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62 Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 78 (April 2012) Im Hinblick auf die vielen französi- schen Bezeichnungen, die nicht je- dermann zugänglich sind, hat sich der Autor bemüht, die Spezialbe- griffe zu übersetzen und ein Abkür- zungsverzeichnis zu verfertigen, das dem mit dem französischen Or- denssystem unvertrauten Leser die schwierige Materie besser erschlie- ßen soll. Zu Letzterem verweisen wir auf die erste Fußnote. 1 Das Fourragère Während des Ersten Weltkrieges ergab sich für die französische Militärführung die Notwendigkeit, eine für den Solda- ten sichtbare Auszeichnung zu stiften. Es gab zwar die citation à l’ordre du jour, diese war aber lediglich eine schriftliche Anerkennung in Form einer Urkunde oder einer Pressemitteilung, eines Vermerks in die Personalakte oder eines Eintrages ins Soldbuch (Abb. 1). Diese neue Auszeichnung sollte klar und deutlich zu erkennen sein und di- rekt vor Ort verliehen werden können. So wurde am 08. April 1915 das Croix de Guerre (CG) durch den französi- schen Staatspräsidenten Raymond Poincaré gestiftet, nachdem schon 1914 durch verschiedene Generale und Kommandeure versucht wurde, eine Tapferkeitsauszeichnung zu schaffen. 2 Je nach Nennung im Tagesbericht (Ci- tation) der unterschiedlichen militäri- schen Ebenen (Regiment, Brigade, Di- vision, Armeekorps und Armee), wurde das Croix de Guerre mit einer Bandauf- lage verliehen: Sterne (etoile) Citation à l’ordre du régiment : etoile en bronze Citation à l’ordre de la brigade : etoile en bronze Citation à l’ordre de la division : etoile en argent (Silber) Citation à l’ordre du corps d’armée : etoile en vermeil (Gold, d.h. feuer- vergoldet) Palmen (palme) Citation à l’ordre de l’armée : palme en bronze Für fünf Citation à l’ordre de l’ar- mée erhielt man eine silberne Palme. Aus optischen und dekorativen Grün- den wurden oft goldene Palmen an- stelle von bronzenen getragen. Mit dem Croix de Guerre wurden Offi- ziere, Unteroffiziere und Mannschaften gleichermaßen ausgezeichnet, sowie Einheiten und Institutionen. Eine Ver- leihung an Ausländer war ebenfalls möglich. Im Gegensatz zum Croix du Combattant, das am 28. Juni 1930 ein- geführt wurde und eine Anerkennung für die Teilnahme am Ersten Weltkrieg, dem Krieg 1870–1871 und den Kolo- nialkriegen vor dem Ersten Weltkrieg darstellt, ist das Croix de Guerre eine Tapferkeitsauszeichnung. Seit 19. De- zember 1926 wird an Kriegsteilnehmer die Carte du combattant verliehen (Abb. 2). Ein Jahr später dachte General Joseph Joffre (1852–1931), dass eine neue Auszeichnung, die von allen Offizieren und Soldaten eines Regimentes und der Einheiten, die zu diesem Korps gehören und die die Auszeichnungen à l´ordre de l´armee bekommen ha- ben und die ständig getragen wird, eine wunderbare Ermutigung wäre, weil sie dauerhaft an die Taten im Gefecht erinnere. 3 Dies war das Four- ragère, das durch das circulaire minis- térielle du 21. avril 1916 (Rundschrei- ben) für die Armee und am 01. und 04. Juni 1916 für die Marine erlassen wur- de. Das Recht, ein Fourragére zu tragen, bekam man nicht automatisch, son- dern dieses wurde von einer Kommissi- on, bestehend aus mehreren Genera- len, entschieden. Erst wenn man zwei oder mehr Citation à l’ordre de l’ar- mée, also Palmen, erhalten hatte, be- kam man das Fourragère aux couleurs du ruban de la croix de guerre (Fourra- gère in den Farben des Bandes des Croix de Guerre). Das Tragen war ur- sprünglich nur für die Dauer des Krie- ges vorgesehen und nur am Tenue de campagne (Feldanzug). Sollte es einem Regiment gelingen, die Fahne des Feindes zu erringen, hatte es das Recht, den Orden der Ehrenlegi- on (Legion d´Honneur (LH)) an der Cra- vate (Abb. 3) und das Fourragère LH auch mit nur einer Citation à l’ordre de l’armée zu tragen, so eine Verfügung General Joffres. 45 Michael Rauschert Die französischen Fourragères unter besonderer Berücksichtigung der Fremdenlegion Abb. 1: Urkunde einer Citation à l´ordre de jour (www.premiere-guerre-mon- diale-1914-1918.com).

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62 Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 78 (April 2012)

Im Hinblick auf die vielen französi-schen Bezeichnungen, die nicht je-dermann zugänglich sind, hat sichder Autor bemüht, die Spezialbe-griffe zu übersetzen und ein Abkür-zungsverzeichnis zu verfertigen,das dem mit dem französischen Or-denssystem unvertrauten Leser dieschwierige Materie besser erschlie-ßen soll. Zu Letzterem verweisenwir auf die erste Fußnote.1

Das Fourragère

Während des Ersten Weltkrieges ergabsich für die französische Militärführungdie Notwendigkeit, eine für den Solda-ten sichtbare Auszeichnung zu stiften.Es gab zwar die citation à l’ordre dujour, diese war aber lediglich eineschriftliche Anerkennung in Form einerUrkunde oder einer Pressemitteilung,eines Vermerks in die Personalakteoder eines Eintrages ins Soldbuch (Abb.1). Diese neue Auszeichnung sollte klarund deutlich zu erkennen sein und di-rekt vor Ort verliehen werden können.So wurde am 08. April 1915 das Croixde Guerre (CG) durch den französi-

schen Staatspräsidenten RaymondPoincaré gestiftet, nachdem schon1914 durch verschiedene Generale undKommandeure versucht wurde, eineTapferkeitsauszeichnung zu schaffen.2Je nach Nennung im Tagesbericht (Ci-tation) der unterschiedlichen militäri-schen Ebenen (Regiment, Brigade, Di-vision, Armeekorps und Armee), wurdedas Croix de Guerre mit einer Bandauf-lage verliehen:Sterne (etoile)! Citation à l’ordre du régiment : etoile

en bronze! Citation à l’ordre de la brigade :

etoile en bronze ! Citation à l’ordre de la division :

etoile en argent (Silber)! Citation à l’ordre du corps d’armée :

etoile en vermeil (Gold, d.h. feuer-vergoldet)

Palmen (palme)! Citation à l’ordre de l’armée : palme

en bronze ! Für fünf Citation à l’ordre de l’ar-

mée erhielt man eine silberne Palme. Aus optischen und dekorativen Grün-den wurden oft goldene Palmen an-stelle von bronzenen getragen.

Mit dem Croix de Guerre wurden Offi-ziere, Unteroffiziere und Mannschaftengleichermaßen ausgezeichnet, sowieEinheiten und Institutionen. Eine Ver-leihung an Ausländer war ebenfallsmöglich. Im Gegensatz zum Croix duCombattant, das am 28. Juni 1930 ein-geführt wurde und eine Anerkennungfür die Teilnahme am Ersten Weltkrieg,dem Krieg 1870–1871 und den Kolo-nialkriegen vor dem Ersten Weltkriegdarstellt, ist das Croix de Guerre eineTapferkeitsauszeichnung. Seit 19. De-zember 1926 wird an Kriegsteilnehmerdie Carte du combattant verliehen(Abb. 2).Ein Jahr später dachte General JosephJoffre (1852–1931), dass eine neueAuszeichnung, die von allen Offizierenund Soldaten eines Regimentes undder Einheiten, die zu diesem Korps gehören und die die Auszeichnungen à l´ordre de l´armee bekommen ha-ben und die ständig getragen wird, eine wunderbare Ermutigung wäre,weil sie dauerhaft an die Taten im Gefecht erinnere.3 Dies war das Four-ragère, das durch das circulaire minis-térielle du 21. avril 1916 (Rundschrei-ben) für die Armee und am 01. und 04.Juni 1916 für die Marine erlassen wur-de.Das Recht, ein Fourragére zu tragen,bekam man nicht automatisch, son-dern dieses wurde von einer Kommissi-on, bestehend aus mehreren Genera-len, entschieden. Erst wenn man zweioder mehr Citation à l’ordre de l’ar-mée, also Palmen, erhalten hatte, be-kam man das Fourragère aux couleursdu ruban de la croix de guerre (Fourra-gère in den Farben des Bandes desCroix de Guerre). Das Tragen war ur-sprünglich nur für die Dauer des Krie-ges vorgesehen und nur am Tenue decampagne (Feldanzug). Sollte es einem Regiment gelingen, dieFahne des Feindes zu erringen, hattees das Recht, den Orden der Ehrenlegi-on (Legion d´Honneur (LH)) an der Cra-vate (Abb. 3) und das Fourragère LHauch mit nur einer Citation à l’ordre del’armée zu tragen, so eine VerfügungGeneral Joffres.4 5

Michael Rauschert

Die französischen Fourragères unter besonderer Berücksichtigung der Fremdenlegion

Abb. 1: Urkunde einer Citation à l´ordre de jour (www.premiere-guerre-mon-diale-1914-1918.com).

