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Mi Icha usta uscher: Preise steigen, wie reagieren ? Ständig kommen neue Milchaustau- scher mit angeblich noch besseren Zusatzstoffen auf den Markt. Bei der Auswahl hilft Professor Mechthild Freitag, FH Soest. Magermilchpulver ist zwar die teuerste Proteinquelle für Übers. 1: So viel kostet ein kg Eiweiß EiweißqueUe % Rohpro· €/100kg €1kg tein in derT Eiweiß 34 200 5,88 Molkeneiweißpulver 35 175 4,73 (Molkenproteinkonzentrat) teilentzuckert 27 120 4,44 Sojaproteinisolat 89 175 1,97 Sojaproteinkonzentrat 70 70 1,00 Sojafeinmehl 52 31 0,60 Kartoffeleiweiß 85 113 1,33 Weizenkleber, hydrolysiert 85 109 1,28 D ie Exportbeihilfen für Mager- milchpulver werden immer weiter gesenkt. In der Folge sind die Prei- se für in der letzten Zeit mächtig in Bewegung geraten. Umso wichtiger ist es, das Preis-Leistungsver- hältnis der Produkte vor dem Kauf zu be- urteilen, zumal sich die Angebotspalette in den letzten Jahren vervielfacht hat! Milchaustauscher ... _____________________ _ aber auch die beste Tierisches oder pflanzliches Eiweiß? hinsichtlich Zunah- men und Gesundheit der Tiere. Übers. 2: Einfluss der Proteinquelle auf Gewicht und Gesundheit 1 ) Eiweißquelle Tageszunahmen (g) Durcbfalltage Magermilchpulver 617 2 Sojaproteinisolat 563 4 Die Qualität eines Milchaustauschers hängt vor allem von der Eiweiß- quelle ab. Für ein optimales der Käl- o Sojaproteinkonzentrat 533 7 Sojafeinmehl 475 10 ber sollte der Rohpro- teingehalt je nach Auf- zuchtintensität zwischen Anforderungen an Quelle: Löhnert et al., 1997; ') Kälber in 3. - 7. Lebenswoche 20 % und 22 % liegen. Niedrigere Gehalte füh- ren bei entsprechenden Fettgehalten eher zur Verfettung. Höhere Ge- halte können die Kälber- entwicklung zwar be- schleunigen, in der Auf- zucht steht aber im Vordergrund das Tier zum Wiederkäuer zu erziehen und nicht, maximale Tages- zunahmen zu erreichen. Konzentratlo!!.- 20 _ 22 % Rohprotein rnind. 1,45 % lysin 15- 20 % Rohfett rnax. 10 % Ro hasche d 0 9 % rnin . , Calcium rnind. 0,7 % Phosphor rnind. 4 rng Kupfer rnind. 60 rng Eisen rnind. 12 000 I.E. Vita n"lin A d 1 500 I E ." rnin . . . Vitarnin 03 mind. 20 rng Vitarnin E ser wird über 24 Stunden abgebaut und liefert so eine langsam fließen- de und gut durch- säuerte Nährstoffquelle. Deshalb treten bei hohen Ge- halten an Ma- germilehpulver kaum fütte- rungsbedingte Wichtiger als der reine Nährstoffgehalt sind die ver- wendeten Rohstoffe, die auf dem Sackanhänger gelistet sind. Dabei kommen als Eiweißträger zum Einsatz: Durchfälle auf. ver ist gegenüber Butterrnilchpulver deut- lich schmackhafter. • Aus Sicht der Verdaulichkeit sind Ma- germilch und Buttermilch die besten, aber auch teuersten Proteinquellen (Über- sicht 1). Der Vorteil liegt im hohen Anteil an Kasein, das im Kälbermagen mit dem Fett einen festen Kaseinkuchen bildet. Die- R16 top agrar 12/2006 Molke enthält kein Kasein, gerinnt nicht im Labmagen und gelangt schnell in den Darm. Die Verdaulichkeit von Molke ist bei Kälbern in den ersten drei Lebens- wochen zwar schlechter als bei Mager- milchpulver, es wird aber trotzdem meist gut vertragen. Hohe Gehalte an Sauer- molke können jedoch zu Akzeptanzprob- lemen führen. Bei Molke ist der stoffgehalt sowie der hohe Gehalt an Milchzucker kritisch zu sehen. Beides kann in den ersten drei Lebenswochen zu Durchfall führen. Der Aschegehalt sollte nicht höher als 10 % sein, der ckergehalt sollte maximal 50 % betragen. Bei älteren Kälbern spielt das keine Rol- lemehr. Die meisten Milchaustauscher bein- halten sowohl tierische als auch pflanzli- che Proteinquellen. Als pflanzliche Prote- inquelle wird vorwiegend Soja eingesetzt. Allen Sojaprodukten ist gemeinsam, dass sie in höheren Konzentrationen die Bil- dung des Kaseinkuchens im Labmagen erschweren und damit neben der Eiweiß- auch die Fettverdauung reduzieren. Fette werden im Kaseinkuchen eingeschlossen und fließen dann langsam in den Darm.

