6
S. Dittert 1 · D. Naber 2 · M. Soyka 1 1 Psychiatrische Klinik (Direktor: Prof. H.-J. Möller) der Universität München 2 Psychiatrische Klinik (Direktor: Prof. D. Naber) der Universität Hamburg „Methadonsubstitution und Fahrtauglichkeit“ Ergebnisse einer experimentellen Studie Die Fahrfertigkeit: Diese beinhaltet die Anforderungen, die durch den Be- such der Fahrschule und durch Fahr- praxis erworben werden können. Die Fahrtauglichkeit: Die Fahrfertig- keit allein ist jedoch noch nicht aus- reichend, um die sichere Führung ei- nes Kraftfahrzeugs im Straßenver- kehr zu gewährleisten. Denn es werden an den Kraftfahrer noch verschiede- ne psychophysische Leistungsanfor- derungen gestellt, denen der Betref- fende, welcher „körperliche oder gei- stige Mängel“ aufweist, nicht gewach- sen ist (§ 2 StVZG) [17]. Die Untersuchung der Fahrtauglichkeit dient dazu, Mängel der psychophysi- schen Ausstattung bzw. Leistungsfähig- keit festzustellen, um danach entschei- den zu können, ob und inwieweit die- selben sich bei diesem Probanden als Fahrer eines bestimmten Fahrzeugs im Straßenverkehr auswirken. Für die Un- tersuchung der Leistungsfähigkeit gibt es standardisierte Erhebungstechniken, die die möglichst objektive Erhebung fahrverhaltensrelevanter Merkmalsbe- reiche zum Ziel haben. Verkehrszuverlässigkeit: Hierunter fällt die persönliche und soziale Verläßlich- keit des Kraftfahrers. Die Bedeutung der Frage der Fahrtaug- lichkeit für die Patienten und deren so- Angesichts der oft nur geringen Er- folgsquote der klassischen Abstinenz- therapie und insbesondere der hohen Zahl HIV-Infizierter in der Gruppe der Opiatabhängigen wurde in den 80er Jahren auch in Deutschland die Metha- donsubstitutionstherapie vermehrt pro- pagiert und eine Reihe wissenschaftli- cher Forschungsprojekte zur Effizienz von Methadonsubstitutionsprogrammen initiiert. Seit 1989 wurde an der Psychiatri- schen Klinik der Universität München eine prospektive, klinische Studie initi- iert, in der Nutzen und Risiken der Me- thadonsubstitution untersucht wird. Ein- und Ausschlußkriterien, das klinische Setting sowie die katamnestischen Er- gebnisse dieses wissenschaftlichen For- schungsprojektes sind an anderer Stelle ausführlich dargestellt worden [15]. Für die Indikationsstellung und Durchfüh- rung von MST wurden mittlerweile auf Expertenebene Richtlinien zur prakti- schen Durchführung gemacht [11]. Wenig untersucht wurden bislang die Effekte von Methadon auf die psy- chophysische Leistungsfähigkeit und hier speziell die Fahrtauglichkeit. Die Fahrtauglichkeit stellt eine Grundvor- aussetzung zur sicheren Führung eines Kraftfahrzeuges dar. Gemeinsam mit der Fahrfertigkeit und der Verkehrszuver- lässigkeit stellt sie eine Gesamtqualität dar, die mit dem Begriff der Fahrtüch- tigkeit gekennzeichnet ist. Folgende Voraussetzungen der Fahr- tüchtigkeit bestehen unter den Gesichts- punkten der Anforderungen im Straßen- verkehr [17]: Der Nervenarzt 5·99 | 457 Originalien Nervenarzt 1999 · 70:457–462 © Springer-Verlag 1999 Zusammenfassung Ziel dieser experimentellen Studie war es, die Fahrtauglichkeit von Patienten unter Methadonsubstitution zu untersuchen, wo- bei auch der mögliche Einfluß einer HIV-In- fektion geklärt werden sollte. Es wurden 28 Methadonpatienten, von denen 5 HIV-infi- ziert waren, mit einer in bezug auf Alter, Ge- schlecht und Schulbildung gemachten Kon- trollgruppe verglichen. Dabei zeigten sich in den fahrrelevanten psychophysischen Lei- stungstests bei der Methadongruppe signifi- kante Einbußen. Einzeln betrachtet hatten 6 Methadonpatienten einen unauffälligen Testbefund und wären somit als fahrtauglich einzustufen. Einen Einfluß der HIV-Infektion auf die Leistungstests, beim Fehlen relevan- ter somatischer und neuropsychiatrischer Symptome, ließ sich nicht nachweisen. Auch ein Zusammenhang zwischen Testleistung und Alter bzw. Methadondosis konnte nicht festgestellt werden. Das Ergebnis dieser Stu- die zeigt, daß Methadoneinnahme nicht grundsätzlich mit Fahruntauglichkeit gleich- zusetzen ist, sich aber doch bei einer großen Zahl methadonsubstituierter opiatabhängi- ger Patienten Anhaltspunkte für eine Beein- trächtigung der psychomotorischen Lei- stungsfähigkeit ergeben. Schlüsselwörter Methadonsubstitution · Fahrtauglichkeit · HIV-Infektion Dr. S. Dittert Psychiatrische Klinik, Ludwig-Maximilians- Universität, Nußbaumstraße 7, D-80336 München

