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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 1 Meiner Meinung nach… Es gibt einige Momente im Arbeitsleben, die bleiben für immer abgespeichert. Eines dieser Ereignisse spielte sich vor fast zehn Jahren ab. Seinerzeit war ich noch Re- dakteur beim Wirtschaftsmagazin Capital und bekam Besuch von den Initiatoren eines Fußball-Fonds. Wie Olaf Janßen, ehemals Spieler beim 1. FC Köln und Ein- tracht Frankfurt, aktuell Co-Trainer von Berti Vogts in Aserbaidschan, damals am Flip-Board stand und mir erklärte, wie ein geschlossener Fonds funktioniert, werde ich nie vergessen. Das Angebot der Sport Concept GmbH hielt nicht viel länger als eine Halbzeitpause. Was der Fonds an Eigenkapital einsammelte, darum stritten sich vor allem die Mit- glieder des prominent mit Ex-Profis ausgestatteten Anlageausschusses, die als ers- tes an ihre Vergütungen dachten. Knapp zehn Bundesligaspielzeiten später geht der zweite Fußballfonds an den Start. Das Hanseatische Fußball Kontor will Talente an Vereine vermitteln und später von gestiegenen Transfererlösen profitieren. Dabei arbeitet der Anbieter mit den Spielerberatern von Extratime zusammen. Deren beste Pferde im Stall sind ein Spieler vom HSC Montpellier und Hanno Balitsch, inzwischen wieder zurück bei Bayer 04 Leverkusen. Mit Fußball Geld verdienen. Hat das schon einmal funktioniert? Die Aktie von Borussia Dortmund ist im Zuge des Höhenfluges der Klopp-Truppe von knapp ei- nem Euro auf aktuell drei Euro gestiegen, aber noch weit von ihrem Ausgabepreis in Höhe von elf Euro entfernt. Auch der CFB-Stadionfonds mit der ebenfalls Borussia Dortmund gehörenden Arena war nicht gerade reif für die Champions-League. Nach viel Stress wurde der Fonds schließlich aufgelöst, konnten Verluste vermieden werden. Stressig wird es auch für die Anleger von Schiffsbeteiligungen. Und das, obwohl die Charterraten steigen. Das ist das absurde an dieser Entwicklung. In steigenden Märk- ten wittern die Banken ihre Chance, die Schiffe zu verkaufen und ihre Bücher zu be- reinigen. Offenbar müssen sie sogar verwerten, nachdem sie drei Jahre lang auf Til- gungen verzichtet haben. Manchmal sollten Regeln und Vorschriften neu eingeordnet und bedacht werden. Denn auf der Strecke bleiben die privaten Investoren. Kein Wunder, dass Schiffe in den Plänen der Banken und freien Vertriebe noch keine Rolle spielen. Immobilien sind gefragt, dazu Solarfonds und Infrastruktur. Wobei ge- rade Infrastruktur auch nicht immer das Gelbe vom Ei sind. Nr. 127 47.KW/ 26.11.2010 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail Inhaltsverzeichnis Editorial Fonds-Check: Flachpass oder Fallrückzieher? 2 Holland: Baustopp in Amsterdam verhängt 2 Fonds-Check: Neuer Anbieter setzt auf Rewe 4 Fonds-Check: Infrastruk- tur ja - aber nicht so 7 Umsatzsteuer im Fokus der Gerichte 10 Vertriebsstudie: Schutz vor Inflation ganz vorne 16 Feri-Herbst-Tagung: Wachstums-Lok China 18 Personalia 19 Hansa-Forum: Das verflixte dritte Jahr 20 Offene Fonds 20 Recht einfach 21 Impressum 21 Fondsbörse Deutschland: Handel weiter gestiegen 9 Viel Spaß beim Lesen Markus Gotzi Chefredakteur Der Fondsbrief

Meiner Meinung nach… Fondsbrie… · Portfolio sollen hauptsächlich Spieler im Alter zwischen 18 und 23 Jahren. Hier sieht das Fondsmanagement das größte Wertsteigerungspotenzial

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Page 1: Meiner Meinung nach… Fondsbrie… · Portfolio sollen hauptsächlich Spieler im Alter zwischen 18 und 23 Jahren. Hier sieht das Fondsmanagement das größte Wertsteigerungspotenzial

Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 1

Meiner Meinung nach… Es gibt einige Momente im Arbeitsleben, die bleiben für immer abgespeichert. Eines dieser Ereignisse spielte sich vor fast zehn Jahren ab. Seinerzeit war ich noch Re-dakteur beim Wirtschaftsmagazin Capital und bekam Besuch von den Initiatoren eines Fußball-Fonds. Wie Olaf Janßen, ehemals Spieler beim 1. FC Köln und Ein-tracht Frankfurt, aktuell Co-Trainer von Berti Vogts in Aserbaidschan, damals am Flip-Board stand und mir erklärte, wie ein geschlossener Fonds funktioniert, werde ich nie vergessen. Das Angebot der Sport Concept GmbH hielt nicht viel länger als eine Halbzeitpause. Was der Fonds an Eigenkapital einsammelte, darum stritten sich vor allem die Mit-glieder des prominent mit Ex-Profis ausgestatteten Anlageausschusses, die als ers-tes an ihre Vergütungen dachten. Knapp zehn Bundesligaspielzeiten später geht der zweite Fußballfonds an den Start. Das Hanseatische Fußball Kontor will Talente an Vereine vermitteln und später von gestiegenen Transfererlösen profitieren. Dabei arbeitet der Anbieter mit den Spielerberatern von Extratime zusammen. Deren beste Pferde im Stall sind ein Spieler vom HSC Montpellier und Hanno Balitsch, inzwischen wieder zurück bei Bayer 04 Leverkusen. Mit Fußball Geld verdienen. Hat das schon einmal funktioniert? Die Aktie von Borussia Dortmund ist im Zuge des Höhenfluges der Klopp-Truppe von knapp ei-nem Euro auf aktuell drei Euro gestiegen, aber noch weit von ihrem Ausgabepreis in Höhe von elf Euro entfernt. Auch der CFB-Stadionfonds mit der ebenfalls Borussia Dortmund gehörenden Arena war nicht gerade reif für die Champions-League. Nach viel Stress wurde der Fonds schließlich aufgelöst, konnten Verluste vermieden werden. Stressig wird es auch für die Anleger von Schiffsbeteiligungen. Und das, obwohl die Charterraten steigen. Das ist das absurde an dieser Entwicklung. In steigenden Märk-ten wittern die Banken ihre Chance, die Schiffe zu verkaufen und ihre Bücher zu be-reinigen. Offenbar müssen sie sogar verwerten, nachdem sie drei Jahre lang auf Til-gungen verzichtet haben. Manchmal sollten Regeln und Vorschriften neu eingeordnet und bedacht werden. Denn auf der Strecke bleiben die privaten Investoren. Kein Wunder, dass Schiffe in den Plänen der Banken und freien Vertriebe noch keine Rolle spielen. Immobilien sind gefragt, dazu Solarfonds und Infrastruktur. Wobei ge-rade Infrastruktur auch nicht immer das Gelbe vom Ei sind.

Nr. 127 47.KW/ 26.11.2010 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail

Inhaltsverzeichnis

Editorial

Fonds-Check: Flachpass oder Fallrückzieher?