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Page 1: Mi Icha usta uscher: Preise steigen, wie reagieren? D · Mi Icha usta uscher: Preise steigen, wie reagieren? Ständig kommen neue Milchaustau scher mit angeblich noch besseren Zusatzstoffen

Mi Icha usta uscher: Preise steigen, wie reagieren? Ständig kommen neue Milchaustau­scher mit angeblich noch besseren Zusatzstoffen auf den Markt. Bei der Auswahl hilft Professor Mechthild Freitag, FH Soest.

Magermilchpulver ist zwar die teuerste Proteinquelle für

Übers. 1: So viel kostet ein kg Eiweiß EiweißqueUe % Rohpro· €/100kg €1kg

tein in derT Eiweiß

~agerntilchpulver 34 200 5,88 Molkeneiweißpulver 35 175 4,73 (Molkenproteinkonzentrat) ~olkenpulver teilentzuckert 27 120 4,44

Sojaproteinisolat 89 175 1,97 Sojaproteinkonzentrat 70 70 1,00 Sojafeinmehl 52 31 0,60 Kartoffeleiweiß 85 113 1,33 Weizenkleber, hydrolysiert 85 109 1,28

Die Exportbeihilfen für Mager­milchpulver werden immer weiter gesenkt. In der Folge sind die Prei­

se für ~ilchaustauscher in der letzten Zeit mächtig in Bewegung geraten. Umso wichtiger ist es, das Preis-Leistungsver­hältnis der Produkte vor dem Kauf zu be­urteilen, zumal sich die Angebotspalette in den letzten Jahren vervielfacht hat!

Milchaustauscher ... _____________________ _

aber auch die beste

Tierisches oder pflanzliches Eiweiß?

hinsichtlich Zunah­men und Gesundheit

der Tiere. Übers. 2: Einfluss der Proteinquelle auf Gewicht und Gesundheit1

)

Eiweißquelle Tageszunahmen (g) Durcbfalltage

Magermilchpulver 617 2

Sojaproteinisolat 563 4

Die Qualität eines Milchaustauschers hängt vor allem von der Eiweiß­quelle ab. Für ein optimales ~uskelwachstum der Käl- o Sojaproteinkonzentrat 533 7

Sojafeinmehl 475 10 ber sollte der Rohpro­teingehalt je nach Auf­zuchtintensität zwischen

Anforderungen an Ml\chaustausche~

Quelle: Löhnert et al., 1997; ') Kälber in 3. - 7. Lebenswoche

20 % und 22 % liegen. Niedrigere Gehalte füh­ren bei entsprechenden Fettgehalten eher zur Verfettung. Höhere Ge­halte können die Kälber­entwicklung zwar be­schleunigen, in der Auf­zucht steht aber im Vordergrund das Tier zum Wiederkäuer zu erziehen und nicht, maximale Tages­zunahmen zu erreichen.

