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SPIELRAUMSCHIFF Der Planet, auf dem ich sitze ALLES NUR EIN SPIEL Die hohe Kunst des Gefallens OLYMPIC GAMES HOUSEMADE Gedanken über sportpolitischen Spielraum ZWISCHEN WIRKLICHKEIT & ILLUSION Willkommen in der Weltfremde? AUSGABE 02/2014 Thema SPIELRAUM

MFK – Magazin für Kultur Ausgabe 2/2014 – Spielraum

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MFK – Magazin für alternative Freizeitkultur & Kunst widmet sich im DIN-A5-Querformat der lokalen Salzburger Jugendkultur – will aber auch über den eigenen Tellerrand hinausblicken und sowohl sozial- bzw. gesellschaftskritische Artikel als auch künstlerische (Wort/Bild) Beiträge veröffentlichen.

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SPIELRAUMSCHIFFDer Planet, auf dem ich sitze ALLES NUR EIN SPIELDie hohe Kunst des Gefallens OLYMPIC GAMES HOUSEMADEGedanken über sportpolitischen SpielraumZWISCHEN WIRKLICHKEIT & ILLUSIONWillkommen in der Weltfremde?

AUSGABE 02/2014

Thema SPIELRAUM

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INHALT

ZWISCHEN WIRKLICHKEIT UND ILLUSION

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ALLES NUR EIN SPIEL 10

GENERATION Y – UNSERE ZEIT IST JETZT

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OLYMPIC DREAMS HOUSEMADE

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SPIELRAUMSCHIFF 12

SPIELRAUM 20

BILDERSTRECKE 22

BILDERRÄTSEL 34

BUCHTIPPS 33

ÜBERSCHRIF T 24

ENE, MENE, MUH, UND RAUS BIST DU

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RÄTSELSEITE 36

GLÜCKSSPIELSUCHT 16

REZEPTTIPP DER VOLXKÜCHE

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HANUSCHPLATZ 32

BLATTLINIE 40

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W olltest du die Anzahl aller MFK-Ausgaben an den Hän-den abzählen, bräuchtest du nun alle Finger. Denn mitt-

lerweile sind wir bei der zehnten Ausgabe angekommen. Auch die unbegabtesten Mathematiker/innen unter euch werden wir nicht darüber hinwegtäuschen können, dass wir in den letzten vier Jahren damit unser anfängliches Ziel von vier Ausgaben pro Jahr nicht erreicht haben.

Das MFK hat seine Höhen und Tiefen erlebt. Eine euphorische Anfangsphase, große Ziele, Ideen und Träume. Kreative Momen-te, unregelmäßige Motivationsschübe, aber auch Schreibblocka-den, Überforderung und Stillstand. In unserem 4-jährigen Be-stehen haben wir viel dazugelernt. Wir sind professioneller geworden. Mussten jedoch auch manche unserer Ziele zurück-stecken. Mittlerweile begnügen wir uns mit zwei Ausgaben pro

Jahr und sind damit, in unserer ehrenamtlich organisierten Re-daktion, vollkommen ausgelastet.

Vielleicht können wir Redaktionsschlüsse selten einhalten und ein fixes Erscheinungsdatum schon gar nicht. Und wahr-scheinlich können wir auch keine Aktualität garantieren oder uns sonst mit einer professionellen Redaktion messen. Aber wir kön-nen Menschen, professionellen oder semiprofessionellen Jour-nalist/innen, Schreiberlingen, Künstler/innen, Fotograf/innen und allen, die gerne etwas veröffentlichen möchten, den Spiel-raum bieten, es zu tun. Und wir sind stolz darauf, dass wir in den letzten zehn Ausgaben insgesamt 126 Menschen dazu bewegt haben, kreativ zu sein und sich am Projekt MFK zu beteiligen.

Dies hätte ein Editorial sein sollen, aber diesmal nutze ich den Raum, um mich bei allen Menschen, die beim MFK – Magazin für Kultur mitgearbeitet haben, uns unterstützt haben oder uns mit Lob und Kritik versorgt haben, zu bedanken. Dankeschön!

Bussiii Doris Mair (MFK-Redaktion)

LIEBER LESER, LIEBE LESERIN!

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ZWISCHEN WIRKLICHKEIT & ILLUSIONWillkommen in der Weltfremde? Text MARITA VOITHOFER

Illustration RITA ATTENEDER

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L e i t a r t i k e l

Kein Mensch nimmt die Wirklichkeit genau so

wahr wie der nächste.

M ark Twain hat gesagt: „Die Wahrheit ist unglaublicher als die Phantasie“. Da stellt sich zunächst die Frage: Was ist

eigentlich wahr, und ist das für jeden dasselbe? Und warum scheint uns das Unwirkliche teils plausibler als so genannte Tatsachen?

Leben wir in einer von uns selbst konstruierten Illusion, die wir Welt nennen? Oder sind Menschen, die Dinge anders wahr-nehmen als die Masse der Gesellschaft, schlicht und ergreifend auf dem Holzweg beziehungsweise der hoffnungsvollen Suche nach etwas Sinn machendem?

ICH MACH' MIR DIE WELT, WIDEWIDEWIE SIE MIR GEFÄLLT. Es ist schon lange wissenschaftlich erwiesen, dass unsere Wahr-nehmung von der Welt eine selektive ist. Kein Mensch nimmt die Wirklichkeit genau so wahr wie der nächste, was den Begriff Wirklichkeit ins Plural wirft. Diese selektive Wahrnehmung ba-siert ganz einfach auf der Vermeidung einer Reizüberflutung.

Wir sind nicht in der Lage ein Ganzes, Gesamtes der Welt um uns wahrzunehmen, alleine schon anatomisch: Der so genannte blinde Fleck unseres Auges – dort, wo der Sehnerv anknüpft – verwehrt uns einen Teil des eigentlichen Sichtfeldes. Des Weite-ren wertet, rechnet und wählt unser Gehirn einen gewissen Teil der Wirklichkeit, die somit individuell verschieden ist.

Wir nehmen nicht wahr, was in der Wirklichkeit tatsächlich ist, sondern konstruieren unsere Erkenntnisse, unser Wissen und unsere Ideen selbst unbewusst in kognitiven Prozessen im Ge-hirn. Die Selektion basiert unter anderem auf zurechtgelegten Begriffen und Modellen von einer Sache an sich.

Wissenschaftliche Studien zeigten, dass unser Gehirn uns unabhängig von Wirklichkeit und Fiktion einen Eindruck von Realitätsempfinden vermittelt und sich demzufolge an verschie-dene Wirklichkeiten anpasst.

WAHRHEITSANSPRÜCHE GELTEND MACHEN. Ist etwas „weni-ger wahr“, nur weil es nicht mit der Wahrheit der Masse überein-stimmt? Lehren einen nicht Filme, Bücher und gute Lehrer auf sich selbst zu hören, auf seine innere Stimme zu vertrauen, sich der Intuition, allgemeinhin als Bauchgefühl bezeichnet, zu fügen?

Verschiedene Wirklichkeiten sind unter anderem in der zwi-schenmenschlichen Kommunikation erfahrbar. Paul Watzlawick stellte bereits fest: „Wahr ist nicht, was A gesagt hat; wahr ist, was B verstanden hat.“ Somit ist Kommunikation, ebenso wie Wahr-nehmung, dem subjektiven Erleben untergestellt und sollte, um verständlich zu bleiben, auch die Wirklichkeiten des Gesprächs-partners mit einbeziehen.

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Liegen Menschen, welche die Welt anders wahrnehmen, falsch? Oder wird dies erst zu einem Problem, wenn…

…kritische Betrachtung und Abwägung nicht mehr stattfinden und der individuellen Wahrnehmung ein allgemeiner Wahrheits-anspruch zugesprochen wird?

…die richtige Balance zwischen Einbildung und Intuition in Bezug auf Wahrheit und „Realität“ fehlt? 1

…wir keine Bereitschaft zeigen, auch andere Sichtweisen als die eigene als ebenso gültig zu erachten?

Dieses Thema in den Strukturen des wissenschaftlichen Ar-beitens zu behandeln und zu beweisen versuchen beziehungs-weise als wissenschaftlich erwiesen und dementsprechend „wahr“ zu betiteln, wäre jedoch fatal.

ESOTERIK & WISSENSCHAFT: DER EWIGE KAMPF. Woher kommt unser großes Interesse an übersinnlichen Kräften und unglaub-lichen Phänomenen? Wieso interessieren wir uns für Wahrsage-rei & Kartenlegen oder Weissagungen von Hand-, Vögel- oder Kaffeesatzlesern sowie kosmischen zwischenmenschlichen Ver-bindungen – kurz, für die Esoterik? Und was ist eigentlich dran an ihren mystischen Theorien? Können wir erleuchtet werden, wie es Buddha und anderen spirituellen Führern nachgesagt wird, oder sind spirituelle Menschen weltfremd? Oder spüren sie auf-grund einer Offenheit wirklich Dinge, die „Realisten“ nicht be-wusst wahrnehmen oder nicht erkennen wollen?