2

Holland: Baustopp in Amsterdam verhängt

2

Fonds-Check: Neuer Anbieter setzt auf Rewe

4

Fonds-Check: Infrastruk-tur ja - aber nicht so

7

Umsatzsteuer im Fokus der Gerichte

10

Vertriebsstudie: Schutz vor Inflation ganz vorne

16

Feri-Herbst-Tagung: Wachstums-Lok China

18

Personalia 19

Hansa-Forum: Das verflixte dritte Jahr

20

Offene Fonds 20

Recht einfach 21

Impressum 21

Fondsbörse Deutschland: Handel weiter gestiegen

9

Viel Spaß beim Lesen Markus Gotzi Chefredakteur Der Fondsbrief

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 2

Holland-ImmobilienBaustoppWir haben im Fondsbrief schon häufiger darüber be-richtet, dass sich Holland-fonds für Vertriebe und An-leger wieder zu attraktiven Investments entwickelt ha-ben. In diesem Zusammen-hang haben wir auch auf die enge Nähe zwischen Bauträ-gern und Mietern hingewie-sen, die dazu führt, dass die Unternehmen oft nach Ab-lauf ihres Mietvertrages in ein neues Objekt wechseln. Das belastet den Markt natür-lich. Darauf hat der holländi-sche Staat reagiert und ein Bauverbot in und um Ams-terdam verhängt. Statt neue Bürogebäude zu errichten, sollen die Bauunternehmen lieber bestehende Objekte auf den neuesten Stand brin-gen. Ziel ist es, den Leer-stand von aktuell rund 17 Prozent zu reduzieren. Das hört sich logisch an. Allerdings ist es nach An-sicht des Immobilienunter-nehmens CB Richard Ellis derzeit für Erfolgsmeldungen noch zu früh. Entspannung erfährt der nie-derländische Immobilien-markt aber auch aus einer anderen Richtung. Das auf holländische Pensionskassen spezialisierte Beratungsun-ternehmen Bureau Bosch berichtet, dass seine Mandan-ten als Immobilieninvestoren bis auf weiteres wegfallen. Aus verschiedenen Gründen sind die Rentengesellschaften derzeit knapp bei Kasse. Das beruhigt die Preise. In Hol-land investieren aktuell Nordcapital, Real I.S. und Wölbern Invest.

Fonds-Check

Flachpass oder Fallrückzieher?Hanseatisches Fußball Kontor spekuliert auf dem Transfermarkt

Was ist das für eine Bundesliga-Saison? Mannschaften aus der Kategorie Abstiegs-gefahr belegen die Qualifikations-Plätze für das internationale Geschäft, und die ver-meintlichen Meisterschaftskandidaten krebsen bestenfalls im Mittelfeld der Tabelle herum. Das macht den Reiz am Fußball aus: Überraschungen, Emotionen und Lei-denschaft. Eigentlich keine guten Voraussetzungen für Investitionen. Doch das sieht das Hanseatische Fußball Kontor anders. Es bietet den Fonds „FTR Fußball 1“ an. Anleger spekulieren ab 10.000 Euro damit auf dem Transfermarkt.

Konzept: Talente entdecken, kaufen, Vereinen zur Verfügung stellen und beim spä-teren Transfer von den Wertsteigerungen profitieren. So soll der Fonds funktionieren. Warum haben eigentlich Vereine wie Schalke 04 Schulden in dreistelliger Mil-lionenhöhe angehäuft? Aber egal. Ins Portfolio sollen hauptsächlich Spieler im Alter zwischen 18 und 23 Jahren. Hier sieht das Fondsmanagement das größte Wertsteigerungspotenzial. Eine eigene Auswertung habe ergeben, dass rund eintausend Spielertransfers der vergan-genen Jahre im Schnitt ein Plus von 500 Prozent erzielten. Der Fonds will zehn Millionen Euro einsammeln und davon 20 bis 30 Spieler kaufen. Mehr als eine Million Euro soll ein einzelner Nach-wuchskicker nicht kosten. Nachwuchskicker: Hoffnung auf Wertsteigerung.

Markt: Knapp vier Milliarden Euro – so viel Umsatz erwirtschafteten die 20 stärksten Vereine Europas in der Saison 2008/2009. Durch die hohen Einnahmen sind auch die Ablösesummen für Spieler und Trainer in den besten Ligen stark gestiegen. So fasst der Initiator die Situation im Vorwort des Verkaufsprospektes zusammen. Als Beispiele für gelungene Transfers nennt er unter anderem Zlatan Ibrahimovic. Der schwedische Nationalstürmer wechselte im vergangenen Jahr für 69,5 Millionen Euro von Inter Mailand zum FC Barcelona. Was weiter geschah, dazu steht jedoch keine Zeile im Prospekt. Inzwischen spielt Ibrahimovic beim AC Mailand, der insgesamt 30 Millionen Euro Leihgebühr und Ablösesumme zahlt. Bleibt für Barcelona ein Minus von 39,5 Millionen Euro in einem Jahr. Kein Einzelfall für eine Fehlspekulation. Die Sport-Bild hat kürzlich 50 Beispiele alleine aus der Bundesliga aufgelistet.

Informationen: Grundlage des Geschäftsmodells ist die Internetseite www.transfermarkt.de, eine öffentlich zugängliche Datenbank, die unter anderem Transfers und Ablösesummen der Spieler auflistet. Aber: „Eine vollständige und ob-jektiv nachvollziehbare Auswertung der Daten ist nicht möglich, da bezüglich der ver-traglichen Bedingungen bei den Transfers grundsätzlich seitens der beteiligten Verei-ne, Berater und Spieler Stillschweigen vereinbart wurde. Es handelt sich somit im Wesentlichen um spekulative Annahmen, da eine Auswertung der Transferdaten auf Basis von vertraglichen Grundlagen nicht erfolgen kann.“ So steht es im Prospekt. Und spricht für sich selbst.

Partner: Über den Fonds freut sich vor allem die Extratime GmbH, eine Beratungs-gesellschaft, die aktuell 53 Spieler unter Vertrag hält. Auch wenn der Fondsinitiator betont, Extratime werde keine Spieler aus dem eigenen Portfolio vermitteln. Entschei-dende Rolle spielt auch Ex-Bundesligaspieler Harald Spörl.

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 3

Hesse NewmanBlankenese-FondsIm Hamburger Nobel-Stadtteil Blankenese inves-tiert der neue Immobilien-fonds von Hesse Newman.Zeichner beteiligen sich an einem Neubau mit Wohnun-gen, Arztpraxen, Einzelhan-dels– und Büroflächen. Mie-ter ist unter anderem die Stadt Hamburg. Die langfris-tigen Mietverträge laufen im Schnitt bis 2023. Anleger sind ab 20.000 Euro plus fünf Prozent Agio dabei und be-kommen Ausschüttungen, die von sechs Prozent auf sieben Prozent steigen.

Vorgehensweise: Extratime wird einen Spieler vorschlagen, den die Berater für er-folgversprechend halten. Harald Spörl wird dann sein Votum abgeben. Oder: Ein Ver-ein will, dass der Fonds für ihn einen bestimmten Spieler finanziert. Den würde wie-derum Spörl scouten und zu einem Ergebnis kommen. Werden diese Spieler später verkauft, sollen Anleger von den Mehreinnahmen profitieren.

Kalkulation: Der Fonds arbeitet ausschließlich mit Eigenkapital. Von den angestreb-ten 10,5 Millionen Euro inklusive Agio bleiben nach Abzug der Kosten und einer Li-quiditätsreserve 8,6 Millionen Euro für Bruttoinvestitionen. Davon erhält Extratime pro Transfer allerdings eine Transaktionspauschale von jeweils 2,5 Prozent. Bei einer Laufzeit von vier Jahren stellt der Initiator seinen Anlegern ein Plus von 33 Prozent vor Steuern in Aussicht. In diesem Fall muss der Fonds seinen Einsatz allerdings ver-doppeln. Alleine 20 Prozent davon würden in die Kassen von Extratime und Hansea-tischem Fußball Kontor fließen. Mit eigenem Geld ist der Initiator nicht vertreten.

Anbieter: Hanseatisches Fußball Kontor sind Jörg Zeitz und Kai-Volker Langhin-richs. Beide waren vorher unter anderem bei HPC Capital tätig, einem Anbieter zum Beispiel von US-Policen-Zweitmarktfonds.

Steuern: Anleger versteuern den Gewinn mit ihrem individuellen Steuersatz.