Konzentratlo!!.­~a\tssto1!..- 20 _ 22 %

Rohprotein rnind . 1,45 % lysin 15- 20 % Rohfett rnax. 10% Rohasche d 0 9 % rnin . , Calcium rnind. 0,7 % Phosphor rnind. 4 rng Kupfer rnind. 60 rng Eisen rnind. 12 000 I.E. Vitan"lin A d 1 500 I E ." rnin . . . Vitarnin 03 mind. 20 rng Vitarnin E

ser wird über 24 Stunden abgebaut und liefert so eine langsam fließen­de und gut durch­säuerte Nährstoffquelle. Deshalb treten bei hohen Ge­halten an Ma­germilehpulver kaum fütte-rungsbedingte

Wichtiger als der reine Nährstoffgehalt sind die ver­wendeten Rohstoffe, die auf dem Sackanhänger gelistet sind. Dabei kommen als Eiweißträger zum Einsatz:

Durchfälle auf. ~agermilchpul­ver ist gegenüber Butterrnilchpulver deut­lich schmackhafter.

• Aus Sicht der Verdaulichkeit sind Ma­germilch und Buttermilch die besten, aber auch teuersten Proteinquellen (Über­sicht 1). Der Vorteil liegt im hohen Anteil an Kasein, das im Kälbermagen mit dem Fett einen festen Kaseinkuchen bildet. Die-

R16 top agrar 12/2006

• Molke enthält kein Kasein, gerinnt nicht im Labmagen und gelangt schnell in den Darm. Die Verdaulichkeit von Molke ist bei Kälbern in den ersten drei Lebens­wochen zwar schlechter als bei Mager­milchpulver, es wird aber trotzdem meist

gut vertragen. Hohe Gehalte an Sauer­molke können jedoch zu Akzeptanzprob­lemen führen. Bei Molke ist der ~ineral­stoffgehalt sowie der hohe Gehalt an Milchzucker kritisch zu sehen. Beides kann in den ersten drei Lebenswochen zu Durchfall führen. Der Aschegehalt sollte nicht höher als 10 % sein, der ~ilchzu­ckergehalt sollte maximal 50 % betragen. Bei älteren Kälbern spielt das keine Rol­lemehr.

Die meisten Milchaustauscher bein­halten sowohl tierische als auch pflanzli­che Proteinquellen. Als pflanzliche Prote­inquelle wird vorwiegend Soja eingesetzt. Allen Sojaprodukten ist gemeinsam, dass sie in höheren Konzentrationen die Bil­dung des Kaseinkuchens im Labmagen erschweren und damit neben der Eiweiß­auch die Fettverdauung reduzieren. Fette werden im Kaseinkuchen eingeschlossen und fließen dann langsam in den Darm.

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Die Zusammensetzung der Milchaustauscher variiert durch Änderungen am Rohstoff­markt ständig. Daher sollten Sie den Sackanhänger bei jeder neuen Charge überprüfen.

Zudem ist Soja arm an essenziellen Ami­nosäuren, insbesondere an Methionin. • Sojafeinmehl: Bei gemahlenem Soja­extraktionsschrot (Feinmehl) ist die Ver­daulichkeit deutlich geringer als die von Milcheiweiß. Außerdem enthält es schäd­liche Inhaltsstoffe der Sojabohne wie Lektine und Antigene. Sie können bei jungen Kälbern zu Darmreizungen und damit zu Durchfall führen. Bei Einsatz größerer Mengen Sojaextraktionsschrot nehmen die Kälber wen~ger zu, das Risi­ko für Durchfall steigt (Ubersicht 2). • SOjaprotein-Konzentrat: Eine besse­re Eiweißquelle ist das Sojaprotein-Kon-

