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MinD -Magazin Die offizielle Zeitschrift von Mensa in Deutschland e. V. Juni 2010 Die Ente von nebenan Martin Söllig ist Mitglied bei MinD und bei der D.O.N.A.L.D. Das Chinesische Zimmer Ein Gedankenexperiment zur künstlichen Intelligenz Pangalaktischer Donnergurgler Ein Rückblick auf das JT in Dortmund Literatur und Malerei Kunstschaffende Ms und ihre Werke

MinD - mensa.deLeben ist zu kurz, um hindurchzurasen. Wenn man nicht manchmal stehen bleibt und sich umschaut, könnte man es verpassen.“ Das Leben ist, was du draus machst! Euer

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MinD-MagazinDie offi zielle Zeitschrift von Mensa in Deutschland e. V.

Juni 2010

Die Entevon nebenan

Martin Söllig ist Mitglied bei MinD und bei der D.O.N.A.L.D.

Das Chinesische Zimmer

Ein Gedankenexperiment zur künstlichen Intelligenz

Pangalaktischer Donnergurgler

Ein Rückblick aufdas JT in Dortmund

Literatur und MalereiKunstschaff ende Ms und ihre Werke

* *

Mairoth & Voigtmann – Text, Design und Layout

Max Voigtmann M.A.Redakteur und Grafiker

Babette Mairoth-Voigtmann Diplom-Designerin (FH)

Sigererstraße 8 – 81249 München

Telefon 089-87 18 11 20

www.mairoth-und-voigtmann.de

Wir stellen Designvom Kopf auf die Füße.

LogoVisitenkarteBriefpapierCorporate DesignIllustrationZeitungZeitschriftBroschüreFaltblattFlugblatt

WebseitePräsentationRechercheJournalismusRedaktionPressearbeitKorrektoratLektoratFotografieTextildesignSeminare

MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 3

* *

Editorial

Alle haben so ihre eigenen Ziele und Herausforderungen im Leben. Eine meiner seltsamen

Überlegungen war die, dass ich irgendwo im Universum in einer surreal anmu-tenden und teuer eingerichteten Lobby auf einem riesigen Sofa sitze und bei der freundlichen Bedienung einen Pangalak-tischen Donnergurgler bestelle. Ich habe es getan und ihn bekommen.* Ich wusste nicht, dass dieses Getränk auf der Mensa-JT-Spezialkarte stand, sondern hatte nur Gerüchte gehört; hätte ich es gewusst, wäre es weniger reizvoll gewesen. Aber genau dieser Reiz macht doch das Leben irgendwie aus.

Für manche mag das Leben aus einem riesigen Goldbarren bestehen, der in Zitronenscheiben gehüllt ist. Für andere ist es der Kick, immer etwas Neues oder Ungewöhnliches zu tun. Alle haben andere Ziele und Vorstellungen, wenn sie nach neuen „Herausforderungen im Leben“ suchen. Das Leben und der Sinn sind meiner Meinung nach unendlich komplex und nur individuell zu beant-worten. Was mich somit ganz besonders reizt: Nebenbei mal die Antwort darauf zu fi nden.

Heute Morgen ging ich über die Stra-ße und bekam einen Gesprächsfetzen zu hören: „Leben 2.0“. In der Tat leben viele von uns zumindest teilweise in einer anderen Welt. Manche Leben sind virtuell oder haben gar eine künstliche

Intelligenz, andere sind geschriebene, gemalte und gelebte Fantasie- und / oder Traumwelten. Manche Leben beherber-gen den Wunsch, die Realität mit Model-len erklären zu können. Andere glauben an ihr Leben. Wir freuen uns an neuem Leben und wir trauern um vergangene Leben. Und fast all das sogar in diesem MinD-Mag.

Aber wo man auch hinschaut, der Mensch schaff t es, in jedes Leben das Schöne und das Hässliche, das Gute und das Böse mitzunehmen. Jedes Leben scheint immer eine Mischung aus allem zu sein. Und ganz unabhängig voneinan-der haben alle ihren eigenen Horror und ihre eigenen wundervollen Momente, die man mit denen der anderen nur schwer vergleichen kann. Jedes Leben ist so vielschichtig und geheimnisvoll, wie man es sich nur vorstellen kann.

Vielleicht sind wir wirklich einfach nur geboren, um zu leben. Ferris Bueller gab dazu mal den folgenden Tipp: „Das Leben ist zu kurz, um hindurchzurasen. Wenn man nicht manchmal stehen bleibt und sich umschaut, könnte man es verpassen.“

Das Leben ist, was du draus machst!Euer

Titelbild: Die Trümmerbilder von Hans-Georg Weiss sind heute Zeitdokumen-te. (Hannover, Lange Laube, 19�7, Aquarell, 32 × 2� cm.)

Nicolai Meyer ist Chefredak-teur des MinD-Magazins.

Der Sinn des Lebens 2.0

* Sie hat nicht mal mit der Wimper gezuckt.

Mairoth & Voigtmann – Text, Design und Layout

Max Voigtmann M.A.Redakteur und Grafiker

Babette Mairoth-Voigtmann Diplom-Designerin (FH)

Sigererstraße 8 – 81249 München

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010� |

* ** *

Inhalt

MinD-Magazin 76Aktuelles

Editorial – Der Sinn des Lebens 2.0 3

Schwarzes BrettÜberregionale Termine 6Sommerfest im Ruhrgebiet 6Zimmer frei in Passau 6dem 6Spielepreis und -seminar 7EMAG-Update 7Nachwuchs im Mag-Team 7Testgutschein 2010 7

Von Ms für MsKein Lob der Intelligenz 8Streifzüge durch die Begabungs- forschung (XVI) | Der Einsatz zählt

Titelthema Leben zwischen den Panels 11Der Mensaner von nebenan | Martin Söllig frönt einer ganz besonderen Leidenschaft

Der Lieblingsgerichtegenerator 15Kochen mit Köpfchen | Wie überrasche ich mich mit minimalem Aufwand täglich selbst beim Mittagessen?

Gans ehrlich – offizielle Erklärung 17Empörende Unterstellungen entsetzen das Autorenteam

Gans ernsthaft – Richtigstellungen 18Das Autorenteam klärt auf

Bin ich ein Knoten? Und wenn ja, wie viele? 19Eine Einführung in die Netzwerkanalyse

Geheimnisvoller Gipfel des Gottesberges 22Naturphänomene | Im Land der Miniatur-Lavaströme

Titelthema Mensch gegen Maschine 24Künstliche Intelligenz | Das Gedanken-experiment des Chinesischen Zimmers

Nicht nur Mensa hat einen Sucht-Faktor 26Das kleine Hobby | Ballett ist alles – die große Liebe des „Sprung-Monsters“

Ich bau mir einen Schlager … 28Was dabei rauskommt, wenn man die Klappe zu weit aufreißt

Zwischen String-Tanga und String-Theorie 30

Kreative Ms und ihre Werke – Seiten 3� bis 39

* *

MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | �

* *

Interview | Vince Ebert bringt Physik als Kabarett auf die Bühne

Titelthema Spontanas 34Dichten auf Stichwort

Titelthema Begegnung im Zug 36Literatur

Titelthema Trümmerbilder und politische Zeichnungen 38Intelligente Qunst | Hans-Georg Weiss ist seit über achtzig Jahren kreativ

Perfektionismus nur noch als Lustgewinn! 40Scheer-Ware

Von klugen Mädchen und mysteriösen Mächten 41Rezensionen | Zwei Bücher von Ms – nützlich und spannend

Harry Potter und der Käfersaft 42Prismenfernglas | Sprachspiele in Filmen – vom „Großen Diktator“ bis „Rain Man“

Dann kam das Loch 43Für Juniors | Nach einer wahren Begebenheit

Bestialische Botanik 44Für Kinder | Von schlauen Steinen, leichtem Strom und guten Büchern

Im VereinNassentwicklung optional 47Der sechste internationale Fotowettbewerb von Mensa dreht sich ums Wasser

Dr. Ida Fleiß – ein Nachruf 48

MHNLest die MinD-Akademie! 49Die Tagungsbände der vergangenen Jahre – nicht nur für Teilnehmer interessant

Köln ruft – die documensa III kommt! 51

Zukunft mit H+ 52Transhumanismus-Seminar | Sind Transhumane die besseren Menschen?

Blick nach vornBlackjack in Dresden 54Juniors-Seminarwochenende 2010

Ski- und Spiele-Camp in Norwegen 56

IQ bedeutet „Im Qualm“ 57Kieler Grillen

Janz ruhig – es läuft … 58Berliner Sommerfest

RückspiegelTitelthema Üppiger Ruhrpott 60JT 2010 | Dortmunder Impressionen

Nur eines ist sicher … 69Das 2. MinD-Symposium zieht ein Fazit

Zwei starke Ms kämpfen sich durch 70Strongman 2010 in Weeze

StandardsRätsel

Antimagnetplatten 71Auflösung aus MinD-Mag 7� 72

Treffen & TermineFeste Treffen 73Variable Treffen 7�

Impressum & Adressen 77

Vorstand & Verwaltung 78

Oben: Rück-blick auf das JT in Dortmund

– Seiten 60 bis 69

Unten: Die ganse Wahrheit

– Seiten 17 und 18

dem Das MHN-Essen-Spielen-Team

(Die Teilnehmer des MHN-Seminars „Mit Essen spielt man doch“ hatten uns noch einen kleinen Artikel verspro-chen, und wir haben versprochen, ihn abzudrucken. Das haben sie uns ge-schickt. Wir kommen allerdings nicht umhin, zuzugeben, dass es sich bei „dem“ laut unserem Duden um einen kleinen Artikel handelt. – Die Red.)

Zimmer freiin Passau

Für das JT 2011 in Passau sind

bereits ab 1. Juli 2010 Zimmer-

reservierungen möglich. Auch

eine Webseite gibt es schon: http://

jt2011.mensa.de. Dort fi ndet ihr

weitere Informationen. Günter

Sommerfest im Ruhrgebiet

Am Samstag, 10. Juli 2010, begehen wir –die Aktiven des Ruhrgebiets, aus Ha-

gen und vom Niederrhein – ab 1� Uhr in Essen feierlich den langen Tag der Grillkohle und freuen uns über Gäste aus nah und fern! Nach dem Motto „Platz ist auch im größten Garten“ treff en wir uns auf Andrea Schwelms großer, überdachter Terrasse. Grillgut zum Eigenverzehr sowie eine Beilage (Salat, Gemüse, Kuchen …) für die Gemein-schaft bringt bitte jeder mit. Getränke und Grillkohle halten wir vor.