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Bei der ersten Verleihung wird das CGmit der Palme an die Cravate gehängt,mit der zweiten Verleihung des CG mitPalme bekam die Einheit das Fourragè-re an die Cravate wie auch die Soldatenan die Uniform (Abb. 4).Die ersten Verleihungen fanden am 05.Juni 1916 statt. Das 152e und 224e RI,das 1er und 22e BCP, das 8e RMT, dasRMLE sowie fünf Pionierkompanien er-hielten das Fourragère CG. Die mehr-fache Citation von Einzelpersonen istdurch das Tragen der entsprechendenAnzahl an Palmen und Sternen aufdem Band des Kreuzes sichtbar.Nachdem Anfang 1917 einige Regi-menter schon drei oder auch vier Pal-men erhalten hatten, wurde am 12. Ju-ni 1917 durch den Kriegsminister dasbestehende Rundschreiben erweitertund ein Fourragère in den Farben desBandes der Medaille Militaire (Militär-verdienstmedaille) gebilligt. Das RMLEund das 152e RI waren die ersten mitvier Palmen mit dem gelb-grünen Four-ragère dekorierten Regimenter.Nachdem das RMLE mit der sechstenPalme ausgezeichnet wurde, wurde mitdem circulaire du 20 octobre 1917 dasFourragère in den Farben des Bandesder Legion d´Honneur geschaffen. Fürsechs oder mehr Citations à l’ordre del’armée wurden Regimenter oder Ein-heiten mit dem scharlachroten Fourra-

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Abb. 2: Carte du combattant von Caporal-Chef Peter D´Elsa, Urenkel von Generaloberst Karl Ludwig D´Elsa (1849–1918).Er diente 21! Jahre in der Fremdenlegion und nahm mit dem 1. REC, 1. Esc, 4. PLZ am Golfkrieg 1990/91 teil.

Abb. 3: Einheiten tragen ihre Auszeichnungen an der cravate, die sich an der Spit-ze der Fahne befindet. Hier die Cravate des 4. RE mit dem Croix de Guerre 1939–1945 mit einer Palme.

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gère in den Farben des Bandesdieser Auszeichnung ausge-zeichnet (Abb. 5). Dies wurdedann mit einem Rundschreibenam 22. Februar 1918 auf 6, 7und 8 Citations präzisiert, dadurch die Länge des Kriegesauch die Anzahl der Citationsanstieg und somit das fourra-gère double (siehe weiter un-ten) eingeführt wurde. Für 9,10 und 11 Palmen wurde dasFourragère double Legiond´Honneur und Croix de Guerreeingeführt, für 12, 13 und 14das Fourragère double Legiond´Honneur und Medaille Mili-taire, für 15 und mehr Citationsdas Fourragère double mitzweifachem Legion d´Honneur(Abb. 6). Zu den Fourragèredouble wurde zusätzlich eintour de bras, eine nicht ge-flochtene einfache Schnur inden Farben der LH, getragen.Lediglich zwei Regimenter, dasRMLE (neun Palmen) und dasRICM (zehn Palmen), erhieltendas Fourragère double Legiond´Honneur und Croix de Guerream 04. November 1918, sieben

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Abb. 4: Die Urkunde mit dem Wortlaut der Citation wurde an jeden Soldaten ausgege-ben, der an dem Gefecht, das zur Citation führte, beteiligt war. Die Urkunde trägtzudem handschriftlich den Namen des Soldaten und in diesem Fall zusätzlich die Erlaub-nis, ein Fourragère zu tragen (C. Boonzaier, www.kaiserscross.com).

Abb. 5: Fourragère-Abschnitte mit den entsprechenden Orden und Ehrenzeichen, von deren Bändern die Farben der Fourragères abgeleitet wurden: Links die Ehrenlegion (LH), Mitte die Militär-Verdienstmedaille (MM) und rechts das Kriegs-kreuz (CG).

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Tage vor dem Waffenstillstand. Die bei-den letztgenannten Fourragère doublewurden nicht verliehen.Da die Verleihung der Fourragères bisauf Kompanieebene stattfand, wurdenin der Zeit des Ersten Weltkrieges über780 Einheiten ausgezeichnet. Darunter663 Verleihungen im Heer, 60 Verlei-hungen in der Luftwaffe und weitere60 Verleihungen für Marineeinheitenund Schiffe. Das Fourragère MedailleMilitaire wurde 129-mal vergeben, dasFourragère Legion d´Honneur 22-malund das Fourragère double LH+CGzweimal.

La couleur des ferretsDie Metallspitzen der Fourragère (fer-rets) sind nach dem Wortlaut vom 21.April 1916 in den Farben der Streifender Rangabzeichen gehalten und zwarentsprechend der Waffengattung inSilber oder in Gold für die Offiziere unddie Unteroffiziere. Mannschaften tru-gen farbige Streifen. Am 18. Septem-

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Abb. 6: Zusammenstellung der Fourragères und deren Oliven aus Wikipedia (commons.wikimedia.org/wiki/File:Fourrag%C3%A8res_f%C3%A9vrier_1918_et_Olives_avril_1945.JPG?uselang=de).

Abb. 7: Das Fourragère MM der 13. DBLE mit Plastikoliven (Repro aus: Gazettedes Uniforms 7, Seite 68).

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ber 1917 jedoch dokumentiertein Vermerk fünf Farben für dieSpitzen: gold, silber, blau, kha-ki und grün. Die zwei erstenentsprechen den Fourragèresder Vorgesetzten, die anderendrei den Farben der Truppen-uniformen: hellblau, senffar-ben und graublau. Diese sindrelativ unbekannt. Es scheint,dass es sich eher um Lack oderchemisch behandelte Messing-spitzen handelt. Es ist auchmöglich, dass die Metallspitzenderart poliert wurden, dass sieihre ursprüngliche Farbe verlo-

ren.6 Am 15. November 1917 erscheintwiederum eine amtliche Mitteilung, diefünf Farbnuancen für die Metallspitzennennt: bläulich, grünlich, golden, sil-bern und bronzefarbig.

Les olivesOliven sind kleine olivenförmige Anhän-ger bzw. Aufschübe des Fourragère, umbei Mehrfachverleihungen eine Diffe-renzierung zu ermöglichen. Es gibt dreiverschiedene Oliven, je nach Konflikt:die des CG 1914–1918, die des CG1939–1945 und die des CG TOE. DieOlive für das Croix de Guerre des ErstenWeltkrieges ist grün mit rot, die desZweiten Weltkrieges ist rot mit grün. DieOlive des CG TOE ist hellblau mit rot,alle drei sind längsgestreift. Die einfa-chen Oliven sind zwischen 25 mm und29 mm lang und haben in der Mitte ei-nen Durchmesser von 15 bis 17 mm, in-nen sind sie aus Holz. Die Ausführungenin Plastik messen 24 x 10 mm (Abb. 7).Die Oliven der TOE bleiben bei den hö-heren Stufen gleich, die der beidenWeltkriege werden dann jeweils für dieAnzahl der Citations noch weiter diffe-renziert. Für die weiteren Stufen bleibtdie untere Hälfte moitié inférieure/par-tie inférieure in den Farben grün mitrot bzw. rot mit grün und die obereHälfte moitié supérieure/parti supérieu-re variiert je nach Anzahl der Citations.Analog zu den Stufen der Fourragèresgibt es für vier und fünf Palmen einehalbe Olive in den Farben der MM gelbmit grün, für sechs bis acht Palmen einerote Hälfte für die LH. Für neun, zehnund elf Citations wurde zwischen denbeiden Hälften LH und CG eine weißeHolzscheibe eingefügt und für dasFourragère double LH und MM war dieOlive dreigeteilt, unten CG (tiers infé-rieur), in der Mitte MM (tiers milieu)und oben LH (tiers supérieur) (Abb. 8).Zwar wurden die Fourragère doublemit LH+MM, sowie LH+LH nie verlie-hen, aber dennoch war eine solchedreigeteilte Olive notwendig gewor-den, wie die nachfolgend erläuterte„Erbproblematik“ zeigt. Im Laufe beider Weltkriege wurden beider Marine insgesamt 103 Einheitenund Schiffe mit einem Fourragère aus-gezeichnet, von denen inzwischen sehrviele nicht mehr existieren. Um an dieVerdienste und Taten dieser zu erin-nern, wurde im Rundschreiben vom 21.Juli 1936 verfügt, dass die Einheiten,die aus den aufgelösten bzw. zusam-mengelegten Einheiten entstanden,deren Citations „erben“.7 So hat dieÉcole des Fusiliers Marins aus der Weit-erführung der Brigade des Fusiliers Ma-

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Abb. 8: Verschiedene Ausführungen der Oliven.

Abb. 9: Fourragère fantaisie der Medaille Mili-taire.

Abb. 10: Verzierte Spitzen, u.a. mit Schraubring. Knoten mit Zahl der Verbands-einheiten.

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rins sechs Citations aus dem ErstenWeltkrieg übernommen.Aus dem Zweiten Weltkrieg summiertensich aus dem 1er Régiment de FusiliersMarins (5 Palmen), dem 1er Bataillon deFusiliers Marins Commandos (4 Pal-men), dem Régiment Blindé de FusiliersMarins (2 Palmen) und dem CommandoParachutiste de l’Aéronautique Navale(2 Palmen) insgesamt 13 Palmen.Die École des Fusiliers Marins trug da-her ab 1949 ein Fourragère LH mit ein-er zweigeteilten Olive CG 1914 und LH,darüber eine dreigeteilte OliveCG1939, MM und LH. Ohne jemals aufder Liste der Kampfeinheiten ges-tanden zu haben, hielt die École desFusiliers Marins diese einzigartigeAuszeichnung in der französischenArmee, da es keiner Einheit währenddes Zweiten Weltkrieges gelungen war,mehr als acht Citations und somit einFourragère double zu erreichen.8

Dies wurde 1986 geändert. Die Écoledes Fusiliers Marins wird nun als in di-rekter Abstammung von der Brigadedes Fusiliers Marins (6 Citations 1914–1918) und dem 1er Régiment de Fusi-liers Marins (5 Citations 1939–1945)stehend geführt. Das Fourragère wurdesomit entsprechend geändert. Sie führtnun ein Fourragère LH mit zwei Oliven,einer geteilten CG 1914 und LH am un-teren Ende bei der Spitze und eine ge-teilte Olive CG 1939 und MM darüber.9

Ein an der Fahne hängendes Fourragè-re weist keine Oliven auf, da die Anzahlder Citations als Bandauflagen an denCroix de Guerre an der Cravate abzule-sen ist.

