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Josefa Theresia Ruter geb. Seitz Meine Kindheit 1937 bis 1952 in Krumbach / Schwaben 1

Meine Kindheit in Krumbach - Rudolf X. Ruter · Web viewMeine Mutter hatte eine schwere Geburt. Wenn die Juden nicht geholfen hätten, hätten wir es beide nicht überlebt. Wenn die

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Meine Kindheit in Krumbach

Josefa Theresia Ruter geb. Seitz

Meine Kindheit

1937 bis 1952

in Krumbach / Schwaben

Meine Kindheit

1937 bis 1952

in Krumbach / Schwaben

von Josefa Theresia Ruter geb. Seitz,

genannt Peppi

Frühjahr 2012

1. Auflage

Vorbemerkung

Weihnachten 2011 war sehr schön, ruhig, friedlich und erholsam; alle drei Tage. Am ersten Feiertag war ich bei Helge und Rudi eingeladen. Es gab ein sehr gutes Essen und danach saßen wir um den Kamin. Leider erzählte ich im Laufe des Abends wieder einmal von meiner Kindheit. Seit dem löchert mich mein „Herr Sohn“, meine Kindheitserinnerungen aufzuschreiben. Ich, o großer Gott, wie nur? Ich kann erzählen (und meistens auf Schwäbisch); aber kann ich auch schreiben? Sicherlich nicht in Schwäbisch.

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

meine Kindheitserinnerungen sind noch nicht vollständig. Leider fehlen noch einige Daten. Insbesondere sind viele Namen und Geschichten noch ohne Bilder. Wir bitten daher insbesondere unsere Familienangehörigen um aktive Mithilfe bezüglich fehlender Lebens-daten, Adressen, sonstiger Informationen und Illustrationen.

Inhaltsverzeichnis

9Meine Geburt

11Meine Synagogengasse

19Mein Elternhaus

25Judenkinder

29Mein Srulli

33Mein Vater

39Mein Bruder Anton

47Meine Schwester Sophie

51Meine Schwester Maria

55Wir drei Schwestern

71Meine „Große“

77Meine Tante Peppi

81Mein Onkel Ludwig

85Meine Tante Maria

87Meine Tante Cilli

89Winter

97Sommer

103Meine Gänse

105Mittags

107Sonntags

111Meine Schulzeit

119Läuse und Flöhe

121Mein Namenstag

123Meine erste Kommunion

125Meine Firmung

129Ostern

131Pfingsten

133Nikolaus

135Weihnachten

139Silvester

141Währungsreform

143Meine Wunschlehrstelle

145Kriegsende

149Das Motorrad

153Meine Mutter

159Der Tod meiner Mutter

167Die Beerdigung meiner Mutter

171 Meine frühen Jahre als Erwachsener

179 Zeitachse – Zusammenfassung

181 Danksagung

181 Verantwortlich / Impressum

Quelle: Google

Quelle: Google

Meine Geburt

Am 12. Juli 1937 kam ich als viertes Kind in einer Hausgeburt in Krumbach (Schwaben) in der Synagogengasse zur Welt. Meine Mutter hatte eine schwere Geburt. Wenn die Juden nicht geholfen hätten, hätten wir es beide nicht überlebt.

Meine ältere Schwester Maria bekam einige Tage nach meiner Geburt von Herrn Falk (Metzgerei und Gastronomie) ein Angebot für mich: Sie bekommt von ihm einen Waschkorb voll Wienerle, wenn er mich im Gegenzug dafür bekommt. Sie hat abgelehnt und später musste ich bei so vielen Gelegenheiten hören: „Warum han i Di nedd oidauschd, gell?“ Wienerle waren für uns Kinder heiß begehrt. Tante Peppi hat noch Jahrzehnte lang, wenn wir sie in Thannhausen besuchten, geglaubt, sie muss uns Wienerle machen.