Anmeldung bitte über das eMVZ! Sabine Pawig-Sander

Überregionale Termine

18.–20. Juni 2010 Segeltörn auf dem Ijsselmeer

(Seite 6 in Mag 7�)

2�.–27. Juni 2010 Kieler Grillen (Seite �7)

10. Juli 2010 Sommerfest Ruhrgebiet in Essen

(siehe rechts)16.–18. Juli 2010 Juniohrs-Kommunikations-

seminar in Plön17.–23. Juli 2010 Sommerwoche-Nord für

Kinder in Holthausen (Seite �8 in Mag 7�)

17.–29. Juli 2010 MHN-Alpenradtour ; Start-

punkt voraussichtlich Konstanz

2�.–31. Juli 2010 Juniors-Sommercamp 1 in

Konstanz (Seite �9 in Mag 7�)

31. Juli–8. August 2010 MinD-Camp in Irrel in

der Südeifel (Seite �2 in Mag 7�)

1.–8. August 2010 Juniors-Sommercamp 2 in

Konstanz (Seite �9 in Mag 7�)

6.+7. August 2010 Sommerfest Mainz-

Wies baden in Wiesbaden

7. August 2010 Euregiogrillen in Aachen

8.–1�. August 2010 Sommerwoche-Süd für

Kinder in Possenhofen (Seite �8 in Mag 7�)

13.–1�. August 2010 MHN-Aktiventreff en in

Paderborn19.–22. August 2010 Berliner Sommerfest

(Seite �8)1.–3. Oktober 2010 Spieleseminar in Fron-

hausen (siehe rechts)

8.–11. Oktober 2010 Der 10.10.10 für Ms und

Anhang in Mühlhausen / Th üringen

28. Oktober–1. November 2010 Viertes Juniors-

Seminarwochenende in Dresden (Seite ��)

29. Oktober–1. November 2010 MinD-

Akademie in Köln-Riehl

28. Dezember 2010–1. Januar 2011 Silvesterfeier

in Stuttgart9.–13. Februar 2011 Neuntes Ski- & Burg-

Wochenende in Südtirol

6.–10. April 2011 Jahrestreff en in Passau

(siehe rechts)

Schwarzes Brett

EMAG-Update

Das EMAG in Prag rückt näher! Mitte April hat-ten sich bereits über 2�0 Ms aus 23 Ländern angemeldet. Inzwischen gibt es unter http://emag.mensa.cz/accommodation/ auch Tipps zum Über-nachten (ab einem Euro pro Nacht). Die aktuellsten Informationen, beispielsweise ein Link zur Face -book-Seite zum EMAG, fi nden sich stets unter http://emag.mensa.cz/news/. Katrin & Martin

Spielepreis und -seminar

Ab sofort können pro Person per E-

Mail an [email protected] bis

zu fünf Spiele für den MinD-Spielepreis

2011 nominiert werden; Kriterien siehe

spielepreis.mensa.de.

Bereits während der Abstimmungs-

phase für den Preis fi ndet vom 1. bis

3. Oktober 2010 in Fronhausen ein

MHN- / Mensa-Spieleseminar statt, auf

dem alle zur Wahl stehenden Spiele

zum Ausprobieren vorrätig sind.

Alexander Scivos

und Jochen TierbachTestgutschein 2010

Leider ist der Druckerei beim MinD-Magazin 7� ein Fehler passiert und der Gutschein für einen IQ-Test zum Weitergeben wurde nicht mitgedruckt.Der Gutschein für Mensa-Mitglieder wird daher mit diesem Magazin nach-geliefert! Der elfstellige Code aus dem Jahresbrief funktioniert natürlich in jedem Fall. Die Redaktion

Nachwuchs im Mag-Team

M it jedem Menschen ist etwas Neues in die Welt gesetzt, was es noch nicht gegeben hat, etwas Erstes und Einziges.“ (Martin Buber)

Wir freuen uns sehr über unser jüngstes Redaktionsmitglied Luzia Elke Sluka! Mit wachen Augen und grenzen-loser Neugier wird sie von nun an unser Redaktionsduo KaMa begleiten. Will-kommen, Luzia! Die Redaktion

MinD-Magazin 76 | Juni 20108 |

* ** *

Welche Eltern haben ihr Kind schon einmal für seine Fähig-keiten gelobt? Vermutlich die

meisten – wohl deshalb, weil sie glauben, dass dies das Vertrauen des Kindes in seine Fähigkeiten steigert und es so zu besseren Leistungen anspornt. Dem ist aber nicht unbedingt so: Die Fähigkeiten eines Kindes, vor allem die Intelligenz, zu loben, kann sich langfristig negativ auf seine Ziele, mit Leistungsverhalten ver-bundenen Emotionen und letztlich auch auf die Leistung selbst auswirken.

Die Forschergruppe um die amerika-nische Motivationspsychologin Carol S. Dweck erkundet, welche Ziele Menschen zu Leistung motivieren. Sie differenziert dabei zwei sogenannte „motivationale Zielorientierungen“: zum einen Lernzielo-rientierungen – etwas dazuzulernen und besser zu werden, was eher den Prozess auf dem Weg zur Leistung fokussiert

–, zum anderen Leistungszielorientie-rungen, bei denen die beobachtbare Leistung im Vordergrund steht.

Letztere lassen sich in Annäherungs- und Vermeidungsleistungszielorientie-rung differenzieren: Bei Ersterem will man zeigen, was man kann – insbeson-dere, dass man etwas besser kann als andere. Bei Letzterem hingegen geht es darum, zu verbergen, wenn man etwas nicht kann – also nicht so gut ist wie an-dere. Leistungszielorientierte sehen Test-situationen folglich als Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen (to prove their ability), während Lernzielorientierte darin eine Möglichkeit zur Kompetenz-steigerung sehen, indem sie etwas dazu-lernen (to improve their ability).

Konsequenzen motivationaler ZielorientierungenDiese unterschiedlichen Muster beein-flussen Kognitionen, Emotionen und Verhalten maßgeblich. Wie sie jedoch genau wirken, hängt davon ab, wie fähig man zu sein glaubt. Das wiederum wird durch die Umwelt geprägt. Ein Kind übernimmt zunächst die Ansichten der Eltern: Wenn diese sagen, es sei begabt, glaubt es das. Denn noch fehlen ihm die metakognitiven Fähigkeiten, um den komplexen Nexus zwischen Begabung, Anstrengung, Aufgabenschwierigkeit und Leistung zu begreifen.

Wer sich für fähig hält, wird darauf vertrauen, Erfolg zu haben und unter Beweis stellen zu können, was er kann. Solche Menschen setzen sich realistische Ziele, die sie erreichen können. Erfolg, der aufgrund der angemessenen Zielset-zung ja wahrscheinlich ist, ist für sie ein Beweis ihrer Fähigkeit. Sie schreiben das Ergebnis also solchen Ursachen zu, die in ihnen selbst begründet liegen.

Hält man sich dagegen für weniger fähig, überwiegt die Angst: Um nicht als dumm zu gelten, meidet man Heraus-

Kein Lob der Intelligenz

Der Einsatz zählt„Du bist ja schlau! Toll, dass du das geschafft hast!“

Das sollte doch das Vertrauen eines Kindes in seine eigenen Fähigkeiten steigern – oder etwa nicht? In diesem Artikel geht es um einen Klassiker der

Motivationspsychologie und die Frage, welche Art Lob kluge Menschen weiterbringt.

Ich freue mich wie immer auf eure Kommen-tare und Ideen! Mailt mir an [email protected].

* *

MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 9

* *

forderungen und setzt sich entweder zu niedrige oder zu hohe Ziele. Selbst im Erfolgsfall ist das dem Selbstwert weit-aus weniger zuträglich: Erreicht man ein niedriges Ziel, lag das an der leichten Aufgabe. Gelingt hingegen die schwere Aufgabe, kann das nicht an den Fähig-keiten liegen, schließlich lag die Latte eigentlich ja zu hoch; es war also Glück. In beiden Fällen liegt die Ursache für den Erfolg außerhalb der eigenen Person, was im Extremfall zu erlernter Hilflosigkeit führen kann – denn man hat den Erfolg nicht in der Hand!

Wie sieht es nun bei den Lernzielori-entierten aus, die sich verbessern wollen? Ihre Bilanz ist ähnlich positiv wie bei den Leistungszielorientierten, die sich als fähig einschätzen: Sie setzen sich anspruchsvolle, aber erreichbare Ziele. Denn nur durch etwas, was Anstrengung erfordert, kann man die eigenen Fähig-keiten ausbauen. Der entscheidende Unterschied: Bei den Lernzielorientierten sind die positiven Konsequenzen unab-hängig von der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Verbessern kann man sich immer, egal, auf welchem Niveau man anfängt.

Was aber, wenn man das Ziel verfehlt? Für Lernzielorientierte heißt das, dass ihre Strategie nicht gut gewählt war: Sie hätten sich etwa mehr anstrengen oder effizienter lernen müssen. Dieses Wissen können sie in zukünftigen Situationen nutzen. Für Leistungszielorientierte hin-gegen bedeutet ein Misserfolg, dass sie nicht fähig genug sind, um die Aufgabe zu bewältigen – ein echtes Problem!

Wie entstehen Zielorientierungen?Grundlage für beide Zielorientierungen ist das, was Dweck und Kollegen als „implizite Intelligenztheorien“ bezeich-

nen. Eine implizite Theorie ist eine naive Konzeption eines komplexen Konstrukts; diese kann Klischees, Stereotype und sonstiges Wissen beinhalten, das nicht notwendigerweise der Realität ent-spricht.

Lernzielorientierungen gehen mit der Theorie einher, dass Fähigkeiten modi-fizierbar sind und durch Anstrengung, Lernen und Ähnliches gesteigert werden können („incremental theory“). Leis-tungszielorientierte hingegen konzipie-ren Intelligenz als stabile Eigenschaft, als weitgehend festgelegte und somit nicht modifizierbare Ganzheit („entity theory“).

Wenn ein Misserfolg nun heißt, dass meine – nicht modifizierbare – Fähigkeit nicht ausreicht, kann man sich die Kon-sequenzen lebhaft ausmalen: Sobald die Anforderungen so hoch sind, dass man eigentlich etwas dafür tun müsste, gerät man in einen Konflikt, weil das Bewusst-sein fehlt, dass Fähigkeiten entwickelt werden können und müssen. Zum einen besteht die alte Überzeugung, dass man fähig ist; zum anderen muss der Misser-folg so interpretiert werden, dass einem eben diese Fähigkeit plötzlich abhanden gekommen ist. Mit anderen Worten: Bei Aufgaben, die voraussetzen, dass man das Lernen gelernt hat, werden selbst die Annäherungsleistungszielorien-tierten hilflos.

Streifzüge durch die Begabungsforschung (XVI)

Dipl.-Psych. Tanja Gabriele Baudson M. A. ist Hochbega-

bungs- und Kreativitätsforscherin an der Universität Trier. Bei Mensa in Deutschland e. V. engagiert sie sich als Beisitzerin für Hochbegab-tenforschung.

Über die Autorin

MinD-Magazin 76 | Juni 201010 |

* ** *

Schule fördert LeistungszielorientierungenEin zusätzliches Problem ist das Schul-system. Lehrkräfte vergeben die Noten nach einer sozialen Bezugsnorm – be-wertet wird anhand der Klassenleistung. Dies fördert jedoch Leistungszielorien-tierungen, da das Ergebnis und nicht der Prozess bewertet wird! Würde man die Noten am individuellen Fortschritt festmachen, wäre dies einer Lernziel-orientierung zuträglich. Denn die Kin-der lernen so, dass Erfolg Anstrengung voraussetzt.

Üblicherweise erhalten jedoch alle die gleichen Aufgaben, um sicherzustellen, dass jedes Kind das Ziel, beispielsweise die Addition im Hunderterraum zu be-herrschen, erreicht hat. Somit hat das Kind keine Möglichkeit, sich eigene Ziele zu setzen, um seine Möglichkeiten zu erproben.

Für Hochbegabte stellt sich dabei das Problem, dass die vorgegebenen Aufga-ben oft zu leicht sind. Sie erlauben gar nicht, die eigenen Grenzen zu erkunden. Sie müssen sich nicht anstrengen, um ihre Eins oder Zwei zu bekommen, und führen ihre Leistung deshalb notwen-

digerweise auf ihre stabile Fähigkeit zurück. Wenn dieses Attributionsmuster noch von den Eltern durch Loben der Intelligenz verstärkt wird, ist das fatal

– spätestens, sobald die Anforderungen steigen!

