu bekommen. Dies ist keine Frage des Preises, sondern einfach der Verfügbarkeit. Von daher gab es etliche Skeptiker, die meinten, dass der Umbau nebst Eröffnung so schnell nicht funk-tionieren würde.

Kontakte nutzen, Erfolg planen

Wie haben Sie es dennoch geschafft?Hier half mir aber meine langjährige Zugehö-rigkeit zum Gewerbeverband Wolnzach, des-sen Vorsitzende ich seit einigen Jahren auch bin. Ich habe mich in den vergangenen Jahren immer wieder für „meine“ Gewerbetreiben-den eingesetzt. Dafür habe ich in den Wo-chen des Umbaus so viel Unterstützung und Zuspruch erhalten. Was ganz besonders wich-tig war, waren die Unternehmen, die sich für mein Bauvorhaben Zeit genommen und sich freigeschaufelt haben.

Wie muss man sich das vorstellen?Es begann bereits bei den Abbrucharbeiten, die wir zur Gestaltung des Innenraums durch-führen mussten. Schnell waren helfende Hän-de vor Ort und schafften es in einem Kraftakt innerhalb von nicht einmal einer Woche, den gesamten Innenraum umzugestalten. Dies al-les geschah in enger Zusammenarbeit mit an-deren Gewerken. So wurden im gleichen Zuge bereits die Kernbohrungen für die benötigten Durchbrüche vorgenommen, die Statikerin beaufsichtigte die Arbeiten und die Überga-be auf die nachfolgenden Gewerke klappte als Zusammenspiel relativ reibungslos. Kurz danach begannen die Installationen für die Sanitäreinrichtungen und auch die gesamte Gestaltung des Lokals musste erfolgen.

Was war für Sie wichtig beim Arbeitsprozess?Das Wichtigste für mich war sicherlich, Kom-petenzen auch abzugeben. Durch meine en-gen Kontakte im Gewerbeverband war mir klar, wer mir bei welchen Fragen helfen kann. Diese Hilfe habe ich dann auch dankend ange-

nommen. Beispielsweise hat mich der Elektro-installateur beraten, wo wie viele Steckdosen hinmüssen. Genauso wie mein Architekt, der sich um Fragen der Zulassung gekümmert hat. Dazu kommt noch der hohe Einsatz, den alle Beteiligten gezeigt haben: Häufig konnten die Handwerker so kurzfristig erst am spä-ten Nachmittag vorbeikommen oder gar am Samstag auf der Baustelle arbeiten. Ich bin sehr froh, dass wir das ohne Beschwerden und Ärger geschafft haben. Aber nicht nur die Handwerker, auch die anderen „weichen“ Arbeiten drum herum liefen Hand in Hand. So hat sich die Werbeagentur direkt mit dem Un-ternehmen für die Drucksachen in Verbindung gesetzt und auch die Berufskleidung wurde rechtzeitig bedruckt und geliefert.

Wie lief es bei den Behörden?Es wird zwar oft über die Bürokratie in un-serem Land geschimpft, aber ich denke, es ist vor allem wichtig, die beteiligten Stellen rechtzeitig und umfassend zu informieren. Als bereits kurz nach dem Kauf des Objektes klar war, dass dort ein Café entstehen würde, habe ich alle Institutionen informiert und diese vom ersten Tag an mit eingebunden. So konn-ten Genehmigungen und Verwaltungsakte in-nerhalb kürzester Zeit erfolgen. Mit genügend Planung und Zeitaufwand kann gewährleistet werden, dass auch das Gesundheitsamt oder das Gewerbeaufsichtsamt keine Steine in den Weg legen.

Julia Holzvoigt engagiert sich seit vielen Jahren im BDS. In ihrem Café beschäftigt sie derzeit vier Vollzeitkräfte und insgesamt acht Aushilfen.

»Wie sie das geschafft hat? Mit Kontakten

zu anderen Selbständigen.«

S 35S 34

BDS VOR ORT BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016MEINBDS 04/2016

{ Oberbayern Ost }

Wer eine gute Idee hat, der braucht oft Geld, um diese zu verwirklichen. Eine Möglichkeit, die nötigen Mittel zu be-kommen, ist die Förderung für Existenz-gründer, wie Michael D. G. Wandt erklärt.