Herkunft bzw. Ursprünge

Über die Herkunft der Fourragères gibtes verschiedene Theorien. Das Fourra-gère hat seinen namentlichen Ursprungin der Landwirtschaft des 16. Jahrhun-derts. Es ist die charakteristische Länge,die ihm den Namen Fourragère brachtein Anlehnung an das Seil corde à four-rage, mit dem man das Pferdefutter zu-sammen band. Es waren zuerst einfa-che Schnüre ohne Metallspitzen mitKnoten an den Enden, die um die linkeSchulter getragen wurden.10

Ende des 18. Jahrhunderts gab es aberbereits den Namen Fourragère. Dieswar eine Fangschnur für Kopfbede-ckungen, um zu verhindern, dass dieseverloren gehen. Sie ermöglichte es z.B.Reitern, ihre Kopfbedeckungen, die sieim Gefecht verloren hatten, wiederaufzunehmen, ohne von ihrem Pferdsteigen zu müssen. Eine solche Schnurgab es auch bei den Fußtruppen.11

Napoleon I. (1796–1821) soll es gewe-sen sein, der dieser Schnur den NamenFourragère gab. Er unterschied damitdie Husaren mit einer gelben und dieArtillerie mit einer roten Schnur.12

Eine weitere Variante besagt, dass Fer-nando Álvarez de Toledo (1507–1582),Herzog von Alba, von Philipp II. vonSpanien zum Statthalter der Niederlan-de (1567–1573) ernannt, beschlossenhatte, die Ausschreitungen eines Fla-men-Korps mit dem Galgen bestrafenzu lassen. Diese wollten beweisen, dasssie nichts fürchteten und trugen, umdie Vollstreckung des Urteilspruches zuerleichtern, eine Schnur und einen Na-gel auf der Schulter. Wegen ihres bril-lanten Verhaltens in einem späterenGefecht verwandelte der Herzog vonAlba zum Schluss diese Kordel als Bei-gabe in ein ehrenvolles Zeichen für die-ses Elite-Korps.13 14 Ende des franzö-sisch-preußischen Krieges 1870/71 ver-schwanden die Fourragères.

Trageweise

Das Fourragère wurde an der linkenSchulter unter der Schulterklappe miteinem Knopf fixiert, der sich direkt, et-wa 1-2 cm, hinter der Naht zwischenSchulter und Ärmel befand. Da vieleUniformen und Mäntel im Ersten Welt-krieg keine Schulterklappen hatten,wurde der zusätzliche Knopf auchsichtgeschützt unter dem breiten Kra-gen angenäht. Am tenue de campagne(Feldanzug) wurde das einfache Four-ragère von hinten unter dem Arm (tourdu bras/sous le bras) durchgeführt undzur Schulter hoch wieder am Knopf fi-xiert, diese Trageweise wird port àl´épaule genannt. Am tenue de sortie(Ausgehanzug) wurde das von hinten

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Abb. 11: Mini Fourragères, links mit aufgelegter Zahl (http://fourrageres.blog-spot.com).

Abb. 12: Flammes des fourragères, einAuszeichnungswimpel für Schiffe.Heute gibt es die Wimpel in den Grö-ßen 3,75 m, 2,50 m und 1,25 m (net-marine.net).30

Abb. 13: Rechts das Fourragère LH vonLCL Eberle, der mehr als die Hälfte sei-ner 37 Jahre Dienstzeit in der Fremden-legion beim 2. REP verbrachte.31

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kommende Ende des Fourragères amzweiten Knopf des Mantels angehängt.Diese Trageweise wird en bataille ge-nannt. Die Stoffzunge (siehe unten),später das Kleeblatt, bleibt immer hin-ten an der Schulter, das Ende mit derMetallspitze wird nach vorne geführt.Beim Fourragère double bildet das

Fourragère LH die base und läuft unterdem Arm durch. Das Fourragère CGläuft als branche superieur von hintenüber dem Arm (tour de bras/par dessusde bras). Das Tour de bras wird entwe-der tour du bras/sous le bras oder tourde bras/par dessus de bras doppelt ge-wickelt über dem Arm getragen.15

Le port à titre collectifDas Fourragère wird an der Fahne undvon allen Angehörigen der Einheit nachder Verleihung im Krieg und auch nachdem Krieg in Friedenszeiten getragen.Diejenigen, die in eine Einheit versetztwerden, die ein oder mehrere Fourra-gères tragen, bekommen diese über-reicht und haben das Recht sie zu tra-gen, solange sie der Einheit angehören.Heutzutage findet die Übergabe in ei-nem kleinen feierlichen Rahmen im Eh-rensaal oder auf dem Paradeplatz statt.Anciens (ehemalige Legionäre) berich-ten, dass früher das Fourragère mit beider Ausrüstung im Seesack war. Da essich nicht um eine persönliche Aus-zeichnung handelt, muss beim Verlas-sen der Einheit das Fourragère wiederabgelegt werden.

Le port à titre individuel Eine Änderung vom 25. Juli 1916 er-laubte den Offizieren und Soldatenbeim Wechsel zu einer Einheit, die keinFourragère trug, ihr bisheriges Fourra-gère weiterhin zu tragen, vorausge-

setzt, sie haben an den Kampfhandlun-gen teilgenommen, für die es verliehenwurde. Hat die alte Einheit z.B. dasFourragère LH für sechs Citations er-halten, war der Soldat aber nur an zweider sechs Citations beteiligt, so darf ernur das Fourragère CG à titre individueltragen. Das Fourragère wurde in die-sem Fall mit der Nummer der alten Ein-heit, die das Fourragère erhielt, getra-gen. Diese soll oberhalb der Metall -spitze angesteckt werden, wird abermeist auf dem Knoten befestigt. DieNummern sind aus Metall gold oder sil-ber oder auch rot oder oder hellblaubemalt bzw. mit Metallfaden auf kleineFilzstreifen gestickt, die um den Knotengelegt werden. Hat die Einheit keineNummer, so wird ihr Verbandsabzei-chen ohne die Lederauflage, späterauch die Miniaturen, angesteckt.16 Beider Marine wird das Wappen des Schif-fes oder eine kleine Metallspange, dieetwa die Größe einer Bandauflage hat,mit dem Namen des Schiffes am Kno-ten angeheftet. Es bedarf aber einerTragegenehmigung des neuen Kom-mandeurs, der diese aber jederzeit wie-der aufheben kann, z.B. bei Fehlverhal-ten des Trägers.Es sollte aber darauf geachtet werden,dass die Inhaber der Fourragère à titreindividuel wieder in ihre Stammeinhei-ten zurück versetzt werden, dass siesich nicht zu weit verstreuen und derenZahl niedrig gehalten wird.

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Abb. 14: Fourragère-Abschnitte mit den entsprechenden Kreuzen, v.l.n.r.; Croix de Guerre TOE, Croix de Guerre 1939–1945(mit dem reglementären grün-roten und dem nicht-reglementären rot-grünen Fourragère), Croix de la Valeur Militaire.

Abb. 15: Das Croix de la Libération mitdem längsgestreiften Band des zweitenModells und dem unteren Fourragère-Abschnitt. Das Band des ersten Modellswar grün mit schwarz, diagonal ge-streift.

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Les fantaisiesVon einigen Offizieren und Unteroffi-zieren wurden fourragères fantaisie,auch fourragère fantoche (= Marionet-te) genannt, getragen (Abb. 9 und 10),die sich von den fourragères reglemen-taire unterscheiden:

! Die Kordel ist aus Seide oder seiden-umhüllt und das Ende hat eineSchnürung in Form eines Kleeblattes(trèsle).

! Das Fourragère ist mit einer zusätzli-chen Kordel verziert, die vom oberenEnde durch die untere Schlaufe undzurück führt.

! Die Spitzen und deren Ring sind vonbesserer Qualität, sie sind mit militä-rischen Motiven und Emblemen ver-ziert (ferret decore, ferret fantaisie),sie sind golden oder silbern und pas-sen zu den Uniformknöpfen.

! Die Sekundärfarbe der Schnur ist ge-punktet und nicht durchgehend li-niert.

Ebenso gibt es durch Privatanfertigun-gen oder lokale Fertigungen im Ein-satzgebiet Unterschiede in Materialund Form der Schnüre und Spitzen.

La mini fourragèreDie Teilnehmer des Weltkrieges 1914–1918, die ein Fourragère à titre indivi-duel inne hatten, haben sich ange-wöhnt, ohne dass es in einem offiziel-len Schreiben genehmigt wurde, eineverkleinerte Ausführung modèle réduit

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Abb. 16. Die Rekruten des 2. REI be-kommen, nachdem sie von der viermo-natigen Grundausbildung im 4. RE ausCastelnaudary nach Nimes versetztwurden, das Fourragère im Ehrensaalangelegt. Zuvor müssen sie die FSI, diedreiwöchige regimentsinterne Infante-rieausbildung, absolvieren. Beim 2. REPentspricht das der Springerausbildung.Legionäre, die aus ihren Stammeinhei-ten zu anderen Regimentern versetztwerden, bekommen das Fourragèreebenfalls im Ehrensaal angehängt(Presseoffizier 2. REI).

