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504 Glasstabo aus. Dio ganze Losung wird dann mit 16 ccm Aether (0,721 - 0,728) geschiittelt, darauf 3 ccm Ammoniak von 0.960 spec. Gew. hinzugegeben und geschiittolt. Nach einem Tage wird dor Aether rnit einor Pipette abgenom- men. die abgescbiedenen Krystallo mcrden auf oin E’ilter gebracht und mit dwch Aether gestittigtem Wassor gewaschen. Die hierauf getrockneten Kry- stab stellen dio Verbindung von der oben angegebenen Formel dar. Yulti- plicirt man mit 0-62, so erhiilt man die Menge des Cinchonidins. Die Mo- thode giebt nach Hesso in allen Fiillen gute Rosultate, in welchon nicht mehr a1s 10 Proc. Ciuchonidin im Chinin enthalten sind. (Pharm. JOZCIW. Transact. Sdr. IfI. B-0. 6GO.) Antifebrin, PrilfunK iind Nncliweis im Earn. - Rrhitxt man Anti- febrin (Acetanilid) mit Mercuronitrat in einer Porzellanschale , so entsteht oino intensir griin goEirbto Schniclzn. welcho in Alliohol liislich ist. M. Y von bcnutzt Jicso Rsactinn mit. gutcm Erfolg zum Nachweis selbst goringer Mon- gon Antifchrin im Hain. Dcr zu untersuchcnde Urin wird rnit Chloroform ausgoschiittclt , dcr Chloroformauezug ahgedrnipft und der Riickstand rnit Mor- curonitrat, wie oben angegeben, bohandelt. Rcziiglich der Reinhoit , wel.cho dor Arxt von dem Priiparato zu verlangon hat, hebt Verfasser in enter Linio horvor, dass dassolbo viillig froj von Anilin (aus dcr narstellung berriih- rond) fioin muss, weil dicscs negcn seinor toxischcn Eigonschaften uulieb- same Nobonwirkuogen beirn Gebrauch des Antifobrins hervorrufen wiirdo. %urn Nachwois von Anilin in Antifebrin bodinnt sich M. Y v o n dos untor- bromigsaurcn Natriums. Antifobdn wird rnit Wassor angcrioben oder ango- schiittelt und mit otwas aufgelostem Natriumhypobrnmid vorsetzt. War das l’riparat rein, so resultirt eino klaro, gclb gefiirbto Mixtur, im anderen Falle entsteht ein orangerothor Niederschlag in einnr ebonso gefsrbton Fliissigkeit. Aussor der dbwesenheit von Anilin fordert Verf. noch, dass dim Antipyrin von weissor odor doch nur schwach rothlicher Parbe und geruchlos sei, dass es , auf dem Platinhloch erhitzt, zu einer farblosen Pliissigkoit zusammcn- schmelze und vollie fliichtie soi. (Pharm. Journal and Transactions. Febr. 26. 1887.) Mikroorganismen Im Wasser. - Nach oiner Beobachtung des Dr. Percy F r a n k l a n d sol1 dio Vormohrung von Mikroorganismen in Quollwasser. wel- ches frisch aus der Tiofe goschiipft und durch Anwirmon auf ca. 20° C. gobracht wurdo, bodooteud schneller von Statten gohen, als im Flusswassor. Verf. erklart dieso schoinbaro Anomalio, indom or auf don geringen Gehalt dor kalten QuellwKsser an Mikroorganismon und don damit Hand in Hand gohendon grosseron Nghrvorrath hinweist, welcher naturgemiiss die Ent- wiclilung und Vermehrung dor Mikroorganismen in hoherem Grade begunsti- gen miisse, als der geringero dor Flussw:&er dor eigentlichen Tummelplatze der Mikroorganismen. (Pharm. Journ. and Trarrsuct. Nov. 86.) G. Gr. Antifebrin. - Mikroorganismen im Wasser. - Bucherschau. C. Biicherschsu. Methodischer Lehrgang der Cheniie. Durch eine Reihe zusammen- hiingender Lehrproben dargostellt von Prof. Dr. R ud o 1 f A re n d t , Lehror an dor offentlichen Handolslehranstalt und Redacteur dos Chemischen Cen- tralblattw in Leipzig. Fiir angehende Lehrer und Schulamtscandidaton. Halle a. S. Perlag der Buchhandlung des Taisenhauses. 1887. Vorliegendes Werkchen ist, wie schon aus dem Titel nrsichtlich, in ershr Gnie fiir Lehrer und Lehrambcandidaten bestimmt. Es SOU dmen gewissermwsen als Norm dienen fur die Art und Weise, in welcher der chelnischo Untenioht zu ertheilen ist, wenn man als reinen Endzweck nicht