„Methadonsubstitution und Fahrtauglichkeit”Ergebnisse einer experimentellen Studie

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: „Methadonsubstitution und Fahrtauglichkeit”Ergebnisse einer experimentellen Studie

S. Dittert1 · D. Naber2 · M. Soyka1

1 Psychiatrische Klinik (Direktor:Prof.H.-J.Möller) der Universität München2 Psychiatrische Klinik (Direktor:Prof.D.Naber) der Universität Hamburg

„Methadonsubstitution und Fahrtauglichkeit“Ergebnisse einer experimentellen Studie

● Die Fahrfertigkeit: Diese beinhaltetdie Anforderungen, die durch den Be-such der Fahrschule und durch Fahr-praxis erworben werden können.

● Die Fahrtauglichkeit: Die Fahrfertig-keit allein ist jedoch noch nicht aus-reichend, um die sichere Führung ei-nes Kraftfahrzeugs im Straßenver-kehr zu gewährleisten.Denn es werdenan den Kraftfahrer noch verschiede-ne psychophysische Leistungsanfor-derungen gestellt, denen der Betref-fende, welcher „körperliche oder gei-stige Mängel“ aufweist, nicht gewach-sen ist (§ 2 StVZG) [17].

Die Untersuchung der Fahrtauglichkeitdient dazu, Mängel der psychophysi-schen Ausstattung bzw. Leistungsfähig-keit festzustellen, um danach entschei-den zu können, ob und inwieweit die-selben sich bei diesem Probanden alsFahrer eines bestimmten Fahrzeugs imStraßenverkehr auswirken. Für die Un-tersuchung der Leistungsfähigkeit gibtes standardisierte Erhebungstechniken,die die möglichst objektive Erhebungfahrverhaltensrelevanter Merkmalsbe-reiche zum Ziel haben.

● Verkehrszuverlässigkeit: Hierunter fälltdie persönliche und soziale Verläßlich-keit des Kraftfahrers.

Die Bedeutung der Frage der Fahrtaug-lichkeit für die Patienten und deren so-

Angesichts der oft nur geringen Er-folgsquote der klassischen Abstinenz-therapie und insbesondere der hohenZahl HIV-Infizierter in der Gruppe derOpiatabhängigen wurde in den 80erJahren auch in Deutschland die Metha-donsubstitutionstherapie vermehrt pro-pagiert und eine Reihe wissenschaftli-cher Forschungsprojekte zur Effizienzvon Methadonsubstitutionsprogrammeninitiiert.

Seit 1989 wurde an der Psychiatri-schen Klinik der Universität Müncheneine prospektive, klinische Studie initi-iert, in der Nutzen und Risiken der Me-thadonsubstitution untersucht wird. Ein-und Ausschlußkriterien, das klinischeSetting sowie die katamnestischen Er-gebnisse dieses wissenschaftlichen For-schungsprojektes sind an anderer Stelleausführlich dargestellt worden [15]. Fürdie Indikationsstellung und Durchfüh-rung von MST wurden mittlerweile aufExpertenebene Richtlinien zur prakti-schen Durchführung gemacht [11].

Wenig untersucht wurden bislangdie Effekte von Methadon auf die psy-chophysische Leistungsfähigkeit undhier speziell die Fahrtauglichkeit. DieFahrtauglichkeit stellt eine Grundvor-aussetzung zur sicheren Führung einesKraftfahrzeuges dar.Gemeinsam mit derFahrfertigkeit und der Verkehrszuver-lässigkeit stellt sie eine Gesamtqualitätdar, die mit dem Begriff der Fahrtüch-tigkeit gekennzeichnet ist.

Folgende Voraussetzungen der Fahr-tüchtigkeit bestehen unter den Gesichts-punkten der Anforderungen im Straßen-verkehr [17]:

Der Nervenarzt 5·99 | 457

OriginalienNervenarzt1999 · 70:457–462 © Springer-Verlag 1999

Zusammenfassung

Ziel dieser experimentellen Studie war es,

die Fahrtauglichkeit von Patienten unter

Methadonsubstitution zu untersuchen, wo-

bei auch der mögliche Einfluß einer HIV-In-

fektion geklärt werden sollte. Es wurden 28

Methadonpatienten, von denen 5 HIV-infi-

ziert waren, mit einer in bezug auf Alter, Ge-

schlecht und Schulbildung gemachten Kon-

trollgruppe verglichen. Dabei zeigten sich in

den fahrrelevanten psychophysischen Lei-

stungstests bei der Methadongruppe signifi-

kante Einbußen. Einzeln betrachtet hatten 6

Methadonpatienten einen unauffälligen

Testbefund und wären somit als fahrtauglich

einzustufen. Einen Einfluß der HIV-Infektion

auf die Leistungstests, beim Fehlen relevan-

ter somatischer und neuropsychiatrischer

Symptome, ließ sich nicht nachweisen. Auch

ein Zusammenhang zwischen Testleistung

und Alter bzw. Methadondosis konnte nicht

festgestellt werden. Das Ergebnis dieser Stu-

die zeigt, daß Methadoneinnahme nicht

grundsätzlich mit Fahruntauglichkeit gleich-

zusetzen ist, sich aber doch bei einer großen

Zahl methadonsubstituierter opiatabhängi-

ger Patienten Anhaltspunkte für eine Beein-

trächtigung der psychomotorischen Lei-

stungsfähigkeit ergeben.