Abb. 17: CDC Colonel Fouilland beimremise d´insignes et de fourragère imsalle d´honneur am 25. Februar 2011.Diese Zeremonie symbolisiert den offi-ziellen Eintritt ins 2. REI.32 (Presseoffi-zier 2. REI).

Abb. 18: Urkunde der Citation à l´ordre de l´armee des 5. REI im Zweiten Weltkrieg(www.more-majorum.de).

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ihres Fourragères à titre individuel aufdem Band des Croix de Guerre an derOrdensspange am tenue civil zu tragen.Teilweise wurde ebenfalls eine verklei-nerte Zahl oder ein Miniaturabzeichender Einheit in der Mitte des Miniatur-fourragères getragen (Abb. 11).

Flammes des fourragèresTrugen die Angehörigen und Fahnender ausgezeichneten Einheiten dasFourragère, so wurde mit dem ministe-riellen Beschluss vom 15. Juni 1918

auch ein sichtbares Abzeichen fürSchiffe gestiftet. Ähnlich dem aufge-malten Eisernen Kreuz am Bug derdeutschen Schiffe oder den amerikani-schen Ribbons an der Schiffsbrücke.Dieser dafür gestiftete Wimpel, flam-me de fourragère genannt, hatte alsGrundfarbe grün, gelb und rot, analogzu den Hauptfarben der Fourragères,mit einer aufgenähten Silhouette desCroix de Guerre. Da aber kein Schiffmehr als drei Citations erhielt, wurdender gelbe und der rote Wimpel nie ver-liehen. Die Wimpel werden am Bug-spriet befestigt (Abb. 12). Die Einführung eines Wimpels für dasFourragére TOE zwischen den Weltkrie-gen erfolgte nicht, aber mit einemRundschreiben vom 09. November1940 wurde ein grüner Wimpel mit ei-nem roten CG anstelle eines gelben fürzwei und drei Citations des CG 1939eingeführt. Mit der Entscheidung desVerteidigungsministers vom 21. Okto-ber 1953 dürfen die Wimpel sowohlam Marineheim, am Stützpunkt alsauch an den Flugzeugen der Marine-fliegerstaffeln angebracht werden.17

Am 02. Juni 1954 wurden dann auchdie Wimpel für das Fourragère TOE ein-geführt. Anstelle eines Fourragères ander Spitze der Fahne der Marineeinhei-ten ist auch oftmals der Wimpel unter-halb der Fahne angebracht.

Trageweise heute

Die heutige Trageweise unterscheidetsich nur sehr wenig von den Vorschrif-ten aus der Zeit des Ersten Weltkrieges.Während Paraden und Wachen wird

das Fourragère en bataille, das untereEnde am Knopfloch vorne, am tenuede parade/tenue de cérémonie getra-gen. Bei Ordensverleihungen wirdmeist auf diese Trageweise verzichtet,da sie als störend bei der Ordensan-bringung an der linken Brust empfun-den wird. Die Anbringung des Fourra-gères am Knopf der Schulterklappe hatden Grund, dass einige Soldaten zufaul sind, sich den zusätzlichen Knopfunter die Schulterklappe zu nähen. An-stelle der Schlaufen und des zusätzli-chen Knopfes werden auch Klettver-schlüsse benutzt, die an die Schlaufenangenäht sind, was aber nur bei derTrageweise Schulter-zu-Schulter funk-tioniert. Dies trifft beim tenue de sortiezu.Am tenue de combat (Kampfanzug)gibt es beide Trageweisen, da derKampfanzug sowohl bei Paraden alsauch bei anderen Veranstaltungen wiedem „Tag der offenen Tür“ o.ä. getra-gen wird. Im Einsatz wird das Fourra-gère nicht am Kampfanzug getragen.

Die verschiedenen Fourragères

La fourragére simple 1916Im Anhang zum Circulaire de 21 avril1916 ist das Fourragère als eine corde-lette (Baumwollschnur) mit 6 mmDurchmesser beschrieben, zu einemZopf mit drei Strängen geflochten, diemit einem Knoten und einer Metallspit-ze endet. Die Schnur ist grün mit rotvermischt und erinnert an die Farbendes Bandes des Croix de Guerre, spätergelb mit grün nach dem Band der Me-daille Militaire und scharlachrot nachdem Band der Legion d´Honneur. DieLänge der Schnur misst 3,25 m. Amoberen Ende befindet sich eine Zungeaus zwei Lagen Stoff in den Farben derUniform mit einem eingenähtenKnopfloch, die Maße betragen 25 x 35mm. Hier beginnt 7 cm von der Zungeentfernt der geflochtene Zopf mit einerLänge von 57 cm, an dessen Ende sich7 cm weiter eine aus drei kleinenSchnüren geflochtene 1 mm dicke gan-se (Schlaufe) anschließt, entweder rotoder grün, deren Umfang 60 mm be-trägt. Anstelle der Schlaufe wurdeauch aus der untersten Schlinge desgeflochtenen Zopfes ein volant (Rad)oder anneau (Ring) herausgezogen,der am Knopf befestigt wurde. Weitere7 cm zum Ende hin formt die Schnureinen 35 mm langen noeud quatretours, einen vierfachen Überhandkno-ten, auch bekannt als Kapuzinerkno-ten. 5 cm weiter endet das Fourragèremit dem ferret (Metallspitze). Das Ende

70 Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 78 (April 2012)

Abb. 19: Die Spitzen der Fourragères sind wie die Rangabzeichen der Cavaleriesilbern. Das Kepi trägt am oberen Rand ab dem Dienstgrad Adjudant die Paspe-lierung der entsprechenden Streifen des Dienstgrades, hier Capitaine.

Abb. 20: Ein Legionär der 13. DBLE mitdem Fourragère MM mit einer einfa-chen Olive 1939 und dem FourragèreTOE (Sammlung Gerd Häsler, Weitin-gen).

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der Schnur wird mit dem oberen Teilder 65 mm langen Metallspitze, in dersich kleine Löcher befinden, zusam-mengenäht und diese Verbindungsstel-le dann mit einem 11 mm breiten Ringüberdeckt. Das Aussehen änderte sichinsofern, als dass die Flechtung schondirekt am nachträglich hinzugefügtenTrèfle beginnt.

La fourragère double 1918Das Fourragère double, das im Rund-schreiben vom 11. September 1918 (4emodificatif du 11 septembre) nur kurzerwähnt wird, wurde erst nach dem30. Mai 1919 näher beschrieben. Esbesteht aus denselben Elementen wiedas Fouragère simple, runde Kordel mitFlechtung, Knoten und Metallspitze,aber mit folgenden Unterschieden: Diebase, die scharlachrote Kordel für dasFourragère LH, ist nun 4,80 m lang undendet mit einem trèfle (oder auch no-eud hongrois18), einer Schnürung inKleeblattform, an der sich anstelle derStoffzunge nun eine Schlaufe zur Be-festigung befindet. Das geflochtene

Stück ist 77 cm lang und unter demKleeblatt ist eine 70 cm lange zusätzli-che einfache Kordel, die nicht gefloch-ten ist, volant oder tour de bras ge-nannt. Kleeblatt und Volant wurdenvon den fourragère fantaisie übernom-men.Beim branche superieur ist die grün-ro-te Kordel nur noch 2,30 m lang, dasgeflochtene Stück mit 40 cm kürzer alsbeim Fourragère simple und das obereEnde, an dem nun die Stoffzunge fehlt,ist mit dem Kleeblatt vernäht.

La fourragère spéciale aux couleurde la croix de guerre Théâtresd’Opérations Extérieurs (TOE)Der Waffenstillstand am 11. November1918 markierte nur das Ende derKampfhandlungen in Europa, aber esverhinderte nicht, dass französischeTruppen weiterhin im Fernen Ostenund in Marokko in militärische Ausei-nandersetzungen verwickelt waren. Dadas Croix de Guerre 1914–1918 nurfür den Grande Guerre (Weltkrieg) ge-stiftet wurde, war es nötig, ein weiteresKriegskreuz zu schaffen. So wurde am30. April 1921 das Croix de Guerre desThéâtres d’Opérations Extérieurs ge-schaffen. Die Farben des Bandes sindhellblau und rot. Am 09. Juli 1925 wur-de das Fourragère Croix de Guerre TOEgestiftet, das analog zum CG 1914 dasgleiche Aussehen hat, aber in den Far-ben des Bandes des CG TOE gehaltenist. Dieses Fourragère wurde ebenfallsnach der zweiten Verleihung des CGTOE mit Palme überreicht. Mit demRundschreiben vom 30. Dezember1926 wurde, um bei der inzwischennotwendigen höheren Stufe, demFourragère MM, eine Verwechslungmit dem Fourragère des Ersten Welt-krieges zu vermeiden, eine Olive einge-führt, die am Fourragère MM (für dievierte und fünfte Palme) zwischen Kno-ten und Metallspitze getragen wird.Diese Olive ist hellblau, mit rot längsgestreift. Das Rundschreiben vom 27.November 1954, bedingt durch den In-dochinakrieg, reglementiert, analogzum Fourragère 1914–1918, ebenfallsein Fourragère LH mit Olive TOE (fürsechs, sieben und acht Palmen) und einFourragère double (für neun, zehn undelf Palmen) mit Fourragère LH als basemit roter ungeflochtener Kordel und ei-nem Fourragère TOE als branche supe-rieur. Beide Fourragères sind ohne Oli-ve. Das Fourragère LH mit Olive TOE wurdenur zweimal verliehen, eine Verleihungerfolgte davon an das 2. BEP. Letztereswurde nie verliehen (Abb. 13).