Der häufige Vorwurf der bewussten Täuschung und Geldma-cherei mit Hoffnungssuchenden ist nicht selten berechtigt, denn indem spirituelle Theorien einen Wahrheits- oder Wissenschafts-anspruch stellen, verkommen solche Gefilde zwischen Wirklich-keit und Illusion zu gesellschaftlich-gefährlichem Terrain.

MUT ZUR VERÄNDERUNG. Zu den wissenschaftlichen Grund-sätzen zählt u.a., dass etwas so lange als wahr gilt, bis es als falsch erwiesen wurde. Schon Buddha sagte, alles ist vergänglich und darf bzw. kann nicht festgehalten werden. Leiden und Freude, Glück und Traurigkeit,… kommt und geht. Selbiges sagt ja auch die Wissenschaft – was den spirituellen Sinn von „Alles ist eins“ nährt. Was heute als gültig bewiesen wird, muss morgen schon nicht mehr „wahr“ sein.

Vielleicht ist es einzig der Grad der Bereitschaft zur Verände-rung, der Raum für augenblickliche Wahrheiten zulässt?

Einen allgemein gültigen Wahrheitsanspruch für subjektiv Erlebtes zu stellen, anhand einer Verwissenschaftlichung von spirituellen Phänomenen und Glaubensätzen, ist genauso fehl am Platz, wie das Festhalten an solchen Glaubenssätzen und Überzeugungen, sobald es belegte Beweise dagegen gibt.

Offenheit anderen Wahrnehmungen gegenüber und der Mut zur ständigen Umkrempelung alles bisher Geglaubten, könnte die beiden Brüder Wissenschaft und Spiritualität vielleicht ver-einen und gleichzeitig zu einer aufgeklärteren und ganzheitli-cheren Wahrnehmung der Gesellschaft führen.

Was heute als gültig bewiesen wird,

muss morgen schon nicht mehr „wahr“ sein.

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BEGRIFFSDEFINITIONEN

WIRKLICHKEIT & ILLUSIONAus dem griechischen „energeia“ mit dem Stamm „ergon“, was

„Werk“ bezeichnet, scheint der deutsche Begriff „Wirklichkeit“ ebenso auf etwas Gemachtes schließen zu lassen.

Wirklichkeit beschreibt all das, was ist. (L. Wittgenstein)Als „Illusion“ wird die falsche Wahrnehmung der Wirklichkeit

bezeichnet.2

Die Debatte, ob alle Gegenstände der Erkenntnis im Grunde nur gedankliche Konstruktionen – Illusionen – sind, wird unter Philosophen schon lange geschürt und zusammengefasst auf den Rücken der philosophischen Strömungen des Realismus und des Idealismus ausgetragen.

WAHRHEITWahrheit: ig. Wurzel *wēr-, was so viel wie „Vertrauen, Treue,

Zustimmung“ bedeutet. Der Brockhaus bezeichnet „Wahrheit“ als die Übereinstimmung der Erkenntnis mit dem Gegenstand und gibt gleichzeitig zu bedenken, dass es kein allgemeines Kri-terium der Wahrheit geben kann, da dieser Gegenstand immer

1 Realität ist hierbei wiederum ein äußerst komplexer Begriff, der nur allzu freundlich zu Missverständnissen einlädt.

ein bestimmter ist und nur durch das Vergleichen mit ihm, nicht aber nach allgemeinen Regeln, erkannt werden kann.

Aber auch dieser Begriff ist schwierig zu fassen und unter-scheidet sich in drei Deutungsformen:

▶ Als etwas sich in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit be-findliches: Tatbestände, Sachverhalte u. Ä.

▶ Als Übereinstimmung mit einer bestimmten Absicht/ einem Sinn/ einer normativ als richtig ausgezeichneten Auffassung.

▶ Als eigene Erfahrungen, Erkenntnisse und Überzeugungen. Zusätzlich wird „Wahrheit“ als Grundsatz-Gegenstück zu Lüge und Irrtum verwendet.

2 Der wertende Begriff „falsch“ könnte hierbei auch mit einem neutralen „anders“ ersetzt werden. (Anmerkung der Autorin)

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GENERATION Y –UNSERE ZEIT IST JETZT.Der Spielraum der Generation Y.

Text/Fotos KOKO SHKA ALIAS LAURA KOKOSHKA

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I mmer wieder werde ich gefragt, was ich werden will. Erst heute saß ich in der Werbeagentur und mein Sitznachbar

fragte mich, nachdem wir uns in ein kleines Pläuschchen verwi-ckelt hatten, was ich denn dann machen wolle. Nach meinem Praktikum also. Wohin mich mein Weg führen wird. Schon in der Sekunde, als ich erahnen konnte, wie sein Satz enden wird und was er zu bedeuten haben wird, wurde ich kurz wütend und sauer auf mich selbst, denn ich wusste, was gleich passieren wird. Und so kam es dann auch: Ich war wieder mal ratlos. Im Septem-ber schließe ich die Fachhochschule mit dem Master of Arts in Arts and Design ab. Klingt doch gut, oder? Zumindest ordentlich anglisiert. Man sollte meinen der Weg sei geebnet. Aber der Weg wohin? „Ich kann ihn dir nicht sagen“, antwortete ich meinem Kollegen. Leider fügte ich diesem kurzen Statement keinerlei Erklärung hinzu und wirkte dadurch wieder mal etwas dümmlich und verloren, wie es mir sooft passiert, wenn ich ehrlich bin.

Ich habe zwar keine Antwort auf diese Frage, aber nicht weil ich keinen Weg erkennen könnte oder nicht darüber nachgedacht hätte, was ich mit meinem Leben anstellen will. Im Gegenteil, weil ich 10.000 Wege vor mir aufbereitet sehe, ja sogar die Weg-schilder deutlich lesen kann und hie und da sogar schon das er-sehnte Ziel in Aussicht habe, es mir aber zuwider ist, mich auf einen einzulassen und mir die anderen, aufregenderen Wege somit für immer entsage. Trotz aller Versuche, mich in dieses

bürgerliche Leben mit Curriculum Vitae und Karriere einzuord-nen, wehrt sich irgendetwas tief in mir stetig gegen diesen Le-bensentwurf und ich erkenne, dass ich einer dieser jungen Men-schen bin, die es heute wie Sand am Meer gibt. Die alles werden können, was sie wollen, aber mit dem Gedanken spielen, viel-leicht gar nichts werden zu wollen. Ich bin Teil der Generation Y.

Wenn du gerade das Wort „Generation Y“ bei Google eingege-ben hast oder aber mit dem Gedanken gespielt hast, es sobald als möglich zu googlen, dann bist du ebenfalls Teil der Generation Y. Gratuliere. Du bist um das Millennium herum zum Teenager ge-worden, bist vergleichsweise gut ausgebildet, hast einen Fach-hochschul- oder Universitätsabschluss. Du zeichnest dich durch eine technologieaffine Lebensweise aus, da du größtenteils in einem Umfeld von Internet und mobiler Kommunikation aufge-wachsen bist.

Du arbeitest lieber in virtuellen Teams als in tiefen Hierarchi-en. Anstelle von Status und Prestige rücken die Freude an der Arbeit und deren Sinnhaftigkeit ins Zentrum. Diese kurze Defi-nition kannst du mir ruhig glauben, denn ich habe sie aus siche-rer Quelle. Wikipedia. Ich habe nur die Sätze etwas umformuliert, sodass man mir nicht vorwerfen kann, abgeschrieben zu haben. Das habe ich in der Schulzeit gelernt, so wie jeder der Generation Y. Wikipedia ist dein bester Freund und ohne Google hättest du niemals die Matura geschafft. Und tatsächlich sind wir eine ge-bildete Masse an jungen Menschen, die selbstbewusst genug ist ihre Meinung offen kundzutun, wie man am Beispiel Occupy Wallstreet sieht.

Und trotzdem spielen wir das Spiel mit. Wir arbeiten in Wer-beagenturen, wir sind Graphic Designer, Freelancer, Program-mierer, Techniker, Medienmenschen, Kommunikationsspezia-

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listen, Marketingleute, PR-Manager, Eventmanager, Human Resource-Manager und Audio-Spezialisten. Wir arbeiten beim Film, Fernsehen, in großen Firmen, für namhafte Marken, im Finanzwesen, gesichtslosen Organisationen und zum überwie-genden Teil doch nur bei Red Bull. Wir spielen doch nur mit im Spiel des Kapitalismus.