zen trat. Bei der Proteinextraktion aus dem Soja wird ein Teil der schädlichen Substanzen entfernt, so dass die Verdau­lichkeit deutlich verbessert wird. Trotz­dem bleibt sie hinter Milcheiweiß zurück. Zudem bleiben Antigene erhalten. Es gibt inzwischen spezielle Aufbereitungs­verfahren, mit denen die Antigene kom­plett entfernt werden können. • Sojaproteinisolat ist dagegen anti­genfrei und von den pflanzlichen Produk­ten die beste Proteinquelle - was sich auch im Preis widerspiegelt. • Weitere pflanzliche Eiweißträger werden aus Kartoffeln und Weizen gewon-

nen. Kartoffelprotein ist hochwertig, setzt sich allerdings ab, wenn die Milch länger steht. Weizenkleber und Weizenkleberhy­drolysat sind weniger gut geeignet.

10 bis 20% Rohfett Die Rohfettgehalte der Milchaustau­

scher sollten zwischen 10 und 20 % variie­ren. Fett ist zwar eine wichtige Energie­quelle, verdrängt aber andere Energieträ­ger, zum Beispiel Laktose, so dass der Fettgehalt für die Gewichtsentwicklung nicht so entscheidend ist wie der Protein­gehalt. Bei Aufzuchtkälbern wird ohnehin der überwiegende Anteil der Energie aus dem Kälberkraftfutter gewonnen.

Bei Milchaustauschern auf Molken­pulverbasis ist ein hoher Fettgehalt (> 15 %) von Vorteil, weil er trotz hohem Laktosegehalt zu festerem Kot führt.

Seit dem Verbot des Einsatzes tieri­scher Fette werden vor allem Soja- und Rapsöl sowie Kokosöl und Palmkernfett eingesetzt. Durch die Mischung von Fet­ten wird versucht, dem Fettsäuremuster des Butterfetts möglichst nahe zu kom­men. Dafür eignen sich Kokosöl und Palmkernfett sehr gut. Sojaöl hat hohe Anteile der essenziellen Fettsäuren Li­nol- und Linolensäure und ist ebenfalls gut geeignet; Rapsöl kann zu Akzeptanz­problemen führen.

Neben den Fettkomponenten spielt für die Qualität des Milchaustauschers vor allem die Größe und Verteilung der Fetttröpfchen eine wichtige Rolle, die durch die Art der Einmischung und die Qualität des Emulgators bestimmt wer­den. Optimal sind Fetttröpfchengrößen von 5 bis 10 ~m, die vom Kalb am besten verdaut werden können. In den meisten Milchaustauschern werden Butylhydro­xytoluol (BHT) und Ethoxyquin als Emulgatoren eingesetzt. Beide sind be­denkenlos einsetzbar.

In Milchaustauschern auf Magermilch­pulverbasis ist in der Regel aus beihilfe­rechtlichen Gründen Weizenstärke bzw. Weizenquellstärke enthalten. Neue Un­tersuchungen zeigen, dass Weizenstärke bei Gehalten bis 5 % auch für junge Käl­ber gut verdaulich ist. Allerdings ist es in größeren Mengen kein geeigneter Roh­stoff für einen Milchaustauscher, sondern für das separat anzubietende Kraftfutter. Auch Futterrnehle oder Leinschrot sind keine Komponenten für eine hochverdau­liche Milchtränke. Der Rohfasergehalt des MAT sollte unter 1 % liegen.