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Abb. 21: In den 1960/70ern trugen dieAngehörigen der 13. DBLE eine nichtreglementierte geteilte Olive mit einerzusätzlichen weißen Scheibe in derMitte. Ende 1946 wurde durch denKommandanten LCL de Sairigne (Au-gust 1946–Februar 1948) ein neues Re-gimentsabzeichen geschaffen. DasCroix de Lorraine, das Symbol der frei-en französischen Kräfte im ZweitenWeltkrieg, erinnert an die Herkunft der13e DBLE. Die Farben grün und rot unddie siebenflammige Granate sind dietraditionellen Zeichen der Legion, derDrachen evoziert Indochina.33

Abb. 22. Hans Neuhausen war mit dem3. REI, 2. Bat., 5. Cie. von November1950 bis Dezember 1954 in Indochina.Er trägt das Fourragère triple mit demFourragère TOE. „Ich bin stolz daraufein Legionär gewesen zu sein!“ (Foto:Hans Neuhausen).

Abb. 23: Das erste Regimentsabzei-chen des 3. REI 1928 – mit dem Four-ragère double. Die Verwendung vonmetallenen Verbandsabzeichen be-gann inoffiziell Mitte bis Ende der1920er. Das Abzeichen trägt die Zahldrei des inzwischen zum 3. REI umbe-nannten RMLE und entstand 1928 inMarokko, wo das Regiment zu diesemZeitpunkt stationiert war.34 Nimmtman das Fourragère double weg, sostellt das Abzeichen einen Totenkopfdar.35

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Das Fourragère bezieht sich auf einebestimmte und zeitlich befristete Peri-ode und beinhaltet nur Citations diesesbetreffenden Zeitraums. Eine Additionmehrerer Citations aus unterschiedli-chen Konflikten, um eine höhere Stufedes Fourragères zu erlangen, ist nichtmöglich. Trägt nun eine Einheit einFourragère CG und ein FourragèreTOE, so ist dies kein fourragère doublesondern lediglich deux fourragères, al-so zwei Fourragère, oder auch fourra-gère double tresse genannt.

La fourragère aux couleur de rubande la Croix de Guerre 1939–1945Das Croix de Guerre 1939–1945 wurdeam 26. September 1939 geschaffenund gleicht im Aussehen dem des Ers-ten Weltkrieges, lediglich steht die Zahl1939 auf der Rückseite und das Bandweist keine sechs sondern nur vier grü-ne Streifen auf.19 Das Fourragère be-rücksichtigt alle Citations ab dem 02.

September 1939. Die Form und die Far-ben des Fourragères 1914–1918 sindgeblieben, aber um beide Weltkriegs-Fourragères zu unterscheiden, wurdeein weiteres System mit Oliven einge-führt. Das System erscheint auf denersten Blick kompliziert, ist aber rechteinfach:! Hat eine Einheit nur das Fourragère

1914–1918 erhalten, egal welcheStufe, dann trägt es weiterhin diesesFourragère ohne Oliven.

! Erhielt eine Einheit sowohl das Four-ragère 1914–1918 als auch das Four-ragère 1939–1945, dann war vorge-sehen, dass es in diesem Fall die hö-here der beiden Fourragères trägt,egal in welchem der beiden Kriegediese Stufe verliehen wurde. DiesesFourragère trägt zwei Oliven. Die un-tere Olive an der Metallspitze zeigtdie erhaltenen Citations des Ersten,die obere Olive am Knoten die desZweiten Weltkrieges an. Durch Nach-

lässigkeit oder Unwissenheit kamund kommt es immer wieder zu einerfalschen Anordnung der Oliven oderdazu, dass die geteilten Oliven aufdem Kopf stehen.

! Erhielt eine Einheit nur das Fourragè-re 1939–1945, dann trug es dasFourragère 1914–1918 in den Far-ben grün mit rot bzw. die höherenStufen mit der rot-grünen Olive für1939–1945.

Bei Einheiten, die erst nach Ende desErsten Weltkrieges oder auch demZweiten Weltkrieg aufgestellt wurden,fehlen auch gelegentlich die Oliven, daman eine Differenzierung für unnötighielt. So ist z. B. beim 1. BEP oft einFourragère MM ohne Olive TOE zu se-hen, da dieses Bataillon erst 1948 auf-gestellt wurde. Im Circulaire du 20 avril 1945 heißt eswiederum, dass ein Fourragère für nureinen Krieg bestimmt und zeitlich be-grenzt ist. Es können daher keine Cita-tions des CG 1914 und des TOE mit ad-diert werden, die in einem anderenKonflikt erhalten wurden, um eine hö-here Stufe des Fourragère zu erlangen.Man findet auch rot-grüne Fourragèresin den Farben des CG 1939–1945, dieaber in keinem offiziellen Reglementzu finden sind (Abb. 14).20 21

Für den Zweiten Weltkrieg wurdenbeim Heer ein Fourragère LH und sechsFourragère MM, darunter eine an die13. DBLE, verliehen. Die Marine errangein Fourragère LH und vier FourragèreMM, die Luftwaffe vier Fourragère LHund acht Fourragère MM.

La fourragére de l´Ordre de la Libé-rationAm 23. Februar 1996 stiftete PräsidentJacques Chirac ein Fourragère in denFarben des Bandes des Croix de la Libé-ration schwarz und grün. Dieses Four-ragère wird nicht nach Citations verlie-hen und es gibt keine höheren Stufenund keine Oliven. Man wollte damitdas Andenken an die Compagnons dela Libération, die Träger des Croix de laLibération, erhalten.22

Das Fourragère ist ähnlich gestaltet wiedie bisherigen, nur, dass nun keine ge-flochtene Kordel vom Kleeblatt abgeht,sondern zwei nebeneinander laufenderunde Schnüre in den Farben grün mitschwarz. Diese sind 66 cm lang, hiersitzt die untere ganse (Schlaufe zumEinhängen am Knopf). Am unteren En-de befindet sich ebenfalls eine Metall-spitze mit Ring, die in den Farben derUniformknöpfe und Dienstgradstreifengehalten sind, sowie der vierfacheÜberhandknoten.

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Abb. 24. Urkunde der Citation à l´ordre de l´armee für des 3. REI für die erstePalme TOE 31.05.1947 (www.more-majorum.de).

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Am Knoten ist eine 11 mm breite und21 mm lange Miniatur des Croix de laLibération befestigt. Diese zeigt dasCroix de Lorraine, das Symbol der frei-en französischen Kräfte im ZweitenWeltkrieg (Abb. 15).Das Fourragére CL ist Bestandteil derUniform und wird nach denselben Vor-schriften von 1916 getragen wie dieanderen Fourragères. Hat eine Einheitschon ein oder mehrere Fourragères,so wird das Fourragère CL an der linkenSchulter an erster Position, ausgehendvom Schulterrand, getragen. Auch hierkennt man nur deux fourragères undkein fourragère double.Während der Feierlichkeiten am 18. Ju-ni 1996, dem Jahrestag von General deGaulles BBC-Radioansprache in Lon-don 1940, verlieh Präsident JacquesChirac auf dem Mont Valérien, einerFestungsanlage bei Paris, in der sichseit dem 18. Juni 1960 die nationaleGedenkstätte Mémorial de la FranceCombattante befindet, an achtzehnEinheiten, die das Croix de la Libérationwährend des Zweiten Weltkrieges er-halten hatten, das Fourragère de l´Ord-re de la Libération. Es waren dies neunEinheiten des Heeres, darunter die 13.DBLE, sechs Luftwaffen- und drei Mari-neeinheiten.

La fourragère Croix de la valeur mi-litaireDas Croix de la valeur militiare wurde1956 gestiftet und deckt alle Théâtresd’Opérations Extérieurs ab, die außer-halb des Geltungsbereiches des Croix

de Guerre liegen. Es wird ebenfalls mitSternen und Palmen verliehen. DasFourragère wurde mit dem Circulaire13913/SBDC/DECO du 28 novembre2011 gestiftet.Das Fourragère ist in den Farben desBandes des CVM gehalten. Zwei ne-beneinander laufende runde rot-weißeSchnüre bilden vom Tréfle kommendden oberen Teil des Fourragères. Dasuntere Ende hat ebenfalls die Metall-spitze und den Knoten, auf dem sichnun eine Bandauflage mit dem Namendes Théâtres befindet.Auch hier müssen wieder mindestenszwei Palmen verliehen werden, um dasFourragère zu erhalten. Die Citationsmüssen sich aber auf ein und dasselbeEinsatzgebiet beschränken und könnenwie bei den anderen Fourragères auchhier nicht addiert werden.Für diesen Typ hat sich lediglich das Oli-vensystem geändert. Für zwei und dreiCitations wird das Fourragère ohne Oli-ve getragen, für vier und fünf Citationsdie Olive in den Farben der MedailleMilitaire. Für sechs und sieben Citati-ons ist die Olive geteilt, der untere Teilin den Farben der MM und der obereTeil rot für das Band der LH. Bei achtund neun Citations gibt es eine einfa-che Olive, komplett in den Farben derLH. Ab zehn Citations ist die Olive wie-

der geteilt, die untere Hälfte in den Far-ben der MM, die obere Hälfte in denFarben der LH, in der Mitte liegt eineweiße Scheibe.Zwei Wochen vor der offiziellen Stif-tung am 11. November 2011, dem Tagder französischen Feierlichkeiten zumWaffenstillstand des Ersten Weltkrieges1918, dekorierte Präsident Nicolas Sar-kozy erstmalig zwölf Einheiten mit demneu geschaffenen Fourragère auxcouleurs du ruban de la Croix de laValeur Militaire, die sich in Afghanistan(Operation Pamir), der RepubliqueCôte d’Ivoire (Operation Licorne) undLibyen (Operation Harmattan) ausge -zeichnet hatten. Das 2. REG bekam am03.01.2012 in Saint Christol vonVerteidigungsminister Gérard Longuetdas CVM mit Palme an die Cravategehängt. Das Regiment nimmt seit2008 an der Operation Pamir inAfghanistan teil.