Nichts am Kapitalismus stört mich richtig, obwohl mich alles an ihm anwidert. Es ist wohl im Vergleich zu den anderen Syste-men das der Natur ähnlichste. Friss oder stirb. Es ist, muss man sagen, das kleinste Übel an Systemen und ermöglicht dem Ein-zelnen große Freiheiten. Und heutzutage ist Freiheit das mit Abstand gefeiertste Wort überhaupt. Aber eine Sache am Kapita-lismus kann ich nicht mehr ertragen: Es ist die Unbedachtheit, mit der sich die Menschen in dieses System einordnen. Und ihre Unfähigkeit, den Spielraum um ein paar Optionen zu erweitern. Als wäre so ein Leben das einzig mögliche Leben, als gäbe es keine Auswahl. Praktisch gesehen mag das wahr sein, denn wie soll man überleben ohne Geld, aber theoretisch ist dieses Monopoly-Spiel, in dem wir uns im Kreise drehen und nach Glück streben, nur eine Struktur und ein Spielbrett, auf dem die Würfel in re-gelmäßigen Abständen immer wieder neu fallen und dessen Ziele und Etappenziele reine Imagination sind. Sie haben genau soviel Sinn, wie wir ihnen beimessen.

Vom Tellerwäscher zum Millionär, vom Manager zum Ob-dachlosen oder die sichere Mittelschicht – alles ist möglich. Die Ziele sind vage, aber verlockend. Reichtum und Macht verspre-chen Sicherheit und einen schönen Lebensabend. Aber zu wel-chem Preis? Wie lange ist der Lebensabend im Vergleich zur abwartenden und mühseligen Prozedur des Spielens. Steht das überhaupt in einer akzeptablen Relation? Monopoly ist so eine

Sache. Man liebt oder man hasst es, aber die überwiegende Zeit liebt und hasst man es gleichzeitig. So handhabe ich das auch mit meinem Leben. Manchmal liebe ich es zu spielen, mich im Kreise des Geldes zu behaupten und dabei ganz karrieregeil zu werden. Jeder Gedanke an den Lottogewinn erregt mich dann gleicher-maßen, als dass er mich auch in einen sorgenlosen Zustand der Glückseligkeit versetzt. Manchmal hasse ich es aber auch, mich mit den Banalitäten dieses Lebens abzufinden und dieses Leben zu leben, als gäbe es noch tausende davon.

Für mich ist das System, gegen das sich so viele wehren, kein gesichtsloser Gegner oder ein Heer bösartiger Manager und Ban-ker, das sich Unsereins wie Spielfiguren bedient. Für mich ist

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dieses System im Großen und Ganzen unsere eigene Entschei-dung. Die Entscheidung der Menschheit als Spezies sich eine Matrix aufzubauen. Sie wurde von uns geschrieben, sie ist aus uns geboren und erfüllt nur einen, diesen einen, wunderbaren Zweck: Sie definiert Grenzen und Spielraum. Sie gibt uns einen Sinn. Und vor allem lenkt sie uns erfolgreich vom Sterben ab.

Sie zeigt uns Grenzen auf, sie lässt uns unsere eigenen Gren-zen abstecken. Sie gibt uns einen Nährboden, auf dem wir uns definieren. Sie definiert Berufe, sie schafft Schubladen, Lebens-abschnitte, Ziele, Träume, Muster, Kollektiv und Wissenschaft, Identität und Infrastruktur, Gegner und Feinde sowie auch Freunde und Gleichgesinnte. Und so unterstütze ich jede Bewe-

gung, die es sich zum Ziel macht, das System zu verbessern und es lebenswerter zu gestalten, aber vergiss nie, dass, egal welches System gerade herrscht, es trotz allem ein System bleibt, das uns zu einem beträchtlichen Teil einschränkt, ohne dass wir es mer-ken. Ohne gesellschaftlicher Struktur wären wir doch alle verlo-rene, ziellose Wesen, ohne Schimmer einer Identität. Denn diese braucht Figuren anhand derer sie sich erst definiert. Ein Spiegel-bild, dem es zustimmt oder das es ablehnt. Oder?

Und so bewege auch ich mich in diesem Spielraum des Lebens zwischen Job und Künstlerdasein, zwischen Karriere und Aus-steigergedanken - und habe dabei keinerlei Ahnung von den Spielregeln. Ich versuche einfach Grenzen tagtäglich neu auszu-loten, mich zu verkleiden, Situationen zu inszenieren und Iden-titäten zu verwischen. Und mich selbst dabei nicht zu ernst zu nehmen.

Denn das Leben ist eine Bühne. Sich aufzuführen ist die einzig wahrhafte Handlung und im Allgemeinen auch der beste Zeitver-treib. Nur eines habe ich bisher als richtige und allgemeingültige Spielregel anerkannt – wenn du etwas gefunden hast, das dich glücklich macht und dich erfüllt (und dabei keinem anderen scha-det), höre niemals damit auf beziehungsweise gib alles dafür es dir zu erhalten - denn es überhaupt gefunden zu haben ist ein Glücksfall.

Aber was weiß ich schon. Ich habe auf Facebook eine Benach-richtigung erhalten und werde innerhalb kürzester Zeit das Bild-schirmfenster wechseln. Die Generation Y hat gesprochen. Un-sere Zeit ist jetzt.

www.facebook.com/kokoshka.official

Nichts am Kapitalismus stört

mich richtig, obwohl mich alles an ihm

anwidert.

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Text CHRISTINA HOFFER

Illustration RITA ATTENEDER

ALLES NUR EIN SPIELDie hohe Kunst des Gefallens.

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D as Spiel ist einfach: Es gibt einen Raum. In ihm sind Stühle, in ihm sind Tische. Mal große, mal kleine Tische, manch-

mal gibt es dort auch gar keine. Dann ist es nur ein großer, weiter Raum, der bespielt wird. Oft sind die Räume laut – Musik durch-flutet sie, ja überschwemmt sie förmlich. Rauch nebelt den Spiel-raum ein und nimmt dem Sauerstoff Platz. Menschen befinden sich in diesem Raum. Mal mehr, mal weniger. Die Musik dringt in ihre Ohren und der Rauch setzt sich an ihnen fest. Er hüllt sie ein und nimmt sie gefangen. Die Spielfiguren sind all jene Men-schen, die sich im Raum befinden. Sie stehen herum, sitzen, la-chen oder schweigen. Sie alle haben das Ziel am Ende des Abends diesen Raum als Gewinner zu verlassen. Ein wichtiges Instru-ment darf nicht fehlen. Es ist der essentielle Bestandteil dieses Spiels, welches ohne ihn wohl schnöde und farblos wäre. Alkohol in allen Formen und Farben. Große Gläser, kleine Gläser, Fla-schen in Weiß oder in Farbe werden herumgereicht. Er verleiht dem Spiel in diesem Spielraum das besondere Etwas. Er macht ihn zum besonderen Spielraum, der mehr Spaß macht als alle anderen, weil die Hemmungen, die oft im Weg stehen, um zu gewinnen, nach und nach abfallen.

Die Figuren haben erweiterten Handlungsspielraum, der es ermöglicht, neue Schachzüge zu vollenden. Manche haben gro-ßen Spaß am Spiel. Doch das sind die Ausnahmen. Für viele ist dieser eine spezielle Spielraum nur einer von vielen weiteren unzähligen Abwandlungen des Spiels, welches sie immer wieder

spielen. Manche Tag für Tag, manche Wochenende für Wochen-ende – und kaum einer lässt es sein. Das Ziel des traurig, skurri-len Theaters ist es zu gefallen. Wer am besten gefällt, am meisten imponiert und am Ende des Abends mit neidischen Blicken und vielen neuen Fans nach Hause geht, gewinnt. Um zu gefallen, bauen sich die Figuren eigene Existenzen auf. Sie erzählen Ge-schichten von großen Abenteuern, von Erlebnissen, aber auch von Gefühlen.

Doch nicht von den eigenen Gefühlen oder Lebensvorstellun-gen – bessere Karten hat man in diesem Spiel, wenn man Ge-schichten erzählt, die der andere hören möchte. Bessere Karten hat man, wenn man über Gefühle und Erwartungen spricht, die die Figur, die gegenüber sitzt, hören will. Es ist besser nicht der-jenige zu sein, der man ist, sondern jemand zu sein, der man sein soll. Die Kunst des Spiels ist es, Details weg zu lassen, Details hinzuzufügen, im richtigen Moment die richtige Handbewegung zu machen. Zu lachen, wenn es die Figur gegenüber gerne möch-te. Hochstapeln, Mitleid vorgaukeln, vorgeben Bücher zu lieben, im nächsten Moment sportlich sein und an einem anderen Abend reisefreudig oder häuslich, wenn es gerade so erwartet wird. Das eigene Empfinden ist nicht wichtig. Der Schein zählt und ist das einzige Mittel, um nicht zu verlieren. Verlierst du zu oft, wird es keinen mehr geben, der dieses Spiel mit dir eingehen möchte.

Es gibt unzählige dieser Spielräume. Sie existieren in unter-schiedlichen Formen, Farben und wir begegnen ihnen jeden Tag. Wer die Spielregeln nicht beherrscht, ist raus. In beruflichen wie in privaten Spielräumen. Doch der amüsanteste Spielort ist wohl der, in dem Alkohol erlaubt ist. In dem sich Paare finden, Paare verlieren und die meisten sich vorspielen, jemand zu sein, um mit dem anderen zu sein.

