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Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 1 Meiner Meinung nach… Große Ahnungslosigkeit herrscht bei manchen Vermittlern geschlossener Fonds. Beispiele dafür erlebt die Fachjournalistin Beatrix Boutonnet als Beobachterin der Prozesse gegen den Fondsinitiator Falk. Sie berichtet von weitgehend kenntnis- freien Vertrieben, die ihre Informationen teilweise von den Websites konkurrierender Plattformen beziehen. Kein Wunder, dass Verbraucherschützer Alarm schlagen. Doch offenbar kommt die von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner angekündigte „Qualitätsoffensive Verbraucherfinanzen“ nicht so recht in Schwung. So fordern zwei Bundestagsabgeordnete der CDU/CSU-Fraktion öffentlich: „Wir brauchen verbindli- che Mindeststandards für alle Finanzvermittler sowie eine anspruchsvolle Berufsqua- lifikation. Es kann nicht sein, dass Vermittler von Investmentfonds oder geschlosse- nen Fonds keine nachgewiesene Sachkenntnis besitzen müssen.“ Gewachsenes Misstrauen gegenüber professionellen Anlageberatern hat auch der geschätzte Journalisten-Kollege Steffen Uttich ausgemacht. Der Immobilienredak- teur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung listet die zehn schlimmsten Fehler in seinem Buch „Es ist nur Geld“ auf. Kostproben: „Guter Rat kostet nichts“, „Kaufen, wenn alle kaufen“, „Von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen“, „Auf Modewellen mitreiten“. Als eine solche Welle lässt sich inzwischen auch die inflationäre Zahl von Solarfonds bezeichnen. Von Experten gut gemacht haben die New-Energy-Fonds bestimmt ihre Berechtigung. Doch stellt sich bei dem ständig steigenden Angebot die Frage, ob tat- sächlich alle Anbieter ihr Geschäft verstehen. Auch wenn die Sonne von alleine scheint, so können die Initiatoren dennoch genügend Fehler machen. Wie miserabel das Jahr 2009 gelaufen ist, wird niemanden mehr überraschen. Kon- krete Zahlen wird der Verband Geschlossene Fonds auf seiner Jahresauftaktveran- staltung am 2. und 3. Februar 2010 liefern. Überraschend dabei: Unter den „namhaften Partnern“ listet der VGF nicht nur Scope, den Arbeitgeberverband der finanzdienstleistenden Wirtschaft (AfW), den VOTUM-Verband und den Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen auf, sondern auch die Feri Eurorating Services AG. Das ist erstaunlich, da Feri am 18. Februar seine eigenen Zahlen präsentiert. Klar ist schon jetzt: Immobilienfonds schneiden verhältnismäßig gut ab. Vor allem Objekte mit staatlichen Mietern und ähnlich solventen Nutzern. So meldet Commerz Real kurz vor Redaktions- schluss, dass der CFB-Fonds Nr. 173 mit der E-Plus Unternehmenszentrale in Düsseldorf komplett platziert wurde. Nr. 104 50.KW/ 11.12.2009 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail Inhaltsverzeichnis Editorial 1 Fonds-Check: Real I.S.: Wie auf Schienen 2 Fairvesta: Gebäude nach zehn Jahren schuldenfrei 2 Fonds-Check: Neitzel & Cie. sonnt sich im Norden 4 Steuern: Fiskus hat Auslandsfonds im Blick 6 Wölbern Invest: Mit der Nummer 68 nach Holland 7 Auf ein Wort: Mit Albert Behler, Paramount-Chef 9 Immpresseclub: Moral und Macht der Suchmaschine 12 Falk-Prozess: Die große Ahnungslosigkeit 14 Fonds-Verband: Branchenzahlen 2009 15 Immobilienmärkte: Krise ist noch nicht vorbei 16 Personalia 18 Recht einfach 19 Impressum 19 Viel Spaß beim Lesen Markus Gotzi Chefredakteur Der Fondsbrief

Meiner Meinung nach… Fon… · 10.000 Euro plus fünf Pro-zent Agio ein gemischt ge- nutztes Gebäude in Stuttgart-Zuffenhausen. Der Fonds hat das Objekt zum Preis von 12,2 Jahresmieten

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  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 1

    Meiner Meinung nach… Große Ahnungslosigkeit herrscht bei manchen Vermittlern geschlossener Fonds. Beispiele dafür erlebt die Fachjournalistin Beatrix Boutonnet als Beobachterin der Prozesse gegen den Fondsinitiator Falk. Sie berichtet von weitgehend kenntnis-freien Vertrieben, die ihre Informationen teilweise von den Websites konkurrierender Plattformen beziehen. Kein Wunder, dass Verbraucherschützer Alarm schlagen. Doch offenbar kommt die von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner angekündigte „Qualitätsoffensive Verbraucherfinanzen“ nicht so recht in Schwung. So fordern zwei Bundestagsabgeordnete der CDU/CSU-Fraktion öffentlich: „Wir brauchen verbindli-che Mindeststandards für alle Finanzvermittler sowie eine anspruchsvolle Berufsqua-lifikation. Es kann nicht sein, dass Vermittler von Investmentfonds oder geschlosse-nen Fonds keine nachgewiesene Sachkenntnis besitzen müssen.“ Gewachsenes Misstrauen gegenüber professionellen Anlageberatern hat auch der geschätzte Journalisten-Kollege Steffen Uttich ausgemacht. Der Immobilienredak-teur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung listet die zehn schlimmsten Fehler in seinem Buch „Es ist nur Geld“ auf. Kostproben: „Guter Rat kostet nichts“, „Kaufen, wenn alle kaufen“, „Von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen“, „Auf Modewellen mitreiten“. Als eine solche Welle lässt sich inzwischen auch die inflationäre Zahl von Solarfonds bezeichnen. Von Experten gut gemacht haben die New-Energy-Fonds bestimmt ihre Berechtigung. Doch stellt sich bei dem ständig steigenden Angebot die Frage, ob tat-sächlich alle Anbieter ihr Geschäft verstehen. Auch wenn die Sonne von alleine scheint, so können die Initiatoren dennoch genügend Fehler machen. Wie miserabel das Jahr 2009 gelaufen ist, wird niemanden mehr überraschen. Kon-krete Zahlen wird der Verband Geschlossene Fonds auf seiner Jahresauftaktveran-staltung am 2. und 3. Februar 2010 liefern. Überraschend dabei: Unter den „namhaften Partnern“ listet der VGF nicht nur Scope, den Arbeitgeberverband der finanzdienstleistenden Wirtschaft (AfW), den VOTUM-Verband und den Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen auf, sondern auch die Feri Eurorating Services AG. Das ist erstaunlich, da Feri am 18. Februar seine eigenen Zahlen präsentiert. Klar ist schon jetzt: Immobilienfonds schneiden verhältnismäßig gut ab. Vor allem Objekte mit staatlichen Mietern und ähnlich solventen Nutzern. So meldet Commerz Real kurz vor Redaktions-schluss, dass der CFB-Fonds Nr. 173 mit der E-Plus Unternehmenszentrale in Düsseldorf komplett platziert wurde.

    Nr. 104 50.KW/ 11.12.2009 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail

    Inhaltsverzeichnis

    Editorial 1

    Fonds-Check: Real I.S.: Wie auf Schienen

    2

    Fairvesta: Gebäude nach zehn Jahren schuldenfrei

    2

    Fonds-Check: Neitzel & Cie. sonnt sich im Norden

    4

    Steuern: Fiskus hat Auslandsfonds im Blick

    6

    Wölbern Invest: Mit der Nummer 68 nach Holland

    7

    Auf ein Wort: Mit Albert Behler, Paramount-Chef

    9

    Immpresseclub: Moral und Macht der Suchmaschine

    12

    Falk-Prozess: Die große Ahnungslosigkeit

    14

    Fonds-Verband: Branchenzahlen 2009

    15

    Immobilienmärkte: Krise ist noch nicht vorbei

    16

    Personalia 18

    Recht einfach 19

    Impressum 19

    Viel Spaß beim Lesen Markus Gotzi Chefredakteur Der Fondsbrief

  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 2

    Fairvesta

    Erster Laufzeitfonds

    Das bislang auf Immobilien-handelsfonds spezialisierte Emissionshaus Fairvesta aus Tübingen bringt seinen ers-ten Fonds üblicher Machart. Bei dem ersten Laufzeitfonds finanzieren Zeichner ab 10.000 Euro plus fünf Pro-zent Agio ein gemischt ge-nutztes Gebäude in Stuttgart-Zuffenhausen. Der Fonds hat das Objekt zum Preis von 12,2 Jahresmieten günstig erworben. Ein aktuelles Ver-kehrswertgutachten beschei-nigt einen um 20 Prozent höheren Wert. Das Fondskonzept sieht vor, die Immobilie so schnell wie möglich zu entschulden. Nach rund zehn Jahren sollen die Investoren so ein lasten-freies Objekt besitzen. Daher verzichten sie zunächst auf laufende Ausschüttungen. Zu den wichtigsten Mietern zäh-len die Deutsche Angestell-ten Krankenkasse DAK und die Supermarktkette Tengelmann mit jeweils lang laufenden, indexierten Verträgen. Fairvesta gibt die Rendite mit neun Prozent an, die weitgehend steuerfrei ist.