Verleihungen an ausländischeEinheiten

Für den Ersten Weltkrieg erhielten eineamerikanische und eine portugiesischeEinheit das Fourragère MM. Eine russi-sche, eine englische und 25 amerikani-sche Einheiten wurden mit dem grün-roten Fourragère des CG 1914 ausge-

Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 78 (April 2012) 73

Abb. 25: Die Aufnahme stammt ausder Mitte der 1990er. Die beiden Le-gionäre des 3. REI tragen das Fourragè-re triple zum Tenue de combat (Kampf-anzug).

Abb. 26: Colonel Laimay bei der Fahnenweihe 1950 in Phu Lu. Gut zu erkennensind die drei CG mit den einzelnen Palmen an der Cravate der Fahne (www.mo-re-majorum.de).

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zeichnet.23 Mit einem Fourragère fürden Zweiten Weltkrieg wurden aus-schließlich amerikanische Einheitenausgezeichnet. Sieben erhielten dasFourragère MM und 75 wurden mitdem Fourragère in den Farben des CG1939 ausgezeichnet.24 Die amerikani-sche Ausführung hat etwas abwei-chende Maße gegenüber der französi-schen und am oberen Ende kein Trèflesondern eine Schlaufe, wobei US-Sol-daten auch das französische Originaltragen.

Die an Einheiten der Fremden-legion verliehenen Citationsund Fourragères25

Regimenter mit Citations, aber oh-ne Fourragère:1er Régiment Étranger: Croix deGuerre 1939–1945 mit einer Palme.4e Régiment Étranger: Croix deGuerre 1939–1945 mit einer Palme. 1er Régiment Étranger de Génie:Croix de Guerre des T.O.E. mit einerPalme aus dem Golfkrieg, als es noch

das 6e Régiment Étranger de Génie(1984–1999) war.Regimenter mit Fourragères:2eme Régiment Etranger de Génie:Croix de Valeur Militaire mit einerPalme, Operation Pamir Afghanistan2. Régiment Étranger d’Infanterie:Das 2e REI, das in Nimes stationiert ist,wurde während des Indochinakrieges(1946–1954) mit zwei Palmen aus -gezeichnet und trägt seither das Four-ragère TOE. Im zweiten Golfkrieg1990/91 kam eine dritte Palme hinzu.

74 Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 78 (April 2012)

Fourragère CG 1914–19182. Regiment de Marche du 1er Regiment Etranger (Citations 08.09.1915, 28.01.1916) 2. Regiment de Marche du 2e Regiment Etranger (1916) Régiment de marche de la Légion étrangère (21.04.1916, remise 05.06.1916)Bat. de la Légion étrangère du 1er régiment de marche d’Afrique (21.09.1917) Bataillon de la Légion étrangère du 1er régiment de marche d’Afrique (21.09.1917)

Fourragère CG TOE4e escadron (escadron Landriaux) du 1er régiment étranger de cavalerie (12.03.1926) 3e bataillon du 2e régiment étranger d’infanterie (07.02.1927) 8e bataillon du 1er régiment étranger d’infanterie (21.04.1927) 6e bataillon du 1er régiment étranger d’infanterie (02.07.1927) 3e régiment étranger d’infanterie (15.06.1950)1er bataillon étranger de parachutistes (18.05.1951, 14.07.1951)1er régiment étranger de cavalerie (08.07.1952, 27.12.1952) 2e bataillon étranger de parachutistes (08.07.1952, 10/1952)1er bataillon du 2e régiment étranger d’infanterie (18.11.1952, 17.02.1953)1er bataillon du 5e régiment étranger d’infanterie (18.11.1952) 2e régiment étranger d’infanterie (17.02.1953)13e demi-brigade de Légion étrangère (19.05.1953) 1er groupe d’escadrons du 1er régiment étranger de cavalerie (19.05.1953) 3e bataillon du 5e régiment étranger d’infanterie (19.01.1954) 5e régiment étranger d’infanterie (17.02.1954)

Fourragère CG 1939–194522e Régiments de Marche de Volontaires Étrangers (1940)1er régiment étranger de cavalerie (18.09.1946) Régiment de marche de la Légion étrangère (21.03.1947)

Fourragère MMRégiment de marche de la Légion étrangère (12.06.1917)13e demi-brigade de la Légion étrangère (18.09.1946) 13e demi-brigade de la Légion étrangère (17.03.1956, 30.04.1956) – TOE2e bataillon étranger de parachutistes (13.07.1954, 18.08.1954) – TOE 1er bataillon étranger de parachutistes (19.02.1954, 13.09.1954) – TOE 3e régiment étranger d’infanterie (17.03.1956) – TOE

Fourragère LHRégiment de marche de la Légion étrangère (20.10.1917, remise 03.11.1917) 2e bataillon étranger de parachutistes (06.06.1955, 14.07.1955) – TOE

Fourragère double LH+CGRégiment de marche de la Légion étrangère (Durchbruch an der Hindenburglinie 14.09.1918, remise 04.11.1918)

Fourragère CL13e demi-brigade de Légion étrangère (18.06.1996)

Tabelle 1: Einheiten der Fremdenlegion mit Fourragères29

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Des Weiteren trägt die Cravate des 2.REI noch ein Croix de Guerre 1939/45mit einer Palme, die das 22. RMVE1940 erhielt. Das 21. und 22. RMVE,die 1939 als 1. und 2. RMVE aufgestelltund im Februar 1940 umbenannt wur-den, sowie das 23. RMVE, das nur1940 bestand, gingen in das 2. REIüber. Das Band dieses CG trägt eineSpange mit der Aufschrift 22e R.M.V.E.Mit ca. 1300 Mann Personal ist das 2.REI das stärkste Regiment der Legion(Abb. 16 und 17).5. Régiment Étranger d’Infanterie:Als Regiment du Tonkin bekannt ge-worden, errang das 5e Régiment Étran-ger d’Infanterie im Indochinakrieg zwei-mal die Citation de l´ordre de l´arméeund wurde mit dem Fourragère TOE de-koriert, nachdem es schon während desZweiten Weltkrieges eine Palme erhielt.Ab 1963 war es als 5e Régiment Mixtedu Pacifique (5e RMP) auf Moruroa undHao in Französisch-Polynesien statio-niert, wurde 1984 in 5. RE umbenanntund 2000 aufgelöst (Abb. 18).1. Régiment Étranger de Cavalerie:Für seine Leistungen während des Golf-krieges 1990/91 wurde das 1er REC mitder vierten Palme zum CG TOE ausge-zeichnet, ist aber dennoch nicht be-rechtigt, das Fourragère MM mit einerOlive TOE zu tragen, da eine Additionvon Citations aus mehreren verschie-denen Kriegen nicht möglich ist. Ihreersten drei Palmen für das TOE stam-men aus dem Indochinakrieg. Bis dahintrug das 1. REC das FourragèreCG1914 mit einer einfachen OliveCG1939 für drei Palmen, die es fürSchlachten in Tunesien 1943 undKämpfe im Elsass und Stuttgart1944/45 erhielt. Das Regiment ist inOrange stationiert und umfasst ca. 900Mann (Abb. 19).13. Demi-Brigade de Légion Étran-gère: Die 13. DBLE wurde 1940 in Al-gerien während des Zweiten Weltkrie-ges aufgestellt und unter zunächstwechselnden Bezeichnungen einge-setzt. Für zwei Citations 1941 durftedie 13. DBLE das Fourragère CG 1914mit der einfachen Olive CG 1939 tra-gen. Für zwei weitere Citations 1943und 1945 wurde aus dem grün-rotenFourragère ein gelb-grünes in den Far-ben der MM, die Olive blieb. In Indo-china erwarb die Halbbrigade 1949und 1952 weitere Palmen und erhieltdas Fourragère TOE, das es nun zusam-men mit dem bisherigen als deux four-ragères trug. Im Oktober 1955 wurdedie 13. DBLE zweimal im Armeeberichtgenannt und hatte nun vier Palmen amCG TOE und das Recht, ein Fourragère

MM mit einer Olive TOE zu tragen. An-stelle dieses zweiten Fourragères MMwurde die Olive TOE an das schon vor-handene mit angehängt. Ein Anciender 13. DBLE äußerte einmal, dass daslediglich aus Kostengründen so ge-macht werde. Um anzuzeigen, dassschon im Zweiten Weltkrieg das Four-ragère MM erworben wurde, wird nundie einfache Olive CG 1939 geteilt, dieuntere Hälfte bleibt und die obere Hälf-te erhält die Farben der MM. Die OliveTOE bleibt ungeteilt, hier gibt es keinderartiges System. Da es in dieser Bri-gade sowohl Infanterie- als auch ge-panzerte Einheiten (Cavalerie) gibt,werden je nach Einheit goldene bzw.silberne Spitzen und Dienstgradabzei-chen getragen. Am 06. April 1945 er-hielt die Halbbrigade das Croix de la Li-bération und wurde am 18. Juni 1996zusammen mit 17 anderen militäri-schen Einheiten auf dem Mount Valé-rien mit dem Fourragère de l´Ordre dela Libération geehrt. Die 13. DBLE wur-de 2011 von Djibouti am Horn von Afri-ka in die Vereinigten Arabischen Emi-rate verlegt, sie hat eine Stärke von ca.800 Mann (Abb. 20 und 21).3. Régiment Étranger d’Infanterie:Nach mehreren Umstrukturierungen,Verlegungen und Namensänderungen(3. RE, 3. REI, 3. REIM und wiederRMLE) erhielt das 3. REI im Juli 1945endgültig seinen jetzigen Namen.