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SPIELRAUM-SCHIFFDer Planet, auf dem ich sitze.

Text STEFAN HUBER

Illustration SARAH SPENLINGWIMMER

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I ch sitze mit einem Strohhut am Kopf auf einem Planeten und rase mit einer Geschwindigkeit von etwa 108.000 km/h um

die Sonne. Jedes Jahr schafft es mein Planet einmal rund herum. Weil sich mein Sonnensystem noch dazu im großen Maßstab um das Zentrum meiner Galaxie dreht, fliegt mein Planet genauge-nommen mit fast einer Million km/h durch die Milchstraße. Im täglichen Leben krieg ich von diesem Husarenritt nicht wirklich viel mit. Nachts jedoch – bei klarer Sicht auf die Sterne – wird mir irgendwie bewusst, dass mein planetarisches Raumschiff ziemlich eigenbrötlerisch durchs All schießt. Zum Glück unter-hält es aber zumindest zur Sonne eine stabile Fernbeziehung. Das ist gut so, denke ich, denn Dank ihr ist der Spielraum für organisches Leben auf meinem Planeten recht groß. Ginge die stellare Fernbeziehung in Brüche, dann wäre es auch auf meinem Planeten bald zu heiß oder zu kalt für mich.

Für mich ist mein Planet gleichzusetzen mit dem winzigen Stück Lebensraum, das mir im gesamten Weltraum zur Verfü-gung steht. Woanders als hier will oder kann ich nicht leben. Viel-leicht wär es auf Alpha Centauri VII nicht schlecht zu leben, aber außer in Star Trek existiert der vielleicht gar nicht? Eine Kolonie auf dem Mars ist technisch auch machbar, aber was hätte ich

davon? Da könnte ich mich genauso gut für den Rest meines Le-bens in ein Salzbergwerk einschließen lassen. Im Vergleich dazu ist mein Planet ohnehin um Lichtjahre freundlicher und lebens-werter. Hier hab ich Flüsse und Seen, Meere und Berge, Felder, Wälder und eine unglaubliche Bandbreite an Wettererscheinun-gen zwischen Schnee und Sonnenschein. Ich will hier nicht weg! Und doch hab ich ein Problem mit meinem Planeten.

Auf meinem Planeten leben noch einige Milliarden andere Menschen. Die meisten davon kenn ich gar nicht. Wie ich höre, sollen sie mir körperlich nicht unähnlich sein. Das Problem auf meinem Planeten kommt eher daher, dass sie sich untereinander selten auf etwas Sinnvolles einigen können. Weil es an Regeln und Hilfestellungen für sinnvolle Einigungen fehlt, nutzen man-che ihre Macht über alle Maßen aus: Sie definieren ihren eigenen Spielraum zum Nachteil der Schwachen. Den Unterlegenen bleibt keine andere Möglichkeit, als die ungerechte Einschränkung ih-

Weil es an Regeln und Hilfestellungen für sinnvolle

Einigungen fehlt, nutzen manche ihre Macht über

alle Maßen aus.

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res eigenen Spielraumes hinzunehmen. Bis sie nicht mehr kön-nen, dann schlagen sie zurück; und das wird dann immer ziem-lich ungemütlich für alle.

Was Regeln zum Schutz der Schwachen betrifft, ist mein Pla-net leider sehr armselig ausgestattet. Das beginnt schon damit, dass hier der Wert von Leben in unterschiedliche Kategorien eingeordnet wird. Wer keine Krankenversicherung hat, wird nachrangig oder gar nicht behandelt. Wer Bello heißt und zu den Schäferhunden gezählt wird, hat noch weniger Rechte. Andere Lebewesen, welche auch noch aus der Kategorie Haustier raus-fallen, werden oft in Lagern gehalten, getötet, zerteilt und ver-speist. Solche Lebewesen, welche in der Kategorie Nutztiere auf meinen Planeten leben, haben bei der Verteilung der Lebensqua-lität echt kein Schwein gehabt. Ihr Spielraum ist beschränkt auf geboren werden, gemästet werden, getötet werden. Von einem Raum zum Spielen keine Spur.

Unterhalb von Menschen, Haustieren und Nutztieren gibt es auf meinem Planeten noch eine namenlose Kategorie von Lebe-wesen: Sonstige. Solche sonstigen Lebewesen sind Tiere und Pflanzen, die in der freien Natur leben und für Menschen keinen direkten Ertrag abwerfen. Weil viele Menschen dazu tendieren, ihren Spielraum auszudehnen, wird der Lebensraum dieser Le-bewesen eingeschränkt. Einigen sich Menschen auf meinem Planeten beispielsweise mit Aussicht auf finanziellen Gewinn auf den Bau einer Autobahn, die Erweiterung eines Gewerbegebiets oder die Errichtung einer Stromleitung, dann wird der Lebens-raum dieser sonstigen Tiere und Pflanzen wieder um ein Stück kleiner. Für die Ausrottung ganzer Arten von Lebewesen auf Grund der Vernichtung ihres Lebensraums hat man sogar einen Begriff erfunden: Habitatzerstörung. Ich rätsle über den Bedeu-

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Zu den Milliarden von Mitmenschen, die meinen

Planeten bevölkern, gehören einige, die etwas aus der Rolle

fallen. Sie leben anders. Sie denken anders. Sie

reden anders.

tungsumfang dieses Wortes. Wenn mein Planet mehr als nur eine Fernbeziehung mit der Sonne wollte und sich deshalb Hals über Kopf in sie stürzt, wird dann jemand auf Alpha Centauri VII neben Menschheit auch einfach Habitatzerstörung in seine Liste der ausgestorbenen Arten schreiben?

Zu den Milliarden von Mitmenschen, die meinen Planeten bevölkern, gehören einige, die etwas aus der Rolle fallen. Sie le-ben anders. Sie denken anders. Sie reden anders. Darum hat man für sie auch Etiketten geschaffen, die man ihnen anheftet, bevor man sie in die Sammelschublade mit der Aufschrift Spinner

steckt. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie einiges an Aufwand auf sich nehmen, um den Spielraum ihres Lebens eigenständig zu gestalten. Manche weigern sich zum Beispiel ihren Spiel- raum mit Waffengewalt auszudehnen. Solche nennt man hier Pazifisten. Andere lehnen es ab, das tote Fleisch von Lebewesen der Kategorie Nutztiere zu essen. Für sie gibt es den Begriff Vegetarier. Ich gehöre zu denen, die sich für das Überleben der schwächsten Arten engagieren. Ich schütze den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Auf meinem Etikett steht Naturschützer.

Genauso wie Pazifisten und Vegetarier muss ich meine Ein-stellung immer wieder erklären. Warum ich den Lebensraum von Tieren und Pflanzen verteidige gegenüber den wachsenden An-sprüchen einer expandierenden Wirtschaft, leuchtet manchen nicht auf Anhieb ein. Mir erscheint es jedoch klar: Nur eine in-takte Natur bietet den Lebensraum, innerhalb dessen sich ein Spielraum für Menschen entfalten kann. Dabei entstehen natür-lich Interessenkonflikte, bei denen zwar keine Planeten aufein-anderprallen, aber oft genug Welten. Wie erkläre ich einem gleichaltrigen Skater, dass er im Sommer nicht an einem beson-ders schönen Flussufer in einem Naturschutzgebiet herumlaufen darf? Er denkt vorrangig an den Spaß und sieht den perfekten Spielraum vor sich. Ich aber sehe auch den Lebensraum vom Flussregenpfeifer und weiß, dass er kurz vor dem Aussterben steht. Sein letzter Rückzugsort zum Brüten ist genau diese eine gottverdammte Flusskurve. Eine andere hat er nicht. Wenn man ihn stört, ist es mit seiner Art vorbei. Für immer.

Der Planet, auf dem ich sitze, rast mit 108.000 km/h um die Sonne. Der Flussregenpfeifer hat keinen alternativen Lebens-raum. Darin gleicht er uns Menschen. Der Flussregenpfeifer hat auch keinen Spielraum. Wir haben Spielraum.

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GLÜCKS-SPIEL-SUCHTEin Portrait.

Text HELENA DANNINGER

Illustration RITA ATTENEDER

„F rüher bin ich hin und wieder an Geburtstagen ins Casino gegangen, aber das war ganz selten. Ich habe dann immer

Roulette gespielt. Einmal war ich wieder im Casino, da hatte mein Arbeitskollege seinen 30. Geburtstag und der sagte zu mir, ich soll mitkommen, er möchte mir etwas zeigen. Ich bin mitge-kommen und dann waren wir in der Abteilung mit den Automa-ten. Mich hat das gleich angesprochen. Warum? Das weiß ich nicht. Vielleicht waren es die bunten Lichter. Jedenfalls hab ich zugesehen, wie mein Freund am Automaten 500 Euro gewonnen hat. Das ging ganz schnell. Und so hab ich auch mein Glück ver-sucht und hab was reingeschmissen. Ich kann mich noch genau erinnern, wie das damals war. Das ist fünf Jahre her, aber seinen ersten Gewinn vergisst man nie. Bei mir warens 300 Euro. Klack, klack, klack – kam das Geld unten raus.