Das Schulsystem werden wir nicht von heute auf morgen ändern. Jedoch kann man durchaus gegensteuern: zum einen, indem man das Kind mit an-spruchsvollen und komplexen Aufgaben versorgt, die es fordern, zum anderen, indem man nicht die Fähigkeit, sondern den Einsatz lobt. Langfristig schafft das die besten Voraussetzungen dafür, dass hohes Potenzial auch ausgeschöpft wer-den kann.

Tanja Gabriele Baudson

Literatur:Dweck, C. S. & Leggett, E. L. (1988). A social-cognitive approach to moti-vation and personality. Psychological Review, 95, 2�6–273.Mueller, C. M. & Dweck, C. S. (1998). Praise for intelligence can undermine children’s motivation and perfor-mance. Journal of Personality and Social Psychology, 75, 33–�2.

Hallo liebe Ms! Ich (Enrico M6120) biete als Versicherungsmakler:

Unabhängige und kompetente Beratung in allen Versicherungsfragen.

Deutschlandweiter Service, der über den Verkauf von Versicherungen hinausgeht: Ich übernehme auf Wunsch die Vertragsbetreuung & Schadenmeldung – auch für schon bestehende Versicherungsverträge.

Ich „überrede“ euch nicht zu unnützen Versicherungen & empfehle bei Bedarf auch die Kündigung schon bestehender unnützer Verträge. Auch ungewollte Werbeanrufe gibt es nicht!

Mein Ziel ist die bestmögliche Beratung. Das verhilft mir zu zufriedenen Kunden & ist mein Rezept, um langfristig erfolgreich zu sein.

Es entstehen, wie auch bei „normalen Vertretern“, keine Gebühren durch mich.

Mein Motto: Nicht von Vertrauen reden – Vertrauen leben!

[email protected] ertrauen leben!www.versicherungsmakleronline.net

Streifzüge durch die Begabungsforschung (XVI)

* *

MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 11

* *

Leben zwischen den Panels

Martin Söllig frönt einer ganz besonderen Leidenschaft

Herzlichen Glückwunsch! Du bist frisch gekürter Träger des Professor-Püstele-Preises. Was hat es damit auf sich?Danke, dieser Preis ist tatsächlich eine besondere Ehrung für mich. Die Donaldistische Akademie der Wissen-schaften vergibt seit 1998 alljährlich einen Preis für die beste wissenschaft-liche Veröffentlichung, und dieses Jahr habe ich diesen „donaldistischen No-belpreis“ erhalten. Bei der gewürdigten Arbeit handelt es sich um mein Werk „Die Neffen“, das im Sommer 2009 als Sonderheft Nummer �7 der Vereinszeit-schrift der D.O.N.A.L.D.*, „Der Donal-dist“, erschienen ist.

Professor Püstele ist übrigens ein legendärer Entenhausener Forschungs-reisender, der das Land der viereckigen Eier entdeckt hat. Wobei man noch anmerken muss, dass die fraglichen Eier nicht viereckig und damit tetraederför-mig sind, sondern quaderförmig, also achteckig. Deshalb müsste es eigentlich das Land der achteckigen Eier heißen. Das ist ein alter Witz unter Donaldisten.

Du selbst bist bereits einige Jahre aus dem klassischen Comicalter raus und beschäftigst dich auch beruf-lich nicht damit. Wie kamst du zum Donaldismus?Wir pflegen zu sagen: „Donaldist wird man nicht, man ist es.“ Die Liebe zum Donaldismus kann man nicht erlernen, das ist einem schon in die Wiege gelegt. Mancher entdeckt es früher, mancher später.

Ich habe seit meiner Jugend viele Comics gelesen. Die Barks-Berichte aus Entenhausen fielen dabei mit ih-rem feinen Humor und niveauvollem Sprachwitz aus dem üblichen Rahmen,

das merkte ich schnell. Dennoch gab es zunächst andere Dinge im Leben, die meine Aufmerksamkeit beanspruchten: Abitur, Mathematik-Studium, Beruf in der IT, meine Frau, meine fünf Kinder und mein anderes großes Hobby, das Schachspiel.

Ich wusste damals schon, dass Enten-hausen in einer Vereinigung erforscht wird, und hin und wieder habe ich auch einige Ergebnisse dieser Forschung mit-

Eine Ehre, die länger währt als die wankel-mütige Gunst des Volkes: der Professor-Püste-le-Preis. – Fotos: D.O.N.A.L.D.

* Deutsche Organisation nichtkommer-zieller Anhänger des lauteren Donaldismus

Hallo liebe Ms! Ich (Enrico M6120) biete als Versicherungsmakler:

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Der Mensaner von nebenan

MinD-Magazin 76 | Juni 201012 |

* ** *

bekommen. Aber erst 2002, da war ich bereits 37 Jahre alt, trat ich anlässlich des 2�. Kongresses in Hamburg in die D.O.N.A.L.D. ein.

Wie sieht diese Forschung denn kon-kret aus? Laien stellen sich darunter möglicherweise ein paar Kindsköpfe vor, die unverbindlich über beliebige Disney-Comics parlieren.Ich muss doch bitten, es handelt sich hier um ernsthafte Wissenschaft. Und eine solche definiert sich über ihre Methodik, nicht über das Forschungs-

objekt. Viele Donaldisten sind in ihrem kommerziellen Dasein als Forscher tätig, schon das garantiert ein hohes wissen-schaftliches Niveau.

Als Grundlage für unsere For-schungen dienen uns die Bildberichte von Carl Barks zusammen mit den Texten von Erika Fuchs. Daran lässt sich nicht rütteln; was die beiden be-richtet haben, ist wahr; alle anderen Geschichten über Entenhausen sind fiktiv und reine Unterhaltungsliteratur. Zusammen sind das etwa 7 000 Comic-seiten, da kann man schon ein wenig forschen. Die Vorgehensweise ist genau wie in anderen wissenschaftlichen Diszi-plinen auch: Man liest die Primärlitera-tur, sammelt Belege, gleicht die eigenen Thesen mit der einschlägigen Sekundär-literatur ab und stellt die Ergebnisse den anderen Experten zur Diskussion.

Donaldisten interessieren sich für ungewöhnliche Themen, haben einen eigensinnigen Humor und üben sich mit Vorliebe in intellektuellen Ge-dankenspielereien – das erinnert an Mensa. Gibt es weitere Zusammen-hänge?In der Tat, Donaldisten sind schon ein originelles Völkchen und eine Ansamm-lung stadtbekannter Sonderlinge. Wie viele Mensaner begeistern wir uns für Themen, die der Normalbürger schnell als belanglose Zeitverschwendung abtun würde. Wir pflegen einen kulti-vierten Umgang mit der Sprache, ange-regt durch die grandiosen Wortspiele und geschliffenen Formulierungen unseres Ehrenmitglieds Erika Fuchs. Ganz nebenbei bin ich der festen Über-zeugung, dass viele Donaldisten locker bei Mensa eintreten könnten. Es gibt dort einige sehr helle Köpfe. Was die

Martin bei einer Rede von bestechender Einfalt und verblüffendem Scharfsinn.

* *

MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 13

* *

Donaldisten den Mensanern auf jeden Fall voraushaben, ist das selbstbewusste Auftreten in der Öffentlichkeit.

Wie ist es um das Thema Intelligenzfor-schung in Entenhausen bestellt? Trotz überwiegender Tollpatschigkeit zeigt Donald Duck vereinzelt genialische Momente. Ist er ein Underachiever?Na ja, der kleine Herr Duck ist sicherlich vieles, aber nicht hochintelligent. Donald hat sogar Schwierigkeiten, den Dulle-Test ohne Hilfe zu bestehen. Er zeigt zwar hin und wieder außergewöhnliche Bega-bungen, große Geschicklichkeit und be-eindruckenden Einfallsreichtum. Aber das ist praktische Kompetenz und hat nichts mit den beim Mensa-Test abgefragten Fähigkeiten zu tun. Seine Neffen sind ihm da deutlich überlegen, besonders dann, wenn sie ihre geistigen Ressourcen verei-nen. Aber auch hier sehe ich noch keine Anzeichen von Hochintelligenz, es han-delt sich lediglich um aufgeweckte Kinder.

Ansätze zur Hochbegabung zeigt da-gegen Dagobert, der auf dem mathema-tischen Gebiet des Geldzählens und Ge-winnausrechnens unschlagbar ist. Ebenso verfügt er über ein schier unglaubliches Gedächtnis, er kennt schließlich von allen seinen Geldscheinen die Nummern. Und dann ist da natürlich noch Daniel Düsen-trieb, an dessen Genialität ja wohl kein Zweifel besteht.

Du sprichst den Dulle-Test an, der als donaldistisches Pendant zum Mensa-Test fungiert. Welcher der beiden Tests hat dir mehr Kopfzerbrechen bereitet?Der Mensa-Test war schon heraus-fordernder. Der Dulle-Test ist für eine Mitgliedschaft in der D.O.N.A.L.D. die offizielle Aufnahmeprüfung. Aber das sollte man nicht allzu ernst nehmen, mir

Der Mensaner von nebenan

MinD-Magazin 76 | Juni 20101� |

* ** *

ist kein Fall bekannt, in dem jemand an diesem Test gescheitert ist. Man muss dabei runde und eckige Holzklötzchen in ein Brett mit passenden Vertiefungen einpassen, nachdem man vorher durch Drehen auf einem Drehstuhl in einen Zu-stand völliger Verwirrtheit versetzt wor-den ist. Diesen Test machte ein Doktor Dulle mit Donald, der ihn nur bestand, weil die Neffen ihm unerlaubterweise halfen. Donald wurde dadurch fälschli-cherweise für ein Genie gehalten, bekam eine verantwortungsvolle Anstellung und versagte dabei kläglich. Eine deut-liche Warnung, dass man Intelligenztests nicht überbewerten sollte.

Welche Eigenschaften oder Werte sind dir persönlich wichtiger als die „Test-intelligenz“ – und wie und warum bist du trotzdem bei Mensa gelandet?Oha, jetzt wird es philosophisch! – Die „Testintelligenz“ gehört zu mir und prägt meine Persönlichkeit, keine Frage. Aber Intelligenz alleine macht noch lange kei-nen klugen Menschen, man muss damit auch etwas Sinnvolles anfangen. Offen-heit, Neugier, Lernbereitschaft, aber auch Ehrlichkeit, Verständnis für andere, das Streben nach Weisheit – das sind alles Eigenschaften, ohne die Intelligenz wenig wert ist. Wenn jemand seine Intelligenz nur zum Erreichen des eigenen Vorteils einsetzt, dann ist mir das zuwider.

Mein Mensa-Eintritt ist das Resultat einer Selbstfindungsphase. Ich wusste schon immer, dass ich irgendwie anders bin als andere Leute und dass ich wohl auch ziemlich clever bin. Ich hatte mir allerdings nie klargemacht, was daraus alles folgt, wie sehr das mein tägliches Leben und den Umgang mit meinen Mitmenschen beeinflusst. Dann kam es zu einer privaten Krise, und in dieser Zeit

habe ich versucht, in mich hineinzubli-cken. Ein Schritt war der IQ-Test, den ich im November 2008 gemacht habe. Nach dem Eintritt habe ich mich dann ein wenig in den Foren betätigt, und da war auf einmal eine neue Welt: Lauter Leute, denen es ähnlich wie mir geht, in ver-schiedenen Stadien der Selbsterkenntnis und Reife. Einfach faszinierend. Mensa ist halt auch eine große Selbsthilfegruppe für Hochbegabte, und mir hat das alles wirklich geholfen.