Schlüsselwörter

Methadonsubstitution · Fahrtauglichkeit ·

HIV-Infektion

Dr. S. DittertPsychiatrische Klinik, Ludwig-Maximilians-

Universität, Nußbaumstraße 7, D-80336 München

Page 2: „Methadonsubstitution und Fahrtauglichkeit”Ergebnisse einer experimentellen Studie

S. Dittert · D. Naber · M. Soyka

Methadone substitution and ability todrive. Results of an experimental study

Summary

The aim of our experimental study was to

gain informations and data on the driving

ability of patients undergoing a methadone

substitution programme as well as to ex-

plore the influence of an HIV infection.28 pa-

tients, five of them HIV-positive, were com-

pared to a control group equal in age, sex

and education. For the traffic relevant tests

the methadone patients showed sig-

nificantly reduced performance. Six of the

methadone patients passed the tests in a

way regarded to have sufficient driving skills.

We were unable to prove an influence of HIV

infection on driving skills when lacking rele-

vant somatic and neuropsychiatric symp-

toms.There was no significant correlation

between the test results and patients age or

dose of medication.We conclude that in gen-

eral methadone substitution does not impli-

cate driving inability although the majority

of our patients showed some reduction of

their psychomotoric skills.

Key words

Methadone substitution · Driving ability ·

HIV-infection

belle 1 dargestellt. Fünf der Untersuchtenwaren HIV-positiv, eine AIDS-Encephalo-pathie konnte bei diesen Patienten kli-nisch und neuroradiologisch ausgeschlos-sen werden. Insgesamt wiesen serolo-gisch 18 Personen eine Hepatitis B und/oder Hepatitis C auf. 23 Probanden hat-ten den Führerschein Klasse 3 erworbenund wiesen Fahrpraxis aus. Zwei hattenden Führerschein Klasse 1. 3 Probandenhatten zum Zeitpunkt der Testung kei-nen Führerschein,wollten diesen jedochin nächster Zeit erwerben.

Die Daten der 28 Kontrollpersonenstammen aus einer Teilstichprobe einerStudie am Institut für Verkehrspsycho-logie des Kuratoriums für Verkehrssi-cherheit in Wien, wo umfangreiche Un-tersuchungen zur Erhebung von Norm-werten durchgeführt wurden [2]. DieProbanden stellten sich freiwillig für dieStudie zur Verfügung und können als re-präsentativ für die Durchschnittsbevöl-kerung angesehen werden. Zu jedem derMethadonsubstituierten wurde ein Kon-trollproband ausgesucht, der das glei-che Geschlecht hatte, der die gleicheSchulbildung aufwies und sich auch inbezug auf das Alter kaum unterschied.

Die psychophysischenLeistungstests

Zur Überprüfung der psychomotorischenLeistungsfähigkeit wurden an dem com-putergesteuerten Testplatz ART-90 (Actund React-Testsystem), in dem verschie-dene psychologische Testgeräte integriertsind, psychophysische Leistungstests au-tomatisiert vorgegeben und registriertbzw. ausgewertet. Sie dienen der Unter-suchung fahrverhaltensrelevanter Merk-malsbereiche wie visuelle Wahrnehmung,Aufmerksamkeit und Reaktionsverhal-ten, die entscheidend für die Beurteilungder Fahrtauglichkeit sind [10]. Zur Me-thodik siehe Soyka et al. [16]. In breitangelegten Untersuchungen sind die ein-zelnen Leistungstests validiert und ihreBedeutung für die Verkehrstauglichkeitdurch Fahrproben gesichert worden [10].

Reaktionstests

● Entscheidungs- und Reaktionstest DR2:Mit diesem Test soll die Reaktionsge-schwindigkeit und -genauigkeit beieinfachen Wahlreaktionen erfaßt wer-den. Dabei wird von mehreren ver-schiedenen Reizen immer nur ein Reiz

ziale Stabilisierung wird deutlich, wennman bedenkt, welch zentrale Rolle diemobile Unabhängigkeit bzw. das Auto-fahren in unserer Gesellschaft ein-nimmt. Besonders wichtig ist die Fahr-tauglichkeit gerade bei Methadon-sub-stituierten Patienten unter rehabilitati-ven Aspekten. Eine Studie aus Inns-bruck von Rössler et al. [14] kommt sogarzu dem Schluß, daß die allgemeine Ein-schätzung, wonach Abhängigkeit gleich-bedeutend mit Fahruntauglichkeit ist,schädigenden Einfluß auf die Rehabili-tation der Patienten hat. Dem gegen-über besagen die Leitlinien im Gutach-ten „Krankheit und Kraftverkehr“ [12]über Abhängigkeit, daß mit Methadonsubstituierte Heroinabhängige nicht dieVorraussetzungen besitzen, ein Kraft-fahrzeug zu führen. Nur in seltenen Aus-nahmefällen sei eine positive Beurtei-lung möglich. Diese Aussage wird vonder von Berghaus et al. [1] im Jahre 1993veröffentlichten Studie bestätigt, in derdie Autoren zu dem Ergebnis kommen,daß die Methadonpatienten – als Gruppebetrachtet – als nicht fahrgeeignet an-zusehen sind. In den 1995 erschienenen„Methadon-Standards“ [3], in welchemVorschläge zur Qualitätssicherung beider Methadonsubstitution im Rahmender Behandlung von Drogenabhängi-gen beschrieben werden, wird hingegenausgeführt, daß die Fahrtauglichkeit imEinzelfall abzuklären ist. Bislang liegenhierzu aber nur wenige experimentelleoder klinische Daten vor.