Meiner Meinung nach... Fußball – schönste Nebensache der Welt? Ein Klischee. Fußball ist im Gegenteil ein knallhartes Geschäft, bei dem es um Millionen und Milli-arden geht. Natürlich kann es dem Fonds gelingen, ein paar Glücksgriffe zu landen. Muss es aber nicht. Sollten die transferierten Spieler Provinzkicker bleiben, verdienen die Anleger nichts und verlieren im Zweifel sogar ihr Geld. Ein Fonds zum Einsatz von Spielgeld, eine Alternative zum Totoschein für gutbetuchte Fans. Unabhängig davon würden die Anleger bei einer Verdoppelung der Nettoinvestition bezogen auf ihr eingesetztes Kapital nur ein Plus von 33 Prozent machen.

Realis

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 4

Fonds-Check

Einzelhandels-Premiere setzt auf ReweWGF hat Emissionshaus für geschlossene Fonds gegründet

Auf das Geschäft mit Immobilien-Anleihen und Genussrechten hat sich das Düssel-dorfer Unternehmen WGF spezialisiert. Mit der Deutsche Grund und Boden weitetsie ihr Business-Modell aus. Das Emissionshaus kommt mit der Premiere „Einkaufen NRW“ auf den Markt. Zeichner beteiligen sich an zwei Einzelhandelsimmobilien.

Objekte: Die beiden Supermärkte befinden sich in Mönchengladbach und Königswin-ter. Der Fonds hat die ein beziehungsweise zwei Jahre alten Gebäude zum Kauf-preisfaktor von 12,6 Jahresnettomieten gekauft. Das sind übliche Marktpreise für sol-che Objekte, teilweise zahlen Käufer inzwischen sogar leicht höhere Preise. Verkäu-fer ist der Projektentwickler Ten Brinke. Jede Immobilie hat weit mehr als 800 Quad-ratmeter Mietfläche und zählt damit zum großflächigen Einzelhandel, der von den kommunalen Behörden nur sehr restriktiv genehmigt wird.

Mieter: Hauptmieter der beiden Immobilien ist die Supermarktkette Rewe. Sie nutzt in Mönchengladbach mehr als 4.400 Quadratmeter und in Königswinter knapp die Hälfte. Die Verträge haben eine Restlaufzeit von 14 beziehungsweise 13 Jahren. Penny hat im Oktober 2008 für 15 Jahre unterschrieben, KiK, die Drogeriekette dmund das Dänische Bettenlager jeweils für zehn Jahre.

Kalkulation: Der Fonds hat ein Investitionsvolumen von rund 18,3 Millionen Euro inklusive Agio. Darin enthalten ist ein geplanter Erweiterungsbau in Königswinter, der

SecurGünstiger gebaut Seinen bereits fünften Immo-bilienfonds mit einer Beteili-gung an einem Selfstorage-Center hat das Emissions-haus Secur platziert. Anleger beteiligten sich mit rund fünf Millionen Euro an einem Selbstlagerzentrum in Han-nover mit 6.150 Quadratme-tern. Das Objekt wurde rund 500.000 Euro günstiger er-stellt als gedacht. Für die Zeichner bedeutet das eine höhere Nachsteuerrendite von 9,5 Prozent. Der Nach-folger investiert in ein ähnli-ches Center in Berlin.

HCI

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 6

voraussichtlich Mitte 2011 fertig gestellt werden soll. Anleger bringen insgesamt 8,6 Millionen Euro Eigenkapital auf. Den Rest finanziert die WGZ-Bank zum Zinssatz von effektiv 4,3 Prozent. Die Zinsen sind bis März 2021 festgeschrieben. Die Tilgung be-trägt 1,25 Prozent.

Gewinn: Sind alle Ausgaben beglichen, bleiben Anlegern Ausschüttungen, die von 6,4 Prozent auf sieben Prozent steigen. Insgesamt sollen sie innerhalb der geplanten Laufzeit von zwölf Jahren ein Plus von rund 90 Prozent vor Steuern erwirtschaften. Beim Verkauf rechnet der Anbieter erneut mit einem Faktor von 12,6 Jahresmieten, die bis dahin um knapp 13 Prozent gestiegen sein sollen.

Weiche Kosten: Die für geschlossene Fonds typischen Weichkosten summieren sich auf rund 17,6 Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio oder 8,3 Prozent der Gesamtinvestition.

Steuern: Anleger erzielen Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. Zeichner mit Höchststeuersatz erzielen einen Nettogewinn von rund 65 Prozent nach Steuern.

Anbieter: Deutsche Grund und Boden ist ein Unternehmen der WGF-Finanzgruppe.Als Vorstandsmitglieder sind Cliff Wenner und Michael Kempkes für die geschlos-senen Fonds zuständig. Wenner war zuvor unter anderem bei Paribus Capital und Equity Pictures.

Meiner Meinung nach... Fonds mit großflächigen Einzelhandelsimmobilien in Mön-chengladbach und Königswinter. Die Kalkulation ist bei Kaufpreisfaktoren von 12,6 Jahresmieten und zurückhaltender Mietsteigerung nachvollziehbar. Damit das Ge-samtkonzept aufgeht, muss Initiator Deutsche Grund und Boden die Gebäude nach zwölf Jahren erneut zum 12,6-fachen verkaufen. Das dürfte nur mit lang laufenden Mietverträgen gelingen.

Nordc.

Shedlin CapitalBlind Pool in Brazil Samba, Sonne und Fußball-WM. So wirbt die Shedlin Capital AG für ihren ersten Brasilien-Fonds. Ab 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio beteiligen sich Anleger des „Shedlin Latin American Property 1“ an der Entwick-lungen von Wohnungen in verschiedenen Regionen Bra-siliens. Shedlin stellt Anle-gern bei einer prognostizier-ten Laufzeit von sieben Jah-ren eine Rendite in Höhe von zwölf Prozent pro anno in Aussicht. Wem das genügt bei einer Projektentwicklung in Südamerika...

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 7

NordcapitalNachträglich besser Nordcapital

Fonds-Check

Infrastruktur ja - aber nicht soProsperia AG bringt Blind Pool mit direkten und indirekten Investitionen

Endlich weder Core-, wahlweise auch Hollandimmobilie, noch Solarpark: Fondsange-bote abseits der Haupttrampelpfade durch den Vertriebsdschungel sind selten gewor-den. Wie die aktuelle Studie „Geschlossene Fonds 2010“ der Commerz Real unddes Research Center for Financial Services der Steinbeis Hochschule Berlin be-legt, gehört das Thema Infrastruktur aus Vertriebssicht zu den attraktivsten Anlage-segmenten, was sich jedoch bislang nicht im Produktangebot widerspiegelt. Was liegt also näher, als diesem Notstand abzuhelfen? Der erste Fonds der Prosperia AG soll mit einem Planvolumen von 22,25 Millionen Euro direkt und indirekt in Infrastruktur-projekte investieren. Anleger sind ab 5.000 Euro plus fünf Prozent Agio dabei. Wer-den nicht mindestens fünf Millionen Euro platziert, wird der Fonds automatisch rück-abgewickelt, das Kostenrisiko liegt in diesem Fall beim Anleger. Die Laufzeit ist mit zehn Jahren angesetzt.

Markt und Investitionskriterien: Die Attraktivität von Infrastrukturinvestitionen liegt nicht zuletzt an den stabilen Cash Flows, die eine Beteiligung an bereits bestehenden Infrastruktureinrichtungen generiert. Wesentlich risikoträchtiger, aber auch rendite-stärker ist ein Engagement in sogenannter Greenfield-Infrastruktur, also in Projekten im Planungsstadium. Mit solchen feinsinnige Überlegungen hält sich der vorliegende Prospekt jedoch nicht auf. Der Blind Pool soll ganz generell über Fonds oder auch direkt mindestens fünf Investments zum Thema Infrastruktur, Private Equity oder Venture Capital eingehen, in der Regel Minderheitsbeteiligungen. Dabei sollen

Fv o. HL

Fondshaus HamburgPark Inn platziert Rund 20 Millionen Euro hat Fondshaus Hamburg für seinen ersten Hotelfonds eingesammelt. Zeichner fi-nanzierten das Mittelklasse-haus Park Inn am Frankfur-ter Flughafen. Der Mietver-trag hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Der prognostizierte Gesamtmittelrückfluss liegt bei knapp 183 Prozent des eingesetzten Eigenkapitals vor Steuern. Ein weiterer Hotelfonds ist nach Auskunft des Hamburger Emissions-hauses in absehbarer Zeit nicht geplant.