Was können Mensaner von Entenhau-sen lernen?Eine Menge! Dass man das Beste aus sei-nen Fähigkeiten machen sollte. Dass man immer wieder aufstehen muss, egal, wie oft man hinfällt. Dass das Leben schön ist, auch wenn es manchmal ungerecht erscheint. Und ganz wichtig, wie schon der griechische Philosoph Eukalyptos vor 3 000 Jahren gesagt hat: Was des Men-schen Wille erstrebt, das erreicht er!

Ein schöner Abschlusssatz – herz-lichen Dank für das Gespräch, und „Duck auf“!

Das Interview führte Martin Dresler

Ein Mann wie Gustav Gans:intelligent, stets tadellos frisiert, und das Glück ist ihm hold.

Der Mensaner von nebenan

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Das Problem Viele Mensaner leiden nicht nur bei der Wahl des für sich selbst gemachten Mit-tagessens an Einfallslosigkeit, Langeweile und Lustlosigkeit. Psychologisch-theore-tische Herleitung: Der Mensch ist ein Ge-wohnheitstier. Dem kann auf einfachste Weise abgeholfen werden!

Die Lösung Geradezu billig und auch für einen in kulinarischen Fragen unerfahrenen Mensaner ohne größere geistige Über-anstrengung herzustellen ist der Lieb-lingsgerichtegenerator, den ich für euch in Form eines Nudelgerichtegenerators für 7776 verschiedene vegetarische Ge-richte entwickelt und getestet habe (was man an meinem Bauchumfang unschwer erkennen kann, denn 7776 verschiedene Gerichte hinterlassen eben Spuren). Aber im Dienste von Mensa opfert sich eben, wer kann.

Das PrinzipSechs verschiedene unterscheidbare Nu-delsorten werden kombiniert mit sechs verschiedenen grundsätzlichen Zutaten wie beispielsweise Blattspinat oder Au-berginen. Dazu kommen weitere drei von je sechs verschiedenen Komponen-ten, die leicht und preiswert zu kaufen

und in der kleinsten Single-Küche zu bevorraten sind. Alle passen in der jewei-ligen Kombination zueinander und ga-rantieren unterscheidbare Geschmacks- und Bisserlebnisse.

Das Geheimnis …… der chemisch-physikalischen Verän-derung der Zutaten durch Kochen oder Braten: Die Nudeln müssen gar sein (wie das geht, steht auf jeder Packung). Die Hauptzutaten können grundsätzlich alle in heißem Öl kurz angebraten wer-den; die Form, in die ihr das Gemüse schnitzt, ist reine Geschmackssache. Die restlichen Zutaten werden einfach mit

Der LieblingsgerichtegeneratorWie überrasche ich mich mit minimalem

Aufwand täglich selbst beim Mittagessen?

Kochen mit Köpfchen

Die Würfel be-stimmen, welche Zutaten verwen-det werden.

MinD-Magazin 76 | Juni 201016 |

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den Hauptzutaten vermischt, nach Ge-schmack vorher angebraten oder nicht. Mit Hilfe des Neocortex kann auch der Ungeübte entscheiden, dass man bei-spielsweise für zwei Personen bei einem Gericht Nr. 233�2 (Spiralnudeln mit Auberginen, Kapern, Schafskäse / Oliven und Sahne) nicht �00 Gramm Kapern

1 2 3 4 5!

Spaghetti/ Linguine Soja-Hack Cocktailtomaten,

halbiert Pepperoni Olivenöl

@

Spiralnudeln Artischocken-herzen Mandelsplitter Frisch geröstete

Zwiebeln Sahne

#

Tagliatelle Auberginen, kleingeschnitten Kapern Parmesan

Braune Butter mit frischem grünem

Pfeffer$

Spätzle Blattspinat ganz grob gehackt

Frischer Knoblauch

Schafskäse und Oliven Trüffelöl

%

Farfalle „Ratatouille“ (Gemüsereste) Tomatenmark Roquefort Weißwein

^

Rigatoni Eingelegte enthäutete Paprika Silberzwiebeln Grünes echtes

PestoLeichte

Mehlschwitze

23456

braucht oder einen Liter Sahne. Indivi-duell ausgefüllte Tabellen garantieren Individualität und Geschmackstreffer. Der einfachste Zufallsgenerator in Form eines Würfels verschafft einem die Kom-binationen. Und da in diesem Fall die Kombination 1-2 eine andere ist als 2-1, ergeben sich 7776 verschiedene Gerichte aus Lieblingskomponenten!

Wenn man jetzt bedenkt, wie viele Nudelsorten es gibt, wie viele andere Grundzutaten (zum Beispiel Fleischsor-ten) und markante Gewürze, kommt man leicht auf ein paar Millionen Ge-richte. Das setzt Zeit und Energie für wichtigere Dinge frei, etwa den Mensa-Spieleabend. Wenn jemandem in diesem Zusammenhang ein Würfel zu primitiv erscheint, findet er im Netz unzählige Bauanleitungen für passende elektro-nische und papierne Zufallsgeneratoren unter dem Stichwort „Phrasendreschma-schinen“…

Auch als ideales Geschenk gemeinsam mit einer Grundausstattung an Zutaten ist es unschlagbar!

Text und Fotos: Detlef Scheer

Das fertige Gericht.

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 17

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In verletzender und ehrabschnei-dender Weise wurde uns wieder-holt unterstellt, die Fotos seien

digital nachbearbeitet, nicht an Origi-nalschauplätzen aufgenommen und insbesondere das Foto der Gans mit spiralförmigem Muster sei offensichtlich nur unter Zuhilfenahme von Photoshop zustandegekommen. Außerdem sei ein Beschleuniger zum Garen nicht geeignet.

Wir möchten hiermit offiziell festhalten:

Die Fotos wurden alle im Januar im DESY – für den pingeligen, pixel-zählenden Leser exakter formuliert: im HASYLAB (Hamburger Synchro-tronstrahlungslabor) und PETRA III (Positron-Elektron-Tandem-Ring- Anlage) – aufgenommen und in keins-ter Weise retuschiert.Die Diagonalstreifen sind definitiv durch das Garverfahren entstanden und nicht durch irgendeine Form digi-taler oder künstlerischer Manipulation.Ein Synchrotronstrahl hat die be-schriebenen Eigenschaften und kann gefahrlos Materie erwärmen. Auch die aufgeführten Berechnungen sind mathematisch wie physikalisch korrekt. Martin Hildebrandt Ulf Brüggmann Nicolai Meyer

Kochen mit Köpfchen

Gans ehrlich – offizielle Erklärung

Empörende Unterstellungen entsetzen das Autorenteam

Zum Artikel „Gans beschleunigt“ aus der Ausgabe 75 des MinD-Magazins erreichten

uns, die Autoren und die Redaktion, zahlreiche Zuschriften, welche die Echtheit des Artikels und Seriosität des Kochversuchs bezweifeln

Fotos: Nicolai Meyer

MinD-Magazin 76 | Juni 201018 |

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Liebe Leser, wir empfehlen, den Er-scheinungszeitraum der Ausgabe genau zu betrachten. Bei diesem

Artikel handelt es sich ganz offensicht-lich um einen Aprilscherz. Zwar sind die Zahlen alle korrekt und die Fotos an Originalschauplätzen aufgenommen, aus leicht nachvollziehbaren Gründen haben wir jedoch darauf verzichtet, fünf- bis sechsstellige Eurobeträge für ein Mini-malpaket an Experimentier- und Ent-wicklungszeit auszugeben, nur um einen Vogel zu braten.

Details zur VersuchsanordnungDie in der Bilderserie vorgestellte „inno-vative Halterung“ besteht aus lackierten Kühlkörpern, die auf Gewindestangen geschraubt wurden. Die Diagonalstrei-fen auf der Gans entstanden zwar beim

Garen, wurden aber von einem Back-zwirn verursacht, den wir mit Roula-denspießen befestigt, mehrfach um die Gans gewickelt und in Wasser getränkt hatten, bevor sie in einem gewöhnlichen Ofen gegart wurde. Die rohe Gans war übrigens genau das: eine zweite, rohe Gans. Bei genauerer Betrachtung kann man gewisse Unterschiede erkennen. Beide schmeckten nach der abschlie-ßenden Endgarung in Brüggmanns Back-ofen mit Klößen und Rotkohl wirklich ausgezeichnet.

Diejenigen von uns, die vor der Inter-net-Ära geboren wurden, können sich eventuell noch erinnern, dass Photoshop nicht immer der einfachste Weg ist, wenn man etwas Bestimmtes abbilden möchte. Und man kann es auch leichter nach der Forschung aufessen. Der Fotograf hat zu-dem eine gewisse natürliche Abneigung, nachträglich Zeit in Bilder zu investieren, die man auch leicht ohne Bearbeitung produzieren kann. Falls diese einmal doch nötig gewesen sein sollte, wird auch dabei stehen, dass manipuliert wurde.

Alles in allem haben wir also nur zwei Gänse Hunderte Kilometer durch Deutschland gekarrt, diese im Labor eines Synchrotrons fünf Stunden lang positioniert, mit gewöhnlichem flüssigen Stickstoff bedampft, abgelichtet und zum Schluss gegessen. Im Grunde kann das ja jeder. Euer „KuE-SIG“-Team*

Martin Hildebrandt Ulf Brüggmann Nicolai Meyer

Kochen mit Köpfchen

Gans ernsthaft – Richtigstellungen

Das Autorenteam klärt auf

Zum Artikel „Gans beschleunigt“ aus der letzten Ausgabe des MinD-Magazins erreichten uns, die Autoren und die Redaktion, zahlreiche Anfragen,

ob wir wirklich Geflügel im Synchrotron gegart hätten und wie der geschmackliche Effekt sei.

* KuE-SIG – die Kochen- und Ernährungs-SIG – gab es leider auch nur für die Zeit, die einer Runde im Beschleuniger entspricht.

Fotos: Nicolai Meyer

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 19

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Jedes dieser Netzwerke definiert sich über eine Menge von Knoten und den dazwischen verlaufenden Kan-

ten, den Beziehungen zwischen ihnen. Als kleinste Einheit der Netzwerkanalyse beschreibt die Dyade zwei Elemente und deren Beziehung zueinander. Strukturell unterscheidet man dabei symmetrische, asymmetrische und nicht vorhandene Beziehungen.

Neben einzelnen Dyaden können na-türlich auch ganze Netzwerke betrachtet werden. Ein Netzwerk mit n Mitgliedern hat (n2-n)/2 mögliche Dyaden. Als Netz-werkdichte, den Grad der Verbunden-heit, berechnet man das Verhältnis der Anzahl tatsächlicher zu der Anzahl mög-licher Beziehungen. Eine hohe Dichte nahe eins erleichtert Diffusionsprozesse von Informationen und Innovationen.

Multiplexe Beziehungen – multiplexe NetzwerkeDie Relation zwischen zwei Knoten kann dabei unterschiedlichster Art sein – zum Beispiel in Form von Informations- oder Ressourcenaustausch, Verwandtschafts- oder Mitgliedschaftsbeziehungen. Entsprechend unterschiedlich sehen die verschiedenen Netzwerke eines einzelnen Akteurs aus, Überlappungen eingeschlossen. Mensa und andere Ver-eine vernetzen tausende Mitglieder. Oft entwickeln sich innerhalb dieser Struktur aber auch zwischen kleinen Gruppen starke affektive Beziehungen einer

Freundschaft. Oder der Arbeitskollege tritt dem Verein bei. Wenn die Bezie-hung zwischen Personen oder Gruppen auf solch verschiedenen Ebenen vorhan-den ist, spricht man von Multiplexität. Das Gesamtnetzwerk lässt sich glei-chermaßen anhand seiner multiplexen Beziehungen beschreiben. Eine weitere wichtige Kenngröße ist seine Kohäsion, definiert als die Zahl der gegenseitigen, symmetrischen Beziehungswahlen, bezo-gen auf die Zahl der Netzwerkdyaden.