Das Ziel dieser Studie ist die Untersu-chung der Frage, inwieweit bei Metha-donsubstituierten eine Beeinträchtigungder kognitiv-psychomotorischen Fähig-keiten vorliegt, welche die Fahrtauglich-keit der Patienten in Frage stellt und obeine HIV-Infektion bei Substitutions-patienten die Fahruntauglichkeit zurFolge hat.

Testpersonenund Kontrollgruppe

Die Studie umfaßt 28 mit Methadon sub-stituierte Personen, 17 davon werden imRahmen des Methadonsubstitutions-Pro-jektes der Psychiatrischen Klinik derLMU-München ambulant mit Methadonbehandelt, die restlichen 11 in 2 Münch-ner Arztpraxen.

Die wichtigsten klinischen und so-ziodemographischen Daten sind in Ta-

| Der Nervenarzt 5·99

Originalien

458

Nervenarzt1999 · 70:457–462 © Springer-Verlag 1999

Page 3: „Methadonsubstitution und Fahrtauglichkeit”Ergebnisse einer experimentellen Studie

oder eine Reizkombination mit einerbestimmten Bewegung beantwortet[8].

● Reaktiver Dauerbelastbarkeitstest RST3:Mit Hilfe des RST3 soll die reaktiveDauerbelastbarkeit bei Mehrfachan-forderungen überprüft werden. Dabeiwerden insgesamt 14 verschiedene Si-gnale dargeboten, auf die so schnellwie möglich durch Betätigung der je-weils zugehörigen Taste reagiert wer-den muß [9].

Visuelle Wahrnehmungstests

● Verkehrsspezifischer TachistoskoptestTT15: Mit Hilfe des TT15 soll v. a. jenerAspekt der visuellen Wahrnehmungs-leistung erfaßt werden, der das rascheund richtige Erkennen wesentlicherDetails einer kurzfristig sichtbaren Si-tuation beinhaltet und als „verkehrs-spezifische Überblicksgewinnung“ be-zeichet wird. Hierzu werden 15 Dias,auf denen gut strukturiete Straßen-verkehrssituationen abgebildet sind,auf einem Bildschirm für 0,75 s dar-geboten [5].

● Peripherer Wahrnehmungstest beigleichzeitiger Trackingaufgabe PVT:Das vorliegende Testverfahren dientzur Überprüfung der Fähigkeit zurAufnahme und Verarbeitung periphe-rer visueller Informationen, wobei derSchwerpunkt auf dem rechtzeitigenErkennen von seitlich in das Blickfeldtretenden Reizen liegt. Die Aufmerk-samkeit des Probanden wird dabei imZentrum des Gesichtsfeld gebunden,

odiazepinen nachgewiesen werden konn-te. Da sich die Testwerte dieser 4 Proban-den aber nicht vom Durchschnitt derTestwerte der restlichen Methadon-Pro-banden unterschieden und somit alsokeine direkte Auswirkung auf die Ergeb-nisse der Methadongruppe hatten, wur-den sie nicht aus der Wertung genom-men.Weiterhin ist bei 22 Probanden ana-mnestisch der Konsum von Cannabis-produkten bekannt, aufgrund der regel-mäßigen Blut- bzw. Urinkontrollen konn-te jedoch sichergestellt werden, daß anden Tagen vor und am Tag der Testungdie Probanden keine Cannabisproduktekonsumiert hatten.

Die statistische Auswertung erfolg-te mit dem Statistikprogramm StatViewSE+GraphicsTM auf einem Macintosh-PC. Für den Vergleich von unabhängi-gen Stichproben wurde der U-Test vonMANN-WHITNEY,WILCOXON einge-setzt. Das Signifikanzniveau ist mit P =0,05 festgelegt.

Ergebnisse

Wie in Tabelle 2 zu sehen, erzielte dieMethadongruppe im Mittelwert in allen5 Leistungstests schlechtere Resultateals die Kontrollgruppe. Davon warendie meisten Items signifikant schlech-ter. Besonders auffällig waren die Er-gebnisse im reaktiven Dauerbelastbar-keitstest RST3, wo bis auf ein Item inder ersten Phase alle anderen Items imVergleich mit der Kontrollgruppe signi-fikant schlechter waren. Am relativ be-sten fiel der Entscheidungs- und Reak-tionstest DR2 aus. Hier zeigten sich diegeringsten Unterschiede zwischen Me-thadon- und Kontrollgruppe.Allerdingswird diese Aufgabenstellung im allge-meinen auch als nicht besonders schwerangesehen. Anzumerken bleibt noch,daß beim Aufmerksamkeitstest Q1 nur20 Kontrollpersonen zur Verfügung stan-den und somit auch nur 20 Methadon-patienten zum Vergleich herangezogenwurden (die aber nicht aufgrund be-sonders guter oder schlechter Leistun-gen ausgewählt wurden).