Methodischer Lehrgang der Chemie

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Glasstabo aus. Dio ganze Losung wird dann mit 16 ccm Aether (0,721 - 0,728) geschiittelt, darauf 3 ccm Ammoniak von 0.960 spec. Gew. hinzugegeben und geschiittolt. Nach einem Tage wird dor Aether rnit einor Pipette abgenom- men. die abgescbiedenen Krystallo mcrden auf oin E’ilter gebracht und mit dwch Aether gestittigtem Wassor gewaschen. Die hierauf getrockneten Kry- s t a b stellen dio Verbindung von der oben angegebenen Formel dar. Yulti- plicirt man mit 0-62, so erhiilt man die Menge des Cinchonidins. Die Mo- thode giebt nach Hesso in allen Fiillen gute Rosultate, in welchon nicht mehr a1s 10 Proc. Ciuchonidin im Chinin enthalten sind. (Pharm. JOZCIW. Transact. Sdr. IfI. B-0. 6GO.)

Antifebrin, PrilfunK iind Nncliweis im Earn. - Rrhitxt man Anti- febrin (Acetanilid) mit Mercuronitrat in einer Porzellanschale , so entsteht oino intensir griin goEirbto Schniclzn. welcho in Alliohol liislich ist. M. Y von bcnutzt Jicso Rsactinn mit. gutcm Erfolg zum Nachweis selbst goringer Mon- gon Antifchrin im Hain. Dcr zu untersuchcnde Urin wird rnit Chloroform ausgoschiittclt , dcr Chloroformauezug ahgedrnipft und der Riickstand rnit Mor- curonitrat, wie oben angegeben, bohandelt. Rcziiglich der Reinhoit , wel.cho dor Arxt von dem Priiparato zu verlangon hat, hebt Verfasser in e n t e r Linio horvor, dass dassolbo v i i l l i g froj von Anilin (aus dcr narstellung berriih- rond) fioin muss, weil dicscs negcn seinor toxischcn Eigonschaften uulieb- same Nobonwirkuogen beirn Gebrauch des Antifobrins hervorrufen wiirdo. %urn Nachwois von Anilin in Antifebrin bodinnt sich M. Y v o n dos untor- bromigsaurcn Natriums. Antifobdn wird rnit Wassor angcrioben oder ango- schiittelt und mit otwas aufgelostem Natriumhypobrnmid vorsetzt. W a r das l’riparat rein, so resultirt eino klaro, gclb gefiirbto Mixtur, im anderen Falle entsteht ein orangerothor Niederschlag in einnr ebonso gefsrbton Fliissigkeit. Aussor der dbwesenheit von Anilin fordert Verf. noch, dass dim Antipyrin von weissor odor doch nur schwach rothlicher Parbe und geruchlos sei, dass es , auf dem Platinhloch erhitzt, zu einer farblosen Pliissigkoit zusammcn- schmelze und vollie fliichtie soi. (Pharm. Journal and Transactions. Febr. 26. 1887.)

Mikroorganismen Im Wasser. - Nach oiner Beobachtung des Dr. P e r c y F r a n k l a n d sol1 dio Vormohrung von Mikroorganismen in Quollwasser. wel- ches frisch aus der Tiofe goschiipft und durch Anwirmon auf ca. 20° C. gobracht wurdo, bodooteud schneller von Statten gohen, als im Flusswassor. Verf. erklart dieso schoinbaro Anomalio, indom or auf don geringen Gehalt dor kalten QuellwKsser an Mikroorganismon und don damit Hand in Hand gohendon grosseron Nghrvorrath hinweist, welcher naturgemiiss die Ent- wiclilung und Vermehrung dor Mikroorganismen in hoherem Grade begunsti- gen miisse, als der geringero dor Flussw:&er dor eigentlichen Tummelplatze der Mikroorganismen. (Pharm. Journ. and Trarrsuct. Nov. 86.) G. Gr.

Antifebrin. - Mikroorganismen im Wasser. - Bucherschau.

C. Biicherschsu.

Methodischer Lehrgang der Cheniie. Durch eine Reihe zusammen- hiingender Lehrproben dargostellt von Prof. Dr. R u d o 1 f A r e n d t , Lehror an dor offentlichen Handolslehranstalt und Redacteur dos Chemischen Cen- tralblattw in Leipzig. Fiir angehende Lehrer und Schulamtscandidaton. Halle a. S. Perlag der Buchhandlung des Taisenhauses. 1887.