    Porsche ist einer der wichtigsten Arbeitgeber in Zuffenhausen.

    Fonds-Check Real I.S.-Fonds trifft Nerv der Anleger Französische Staatsbahn mietet Fondsobjekt in Paris - Vertrag läuft 15 Jahre Immobilienfonds können sich der Krise bei geschlossenen Beteiligungsmodellen noch einigermaßen entziehen. Doch das gilt längst nicht für alle Angebote. Entschei-dend ist vor allem der Mieter, und hier trifft vor allem die Bayerische Landesbank-Tochter Real I.S. mit ihren Fonds den Nerv der Anleger. In Zeiten der wirtschaftlichen Unsicherheit kommen die Angebote mit staatlichen Mietern gut an. Nach mehreren Fonds mit an staatliche Organisationen vermieteten Bürogebäuden in Australien ko-piert Real I.S. das Konzept nun auf Europa und vermeidet dadurch Währungsrisiken. Mieter im „Bayernfonds Frankreich 2“ ist die französische Staatsbahn SNCF. Objekt: Die Fondszeichner finanzieren eine Immobilie im Pariser Vorort Clichy. Dabei handelt es sich um ein komplett saniertes, ehemaliges Industriegebäude mit ange-schlossenem Neubau aus dem Jahr 2008. Der Fonds zahlt 14,85 Jahresnettomieten dafür. Inklusive der für Immobilienfonds typischen Nebenkosten ergibt sich ein Faktor von knapp 17 Jahresmieten. Ein nach Ansicht von Gutachtern angemessener Preis. Fakt ist aber auch, dass Immobilien in Paris im Zuge der Wirtschaftskrise günstiger geworden sind. Die Renditen als Kehrwert der Kaufpreisfaktoren sind gegenüber 2008 um rund 150 Basispunkte gestiegen, was 1,5 Prozentpunkten entspricht. Markt: Der Großraum Paris, Île de France genannt, ist der größte Büromarkt Euro-pas. Mit mehr als 50 Millionen Quadratmetern übertrifft er Central London um das Doppelte. Die Fondsimmobilie befindet sich nicht im Zentrum, sondern westlich des Autobahnrings, 15 Minuten mit der Metro von der Innenstadt entfernt. Rund 3.800 Unternehmen beschäftigen hier mehr als 30.000 Mitarbeiter. Darunter sind Firmen wie L'Oréal und Sony. Mieter in Neubauten zahlen zwischen 300 Euro und 360 Euro Jahresmiete pro Quadratmeter. Die französische Staatsbahn SNCF kommt über alle Flächen auf 382 Euro und liegt damit leicht über dem Top-Niveau in Clichy. Mieter: Der entscheidende Faktor in diesem Fonds. Die Staatsbahn als alleiniger Mieter der Immobilie soll für hohe Einnahmesicherheit stehen. Tatsächlich wird das Transportunternehmen mit 200.000 Mitarbeitern von der Ratingagentur Standard & Poor's mit der Note AAA bewertet, was erstklassige Bonität bedeutet. Zwar wissen wir spätestens seit der Lehman-Pleite nicht mehr wirklich, was solch ein Rating-Ergebnis tatsächlich aussagt. Unabhängig davon spricht der Mieter mit staatlichem Hintergrund durchaus für den Fonds. Eine Pleite der Staatsbahn ist nicht sehr wahrscheinlich. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis 2017 mit an-schließenden Verlängerungsoptionen. Kalkulation: Bei einer Gesamtinvestition von knapp 94,5 Millionen Euro beteiligen sich private Kapitalanleger mit rund 55 Millionen Euro. Der Rest wird über Darlehen finanziert. Der Anteil des Fremdkapitals ist mit weniger als 50 Prozent konservativ konzipiert, belegt aber gleichzeitig, wie zurückhaltend die Banken bei ihren Belei-hungsgrenzen sind. Hat der Fonds Zinsen, Kosten und die Tilgung beglichen, bleiben den Anlegern Ausschüttungen von anfänglich sechs Prozent, die bis auf acht Prozent steigen sollen. Insgesamt verdoppeln die Zeichner innerhalb der geplanten, 14-jährigen Laufzeit ihren Einsatz, was eine jährliche Rendite von 6,44 Prozent be-deutet. Voraussetzung bei dieser Kalkulation ist die Annahme, dass die französische Staatsbahn länger im Gebäude bleibt als bis 2017. Für den Fall, dass SNCF auszieht, und der Initiator einen Nachmieter finden muss, berücksichtigt der Fonds eine mietfreie Zeit von neun Monaten, Revitalisierungskosten und Maklergebühren, die sich auf 7,4 Millionen Euro summieren. Bei dieser Rechnung würden Anleger noch ein Plus von 93 Prozent erzielen.

  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 3

    Hannover Grund

    Wohnportfolio 01

    Als Blind Pool ist der erste Wohnungsfonds von Hanno-ver Grund konzipiert. Der Fonds „Wohnportfolio 01“ will acht bis 15 Immobilien an mindestens drei Standor-ten in Deutschland kaufen. Entscheidender Partner dabei ist das Erlanger Unterneh-men ZBI. Hannover Grund will vor allem vom ZBI-Netzwerk profitieren. Als Investitionsstandorte kom-men 15 deutsche Städte in Frage, die das Ratinginstitut Feri mindestens mit der Note C bewertet hat.

    Weiche Kosten: Die Kosten für Vergütungen, Provisionen und Gebühren machen inklusive Liquiditätsreserve rund 19,4 Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio aus. Eine für Immobilienfonds typische Quote. Anbieter: Real I.S. ist ein Unternehmen der Bayerischen Landesbank. Das Emissi-onshaus bietet eine breite Palette an geschlossenen Beteiligungsmodellen für private und institutionelle Investoren an, wobei Immobilien den Schwerpunkt stellen. Rund 52.000 Kapitalanleger haben sich an Fonds mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 6,5 Milliarden Euro beteiligt und sind meistens gut damit gefahren, auch wenn nicht alle Prognosen aufgegangen sind. Läuft ein Fonds nicht wie erwartet, kümmert sich Real I.S. vorbildlich darum. Steuern: Die im Prospekt in Aussicht gestellten Ausschüttungen und Verkaufserlöse fließen nach französischen Steuern, wobei jenseits der Grenze gemäß der Prognose auf Grund von Verlustvorträgen bis 2021 keine Steuern anfallen. Der deutsche Fiskus greift auf Einnahmen aus europäischen Nachbarstaaten nicht mehr zu, seit der Progressionsvorbehalt 2008 entfallen ist. Meiner Meinung nach... Ein Fonds, der seine Anleger finden wird. Immobilienbeteili-gungen mit staatlichen Mietern treffen vor allem den Nerv risikoscheuer Investoren. Die Kalkulation erscheint realistisch. Komplett ohne Wagnis ist jedoch auch dieser Immobilienfonds nicht. Auch wenn es wahrscheinlich erscheint, dass SNCF dauerhaft in dem Objekt im Pariser Vorort Clichy bleibt, so gibt es keine Garantie dafür, dass die Staatsbahn nicht doch den Standort wechselt. Findet Real I.S. in diesem Fall rechtzeitig einen anderen Mieter, der ähnlich viel für die Büros bezahlt? Darauf gibt es jetzt keine Antwort. Doch wer diese Unsicherheit nicht aushalten kann, kommt als Zeichner von Immobilienfonds sowieso nicht in Frage.