Vergleich der Methadonprobandenmit HIV-Infektion gegenüber den HIV-Negativen

Um zu beurteilen, ob die HIV-InfektionEinfluß auf die Testergebnisse genommenhat, wurden die Leistungen der fünf

in dem er eine Bewegungsfolge- (Track-ing-) Aufgabe durchführt [6].

Aufmerksamkeitstest

● Aufmerksamkeit unter Monotonie Q1:Mit Hilfe dieses Testes soll die Auf-merksamkeitsleistung über die visu-elle Orientierung auf einfaches, mo-notones Reizmaterial (hierbei handeltes sich um eine Viereckzeichenfolge)gemessen werden [7].

Durchführung der Testung und Methodik

Die verkehrspsychologischen Leistungs-tests wurden in den Räumlichkeiten desMedizinisch Psychologischen Institutesbeim Technischen Überwachungs-Verein– Bayern in München durchgeführt.AlleUntersuchten wurden über den Zweckder Studie eingehend informiert und ga-ben ihre Einwilligung zur Teilnahme.AmEnde jeder Testung erhielten die Proban-den eine geringe Aufwandentschädigung.Die Testung dauerte bei jedem Proban-den zwischen 90 und 100 min. Die Testswurden jedem Probanden immer in dergleichen Reihenfolge vorgegeben (1.PVT,2.TT15, 3. Q1, 4. RST3, 5. DR2), aber auchbei den sonstigen Testbedingungen wur-de auf möglichst große Gleichheit wert-gelegt. Die Überprüfung auf Einnahmezusätzlicher psychotroper Substanzen er-folgte durch regelmäßige und am Tag derTestung entnommene Blutproben sowiedurch Urinabgaben, wobei bei 4 Proban-den ein minimaler Beigebrauch an Benz-

Der Nervenarzt 5·99 | 459

Tabelle 1

Charakterisierung der Methadonpatienten

Klinik Arztpraxis Gesamt

Anzahl 17 11 28

Geschlecht 11 m 6 w 6 m 5 w 17 m 11 w

Alter (Jahre) 38,4 34,5 36,2 35 37,3 34,8

Methadondosis (ml) 5,9 7,6 8,4 8,4 6,8 8

Dauer der Methadon- 23,5 23,3 21 33,2 22,6 27,8behandlung (Monate)

Dauer Opiatabh. (J.) 16,1 15,6 16 12,7 16 14,3

HIV pos. 5 0 5

Hauptschule 10 5 15

mittlere Reife 4 5 9

Abitur 3 1 4

Führerschein Kl. 3 14 9 23

Page 4: „Methadonsubstitution und Fahrtauglichkeit”Ergebnisse einer experimentellen Studie

| Der Nervenarzt 5·99

Originalien

460

Tabelle 2

Ergebnisse des Wilcoxon-Tests für die psychomotorischen Leistungstests

Test Item Methadongruppe Kontrollgruppe P Sign.n = 28 (Q1 n = 20) n = 28 (Q1 n = 20)

Mittelwert Std.abw. Mittelwert Std.abw.

PVT Periph.WahrnehmungsleistungMittl. Reaktionszeit ges. (sec) 1,19 0,37 0,97 0,18 0,0422 *Mittl. Reaktionszeit li. (sec) 1,19 0,39 0,98 0,22 0,0242 *Mittl. Reaktionszeit re. (sec) 1,20 0,40 0,98 0,21 0,1065Anzahl Ausgelassene links 0 0 0 0 1Anzahl Ausgelassene rechts 0,04 0,19 0 0 0,8185Fehlrektionen 4,71 5,55 1,86 4,28 0,0018 ***

TrackingleistungMittl. Abweichung ges. 1,83 1,26 0,94 0,51 0,0032 ***Abweichungswerte 3,81 2,55 2,35 0,96 0,0047 ***

TT15 Anzahl Richtige 31,8 3,3 37,1 2,9 0,0001 ****

Q1 Anzahl Bearbeitete 434,2 81,5 521,9 47,3 0,0002 ****Anzahl Richtige 424,2 81,5 512,8 46,0 0,0003 ****Anzahl Falsche 10 6,8 9,1 8,3 0,3507% Falsche 2,4 1,8 1,7 1,6 0,0962

RST3 1. Phase (38 Sign./min)Anzahl Richtige 175,5 4,9 179,1 1,0 0,0001 ****Richtige zeitgerecht 169,1 7,6 176,7 3,4 0,0001 ****Richtige verzögert 6,4 5,0 2,4 3,2 0,0003 ****% verzögerte zu Richtige 3,4 2,6 1,4 1,8 0,0003 ****Anzahl Auslassungen 2,2 2,8 0,4 0,7 0,0094 **Anzahl Falsche 2,4 3,1 0,5 0,7 0,0002 ****% Falsche zu Gesamtreaktion 2,8 2,8 1,0 1,0 0,0006 ****Mehrfachreaktionen 2,5 3,3 1,2 1,6 0,1013