Beziehungen: Qualität und QuantitätBei der näheren Betrachtung individu-eller Beziehungen lässt sich zwischen Strong Ties und Weak Ties unter-scheiden. Strong Ties sind starke, enge Beziehungen, die auf Vertrauen und gruppenspezifischen Normen basieren. Netzwerkdichte, -kohäsion und -multi-plexität weisen hohe Werte nahe eins auf. Große Strong-Tie-Netzwerke sind auf-grund des großen Aufwands allerdings eher selten. Denn in solchen Netzwerk-strukturen sind Interaktionen von hoher

Knoten – Teil 8

Bin ich ein Knoten? Und wenn ja, wie viele?

Eine Einführung in die Netzwerkanalyse

Kein Knoten zu sein ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn ihr diese Zeilen lest, seid ihr wahrscheinlich Mensa-

Mitglied – und damit ein Knoten in unserem großen Vereinsnetzwerk. Außerdem einer im Freundeskreis, in

eurer Firma, anderen Vereinen und vielem mehr.

Fotos: Nicolai Meyer

MinD-Magazin 76 | Juni 201020 |

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Regelmäßigkeit und Intensität geprägt – die Beziehungskapazitäten des Einzel-nen sind jedoch begrenzt. Es herrscht eine starke soziale Kontrolle – die gleich-zeitig auch die Gefahr der Polarisierung birgt. Verfeindete Strong-Tie-Gruppen wie Hells Angels und Bandidos bekriegen sich umso erbitterter. Bei Romeo und Julia überwindet nicht die Liebe, sondern die Tragödie des Todes die Feindschaft zwischen den Familien Montague und Capulet.

Die Stärke schwacher BeziehungenQuantität statt Qualität bieten im Ge-genzug Weak Ties, weniger intensive, sporadische Beziehungen, die häufig der Informationsvermittlung dienen. Sie überbrücken auch große Distanzen und leisten einen erheblichen Beitrag für er-folgreiche Mobilitäts-, Innovations- und Diffusionsprozesse. Je größer die Vielfalt in einem Netzwerk, desto größer ist sei-ne Leistungsfähigkeit, beispielsweise als Vitamin B bei der Jobsuche.

Eine Sozialstruktur, die auch von Weak Ties durchsetzt wird, ist außer-dem flexibler und weniger konfliktan-fällig. Denn diese integrieren Gruppen und ganze Gesellschaften – auch bei Differenzen. Eng begrenzte und nach außen geschlossene Netzwerke riskie-ren, Innovationen zu verschlafen. Wenn diese (fast) ausschließlich von Strong Ties durchsetzt sind, spricht man von Overembeddedness. In einem solchen Netzwerk fließen zahlreiche redundante Informationen, die Wandel und Innova-tion verhindern.

Position – Prestige – PopularitätFür den Nutzen, den einzelne Mitglieder oder die Gruppe als Ganzes aus einem Netzwerk ziehen können, ist die Position

der einzelnen Knoten von großer Bedeu-tung. Der Grad eines Knotens beschreibt dessen Integration im Netzwerk: Er zählt die Anzahl der mit ihm direkt verbunde-nen Akteure. Ansehen und Beliebtheit werden durch das Maß des Ingrads abge-bildet. Hierbei wird ermittelt, wie oft er von anderen Knoten als Kontakt gewählt wurde: Ingrad / (n-1). Während hier jeder „Wähler“ gleiches Gewicht hat, berück-sichtigt das Rang-Prestige auch die Stel-lung der Wähler: Jeder trägt umso mehr zum Prestige des gewählten Akteurs bei, je mehr Prestige er selbst besitzt.

Der Grad ist gleichzeitig ein Aus-druck der Zentralität eines Knotens. Komplexere Zentralitätsindizes berück-sichtigen aber auch die indirekten Be-ziehungen der Akteure. Bei der näheba-sierten Zentralität wird die Pfaddistanz betrachtet, die Entfernung zu allen an-deren Mitgliedern. Der zentrale Knoten ist so selten auf die Übermittlerdienste anderer angewiesen und erhält Informa-

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 21

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tionen und Ähnliches ohne große Ver-zerrungen. Ein anderes Zentralitätsmaß fokussiert die Kontrollmöglichkeiten. Der zentrale Knoten liegt hier am häufigsten auf der kürzesten Verbindung zwischen Beziehungspaaren – und muss von ihnen als Makler benutzt werden.

Netzwerker zwischen zwei StühlenEr kann sich dabei in einem nach außen klar abgegrenzten Netzwerk befinden, er kann aber auch als Cutpoint die Schnittstelle zwischen verschiedenen Netzwerken besetzen und strukturelle Löcher überbrücken. Damit hat ein solcher Knoten eine strategisch gute Po-sition im Informationsprozess und kann zwischen den nicht koordinationsfähigen Akteuren vermitteln.

Solch herausragende Akteure nehmen Koordinations- und Führungsfunktionen wahr. Sie verfügen über die notwen-dige Zustimmung der anderen, Prestige und / oder die notwendigen Beziehungen

im Netzwerk. Zentrale, prestigeträch-tige Akteure sind ein attraktiver Partner für andere Mitglieder. Ihre Positionen werden bevorzugt zum Ziel von Koope-rations- und Tauschangeboten anderer Akteure, was ihre Position (weiter) stärkt.

Soziales Kapital: Netzwerk als WettbewerbsfaktorSoziales Kapital eröffnet den Netzwerk-Akteuren, egal ob Individuum oder Unternehmen, breitere Handlungsmög-lichkeiten, indem es materielle und im-materielle Ressourcen wie Information, Macht, Werte und Ähnliches vermittelt. Hohe Solidaritäts- und Hilfspotenziale können im Netzwerk abgerufen werden, ermöglichen beispielsweise den Zugang zu inoffiziellen Jobbörsen. Diese Ressour-cen sind abhängig von direkten und in-direkten Beziehungen im Netzwerk, sind also nicht im Besitz eines einzelnen Ak-teurs und lassen sich daher nur bedingt gezielt herstellen.

Korruption statt Kooperation: Die Schattenseiten im NetzwerkDas Vertrauensverhältnis im Netzwerk schafft zwar bedeutendes soziales Ka-pital, macht es aber gleichzeitig auch verwundbar. Opportunistische Knoten mit hohem Prestige und hoher Zen-tralität können ihre Machtposition ausnutzen. Korruption und Vetternwirt-schaft werden so zum Problem ganzer Staaten(gemeinschaften). Nicht-koope-ratives Verhalten, zum Beispiel die Preis-gabe vertraulicher Informationen, hat aber auch für Individuen gravierende Auswirkungen. Auf das Problem Da-tenschutz will ich hier aber nicht mehr eingehen – die Geschichte von den On-line-Netzwerken erzähle ich euch beim nächsten Mal … Isabella Holz

Knoten – Teil 8

Netzwerke: Nicht nur bei der Job-suche hilfreich … – Foto: © Peter Kirchhoff / PIXELIO

MinD-Magazin 76 | Juni 201022 |

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Für die Massai ist es der Berg, auf dem ihr Gott Engai sitzt. Im Atlas findet man ihren Gottesberg unter

dem klingenden Namen Ol Doinyo Len-gai. Es ist ein einzigartiger, eigenartiger Berg, der da inmitten der Trockensa-vanne im Norden Tansanias liegt, ein geheimnisvoller, sehr aktiver Vulkan des ostafrikanischen Rift Valley.

In seinem gleißend grellen Gipfelge-biet gibt es geologische Prozesse, die weltweit vergeblich ihresgleichen suchen. Eine Gegend voller fauchender Horni-tos. Das sind rauchende und köchelnde Öfchen-Öffnungen mit direkter Verbin-dung zum Erdinneren. Sie prägen eine surrealistische Landschaft, 2 000 Meter hoch über der umliegenden Savanne.

Es ist die perfekte Filmkulisse für die Oberfläche eines mysteriösen, erdfernen

Naturphänomene

Geheimnisvoller Gipfel des Gottesberges

Im Land der Miniatur-Lavaströme

Planeten. Der Boden des weitläufigen Gipfelkraters klackt, krächzt und knirscht beim Darübergehen. Er ist meist weiß oder grau und von marmeladenartigen schwarzen Flüssen übersät. Die schwar-zen Flüsse, die den Hornitos entspringen, sind klein, aber oho!

Sandkasten und SportparcoursDa fühlte ich mich wie das kleine Kind im Sandkasten. Denn diese schwarzen Flüsse luden zum Dämme-Bauen und Umleiten ein. Doch wehe! Denn das, was da so unscheinbar floss, war glutflüs-siges Gestein! Stundenlang konnte ich zuschauen, wie von Zeit zu Zeit die Lava aus den einige Meter hohen Hornitos stoßend eruptierte.

Die meisten Ströme ließen sich leicht überspringen, vorausgesetzt, man schaff-

Rechts: Der Au-tor vor einem mit Lavaflüs-sen übersäten Hornito.

Lava eruptieren-de Hornitos.

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 23

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te die Weitsprunganforderungen des deutschen Sportabzeichens. Dennoch war Vorsicht geboten! Denn es handelte sich immerhin um echte Lava, vulkanisch üblich mehrere Hundert Grad heiß!

Ich schaute dem Fließen der frischen Lava zu. Wie weit würde der Strom es schaff en? Wann gefriert er? Wie oft teilt er sich? Wann wird aus schwarz weiß? Je heller das Gestein, desto älter ist es. Fri-sche Lava des Ol Doinyo Lengai ist pech-schwarz; wenn sie altert, bleicht sie über dunkelgrau und grau bis zu weiß hin aus.

Bei der schwarzen, im Dunkel der Nacht dunkelrot glühenden zähfl üssigen Masse handelt es sich um seltene Karbo-natitlava. Der Ol Doinyo Lengai ist welt-weit sogar der einzige Vulkan, der diese Art von Lava fördert. Diese Lava erreicht fast 600 Grad Celsius und entstammt nach Meinung der Vulkanologen sehr tiefen Erdschichten.

Text und Fotos: Peter Schmidt

Der Schatten des Gottes-berges im Rift Valley.

Schwarz glänzend wälzt sich ein frischer fl üssiger Lava-strom talwärts.

Schwarz glänzend wälzt sich ein frischer fl üssiger Lava-strom talwärts.

Der majestätisch und solitär in der nordtansanischen Trockensavanne stehende Vulkan Ol Doinyo Lengai.

MinD-Magazin 76 | Juni 20102� |

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Die künstliche Intelligenz wurde Mitte des 20. Jahrhunderts durch zwei Arbeiten von

Alan Turing gleichermaßen als The-ma und Disziplin wissenschaftlicher Forschung wesentlich angestoßen: In einem Aufsatz von 1936 stellt er das später als Turingmaschine bezeichnete theoretische Grundlagenmodell des Computers vor: eine einfache Maschine zur sequenziellen Manipulation einzel-ner Zeichen auf einem durchlaufenden Band nach einem gegebenen Programm. 19�0 schlägt er vor, philosophische Fra-gen nach den kognitiven Fähigkeiten von Maschinen durch ein einfaches Simulationsspiel zu ersetzen: Wenn ein Mensch im Gespräch mit einem Computer außerstande ist, seinen Ge-sprächspartner sicher als Mensch oder

Computer zu identifizieren, sollte die-sem Computer Intelligenz zugesprochen werden.