Die Finanzierung von Unternehmen gelingt durch geschickte Kombination von Finanzie-rungsbausteinen. Die Förderung hilft, zu je-dem Zeitpunkt, ausreichend viel Liquidität zur Verfügung zu haben.

Zuerst ist zu klären, ob es eine Finanzierungs-lücke gibt. Diese entsteht, wenn Eigenmittel plus verfügbare Sicherheiten kleiner sind als der Kapitalbedarf. Diese Lücke gilt es zu de-cken, um eine Finanzierung möglich zu ma-chen. Das geht häufig mit Fördermitteln, in-dem man entweder die Eigenmittel und/oder die Sicherheiten erhöht oder Mittel einbezieht, die ohne Sicherheiten vergeben werden.

Wer braucht wie viel Geld wofür?Förderungen stellen immer dieselbe Frage: „Wer braucht wie viel Geld wofür?• Das „Wer?“ ist die Frage nach dem Antragsteller (das Unternehmen) und seiner Gesellschafter. Abgeprüft werden Standort, Unternehmensgröße, Branche und (Existenz-) Gründung.• Die Notwendigkeit der Förderung („braucht?“) ist zu belegen. Daher kommt auch die Auflage, Förderungen vor Projekt- beginn zu beantragen beziehungsweise die Bewilligung abzuwarten.• Die Summe („wie viel Geld?“) muss be- kannt sein. Es gibt Förderprogramme, die bei 2.000 Euro aufhören und andere, die erst bei 50 Mio. Euro beginnen. • Die Verwendung der Gelder („wofür?“) bestimmt die Zuordnung zu geförderten Kosten/Investitionen (oder nicht). Jedes Programm ermittelt seine eigene Bemes- sungsgrundlage. So kann ein Entwick- lungsvorhaben mit 185.000 Euro Kapital- bedarf mit Zu- und Abschlägen eine Bemessungsgrundlage von 160.000 bis 285.000 Euro ergeben.

Die Finanzierung von Gründern und Selbständigen

Wichtig: Wer zuerst nach dem Geld schaut und dann nach der Idee, die er mit diesem Geld finanzieren kann, wird keinen Erfolg haben. Das Förderprogramm muss zur Idee passen und nicht umgekehrt.

Staffelung der FörderungDie meisten Gründungen passieren im Bereich von 10.000 bis 100.000 Euro Kapitalbedarf. Hierzu gibt es das ERP-StartGeld der KfW, das die Finanzierungsvolumina abdeckt und dabei der Bank eine Sicherheit von 80 Prozent des Kredites stellt. In dem hier dargestellten Bei-spielfall gliedert sich der Kapitalbedarf in Anla-gevermögen und maximal 30 Prozent Umlauf-vermögen und Kosten auf. Die Bankhaftung ist maximal 20 Prozent der Finanzierung.

Bei Finanzierungen zwischen 100.000 und 500.000 Euro gibt es eine kombinierte Finan-zierung. Es sind 15 Prozent Eigenmittel not-wendig, die verdreifacht werden können. So stehen bis zu 45 Prozent als wirtschaftliches Eigenkapital zur Verfügung. Darüber hinaus werden meist Gründungsdarlehen mit und ohne Bürgschaften der öffentlichen Hand verwendet. In dem hier angenommenen Fall gründet eine Person einen Produktionsbe-trieb und investiert in Anlagevermögen. Die Bankhaftung bleibt hier auch im Bereich von 20 Prozent der geliehenen Gelder und kann weiter reduziert werden.

Bei Gründungen im Volumen oberhalb von 0,5 bis 1,67 Mio. Euro (pro Existenzgründer) ver-ändert sich die Finanzierung noch einmal. Der Anteil der Eigenmittel muss mindestens fünf Prozent sein, jedoch mindestens 75.000 Euro pro Person. Das hier angenommene Beispiel geht von zwei Existenzgründern aus, die sich durch die Übernahme eines Unternehmens und eine Erweiterungsinvestition selbständig machen: Bei 3 Mio. Euro Investition müs-sen die beiden Gründer zusammen 150.000 Euro Eigenmittel aufbringen. Diese werden um 900.000 Euro auf 1,05 Mio. Euro erhöht. 0,2 Mio. Euro Zuschuss und 0,5 Mio. Euro Gründerbeteiligung erhöhen die verfügbaren Eigenmittel auf 1,75 Mio. Euro. Die restliche Finanzierung in Höhe von 1,25 Mio. Euro wird mit 70 Prozent Haftungsfreistellung vergeben.Bankrisiko 0,375 Mio. Euro. Hierbei wur-

de auch dargestellt, dass die Investition im Fördergebiet stattfindet. So wurde auch ein regionaler Zuschuss einbezogen. Durch die hier gestaltete Finanzierung wurde die Bank-haftung auf rund 13 Prozent der geliehenen Gelder reduziert.