Vorliegendes Werkchen ist , wie schon aus dem Titel nrsichtlich, in ershr G n i e fiir Lehrer und Lehrambcandidaten bestimmt. Es SOU dmen gewissermwsen als Norm dienen fur die A r t und Weise, in welcher der chelnischo Untenioht zu ertheilen ist, wenn man als reinen Endzweck nicht

Biicherschau. 505

nur die Ansammlung von chemischen Kenntnissen betrachtet , sondern durch ihn auch und mindestens in demselben Grade eine Uobung im Denken und im selbstth5tigen Auffinden der den chemischen Vorglngou zu Grunde lio- gonden Ursachen erreichen will. Wie der Verfasser horvorhebt, sind die mitgetheilten (79) Lehrproben nicht rein theoretische, am Schreibtische ent- standene Yhantasiegebilde, sie sind vielmehr der Praxis des Unterrichts ent- wachsen und auf Grund langjahriger Erfahrungen unter Enweglassung allen Ueberfliissigen, so zurochtgelegt, dass sie ein miiglichst naturwahros Bild des geistigen Wochselverkehn zwischen Lehrer und Schiiler darstellen. Dieso Arbeitstheilung ist nun im Arendt'schen Lehrgange uberall derart durch- gefiihrt, dass die D a r b i e t u n g d e s L e h r e r s , wie der Verfasser sich nus- driickt , auf das Nothwendigste beschriinkt , hingegen die freie Sinnes- und Geistesthtitigkeit des Schulers in moglichst hohem Grade herangezogen wird.

Um die Einrichtung des Lehrganges zu verdeutlichen, sei aufs Oerathe- wohl das LIuch aufgeschlagen und ein Theil der betreffenden Imtion wieder- gegeben, also: Seite 67. Lection 42 beginnt:

,,Ehe wir fortfahren, beobachten wir das Resultat des in voriger Stunde angestellten Versuchs mit Chlorwasser. (Es sollte niimlich gezeigt worden, dass Chlorwasser im Sonnenlicht ontfarbt wird. Xu dem Zweck ist oin mit Chlorwasser gefiilltor Kolben derart umgesturzt aufgehiingt, dass der Hals in eine mit Wasser gefiillte Wanne reicht und d a m der Kolben bis zur niichten Stunde dem Sonnonlicht ausgesetzt. Anm. d. Ref.) ,,Der Glaskol- ben, der zuvor mit grunem Chlorwasser gefullt war, ist jetzt zur Hiilfte (zu I/, etc.) leer." Da der Rauni uber der Ylussigkeit nicht leer sein kann, RO muss er mit ohem Gase erfiillt sein. Dies Gas is t , wie wir sehen, farb- 10s; ebonso ist die Pliissigkeit farblos geworden, oin Zeichen -? ,,dass kein freies Chlor mohr vorhanden ist". Da aber das Chlor nicht verschwunden sein kann, so muss es mit einorn der beiden Wasserbestrrndtheile 0 oder H eine Verbindung ein egangen sein. Nach unseror Voraussetzung kann dies nur welcher Bestanftheil win? ,, der Wasserstoff ". Welche Verbindung wiirdo demnach entstanden sein? ,, Chlorwassorstoff LL. Wie priifen wir dies? ,,mit blauem hakmusL'. Und woraua miisste dann der gasforlnige Inhalt des Ballons bestehon? ,,Bus Sauerstoff ". Durch zwei Proben werden wir unsere Annahme leicht verificiren konnen; wie? ,, 1) Ein glimmender Spahn muss sich in dem abgeschiedenen Gase entziinden 6'. ,, 2) hckmuslosung, in die Fliissigkeit gegossen, muss roth werden". Der Erfolg stimmt mit der Voraussage uberein. U. s. w. U. 6 . w.

An die so vom Schiiler selbst ab eleiteten speciellen Thatsachen kniipft dann der Lehrer am Schluss die Yeraflgemeinerung, in dor z. B. im heran- gezogenen Falle darauf hingewiesen wird, dass durch directe Einwirkung von freiem Chlor zahlreiche Oxyde in Chloride umgewandolt werden, wtih- rend Sauerstoff frei otc.

Das Buch wird auch manchem jungeren Fachgenossen, den daa Unter- richten noch neu ist, bei der Ausbildung seiues Eleven eine werthvolle Unterstiitzung sein konnen. Ein sklavisches Nachtreton des Ganges ist ja nioht erforderlioh, nur im AlIgemeinen sol1 eine Direction gegeben sein. Der Preis des Buches - 3,tiO Mk. - ist eudem ein miisaiger, so dass auch in dieser Hinsicht eine Empfehlung nicht unberechtigt ist.

Gesoke. Dr. Carl Jehn.

Dermatologisehe Stndien. 4. Heft. Die Rosaniline und Pararosaniline, eine bakteriologische Farbenstudie von Dr. P. G. Unna. Hamburg u. Leipzig, Leopold Vow. 1887.

Der Verfasser macht uns in der kleinen Broschiire mit seinen weiteren Untersuchungen uber die Wechselbeziehnngen zwischen Farbstoff und thie- rischem respective pflanzlichem Qewebe bekannt. Die grosstentheils hypo- thetischen Betrachtungen zerfallen in einen chemischen und einen bakterio-