2. Phase (63 Sign./min)Anzahl Richtige 148,9 23,2 170,7 11,2 0,0002 ****Richtige zeitgerecht 74,7 42,5 133,8 32,9 0,0001 ****Richtige verzögert 74,1 29,9 36,9 25,0 0,0001 ****% verzögerte zu Richtige 52,0 22,6 22,3 16,7 0,0001 ****Anzahl Auslassungen 27,5 21,4 7,4 9,6 0,0001 ****Anzahl Falsche 3,6 3,9 1,9 1,9 0,0359 *% Falsche zu Gesamtreaktion 6,0 4,3 3,1 2,8 0,0014 ***Mehrfachreaktionen 5,5 3,2 3,4 3,6 0,0113 *

3. Phase (56 Sign./min)Anzahl Richtige 167,0 12,0 177,6 2,1 0,0001 ****Richtige zeitgerecht 124,1 33,2 162,9 14,2 0,0001 ****Richtige verzögert 42,8 27,2 14,7 13,3 0,0001 ****% verzögerte zu Richtige 26,2 17,1 8,3 7,6 0,0001 ****Anzahl Auslassungen 10,1 9,8 1,5 1,5 0,0001 ****Anzahl Falsche 3,4 3,4 0,6 1,2 0,0001 ****% Falsche zu Gesamtreaktion 4,2 3,7 1,1 1,4 0,0001 ****Mehrfachreaktionen 3,8 3,0 1,4 1,9 0,0009 ****

DR2 Anzahl Richtige 15,89 0,41 15,96 0,19 0,8122Anzahl Ausgelassene 0,11 0,41 0,04 0,19 0,8122Anzahl Entscheidungsfehler 4,9 4,0 2,3 1,8 0,0046 ***Anzahl Reaktionsfehler 0,7 0,9 0,4 0,6 0,4126Mittl. Entscheidgs.zeit (msec) 401,0 78,4 389,8 53,2 0,5228Mittl. Reaktionszeit (msec) 552,5 91,7 518,7 60,2 0,1588

P<0,05 (*), P<0,01 (**), P<0,005 (***), P<0,001 (****)

Page 5: „Methadonsubstitution und Fahrtauglichkeit”Ergebnisse einer experimentellen Studie

HIV-positiven Methadonpatienten mitden Leistungen der 23 HIV-negativen Me-thadonpatienten verglichen. Hierzu wur-de aus den 5 psychophysischen Leistungs-tests jeweils ein aussagekräftiges Item(bzw. beim Dauerbelastbarkeitstest RST3jeweils aus jeder Phase ein Item) ausge-sucht und auf Signifikanz überprüft.DasDurchschnittsalter unterschied sich beibeiden Gruppen nur unwesentlich von-einander: So beträgt es bei den HIV-Po-sitiven 36,6 plus/minus 6,7 und bei denHIV-negativen 36,4 plus/minus 4,0.Auchhinsichtlich der Schulbildung war zwi-schen den beiden Gruppen kein nen-nenswerter Unterschied zu verzeichnen.

Als Ergebnis bleibt, daß in keinemItem ein signifikanter Unterschied be-stand, so daß die HIV-Infektion bei dergetesteten Methadongruppe keinen nach-weisbaren Einfluß auf die Testresultatehatte.

Korrelationsanalyse

Bei der Korrelationsanalyse zwischenTestleistung und Alter bzw. Methadon-dosis zeigte sich nur bei einigen Itemsdes Dauerbelastbarkeitstest RST3 einsignifikanter Unterschied. In den übri-gen Tests konnte kein signifikanter Zu-sammenhang zwischen Alter/ Dosisund Testergebnis festgestellt werden.

Gesamtbefunderhebung

Ausgangspunkt dieser Bewertung warein Vergleich der Testleistung jedes ein-zelnen Methadonprobanden mit demMittelwert der Kontrollgruppe. Bei ei-ner Einbuße der Testleistung von mehrals einer Standardabweichung gegen-über dem Mittelwert der Kontrollgruppewurde der Befund / die Testleistung als„leicht auffälllig“ (1 Punkt) eingestuft,bei einer Differenz von mehr als 2 Stan-dardabweichungen als „deutlich auffäl-lig“ (2 Punkte). Neben den einzelnenTestbefunden wurde ein Gesamtbefund

Hinsichtlich der Leistungsquantität(Anzahl Bearbeitete bzw. Richtige) beimAufmerksamkeitstest (Q1) sind signifi-kante Unterschiede zwischen der Metha-don- und der Kontrollgruppe feststellbar,d.h. das Leistungstempo bzw. die Verar-beitungsgeschwindigkeit liegt bei derKontrollgruppe deutlich höher als bei derMethadongruppe. Die Leistungsqualität(Anzahl bzw. Prozent Falsche) jedoch istnicht signifikant unterschiedlich. Es istalso davon auszugehen, daß die Metha-donpatienten bei diesem Test eher Wertauf Genauigkeit bei der Reizverarbeitunggelegt haben [7].