Weitere Informationen• Förderdatenbank des Bundes: www.foerderdatenbank.de• LfA Förderbank Bayern: www.lfa.de• KfW Mittelstandsbank: www.kfw.de

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Einzelinsti-tute in Bayern und beim Bund, die spezielle Fördermittel vergeben. Zur optimalen Kombi-nation lassen sich Berater einbeziehen. Beim BKM Bundesverband Kapital für den Mittel-stand (www.kapital-mittelstand.de) können Unternehmer sich gut ausgebildete und Zer-tifizierte Fördermittelberater (FH) empfehlen lassen.

Michael D. G. Wandt ist stellvertretender Vorsitzender BKM und Vorsitzender BDU Fachverband Finanzierung. Der Maschinen-bauingenieur und Diplomkaufmann ist seit 1982 Jahren im Bereich Fördermittel für Un-ternehmen tätig und bietet in Kooperation mit der Hochschule Kaiserslautern den ersten universitären Studiengang zum Zertifizierten Fördermittelberater (FH) an. Dabei lernen Stu-denten berufsbegleitend, Unternehmen beim Fördermittelmanagement zu begleiten. Weite-re Informationen unter [email protected].

Ihr Ansprechpartner

Christian M. KlotzGeschäftsführer Oberbayern OstMarktplatz 1583355 GrabenstättTelefon 08661 / 92 91 82Fax 08661 / 92 91 [email protected]

BDS-Mitgliedsbetrieb Wenzel GmbH feiert 120 Jahre

Namensschilder für Ikea-Mitarbeiter, Aufbewahrungstigel für das Au-gen-Make-Up von Art Deco oder Klemmbretter für die Lufthansa: Seit 120 Jahren ist die Wenzel GmbH Spezialist für Kunststoffartikel aller Art. Inzwischen führt Heidi Wenzel das Unternehmen mit seinen rund 30 Mitarbeitern als Familienbetrieb. Besonders stolz ist sie deshalb da-rauf, dass nun nach ihrer Tochter Lorrain auch Sohn Maurice in den Betrieb einsteigt. Somit wird die 120-jährige Tradition der Firma in der nächsten Generation weitergeführt. Geschäftsführer Christian Klotz gratulierte im Namen des BDS Bayern und des Bezirks herzlich und dankte Heidi Wenzel auch für ihr Engagement im Vorstand des BDS-Ortsverbandes Waldkraiburg.

BDS-AzubiAkademie Region Mühldorf startet ab Februar

Die nächste BDS-AzubiAkademie steht in den Startlöchern: Die Orts-verbände Ampfing, Aschau am Inn, Buchbach, Heldenstein, Mühldorf, Schwindegg und Waldkraiburg bilden ab Februar 2017 eine gemein-same Plattform für die örtlichen Azubis. Ab sofort können sich inter-essierte Betriebe (Mitglieder und Nichtmitglieder) bei der regionalen BDS-Betreuerin Petra Schottenloher unter 08636/202204 anmelden. Weitere Informationen auch unter www.bdsazubiakademie.de.

BDS-Ortsverband Ainring feiert runden Geburtstag

Vor 20 Jahren wurde der BDS-Ortsverband Ainring aus der Taufe ge-hoben und ist seitdem aus der regionalen Verbandslandschaft nicht mehr wegzudenken. Angelika Gaßner und ihr Vorstandsteam führen seit vielen Jahren diesen inzwischen traditionellen BDS-Ortsverband an. Der BDS Bayern und auch der Bezirk wünschen Angelika Gaßner und ihrem Ortsverband weiterhin viel Freude und viele gute Themen für die örtliche Gemeinschaft der Selbständigen und Gewerbetreibenden.