Das Chinesische ZimmerBeide Ideen Turings wurden 1980 in einem Aufsatz des amerikanischen Philosophen John Searle zum bis heute wohl meistdiskutierten Gedankenexperi-ment der KI und Philosophie des Geistes ausgebaut. Searle nimmt an, dass ein Programm zum Verständnis chinesischer Sprache geschrieben worden sei: Ein Computer, der es ausführt, sollte da-durch zum Verständnis des Chinesischen befähigt sein – mithin den Turing-Test auf Chinesisch bestehen. Searle, der versichert, selbst kein Wort Chinesisch zu verstehen, unternimmt nun den ge-danklichen Versuch, dieses Programm per Hand auszuführen: Er lässt sich in ein Zimmer einschließen, in dem einige Körbe voller Kärtchen mit chinesischen Schriftzeichen stehen. Zudem enthält der Raum ein Handbuch mit Anleitungen, wie mit diesen Kärtchen zu verfahren sei: das Programm zum Verständnis des Chinesischen.

Wenn Searle nun von außen chine-sische Symbolkärtchen hereingereicht werden, schlägt er im Handbuch nach, welche Symbolkärtchen er anschließend herauszureichen hat. Von außen sieht es so aus, als würde Searle im Zimmer Chinesisch verstehen: Auf beliebige her-eingereichte chinesische Fragen reicht er passende chinesische Antworten heraus. Searle stellt mit seiner Arbeit im Zimmer damit eine Turingmaschine dar, die den Turing-Test besteht. Tatsächlich – so ver-sichert er – versteht er jedoch nach wie vor kein Chinesisch: Er hat seine Tätigkeit im Zimmer ausschließlich nach den Pro-grammanweisungen anhand der Form

Mensch gegen Maschine

Das Gedankenexperiment des Chinesischen Zimmers

Die künstliche Intelligenz (KI) hat in den vergangenen Jahrzehnten eindrucksvolle Leistungen hervorgebracht

– aber häufig auch nahegelegt, dass die Intelligenz des Menschen in vielen Bereichen den Leistungen

von Computern uneinholbar überlegen scheint. Verschiedene Gedankenexperimente haben

versucht, diese Intuition zu erklären. Die beiden prominentesten – der Turing-Test und das darauf

aufbauende Chinesische Zimmer – feiern in diesem Jahr ihren 60. beziehungsweise 30. Geburtstag und

sollen daher im Folgenden vorgestellt werden.

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 2�

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der Schriftzeichen bewerkstelligt, ohne ihre Bedeutung zu kennen. Er hat Zugriff auf die Syntax, aber nicht auf die Seman-tik des Chinesischen.

Verständnismängel bei Mensch und MaschineDie Moral des Gedankenexperiments: Das reine Ausführen eines Chine-sisch-Programms befähigt nicht zum wirklichen Verstehen des Chinesischen. Das erfolgreiche Bestehen des Chine-sisch-Turing-Tests sagt nichts über das wirkliche Chinesisch-Verständnis eines Computers aus. Und offensichtlich kann das Experiment analog auf beliebige mentale Kompetenzen angewendet werden: Stets ist eine Programmimple-mentierung per Hand denkbar, die den Zimmerbewohner nicht zur betreffenden mentalen Kompetenz befähigt. Searle hält damit alle „starken“ Ansätze der KI für widerlegt. Lediglich der „schwachen“ Variante, die mentale Kompetenzen nur oberflächlich simulieren möchte oder Computer bloß als nützliche Werkzeuge betrachtet, spricht er weiterhin Existenz-berechtigung zu.

Kritik und Diskussion des GedankenexperimentsSearle nimmt in seinem Aufsatz von 1980 bereits eine ganze Reihe möglicher Einwände vorweg, von denen der System-einwand wohl der prominenteste ist: Danach sollte nicht Searle isoliert, son-dern nur dem Gesamtsystem des Chi-nesischen Zimmers Sprachverständnis zugesprochen werden. Ihn im Zimmer nach seinem Sprachverständnis zu fra-gen ist offenbar nicht sinnvoller als dieses im Zentralprozessor eines Computers zu suchen. Searle hingegen hält die Idee, die Ansammlung aus Mensch, Zimmer,

Buch und Symbolkärtchen könne Chine-sisch verstehen, nicht aber der Mensch alleine, für absurd. Um diese Intuition mit einem konkreten Gegenargument zu stützen, schlägt er vor, die chinesischen Schriftzeichen und das Programmbuch einfach auswendig zu lernen. Dann wäre als System nur noch der Mensch übrig

– der jedoch noch immer ausschließlich Zugriff auf die Syntax habe und somit kein Chinesisch verstehen könne.

Das Gedankenexperiment des Chi-nesischen Zimmers hat nach seiner Ver-öffentlichung eine Diskussion ausgelöst, die sich mittlerweile durch Hunderte Aufsätze zieht. Obwohl ein Großteil der Diskussionsteilnehmer Searles Ar-gument als gescheitert ansieht, wird es nach wie vor als Standardeinwand gegen alle anspruchsvolleren Positionen der KI angeführt. Möglicherweise werden eines Tages auch Computer mitdiskutieren – auf Chinesisch. Martin Dresler

Literaturtipp:Martin Dresler: Künstliche Intelligenz, Bewusstsein und Sprache. Das Ge-dankenexperiment des Chinesischen Zimmers.Königshausen & Neumann, 2009ISBN 978-3-8260-�0��-2

Künstliche Intelligenz

MinD-Magazin 76 | Juni 201026 |

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Noch ein paar Minuten zum Warmwerden vor dem Training. Ich werfe mich zu Boden und

arbeite an der Auswärtsdrehung mei-ner Hüften. Was nicht von den Hüften kommt, geht schnell auf die Knie, und das verlangt auf Dauer zu viel Knorpel-schmiere. Ballett ist Anatomie. Noch ein wenig den Rücken gedehnt, die Achilles-sehnen müssen warten. Ich wünschte, meine körperlichen Voraussetzungen für Ballett wären besser, dann müsste ich mich nicht so schinden.

Ingrid, die Ballettmeisterin, stellt die Musik an. Das Exercice an der Stange be-ginnt. Pliés, Tendus, Tendus jetés, Rond de jambe. Ingrid zeigt mit Musik, wie sie es gerne hätte. Noch einmal im Schnell-durchlauf mündlich aufgezählt, dann sind wir dran. Manche Korrekturen gibt’s im Einheitspack für alle, andere Fehler werden individuell korrigiert.

Geometrie und KörperbeherrschungVorne, Seite, hinten, Seite – en croix. Manchmal auch vorne, hinten, Seite, Sei-te. Erst rechts, dann links. Immer schön gleichmäßig alle Richtungen, wie auf Li-nien gezogen. Je nach Übung heben sich unsere Beine unterschiedlich hoch: Bei den Tendus jetés bilden die Beine einen

3�-Grad-Winkel, bei den Fondues sind es �� Grad, für die Développés sollten es 90 Grad sein. Ballett ist Geometrie. Viele Übungen enden mit einer Pose. Egal, ob ein Bein angewinkelt ist und ob beide Arme in gleichen oder unterschied-lichen Haltungen sind, muss ich meinen Schwerpunkt finden, ehe ich die Stange loslassen kann. Manchmal ist man so gut ausbalanciert, dass man einen Impuls braucht, um diese (scheinbar) bequeme Position wieder verlassen zu können. Bal-lett ist Körperbeherrschung.

Disziplin und GeduldDie Fondues gehen mir ins Knie. Ich hasse Ronds de jambe en l’air, bei denen das Spielbein nicht abgesetzt wird. Und ich habe keine hohen Beine, darum kann ich Développés schon gar nicht leiden. Aber da muss ich durch. Ballett ist Dis-ziplin.

Sagte ich schon, dass ich das Stan-gen-Exercice nicht mag? Bei den Grands battements frustrieren mich die hohen Beine der anderen. Ballett ist desillu-sionierend. Meine Oberschenkelsehnen haben eine Dauerzerrung, darum höre

Nicht nur Mensa hat einen Sucht-Faktor

Ballett ist alles – die große Liebe des „Sprung-Monsters“

Offenes Training am Staats-theater Mainz, mit freundlicher Erlaubnis von J. G. und J. v. K

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 27

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ich bei den abschließenden Dehnungs-übungen an der Schmerzgrenze auf. Auch beim Spagat, die wahrscheinlich einzige Übung, die auch jeder Ballett-Ungebildete kennt und die trotzdem kaum Bühnen-Relevanz hat. Die Zerrung begleitet mich schon lange und wird nur langsam besser. Alles wird nur langsam besser. Ballett ist Geduld.

Nach den Übungen an der Stange wird es tänzerischer. Zuerst ein Adagio. Enthält es viel für hohe Beine, mag ich es nicht, aber es gibt auch schöne Schritte. Renversé mache ich zum Beispiel sehr gerne. Meine Favoriten stehen aber noch aus. Das Adagio läuft diesmal ganz gut, und ich fühle mich hinterher nicht wie ein kompletter Idiot. Ich mag die Musik. Ballett ist Kultur.

SymmetrieDie Kunst im Ballett liegt nicht nur in möglichst perfekt ausgeführten Bewe-gungen. Der Körper bildet Figuren, Arme und Beine bilden Linien, die sich durch den Torso fortsetzen und auch Kopf und Hände mit einbeziehen, sogar die Blick-richtung. Auf Ballett-Fotos kann man

dies besonders gut erkennen. Gnadenlos zeigen sie auch die Fehler: ungestreckte Füße, abgeknickte Hände oder gespreizte Finger, die die Linie unterbrechen, ein „Spaghetti“-Rücken, der nicht die not-wendige Kraft hat, oder eine hochgezo-gene Schulter. Ballett ist Symmetrie.

Mit dem Allegro und den Pirouetten beginnt mein Lieblingsteil des Trainings. Ich laufe zu einer besseren Form auf. Zwei Pirouetten, auch drei. Vier klap-pen schon mal rechts. Ich habe meinen optimalen Schwerpunkt gefunden: Ich drehe absolut gerade, und nur der auslaufende Schwung beendet meine Drehung. In meinen besten Zeiten habe ich fünf gedreht. Mehr als drei sieht man eigentlich nur mit Partner oder natürlich bei Männern, wie Michail Baryschnikow in „White Nights“, wo er zehn Pirouetten dreht – sagenhaft!

GlückDie kleinen Sprünge sind nur die Vorbe-reitung für die größeren, aber zweimal 32 davon kosten einiges an Energie. Ballett ist kraftraubend.

Dann kommen die großen Sprung-Variationen. Ich kann richtig loslassen, drehe auf und fliege durch den Saal. (Mein Spitzname ist „Sprung-Monster“.) Die Pas de chat sind geschmeidig, bei den Grands jetés glaube ich zu fliegen. Meine Entrelacés sind raumgreifend. Die Musik trägt mich höher und höher, noch weiter. Mein Körper legt mit der Tech-nik die Grundlage, mein Geist wird von der Musik in andere Sphären getragen. Die Mühen an der Stange, Schmerzen oder Gedanken an andere Sorgen sind vollkommen verschwunden. Meine Seele schwingt in Harmonie mit dem Univer-sum. Ballett ist Glück.