Das ging dann so dahin. Ich habe öfter gespielt. Ich habe auch viel gewonnen, aber mit der Zeit kamen Verluste. Dann hat mir einer im Casino, den ich schon öfter dort gesehen habe, gesagt, dass ich mit höheren Einsätzen spielen muss, um mehr zu gewin-nen. Bei ihm funktioniere es so viel besser. Das hab ich gemacht. Klar, die Gewinne waren höher. 2.000 bis 3.000 Euro manchmal. Aber verloren hab ich auch immer mehr.

Ich hatte immer so ein ungutes Gefühl im Magen, wenn ich die Holztreppe mit dem roten Teppich zum Casino raufgegangen bin, weil ich mir dachte, ich verliere wahrscheinlich. Aber ich musste Geld gewinnen, um die Rechnungen für meine Wohnung zahlen zu können. Das verflixte bei der Sache war, rund um mich, rechts und links, da kamen ständig Freispiele, aber bei mir, ja bei mir, natürlich nicht. Wenn das Geld aus war, bin ich manchmal kurz vor Mitternacht zum Bankomat gegangen und dann noch-mal kurz nach Mitternacht. Weil ich nur 400 Euro pro Tag behe-ben konnte. Ich bin oft lange bis in die Nacht hinein am Automa-ten gesessen. Das muss man sich vorstellen. Ich habe da soviel Zeit verbracht. Welcher Mensch sitzt in seiner Freizeit, wenn das Wetter schön ist, stundenlang vor diesen Maschinen? Wenn das

Das ist fünf Jahre her, aber seinen ersten Gewinn

vergisst man nie.

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Geld alle war und ich raus bin, habe ich mich oft geschämt. Das letzte Mal habe ich wieder 670 Euro verspielt. Vorher habe ich mich mit meiner Freundin gestritten, dann hat es mir gereicht und ich habe mir gedacht, jetzt ist es eh wurscht, jetzt fahr ich zocken. Als das Geld weg war und ich aus dem Casino draußen war, hat mich auf dem Parkplatz die Wut überkommen und ich habe so fest auf einen Baum eingetreten, dass ich mir den Zeh gebrochen habe. Mein erster Gedanke, als ich im Auto saß, war es, gegen den nächsten Baum zu fahren, um mir alles zu ersparen. Was sollte ich denn meiner Freundin wieder auftischen? Geschla-fen habe ich natürlich nicht. Ich bin wachgelegen und habe ge-schwitzt und mich herumgewälzt.

Ich habe auch schon öfter zwei Monate lang nicht gespielt. Also süchtig bin ich glaube ich nicht. Ich weiß, ich bin nicht süch-tig. Ein Süchtiger spielt jeden Tag und weil es ihm Spaß macht. Das ist bei mir anders. Süchtig möchte ich nicht sein. Mir macht das Spielen auch keinen Spaß. Oft muss ich mich zwingen, um ins Casino zu fahren. Aber ich weiß, ich muss spielen, um an das Geld zu kommen. Mein einziger Wunsch wäre, wieder normal zu leben. Dauernd dieser Druck, das halt ich nicht mehr aus. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt eine Nacht durchgeschlafen habe.

Es ist nicht so, dass ich nicht gewinne. Letztens hab ich 1.000 Euro gewonnen. Aber was nutzen mir 1.000 Euro, wenn ich 6.500 ausgleichen muss? Das bringt mir gar nichts. Ich brauch mehr.Größere Gewinne brauche ich. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich denke mir, wenn ich es schaffe, immer, wenn ich gewonnen habe, heimzugehen, dann kann ich das Geld reinholen. Stück-chenweise. Manchmal klappt das. Nur wenn gerade eine große Rechnung offen ist, dann spiele ich riskant, so, dass die Chancen auf einen Gewinn sehr niedrig sind. Aber das muss ich machen. Wer soll sonst die Rechnungen zahlen? Das geht nur, wenn ich riskant spiele. Wenn ich es schaffen würde, immer dann zu spie-len, wenn ich keinen Druck habe Rechnungen auszugleichen, würde die Sache anders aussehen. Dann kann ich gewinnen. Ich muss nur einen Weg finden ohne Druck zu spielen.

Oft wünsche ich mir, ich hätte niemals angefangen zu spielen. Manchmal sehe ich keinen Ausweg. Das Spielen hat mich hilflos gemacht. Ich bin hier um das zu ändern. Ich möchte mein nor-males Leben zurück."

Glücksspielsucht hat viele Gesichter. Die Betroffenen sind junge Männer, wie im Text oben, und alte Frauen, junge Frauen und alte Männer und alles was dazwischen liegt. Quer über alle sozialen Schichten und ethnischen Herkünfte verstreut. Betrof-fen sind viele, ausgesucht hat es sich keiner.

Respekt gilt all denen, die den Mut aufbringen, ihre Scham überwinden und den Schritt in ein Leben ohne Sucht wagen. Denen es gelingt sich ihren Familien, Freunden oder professio-nellen Helfern zu offenbaren und damit ein Stück ihres Leidens-drucks ablegen können. Allen, die sich verloren und wiederge-funden haben.

Mein einziger Wunsch wäre, wieder normal zu leben.

Dauernd dieser Druck, das halt ich nicht mehr aus. Helena Danninger, Klinische- und Gesundheitspsychologin

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F reie Bewegungen, Lücken füllen, Distanz, Grenzen ver-schwimmen, autonome Entscheidungen, Kreativität, Zwi-

schenraum nutzen, unterschiedlichste Dimensionen, Unabhän-gigkeit, Toleranz, ungebundenes Wirkungsfeld... Nutzen des RAUMES, der entsteht, indem wir ein Stück weit vom Regelver-lauf abweichen und uns somit Bewegungsfreiheit verschaffen.

Trotz aller Unterschiedlichkeit auf Erden bleibt uns allen eines gemeinsam: das Spielen. Ein existenzielles Phänomen und ein Symbol für das Ganze der Welt. Aber was ist es und wie beschrei-ben wir einen Spielraum wirklich?

Ein Spielraum wird als ein Kreativitätsraum und störungsfrei-er Ort dargestellt. Eine Zone, in der wir bewusst Momente der

SPIELRAUMEntdeckungsreise und Selbstfindung.

Gegenwärtigkeit von Raum und Zeit durchleben. Grenzenlos hinsichtlich der eigenen Kreativität und Fantasie. Ein Raum, der Platz für unterschiedliche Möglichkeiten bietet. In ihm finden wir Humor, kreative Lösungen, Motivation, neue Blicke auf unser System, eigene Sichtweisen. Ein Raum, in den wir eindringen, wenn wir den Alltag verlassen. Der Spielraum schenkt uns die Erlaubnis, anders als alle anderen zu sein!

Es ist unabkömmlich, mir meinen eigenen Spielraum im Le-ben zu erschaffen. In welchem ich meine eigenen Grenzen auf-stelle, meine schöpferische Fantasie umsetze und in dem ich Luft, Platz, Raum zum Atmen und Nahrung zum Leben finde. Die Nahrung als Spielraum, in den ich mich einklinke, wenn ich fo-tografiere. Hiermit gewähre ich mir eine gewisse Gestaltungs-freiheit sowie Unbekümmertheit, mit der ich an die Thematik

„Bild“ herangehe.Der Spielraum dient als ein Selbsterkunden durch unter-

schiedliches Ausprobieren meiner Fähigkeiten und meiner Wün-sche. Ein Spiel und Entdeckungsraum, den jeder Mensch besit-zen sollte oder schon besitzt, auch, wenn er nicht immer als Positives assoziiert wird.

Im dargestellten „Jump“-Konzept meiner Fotos, spiegelt sich die Bewegungsfreiheit wieder, auch als Spielraum gedacht, in dem jeder Mensch seinen eigenen Platz findet. Im Sprung kann ich mir meinen eigenen Bewegungsraum ermöglichen. Ein Spiel-raum, der offen zugänglich ist und trotzdem eine individuelle Freiheit und Darstellung ermöglicht. Grenzen finden sich hierbei nicht.

Den Spielfreiraum sich zu bewegen, gestalterisch zu sein so-wie eigenmächtig zu entscheiden, wohin die Reise führt. Der Sprung als Bewegungsmaterial.