    VuC

  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 4

    Fonds-Check Anleger sonnen sich im Norden Deutschlands Erster Solarfonds von Neitzel & Cie. investiert in Schleswig Holstein Solarfonds zählen zu den Gewinnern geschlossener Fonds in der aktuell schwierigen Situation. Ihre Umsätze haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Grund für die starke Nachfrage der privaten Investoren sind die staatlich reglementierten Vergütungssätze. Weil die Produktion von Solarstrom zu Marktprei-sen noch nicht möglich ist, zahlen die Energieunternehmen einen fest gelegten Son-derpreis. Das Emissionshaus Neitzel & Cie. bietet Anlegern mit dem Fonds „Solarenergie Nord“ die Beteiligung an Solarparks in Schleswig-Holstein an. Objekt: Der Fonds beteiligt sich unter anderem an einem Photovoltaikpark in Meldorf. Hier im Norden Deutschlands scheint die Sonne zwar nicht so intensiv wie im Süden Europas. Dafür sind die Module hierzulande erheblich günstiger als etwa in Spanien und Italien, so dass für die Investoren die Rendite unter dem Strich auf ähnlichem Niveau bleibt. Der Solarpark soll bei Abnahme eine Leistung von 7,4 Megawatt brin-gen. Rund 3,4 Megawatt davon gehen in diesem Jahr ans Netz, der Rest 2010. Sammelt der Initiator mehr Geld ein, beteiligt sich der Fonds zudem an anderen Photovoltaikanlagen in Schleswig-Holstein. Markt: Die Produktion von alternativem Strom zu fördern ist politisches Ziel der Bun-desregierung ebenso wie der Europäischen Union. So soll der Anteil bis zum Jahr 2020 auf 30 Prozent steigen. Für den Bundesverband Erneuerbare Energien ist das eine konservative Prognose. Er hält einen Anteil von 47 Prozent für realistisch.

    Knight Frank

    Abu Dhabi stabil

    Während der Immobilien-markt in Dubai weitgehend zusammen bricht, zeigt sich Abu Dhabi nach einer Studie des Maklerhauses Knight Frank stabiler. Die Leer-standsrate hier beträgt nur sechs Prozent. In Dubai da-gegen stehen 40 Prozent der Büroflächen leer. Die Preise für Wohnungen haben aller-dings auch in Abu Dhabi innerhalb von zwölf Monaten um 33 Prozent nachgegeben. In Dubai verloren Wohnim-mobilien sogar knapp die Hälfte ihres Werts.

    Hesse N

    Private ShiPPing i

    Schiffe mit SubStanzund Sicherheit

    Strategie SicherheitGegen den Strom zu investieren, bietet Anlegern erhöhte Sicherheit. Das beweist das Vorzugskapital des Hesse Newman Private Shipping I mit seiner jüngsten Beteiligung an zwei 1.700-TEU-Containerschiffen. Deren Kaufpreis lag bei je 21,5 Mio. US-Dollar. Vergleichbare Schiffe wurden 2008 noch für mehr als das Doppelte gehandelt.

    hohe investitionssicherheit: - Nach Charterablauf 2011 müssten die 1.700-TEU-Schiffe für nur 11 Mio. US-Dollar verkauft werden, damit das investierte Vorzugskapital zu 100 % zurückgezahlt werden kann. Der Kapitalerhalt wäre also bereits gesichert, wenn ein Verkaufspreis von nur rund der Hälfte des 10-Jahresdurchschitts erzielt werden kann.

    - Interessenidentität mit erfahrenen Reedern, die sich mit Eigenkapital selber beteiligen

    rendite durch vorzugskapital: - 178 % Gesamtrückfluss prognostiziert - 6 % p.a. Auszahlungen* weitgehend steuerfrei - Erste Auszahlung schon 2009

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  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 5

    Solarstrom aus 2009er-Anlagen wird mit 31,94 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Und das 20 Jahre lang. Geht die Anlage erst 2010 ans Netz, reduziert sich der Satz. Der Initiator rechnet hier mit einem Minus von zehn Prozent. Das kann etwas zu optimistisch sein. Kalkulation: Neitzel & Cie. will innerhalb der Laufzeit von 20 Jahren den Einsatz der Anleger ungefähr verdoppeln. Ein Verkaufserlös ist bei dieser Prognose nicht berücksichtigt. Eine vor-sichtige Annahme. Experten sind sich einig, dass ein Solarpark durchaus länger Strom produzieren kann als lediglich 20 Jahre lang. Partner: Bei seinem ersten Solarfonds arbeitet Neitzel & Cie. mit SunEnergy zusammen. Ein erfahrenes Unternehmen, das seit Jahren im In- und Ausland Solarparks plant, ausführt und technisch betreibt. Die kaufmännische Betriebs-führung hat der Initiator an Q 1 übertragen. Das Darlehen wird über die örtliche Raiffeisenbank Niebüll ausgezahlt. Weiche Kosten: Provisionen, Gebühren und Vergütungen machen 16,5 Prozent des Eigenka-pitals aus. Das ist in Ordnung. Anbieter: Neitzel & Cie. ist ein vergleichbar jun-ges Unternehmen aus dem Jahr 2007. Bernd Neitzel hat in den vergangenen zehn Jahren un-ter anderem bei Nordcapital und Schroeder & Co. Schiffs-, Container- und Erneuerbare-Energien-Fonds konzipiert. Steuern: Bis 2024 fließen die Ausschüttungen steuerfrei. Die Einnahmen verrechnen sich mit den degressiven Abschreibungen. Meiner Meinung nach… Schleswig-Holstein ist nicht die Costa Brava. Doch bei günstigen Prei-sen für Solarmodule sollten rund 950 Kilowatt-stunden pro installiertem kWp Modulleistung im Jahr genügen. Die Kalkulation des Fonds ist zurückhaltend. So berücksichtigt der Initiator kei-nen Verkaufserlös. Kann er die Anlage nach 20 Jahren verkaufen, erhöht sich die Rendite erheb-lich. Ein Fragezeichen steht hinter den Vergütun-gen für den Teil der Anlage, die erst 2010 ans Netz geht. Dennoch eine Alternative zu Spanien oder Italien.

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  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 6

    Nordcapital

    Nachträglich besser

    Nordcapital

    Von Robert Kracht, Steuerfach-Journalist Fiskus verdächtigt Zeichner von Auslandsfonds Beteiligungen außerhalb Deutschlands sind immer meldepflichtig Treten Anleger einem geschlossenen Fonds mit Sitz jenseits der Grenze bei, müssen sie das ihrem Wohnsitzfinanzamt innerhalb eines Monats anzeigen. Die gleiche Pro-zedur hat noch einmal zu erfolgen, wenn sich die Beteiligungsquote verändert oder der Fonds etwa über den Zweitmarkt verkauft wird. Diese Pflicht hat sich mittlerweile rumgesprochen, da der Fiskus hierauf seit etwa einem Jahr stärker achtet. Doch jetzt setzt das Bayerische Landesamt für Steuern in einem aktuellen Erlass noch einen drauf und weist die Finanzbeamten darauf hin, dass sie bei Verstößen gegen die Anzeigepflicht die Bußgeld- und Strafsachenstelle einzuschalten haben. Hier soll also gleich ermittelt werden, ob der ins Visier geratene Fondsanleger eine Ordnungswidrigkeit oder noch andere Sünden begangen hat (Az. S 0301.1.1-3/1 St41). Die verspätete oder nicht erfolgte Meldung gilt zumindest schon mal als Steu-ergefährdung und kann mit einer Geldbuße von bis zu 5.000 Euro belegt werden. Diese Vorgehensweise überrascht auf den ersten Blick, müssen doch die Erträge vieler Auslandsfonds überhaupt nicht mehr in die Steuererklärung, seit der Progressi-onsvorbehalt für die steuerfreien Einkünfte aus dem EU-Raum ab 2008 komplett ge-strichen wurde. Also kann sich das Finanzamt doch höchstens für die US-Beteiligung, nicht aber für den holländischen Immobilienfonds interessieren. Doch der Verwaltung geht es in erster Linie gar nicht um die Einkommensteuer auf die Auslandserträge. Sie will vor allem zügig wissen, was die Deutschen so alles jenseits der Grenze mit ihrem Geld anfangen. Während dies bei herkömmlichen Konten und Depots über die EU-Zinsrichtlinie kontrolliert wird, müssen die Informationen bei geschlossenen Betei-ligungen auf anderen Wegen beschafft werden.