Jutta Ziemen-Graves

Das kleine Hobby

MinD-Magazin 76 | Juni 201028 |

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Eine Wette unter MännernEin schöner Sommertag auf der noch schöneren Insel Sylt, die direkt vor mei-ner Haustür liegt, brachte einen Besuch bei einem Freund mit sich. Da lag diese Schlager-CD einer Sylter Lokalgröße rum, die meine durch das Cover geweckten Ballermann-Revival-Befürchtungen noch um Längen übertreffen sollte. Mickie Krause ist dagegen lyrisch höchstbegabt. Ich merkte leise an, so etwas aus dem Stand heraus in kürzester Zeit selber hinbekommen zu können. Das war na-türlich, wie bei solchen Sprüchen üblich, nicht wirklich ernst gemeint und in An-betracht des ausgeprägten Spieltriebes meines Freundes auch nicht zu Ende ge-dacht. Was folgte, war das übliche Män-nergehabe: „Hey, das schaffst du doch

eh nicht.“ – „Hey, logisch schaff ich das, will aber nicht.“ – „Weichei.“ – „Selber.“ – „Dann mach doch.“ Und schließlich ein für die Unüberlegtheit erstaunlich kräftiger Handschlag, selbstverständ-lich mit der Aussicht auf den eisgekühlt besonders gut schmeckenden flüssigen Wetteinsatz im Hinterkopf.

Der Weg zum SchlagersängerWas nun? So eine Melodie spukt einem ja schon im Kopf rum. Ein paar Instru-mente spiele ich auch. Und schließlich geht es um die Ehre (und das Flüssige …). Also: zwei Wochen Zeit für einen Schla-ger über die Insel Sylt, inklusive CD-Pro-duktion. Das ist mutig.

Aber da kam mir das typische Schla-gerschnittmuster zugute: Länge 3:30 Minuten, Schlagzeug, Bass, Gitarre und Keyboards en masse. Als Akkorde kom-men primär die schon lange überstrapa-zierten C, F und G zum Einsatz. Aufbau: Intro, Strophe, Refrain, Strophe, Refrain, Break, Refrain, Refrain, Outro. Immer das Gleiche und bei jedem Grand Prix aufs Neue zu bewundern.

Der Text? Bloß nicht zu anspruchsvoll; die Ecke ist durch Herman van Veen be-setzt. Keine Anspielungen – auf Sylt sehr gefährlich. Schön geschmeidig. Und vor allem mitsingfähig! Das muss nach drei Bier automatisch über die Lippen kom-men, ob man will oder nicht. Endlich mal mit Inbrunst anspruchslos sein!

So, Lied fertig. Demo aufnehmen mit dem Heimcomputer. Demo der Tante vorspielen (Zielgruppe!). Und sie klatscht mit – das ist es!

Lasse Enn-Eff auf TourDas muss jetzt durchgezogen werden. Schließlich war Teil der Wette, mindes-tens 300 CDs zu verkaufen, was David

Ich bau mir einen Schlager …

Was dabei rauskommt, wenn man die Klappe zu weit aufreißt

Zugegeben, allein schon beim Wort „Schlager“ dreht sich mein Magen um, und die Drosselklappen in den Ohren schließen sich. Die mitklatschenden

Menschenmassen in den fast allabendlich ausgestrahlten – und durch meine Gebühren

finanzierten – Volksmusiksendungskatastrophen erinnern eher an vor Langeweile kopfwackelnde

Elefanten in Hagenbecks Tierpark als an gut unterhaltene Bürger. Und jetzt bin ich Teil dieses

Wahnsinns. Ich, nur jobbedingt kurzhaarig und Vorbesteller jeder neuen Metallica- oder

Slipknot-Platte. Aber das kommt davon …

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 29

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Hasselhoff mit seiner letzten Scheibe nicht gelungen war.

Was braucht man dazu? Zuerst einmal einen Künstlernamen, weil natürlich nicht mal im Traum jemand drauf kom-men dürfte, dass ich dahinter stecke. „Lasse Enn-Eff“, in Anspielung auf meinen Vornamen und unser Autokennzeichen für Nordfriesland, kam so flüssig über die Lippen wie ein Liter Wasser in der Wüste. Ein CD-Cover – macht der Bruder. Fotos – ein schneller Ausflug nach Sylt mit der Ehefrau. Webseite – mach ich selber.

Dann ab zum Tonstudio – beim Produzenten 60-mal den „Ich-bin-doch-eigentlich-Rocker“-Spruch als Entschul-digung wiederholt. Und nach acht Stun-den Arbeit war sie fertig: die Sylt-Hymne. Sieben Tage später kamen die frisch gebackenen CDs an.

Nach einer kleinen Promo-Tour auf der Insel folgte triumphierend der Auf-tritt im Laden meines Freundes. Der kriegte sich vor Lachen gar nicht mehr ein, denn die Lokalpresse hatte bereits

Wind von der Sache bekommen und einen herrlichen, sogar ernst gemeinten Verriss des Liedes im Ortsblatt abge-druckt – zum Schutz besagter Schlager-Lokalgröße. Herrlich!

Die 300 CDs sind längst verkauft, das Lied gibt’s sogar schon als MP3-Download bei iTunes und Co. Und mein Freund und ich haben an einem herrlichen Abend in den Sylter Dünen den Wetteinsatz seiner bestimmungsge-mäßen Verwendung zugeführt.

Übrigens: Nur ihr wisst jetzt Lasse Enn-Effs richtigen Namen. Sagt’s keinem weiter – bitte!

Schlager, Text und Fotos: Lars Neugebauer

Musik

Die Sylt-Hymne steht auch online zum Download bereit.

Lasse Enn-Eff: der Schlager-sänger von Sylt.

MinD-Magazin 76 | Juni 201030 |

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Auch sein neues Programm „Den-ken lohnt sich“ bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen

String-Theorie und String-Tanga und for-dert sowohl das physikalische Denken als auch die Lachmuskeln heraus. Am 18. De-zember 2009 war Ebert zu Gast bei der

NDR-Talkshow „Tietjen und Hirschhausen“ und nahm sich vor der Aufzeichnung Zeit für ein Interview.

Sind Sie Mensa-Mitglied?Nein.

Warum nicht?Hm, ich habe gehört, da muss man ei-nen IQ von 130 haben … und einen Test machen.

Ja, aber das ist nicht so schwierig, das schaffen andere auch!Ich habe meinen IQ noch nie getestet.

Am Ende komme ich nur auf 129 und dann darf ich nicht …

Bei 129 dürfen Sie den Test wiederholen!Ich denke mal drüber nach!

Physik studiert – und nie als Physiker gearbeitet …Doch, ich arbeite in dem Beruf, in der Erwachsenenbildung.

Okay, gewissermaßen, aber trotzdem: Irgendwas an Physik muss ja doch ganz schrecklich gewesen sein, dass Ihnen nur die Flucht auf die Bühne blieb.

Weil es dem Diplom-Physiker Vince Ebert im Labor bei den Messdaten zu eintönig wurde,

flüchtete er auf die Showbühne und behauptete: „Physik ist sexy!“ Das fanden dann weder er noch

sein Publikum langweilig. So wurde aus dem Wissenschaftler ein gefragter Kabarettist.

Zwischen String-Tanga und String-Theorie

Vince Ebert bringt Physik als Kabarett auf die Bühne

Vince Ebert beim Interview.

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 31

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Im Gegenteil, Physik ist alles andere als schrecklich. Es ist nur so, dass ich wahr-scheinlich ein sehr schlechter Wissen-schaftler geworden wäre. Ich habe das bei meiner Diplomarbeit gemerkt: Man sitzt bei gedimmtem Laserlicht vor einer Rie-senapparatur, misst etwas, das vielleicht 30 Leute weltweit interessiert, und nach 20 Jahren Messen kommt raus, dass nichts rauskommt. Ich hatte dazu einfach nicht die Geduld und diese Akribie. Auch im Studium haben mich eigentlich nur die großen Zusammenhänge interessiert. In-sofern wäre ich wohl vor 100 Jahren besser dran gewesen. Da war es noch möglich, Erkenntnisse über alle großen Bereiche zu bekommen, weil einfach noch nicht so viel erforscht war. Heute muss man ganz engmaschig und ganz tief in Details rein-gehen, wenn man etwas erforscht – das ist für mich einfach unspannend.

Die große vereinheitlichende Welt-formel ist aber noch nicht gefunden

– wäre das nicht doch eine gewisse Herausforderung?Ja, schon. Aber das müssen andere ma-chen, ich kann mich ja nicht um alles kümmern!

Physik ist auch in der Schule nicht gerade das beliebteste Fach, jedenfalls bei vielen. Liegt es tatsächlich nur daran, dass Physik sehr schwierig ist?Es hängt sicher damit zusammen, dass man sich in vielen Fächern mit etwas Halbwissen durchmogeln kann. In Physik oder auch Mathematik muss man das ganze Ding kapiert haben, um Aufgaben zu lösen. Okay, ich könnte jetzt auf die Lehrer draufschlagen und behaupten, es würde falsch vermittelt. Aber das ist sicher nicht der Grund, es gibt auch da gute und schlechte Lehrer, wie in allen

anderen Fächern auch. Die guten Lehrer machen alles richtig und wecken die Be-geisterung für das Fach.

Physik hat ja nicht nur mit Rechnen und Formeln zu tun, sondern vor allem mit hochinteressanten Fragen, die man sich stellt. Einstein hat sich gefragt: Wie sähe die Welt aus, wenn man auf dem Rücken eines Lichtstrahls reiten könnte? Gut, dann kamen irgendwann die tro-ckenen Rechnungen, aber alle großen Theorien basieren auf faszinierend ein-fachen Fragen. In vielen anderen Fächern ist das besser zu vermitteln.

Gelten Physiker vielleicht auch als uncool?Ein gut gekleideter Physiker ist ein Mess-fehler. Das Klischee „Birkenstock und Zahlenschlosskoffer“ stimmt größtenteils. Aber auch das ist kein Zufall – die Denk-weise des Physikers ist sehr uneitel. Man kann einfach keine Punkte machen, in-dem man schlau daherschwätzt. Es wird knallhart die Theorie überprüft – und wenn die nicht stimmt, kann der Physiker einpacken. Mit Optik und coolen Sprü-chen kann man nichts rausreißen.

„Denken lohnt sich“ und „Denken Sie selbst“, das sind die Namen Ihres Showprogramms und Ihres Buchs. Auf der Bühne geht die Rechnung auf – aber in echt? Manchmal hat man eher den Eindruck, ohne allzu viel Denken kommt man besser durchs Leben.Nun, man muss schon unterscheiden. Es gibt Fälle, in denen die Ratio nicht so ge-fragt und Intuition die bessere Wahl ist. Wenn der Säbelzahntiger um die Ecke kommt, bringt es wenig zu denken: „Oh, das Universum ist so groß und der Tiger hat scharfe Zähne und wenn der jetzt

– Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel

Interview mit Vince Ebert

MinD-Magazin 76 | Juni 201032 |

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– auf mich zugerast kommt …“ Also, da ist Intuition sicher besser als zu viel und zu lange nachzudenken.

Wenn man aber wirklich wissen will, was hinter den Dingen steckt, dann kommt man am Denken nicht vorbei. Das Bauchgefühl spielt einem zu häufi g einen Streich. Jahrhundertelang hat man geglaubt, dass sich die Sonne um die Erde dreht, weil es einfach so aussieht. Da ist es schon sehr wichtig, kritisch zu hinter-fragen und skeptisch zu sein. Die Realität verhält sich oft anders, als wir gedacht haben. Und da lohnt sich das Denken!

Sie sind enorm vielseitig, studierter Physiker, Kabarettist, Autor und auch noch Sänger …Nein, also singen … ich habe einen Schlusssong bei meinem Showpro-gramm, das ist eine ziemlich schräge Nummer. Die mache ich total gerne, weil ich schon den Hang habe, mich ab und zu zum Aff en zu machen – und das mö-gen die Leute auch. Das habe ich Eckart von Hirschhausen zu verdanken. Er hat den Songtext beigesteuert, und seitdem muss ich das singen. Ich mache es eigent-lich nur Eckart zuliebe.