Text/Fotos LUCY LU

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mfk 0 2 / 2 0 1 4 Fotos JASMIN WALTER

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ÜBERSCHRIFTUnd hier steht vielleicht auch noch ein Satz.

jemand zählt unaufhörlichund leise jedes einzelne wortdas uns trägt über kalkweiße endenvon anfang an diese begrenzungdes raums den wir uns immer wiederaufspannen durchgewetztehautwände unter porösendecken ein grasnarbenspiel festenboden suchen wir vergebens blasstaumeln wir über linien wersie gezogen hat wissenwir nicht: hier gibt es keineregeln nur die furcht die unsschrill in grenzen weistein ton ein pfeifendie zeit schlägt sich durchunsere tobenden ohren

GRASNARBEN

Text SARAH KRENNBAUER

Text SIMONE SCHARBERT

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Text TOBIAS WALLNER

Text/Foto VIKTORIA MASCHEK

Anpassung an Veränderung. Relati-vismus. Ein Meer voller Lügen. pro-pagierte Meinungsfreiheit und Tole-ranz. Werteverfall. Geistige Vergewaltigung. Kultur verschwin-det oder wird verwässert. Wertvolle Literatur bleibt unentdeckt. Globaler Wandel. Ein künstliches Wachkoma. Kulturelle Wurzeln werden entris-sen. Pervertierter Kapitalismus. Wohlstandsdenken und Materialis-mus. Gesetz des Dschungels. Selek-tion. Wertlosem wird Wert gegeben. Kunst dient den Begierden der Sin-ne. Wahre Inspiration wird zuge-deckt. Tatsachen totgeschwiegen. Menschen identitätslos und norm-gepolt. Ein oberflächliches Treiben. Kein wahres Miteinander. Verlorene Sichten. Verlorenes Leben. „Es lebe der Zeitgeist“.

EIN PORTRAIT. ZEITGEIST 2.0

Du nimmst zurück, was dir entsprun-gen, der Leib nur geliehen. Nur die Seele, so der Glaube, kann entfliehen und sich beweisen auf unendlich lan-gen galaktischen Reisen. Doch die Le-benshülle dein allein. Im Schutz Mut-ter Erde verwest das Gebein. Wird wieder Teil deiner Macht, nimmt zu dir die Menschenfracht. Immer wie-der wirst du geben, ein Geschenk ein neues Leben. Schätzen sollten wir, sind trotzdem nicht gut zu dir. Weh-ren uns mit aller Kraft gegen die Schönheit, die du uns beschaffst. Du wirst immer wieder geben. Doch was tun wir? Vernichten dich und töten Leben. Wie viel Spielraum bleibt da noch? Doch vielleicht soll es so sein und du musst gehen, bis alles tot und wir verstehen.

MUTTER ERDE

„Excidium“, Viktoria Maschek, 2013.Der 110 cm hohe Betonhohlguss bringt die Vergänglichkeit des Lebens zum Ausdruck.

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Text ANJA WANGER

Illustration RITA ATTENEDER

ENE, MENE, MUH, UND RAUS BIST DU!Raus bist du noch lange nicht, musst er sagen...

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…wer du bist!Farid! Farid ist kein Wort und du bist fort!

…wie alt du bist!17! 17 ist kein Wort und du... gehst zum Handwurzelknochenröntgen.

…woher du bist!Aus Kabul!Kabul ist kein Ort und du bist fort!

…was du hier willst!Asyl! Asyl ist oft nur ein Wort und du bist du fort!

ENE, MENE, MECK – GATE-CHECK – UND DU BIST WEG! Kommen Flüchtlinge an einem Flughafen an und können nicht verständ-lich machen, dass sie um Asyl ansuchen, dürfen sie im Zuge des

„Gate-Checks“ stante pede zurückgewiesen und abgeschoben werden.

ENE, MENE, MISTE, DU STEHST NICHT AUF DER LISTE. Sicher-heitsbehörden sind bei illegaler Einreise zur Festnahme und zur Vorführung bemächtigt.

AM DAM DES, GEH IN ARREST. Flüchtlinge können zur Durch-setzung der Abschiebung bei Nichtzulassung zum Asylverfahren in Schubhaft genommen werden. Außerdem, wie schon in der Dublin-II-Verordnung vorgesehen, ist gemäß Dublin-III-Verord-nung, die seit 19. Juli 2013 in Kraft ist, Schubhaft zulässig bei

SPIELANLEITUNG FÜR EIN VERRÜCKTES LABYRINTH

▶ von 0 bis 99 Jahren ▶ geeignet für beliebig viele Antragsteller ▶ erfolgsversprechend für circa ein Fünftel

der Antragsteller ▶ Spieldauer: Tage bis Jahre

HINWEISWährend des gesamten Spielverlaufs darf das Bundesgebiet Österreich nicht verlassen wer-den! Es darf außer ehrenamtlicher keiner ge-regelten Beschäftigung nachgegangen wer-den. Die Antragsteller dürfen sich jedoch nach drei Monaten Aufenthalt im Bundesgebiet um eine Saisonarbeit in der Gastronomie und der Land- und Forstwirtschaft bemühen, sich selbstständig machen oder sich prostituieren. Für die Antragsteller besteht kein Anspruch auf Mindestsicherung, Familienbeihilfe oder Kinderbetreuungsgeld.

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ungeklärter Identität, zur Beweissicherung im Asylverfahren, während der Prüfung des Einreiserechts, bei verspäteter Asylan-tragsstellung, aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, oder weil ein Dublinverfahren läuft. Die Schubhaft ist keine Strafhaft, dennoch erfährt der Asylantragsteller Frei- heitsentzug!

Die Prüfung über die Zulassung zum Asylverfahren erfolgt durch persönliches Vorstelligwerden des Flüchtlings in einer Erstaufnahmestelle (EAST Flughafen in Wien Schwechat, EAST Ost in Traiskirchen, EAST West in Thalham), wo er mittels Fin-gerabdruck registriert und unabhängig von seinem körperlichem und psychischem Befinden innerhalb der ersten 72 Stunden zu seinen Fluchtgründen einvernommen wird. Ist der Antrag in Ös-terreich aufgrund der Dublin-III-Verordnung oder Drittstaatsi-cherheit nicht zulässig oder wird sofort negativ beschieden, ist eine Abschiebung direkt durchführbar.

Ist der Antrag zum Asylverfahren in Österreich zulässig, wird der Flüchtling als Asylwerber in eine Betreuungsstelle der Grund-versorgung entlassen und mit einer Aufenthaltsberechtigungs-karte ausgestattet. Dort wartet er auf die Ladung zum Bundes-asylamt, das auf Grundlage der Ersteinvernahme die Flucht- gründe erhebt und einen positiven oder negativen Bescheid da-rüber ausstellt. Die Grundversorgung für Erwachsene in einem organisierten Quartier umfasst Unterbringung und Verpflegung sowie 17 Euro wöchentlich und 40 Euro Taschengeld monatlich. Mittlerweile werden Kosten für bestimmte Deutschkurse an ge-meinnützigen Bildungseinrichtungen für Asylwerber im laufen-den Verfahren finanziert.

Entscheidet das Bundesasylamt nach erneuter Einvernahme positiv über den gestellten Asylantrag, wird formell aus dem Asyl-

werber unter Bezugnahme auf die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 ein Konventionsflüchtling oder ein sogenannter aner-kannter Flüchtling, der nun legalen Zugang zum Arbeitsmarkt hat, einen Konventionsreisepass auf die Gültigkeit von je ein oder zwei Jahren ausgestellt bekommt und damit alle Länder außer den Herkunftsstaat bereisen darf. Nach sechsjährigem rechtsmä-ßigen und ununterbrochenem Aufenthalt, d.h. unter Vorlage des Nachweises über die Kenntnis der deutschen Sprache auf B2-Niveau, über feste und geregelte Einkünfte, über die Grund-kenntnisse der demokratischen Ordnung und Geschichte Österreichs und des Landes Salzburg, ohne Bezug von bedarfso-rientierter Mindestsicherung, mit Verzicht auf die bisherige Staatsangehörigkeit und unter Aufpreis des ungefähr Doppelten des monatlichen Bruttoeinkommens kann die Verleihung der Österreichischen Staatsbürgerschaft beantragt werden.

Die Schubhaft ist keine Strafhaft, dennoch erfährt

der Asylantragsteller Freiheitsentzug.

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SIE HABEN DIESE SPIELANLEITUNG NICHT VERSTANDEN?

Das kann daran liegen, dass sie schwer er-klärbar und großteils nicht nachvollziehbar ist. Oder daran, dass sie nicht jeden Einzelfall umfasst und deshalb unvollständig ist. Daran, dass verschiedene Festlegungen je nach Bun-desland variieren. Daran, dass Sie sich noch nie ausführlich mit dieser Verfahrensweise auseinandergesetzt haben. Bei Unklarheiten versuchen Sie, sich innerhalb des Asylgeset-zes, Fremdenpolizeigesetzes, Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetzes, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Genfer Konvention über die Rechtsstellung der Flüchtlinge oder der Dublin-III-Verordnung und mithilfe des Bundesamtes für Fremden-wesen und Asyl zurecht zu finden und/oder fragen Sie einen der Asylwerber, die 0,27 % der österreichischen Gesamtbevölkerung aus-machen. Bedenken Sie dabei, dass Schutz nur derjenige sucht, der ihn benötigt und nur der-jenige flüchtet, der nicht freiwillig geht.