Goldener Herbstmarkt in Poing

Bei leuchtend goldenem Herbstwetter kamen Ende Oktober rund 16.000 Besucher zum Poinger Marktsonntag. Über 100 Stände, of-fene Geschäfte und weitere Attraktionen waren geboten. Der Vorsit-zende des Gewerbeverbands, Günter Furtner (links im Bild), begrüßte zusammen mit Poings zweitem Bürgermeister Franz Langlechner die Besucher.

Foto: Wenzel GmbH

Foto: Petra Schottenloher

S 36 MEINBDS 04/2016 S 37MEINBDS 04/2016

BDS RATGEBER BDS RATGEBER

Achtsamkeit im Unternehmen

Mit ruhigem Gewissen abgesichert

Stress im Job, hohe Eigenansprüche, Ter-mine in der Freizeit, Straßenverkehr oder die ständige digitale Erreichbarkeit – laut einer kürzlich veröffentlichten Stressstu-die der Techniker Krankenkasse sind dies die häufigsten Stressfaktoren der Deut-schen. Eine Gegenbewegung heißt „Acht-samkeit“.

Unter dem Begriff Achtsamkeit wird die nicht-wertende und urteilsfreie Haltung verstanden, mit der eigenen Aufmerksamkeit im gegen-wärtigen Augenblick zu sein. Jeder kann ler-nen, die eigene Aufmerksamkeit zu lenken und sich auf Wahrnehmungen oder Gedan-ken zu konzentrieren, ohne diese sofort zu bewerten.

Dabei ist die Wirksamkeit dieses Prozesses in-zwischen wissenschaftlich belegt. Signifikante Effekte zeigen sich in einer reduzierten An-spannung und dem Anstieg der Konzentrati-onsfähigkeit sowie durch erhöhte Kreativität. Die Fehlerrate ist bei kognitionspsychologi-schen Tests um mehr als 25 Prozent gesunken.

All dies sind Faktoren, die das Thema Acht-samkeit interessant für Unternehmen und deren Mitarbeiter machen. Achtsamkeit im Unternehmen kann sehr facettenreich sein: Kommunikation, Zeitmanagement, Bespre-chungskultur und Selbstführung werden von Unternehmen unter dem Aspekt der Acht-samkeit betrachtet.

Wer verantwortungsvoll ein Unterneh-men führen möchte, muss sich auch mit dem Thema Versicherung beschäftigen. Denn auf vieles kann ein guter Unterneh-mer früh reagieren – nicht aber auf alles.

Für UnternehmerGerade Unternehmer brauchen andere Versicherungen als Arbeitnehmer.

AltersvorsorgeGerade gut verdienenden Selbständigen droht im Alter eine Versorgungslücke, weil sie häu-fig während der Erwerbstätigkeit gut verdie-nen, aber wenig oder nichts in die gesetzliche Rente einzahlen. Je früher sie privat vorsor-gen, desto besser.

RechtsschutzUnternehmer haften persönlich. Im deut-schen Strafrecht werden nicht die Firmen, sondern Mitarbeiter und Führungskräfte zur Verantwortung gezogen. Deshalb ist ein Straf-Rechtsschutz empfehlenswert.

BerufsunfähigkeitsversicherungJeder Fünfte wird im Laufe seines Lebens be-rufsunfähig. Vor der drohenden Versorgungs-lücke schützt eine Berufsunfähigkeitsversiche-rung.

KrankentagegeldIst ein Selbständiger krank, kann er kein Geld verdienen. Schon nach kurzer Zeit kann das zum Problem werden. Das Krankentagegeld schließt diese Einkommenslücken.

Kommunikation: Da an vielen Arbeitsplätzen mit elektronischen Medien gearbeitet wird, kann dort der achtsame Umgang mit E-Mails Thema sein. Beispielsweise werden Mitarbei-ter angehalten, nur an bestimmte Personen-verteiler Informationen zu senden und das „CC“ nicht inflationär zu gebrauchen. Ebenso wird empfohlen, E-Mails zu bestimmten Zeit-punkten am Block zu bearbeiten und nicht auf jede einzeln zu reagieren. Eine Werbeagentur in München stellte sich sogar selbst die Regel, dass zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr mor-gens kein E-Mail-Verkehr stattfinden soll.