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 8

Doric/Hansa TreuhandA380 platziert Doric Asset Finance und Hansa Treuhand haben den Flugzeugfonds „Sky Cloud - A380“ platziert. Zeichner beteiligten sich mit insge-samt 68 Millionen Euro. Ein Nachfolger hebt Ende des Monats ab. Anleger finanzie-ren erneut einen A380, der an Emirates Airlines verleastist. Der Flieger hat 182 Mil-lionen Dollar gekostet - 132 Millionen Euro. Die Aus-schüttungen beginnen bei 8,25 Prozent. Anleger sollen in 14 Jahren ein Plus von 165 Prozent machen.

„überwiegend“ Infrastrukturfonds für institutionelle Anleger gezeichnet werden, Inves-titionsfokus sind EU-Länder, EU-Kandidaten und OECD-Staaten. Geplant ist nach Auskunft der Prosperia eine Parallel-Investition zu einem institutionellen Fonds von BNP Paribas. Im Prospekt findet sich dazu jedoch keinerlei Nachweis.

Kalkulation und Steuern: Im Basisszenario liegt die Investitionsquote bei mageren 83,16 Prozent des Fondsvolumens inklusive Agio. Alternativ zur reinen Eigenkapitalfi-nanzierung kann freihändig bis zu 20 Prozent Fremdkapital aufgenommen werden. Die laufenden Kosten betragen allein für die Geschäftsführung satte zwei Prozent des Kommanditkapitals jährlich, dazu kommen 2.500 Euro jährlich Haftungsvergü-tung und 7,50 Euro jährlich pro Gesellschafter für den Treuhänder. Diese Kosten stei-gen jährlich um zwei Prozent. Dazu kommen im Fall von Zielfondsinvestments deren einmalige und laufende Kosten.

Exit und Gewinnverteilung: Nach zehn Jahren sollen die Beteiligungen veräußert werden. Die Hurdle Rate (Grundverzinsung des Anlegers) beträgt nur sieben Prozent und wird auf Jahresbasis berechnet. Sobald also die Anleger ihr Zeichnungskapital und eine Ausschüttung von sieben Prozent erhalten haben, bekommt das Manage-ment seinen Carry in Höhe von 40 im Marktvergleich überhöhten 40 Prozent.

Anbieter: Slobodan Cvetkovic, der Kopf hinter der Prosperia AG, hat in dieser Ge-sellschaft seine Prosperity Investment Beteiligungs GmbH und die Leontis Equity Fonds sowie die CSA Beteiligungsfonds zusammengeführt. Nach eigener Aussage ist er dabei, die CSA Beteiligungsfonds, es handelt sich um Ratensparpläne, mit der Nummer vier und fünf zu sanieren. Die beiden Leontis Equity Funds, jeweils als Vari-ante für Einmal- und Ratenzahler, hinken mit ihrer Investitionstätigkeit weit hinter dem

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11/2010

Page 9: Meiner Meinung nach… Fondsbrie… · Portfolio sollen hauptsächlich Spieler im Alter zwischen 18 und 23 Jahren. Hier sieht das Fondsmanagement das größte Wertsteigerungspotenzial

Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 9

Plan her, der Vertrieb aller drei Fonds der Prosperity Investment Beteiligungs GmbH wurde gestoppt.

Meiner Meinung nach... Für diesen Fonds spricht nicht viel: Nicht der Initiator, der bisher vor allem Bauchlandungen vorzuweisen hat. Nicht die inakzeptable Kostenstruktur. Nicht die überproportional hohe Erfolgsbeteiligung des Managements. Nicht der durch nichts be-wiesene Zugang zu erfolgversprechenden Investments. Nicht das Schlüsselpersonenrisi-ko, da außer Cvetkovic offensichtlich niemand wirklich Bescheid weiß. Es wird dringend Zeit für eine inhaltliche Prospektprüfung durch die BaFin. Stephanie von Keudell

Zweitmarkt steigt weiterUmsatz so hoch wie noch nie zuvor

Die Fondsbörse Deutschland hat im Oktober rund 500 Fondsanteile vermittelt - so viel wie noch niemals zuvor in einem Monat. Dabei wechselten Beteiligungen im Wert von nominal 26,3 Millionen Euro den Besitzer. Da-von entfallen rund 14 Millionen Euro auf Schiffsfonds und mehr als elf Millionen Euro auf Immobilienbeteiligungen. Der Durch-schnittskurs stieg im Vergleich zum Vormonat auf 72,3 Prozent.

Zwar stellen institutionelle Investoren nach wie vor das größere Handelsvolumen, doch wur-den 70 Prozent aller Kauforders von privaten Anlegern getätigt. Auffällig ist die breitere Pa-lette der Assets. So handelten die Marktteil-nehmer nicht nur Beteiligungen an Schiffen und Immobilien, sondern auch Solarfonds, Biomassefonds, Flugzeug– und Eisenbahn-fonds.

Quelle: Fondsbörse Deutschland

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Page 10: Meiner Meinung nach… Fondsbrie… · Portfolio sollen hauptsächlich Spieler im Alter zwischen 18 und 23 Jahren. Hier sieht das Fondsmanagement das größte Wertsteigerungspotenzial

Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 10

Aquila CapitalWasser ins Portfolio New Energy gleich Solar. Das muss aber nicht sein. Aquila Capital platziert den Fonds „Hydropower Invest“, eine Beteiligung an einem Wasserkraftwerk in Bosnien Herzegowina. Das Kraftwerk wird schlüsselfertig über-nommen. Ein Andienungs-recht regelt nach 15 Jahren den fixierten Preis von 165 Prozent. Anleger kommen so und mit den jährlichen Aus-schüttungen auf ein Plus von prognostizierten 190 Prozent vor Abgeltungssteuern. Den Fonds schauen wir uns in Kürze näher an.

Von Robert Kracht, Steuer-Fachjournalist Umsatzsteuer im Fokus der GerichteFondsgesellschaften können gezahlte Vorsteuer nicht immer absetzen

Fondssparer tangiert die Umsatzsteuer in der Praxis nur wenig, da sie als Privatanle-ger die betriebliche Abgabe auf ihre Investition nicht zahlen müssen. Aber die Fonds-gesellschaften sind davon betroffen, wenn sie beispielsweise für die Lieferung von Solarstrom, das Verleasen von Containern oder die Vermietung eines Einkaufszent-rums Umsatzsteuer in Rechnung stellen. Das tangiert die Rendite nicht, weil es sich um einen durchlaufenden Posten handelt, der postwendend ans Finanzamt abgeführt werden muss.

Anders sieht es hingegen aus, wenn den Gesellschaften auf ihre Eingangsleistungen Umsatzsteuer in Rechnung gestellt wird. Diese können sie sich in den meisten Fällen zwar vom Fiskus erstatten lassen, also auch hier ein durchlaufender Posten. Das ge-lingt aber nur, sofern die Kosten im Zusammenhang mit umsatzsteuerpflichtigen Leis-tungen stehen. Zu dieser Thematik hat der Bundesfinanzhof (BFH) aktuell zwei Ent-scheidungen gefällt. Die bringen Immobilienfonds Vorteile, beim Verwaltungsaufwand aber unabhängig von der Fondskategorie Nachteile. Beides wirkt sich auf den Netto-ertrag der Anleger aus, daher soll der Tenor der BFH-Entscheidungen nachfolgend dargestellt werden.