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    Großanleger

    Minus 75 Prozent

    Institutionelle Großanleger wie Versicherungen, Pensi-ons– und Staatsfonds halten sich aktuell mit Investitionen in Immobilien zurück. So hat Feri Property Funds Re-search beim investierten Eigenkapital einen Rückgang um 75 Prozent festgestellt. In den ersten drei Quartalen 2009 legten sie nur noch 11,3 Milliarden Euro in nicht bör-sennotierte Immobilienfonds an. Knapp ein Drittel der Fonds investiert in Großbri-tannien. Eine erneute Markt-überhitzung dort will Feri daher nicht ausschließen.

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  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 7

    Gemäß Paragraf 138 der Abgabenordnung müssen die erstmalige Beteiligung an einem ausländischen Fonds, die Änderung der Beteiligungsquote sowie der Anteils-verkauf innerhalb eines Monats nach Beitritt beim Wohnsitzfinanzamt deklariert wer-den. Dies ist nicht allen Anlegern bekannt, zumal diese Anzeigeverpflichtung in den Fondsprospekten nur spärlich oder überhaupt nicht erwähnt wird. Wer dem nicht, un-vollständig oder verspätet nachkommt, begeht durch Steuergefährdung eine Ord-nungswidrigkeit, die mit Bußgeld und Zwangsmittel geahndet werden kann. Für diese Anzeige steht sogar extra der Vordruck BZSt-2 (Meldung über die Betei-ligung an ausländische Körperschaften, Vermögensmassen und Personenver-einigungen) zur Verfügung. Das amtliche Formular inklusiver der Ausfüllerläuterun-gen hierzu legt der Fiskus nicht mehr in Papierform auf, sondern stellt es auf dem Vordruckserver der Finanzämter zum Download bereit. Damit der Informationsfluss reibungslos funktioniert, hat das Bundesfinanzministeri-um keine Bedenken, wenn die Meldepflichten vom Auslandsfonds selber, einem Treuhänder oder einem anderen Vertreter der deutschen Anleger wahrgenommen werden (Az. IV B 4 - S 1300 - 247/04). Hauptsache, die Daten kommen zeitig, voll-ständig und automatisch. Gefordert sind dabei Namen und Anschrift der Beteiligten, Eintritt- oder Austrittsdatum, Wohnsitzfinanzamt und Steuernummer sowie die Höhe der Beteiligung. Übernimmt die Fondsgesellschaft diese Formalitäten für ihre Beteilig-ten, darf sie nicht einfach fortgeschriebene Listen übersenden, sondern muss jedes meldepflichtige Ereignis separat deklarieren. Erfolgt das lücken- oder fehlerhaft, hat der jeweilige Beteiligte die negativen Rechtsfolgen persönlich zu tragen. Er kann sich also nicht auf die versprochene Übernahme der Arbeiten verlassen. Und warum der ganze Aufwand, wo die Fondserträge doch beim deutschen Finanz-amt steuerfrei bleiben? Hier gibt es viele plausible Antworten, insbesondere über den

    Realis

    Wölbern Invest

    Holland 68

    Holland-Spezialist Wölbern Invest bleibt sich treu. An-fang kommenden Jahres star-tet das Emissionshaus den Vertrieb seines Holland-Fonds Nummer 68. Zeichner beteiligen sich ab 15.000 Euro plus fünf Prozent Agio an einem Neubau in Hoof-ddorp bei Amsterdam. Mieter ist 15 Jahre lang ein Tochter-unternehmen des Bauunter-nehmens Dura Vermeer. Die Fondslaufzeit ist über elf Jahre geplant. Anleger sollen Ausschüttungen von anfäng-lich 6,25 Prozent erzielen.

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  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 8

    latenten Wissensdurst des Fiskus zu Aktivitäten jenseits der Grenze. Zwar wollen jetzt alle Steuer-oasen brav Auskünfte erteilen. Doch warum soll-ten sich Finanzbeamte die Mühe einer Anfrage machen, wenn doch der heimische Anleger dies unmittelbar mitteilen muss? Das deutsche Finanzamt fordert auch bei Aus-landsfonds eine Steuererklärung, obwohl die selbst gar nicht steuerpflichtig sind. Die müssen ihre Gewinnermittlung nach deutschem Recht erstellen und dann als Feststellungserklärung einreichen. Denn die jeweiligen Doppelbesteue-rungsabkommen gestatten den Ansatz des Pro-gressionsvorbehalts, der weiterhin für Drittländer gilt. Also müssen die ausländischen Einkünfte umgerechnet und anschließend gesondert und einheitlich festgestellt werden. Das Finanzamt verteilt diese Beträge auf die einzelnen Fondsan-leger und teilt die ermittelten Ergebnisse dann den Behörden am Wohnort des Anlegers mit. Spätestens ab diesem Zeitpunkt bemerken die Beamten, wer seinen damaligen Fondsbeitritt nicht gemeldet hat. Statt Steuerfreiheit kommt es dann zur Geldbuße. Nachmelden muss er auch, denn das nicht ausgefüllte Formular bekommt er noch zugeschickt, gleich in dreifacher Ausferti-gung. Dabei interessiert den Fiskus nicht nur der gerade gezeichnete Fonds. Anzugeben ist die Summe der Anschaffungskosten aller zum Zeit-punkt der Meldung gehaltenen Beteiligungen, unabhängig vom Zeitpunkt des Erwerbs. An-schließend geht es an die Auswertung der Mittei-lungen. Eine Kopie wandert an das Bundeszent-ralamt für Steuern. Dort gibt es die Informations-zentrale für steuerliche Auslandsbeziehungen IZA. Dieses spezialisierte Referat sammelt die Auslandsdaten, auf die auch die Finanzämter zugreifen können. Dabei interessiert in erster Li-nie meist, woher die Einlagen nebst Agio stammt, wohin die steuerfreien Ausschüttungen fließen, und was mit einem Verkaufserlös geschieht. Die IZA sammelt zentral alle Unterlagen, die für die Tätigkeit der Steuerverwaltungen von Bedeu-tung sein können, und stellt auch eigene Ermitt-lungen an. Besonderes Interesse hat die IZA an Briefkasten- und Domizilgesellschaften, Steuer-oasen und Beziehungen von Personen mit Sitz im In- und Ausland. Das alles fließt dann in die interne ISI-Datenbank, systematisch nach Län-dern geordnet. Reicht das gesammelte Material nicht aus, holt die IZA zusätzliche Informationen bei anderen Behörden im In- und Ausland ein. Bei diesen emsigen Aktivitäten brauchen sich Fondssparer nicht zu wundern, dass die Beamten laufend neues Material benötigen, und Investitio-nen in geschlossene Auslandsfonds nur einen der vielen Tummelplätze darstellen.

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  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 9

    Nordcapital

    Waldfonds Nummer 2

    60 Millionen Euro hat Nord-capital innerhalb eines Jah-res für seinen ersten Wald-fonds eingesammelt. Der Nachfolger kopiert das Kon-zept. Der „Nordcapital Wald-fonds 2“ investiert ebenfalls in rumänische Forste. Der Fonds hat bereits ein Portfo-lio aus drei Flächen mit 2.750 Hektar gesichert. Anle-ger sind ab 15.000 Euro plus Agio dabei und sollen inner-halb von zwölf Jahren Rück-flüsse zwischen 160 und 250 Prozent erzielen.

    „Preisrückgang beunruhigt uns nicht“ Albert Behler zählt zu den größten Immobilien-Investoren in Manhattan Von Stupid German Money kann bei Albert Behler keine Rede sein. Der Präsident und CEO der Paramount-Group verwaltet das Immobilienvermögen der Hamburger Otto-Familie und anderer Großinvestoren in den USA und hat deren Erwartungen bislang mehr als erfüllt. Mit rund 1,2 Millionen Quadratmetern Bürofläche und einem Volumen von zehn Milliarden Dollar zählt die Paramount-Group zu den größten und erfolgreichsten privaten Immobiliengesellschaften der USA. Fondsbrief: Ihre jüngsten Transaktionen haben Sie Mitte vorigen Jahres getätigt. Vor der aktuellen Krise. Haben sie zu früh gekauft und zu viel für die Immobilien gezahlt? Albert Behler: Die Krise in den USA begann deutlich früher, Mitte 2007, nach dem Kollaps von Bear Stearns. Gut denkbar, dass die Preise seit Mitte 2008 noch einmal um zehn, 15 Prozent gefallen sind. Aber wer die Objekte haben wollte, musste zu den damaligen Preisen zuschlagen. So wie wir jetzt nicht verkaufen, würde sich auch ein anderer Eigentümer nicht davon trennen. Der Preisrückgang beunruhigt uns aber nicht. Wir wollen die Immobilien lange halten, eventuell sogar zehn Jahre, und sie werterhöhend bewirtschaften. Entscheidend ist für uns, dass wir die Trophy-Buildings weit unter den Herstellungskosten bekommen haben. Außerdem ist ein Gebäude wie etwa „1301 Avenue of the Americas“ in dieser Lage nicht reproduzierbar. FB: Grundlage der Preise sind die Mieten. Brechen die Einnahmen weg, weil manche Mieter nicht mehr in der Lage sind, ihren Teil des Vertrages einzuhalten?