Befragt man Arbeitswissenschaftler und Psychologen zu Arbeitsunterbrechungen und Multitasking, schlagen sie Alarm. Wer nur für drei Minuten aus einer Aufgabe herausgeris-sen wird oder sich selbst einer neuen Aufga-be zuwendet, braucht eine gewisse Zeit, um wieder auf demselben Stand zu sein wie vor der Unterbrechung. Dadurch geht wichtige Arbeitszeit verloren.

Besprechungskultur: Um Besprechungen effektiver zu machen, beginnen manche Un-ternehmen diese mit einer Schweigeminute. Der Hintergrund: Speziell Führungskräfte eilen häufig von einem Termin zum nächsten. Die Gedanken bleiben häufig noch bei vorherigen Sachverhalten hängen. Durch eine kleine Pau-se kann die Konzentration auf die bevorste-hende Besprechung enorm ansteigen. Zudem werden Besprechungen in einer achtsamen Unternehmenskultur zeitlich limitiert und der Ablauf sowie das Ziel vorher festgelegt.

Für MitarbeiterVersicherungen für Mitarbeiter sind für Unternehmen ein wichtiges Mittel, um Fachkräfte zu gewinnen und um Leis-tungsträger zu halten.

Betriebliche Altersvorsorge (bAV)Bei einer bAV lässt der Mitarbeiter einen Teil seines Bruttogehalts in die betriebliche Alters-vorsorge fließen, um neben der gesetzlichen Rente für den Ruhestand zu sparen. Zusätz-lich können Unternehmer ihren Mitarbeitern Berufsunfähigkeit- und Hinterbliebenenab-sicherung anbieten. Für geschäftsführende Gesellschafter und leitende Mitarbeiter gibt es speziell zugeschnittene Lösungen.

Betriebliche UnfallversicherungMit einer Firmen-Unfallversicherung werden Mitarbeiter vor den finanziellen Folgen eines Unfalls, weltweit und rund um die Uhr, ge-schützt – auch in der Freizeit.

Betriebliche Krankenversicherung (bKV)Von einer bKV haben Unternehmen und Mit-arbeiter etwas: Die Mitarbeiter bekommen kostenfrei zusätzliche wertvolle Gesundheits-leistungen, für die die gesetzliche Krankenver-sicherung nicht aufkommt, und das Unterneh-men hebt sich im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter von anderen ab.

Für den BetriebIm Laufe eines Jahres kann in einem Betrieb allerlei passieren. Je nach Bran-che gibt es unterschiedliche Risiken.

Betriebs- und Berufshaftpflicht- versicherungStößt zum Beispiel einem Kunden durch die Tätigkeit oder Produkte des Betriebs etwas zu und werden die Unternehmer dafür haft-pflichtig gemacht, springt die Betriebshaft-pflichtversicherung ein und übernimmt die Kosten für den Schaden. Unberechtigte An-sprüche wehrt die Versicherung ab.

Maschinenversicherung und Elektronik-versicherungSchon eine Fehlbedienung an Maschinen oder elektronischen Anlagen kann teure Reparatu-

Sarah Hirschauer ist seit 2014 Referen-tin für Gesundheitsmanagement bei der Initiative „Gesundwärts“. Dabei können Unternehmen und BDS-Mitglieder an Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheit teilnehmen. „Gesundwärts“ ist eine ge-meinsame Initiative der Gesundheitsorga-nisation Lech-Ammersee e. V. (Gesola) und der Manfred Spann GmbH.