Mehr Vorsteuer für Immobilienfonds

Nach Paragraf 15 Umsatzsteuergesetz muss die Vorsteuer aus dem Bau oder Kauf einer Immobilie gezahlt werden, wenn das Grundstück sowohl für umsatzsteuerpflich-tige als auch -freie Zwecke verwendet wird. Das betrifft in der Praxis Fälle, in denen

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Die Walton-Gruppe ist seit 1979 als

Familienunternehmen tätig, davon 20

Jahre im Bereich Land Management.

Weltweit betreut die Walton-Unteneh-

mensgruppe über 68.000 Investoren – in

Deutschland über 4.700 Anleger über

geschlossene Fonds – und hat mehr

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platziert.

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EuroSelectImmobilienfonds

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Mit ihrem inflationsgesicherten Sachwertcharakter haben sich die EuroSelect Immobilienfonds der IVG als weitgehend krisenfest erwiesen und waren von Mieterinsolvenzen nur unwesentlich betroffen.

So zeigte sich der Gesamtvermie-tungsstand zum Jahresende 2009 – wie schon im Vorjahr – mit 99,8 % unverändert; außerdem wurden 103,5 % der prospektierten Mieter träge (in Landeswährung) erzielt.

Lesen Sie mehr in unserer aktuellen Leistungsbilanz 2009 unter www.ivg-funds.de.

Der verantwortungsvolle Umgang mit dem anvertrauten Kapital der Anleger hat dem IVG Fondsmanagement im August 2010 große Aner kennung beschert. Die Ratingagentur Scope bescheinigte der IVG Private Funds GmbH und der Private Funds Management GmbH mit einem „AA“ Rating ein ausgezeichnetes Management von „sehr hoher Qualität“.

Bereits im Februar 2010 hatte die IVG Private Funds GmbH von der europä-ischen Ratingagentur Feri Euro- Rating Services AG die erstmalig vergebene Auszeichnung „Bester Initiator – Im mo bilien International“ erhalten.

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 12

die Fondsgesellschaft Räume an andere Gewerbetreibende vermietet und der Rest entweder zu Wohnzwecken oder an Behörden ohne Umsatzsteuer vermietet ist. Bei solchen gemischt genutzten Gebäuden lässt sich die Vorsteuer aus den Erwerbskos-ten nur nach der Fläche aufteilen und anteilig absetzen. Dies ist zumeist ungünstiger als der Umsatzschlüssel, den das EU-Recht als Regelmaßstab vorsieht.

Der BFH hat dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) jetzt die Frage zur Vorabent-scheidung vorgelegt, ob Deutschland überhaupt dazu ermächtigt ist, für die Auftei-lung der Vorsteuern aus der Errichtung eines gemischt-genutzten Gebäudes vorran-gig einen anderen Aufteilungsmaßstab als den Umsatzschlüssel vorzuschreiben (Az. V R 19/09). Das Verfahren ist beim EuGH unter Az. C-511/10 anhängig. Es er-scheint den Richtern europarechtswidrig, wenn die Vorsteueraufteilung nach dem Umsatz ausgeschlossen ist. Der Umsatzschlüssel war übrigens in Deutschland vor 2004 ausdrücklich erlaubt.

Vor diesem Hintergrund kann ein geschlossener Immobilienfonds die Vorsteuer aus den Herstellungskosten günstiger verteilen und sich damit mehr Geld vom Finanzamt zurückholen. Das betrifft insbesondere Gesellschaften, die ein Gebäude an Gewerbe-treibende und Privatpersonen oder Behörden gleichzeitig vermieten. Da die Mieten für den geschäftlichen Bereich meist deutlich über den Erträgen für Wohnungen oder Amtsstuben liegen, kann jetzt ein deutlich größerer Anteil der bezahlten Umsatzsteu-er vom Fiskus zurückgefordert werden. Das reduziert die Kosten zugunsten der Ren-dite für die Anleger.

Beispiel: Der Immobilienfonds hat ein Wohn- und Geschäftshaus neu errichteten las-sen. Dafür hat er neben den Baukosten 400.000 Euro Umsatzsteuer bezahlt. Die Hälfte des Gebäudes ist nach Fertigstellung an eine Firma für monatlich 20.000 Euro plus Umsatzsteuer vermietet und der Rest für 10.000 Euro an die Stadtverwaltung. Diese Überlassung ist steuerfrei. Beide Anteile weisen die gleichen Flächen auf..

KGAL

KGALSolarfonds platziert Rund 100 Millionen Euro hat KGAL für seinen Solarfonds „Infraclass Energie 5“ einge-sammelt. Die Platzierung startetet im Oktober 2009, ein Jahr später wurde der Fonds geschlossen. Er kauft bestehende oder noch zu errichtende Photovoltaikanla-gen in Spanien und Italien. Die Hälfte des eingesammel-ten Eigenkapitals hat KGAL in eine Solaranlage im spani-schen Osa de la Vega inves-tiert. Außerdem hat der Initi-ator Vorverträge über eine Reihe von Anlagen in Italien abgeschlossen.

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PERFORMANCE MIT SUBSTANZ���������� ����������������������� ���� ���������������������������������� �!����"#�������������������� ������� � $��������% ������%����������&���'�(�������) � � ������ � ��#�*#����� *#���*����� ����������*# ���+(����� �+�����# ��# ��(������� �+��$� �# �������� ������� �"�����# ��������� �,������� ���

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ImmobilienRund 10 Mrd. Euro verwaltetes Investitionsvolumen

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 13

Die Aussichten auf eine günstige Entscheidung sind hoch. Der BFH begründet seine Zweifel mit dem Inhalt der Mehrwertsteuer-Richtlinie, die für EU-Staaten verbindlich ist. Hiernach ist der Umsatzschlüssel, also die Aufteilung nach den Mieten, der Re-gelmaßstab. Zwar dürfen die Länder abweichende Bestimmungen über die Aufteilung der Vorsteuern treffen. Damit ist aber keine Regelung abgedeckt, die faktisch zum gänzlichen Ausschluss des Umsatzschlüssels führt. Dabei bleibt es bei dem Grund-satz und somit bei der Aufteilung anhand des Umsatzschlüssels. Diese Auffassung teilen übrigens die Finanzgerichte Düsseldorf (Az. 1 K 996/07 U), Münster (Az. 15 K 5079/05 U und 15 K 1271/06 U) sowie FG Niedersachen (Az. 16 K 271/06).

Kein Abzug der Steuer für Leistungen an Fondsanleger

Übernimmt der Initiator eines Fonds die Arbeiten für die Steuerpflichten der Anleger, kann die Fondsgesellschaft die hierfür in Rechnung gestellte Umsatzsteuer nicht ab-setzen. Daher mindert der Bruttoaufwand die Fondsrendite. Denn nach einem weite-ren aktuellen Urteil des BFH handelt es sich nicht um Verwaltungsaufgaben, die di-

Aufteilung laut Umsatzsteuergesetz

Flächenanteil steuerpflichtige Vermietung 50 %

Absetzbare Vorsteuer 400.000 x 50 % 200.000

Aufteilung laut Europarecht

Umsatzanteil steuerpflichtige Vermietung 20.000 von insgesamt 30.000 66,67 %

Absetzbare Vorsteuer 400.000 x 66,67 % 266.680

Ersparnis zugunsten der Rendite 66.680

HCI CapitalDeutsches Schiff Der Fonds „Shipping Oppor-tunity“ von HCI Capital hat sich an einem Container-schiff mit 2.800 Stellplätzen beteiligt. Es wird derzeit in der deutschen Werft Nordic Yards gebaut und wird im April 2011 ausgeliefert. Über die Peter Döhle Schifffahrts KG ist es zunächst zwei Jah-re verchartert. Die Einnah-men decken die Betriebs– und Finanzierungskosten. Anschließend soll es von steigenden Raten profitieren. Bis Ende des Jahres können sich Anleger noch an dem Fonds beteiligen.

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 14

rekt die wirtschaftlichen Tätigkeiten des Fonds betreffen. Die laufende Betreuung der Anleger steht in keiner Verbindung zu den steuerpflichtigen Aktivitäten der Gesell-schaft (Az. XI R 31/08). Nach Auffassung der Richter werden solche Geschäftsbesor-gungsleistungen weder für Zwecke der besteuerten Umsätze verwendet, noch haben sie ihren Entstehungsgrund in den unternehmerischen Tätigkeit des Fonds.