Neben dem RICM war das RMLE, auf-gestellt im November 1915, das einzigeRegiment im Ersten Weltkrieg, das einFourragère double erhielt. Beide sindbis heute die zwei höchstausgezeich-netsten Regimenter der französischenArmee. Nach dem Fourragère CG1914im Juni 1916, dem der MM im Juli1917 und dem der LH im September1917, wurde dem RMLE am04.11.1918 das Fourragère doubleLH+CG verliehen.Dem RMLE war es als erste französischeEinheit überhaupt gelungen, die Hin-denburglinie in Nordfrankreich, die bisdato als unüberwindlich galt, zu durch-brechen und trug somit entscheidendzur deutschen Niederlage bei. Dabeifielen 275 Legionäre, darunter 10 Offi-ziere, 1158 Legionäre wurden ver -letzt.26 Hierfür wurde das Regiment mitseiner neunten Palme ausgezeichnetund trägt seither das Fourragère dou-ble. Das 3. REI gedenkt diesem Ereignismit der fête de la fourragère am 14.September, dem Tag dieses Erfolges.27

Durch die drei Citations des CG1939griff hier wieder das Olivensystem. Dieeinfache rot-grüne Olive für das CG1939 und für die neun Citations desErsten Weltkrieges die geteilte OliveLH/CG1914 mit der weißen Scheibewurden an das Fourragère LH gehängt.Das RICM erhielt für zwei Citationsebenfalls diese beiden Oliven.

Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 78 (April 2012) 75

Abb. 27: CBA Georges Masselot, CDC des 2. BEP, beim Remise de la FourragèreMM am 18.08.1954 durch General Salan. Der General trägt auf dem linken Ober-arm das Rangabzeichen des Caporal-Chef honoraire de la Légion Étrangère(www.more-majorum.de).

Page 15: Michael Rauschert Die französischen Fourragèreslalegion.info/wp-content/uploads/2019/07/Fourrageres_MR.pdf · Er diente 21½ Jahre in der Fremdenlegion und nahm mit dem 1. REC,

Bemerkenswert ist, dass diese Einheitnicht nur die eigenen französische Re-gimentsauszeichnungen, sondern auchdie amerikanische Presidential Unit Ci-tation, ursprünglich Distinguished UnitCitation, die höchste amerikanischeUnit Citation, trägt. Das Blue badge,von den Legionären piscine (Schwimm-bad) genannt, wird als Bandspangeüber der rechten Brusttasche getra-gen. Die Fahne erhielt einen ebenfallsblauen Streamer mit der Aufschrift Rhine-Bavarian Alps, das ebenfalls de-korierte RICM hat die Aufschrift Rose-nau.Vier Citations während das Indochina-krieges brachten dem 3. REI 1950 dasFourragère TOE und 1955 das Fourra-gre MM mit der Olive TOE. Beide wer-den mit dem Fourragère double getra-gen, man spricht hier aber vom fourra-gère triple und nicht, wie analog beider 13. DBLE deux fourragères, vontrois fourragères.Das RICM errang ebenfalls das Fourra-gère MM, jedoch für fünf Citations. Ei-ne weitere sechste Citation für ihrenUN-Einsatz im Libanon 1978 wird nichtangerechnet, um somit das FourragèreLH zu erhalten. Dies wäre nicht regel-konform, da diese Citation nicht im sel-ben Konflikt verliehen wurde.Das 3. REI und das RICM tragen als ein-zige das Fourragère triple, mit identi-schen Fourragères und Oliven, jedochist das RICM mit 18 Citations auf Ar-

meeebene, zwei mehr als das3. REI, das höher ausgezeich-nete. Seit 1973 liegt das 3. REIin Französisch Guyana, es um-fasst etwa 600 Mann (Abb. 22bis 26).1. Bataillon Étrangèr de Pa-rachutistes: Das 1. BataillonÉtrangèr de Parachutistes wur-de im Juli 1948 aufgestellt. Alsdas Bataillon bei schwerenKämpfen aufgerieben wurdeund fast 500 Tote oder Ver-misste zählte, wurde es, nach-dem es bereits im Oktober1950 quasi aufgehört hatte zuexistieren, am 31. Dezember1950 offiziell aufgelöst und imMärz 1951 wieder neu aufge-stellt. Das Bataillon errang imIndochinakrieg insgesamt fünfPalmen und ihm wurde hierfüram 14.07.1951 das FourragèreTOE von Maréchal de Lattre deTassigny an die Fahne gehängt.Im Februar 1954 wurde vonVerteidigungsminister Plevendas Fourragère MM mit OliveTOE verliehen. Im Januar 1955

verließ das 1. BEP Indochina und wurdeim September 1955 zum 1. REP, welchesdann nach der Teilnahme am Putsch inAlgerien am 30. April 1961 endgültigaufgelöst wurde.2. Bataillon Étrangèr de Parachu-tistes: Aus der 2. und 3. Kompanie des4. REI wurde im März 1948 in Marokkodas 2. BEP aufgestellt und hat im März1949 seinen ersten Einsatzsprung inKambodscha. Nach der ersten Palme1950 erfolgte am 30. April 1952 durchMinister de Chévigné, einem Compa-gnon de la Libération, das Remise de laFourragère TOE, 1954 folgte das Four-ragère MM. Zum 14. Juli 1955 wirddem 2. BEP eine besondere Ehre zu Teil.Als einzige in Indochina eingesetzteEinheit bekommt das Bataillon dasFourragère der Légion d´Honneur anseine Fahne verliehen. Das letzte Luft-landemanöver führte das 2. BEP imSeptember 1955 durch, verließ dannam 01. November 1955 Indochina inRichtung Algerien und wurde einenMonat später zum 2. REP. Für die er-folgreiche Rettung von über 2000 Zivi-listen 1978 in Kolwezi erhielt das 2.REP mit dem Croix de la Bravoure Mili-taire Zaïroise die siebte Palme.28 DasRegiment hat eine Stärke von etwa1200 Mann und ist in Calvi auf Korsikastationiert (Abb. 27 und 28).Danksagung:Der Autor bedankt sich für die freund-liche Genehmigung zur Veröffentli-

chung der Bilder und Grafiken bei fol-genden Personen und Institutionen:Lars Metzger (www.more-majorum.de); Sammlung Gerd Häsler, Weitin-gen; Thomas Gast; Hans Neuhausen;Chris Boonzaier (www.kaiserscross.com); Gazette des Uniformes, Rédac-teur en chef magazine Uniformes Lau-rent Berrafato; Lieutenant Cédric Saba-dotto, Officier communication du 2.REI, Nimes; Jean-Michel Roche (www.netmarine.net); Jean-Michel et CédricChamparnaud de Laval en Mayenne /Pays de Loire / France (www.premiere-guerre-mondiale-1914-1918.com),Verkäufer Gérard Rossi, http://fourra-geres.blogspot.com.

Quellennachweise:- Commandant Catalan: Les Fourrageres,

http://www.fncv.com/decorations/00_in-dex.html. Zitiert CATALAN.

- Gazette des Uniformes N° 6: LaLégion Étrangère: 1831/1945, Regi´Arms,Paris.

- Gazette des Uniformes N° 7: La LégionÈtrangère: De 1945 à nos jours, Regi´Arms,Paris.

- Gazette des Uniformes 184, Octobre2000, Regi´Arms, Paris.

- Kepi Blanc Magazine 428, Octobre 1983,Aubagne. Zitiert KEPI428.

- Kepi Blanc Magazine 737, Novembre2011, Aubagne. Zitiert KEPI737.

- Malcros, Christian: Insignes de la LegionEtrangere, S.I.H.L.E., Presses Képi Blanc1981.

- Militaria Magazine, N° 24, Septembre1987, Paris. Zitiert MM.

- Szecsko, Tibor : Le grand livre des insignesde la Légion Étrangère, IILE/SIHLE, 1991.Zitiert SCECSKO.

- Titeux, Béatrice & Jean-Francois: L`ArmeeFrancaise de 1945 à 2000, Guide d´Identi-fication des insignes tissus, Vol 7 Titresd´Epaule & Fourrageres, Verdun 2005. Zi-tiert TITEUX.

- Uniformes 278, Septembre/Octobre 2011,Regi´Arms, Paris.

- Windrow, Martin: Men-At-Arms 325, TheFrench Foreign Legion 1914-45, OspreyPublishing, 1999.

- http://fr.wikipedia.org/wiki/Croix_de_guerre_1914-1918_(France).

- http://fr.wikipedia.org/wiki/Croix_du_combattant.

- http://fourrageres.blogspot.com/.- http://www.france-phaleristique.com/cgt-

oe.htm.- http://www.france-phaleristique.com/

fourrag.htm.- http://www.netmarine.net/tradi/symboli-

que/fourrageres/index.htm.- http://www.netmarine.net/tradi/symboli-

que/fourrageresflammes/index.htm.- http://www.2ndbn5thmarines.com/his -

tory/fourragere.html.- http://commando-air-forum.forum2dis -

cussion.com/t11771-une-nouvelle-four-ragere-pour-les-unites-decorees-le-11-no-vembre-2011.