Selbstführung: Nicht nur für Führungskräfte, auch für Mitarbeiter mit hoher Stressbelas-tung, kann Selbstführung ein wirkungsvolles Thema sein. Befragungen ergaben, dass Füh-rungskräfte dann besonders akzeptiert sind, wenn sie als authentisch wahrgenommen werden. Selbstreflexion und -führung als Basis für Authentizität kann im Rahmen von Acht-samkeitstraining erlernt werden. Ein solch mehrwöchiges Training kann mit einer Gruppe von zehn bis 25 Mitarbeitern direkt im Unter-nehmen durchgeführt werden – unabhängig von Aufgabe und Position. Geübt wird mit einem breiten Spektrum: achtsames Zuhören und Gespräche-Führen, Konzentration über einen längeren Zeitraum erhalten, achtsames Gehen und Essen, seine eigene Einstellung überprüfen und das Gedankenkarussell stop-pen. Da die Aufgaben einer Führungskraft zu einem großen Teil darin bestehen, komplexe Informationen schnell und effizient zu verar-beiten, hat derjenige einen Vorteil, der seine mentalen Ressourcen schnell aktivieren kann. Die Fähigkeit, in neuen mentalen Kategorien zu denken und Zugang zu neuen Ideen und Lösungen zu erhalten, wird durch Achtsam-keit sicherlich begünstigt.Selbst wenn Achtsamkeit kein Allheilmittel darstellt, deutet die Forschung darauf hin, dass nicht nur der einzelne Mitarbeiter, son-dern auch die Gesamtorganisation profitieren kann. Es scheint immer offensichtlicher zu werden, dass die Kultivierung von Achtsam-keit in unserer schnelllebigen Zeit dabei hilft, im Arbeitsalltag präsent, konzentriert und effektiv zu sein.

ren nach sich ziehen. Weil Unternehmer da-rauf angewiesen sind, dass ihre technischen Geräte funktionieren, ist es wichtig, diese im Betrieb abzusichern.

Werkverkehrs- und Warentransport- versicherungDamit Güter in Fahrzeugen versichert sind, braucht es eine Werkverkehrsversicherung. Bei einer Warentransportversicherung sind die Güter auch dann versichert, wenn sie von Drit-ten transportiert werden.

GebäudeversicherungEine Gebäude-Sachversicherung sichert gegen Schäden am Gebäude und dessen Bestandtei-len ab, unter anderem durch Brand, Leitungs-wasser oder Elementarereignisse.

Ertragsausfallversicherung bei BetriebsunterbrechungSei es ein Einbruch oder ein Hochwasser – schnell kann etwas passieren, das einen Be-trieb auf Wochen zum Stillstand bringt. Feste Kosten wie Miete, Pacht, Gehälter und Zinsen für Kredite laufen in dieser Zeit weiter, ohne Einnahmen. Eine Ertragsausfallversicherung sorgt dafür, dass derartige Kosten abgedeckt sind.

InhaltsversicherungIst die Betriebseinrichtung zum Beispiel nach einem Brand oder Einbruch zerstört, kommt die Inhaltsversicherung für die Wiederbeschaf-fung oder nötige Reparaturen auf.

RechtsschutzVor teuren Prozessen schützt eine Rechts-schutzversicherung, die unter anderem Ge-richtskosten, gesetzliche Anwaltsgebühren oder gerichtliche Sachverständigenkosten er-stattet.

Autor: Allianz Deutschland AG

Unter dem Begriff

Achtsamkeit wird die nicht-wertende und

urteilsfreie Haltung verstanden, mit

der eigenen Aufmerksamkeit im

gegenwärtigen Augenblick

zu sein.

S 38 MEINBDS 04/2016

Werden Sie jetzt Mitglied im Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. und profitieren Sie von Bayerns größtem branchenübergreifenden Netzwerk.

ImpressumHERAUSGEBER

BDS Service GmbH

Schwanthalerstraße 110, 80339 München

Verantwortlich im Sinne des Presserechts:

Ulla Widmann-Borst, 1. Vizepräsidentin BDS Bayern

Handelsregister München HRB 53365

Steuernummer 143/179/90538

Finanzamt für Körperschaften München

BEZUGSPREIS

Einzelheft 3,70 Euro im freien Verkauf.

Für BDS-Mitglieder ist der Bezugspreis inkl.

Zustellung im Mitgliedsbeitrag enthalten.

REDAKTION

Jakob Schlag BDS Bayern sowie

Annika Gonnermann (Freie Redakteurin)

ARTDIREKTION, GESTALTUNG, SATZ

FENEBERG Design, Franziska S. Feneberg

www.fenebergdesign.de

KONZEPT

Ulla Widmann-Borst (Vizepräsidentin BDS Bayern)

Borst & Partner

www.borstundpartner.de

DRUCK

Eberl Print, Kirchplatz 6, 87509 Immenstadt

www.eberl.de

AUFLAGE

22.800 Stück

ERSCHEINUNGSWEISE

4 x jährlich

BILDMATERIAL

Titel: © Sergey Nivens / fotolia.com

Nicht benanntes Bildmaterial ist BDS intern.