Organische Säuren als Durch fallsch utz

Zum Schutz vor Durchfall werden den Milchaustauschem organische Säuren wie Fumar- und Zitronensäure, sowie

1"nn ",nr",r 1 JOOOil R 17

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Salze wie Formiat, Citrat, Fumarat oder Sorbat zugesetzt. Sie reduzieren das Bak­terienwachstum im Darm und sind daher als DurchfaLlprophylaxe und zur Stabili­sierung des Gesundheitszustandes emp­fehlenswert. Die Säuren senken den pH­Wert im Labmagen und unterstützen so die Ausfiockung des Kaseins. Sie sind vor allem bei magermilchhaltigen Milchaus­tauschern sinnvoll. Der Durchfallschutz hängt von der verwendeten Säure ab, wo­bei Ameisen- und Sorbinsäure, bzw. For­miat und Sorbat am effektivsten sind. Au­ßerdem ist der pH-Wert entscheidend, der bei schwarzbunten Kälbern gut bis auf 5,2 reduziert werden kann.

Kälber anderer Rassen sind zum Teil empfindlicher und verweigern die Tränke bei Säurezusatz. Hier hilft manchmal eine langsame Gewöhnung oder der Einsatz von Zitronen- und Fumarsäure, die schmackhafter sind als Ameisensäure. Wenn die Tiere sofort nach der Geburt an die Säure gewöhnt werden, ist die Akzep­tanz oft kein Problem. Der pH-Wert kann mit Indikatorpapier kontrolliert werden.

Was bringen Probiotika? Zur Stabilisierung der Gesundheit

werden auch Probiotika, lebende Milch­säurebakterien (z.B. SF M 74 oder 68)

oder Bazillusarten (z.B. BioPlus 2B) einge­setzt. Versuche zeigen, dass neben der Re­duzierung der Durchfallhäufigkeit auch die Gewichtsentwicklung verbessert wer­den kann. Allerdings sind die Ergebnisse der Versuche oft sehr unterschiedlich und die Effekte offenbar weniger sicher als bei organischen Säuren bzw. Salzen.

Als zusätzlicher Durchfallschutz bei Zu­kaufkälbern oder bei säureempfindlichen Kälbern sind sie jedoch sehr zu empfehlen. Ihre Wirkung setzt allerdings nicht sofort mit Beginn der Verfütterung ein, sondern erst nach einem längeren Zeitraum.

Seit kurzem werden einigen Produkten auch getrocknete Immunglobuline (Anti-

Übersicht 3: Auswahl verschiedener Milchaustauscher Anbieter

Agravis

Bergophor

Bewital

Denkavit

Höveler

Inntaler

Josera

Kraftfutter Meyer

Milkivit -Nutreco

Nordlac

Sano

Schaumann

Stoten

Produkt

Combimilk Galant CA) Combimilk Joker CA)

Bergin Milch S CA) Bergin Aufzucht D (A)

Premium Kälbermilch (A)

Aufzucht AZ 18 (A) Denkamilk Stierstart (A)

Denkamilk Topstar (A)

Blattina AK 1 (A + M)

Blattina AK 4 (A)

IN-K 1 E (A)

IN-Mast 1 (A + M)

Primamil (A)

Spezial Neu (A)

Pro-fit Kälbermilch AM 60 (A) Pro-fit AM 72 (A)

Milkra ImmunStart (A)

Milkra MA 17 und Zucht Rot (A) Normi HIT (A)

Normi TOP (A)

Mastgold (M)

LactoSan Citro (A)

Kalbi Milch fit (A)

Kalbi Milch Primus (A)

Sprayfo Excellent (A) Sprayfo Rot (A)

Haupt-Ei­weißträger

MMP MO

MMP

MO

MMP MO MO

MO

MMP

MO

MO

MMP

MO

MO

MO

MMP

MMP

MMP

MMP

MO

MMP

MO

MO

MMP

MMP MO

XP (%) 22

21

22

21

22

22

22

22

20,S

21

22

22

22

22

20

21

20

Alle Milchaustauscher liegen unter den maximalen Rohasche-Werten.

Lysin (%)

Ca (%) 1,3

P (%) 0,7

Cu Fe (mg) (mg)

13 230

VitA (I.E.)