Zwar ging es um eine Leasinggesellschaft, doch der Tenor betrifft alle Fondsarten. Viele Anleger würden sich ohne die Betreuung durch die Geschäftsführung nicht an einem Fonds beteiligen, und eine erfolgreiche Gründung käme gar nicht zustande. Dieser Aspekt ist aber nicht entscheidend für den Vorsteuerabzug. Maßgeblich ist vielmehr, ob es sich um bezogene Leistungen für ein Unternehmen handelt, was bei den einkommensteuerlichen Belangen der Beteiligten gerade nicht der Fall ist. Nur die Steuerberaterkosten für die Ermittlung des Gewinns sind betrieblich veranlasst, während Aufwendungen im Zusammenhang mit der Erstellung der Einkommensteu-ererklärung der beteiligten Anleger oder der Feststellungserklärung der Fondsgesell-schaft nicht dem betrieblichen Bereich zuzuordnen sind. Es handelt sich hierbei um eine den persönlichen Bereich betreffende Verpflichtung der Beteiligten.

Der BFH weist darauf hin, dass die Kosten für die laufende Betreuung der Anleger anders zu beurteilen ist als Aufwand, der mit deren Aufnahme zusammenhängt. Denn soweit die Betreuung darin besteht, die Beteiligten bei der Erfüllung ihrer ein-kommensteuerrechtlichen Pflichten durch Beauftragung Dritter zu unterstützen, liegt die Ursache dieser Leistungen nicht in der wirtschaftlichen Tätigkeit der Fonds, son-dern in deren Entschluss, diese Leistungen für ihre Gesellschafter zu übernehmen. Die Beurteilung durch den BFH ist zwar nicht überraschend und entspricht der gelten-den Rechtslage. Jedoch wurde dies in der Praxis bislang beim Vorsteuerabzug kaum beachtet oder von der Finanzverwaltung sogar weitgehend toleriert. Diese Handha-bung wird sich durch das Urteil ändern, so dass die anfallenden Verwaltungskosten genauer hinsichtlich der abzugsfähigen Umsatzsteuer abzugrenzen sind.

HEHSchnelle Tilgung Das Hamburger Emissions-haus HEH kündigt seinen zwölften Flugzeug-Leasingfonds an. Zeichner beteiligen sich wie gehabt an einer Maschine vom Typ Bombardier Q400, Leasing-nehmer ist erneut die Flugli-nie flybe, drittgrößte Regio-nal-Airline Europas. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Innerhalb dieser Zeit wird das Darlehen kom-plett getilgt. Trotzdem be-kommen Anleger Ausschüt-tungen von acht Prozent, die gemäß der Prognose bis auf 15 Prozent steigen.

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 16

Solid ValueGames-FondsRalf Soboll, früher unter anderem bei Castor Capital,hat sein eigenes Emissions-haus gegründet. Solid Value startet mit einem Games-fonds. Die Premiere wird als Private Placement vertrieben, Anfang 2011 soll ein Publi-kumsfonds folgen. Das Pri-vate Placement will 1,7 Mil-lionen Euro einsammeln und sechs Computerspiele finan-zieren. Rund 600.000 Euro investiert der Partner Daeda-lic Entertainment. Im Basis-Szenario rechnet der Initiator mit Rückflüssen von 168 Prozent.

Inflationsschutz ist Argument Nummer einsVertriebe wünschen sich mehr Fonds mit Energien und Infrastruktur

Banken und freie Vermittler rechnen mit einem steigenden Anteil geschlossener Fonds in den Portfolios ihrer Anleger. Das ist ein Ergebnis der Studie „geschlossene Fonds 2010“. Darin hat die Steinbeis Hochschule zum zweiten Mal im Auftrag der Commerz Real AG Produktverantwortliche und Kundenberater aus den Abteilungen Privatkunden und Wealthmanagement der Banken und Vermögensverwalter befragt. Mehr als 120 Teilnehmer haben sich im Juli 2010 daran beteiligt.

„Der Markt für geschlossene Fonds wird weiter steigen, wobei die Reputation der Ini-tiatoren, die Wertstabilität der Assets und die Prognoserechnung der Kalkulationen immer wichtiger werden.“ Dieses Fazit zieht Professor Jens Kleine von der Steinbeis Hochschule. Michael Kohl von der Commerz Real kommentiert die Ergebnisse et-was zurückhaltender: „Der Markt bietet Potenzial für Wachstum. Probleme sehe ich bei der Beschaffung der Assets, vor allem bei Immobilien Und das wird in nächster Zeit auch nicht besser.“

Der Inflationsschutz der Sachwerte in geschlossenen Fonds ist für die Vertriebe das Argument Nummer eins. Nebensächlich sind Punkte wie „Schutz vor Währungsver-lust“, „Emotionale Bindung“ und „Asset zum Anfassen“. Rund die Hälfte der Befragten kritisierte, dass die Weichkosten zu hoch sind. Folgerichtig rechnet mehr als jeder Zweite mit sinkenden Vertriebskosten. Blindpools dürften auch künftig kaum eine Chance haben, selbst wenn sie höhere Renditen in Aussicht stellen. Diese Aussage unterschreibt mehr als die Hälfte.

Drei Viertel der Fondsverkäufer wünschen sich ein emittentenunabhängiges Rating der Fonds. Wobei sich erneut die Frage stellt, wer denn ein Rating unabhängig vom

Klumpe

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 17

Targa

LHITurbinen zum zweiten LHI bringt sein zweites An-gebot mit Flugzeug-Trieb-werken an den Markt. Der „Flugzeugturbinenfonds II-MAEP“ investiert in ein Portfolio aus sieben Engines. Vermietet sind sie zur Zeit an Swiss International, Gene-ral Electric, Air Canada Jazz und Shannon Engine Support. Zeichner fliegen ab 15.000 Dollar mit, Agio fällt nicht an. Innerhalb von sie-ben Jahren sollen sie ein Plus von 44 Prozent erzielen. Der Vorgängerfonds zahlt über-planmäßige Ausschüttungen an seine Investoren.

Initiator bezahlen soll? Die überwiegende Mehrheit bestätigt außerdem den Trend hin zu Immobilien mit bonitätsstarken Mietern – gerne auch als Single-Tenant-Objekt.

Erneuerbare Energien und Infrastruktur sind neben Immobilien die Assets, denen der Vertrieb künftig stärkere Bedeutung beimisst. Wobei die Befragten klar stellten, dass sie Direktinvestitionen in Infrastrukturprojekten Dachfonds mit Blind-Pool-Charakter bevorzugen. Schiffe spielen in den Vetriebsplänen derzeit noch keine Rolle. Nicht einer nannte dieses Asset bei den teils offen gestellten Fragen als künftig bedeu-tendes Investitionsobjekt.

Grundsätzlich stufen sie seriöse Wertansätze als wichtigstes Entscheidungskriterium bei Anlagen in geschlossenen Fonds ein, knapp gefolgt vom Underlying der Investi-tionsobjekte, dem Renomee des Initiators und einer plausiblen Prognoserechnung. Eine Leistungsbilanz und niedrige Weichkosten dagegen landeten auf den hinteren Plätzen.

Von den europäischen und nationalen Regulierungen erwartet sich jeder vierte nega-tive Auswirkungen auf den Absatz der Fonds. Immerhin knapp zwei Drittel bewerten die Konsequenzen aus AIFM und Anlegerschutzgesetz als neutral. Probleme für die "schwarzen Schafe" der Branche sehen darin nur drei Prozent. So viel zur Ziel-setzung der Regulierung.