Metzgerei Falk

Meine Synagogengasse

Wir wohnten in der Synagogengasse 8 in Krumbach (Schwaben) auf dem Gebiet des früheren Dorfes Hürben. 1930 haben meine Eltern gemeinsam dieses Haus von Josef und Magdalena Metzel für 7.800 Goldmark erworben. Baujahr wahrscheinlich 1808.

Die Synagogengasse war eine kleine Sackgasse mit sechs Häusern. Während des Kriegs hieß sie Brühlstraße und nach dem Krieg wurde sie wieder zur Synagogengasse. Unser Haus war das letzte in der Gasse und gegenüber meinem Elterhaus war die Judenschule. Unser Haus war eine Doppelhaushälfte. In einer Hälfte (links) wohnten wir und in der zweiten (rechts) wohnte die Familie Saumweber. Unten wohnte Saumweber, Walburga, und oben ihre Tochter Sophie Haugg mit Ehemann Adolf Haugg, Lagerverwalter, - ein kinder-loses Ehepaar. Bei den beiden war ich häufig. Er hat mir Mühle und Dame spielen beigebracht. Ich war dort wie ein Kinderersatz. Herr Haugg hat wie Onkel Ludl im Überlandwerk gearbeitet.

Auszug aus der Straßenkartei Krumbach aus dem Jahr 1949

Seite 13 bis 118 fehlt

Zeitachse - Zusammenfassung

November 1923

Geburt meines Bruders Anton

September 1928

Hochzeit meiner Eltern

Sommer 1930

Kauf und Einzug in die Synagogengasse 8

September 1930

Geburt meiner Schwester Sophie

Juli 1932

Geburt meiner Schwester Maria

Juli 1937

Meine Geburt

November 1938

Juden-Deportation

November 1939

Brand der Synagoge / 1941 Abriss der Synagoge

Sommer 1943

Mein erster Schultag

Ostern 1946

Meine erste Kommunion

Sommer 1947

Hochzeit meines Bruders Anton mit Leni Mutzel

Juni 1948

Währungsreform

Januar 1949

Mein Poesiealbum entsteht – letzter Eintrag März 1951

Ostern 1949

Meine Firmung

Juli 1951

Ende meiner Schulzeit

August 1951

Diagnose Krebs bei meiner Mutter

September 1951

Mein geplanter Lehrbeginn in einer Damenschneiderei

Februar 1952

Tod meiner Mutter

April 1952

Meine Lehrstelle in der Metzgerei Diem

Dezember 1953

Geburt meines ersten Sohnes Rudi

Juli 1956

Meine Hochzeit

Dezember 1956

Mein Umzug nach Stuttgart

Mai 1957

Hochzeit meiner Schwester Maria

Mai 1958

Tod meiner Oma, die „Große“

Mai 1958

Meine Schwester Sophie geht ins Kloster Ursberg

Januar 1966

Tod meines Vaters

(Links hinten) Ich mit Thea Hadamczik geb. Egger (1936 – 2000) in der Mitte

und Ilse Rampp geb. Egger (9.5.1939) (rechts)

und vorne Marieluise Egger (6.5.1943) mit Puppenwagen in der Synagogengasse

Danksagung

Wir bedanken uns herzlich bei allen lieben Menschen, die uns mit Bildern, Informationen und sonstigen Hilfeleistungen für diese Kindheitserinnerungen bisher versorgt haben – insbesondere bei Herbert Auer, Regina Beinhauer, Erwin Bosch, Marieliuse Egger, Dr. Joachim Hahn, Dr. Dagobert Smija, Ludwig Kreipl, Michael Nagerauft, Ilse Rampp geb. Egger, Anita Roth.

Nichtsdestotrotz sind diese Kindheitserinnerungen immer noch nicht vollständig. Leider fehlen noch einige Daten. Insbesondere sind viele Namen und Geschichten noch ohne Bilder. Wir bitten daher unsere Familienangehörigen um aktive Mithilfe bezüglich fehlender Lebens-daten, Adressen , sonstiger Informationen und Illustrationen.