75000

VitD3 VitE (I.E.) (mg)

7500 163

XL (%) 15

15

1,8

1,8

1,8 1 1 1

.... 13 230 75000

100 50000

100 50000

7500

4000

4000

163

200

200 15

.. 1,7

18 18

1,7 1

1,7 .. 17,4 1,62 0,94 15,3 .,!. 1,01

19,5

19

17

19

16 19,5

18

19

18

19

20

21

19

16,5

20

19 18

1,7

1,6

1,65

1,75

1,8

1,9

1,6

1,8

0,9

0,9

0,9

1,1

0,95

0,95

1

1

2 1

1,7 0,9

1,7 .. 1,6 0,9

1,72 0,9

1,7

1,8

1,9

1,7 1,5

1,1

0,9

0,7 6 0,7 6

0,7

0,8

0,73

0,79

0,8

0,75

0,7

0,75

0,75

0,7

0,7

0,7

0,7

0,75

0,8 0,7

0,7

0,7

8 8 9

9

8

10

9

5

4 4

5

5

9

9

8 9,5

k.A.

k.A.

8

8

10 8

k.A. 100000 10000 100

k.A. 50000 5000 SO

k.A. 45000 4010 80

k.A. 45000 4010 80

50000

70 50000

4000 (Vit D) 4000

(Vit D )

175 50000 5000

25000 5000

100

100

175

175

48000

64000

50000

50000

220 40000

220 40000

k.A. 50000

k.A. 60000

k.A. 25000

k.A.

105

105

100

100

50000

75000

75000

40000 40000

4000

5400

5000

5000

4000 (Vit D) 4000

(Vit D)

3300 4000

5000

6000

7500 (VitD)

7500 (VitD)

5000 5000

100

100

50

300

100

300

80

50

500

300

100

120 50

100

150

300

300 300

MMP = Magerrnilchpulver; MO = Molkenpulver; XP = Rohprotein; XL = Rohfett; LT = Lebenstag; LW = Lebenswoche; 1) Nach der Biestmilchphase außer Milkra ImmunStart; 2) BioPlus 2B = bac. licheniformis + bac. subtilis;

R 18 top agrar 12/2006

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,

• • -~- ~. - ,,-- "~F;~"",

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körper) zugesetzt, die Krank­heitserreger im Darm binden sollen (z.B. Immunstart von Fa. Milkivit). Diese Produkte wer­den aus Kolostrum, Molke oder Eipulver gewonnen. Die Eier stammen von Hühnern, die gegen E . coli und Rota-Co­ronaviren geimpft wurden. Versuche haben gezeigt, dass Immunglobuline auch bei zwei Wochen alten Kälbern Durch­fallhäufigkeit und Dauer des DurchfaJls reduzieren können. Sie sind vor allem interessant für Betriebe mit hohem Krank-

heitsdruck, sowie für Betriebe, die früh von der Biestmilch auf Milchaustauscher umstellen.

Generell dürfte aber die frühzeitige Verfütterung von gutem Kolostrum mit den be­triebsspezifischen Immunglo­bulinen ausreichen, um Coli­Durchfälle zu vermeiden. Zum Schutz vor Rota- und Corona­Durchfällen ist die Muttertier­impfung das Mittel der Wahl. Die Kälber sollten dann in den ersten zehn Tagen die Voll­milch der frischgekaJbten Tie­re erhalten.

Zusatzstofl'e

Enterococcus faecium, BHT, Citronensäure, Sorbinsäure, ätherische Öle

Milchsäurebakterien, BioPlus 2B2), Säure

Milchsäurebakterien, Fumarsäure Zitronensäure, Pucoferm, BioPlus 2B2)

BioPlus 2ß2), Citronensäure, BHT, BHA

BioPlus 2B2)

BioPlus 2B2), Ca-formiat, Buthylhhydroxitoluol, Zitronensäure, Ameisensäure

BioPlus 2B2), Ca-formiat, Buthylhydroxitoluol

Enterococcus faecium, Zitronensäure, BHT, Pro- und Prebiotika

Butbylhydroxitoluol, Ca-formiat, Zitronensäure, BioPlus 2B2)