    HGA

    *Maßgeblich für das öffentliche Angebot der Beteiligung ist ausschließlich der veröffentlichte Verkaufsprospekt in der Fassung des jeweils letzten veröffentlichten Nachtrags. Der Prospekt steht im Internet zum Download bereit: www.hga-capital.de*Maßgeblich für das öffentliche Angebot der Beteiligung ist ausschließlich der veröffentlichte Verkaufsprospekt in der Fassung des jeweils letzten veröffentlichten Nachtrags. Der Prospekt steht im Internet zum Download bereit: www.hga-capital.de

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  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 10

    Behler: Wir waren davon in drei Fällen bei mehr als 400 Mietverträgen in New York betroffen. Einer davon war Lehman Brothers. Unsere Vermietungsmanager hatten sich schon auf mögliche Wertsteigerungspotentiale bei einer Marktmiete von 70 Dollar gefreut. Weil die bestehende Miete mit 39 Dollar pro Squarefoot jedoch weit unterhalb des Marktniveaus lag, ist Barclays als Käufer von Lehman Brothers selbst in die Flächen gezogen. FB: Die Welle der Bankenpleiten ist noch nicht verebbt. Kürzlich hat es mit CIT und Capmark zwei Immobilienfinanzierer getroffen. Beunruhigt Sie das? Behler: Das ist natürlich nicht erfreulich, wobei die Großbanken weniger tangiert sind, da sie die meisten Hypotheken verbrieft haben und die Bilanz damit nicht mehr belasten können. Bei einer Marge von 600 Basispunkten verdienen die Banken derzeit sogar sehr gut. FB: Demnach ist es kein Problem mehr, eine Fremdfinanzierung zu bekommen? Behler: Die Situation hat sich deutlich verbessert. Zwischen Januar und Mai dieses Jahres war es noch äußerst schwierig, ein Darlehen zu bekommen. Inzwischen ver-geben vor allem die Versicherer wieder Immobilienkredite und beleihen dabei bis zu 65 Prozent des Wertes solider Objekte. Die meisten Banken halten sich bei großen Summen allerdings weiterhin zurück. FB: Wann werden Sie Immobilien aus ihrem Portfolio wieder verkaufen? Behler: Wir haben in der Hochphase zwischen 2005 und 2007 Objekte im Wert von

    Hannover Leasing

    Infrastruktur 2

    Über den Fonds „Infra-struktur Invest 2“ von Han-nover Leasing beteiligen sich private Investoren am Infrastrukturportfolio Highstar IV. Finanziert wer-den vor allem Projekte in Nordamerika. Dringend nötig sind zum Beispiel Straßen, Brücken, Strom– und Was-serleitungen. Die „American Society of Civil Engineers“ vergibt der US-Infrastruktur die Note mangelhaft. Zeich-ner sind ab 15.000 Dollar plus Agio dabei.

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    Wir bedanken uns bei allen Investoren und Geschäftspartnern für das in uns gesetzteVertrauen und die aktuell guten Platzierungsergebnisse. Wir sind stolz darauf, dassalle TSO-DNL Fonds auch in diesen wirtschaftlich turbulenten Zeiten wie prognostiziertvierteljährlich 2% (8% p.a.) aus unseren Ertrag bringenden Gewerbeimmobilienausschütten.Mehr als 20 Jahre Erfahrung im wachstumsstarken Südosten der USA und die ein-zigartige Investmentstrategie der TSO, bilden ein solides Fundament für Kapitalanlagenmit größtmöglichem Sicherheitspotenzial und überdurchschnittlichen Ertragschancen.Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug seit 1988 mehr als USD 2 Milliarden. TSO unddie Anleger haben bei keinem dieser Investments Geld verloren! TSO investiert immereigenes Geld zusammen mit den Anlegern - für uns eine Selbstverständlichkeit!

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  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 11

    4,5 Mrd. Dollar verkauft. Derzeit gehe ich davon aus, dass wir ab 2012 wieder Objekte verkaufen. Bis dahin wird Paramount als Käufer aktiv sein, wobei es mo-mentan kaum interessante Transaktionen in New York gibt. Die Objekte sind in der Regel in sicheren Händen, zum Beispiel in denen der REITS. Die Kurse der Immobilienaktiengesellschaften haben sich übrigens bereits deutlich erholt. Ein Zeichen, dass es aufwärts geht. FB: In den kommenden Jahren laufen zahlreiche Darlehen aus. Die Refinanzierung wird für viele Eigentümer zum Problem. Wird die Zahl der Notverkäufe steigen? Behler: Viele Investoren hoffen, dass so etwas passiert. Wir selbst haben immer schon langfristige Darlehen abgeschlossen und sind davon nicht betroffen. Andere geraten erheblich unter Druck, weil die Banken die Immobilien niedriger bewerten werden. Die FED, die Zentralbank der USA, hat die Banken mit einem offiziellen Schreiben kürzlich jedoch aufgefordert, die Eigentümer nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Das wird die Situation entzerren. Zu einem massiven Überangebot sollte es daher nicht kommen. FB: Im September 2011 soll der Freedom-Tower auf dem Gelände des ehemaligen World Trade Centers fertig sein. Wie stark wird die zusätzliche Fläche den New Yorker Markt belasten? Behler: Downtown ist ein komplett anderer Markt, der mit Midtown, wo wir vorrangig investieren, nur mit Zeitverzug etwas zu tun hat. Der Leerstand dort wird steigen, auch wenn bereits 60 Prozent der Flächen im Freedom-Tower vorvermietet sind. Rund um die Wall Street finden Sie vor allem Finanzinstitute, das ist ein Klumpenrisi-ko. Midtown dagegen ist deutlich diversifizierter und damit preisstabiler. Während in

    Walton

    MPC Capital

    Ratensparer-Select

    Für seinen Portfolio-Fonds „Best Select“ sammelt MPC erstmals auch Kapital von Ratensparern ein. Sie beteili-gen sich ab monatlich 100 Euro, wobei zehn Prozent der Zeichnungssumme sofort fällig sind. Einmalzahler sind ab 5.000 Euro dabei. Das Agio beträgt drei Prozent. Best Select investiert in eine breite Palette geschlossener Beteiligungsmodelle, unter anderem Immobilienfonds, New-Energy-Fonds, Schiffs– und Flugzeugfonds.

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    WALTON Europe GmbH

    � Die Walton International Group ist ein

    bankenunabhängiger Initiator.

    � Als Familienunternehmen ist die

    Walton-Gruppe seit 1979, davon 20 Jahre

    im Bereich Land Management, tätig.

    � In Deutschland sind rund 4.000

    Privatanleger mit über 120 Mio. Dollar

    an acht Fonds beteiligt.

    � Bei Veräußerung des Grundbesitzes

    ist eine Wertsteigerung in Höhe von

    20 Prozent pro Beteiligungsjahr geplant.

    � Das Testat einer namhaften Wirt-

    schaftsprüfungsgesellschaft bestätigt:

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    1998 bis 2008 realisierten Projekte betrug

    durchschnittlich 15,43 Prozent p.a. nach

    Zinseszinsrechnung.

    � Noch nie hat ein Anleger sein bei

    Walton eingesetztes Kapital verloren.

