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Methodius von Olympus (in der orthoxen Tradion: von Patara) lebte und wirkte wahrscheinlich als Bischof des ly- kischen Ortes Olympus in der zweiten Hälſte des 3. Jh. und starb ca. 311/12. Seine Schriſten sind eine bedeutende Quel- le für die Theologie und Frömmigkeit der kleinasiaschen Christen in der Zeit des 40-jährigen Friedens vor der letzten großen Christenverfolgung. Er steht in intensiver Rezepon und krischer Auseinandersetzung mit den theologie- und philosophiegeschichtlichen Strömungen seiner Zeit. In der aktuellen kirchenhistorischen und philologischen Forschung gilt Methodius von Olympus zu Recht als ein Autor, der im Zentrum der christlichen Theologie des 3. Jh. steht. Vor 20 Jahren noch galt Methodius als „weißer Fleck auf der kirchengeschichtlichen Landkarte“. Seither sind mehrere Monographien, Übersetzungen seiner Werke sowie zahl- reiche Aufsätze erschienen, die ein konturiertes, aber noch immer ergänzungsbedürſtiges Bild dieses frühchristlichen Theologen haben entstehen lassen. Von großer Bedeutung ist die Erweiterung der Quellenbasis durch Heranziehen von Handschriſten der altslavischen Übersetzung, die ein nahezu vollständiges Corpus Methodianum überliefert. Gleichwohl ist die aktuelle Methodius-Forschung sowohl in themascher als auch in lokaler und damit verbunden in sprachlicher Hinsicht als disparat zu bezeichnen: Die ver- schiedenen Forschungsinteressen decken ein breites Spek- trum ab und die Forschungsergebnisse – sofern bereits publiziert – wurden in vielen verschiedenen Sprachen ver- öffentlicht. Es ist an der Zeit, diese divergierenden Forschungsakvi- täten internaonal, interdisziplinär und Forschergenera- onen übergreifend zu bündeln. Die Jenaer Tagung versam- melt die mit Methodius befassten Wissenschaſtler und Nachwuchswissenschaſtler um einen „Runden Tisch“, um den aktuellen Stand der Methodius-Forschung zu besm- men, mögliche Synergieeffekte auszuloten und neue For- schungsperspekven zu eröffnen. Die Tagungssprachen sind englisch und deutsch. Methodius von Olympus: Forschungsstand und -perspektiven Abb.: Das Martyrium des hl. Methodius von Patara, Exonarthex der Klosterkirche Voroneț (Voroneț, Bukarest 1959, Abb. 22). THEOLOGISCHE FAKULTÄT 19.-22. FEBRUAR 2015 | UNIVERSITÄT JENA, SENATSSAAL Tagungsleitung Prof. Dr. Katharina Bracht Theologische Fakultät Friedrich-Schiller-Universität Jena Tagungsort Friedrich-Schiller-Universität, Senatssaal Fürstengraben 1, 07743 Jena Anmeldung bis zum 10. Februar 2015 bei: Frau Ute Jakob Sekretariat Kirchengeschichte Fürstengraben 6, 07743 Jena Telefon +49 3641 941136 Fax +49 3641 941137 Email [email protected] /methodius

Methodius von Olympus: Forschungsstand und - · PDF file17.00-18.15 Uhr Igor Dorfmann-Lazarev, London Eznik of Kołb: Divine Transcendence and Human Will in the Fifth-Century Armenia

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Page 1: Methodius von Olympus: Forschungsstand und - · PDF file17.00-18.15 Uhr Igor Dorfmann-Lazarev, London Eznik of Kołb: Divine Transcendence and Human Will in the Fifth-Century Armenia

Methodius von Olympus (in der orthoxen Tradition: von Patara) lebte und wirkte wahrscheinlich als Bischof des ly-kischen Ortes Olympus in der zweiten Hälfte des 3. Jh. und starb ca. 311/12. Seine Schriften sind eine bedeutende Quel-le für die Theologie und Frömmigkeit der kleinasiatischen Christen in der Zeit des 40-jährigen Friedens vor der letzten großen Christenverfolgung. Er steht in intensiver Rezeption und kritischer Auseinandersetzung mit den theologie- und philosophiegeschichtlichen Strömungen seiner Zeit. In der aktuellen kirchenhistorischen und philologischen Forschung gilt Methodius von Olympus zu Recht als ein Autor, der im Zentrum der christlichen Theologie des 3. Jh. steht.Vor 20 Jahren noch galt Methodius als „weißer Fleck auf der kirchengeschichtlichen Landkarte“. Seither sind mehrere Monographien, Übersetzungen seiner Werke sowie zahl-reiche Aufsätze erschienen, die ein konturiertes, aber noch immer ergänzungsbedürftiges Bild dieses frühchristlichen Theologen haben entstehen lassen. Von großer Bedeutung ist die Erweiterung der Quellenbasis durch Heranziehen von Handschriften der altslavischen Übersetzung, die ein nahezu vollständiges Corpus Methodianum überliefert.Gleichwohl ist die aktuelle Methodius-Forschung sowohl in thematischer als auch in lokaler und damit verbunden in sprachlicher Hinsicht als disparat zu bezeichnen: Die ver-schiedenen Forschungsinteressen decken ein breites Spek-trum ab und die Forschungsergebnisse – sofern bereits publiziert – wurden in vielen verschiedenen Sprachen ver-öffentlicht. Es ist an der Zeit, diese divergierenden Forschungsaktivi-täten international, interdisziplinär und Forschergenerati-onen übergreifend zu bündeln. Die Jenaer Tagung versam-melt die mit Methodius befassten Wissenschaftler und Nachwuchswissenschaftler um einen „Runden Tisch“, um den aktuellen Stand der Methodius-Forschung zu bestim-men, mögliche Synergieeffekte auszuloten und neue For-schungsperspektiven zu eröffnen.