Die Stimmung am Markt hat sich offenbar aufgehellt. Rechneten im vergangenen Jahr noch 30 Prozent mit einem schrumpfenden Markt, so waren es in der aktuellen Umfrage nur noch 19 Prozent. Allerdings geht die Mehrheit davon aus, dass die Zahl der Anbieter sinken wird - eine Reaktion auf die Bürokratie des zu regelnden Marktes mit Risikomanagement und höheren Kosten. Im Umkehrschluss rechnen 70 Prozent damit, dass bankenabhängige Initiatoren von der bevorstehenden Regulierung profitieren werden.

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 18

Feri-Herbst-Tagung: China hat die Nase vornAsiatische Immobilienmärkte erholen sich am schnellsten

China bleibt die weltweite Wachstums-Lokomotive, in Europa hat Deutschland die Nase vorn. So ordnet Feri, knapp gefasst, auf seiner Herbst-Tagung die internationa-le Wirtschaft ein. Von steigenden Wohlstand in Fernost profitiert vor allem die deut-sche Autoindustrie und hier hauptsächlich die Hersteller von Luxus-Karossen. In die-sem Jahr haben Mercedes, Porsche, BMW, Audi und Co. bislang knapp 150.000 „Premium Cars“ exportiert. In die USA waren es nur rund ein Drittel davon.

Mit Papier versucht Amerika, die Krise in den Griff zu bekommen. Die Notenpresse druckt derzeit 600 Milliarden neue Dollar. Das alleine kann nicht genügen, meint Feri und fordert unter anderem eine Reform des Steuersystems, um die Sparquote und Investitionen zu erhöhen. Nötig seien außerdem ein überarbeitetes Bildungs-System und staatliche Unterstützung, um in Sachen High-Tech-Industrie wieder eine führende Rolle zu spielen. „Die USA müssen sich schnell erholen, um wettbewerbsfä-hig zu bleiben“, so Feri.

China, China, China! Auch in der Analyse der Immobilienmärkte sieht Feri den asiati-schen Riesen vorne. Die Ertragsentwicklung bewertet Feri mit einem Triple-A, genau-so die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Ein mieses E gibt es für den Entwick-lungsstand der Volkswirtschaft und mangelnde Transparenz. Sogar ein Minuszeichen hängt am E bei der Bewertung der Rechtssicherheit und Politik. Ein deutlicher Investi-tions-Tipp scheint China dann wohl doch nicht zu sein.

Bester etablierter Standort ist nach China, Indien, Russland und Brasilien Nordameri-ka. Hier vergibt Feri in Sachen Immobilienmarkt-Ertragspotenzial ein B plus. Deutsch-land folgt mit einem glatten B, wobei vor allem die schwache Ertragsentwicklung mit

MPCKapital zügig zurück Beim aktuellen Schiffsfonds von MPC Capital bekom-men Anleger innerhalb der zehnjährigen Erstcharter ihr Kapital komplett zurück. Die finanzierenden Banken haben sich darauf geeinigt, das MS „Rio Manaus“ erst anschlie-ßend nennenswert zu tilgen. Entsprechend sinken die Ausschüttungen an die Anle-ger ab dem Jahr elf auf fünf Prozent. Inklusive Verkaufs-erlös kommen Zeichner bis zum geplanten Ende der Laufzeit im Jahr 2019 auf ein Plus von rund 110 Prozent. Anleger fahren ab 10.000 Dollar zuzüglich fünf Pro-zent Agio mit.

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 19

Wechsel DichJens Müller (42) ist neuer Geschäftsführer des Hambur-ger Emissionshauses PCEPremium Capital. Dort wird er gemeinsam mit dem Grün-der Kai-Michael Pappert neue Fonds und deren Ver-trieb verantworten. Müller war zuvor unter anderem bei HGA Capital.

Amentum Capital hat sein Management ausgewechselt. Nicht mehr dabei sind OlafSachau und Volker Fabian.Neu sind Martin Bouzaima und Jan Melgaard. Das Un-ternehmen der HSH Nord-bank war einer der Leasing-geber der Pleite-Airline Hamburg International.

einem D minus ein besseres Ergebnis verhindert. Immerhin: Mit einem E sind die er-warteten Wertentwicklungen in Japan und der Europäischen Union noch schlechter. Den irischen Immobilienmarkt ratet Feri noch mit einem glatten C. Für die Risiken gibt es sogar ein B plus. Diese Ergebnisse dürften sich deutlich verschlechtert haben, nachdem Irland als erster EU-Staat Schutz sucht unter dem Rettungsschirm von Eu-ropäischer Union und Internationalem Währungsfonds.

Polen ist der Klassenprimus unter den osteuropäischen Ländern, gefolgt von der Slowakei und Tschechien. Bulgarien und Rumänien kassieren für ihr überdurch-schnittliches Risiko nur ein E.

Die internationalen Vermietungsmärkte sieht Feri am Beginn einer Erholungsphase. Als positive Punkte zählen die Analysten auf: Historisch niedrige Bautätigkeit, kaum spekulative Objekte, ein erwarteter Rückgang des Büroflächenleerstandes, die Wen-de auf dem Ar-beitsmarkt und eine Bodenbil-dung der Büro-mieten. Aller-dings sieht Feri regionale Unter-schiede. Asien ist Vorreiter vor Europa und den USA. Hier er-wartet Feri den Tiefpunkt bei den Büromieten erst im ersten Halbjahr 2011.

VuC

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Von Beatrix Boutonnet Das verflixte dritte JahrSchiffsfinanzierer drohen Verwertung der Fondsobjekte an

Obwohl die Branche steigende Raten verkündet, war die Stimmung auf dem 14. Han-sa-Forum nur vordergründig heiter. Viele Marktteilnehmer kämpfen ums Überleben. Zwar bestätigen Experten den Anstieg der Charterraten und auch, dass die Weltwirt-schaft dank der asiatischen Lokomotive schneller anziehe, als das noch vor einigen Monaten erwartet war. Dennoch sei das Licht am Ende des Tunnels trübe. Statt einer Erholung könnte es sich auch um einen entgegenkommenden Zug handeln, befürch-ten Kritiker. Allen voran Jürgen Dobert, der das Hansa-Forum zusammen mit LutzBeukert moderierte.

Deutschlands führender Schiffsjournalist jagte gleich zu Beginn der Veranstaltung den Beteiligten einen gehörigen Schrecken ein. Sein Eingangsstatement war klar: Die Lage am Schiffsmarkt, so Dobert, sei paradox. Auf der einen Seite ist zu hören, dass einige Teilmärkte sich bereits wieder im Aufschwung befinden, andererseits aber herrscht am deutschen Schiffsmarkt immer noch der Ausnahmezustand

Ein Großteil der deutschen Trampreeder, Fondshäuser und Schifffondsgesellschaften seien von der Finanz- und Schifffahrtskrise schwer getroffen. Viele müssten um ihre Existenz fürchten. Über die Gründe war man sich einig: Die Auswirkungen der Krise, das riskante Spekulieren auf steigende Märkte, die sich daraus ergebende Markt-überbauung und die Überschätzung der eigenen Möglichkeiten durch Abgabe von Bürgschaften, Garantieversprechen in Milliardenhöhe für eine schwindelerregende Neubaupipeline, die bisher nicht eingelöst wurden.

André Tonn, Geschäftsführer der Oltmann Gruppe aus Leer, sprach deutliche Wor-te. Immer noch drohen große Überkapazitäten, vor allem bei den Großcontainerschif-fen und Bulkern. Bei den Massengutfrachtern stehen noch rund 4.000 Schiffe in den Orderbüchern, das ist mehr als die Hälfte der derzeitigen Flotte mit 7.910 Schiffen. Davon datieren 750 Bulker-Neubestellungen aus diesem Jahr. Auftraggeber waren vor allem Chinesen, die damit ihren Rohstoffzugang zu Afrika logistisch bewältigen und von den momentan noch niedrigen Baupreisen profitieren wollen.