29Entscheidet das Bundesasylamt negativ über den gestellten Asyl-antrag, kann beim Bundesverwaltungsgericht, das am 1. Januar 2014 den Asylgerichtshof als bisherige Berufungsinstanz abgelöst hat, Beschwerde eingebracht werden. Hier werden Entscheidun-gen österreichischer Verwaltungsbehörden gerichtlich bekämpft und von weisungsfreien und unabhängigen Richtern überprüft. Wird erneut negativ über Asylgewährung, subsidiären Schutz und nicht zulässiger Ausweisung gemäß Artikel 8 EMRK ent-schieden, kann der Asylwerber abgeschoben werden. Wird er wegen letztem Punkt nicht abgeschoben, kann er versuchen, eine Niederlassungsbewilligung zu erreichen.

Pseudozufällig wie ein Ene-mene-muh-Abzählreim? Nein. Ge-regelt im österreichischen Asylwesen. Foul Play trotz Non-Refoul-ment? Ja. Bataille royale: Sieger ist derjenige, der seinem Gegner alle Karten abnehmen kann.

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S ochi, russische Riviera im Februar 2014: Einer der mächtigs-ten Männer der Welt bietet den besten Wintersportlern des

Planeten eine märchenhafte Bühne für die Wettkämpfe unter Olympischen Ringen. Es ist der Spielraum der schnellsten, stärks-ten, mutigsten Athleten, Künstler und Akrobaten auf Skiern oder Kufen. Eines ist glasklar: Hier werden Träume wahr!

Aber irgendwie gewinnt man leicht den Eindruck, es ist in Wirklichkeit der Spielraum anderer. Der Spielraum der politi-schen Elite, die über das Wohl der Bevölkerung in der Welt ein-schneidende Entscheidungskraft besitzt. Es ist der Spielraum schwerreicher Unternehmer, die stets höflich in die Kameras

lächeln, während sie im Kopf die Scheine zählen. Und es ist der Spielraum der hohen Herren des IOC, entscheidungstragende Institution der Olympischen Familie. Sie sind es, die den Spiel-raum bestimmen, seine Regeln und Grenzen festlegen und die eigentlichen Protagonisten wie Marionetten im prachtvoll be-leuchteten Ballsaal tanzen lassen.

Wenn sich Russland so präsentieren würde, wie es wirklich ist, dann würde es definitiv anders aussehen, als dieses glamouröse und tadellose Schauspiel. Doch wie agiert das IOC, das für mo-derne, faire und friedliche Werte der Weltanschauung steht? Warum bestraft es nicht ein Land, das innenpolitisch Menschen-

Text THOMAS KOFLER

Illustration RITA ATTENEDER

OLYMPIC DREAMS HOUSEMADEGedanken über sportpolitischen Spielraum.

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rechte missachtet, brutale Kriege gegen Minderheiten führt und das Volk diktatorisch unterdrückt, indem es Olympische Spiele an andere Orte vergibt?

Wladimir Putin hat die Olympischen Spiele 2014 gekauft. Nur in einer Märchenwelt verfangenen Irrealisten fehlt die Überzeu-gung davon. Die Kasse stimmt, das IOC ist zufrieden. Die ach so hochgeschriebene eigene Moral: inkompatibel, aber mit Fantasie und irreführender Öffentlichkeitsarbeit gegenüber leichtgläubi-gen Medienfreunden ist diese problematische Schnittstelle schlussendlich leicht zu erklären. Und Putin agiert perfekt: die zweiwöchige Show am Schwarzen Meer ist die optimale Wer-bung für sein Russland – also das Russland, das er der kritischen ausländischen Perspektive präsentieren will, nicht das Russland, wie er es intern gestaltet. Genau dieser Putin, der nicht einmal die zweiwöchige Pause zwischen Olympische und Paralympische Spiele verstreichen lässt, um auf der Halbinsel Krim seine politi-schen Muskeln spielen zu lassen. Sicherlich nicht zu Gunsten jener Moral, für die der Sport eintritt.

Die hohen Herren des IOC sind alles in Personalunion: Fans des Sports, kompromisslose Richter, diplomatische Politiker, knallharte Verhandler. Menschenrechtsvergehen und Ausbeu-tung ausländischer Arbeiter in und um Sochi über Monate und

Jahre? Kein Problem, wird retuschiert! Trauerflor für die ukrai-nischen Athleten, die an den dutzenden Toten der plötzlich auf-kommenden politischen Revolution in ihrem Heimatland erin-nern (auf dem Globus kaum einen Millimeter von Sochi entfernt)? Mitnichten, klares Verbot! Keine nicht-olympischen Symbole bitte, nicht innerhalb dieses Spielraums!

Die Frage, die sich der Sportkunde im Kontext der Spiele von Sochi stellen darf: Was sieht die Öffentlichkeit? Und was über-sieht sie? Alles bzw. nichts, denn natürlich: Journalismus hat ei-nen uneingeschränkten Spielraum, garantierte Freiheiten alles zu hinterfragen und alles aufzudecken, was kritisch zu betrach-ten ist. Fast. Internationale Medien präsentieren von Olympia eine inszenierte heile Welt und verkaufen sie als Wahrheit: die schönsten Bilder, technisch der neuste Stand, die freundlichsten Menschen und – ganz wichtig – unzählige glückliche Gesichter und zufriedene Gemüter der Hauptdarsteller rund um den Chefinvestor der Spiele, Mr. President höchstpersönlich. Kriti-sche Anmerkungen und negative Berichterstattung? Nein, die gibt’s nicht. Die Medien sind bestens befreundet mit den natio-nalen Sportverbänden und natürlich auch mit dem IOC, das in-ternationale TV-Stationen mit milliardenschweren TV-Verträgen ausstattet und ihnen regionale oder nationale Exklusivität garan-tiert. Und Olympische Spiele sind Kassenschlager! Hierzulande reibt sich der ORF die Hände und prahlt mit den traumhaften Quoten und Reichweiten – bis zu den nächsten Spielen. Ange-sichts dieser erfolgreichen Symbiosen macht man doch keine schlechte Stimmung, das gehört sich nicht unter Freunden! Man unterstützt sich lieber gegenseitig. Und der uneingeschränkte Spielraum des Journalismus ist unter dem Strich ein Spielraum (fast) ohne Bewegungsfreiheit.

Wladimir Putin hat die Olympischen Spiele

2014 gekauft.

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W ieviele Bäume bilden einen Wald? Die schönste Antwort, die man

mir auf diese Frage einmal gab, war, dass man erst dann von einem Wald sprechen könne, wenn man in der Lage sei sich da-rin zu verstecken. In der Theorie würde da allerdings schon ein einziger hohler Baum

neu anordnet, sodass ein neues Wort daraus entsteht. Das Ana-gramm von Anagramm ist beispielsweise: Margaman – halb Mensch, halb Margarine! Wie Butter, aber streichfähig.

Wenn es etwas gibt, das mich bereits früh morgens auf die Palme bringt, dann die häufige Streichunfähigkeit frisch aus dem Kühlschrank genommener Butter. Das Brot zerreisst es regel-recht auf meinem Teller, wenn ich versuche sie gleichmässig da-rauf zu verteilen. Dieses Problem hat eine Hexe von Welt nicht, wenn sie sich ihren MargamanTM auf die Stulle schmiert. Aber mir persönlich schmeckt das nicht sonderlich. Ich schlafe lieber aus bis Mittag. Nicht weil ich faul bin! Ich bin nachtaktiv und hasse Vormittage, wenn die eine Hälfte der Leute noch müde und schlecht gelaunt ist und die andere voller Energie und übertrie-bener Lebensfreude. In beiden Fällen möchte ich einen Hammer haben und nur noch auf ihre blöden Gesichter einschlagen. Um eben solche Amokläufe zu vermeiden, schlafe ich mich lieber or-dentlich aus und verzichte auf ’s Frühstück, auch wenn es heißt, das sei die wichtigste, weil energiespendendste Mahlzeit des Ta-ges. Dann lieber Pazifist und streichfähig! Nicht zu verwechseln mit Pazifik, dem größten aller Ozeane, auch der Stille Ozean genannt – nur bedingt streichfähig! Oder Partizip, was nicht die Kurzform von Partypizza ist, sondern... ja, was eigentlich? Egal: NICHT STREICHFÄHIG! Parkbank, Parlament, Palma de Mal-lorca - nichts von alledem ist auch nur im Ansatz streichfähig! Paladine hingegen sind es sehr wohl, zumindest diejenigen, von denen sich die Räuberbande in den Wald verfolgen lässt. Die Ban-de hat sich nämlich mit der Hexe zusammengetan und darf dafür auch bei ihr wohnen. „Und?“, fragt der Räuberhauptmann am Morgen. „Was gibt's zum Frühstück?“. Die Hexe hat Paladschin-ken gemacht!