    Investing on Solid Ground

  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 12

    Downtown mit dem Turm von GoldmanSachs derzeit weitere Flächen entstehen, kam es in Midtown während des vergangenen Jahrzehnts durch den Umbau von Bü-ro- in Wohnflächen gar zu einem Abbau von Büros. Dies ist vor allem auf den deutlich höheren Preis von Wohnfläche zurückzuführen. Für einen Quadratmeter an Wohnflä-che erhielt man etwa 20.000 Dollar, wohingegen Bürofläche gerade die Hälfte erziel-te. Sobald sich die Nachfrage nach Bürofläche verstärkt, wird diese Angebotsver-knappung für die Wertentwicklung von großem Vorteil sein und sich sehr positiv auf Mietpreise und Gebäudewerte auswirken.

    Moral und die Macht der Suchmaschine Mehr als 50 Fachjournalisten beim Immpresseclub-Treffen in Berlin Einmal google – immer google. Wer in der Suchmaschine erfasst ist, kommt so leicht nicht wieder raus. Auch presserechtlich kann dieses Thema zum Problem werden. Das wurde beim Vortrag des auf diesen Bereich spezialisierten Anwalts Philipp von Mettenheim auf einer Veranstaltung des Journalisten-Fachverbandes Immpresse-club Anfang Dezember in Berlin deutlich. Der konkrete Fall betrifft den Herausgeber von per e-Mail versandten Medien. Er hatte eine Unterlassungserklärung unterschrie-ben und sich darin verpflichtet, den betreffenden Artikel aus dem Netz zu nehmen. Problem dabei: Da die entsprechende Datei, wie auch bei den Medien Immobilien-brief und Fondsbrief üblich, frei verbreitet wurde, taucht der Artikel bei einer google-Recherche immer wieder auf. Auch wenn das Original längst nicht mehr existiert. Für den Kläger eine bequeme Gelegenheit, jederzeit juristisch dagegen vorzugehen.

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    Schadenersatz-Fonds

    Der Fonds „Lebenswert 1“ von Wealth Cap erschließt eine neue Anlageklasse. An-leger beteiligen sich an US-Structured Settlements. Das sind Forderungen aus Aus-zahlplänen. In den USA wird Schadenersatz nicht nur in einer Summe ausgezahlt, sondern wahlweise auch als lebenslange Rente. Benöti-gen die Bezieher kurzfristig eine größere Summe, verkau-fen sie diese Forderungen an Dritte. Ab 10.000 Dollar plus fünf Prozent Agio.

    Es ist ganz einfach, innovative Immobilienanlagekonzepte zu entwickeln, die zugleich einHöchstmaß an Sicherheit und hervorragende Erträge bieten: Man braucht lediglichumfassendes Know-how und langjährige Erfahrung im Immobiliensektor, in strukturiertenImmobilienfinanzierungen und in Beteiligungsangeboten. Und mit dem richtigen Gespürmacht sich der Rest beinahe von allein. Ja, beinahe. www.signa-funds.de

    Unsere KompetenzUnsere Kompetenz

  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 13

    „Es ist ein großer Fehler, ungeprüft eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben“, meint von Mettenheim und rät, die Angelegenheit lieber presserechtlich prüfen zu lassen. Und wer dennoch die Forderung der Gegenpartei unterzeichnet, soll unbe-dingt auf den Hamburger Brauch bestehen: Sie schränkt die Unterlassungserklärung „ohne Anerkennung einer Rechtspflicht, gleichwohl rechtsverbindlich“ ein. Was das bedeutet, verstehen wohl nur Juristen. Mettenheims zweiter Rat: Keine feste Vertragsstrafe akzeptieren. Häufig würden die Kläger mehr als 5.000 Euro verlangen, damit der Fall vor dem Landgericht verhandelt wird. Hier rät er zu der Formulierung: „Nach billigem Ermessen festzusetzende und im Streitfall vom zuständigen Gericht zu überprüfende Vertragsstrafe“. Deutlich wird dabei eines: Ohne Anwalt sind vor allem freie Journalisten aufgeschmissen. Angeregt diskutierten die rund 50 Teilnehmer den Beitrag von Marc Weilstock, Vor-standsvorsitzender der HSH Real Estate AG. Seine Überschrift: „Wirtschaft und Ethik“. Wer gut verdient, stehe in dem Verdacht, er sei nur auf seinen eigenen Vorteil aus. Hinter dieser Annahme stehe, so Weinstock, der lutherische Grundgedanke: Was der eine zu viel hat, fehlt dem anderen. Profit oder das Streben danach ist un-moralisch – diese Einstellung sei noch immer vor allem in Deutschland religiös ge-prägt. In den USA dagegen sei Reichtum nicht suspekt, sondern anerkannt. Folge einer eher calvinistisch bestimmten Erziehung. Aber wer will es dem Sachbearbeiter verübeln, wenn er nicht nachvollziehen kann, dass die Manager seines Unternehmens bis zu 350 mal mehr verdienen als er selbst? Auch wenn die ausgehandelten Boni Teil des Gehaltes sind, so ist es nach Ansicht vieler Veranstaltungs-Teilnehmer, wenn auch juristisch nicht angreifbar, so doch moralisch fragwürdig, wenn manche Manager für ihre katastrophalen Fehlent-scheidungen auch noch mit Sonderzahlungen belohnt werden.

    CFB

    TÜV Nord

    Standard gefordert

    In der jüngsten Zeit stand der TÜV Nord im Zusammen-hang mit der Zertifizierung geschlossener Fonds häufig in der Kritik. Nun geht der TÜV in die Offensive und fordert neue Standards für den Anlegerschutz. Er kün-digt an, seinerseits den Krite-rienkatalog seiner „Fonds-plausibilität“ zu überarbeiten. Außerdem wird er das bis-lang angewendete Notensys-tem abschaffen und die allei-nige Verwendung des TÜV-Siegels nicht mehr gestatten.

     

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  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 14

    HCI Capital

    Umsatz 100 Mio. Euro

    Schiffsfonds bleiben das um-satzstärkste Segment bei HCI Capital. In den ersten drei Quartalen setzte das Emissionshaus damit 64,5 Millionen Euro Eigenkapital um. Das sind zwei Drittel des Gesamtumsatzes von 100,3 Millionen Euro. Im Vorjah-reszeitraum kam HCI in den ersten drei Quartalen auf 507.8 Millionen Euro Eigen-kapital. Zum 30. September 2009 verfügte die HCI-Gruppe über flüssige Mittel von 18 Millionen Euro.

    Die große Ahnungslosigkeit im Vertrieb Falk-Prozess offenbart unhaltbare Zustände bei manchen Fonds-Verkäufern Halbwissen ist immer gefährlich. Auch in der Finanzberatung. Der steigende Ver-kaufsdruck durch die Finanzkrise verschärfte die Situation zusätzlich. Mitschuld an der Misere trägt, neben der Provisionsgier vieler Berater, auch der Gesetzgeber selbst. Denn obwohl es Verbraucherschützer schon seit Jahren fordern, fehlt immer noch eine gesetzlich festgelegte Qualifikationspflicht für das Berufsbild des Finanzberaters. Trotz vollmundiger Versprechen vor der Wahl, kommt Berlin jetzt nicht in die Puschen. Jedes Jahr verlieren Anleger Gelder in zweistelliger Milliardenhöhe. Schuld daran sind neben schlechten Produkten häufig auch die Finanzberater. Rund 1.170.000 Geldanlageexperten sind derzeit in Deutschland aktiv. Doch nicht jeder verdient diese Berufsbezeichnung wirklich. Viele suggerieren durch pompöse Internetauftritte und Hochglanzbroschüren Seriosität, ihre Empfehlungen sind aber oft das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind. Ein Beispiel dafür offenbart sich derzeit in den Verhandlungen gegen den Fondsinitia-tor Falk. Im schmucklosen Gerichtssaal B175 in der Nymphenburger Straße in Mün-chen beraten und analysieren Richter, Verteidiger und Staatsanwälte seit mehr als 50 Verhandlungstagen den Fall. In die relative Eintönigkeit der sich seit Wochen hinzie-henden Anlegerbefragung platzte der Termin mit der Firma De Levie Wirtschaftsbe-ratung wie eine Bombe: Wasserstoffblond und zumindest vor Gericht völlig kenntnis-frei in Sachen Wirtschaft die Gattin und Firmeninhaberin, juristisch durch einige Zivil-verfahren gebrieft der bei ihr angestellte Ehemann. Statt profunder Finanzkenntnisse,