Erholen sich die Märkte weiter, stehen die maritime Branche und vor allem die Schiffsfonds trotzdem vor einem tiefgreifenden, strukturellen Wandel. Im Fokus dabei sind die schiffsfinanzierenden Banken. Sie haben bislang – von einigen Ausnahmen abgesehen – besonnen und kooperativ reagiert. Das lag in ihrem eigenen Interesse, denn bislang waren die Raten mager. Doch nun ziehen die Märkte an, die Preise stei-gen. Und das ändert die Situation. Viele Banken – allen voran die HSH Nordbank,die nur wenige Tage vor dem Branchentreff zugeben musste, bis zu 100 Millionen Euro für externe Berater zur Strategieerarbeitung ausgegeben zu haben – stehen extrem unter Druck. Sie wollen ihre Bilanzen bereinigen und werden daher zuneh-mend auf den Verkauf von Schiffen drängen, sobald ihr Verkaufserlös höher liegt als der noch ausstehende Kredit. Zudem drücken auch noch Basel III und neue EU-Vorschriften empfindlich auf das Eigenkapitalvolumen der Institute.

Immerhin sind nach einer Roland-Berger-Studie 23,7 Milliarden Euro im Sanierungs-bereich angesiedelt. Das entspricht fast einem Drittel des gesamten Kreditportfolios, das für Schiffe ausgereicht wurde. Zwei Jahre, so die auf dem Podium anwesenden Bankenvertreter der HSH-Nordbank, der Commerzbank, der Nord LB, der Deut-schen Schiffsbank und der KFW, seien Tilgungsaussetzungen kein Problem gewe-sen. Doch nachdem 2009/2010 aus Bankensicht recht ruhig war, gehen viele Re-strukturierungen ins dritte Jahr, so Björn Nullmeyer von der Bremer Landesbank.Damit beginnen die Probleme. Nach Ablauf des dritten Jahres geht es in die Default-Abteilung der Bank, und dann kostet es richtig, so Nullmeyer. Mögliche Maßnahmen sind dann Verkauf oder Zwangsvollstreckung, Kreditverkauf an Hedgefonds, aber auch weitere Nachschüsse von Kommanditisten.

Offene FondsDer Fonds grundbesitz euro-pa von RREEF hat das Ein-kaufszentrum „Forum Mittel-rhein“ in Koblenz gekauft. Verkäufer sind ECE und Strabag Real Estate, die einen Anteil von 5,1 Prozent behalten, damit keine Grund-erwerbsteuer anfällt. Im Herbst 2012 soll das Objekt fertig gestellt werden.

Union Invest hat für seinen institutionellen Fonds Immo-Invest: Europa eine 60.000 Quadratmeter große Logis-tikhalle in Hannover gekauft. Sie ist langfristig an die Del-ticom AG vermietet.

Aberdeen hat für seinen European Shopping Property Fund eine Einzelhandelsim-mobilie mit 7.000 Quadrat-metern in Flensburg erwor-ben. Mieter sind H&M, Peek & Cloppenburg, Ecco und Bijou Brigitte.

Die Performance der IPD Indizes der offenen Immobi-lienfonds ist im dritten Quar-tal massiv eingebrochen. Alle drei Teilindizes weisen ein negatives Ergebnis aus. Zum großen Teil verantwort-lich dafür sind die Auflösun-gen der Fonds von Aber-deen, KanAm und Morgan Stanley.

Anleger des Fonds P2 Value von Morgan Stanley haben die anlageberatende Bank verklagt, weil ihnen die Rückvergütung aus dem Ausgabeaufschlag ver-schwiegen wurde. Außerdem sei auf warnende Artikel aus der Wirtschaftspresse nicht hingewiesen worden.

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Nr. 127, 47. KW, 26.11.2010, Seite 21

Redaktionsbüro Markus Gotzi Balkhausener Str. 5-7 50374 Erftstadt T: 02235/9555034 F: 02235/4655541

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Die nächsten zwölf Monate werden also bei vielen Schiffsfonds über Leben und Tod entscheiden – und damit über Anlegergeld. Ein vernünftiges und besonnenes Agieren aller Beteiligten muss daher nun oberstes Gebot sein, auch wenn dabei altherge-brachte Regeln, wie beispielsweise der bankenübliche Übergang in die Default Abtei-lung nach drei Jahren, auf ihre Sinnhaftigkeit hinterfragt werden müssen. Steht doch nicht weniger als die gesamte maritime Wirtschaft in Deutschland auf dem Spiel.

Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt Recht einfach - Kick backs und Prospekthaftung Jedenfalls Banken, aber auch Vermögensverwalter, schulden ungefragt Auskünfte über Provisionen und sonstige Anreize, insbesondere Kick-Backs. Bei freien Finanz-beratern ist diese Frage nach wie vor im Streit, auch wenn der BGH vor kurzem zu-gunsten eines freien Finanzdienstleisters ein Urteil gefällt hat (vgl. BGH, Urt. v. 15.04.2010, III ZR 196/09). Das Landgericht Krefeld musste nun über einen Fall ent-scheiden, bei dem ein Kunde seinen Vermögensverwalter auf Auskunft verklagte und wissen wollte, ob und in welcher Höhe der Vermögensverwalter für eine vermittelte Fondsbeteiligung Provisionen erlangt hat. Das Landgericht führte aus, dass ein sol-cher Auskunftsanspruch nicht isoliert erhoben werden kann. Ein allgemein prozessu-aler Auskunftsanspruch zur Gewinnung von Beweismitteln existiere nicht (vgl. LGKrefeld, Urt. v. 08.04.2010, 3 O 425/09). Ein Anleger, der einen Schaden wegen ei-ner nicht erbrachten Auskunft geltend machen möchte, muss deshalb sofort auf Leis-tung klagen.

Dies tat eine Anlegerin, der von ihrer Hausbank eine Fondsbeteiligung empfohlen worden war. Geplant war der Aufbau eines Portfolios mit britischen Lebensversiche-rungspolicen. Die Anlegerin machte verschiedene Beratungsfehler geltend, unter an-derem die fehlende Aufklärung über das Fremdwährungsrisiko, ein bestehendes Zinsänderungsrisiko und die Möglichkeit des Wiederauflebens der Kommanditisten-haftung. Die in Anspruch genommene Bank berief sich vor allem darauf, dass der Anlegerin ein Beteiligungsprospekt übergeben worden sei, in dem diese Risiken be-schrieben sind. Die Anlegerin bestritt, einen Prospekt erhalten zu haben. Im Zuge des Rechtsstreites stellte sich dann heraus, dass ein Prospekt frühestens am Zeich-nungstag übergeben worden sein konnte. Dies ist eindeutig zu spät, wie das Landge-richt Mannheim urteilte (Urt. v. 26.08.2010, 9 O 413/09). Das Gericht konnte inso-weit sogar die Frage offenlassen, ob die beratende Bank Rückvergütungen im Zu-sammenhang mit dem Anlagegeschäft erhalten hatte.

Wendet sich ein Bankkunde an eine Bank, lässt sich über Medienfonds beraten und teilt mit, dass sich auch seine Frau für die Beteiligung an einem Medienfonds interes-siert, wird die Ehefrau ebenfalls Vertragspartnerin des (stillschweigend zustande ge-kommenen) Beratungsvertrages oder wird zumindest in den Schutzbereich dieses Vertrages einbezogen. Für den Bankberater ist in diesen Fällen erkennbar, dass der Beratene in Mitverantwortung und Fürsorge für einen Dritten (in diesem Fall war es die Ehefrau) handelte (vgl. OLG München, Urt. v. 27.07.2010, 5 U 2100/10).

Fordert allerdings ein geschädigter Anleger, der sich für eine Kapitalanlage mit Steu-ervorteilen interessiert, auch entgangenen Gewinn in Form von Zinsen, reicht die pauschale Behauptung des Anlegers, er hätte das Geld gewinnbringend und sicher angelegt, als Anknüpfungspunkt nicht aus. Hier gilt der Grundsatz, dass der Geschä-digte einen entstandenen Schaden konkret darlegen und im Streitfall auch beweisen muss (vgl. OLG Oldenburg, Urt. v. 14.07.2010, 4 U 152/09).

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