Buthylhydroxitoluol, Ca-formiat, BioPlus 2B2)

Enterocuccus faecium, Präbiotika, Vollmilchpulver aus Kolostrum

Enterocuccus faecium, Präbiotika,

Enterococcus faecium, BHT

BHT, Ca-formiat, Enterococcus faecium

Milchsäurebakterien Milchsäurebakterien, Darmschutzfaktor

Spurenelemente, org. Säuren, Lactobacillus rharnnosus, Enterococcus faecium

Probiotika

• unter dem Minimum

Verabrei­chung1)

bis 6 Monaten

kA

bis 12 Wo. kA k.A.

bis 12 Wo.

bis 12 Wo.

kA

ab dem 5. Tag

1.-12. Wo.

1. - 12. Wo.

k.A.

k.A. ab dem 1. Tag

ab dem 4. Tag

1.-12.Wo. 5.- 12. Wo.

kA

kA

bis ca. 12 Wochen

bis ca. 8 Wochen

nach der Biestmilch

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Einkaufs-Ratgeber Milchaustauscher

Wie Sie den richtigen Milchaustauscher finden und Fehler beim Einsatz vermeiden.

• Generell gilt: Je kürzer die Tränke­periode und je geringer die Menge pro Tag, desto höherwertiger sollte der Milchaustauscher sein. • Für Betriebe, die wenig Probleme in der Kälberaufzucht haben, sind Nullaus­tauscher (Milchaustauscher ohne Ma­gerrnilchpulver) auf Molkebasis geeig­net. Sie sind preiswerter und ermög­lichen bei guter Qualität der Mol­kenpulver und mäßigem Aschegehalt (maximal 10 %) ebenso gute Tageszu­nahmen wie magermilchpulverhaltige Produkte. • In Betrieben, die in den ersten drei Lebenswochen häufig Probleme mit Durchfall haben, sollte auf einen hoch­wertigen, angesäuerten Milchaustau­scher auf Magermilchbasis zurückgegrif­fen werden. Später kann auf einen guten Nullaustauscher umgestellt werden. • Überprüfen Sie den Sackanhänger nach den verwendeten Inhaltstoffen sorgfältig und bei jeder neuen Charge. Denn die Zusammensetzung der Pro­dukte ändert sich aufgrund der Preissi­tuation am Rohstoffmarkt ständig. Die meisten Hersteller halten sich bei der Zusammensetzung an die empfohlenen Normen (Übersicht 3). In letzter Zeit war jedoch zu beobachten, dass auf­grund der steigenden Preise für Mager­milch und Molkepulver der Sojaanteil in den Produkten erhöht wurde.

Die Rohstoffe sind je nach Mengen­anteil in absteigender Reihenfolge auf dem Anhänger aufgeführt. Die Produkt­unterschiede liegen im Wesentlichen bei den Zusatzstoffen. Aber hier gilt: Viel muss nicht besser sein. Wenn der Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen beim Tier gedeckt ist, wird der Überschuss wieder ausgeschieden. Je mehr Milch­produkte enthalten sind, desto besser, solange der Aschegehalt 10 % nicht überschreitet. Weizenquellstärke ist in der Regel mit 3 bis 5 %, Vormischung (Prernix) mit 3 % enthalten. • Wenn bei einer Krankheit die Infek­tionsabwehr unterstützt werden soll, ist es sinnvoller, über zwei bis drei Wochen eine Vitarnin- und Mineralstoffkur durchzuführen (z.B. mit Aufwertern für

R20 top agrar 12/2006

Vollmilch), statt den Austauscher kom­plett zu wechseln. • Bei den Anwendungshinweisen des Herstellers ist die Anrührtemperatur zu beachten. Sie wird meist mit 42 bis 55°C angegeben. Ist das Wasser zu kalt, wird unter Umständen die Löslichkeit des Pul­vers beeinflusst, ist es zu heiß, werden eventuell zugesetzte Probiotika abgetö­tet. Viele Produkte enthalten für eine bessere Löslichkeit mittlerweile auch Emulgatoren.