MEINBDS { Mitgliedsvorteile }Die Servicegesellschaft des BDS informiert über aktuelle, attraktive Angebote unserer Kooperationspartner. Details unter www.bds-bayern.de.

CareerBuilder GmbH

Die BDS Servicegesellschaft hat die bestehende Kooperation mit der CareerBuilder GmbH für Sie verbessern können: Statt den bisher 15 Prozent Rabatt konnte das Angebot für BDS-Mitglieder, Stellenan-zeigen im Internet zu schalten, auf 30 Prozent erhöht – also verdoppelt – werden! Hilfreiche Tipps im Personalmanagement erhalten Sie außer-dem im Arbeitgeber-Magazin unter www.arbeitgeber.careerbuilder.de. Kostenlose Webinare finden Sie unter www.arbeitgeber.careerbuilder.de/event-kalender.

FORD wird Top-Kooperationspartner

Ab sofort erhalten Sie über den neuen Rahmenvertrag mit FORD he-rausragende Konditionen beim Fahrzeugkauf! Das heißt für Sie, Sie können ab sofort bei Ihrem FORD-Händler vor Ort Ihr Wunschfahrzeug zu besten Konditionen beziehen. Wie das geht? Ganz einfach – bestel-len Sie Ihren Abrufschein über die Servicegesellschaft, legen Sie diesen Abrufschein dem FORD-Händler Ihres Vertrauens vor, und greifen Sie damit auf die Konditionen des neuen Rahmenvertrages des BDS zu. Alle Konditionen finden Sie auch im internen Mitgliederbereich auf un-serer Homepage unter „Vorteilsangebote“.

neumeier AG

BDS-Mitglieder erhalten 20 Prozent Rabatt auf ausgewählte Lexware-Produkte und 10 Prozent auf Lexware-Schulungen durch den Lexware Gold-Partner neumeier AG. Als deutschlandweit einziges Systemhaus mit Status „Lexware-Goldpartner“, „DATEV-Systempartner“ und „SAP-Partner“ liefert das Unternehmen kaufmännische Software-Lösungen für Ihr Unternehmen. Die neumeier AG freut sich über Ihre Anfragen unter [email protected].

Bereits seit Jahren besteht eine erfolgreiche Kooperation des BDS Bayern mit Renault Deutschland, in der den BDS-Mitgliedern vergünstigte Konditionen gewährt werden. Neu ist, dass es zwei Sonderaktionen bis zum Ende des Jahres 2016 gibt: für den Clio 4 und den Mégane 4 Grandtour. Hier erhalten Sie 27 Prozent! Schnell sein lohnt sich also.

Renault

Änderungen beim Fremdpersonaleinsatz

im Unternehmen ab 2017Am 21. Oktober 2016 hat der Bundestag die Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsge-setzes (AÜG) beschlossen. Die Änderungen sollen zum 1. April 2017 in Kraft treten. Mit dem Gesetz sollen die Rahmenbedingungen des Einsatzes von Fremdpersonal im Unter-nehmen klargestellt werden. Leiharbeit und Werkverträge sind vom sozialversicherungs-pflichtigen Arbeitsverhältnis abzugrenzen. Gerade klein- und mittelständische Unterneh-men (KMU) waren mit der bisher geltenden Rechtsunsicherheit beim Fremdpersonalein-satz erheblichen Risiken ausgesetzt.

RahmenbedingungenWer als Arbeitgeber im Rahmen seiner wirt-schaftlichen Tätigkeit anderen Arbeitnehmer überlässt, bedarf hierzu einer Erlaubnis. Fehlt die Erlaubnis beim Verleiher, ist der zwischen diesem und dem überlassenen Arbeitnehmer geschlossene Arbeitsvertrag unwirksam. Statt-dessen fingiert der Gesetzgeber ein Arbeits-verhältnis zwischen dem Arbeitnehmer und dem Entleiher.