Bei dem Entscheidungs- und Reak-tionstest (DR2) ist nur die Anzahl derEntscheidungsfehler gegenüber der Kon-trollgruppe signifikant schlechter. DieAnzahl der Entscheidungsfehler sindvor allem ein Maß für eine Entschei-dungsunsicherheit, die wiederum Aus-druck erhöhter Irritierbarkeit, Nervosi-tät oder auch Ausdruck eines besonde-ren Forcieren der Geschwindigkeit aufKosten der Genauigkeit sein können [8].

Bei der Überprüfung, inwieweit dasAlter bzw. die Methadondosis und dievon den Methadonprobanden erbrach-ten Testleistungen miteinander korre-lieren, konnten nur beim Dauerbelast-barkeitstest RST3 in einzelnen Items si-gnifikante Zusammenhänge gefundenwerden. Ansonsten zeigten sich in derKorrelationsanalyse keine signifikantenZusammenhänge.

Im Vergleich der Testleistungen der5 Probanden mit HIV-Infektion mit denTestleistungen der nicht infizierten Pro-banden zeigten sich keine signifikantenUnterschiede hinsichtlich der Mittel-werte. Da auch das Durchschnittsalterund die Schulbildung der beiden Grup-pen sich nicht wesentlich voneinanderunterschied, ist davon auszugehen, daßdie HIV-Infektion beim Fehlen relevan-ter somatischer und neuropsychiatri-scher Symptome keinen nennenswer-ten Einfluß auf die Testleistungen hatte.Ein Vergleich größerer Gruppen würdejedoch wahrscheinlich eindeutigere Er-gebnisse bringen.

Weiterhin zeigte sich, daß die Pro-banden, die innerhalb der Methadon-gruppe sehr gute Ergebnisse erzielt hat-ten, auch im Vergleich mit den entspre-chenden Kontrollprobanden keine signi-fikanten Differenzen hinsichtlich der psy-chophysischen Leistungsparameter auf-wiesen.Zum Teil erreichten diese Substi-

erhoben, der sich aus der Addition derfraglich auffälligen bzw. auffälligen Be-funde ergab. Wenn diese Summe 0–2Punkte betrug (z.B. zwei von 5 Tests„leicht auffällig“), wurde der Befund als„nicht auffällig“ eingestuft, bei einerSumme von 3–5 Punkten als „leicht auf-fällig“, bei einer Summe von mehr als 6Punkten als „stark auffällig“ (Tabelle 3).

Insgesamt hatten sechs Methadon-probanden einen unauffälligen, 13 ei-nen leicht auffälligen und neun einenstark auffälligen Testbefund.

Diskussion

Bei einer Betrachtung der Ergebnissedieser Studie fällt auf, daß die Gruppeder Methadonpatienten in allen 5 psy-chophysischen Leistungstests im Mittelschlechtere Resultate erzielen als dieKontrollgruppe, davon sind rund 2/3 al-ler Items signifikant schlechter. So fal-len bei der Überprüfung der periphe-ren Wahrnehmung (Test PVT) signifi-kante Unterscheide in der mittleren Re-aktionszeit und bei den Fehlreaktionenauf. Eine erhöhte Anzahl der Fehlreak-tionen sind Ausdruck unsicheren Verhal-tens und einer erhöhten Irritierbarkeitder Testperson. Die deutlich schlechte-ren Resultate der Trackingleistung kön-nen auf eine Beeinträchtigung der sen-somotorischen Koordinationsleistunghinweisen [6]. Der niedrige Testscore beider visuellen Wahrnehmungsleistung(Test TT15) deutet daraufhin hin, daßbei den Substitutionspatienten die Fä-higkeit zur raschen und genauen Erfas-sung komplexer Situationen wenigerausgeprägt ist. Hierzu passen auch diedurchweg schlechteren Ergebnisse beimTest zur Erfassung der reaktiven Belast-barkeit (Test RST3), die besonders inder zweiten Belastungsstufe (die auchals Streßphase bezeichnet wird) noch-mals deutlich abfielen und auf eine zu-nehmende Abnahme der Belastbarkeitunter Streßsituationen hinweisen.

Der Nervenarzt 5·99 | 461

Tabelle 3

Gesamtbefund

Testbefund

Unauffällig Leicht auffällig Stark auffällig

Methadonprobanden 6 13 9

Page 6: „Methadonsubstitution und Fahrtauglichkeit”Ergebnisse einer experimentellen Studie

tutionspatienten sogar bessere Ergeb-nisse als die Probanden der Kontroll-gruppe. In Anbetracht der Tatsache, daßbei diesen Probanden fahrrelevante Lei-stungsdifferenzen im Vergleich zur Kon-trollgruppe fehlten („unauffällige Test-befunde“), wären sie also als fahrtaug-lich einzustufen.

Auf einige methodische Aspektemuß noch hingewiesen werden. So er-folgte die Untersuchung, wie auch schonbei Berghaus et al. [1],nur punktuell, ins-gesamt wurden Patienten von 3 Standor-ten (eine Klinik und 2 Arztpraxen) gete-stet. Die Ergebnisse der untersuchten re-lativ kleinen Stichprobe (n = 28) lassensich nicht ohne weiteres auf das Gesamt-kollektiv aller methadonsubstituiertenDrogenabhängigen generalisieren.