Verantwortlich

Verantwortlich für Inhalt und Copyright: Josefa Theresia Ruter geb. Seitz, Steinbruchstrasse 63 A - 70186 Stuttgart - Telefon 0711 481367

Bildnachweis: Sofern nicht anderes angegeben, stammen die Bilder aus Privatbesitz.

Impressum

Diese Kindheitserinnerungen sind nicht im Buchhandel oder sonst wo käuflich erhältlich. Für Rückfragen steht der Verleger jederzeit zur Verfügung: Rudolf Xaver Ruter, ältester Sohn von Josefa Theresia Ruter geb. Seitz, [email protected] / www.ruter.de / Hauptmannsreute 44 D / 70192 Stuttgart / Telefon 0175 2433 028

1. Auflage (1 – 40 Stück) - Frühjahr 2012

� http://www.stadt-krumbach.de/

� Sophie Seitz geb. Konrad – geb. am 8. April 1900 in Premach – gestorben am 28. Februar 1952 in Krumbach

� Maria Kast geb. Seitz – geboren am 2.7.1932 in Krumbach – derzeit wohnhaft in 89233 Neu-Ulm/Finningen

� http://www.falk-krumbach.de - Falk Gasthof Metzgerei KG,  Heinrich-Sinz-Str. 4, 86381 Krumbach ,

Telefon 082822011, Fax: 08282 / 2024, E-Mail: [email protected]

� Josefa Bisle geb. Konrad – geboren am 16.11.1912 in Premach – gestorben am 12. April 1992 in Thannhausen

� http://thannhausen.vg-thannhausen.de/index.php?id=0,77

� Vgl. Kataster unter http://digbib.bibliothek.uni-augsburg.de/1174/2.3_Hausbesitz.pdf

� Information von Herbert Auer – [email protected]: Das Haus konnte auf eine längere Vorgeschichte zurück

blicken. Jakob Höchstädter hat das Haus 1812 durch die Verehelichung mit Sara Weil übernommen. Der Sohn

Hirsch Wolf Höchstädter hat das Anwesen 1840 von seinem Vater als Heiratsgut bekommen. Der tauschte das

Haus 1853 gegen das wesentlich größere Wohnhaus in der heutigen Burgauer Strasse 18, da der Besitzer

fußkrank war und den weiten Weg zur Synagoge nicht mehr auf sich nehmen wollte. Höchstädter musste noch

1800 Gulden drauf legen. Im Jahre 1855 erhielt die Tochter Fanny mit ihrem Ehemann Israel Wahler das

Haus. 1862 verkaufte das Lehrerehepaar Wahler das Haus an Jakob Gundelfinger um 1300 Gulden, da sich

der Lehrer nach Fischach veränderte. Andraes und Franziska Metzel kauften das Wohnhaus 1877 um 2000

Mark. Nach dem Tod von Andreas Metzel im Jahre 1911 erbte die Witwe und die beiden Kinder, Magdalena

und Josef, das Haus. In einem Erbvertrag verzichteten die Kinder 1912 zu Gunsten der Mutter auf ihr Erbe.

Nach dem Tod der Mutter 1926 erbten die Kinder wieder das Gebäude, das sie dann 1930 an Xaver und

Sophie Seitz verkauften.

� Walburga Saumweber – geboren am ????. in ????????? – gestorben am ????????? in ??????

� Sophie Haugg geb. Saumweber – geboren am ???????? in ????????? – gestorben am ????????? in ??????

� Adolf Haugg – geboren am ???????? in ????????? – gestorben am ????????? in ??????

� Ludwig Konrad – geboren am 5.7.1915 in Premach – gestorben am 15.6.1973 in Krumbach

� http://www.uewk.de/CUP/startseite.asp

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