    HCI

  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 15

    VGF

    Summit 2010

    Auf seiner Jahresauftaktver-anstaltung am 2. und 3. Feb-ruar 2010 wird der Verband Geschlossene Fonds die Branchenzahlen 2009 veröf-fentlichen. Insgesamt finden auf dem Fachkongress 54 Vorträge statt. Tickets kosten 357 Euro inklusive Mehr-wertsteuer. Frühbucher zah-len bis zum 18. Dezember 303,45 Euro. Hauptsponsor der Veranstaltung ist die CommerzReal AG. Weitere Informationen unter www.vgf-online.de

    die man bei der Beratung derart komplexer Produkte wie einem geschlossenen Fonds voraussetzt, offenbarte sich bei der Befragung der Firmeninhaberin ein Bild des Grauens. Und daran ist definitiv die Finanzkrise endlich einmal nicht schuld. Die Kostproben ihres wirtschaftlichen Könnens verschlugen selbst der an einige Abson-derlichkeiten gewöhnten Richterbank die Sprache. Besonders als die Zeugin angab, die Infos für ihre Seiten suche sie von anderen Plattformen zusammen, wie beispiels-weise bei Brenneisen, denn der gäbe auch Produktempfehlungen heraus, die ganz gut seien, herrschte ungläubiges Staunen im Gerichtssaal. Ein Anwalt quittierte die Frage der Richterin, ob sich noch jemand äußern wollte, mit einem sarkastischen „Das verbietet die Höflichkeit“. Berater wie diese sind keine Ausnahme. Zum Lachen war trotz des spektakulären Auftritts der Finanzberaterin niemandem zumute. Eigentlich möchte man meinen, die Finanzkrise sei für Banker und Finanzberater eine Lehre gewesen, verloren durch ihre Fehleinschätzung doch unzählige Anleger hohe Summen. Doch statt daraus zu lernen, geben sich einige Branchenteilnehmer uneinsichtig, und der Gesetzgeber in Berlin recht langsam. Bislang ist es dort nämlich statt des versprochen schnellen und harten Durchgreifens nur bei vagen Absichtserklärungen geblieben. Inzwischen ist sogar zu hören, es werde nur noch eine Absichtserklärung statt des groß angekün-digten Anlegerschutz-Gesetzes geben. Die Wahl ist vorbei, das Wahlkampfthema „Anlegerschutz“ hat seine Aufgabe erfüllt. Zum Goldenen Kalb entwickelt sich mehr denn je die Provision, auch wenn sie nun offen gelegt werden muss. Genau daran krankt das System, wird doch nicht das Pro-dukt verkauft, das am besten zum Kunden passt, sondern jenes mit der höchsten Provision. Jedem muss aber klar sein: Wo die höchsten Provisionen gezahlt werden, schlummern immer die höchsten Risiken.

    Nordc

    Nordcapital Waldfonds 2

    Telefon: 040/3008 -2100Telefax: 040/3008 -2121

    E-Mail: [email protected]

    Investition in naturnahe Mischwälder mit überdurchschnittlichem Wertsteigerungspotential

    im EU-Mitgliedsstaat Rumänien

    • Aktuelle Waldpreise in Rumänien bis zu 75 % unter westeuropäischem Preisniveau

    • Ökologische Investition mit durchschnittlicher Kapitalmehrung von 7,5 % p.a. angestrebt

    • Hoher Inflationsschutz sowie Unabhängigkeit von Börse und Kapitalmarkt

    Rendite, aber natürlich!

  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 16

    Solar Millenium

    Lange Laufzeit

    Die Zahl der Anbieter von Solarfonds steigt nahezu jede Woche. Auch Initiator Solar Millenium reiht sich ein. Zeichner beteiligen sich am Kraftwerk Andasol 3 in Süd-spanien. Solar Millenium will 48 Millionen Euro Ei-genkapital einsammeln und stellt bei einer geplanten Laufzeit bis Ende 2045 (!) eine Rendite von 7,52 Pro-zent vor Steuern in Aussicht. Anleger sind ab 5.000 Euro dabei. Bis Mitte Januar be-trägt das Agio 2,5 Prozent, danach fünf Prozent.

    Die Krise ist noch nicht vorbei Deutsche Hypo analysiert die deutschen Immobilienmärkte Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat zu einem deutlichen Rückgang des Bruttoin-landsprodukts 2009 geführt, dafür waren vor allem die Einbußen beim Export und den Unternehmensinvestitionen verantwortlich. In den vergangenen Monaten hat je-doch ein Stabilisierungsprozess in der deutschen Wirtschaft eingesetzt. Nach vier Quartalen im Minus wuchs erstmalig im zweiten Quartal die Wirtschaft gegenüber dem Vorquartal. Die staatlichen Programme und eine sehr expansive Geldpolitik zur Stützung des Finanzsektors zeigten Wirkung. In dieser Rezession war der private Konsum zunächst stützend, mit zunehmender Arbeitslosigkeit jedoch verschlechternd. So ist zu erwarten, dass vom privaten Verbrauch 2010 keine Impulse kommen werden. Auch der Kon-sum der öffentlichen Haushalte wird wegen der schwierigen Fi-nanzlage nur gering wachsen. Insgesamt ist somit für Deutsch-land nur ein Wachstum von gut einem Prozent zu erwarten. Po-tenzielle Risiken für die konjunk-turelle Entwicklung können sich speziell durch die Unsicherheiten von den Finanzmärkten ergeben.

    KGAL

    Bruttoinlandsprodukt Deutschlandreal, gg. Vorjahreszeitraum

    -7

    -5

    -3

    -1

    1

    3

    5

    Q1/04

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    Q1/05

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    Q1/06

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    Q3/09

    Q1/10

    Q3/10

    ab III. Q. 2009: Prognose der NORD/LB

    KGAL INFRACLASS ENERGIE 5 – ANDERE BEZEICHNUNG FÜR: AUSGEZEICHNETE ERTRÄGE, DOPPEL-A-RATING, HÖHERE RENDITE!

    Ausgezeichnete Erträge: Die KGAL erhält den Scope Award 2009 als „Bestes Emissionshaus im Segment Geschlossene Energiefonds“. Ein Grund zur Freude auch für Investoren, denn (Zitat) „die Strom erträge der Anlagen übertrafen bisher fast durchgehend die eigenen Prog nosen“. Doppel-A-Rating: Die KGAL erhält das Feri-Rating AA als „Initiator mit sehr hoher Qualität“. Das ist ein unabhängiger Qualitätsbeweis und bietet zusätzliche Sicherheit für Investoren. Höhere Rendite: Auch beim neuen Fonds InfraClass Energie 5 übertrifft die prognostizierte Rendite der ersten erworbenen Anlagen die im Prospekt genannte Rendite. Die erste Ausschüttung soll es schon 2010 geben, statt – wie ursprünglich geplant – 2011. Der Fonds wurde aktuell von Scope mit „A“ bewertet. Informieren Sie sich unter Tel. 089 64143-427.

    www.kgal.de

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  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 18

    Wechsel Dich

    Ralf Soboll ist Ende Novem-ber als Geschäftsführer der Castor Kapital GmbH & Co.KG abberufen und zum Generalbevollmächtigten der Gesellschaft bestellt worden. Für kommende Fonds will Castor ein neues Emissions-haus mit geänderter Gesell-schafterstruktur schaffen. Hamburg Trust hat eine Tochtergesellschaft gegrün-det, um Immobilienspezial-fonds aufzulegen und zu ver-treiben. Zum Geschäftsführer wurde Armin Köckerling (46) bestellt. Jürgen Werner (45) und Henrik Fillibeck (39) sind mit Wirkung zum 1. Januar 2010 in den Vorstand der Catella Real Estate AG KAG berufen worden. Die Driver & Bengsch AG hat eine Tochtergesellschaft in das Victoria Emissions-haus umfirmiert. Die Grün-dung von drei Fonds ist in Vorbereitung. Bertie Ahern, ehemaliger irischer Ministerpräsident, übernimmt zum 1. Januar 2010 den Vorsitz beim Inter-national Forestry Fund. So ist es richtig

    Im Artikel über den Fonds „Waldinvest III“ von Aquila hat sich ein Fehlerteufel ein-geschlichen. Richtig muss es heißen: Ab einer Hurdle von 315 Prozent des Zeichnungs-kapitals liegt der Carry, das ist die erfolgsabhängige Ma-nagementvergütung, bei 20 Prozent.