Ab 2017 soll zudem eine Höchstüberlas-sungsdauer von 18 Monaten gelten. Im An-wendungsbereich eines einschlägigen Tarif-vertrages ist auch eine Abweichung vom Equal-Pay-Grundsatz in den ersten neun Mo-naten, sowie bei stufenweiser Heranführung an das im Betrieb übliche Lohnniveau in den ersten 15 Monaten der Überlassung zulässig.

Was Entleiher beim Einsatz von Leiharbeitnehmern beachten müssenDer Entleiher sollte beim Entleih von Arbeit-nehmern stets die Arbeitnehmerüberlassungs- erlaubnis des Verleihers prüfen, um das Zu-standekommen eines ungewollten Arbeits-verhältnisses mit dem Leiharbeitnehmer zu vermeiden.

Neben dem Weisungsrecht gehen mit der Überlassung des Arbeitnehmers auch ge-setzliche Fürsorgepflichten auf den Entleiher über. Der Entleiher ist gehalten, schon um Schadensersatzansprüche zu vermeiden, den Leiharbeitnehmer auf Gefahren für Sicherheit und Gesundheit, denen dieser bei der Arbeit ausgesetzt ist, sowie Maßnahmen zur Vermei-dung, hinzuweisen. Der Leiharbeitnehmer muss zudem auf zu be-setzende Stellen beim Entleiher hingewiesen werden.

Fehlervermeidung bei der Vergabe von Werk- und DienstverträgenBei der Vergabe von Werk-und Dienstverträ-gen über einen gewissen Zeitraum geht der Auftraggeber bislang ein nicht unerhebliches Risiko ein. Wird, beispielsweise im Falle einer Betriebsprüfung, festgestellt, dass der ver-meintlich selbständige Vertragspartner tat-sächlich abhängig ist, drohen dem Auftragge-ber erhebliche Sanktionen. Nicht nur sind auf die Zahlungen an den Auftragnehmer Sozial-versicherungsbeiträge in nicht unerheblichem Maß nachzuentrichten. Diese können, wenn die Beschäftigung schon längere Zeit fortbe-standen hat, durchaus existenzbedrohende Beträge erreichen. Auch droht bei Vorsatz gar eine Strafbarkeit wegen Vorenthaltens von Arbeitsentgelt.

Die Abgrenzung zwischen Arbeitnehmer und Werkarbeiter ist regelmäßig schwierig. Der Gesetzgeber hat sich daher an einer Definition des Begriffes zur Abgrenzung versucht. We-sentliche Kriterien sind dabei die Verrichtung „weisungsgebundener, fremdbestimmter Ar-beit in persönlicher Abhängigkeit“. Dass diese Definition eine klare Abgrenzung zwischen Arbeitnehmern und Werkunternehmern nicht erlaubt, liegt auf der Hand. Das Risiko einer falschen Einschätzung trägt damit nach wie vor der Auftraggeber.

Bei Einzelunternehmern als Auftragnehmer sollte daher immer vor Beginn oder spätestens in den ersten vier Wochen nach Beginn ein Statusfeststellungsverfahren eingeleitet wer-den. Dadurch können die Risiken zumindest begrenzt werden.

BDS RATGEBER

Roland Weber-Marxreiter ist Rechtsan-walt und Fachanwalt für Arbeitsrecht in der Kanzlei Marx & Partner in Landshut.Weitere Informationen unterwww.rechtsanwalt-landshut.de.

S 39MEINBDS 04/2016

S 40

BDS VOR ORT

MEINBDS 04/2016

ist mir wichtig:

Meine Mitarbeiter -

dass sie motiviert und

gut versorgt sind.

Die betriebliche Krankenversicherung der Allianz.

Die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist eine innovative Personalzusatzleistung. Mitarbeiter können dadurch eine direkte Gesundheitsförderung und ergänzende Vorsorge zur GKV erleben – ganz ohne Gesundheitsprüfung und Wartezeiten. Firmen setzen mit der bKV ein Symbol der Wertschätzung an ihre Mitarbeiter. So binden Firmen Mitarbeiter langfristig an sich und positionieren sich als attraktiver Arbeitgeber. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.business.allianz.de/gesundemitarbeiter

Thomas Vöhringer, Geschäftsführer der Vöhringer GmbH, Allianz Kunde seit 1960,Ulrich Teufel, Mitarbeiter der Vöhringer GmbH

AZ_Voehringer_222x300.indd 1 03.03.15 12:55