76 Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 78 (April 2012)

Abb. 28: Adjudant Thomas Gast36 mit demFourragère LH des 2. REP, auch hier entsprichtdie Paspelierung des Kepis den Streifen derSchulterklappen (Foto: Thomas Gast).

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- http://www.phaleristique.net/forum/view-topic.php?f=34&t=6551.

- http://fr.wikipedia.org/wiki/Fourrag%C3%A8res_fran%C3%A7aises.

- http://www.ordredelaliberation.fr/us_doc/4_3_1_fourragere.html.

- http://www.farac.org/php/article.php3?id_article=163.

- http://legioncavalerie.free.fr/fr/traditions2.htm.

- http://web.me.com/duronsoy2/13_DBLE/DRAPEAU.html.

- http://more-majorum.de.- http://www.légion-étrangère-asso.com/

forum/showthread.php?t=6496.- http://2rei.legion-etrangere.com/.- http://www.farac.org/php/article.php3?

id_article=184.- http://www.france-phaleristique.com/acc-

ueil.htm.- http://fr.wikipedia.org/wiki/2e_r%C3%

A9giment_de_marche_du_1er_r%C3%A9giment_%C3%A9tranger#D.C3.A9corations.

- http://www.more-majorum.de/samm -lung/uniformteile/ehrenschnuere.html.

- http://fr.wikipedia.org/wiki/Fourrag%C3%A8re.

- http://www.7flammes.com/legion-1rec-2.htm.

Anmerkungen:1 Abkürzungen:BBC British Broadcasting CorporationBCP Bataillon de Chasseurs à PiedBEP Bataillon Étranger de ParachutistesCBA Chef de Bataillon (entspricht dem

deutschen Rang eines Majors)CCS Compagnie de Commandement et

de SoutienCDC Chef de corpsCG Croix de GuerreCL Croix de la LiberationCVM Croix de la valeur militaireDBLE Demi-Brigade de la Légion ÉtrangèreFSI Formation de spécialité initialeLCL Lieutenant-Colonel (Oberstleutnant)LH Légion d´Honneur MM Medaille MilitaireRE Régiment Étranger REIM Régiment Étranger d’Infanterie de

MarcheREP Régiment Étranger de ParachutistesRI Régiment d´InfanterieRICM Régiment d´Infanterie Coloniale du

Maroc, ab 1958 Régiment d´Infante-rie-chars de Marine

RMLE Régiment de Marche de la LégionÉtrangère

RMVE Régiments de Marche de VolontairesÉtrangers

RMT Régiment de Marche de TirailleursTOE Théâtres d’Opérations Extérieurs2 Das CG1914 gibt es mit den rückseitigen

Inschriften 1914–1915, 1914–1916,1914–1917 und 1914–1918.

3 Siehe MM.4 Siehe CATALAN. 5 Anfang des 19. Jahrhunderts unter Na-

poleon I. wurde schon eine kollektiveAuszeichnung angedacht. Napoleon III.hatte am 18. Juni 1859 erlassen, dass Re-gimenter mit der Legion d´honneur aus-

gezeichnet werden sollen, wenn es ihnengelingt, die gegnerische Fahne im Kampfzu erobern.

6 Siehe MM.7 Dieses Bewahren der Tradition und das

Gedenken in Form des „Erbens“ der Aus-zeichnungen werden in einem Brief desVerteidigungsministers im März 1957noch einmal bekräftigt. Hier wird diesesVererben allerdings auf artgleiche Einhei-ten eingeschränkt.

8 http://www.netmarine.net.9 Siehe http://www.netmarine.net.10 Siehe CATALAN. 11 Dito.12 Siehe KEPI737. 13 Siehe CATALAN. 14 Siehe CATALAN. Während Catalan dies

als eine wenig glaubhafte, aber oft er-zählte Anekdote, deren Ursprung nichtmehr nachzuvollziehen ist, nennt, wirdes in der amerikanischen Internetliteraturüber die Geschichte der Fourragère, mitNennung von Larousse’s Grand Dictiona-ry of the XIX Century, als Quelle genannt.

15 Dito.16 Pucelles (Verbandsabzeichen), die ähn-

lich dem Verbandsabzeichen der Bundes-wehr auf Lederunterlagen am Knopf derrechten Brusttasche getragen werden,gab es während des Ersten Weltkriegsnoch nicht, sie kamen erst Mitte bis Endeder 1920er auf.

17 Siehe http://www.netmarine.net.18 Siehe CATALAN. 19 1941 änderte die Vichy Regierung das

Aussehen dahingegen, dass das Bandnun wieder wie das CG1914 sechs dickeStreifen (jetzt grün, wenig später silber-grau) und sieben dünne Streifen (jetztschwarz) hatte. Die Zahl auf der Rücksei-te lautet nun 1939–1940 (und die inoffi-ziellen Varianten 1941, 1942, 1943,1944, 1939–1941, 1939–1942, 1939–1943, 1939–1944, ebenso die InschriftÉtat Française.). General de Gaulle schufhierfür 1943 eine citation à l’ordre desForces Françaises Libres, eine palme envermeil (feuervergoldet). In Algerien führ-te General Giraud 1943 ein CG ein, dasauch CG Giraud oder auch CG d´Algiergenannt wurde und das sowohl mit demBand von 1914–1918 als auch mit demvon 1939 getragen wurde. Das Zeichender Republik (Kopf mit phrygischer Müt-ze) und die Inschrift Republique Françaiseauf der Vorderseite ersetzte er durch zweigekreuzte Fahnen und die Rückseite trugnun die Jahreszahl 1943. Nach der Be-freiung Frankreichs wurde am 07. Januar1944 das CG in der Form vom 26. Sep-tember 1939 wieder eingeführt.

20 Siehe TITEUX21 http://fr.wikipedia.org/wiki/Fichier:LTN_-

_13DBLE_-_1942.jpg: Ein Leutnant der13. DBLE mit einem nicht reglementier-ten rot-grünen Fourragère.

22 Nach der Stiftung durch General Charlesde Gaulle am 16. November 1940 inBrazzaville erhielten zwischen dem 29.Januar 1941 bis zur Einstellung der Ver-leihungen am 23. Januar 1946 insgesamt1038 Personen, darunter sechs Frauen,das Croix de la Libération. Von ihnen sind

heute noch 30 am Leben. (Stand06.01.2012 nach http://www.ordredela-liberation.fr/fr_doc/4_1_2_2.php), desWeiteren fünf Städte und Gemeinden,sowie 18 militärische Einheiten, insge-samt 1061 Compagnons de Libération(http://www.ordredelaliberation.fr/).Durch Umstrukturierungen wurde aus ei-ner Luftwaffen-Fallschirmspringereinheiteine Marineinfanterie-Fallschirmspringer-einheit, so dass aktuell zehn Lande-, fünfLuftwaffen- und drei MarineeinheitenTräger des Fourragères sind.

23 http://fr.wikipedia.org/wiki/Fourrag%C3%A8res_fran%C3%A7aises nenntnoch eine belgische Einheit als Dritte.

24 Das 12th Field Artillery Regiment erhieltdas französische Fourragère Croix deGuerre im Ersten Weltkrieg und das bel-gische Fourragère im Zweiten Weltkrieg.Das 104th Infantry Regiment erhielt inbeiden Weltkriegen das Fourragère Croixde Guerre. 434 Offiziere und Soldatendes 23rd Infantry Regiment, die an allendrei Schlachten beteiligt waren, für diediese Einheit mit dem Croix de Guerre1914 mit Palme ausgezeichnet wurden,dürfen das Fourragère als persönlicheAuszeichnung auch nach einem Wechselzu einer anderen Einheit tragen(http://en.wikipedia.org/wiki/Fourrag%C3%A8re).

25 Stand 2011.26 Siehe KEPI737. 27 Bilder der letzten Fête de la Fourragère

im September 2011 sind unterhttp://3rei.legion-etrangere.com/modu-les/photo/index.php?photo_theme=8 zufinden, oderKEPI737, Seiten 22f.

28 Rauschert, Michael: Die Legion über Kol-wezi. OuE 60, April 2009, S.86-93.

29 Die Tabelle erhebt keinen Anspruch aufVollständigkeit. Die unterschiedlichenZeitangaben kommen dadurch zustande,dass die verschiedenen Quellen keinekonkrete Angaben darüber machen, obes sich um den Tag des Ereignisses oderdie Veröffentlichung der Citation handeltbzw. den Tag der Verleihung des Fourra-gères an die Einheit/Fahne oder die Aus-gabe des Fourragères an die Soldaten.

30 http://www.netmarine.net. 31 Rauschert Michael: Hans Eberle – Ein Trä-

ger des Stern der Komoren. OuE Jahr-buch 2007, S. 103-106.

32 http://2rei.legion-etrangere.com/.33 Siehe SZECSKO. 34 Windrow, Martin: Men-At-Arms 325,

The French Foreign Legion 1914-45, Os-prey Publishing, 1999.

35 Siehe SZECSKO. 36 Thomas Gast ist u.a. der Autor von Die

Legion: Mit dem 2e REP in den Krisen-herden dieser Erde und Die Legion 2eB.E.P.: Die Fallschirmjäger im Indochina-Krieg, beide Motorbuchverlag (http://thomasgast.wordpress.com/2010/01/11/thomas-gast/).

Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 78 (April 2012) 77