    Auf dem Büromarkt ist 2009 die Krise nicht in dem Ausmaß wie in der Gesamtwirt-schaft eingetroffen. Dies lag vor allem darin begründet, dass es aufgrund der arbeits-marktpolitischen Maßnahmen zu keinem drastischen Rückgang bei der Beschäfti-gung und insbesondere bei den Bürobeschäftigten kam. Die Nettoabsorption/Nachfrage ist weiterhin positiv, was so nicht erwartet worden war. Jedoch wird die 2009 neu auf dem Markt gekommene Fläche nicht benötigt, so dass die Leerstände ansteigen. Wir erwarten einen Anstieg der Leerstandsquote an den großen Büro-standorten im Durchschnitt um rund zwei Prozentpunkten. Auch ist 2009 bislang kein wesentlicher Rückgang der Mieten für Büroflächen in Top-Lagen verzeichnet worden, wenn auch die Incentives deutlich zugenommen haben.

    Dem wirtschaftlichen Zyklus mit einer Zeitverzögerung folgend kommt 2010 erst der Abschwung für die Büromärkte in Deutschland; die Auswirkungen der Wirtschaftskri-se werden für die Büromärk-te deutlicher sichtbar. Es ist damit zu rechnen, dass die Arbeitslosigkeit steigen und damit auch die Bürobeschäf-tigung abgebaut und somit weniger Bürofläche benötigt wird. Damit wird die Nettoab-sorption negativ werden, während gleichzeitig noch reichlich Bürofläche fertig gestellt wird. Somit erwarten wir einen weiteren Anstieg beim Leerstand und einen sichtbaren deutlichen Rück-gang bei den Büromieten.

    Die längerfristige Entwicklung des Einzelhandels in Deutschland ist schwach, real sind die Umsätze in den letzten Jahren nur selten gestiegen. Trotz der heftigen Re-zession ist die Lage für den Einzelhandel aufgrund der niedrigen Inflationsrate und den umfangreichen staatlichen Maßnahmen aktuell noch relativ robust. Die Umsätze im Einzelhandel liegen sowohl nominal als auch real nur um rund zwei Prozent unter dem Vorjahresniveau und fallen damit deutlich schwächer als der Rückgang bei der Wirtschaftsleistung (Industrieproduktion: rund minus 15 Prozent) aus. Für das Jahr 2010 wirkt sich negativ die steigende Arbeitslosigkeit aus, dagegen dürften Impulse von den staatlichen Maßnahmen für den privaten Konsum kommen. Wir erwarten einen weiteren Umsatzrückgang, der aufgrund der höheren Inflationsrate, bei nominal gut einem Prozent und real bei gut zwei Prozent liegen dürfte.

    Dementsprechend wird die Flächennachfrage insgesamt leicht sinken, gleichzeitig steigt durch die Fertigstellung von Projekten, mit deren Bau noch in der konjunkturel-len Boomphase begonnen worden ist, das Angebot an Handelsflächen. Dies wird sich zum einen negativ auf die Flächenproduktivität auswirken. Zum anderen ist ein Druck auf die Handelsmieten zu erwarten, der aber in den Top-Lagen moderat aus-fallen dürfte. An den B-Standorten ist eine negativere Entwicklung zu erwarten, da sich die verbleibende Nachfrage besonders auf die zentralen Lagen konzentriert.

    Der Investmentmarkt hat seinen Boden gefunden; schon im dritten Quartal 2009 war ein signifikanter Anstieg der Transaktionen festzustellen. Dennoch wird das In-vestmentvolumen 2009 um rund 40 Prozent unterhalb des Vorjahresniveaus liegen. Dabei dominieren die deutschen Investoren mit einem Anteil von 90 Prozent am Ge-samtvolumen, da sich die Ausländer fast vollständig aus dem Markt zurückgezogen haben. Für 2010 ist mit einer weiteren Belebung zu rechnen. Dies ist darauf zurück-zuführen, dass die Renditen sowohl historisch als auch im Vergleich mit anderen As-sets auf einem vergleichsweise hohen Niveau liegen. Da sich die wirtschaftlichen Aussichten verbessern, steigt das Vertrauen der Investoren und damit auch das Transaktionsvolumen. Gleichzeitig haben die Renditen ihren Peak gesehen, und es ist mit leichten Rückgängen zu rechnen.

    Günter Vornholz, Deutsche Hypo AG

    Büromarkt Deutschland

    -500

    0

    500

    1.000

    1.500

    2.000

    2.500

    3.000

    2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 20090

    2

    4

    6

    8

    10

    12

    Leerstand (v.H.) Fertigstellungen (in 1.000 m²) Nettoabsorption (in 1.000 m²)

    v.H.

  • Nr. 104, 50. KW, 11.12.2009, Seite 19

    Redaktionsbüro Markus Gotzi Ackerstraße 64a 50374 Erftstadt T: 02235/770 867 F: 02235/770 849

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    Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt

    Recht einfach Enthält ein Prospekt keine Angaben zur Werthaltigkeit von Garantien, und wird hier-bei insbesondere verschwiegen, dass eine übernommene Bürgschaft nicht nur Ansprüche aufgrund einer Mietgarantie absichert, sondern auch noch andere Forde-rungen, liegt ein Prospektfehler vor (OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 27.05.2009, 23 U 212/07). Auch wenn in einem Prospekt nicht deutlich beschrieben wird, bei wel-chen Mitteln es sich um Weichkosten (= nicht in die geplanten Investitionen fließende Mittel) handelt, liegt ein Prospektfehler vor (OLG Frankfurt a.a.O.). Bei vielen Aufklärungspflichten greift die Kausalitätsvermutung. Diese besagt, dass eine verletzte Pflicht ursächlich für einen Schaden oder die Beteiligung des Anlegers insgesamt ist. Es wird - widerruflich - vermutet, dass sich der Anleger bei ordnungs-gemäßer Aufklärung „aufklärungsrichtig“ verhalten hätte, sich also mit anderen Worten nicht beteiligt hätte. Die Kausalitätsvermutung setzt jedoch voraus, dass es für den anderen Teil vernünf-tigerweise nur eine bestimmte Möglichkeit der Reaktion auf die Aufklärung gibt und die Möglichkeit eines Entscheidungskonflikts ausscheidet. Im Falle der Offenlegung der Provisionen gibt es jedoch, sofern sie sich im üblichen Rahmen bewegen, für den Anleger mehrere, ernsthaft in Betracht kommende Möglichkeiten der Reaktion. Die Vermutung aufklärungsrichtigen Verhaltens greift im Falle der mangelnden Aufklä-rung über eine Innenprovision in diesem Fall deshalb nicht (LG Potsdam, Urt. v. 29.07.2009, 8 O 427/08). Der BGH hat bei einem ähnlichen Sachverhalt jedoch anders entschieden (Urt. v. 12.05.2009, XI ZR 586/07), so dass bezweifelt werden muss, ob sich die Rechtsan-sicht des LG Potsdam behaupten wird. Einen großzügigeren Maßstab legte der BGH bei der Beurteilung eines Emissions-prospektes an, bei dem es um die Beschreibung einer zukünftigen Entwicklung ging. Jeder Prospekt, der eine zukünftige Entwicklung beschreibe, basiere auf Prognosen über die voraussichtliche künftige Entwicklung des Anlageobjektes. Der Prospekther-ausgeber übernehme jedoch grundsätzlich keine Gewähr dafür, dass die von ihm prognostizierte Entwicklung tatsächlich eintritt. Das Risiko, dass sich eine aufgrund anleger- und objektgerechter Beratung getroffene Anlageentscheidung im Nachhinein als falsch erweist, trägt der Anleger (BGH, Urt. v. 27.10.2009, XI ZR 337/08). Die Entwicklung der Rentabilität einer Kapitalanlage lässt sich nicht mit Sicherheit voraussagen. Dies gehört zum Allgemeinwissen und bedarf keiner besonderen Auf-klärung (BGH a.a.O.). Entscheidend - und auch ausreichend - ist, dass die eine be-stimmte Erwartung stützenden Tatsachen sorgfältig ermittelt sind, und die darauf gestützte Prognose der künftigen Entwicklung aus Sicht zum Zeitpunkt der Pro-spekterstellung vertretbar ist. Nähere Informationen zu den Rechtsthemen finden Sie im Rechtsnewsletter der Rechtsanwaltskanzlei Klumpe, Schroeder + Partner GbR, www.rechtsanwaelte-klumpe.de

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