Text PETER.W. Illustration RITA ATTENEDER

K o l u m n e

PETER.W. ref lektiert in jeder Ausgabe über die Welt, wie sie sich ihm präsentiert.

reichen, wenn man nicht gerade eine ganze Räuberbande ist und auf der Flucht vor den Paladinen des Königs. Als Räuberbande wäre man freiwillig gut beraten sich als Versteck einen besonders großen, dichten Wald zu suchen. Wenngleich dort auch wilde Tiere hausen; Trolle, Kobolde, böse Geister und eine Hexe, die nur darauf wartet, verirrte Wandersleute in die Falle zu locken. Um sie zu mästen, zu schlachten, aus der einen Hälfte einen le-ckeren Brotaufstrich zu machen und die andere für ein paar Krö-ten an einen windigen Discounter zu verscheuern. Das nennt man übrigens einen Anachronismus! Und nicht etwa ein Ana-gramm, welches entsteht wenn man die Buchstaben eines Wortes

HANUSCHPLATZPazifist und streichfähig.

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BUCHTIPPSzum Thema Spielraum.

T i p p d e r R e d a k t i o n

Text PETER.W. Illustration RITA ATTENEDER M an hätte eigentlich mal wieder Zeit und Lust sein schau-

spielerisches Talent unter Beweis zu stellen, weiß aber nicht, welches Stück man inszenieren soll. Es böten sich zwar etliche Klassiker wie Goethes „Faust“, Shakespeares „Ein Som-mernachtstraum“ oder Brechts „Dreigroschenoper“ an.

Doch der Sinn steht einem mehr nach etwas Neuem, Unver-brauchtem. Die Muße selbst etwas zu schreiben fehlt, es besteht aber immer noch die Möglichkeit der Adaption: Sich einfach ein gutes Buch zu schnappen und damit eine eigene Bühnenfassung zu erarbeiten.

Man könnte beispielsweise den Futurologischen Kongress von Stanislaw Lem auf die Bühne bringen, eine absurde und aben-teuerliche Dystopie über den Raumfahrer Ijon Tichy und die trügerische Zukunft einer durch Drogen verblendeten Mensch-heit. Man kann sich aber auch einzelner Versatzstücke bedienen und sie im Spiel mit einem roten Faden verbinden, wofür sich - meines Erachtens – die wunderbar grotesken Erzählungen von Boris Vian (Faule Zeiten, Liebe ist blind) oder die traumwandle-rischen Gedichte von Christian Morgenstern (Galgenlieder) her-vorragend eignen würden. Aber, lest selbst!

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Fotos DORIS MAIR UND

MAGDALENA HOFER

Lösung in der nächsten Ausgabe MFK 01/2015 auf der letzten Seite

BILDERRÄTSELWelche Bezeichnungen für „Klartext reden“ werden hier gesucht?

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LÖSUNG

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FINDE DIE FÜNF FEHLER! FINDE ZEHN BEGRIFFE ZUM THEMA „SPIELRAUM“!

Lösung in der nächsten Ausgabe MFK 01/2015 auf der letzten Seite.

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bezahlte Anzeige

„Das vegetarische Volxküche Kochbuch“ – eine Sammlung der leckersten Rezepte aus der Volxküche, ist nun im MARK.freizeit.kultur erhältlich.

Gesund, vegan, preisgünstig – das ist Volxküche! Jeden Donnerstag ab 19.00 Uhr im MARK.freizeit.kultur.

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REZEPTTIPP DER VOLXKÜCHE

Zubereitung SauceKnoblauch klein schneiden und mit gehackter Minze und (veganem) Naturjogurt vermischen.

Zubereitung SalatDie Tomaten vierteln, die Petersilie klein schneiden und mit ein bisschen Zitronen-saft und Chili und anderen Gewürzen nach Belieben verfeinern.

AFGHANISCHE BOLANI(für 4 Personen)

TEIG½ kg Mehl¼ Stück Hefe1 Glas Wasser1 Prise Salz

FÜLLUNG2 Stangen Lauch2 Zwiebeln5 große Kartoffeln1-2 EL ÖlChili, Salz und Pfeffer zum Würzen

SAUCE1 Knoblauchzehegemahlene Minze1 Becher Naturjogurt

SALATTomatenPetersilieChiliZitronensaftverschiedene Gewürze nach Geschmack

Zubereitung BolaniMehl, Hefe, Salz mit dem lauwarmen Wasser zu einem weichen Hefeteig verrühren und ca. 1 Stunde im Warmen ruhen lassen. In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen, kochen, auskühlen lassen und reiben. Danach die Zwiebeln klein schneiden und mit den Kartoffeln, Salz und Chili vermischen. Den Lauch kleinschneiden und mit Salz und Pfeffer würzen und mit Öl verfeinern. Nun den Teig zu kleinen Brötchen (Kugeln) formen. Der Teig darf dabei nicht zu dünn sein. Die Kugeln mit einem Nudelholz ausrollen und mit etwas Kartoffelbrei und Lauch füllen und zusammenklappen. Zum Schluss etwas Öl in der Pfanne erhitzen und jeden Fladen von beiden Seiten goldbraun braten.

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BLATTLINIE

D as MFK – Magazin für Kultur ist ein gesellschaftsliberales und von allen politischen Parteien, Institutionen und In-

teressensvertretungen unabhängiges Kultur-Magazin mit Redak-tionssitz in Salzburg. Das Printprodukt wendet sich vor allem an Leser/innen aus der alternativen Kunst- und Kulturszene. Inhalt und Fotos bzw. Illustrationen werden selbstständig von den frei-en Redakteur/innen der jeweiligen Ausgabe des Magazins recher-chiert und ausgewählt.

Das Magazin distanziert sich von Gewaltverherrlichung, Ras-sismus, Populismus, Sexismus, Beleidigungen und Beschimpfun-gen gegen ethnische Volksgruppen und Religionsgemeinschaften, sowie von diskriminierenden Inhalten.

Herausgeber ist der Verein MARK für kulturelle und soziale Arbeit. Das Magazin wird zwei Mal pro Jahr aufgelegt – in einer Auflage von 1.000 Stück.

M it Offenheit für Originelles veröffentlicht das MFK – Ma-gazin für Kultur Beiträge verschiedenster Formen bisher

unbekannter Künstler/innen, Autor/innen und Journalist/innen. Es stellt eine Plattform dar, für all jene, die sich künstlerisch und journalistisch ausprobieren, entdecken und verwirklichen wollen. Die Vielfältigkeit des Magazins bietet kreativen Freiraum! – für alles was auf Papier möglich ist.

Schickt uns eure Ideen, Vorschläge, Anregungen an [email protected], liked unsere Facebook-Page MFK - Ma-gazin für Kultur oder kommt zu unseren offenen Redaktionssit-zungen ins MARK.freizeit.kultur in der Hannakstraße 17 und arbeitet mit, damit das Magazin mit einem breiten Spektrum an Berichten und Reportagen aufwarten kann.

Die Abgabe oder Zusendung von Beiträgen für die Ausgabe MFK 01/2015 zum Thema „Nähe“ ist jederzeit möglich (Redakti-onsschluss 30. September). Voraussichtlicher Erscheinungster-min der nächsten Ausgabe ist Jänner 2015.

Kreative Köpfe gesucht!

Lösung Bilderrätsel mfk 01/2014Alle Truempfe aus der Hand geben, Das Handtuch schmeissen, An den Nagel haengen, Sich etwas aus dem Kopf schlagen Lösung: Die Karten neu mischen

Lösungen Wörtersuchbild mfk 01/2014Inszenierung, Zauberstab, Maske, Hexe, Kafka, Superheld, Kostuem, Illusion, Zorro, Monster

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IMPRESSUM

HERAUSGEBERVerein MARK für kulturelle und soziale ArbeitZVR-Zahl 471905195Hannakstraße 175023 Salzburg, AustriaOnline-Ausgabe www.marksalzburg.at

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT / REDAKTION Doris Mair, Katharina Pichler, Marita Voithofer, Peter.W., Stefan Huber, Christina Hoffer, Laura Kokoshka, Helena Danninger, Lucy Lu, Sarah Krennbauer, Simone Scharbert, Viktoria Maschek, Tobias Wallner, Anja Wanger, Thomas Kofler, Freschta Rasulli

BILDER / ILLUSTRATIONEN Rita Atteneder, Doris Mair, Peter.W., Magdalena Hofer, Mariella Kattner, Sarah Spenlingwimmer, Lucy Lu, Jasmin Walter, Laura Kokoshka, Viktoria Maschek

LAYOUT UND GESTALTUNG Rita Atteneder

LEKTORAT Doris Mair, Marita Voithofer, Jeanette Römer, Alexandra Bründl

KONTAKT [email protected]+43 650 743 17 99

herausgegeben von

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Online-Version unterwww.marksalzburg.at

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