Die Konzentration von 125 g/l sollte stets eingehalten werden. Fotos: Heil

• Die Tränkekonzentration hat nichts mit der Art des Milchaustauschers zu tun. Milchaustauschertränken sollten 125 g Pulver pro Liter Wasser haben, was dem natürlichen Trockensubstanzgehalt der Milch entspricht. Das gilt für alle MAT, unabhängig von ihrer Qualität. Wenn Pul­ver eingespart oder die Aufzucht intensi­ver gefahren werden soll, kann die Trän­kemenge verändert werden, nicht aber die Konzentration! Eine Ausnahme kann im Winter bei Außenklimahaltung ge­macht werden, wo eine größere Menge warmer Flüssigkeit das Wohlbefinden der Kälber steigert. • Die notwendigen Tränkemengen rich­ten sich nach den betrieblichen Gegeben­heiten. Je besser der Gesundheitszustand und die Haltungsbedingungen (Sta\lkli­ma) und je höher die Aufnahme von Fest­futter, desto eher kann auf Milch verzich­tet werden. Allerdings sollte von einem

Milchaustauscher mit schlechter ver­daulichen Komponenten (z.B. höhere Gehalte an pflanzlichen Produkten) mehr vertränkt werden, da die Nähr­stoffausnutzung nicht so gut ist. • Der Hinweis, dass ein Milchaustau­scher nur bis zu einem Alter von 6 Mo­naten verfüttert werden soll, hängt mit den Gehalten an Zusatzstoffen zusam­men. Sie sind gegenüber Futtermitteln für ältere Rinder überhöht. Der Warn­hinweis ist für die Aufzucht daher ohne Bedeutung. • Trotz gutem Management treten bei der Kälberaufzucht immer wieder Probleme auf. Bei schlechter Entwick­lung oder Durchfall kommt als Verursa­eher schnell der Milchaustauscher in Verdacht. Ausgeschlossen ist dieser Zu­sammenhang zwar nicht, jedoch kön­nen auch eine Reihe anderer Probleme aus Haltung, Wasser oder Infektionser­regern vorliegen. Daher sollte man bei Problemen eine meist kostenlose Bera­tung durch den Hersteller anfordern -vor allem, wenn man mit der Sorte bis­her gute Erfahrungen gemacht hat. Da nur der Hersteller die Rohstoffqualität kennt, ist und bleibt der Einkauf von Milchaustauschern immer ein Stück Vertra uenssache! • Das Volumen eines Milchaustau­schers hängt im Wesentlichen vom Trocknungsverfahren der Milchproduk­te ab. Es kann - auch zwischen Partien des gleichen Herstellers - stark schwan­ken und muss bei jeder neuen Partie überprüft werden, wenn die verwende­te Pulvermenge pro Liter Tränke nicht abgewogen wird. Abweichungen im Vo­lumen geben einen Hinweis auf eine geänderte Zusammensetzung des Milchaustauschers oder einen verän­derten Rohstoffbezug. • Milchaustauscher sind in der Regel maximal ein Jahr haltbar. Das Herstel­lungs- und Verfallsdatum sollte auf dem Sackanhänger kontrolliert werden. Wenn der Austauscher verklumpt, ist entweder das Haltbarkeitsdatum über­schritten oder das Produkt wurde zu warm gelagert, so dass die enthaltenen Fette verschmolzen sind. Sie können die Qualität überprüfen, in dem Sie ei­nen Teil des Pulvers in einem Glas auf­rühren und anschließend durch ein Sieb gießen. Wenn Klumpen zurück bleiben, die sich auch durch leichten Finger­druck nicht lösen, sollte das Produkt vorsichtshalber nicht mehr vertränkt werden. Prof. Freitag