Die Tagungssprachen sind englisch und deutsch.

Methodius von Olympus:Forschungsstand und -perspektiven

Abb.: Das Martyrium des hl. Methodius von Patara, Exonarthex der Klosterkirche Voroneț (Voroneț, Bukarest 1959, Abb. 22).

THEOLOGISCHE FAKULTÄT

19.-22. FEBRUAR 2015 | UNIVERSITÄT JENA, SENATSSAAL

TagungsleitungProf. Dr. Katharina BrachtTheologische Fakultät Friedrich-Schiller-Universität Jena

TagungsortFriedrich-Schiller-Universität, SenatssaalFürstengraben 1, 07743 Jena

Anmeldung bis zum 10. Februar 2015 bei:Frau Ute JakobSekretariat KirchengeschichteFürstengraben 6, 07743 JenaTelefon +49 3641 941136Fax +49 3641 941137Email [email protected]

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Page 2: Methodius von Olympus: Forschungsstand und - · PDF file17.00-18.15 Uhr Igor Dorfmann-Lazarev, London Eznik of Kołb: Divine Transcendence and Human Will in the Fifth-Century Armenia

Donnerstag, 19. Februar 2015

9.30 Uhr Anmeldung, Stehkaffee

9.45-10.15 Uhr BegrüßungProf. Dr. Uwe Becker, Dekan der Theol. FakultätGrußwort

Katharina Bracht, Jena Methodius von Olympus - eine Skizze des aktuellen Forschungsstandes

De resurrectione10.15-11.30 Uhr Jon F. Dechow, Portola ValleyMethodius‘ Conceptional Background in his Treatise On the Resurrection (De resurrectione)

Kaffeepause

11.45-13.00 Uhr Benedetta Zorzi, AnconaMethodius von Olympus: Konzept und Vorstellung des Todes in De resurrectione

Mittagessen im Restaurant „Zur Noll“

14.30-15.30 Uhr Katharina Bracht, JenaStadtführung: Auf den Spuren der Reformation in Jena, mit Besteigung des Kirchturms von St. Michael

Kaffeepause

De autexusio15.45-17.00 Uhr Roberta Franchi, BudapestWhere Does the Impulse to Evil come from? Free Will, Disobedience, and Desire in Methodius‘ Thought

17.00-18.15 Uhr Igor Dorfmann-Lazarev, LondonEznik of Kołb: Divine Transcendence and Human Will in the Fifth-Century Armenia

Abendessen in der Luther-Stätte „Schwarzer Bär“

Methodius im Kontext20.00-21.30 Uhr Öffentlicher AbendvortragChristoph Markschies, BerlinDas lange dritte Jahrhundert – oder: Das Jahrhun-dert des Methodius von Olympus wird besichtigt

Samstag, 21. Februar 2015

Symposium 9.00-10.15 Uhr Katharina Bracht, JenaEros als Parthenia. Transformation eines Mythos im Symposium des Methodius von Olympus

10.15-11.30 Uhr Dawn La Valle, PrincetonMethodius‘ Symposium in the Context of Sympotic Literary Development

Kaffeepause

11.45-13.00 Uhr Mirosław Mejzner, WarschauMillenarist or Anti-millenarist? From Symposium to De resurrectione: A Functional Character of Millena-rism of Methodius of Olympus

Mittagessen im Restaurant „Zur Noll“

Rezeptionsgeschichte des Methodius14.30-15.00 Uhr Janina Sieber, MünchenMethodios‘ Symposion from a Philological Perspec-tive: The Value of a New Translation and Edition

15.00-15.30 Uhr Armenuhi Drost-Abgarjan, HalleDie Rezeption des Methodius von Patara in der armenischen liturgischen Literatur

Kaffeepause

Schluss15.45-16.30 Uhr Abschlussdiskussion zur Entwicklung von Forschungsperspektiven

16.45-18.45 Uhr Wanderung nach Ziegenhain mit Besichtigung der Marienkirche

Abendessen im Gasthaus „Zum Ziegenhainer“

Sonntag, 22. Februar 2015

8.00-9.00 Uhr Abreise nach dem Frühstück

Freitag, 20. Februar 2015

Methodius im Kontext9.00-10.15 Uhr Nikolai Kiel, MünsterDie Ps-Athenagoras- und Ps-Justin-Rezeption des Methodius

De lepra und die altslavische Über-setzung des Corpus Methodianum 10.15-11.30 Uhr Anna Jouravel, JenaDie kritische Edition der Schrift De lepra von Metho-dius von Olympus - ein Werkstattbericht

Kaffeepause

11.45-13.00 Uhr Yannis Kakridis, BernDie argumentative Form der Werke des Methodius von Olympus in der slavischen Übersetzung

Mittagessen im Restaurant „Zur Noll“

14.30-16.00 Uhr Helmut Hühn, JenaFührung durch das Schillersche Gartenhaus:Auf den Spuren der Frühromantik und des Frühidea-lismus in Jena

Kaffeepause

Symposium16.30-17.00 Uhr Federica Candido, Cosenza/GenfThe Methodius‘ Symposium: a Witness for the Exis-tence of Circles of Christian Women in Asia Minor? Some Conjectures about an Interpretation which Goes beyond the Literal Fiction

17.00-18.15 Uhr Amy Brown Hughes, WheatonAgency, Restraint and Desire: Virginity and Christo-logy in Methodius of Olympus

Abendessen im Restaurant „Zur Noll“