Zusammenfassend läßt sich aberfeststellen, daß die Fahrtauglichkeit beiMST-Patienten nicht grundsätzlich be-einträchtigt sein muß, daß aber objektiveLeistungstest bei einer großen Zahl me-thadonsubstituierter opiatabhängigerPatienten Anhaltspunkte für eine erheb-liche Beeinträchtigung der psychomo-torischen Leistungsfähigkeit ergeben ha-ben. Bei deren Beurteilung müssen al-lerdings auch andere Faktoren berück-sichtigt werden, beispielsweise somati-sche und psychische Gesundheit, indi-viduelle Fahranamnese etc. Immerhinlassen die jetzt vorliegenden Daten er-kennen, daß es unzulässig wäre, Metha-doneinnahme grundsätzlich mit Fahr-untauglichkeit gleichzusetzen.

8. Bukasa B,Wenninger U (1986) DR2 Test zurErfassung des Entscheidungs- und Reak-tionsverhalten. Testmanual. Kuratorium

für Verkehrssicherheit,Wien

9. Bukasa B,Wenninger U (1986) RST3 Test zur Erfassung der reaktiven Belastbarkeit.Testmanual. Kuratorium für Verkehrssicher-

heit,Wien

10. Bukasa B,Wenninger U, Brandstätter Ch (1990)

Validierung verkehrspsychologischerTestverfahren. Literas, Kuratorium für

Verkehrssicherheit,Wien

11. Bundesärztekammer Ersatzdrogen –Beschluß des Vorstandes der Bundesärzte-kammer vom 9. Februar 1990.Dtsch Ärztebl; 10: 575–577

12. Bundesministerium für Verkehr (Hrsg)

Gutachten: Krankheit und Kraftverkehr,5. Aufl. Bonn

13. Niederecker M, Naber D, Soyka C, Garwers C,

Hippius H (1992) Methadonbehandlungopiatabhängiger Patienten.Nervenheilkunde 11: 172–177

14. Rössler H, Battista HJ, Deisenhammer F,

Gunther V, Pohl P, Prokop L, Riemer Y (1993)

Methadone-substitution and driving abil-ity. Forensic Science International 62: 63–66

15. Soyka M, Banzer K, Buchberger M,Völkl M,

Naber D (1997) MethadonsubstitutionOpioidabhängiger – KatamnestischeErgebnisse und klinische Erfahrungeneines 7jährigen wissenschaftlichenForschungsprojektes. Nervenheilkunde

16: 347–352

16. Soyka M, Dittert S, Gartenmeier A, Schäfer M

(1998) Fahrtauglichkeit unter Anti-depressiva. Versicherungsmedizin, 2: 59–66

17. Wagner K,Wagner H-J (1968) Handbuch derVerkehrsmedizin. Springer, Berlin, Heidel-

berg, New York

Offene Fragen betreffen u.a. die Be-deutung körperlicher Begleit- und Folge-erkrankungen und der hirnorganischenLeistungsfähigkeit bei Methadonpati-enten für deren psychomotorische Lei-stungsfähigkeit. Hierzu sollten die Er-gebnisse dieser Studie durch weitere ex-perimentelle, aber auch klinische undverkehrsmedizinisch-epidemiologischeBefunde ergänzt werden.

Die Studie wurde vom „Bund gegen Alkoholim Straßenverkehr“ gefördert.

Literatur1. Berghaus G, Staak M, Glazinski R, Höher K Joó,

Friedel B (1993) Empirische Untersuchun-gen zur Fahreignung von Methadonsub-stitutionspatienten. Blutalkohol

30: 321–333

2. Brandstätter C, Pfafferott I (1997)Analyse der Stabilität von Verhaltensmerkmalenbei Autofahrern.Zeitschrift für Verkehrssicherheit 43: 2

3. Bühringer G, Gastpar M, Heinz W, Kovar K-A,

Ladewig D, Naber D,Täschner K-L,

Uchtenhagen A,Wanke K (1995) Methadon-Standards. Enke, Stuttgart

4. Bukasa B, Risser R (1985) Die verkehrspsy-chologischen Verfahren im Rahmen derFahreignungsdiagnostik. Kuratorium für

Verkehrssicherheit. Literas,Wien

5. Bukasa B,Wenninger U (1986) TT15 Tachi-stoskop-Test. Test zur Erfassung derÜberblicksgewinnung. Testmanual.Kuratorium für Verkehrssicherheit,Wien

6. Bukasa B,Wenninger U (1986) PVT PeriphererWahrnehmungs-Test. Test zur Erfassungder peripheren Wahrnehmungsleistungbei gleichzeitger Tracking-Aufgabe.Testmanual. Kuratorium für Verkehrssicher-

heit,Wien

7. Bukasa B,Wenninger U (1986) Q1 Test zurErfassung der Aufmerksamkeit unterMonotonie. Testmanual. Kuratorium für

Verkehrssicherheit,Wien

| Der Nervenarzt 5·99

Originalien

462