Aber das ist trotzdem ziemlich viel. Was können Sie denn nicht?Ich kann eine ganze Menge nicht. Ich bin Info- und Lesejunkie und sauge In-formationen auf – aber immer ist es so: Je mehr man über eine Sache liest und erfährt, desto klarer wird einem, dass man eigentlich nichts weiß, und desto mehr Fragen tauchen auf. Schon etwas frustrierend manchmal. Das ist auch der generelle Frust, mit dem Wissenschaftler und wissenschaftsinteressierte Menschen häufi g zu kämpfen haben. Aber ganz kon-kret: Ich würde sehr gerne Klavier spielen

können. Ich habe es mal angefangen, vor ein paar Jahren, habe Unterricht genom-men und gute Fortschritte gemacht. Na ja, dann fehlte die Zeit – aber es ist mein Plan, wenn ich älter bin und die Auftritte weniger werden, dann fange ich noch mal mit Klavier spielen an.

Aber im Moment haben Sie ja reich-lich zu tun. Gibt es auch schon neue Projekte?Auf jeden Fall wird es im Jahr 2010 ein neues Buch und ein neues Showpro-gramm geben. Es wird bei beiden das Th ema Freiheit sein, ein richtig großes Th ema in allen seinen Facetten. In der Wissenschaft ist es ja schon sehr, sehr wichtig, off en zu sein und Denkfreiheit zu haben – nur dann kommen die guten Ideen. Gleichzeitig ist Freiheit aber auch schwer auszuhalten, besonders wenn man zu viel davon hat. Die Finanzkrise ist ein schönes Beispiel: Jeder will sich unbedingt im Leben selbst verwirklichen, aber wenn es dann schief geht, rufen alle: „Der Staat muss es doch richten!“ Es wird, genau wie beim Th ema „Denken“, um verschiedene Bereiche gehen: Freiheit im Denken, das Th ema Hirnforschung kommt vor, es geht um politische Frei-heit, sexuelle Freiheit … und natürlich auch die wissenschaftliche Freiheit.

Klingt spannend!Das ist auch spannend – und ein Rie-sending. Da habe ich mir wirklich was aufgebürdet! Aber man muss sich ja wei-terentwickeln.

Dann weiterhin frohes Schaff en und herzlichen Dank für das nette Ge-spräch! Interview: Annette Hartmann

Foto: Clemens Niehaus

Interview mit Vince Ebert

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 33

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MinD-Magazin 76 | Juni 20103� |

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SpontanasDichten auf Stichwort

Es gibt Dinge, mit denen man besser erst gar nicht anfängt, weil man schlecht wieder davon

loskommt. Rauchen, zum Beispiel, und zu Mensa-Stammtischen gehen. Und eben auch Spontanas.

Spontanas sehen auf den ersten Blick ganz harmlos aus. Es sind (zumeist) kurze, mal ernste, mal lustige,

aber immer spontan entstandene Gedichte, die wie kleine Wichte im Gehirn herumspringen.

Sofern sie einigermaßen klingen, werden sie zu Papier gebracht und noch mal kurz bedacht …

Also kleine, spontan entstandene Gedichte. Jemand gibt ein Stich-wort vor, irgendein beliebiges

Wort, wie zum Beispiel „Urlaubsort“, und sofort – geht’s wieder los! Tja. Ein Stichwort, das in dem Spontana vor-kommen muss. Ansonsten gibt es kei-nerlei Vorgaben, außer dass es ohne viel Hin- und Herüberlegen und 100 Verbes-serungen verfasst werden soll. Spontan eben. Gar nicht so leicht für die vielen Perfektionisten unter uns. Im Folgenden könnt ihr ein paar besonders gelungene Spontanas lesen. Die Nachahmung ist nur bedingt empfehlenswert, denn ir-gendwann sieht man überall Reime, die einen überlisten und sich wie Keime im Kopf einnisten, und dann ist es so-weit und verfl ixt vertrackt, denn die SPONTANASUCHT hat einen gepackt, und sie lässt nicht mehr los, und was macht man dann bloß? Anette Th umser

MinD-Magazin 76 | Juni 2010

LustobjektEndlich hast du mich entdeckt.Ich bin für dich, dein Lustobjekt.Appetitlich räkele ich michauf deinem hölzernen Küchentisch.Unter der schummerigen Lampeglänzt feucht und glatt meine Wampe.Heiß und dampfend lieg ich da,verführerisch und ganz und gar,lässt mein Anblick dich erstarrenund ehrfürchtig in der Türe harren.Meinem Fleisch entsteigt ein köstlicher Geruch,und deinen Lippen entsteigt ein unanständiger Fluch.Wasser sammelt sich in deinem Mund,du öff nest schon mal den Hosenbund.Ich kann kaum erwarten, dass du mir zuleibe rückst,und sehe begeistert, dass du dein Werkzeug zückst.Langsam näherst du dich des Tisches Rand mit der Gabel in der Hand.

Sabine Th ode

ButterbrotWas schmiert Mama den Blagenfür’n Hunger in der Pause?Das Butterbrot!

Was füllet unsern Magen,sind wir grad nicht zuhause?Das Butterbrot!

Was isst Max nur verschämt,weil uncool sehr beim Essen?Das Butterbrot!

Was ist’s, was Papa grämt,hat er es mal vergessen?Das Butterbrot!

Und was ist sehr gesund,und geht sogar bei Übelkeit?Das Butterbrot!

Drum tut es allen kund!Es lebe hoch in Ewigkeit!Das Butterbrot!

Andreas Wiese

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 3�

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Literatur

SehnervDer Sehnerv ist enorm geschickt,er hilft, dass man die Welt erblickt.Doch mit dem Alter lässt das nach,und diese Leute denken, ach,wie wär das Leben wieder schön,könnt schärfer ich doch alles sehen.Klar würd die Welt dann wieder bunter,dochs Spiegelbild zög einen runter.So ist denn alles mit Bedachtvon der Natur so gut gemacht.

Andreas Wiese

AnrufbeantworterSchönen guten Tag, hier spricht– der Anrufbeantworter kann grad nicht – die Kaff eemaschine von Gesine!

Wenn Sie wollendass ich dem tollenAnrufbeantworter IhreNachricht diktieredamit er sie prompt

– wenn Gesine dann kommt –sie ihr ausrichten kannso bitt’ ich Sie dann:Sein Sie so liebdass Sie nach dem Piepdie Nachricht hinterlassen!

Doch woll’n Sie besuchenzu Kaff ee und Kuchenmache ich derweile

– bloß keine Eile –schon mal für Sie und Gesine zwei Tassen …

Daniel Gronau

NovemberDurch der Scheiben Regennässeblickt mich an Novembers Blässestreicht vorbei mit kühlen Fingernauch im Innernauch im Innern

Nicht wahr, du fi ndest mich nicht schönsiehst meine Tage grau vergehndoch stecke ich noch voller Lebenhab viel zu gebenhab viel zu geben

November, dich sieht niemand gerneein neues Jahr lockt in der Fernewir warten nur, bis du vergehstim Wind verwehstim Wind verwehst

Das ist nicht recht, auch ich bin schönund du wirst meine Schönheit sehnwenn du im Alter in dich blickstund nicht erschrickstund nicht erschrickst

Durch der Scheiben Regennässeblickt mich an Novembers Blässestreicht vorbei mit kühlen Fingernwerd’ mich erinnernwerd’ mich erinnern.

Anette Th umser

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RegenschirmSteht mal ein Kontrollbeamterin der Sicherheitszentraleund prügelt seine Anverwandtemit ’ner Müslischale.„Arsch!“ sagt sie und bohrt ihn fi rmdurch mit einem Regenschirm.

Paul Roßmann

MinD-Magazin 76 | Juni 201036 |

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PaukenschlagDie Schläfer in der Sinfoniemochte Joseph Haydn nie.Auch die Schnarcher im Gestühleverletzten seine Feingefühle.Der Meister sann nach einer Weile:„Auf grobe Klötze grobe Keile!“Und kam endlich zum Entschluss,dass etwas passieren muss!Doch weil er Gewalt nicht mag,blieb es nur beim Paukenschlag …

Daniel Gronau

Das KänguruDas Kängurudas hüpft in Ruhvon links nach rechtsund ich guck zu

Das Kängurues frisst in RuhGras oder wasund ich guck zu

Das Kängurudas sitzt in Ruhnur einfach sound ich guck zu

Das Kängurudas guckt mir zuwie ich so guckich geh im Nu

Das Känguruhat seine Ruh.

Anette Th umser

ICE 62�, Würzburg-München, ein frei-er Platz am Fenster. Ich stelle meine Tasche auf dem schmalen Tisch

zwischen den Sitzreihen ab. Die junge Frau auf dem Sitz gegenüber schaut aus dem Magazin auf, in dem sie gelesen hat. „Ist da noch frei?“, frage ich höfl ich. Sie nickt. Ich werfe meine Tasche auf die Gepäckablage und schlängle mich in den Spalt zwischen Sitz und Tisch. Sie zieht ihre Beine an. Peinlich wird mir be-wusst, dass der Wagen fast leer ist, ich hätte auch ein anderes Abteil nehmen können, ohne sie zu stören. „Ich hoff e, ich störe Sie nicht …“ Sie lächelt zurück. „Nein, nein, es ist schon in Ordnung.“

Sie vertieft sich wieder in ihre Zeit-schrift. Am Bahnhof habe ich mir eine Zeitung gekauft, die ich nun vor mir auf dem Tisch ausbreite. Der Zug rollt an und schießt auf die Strecke hinaus. Kurz hinter Kitzingen kommt der Schaff ner, ich reiche ihm meinen Fahrschein, den er mit einem kurzen Kopfnicken wie-der zurückgibt, dann nimmt er den der jungen Frau. „Sie müssen in Nürnberg umsteigen“, sagt er fl üchtig, ohne sie anzusehen. Die Frau nickt. Der Schaff ner fährt fort. „Der Zug nach Passau steht am Gleis gegenüber.“ – „Danke.“ Er gibt ihr den Fahrschein zurück und geht. Die Frau greift wieder zu ihrer Zeitschrift, aber sie liest nicht, sondern hält sie nur starr in der Hand, während sie zum Fenster hinaussieht. Ich habe Zeit, sie zu betrachten. Sie hat braune Augen und

Begegnung im Zug

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 37

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braunes, kurz geschnittenes Haar, ihr Gesicht ist unge-schminkt. Es sieht aus, als wäre es noch nie geschminkt gewesen. Um den Hals trägt sie ein schmales Silberkett-chen, der Anhänger ist ver-rutscht und halb unter dem Saum ihres grauen, feinge-strickten Pullovers versteckt. Ihre Mundwinkel hängen herab, als gäbe es ein tiefes Leid, das sie plagte, doch im nächsten Augenblick lächelt sie wieder. Ich sehe es zwei-mal: einmal in ihrem Gesicht und einmal in ihrem Spiegel-bild im Fenster. Sie beachtet mich nicht. Schließlich wen-det sie sich vom Fenster ab und schaut wieder in ihre Zeitschrift. Ich aber kann nicht lesen, sondern beobach-te sie weiter. Sie hat die vordere Hälfte ihrer Zeitschrift nach hinten umgeschla-gen; es ist ein politischer Artikel, den sie liest, ernst, aber ohne Begeisterung. Ihre Blicke schweifen ab: hinaus zum Fenster, ins andere Abteil, den Gang entlang. Nach einer Weile lässt sie die Zeitschrift sacht auf ihren Schoß sinken, sie merkt es selbst kaum, dass sie aufgehört hat zu lesen, ihre Augen sind in die Ferne gerichtet, sehen durch mich hindurch zum anderen Ende des Wagens. Ich läch-le. Unsere Blicke kreuzen sich; sie lächelt zurück. Ein schönes Lächeln, ohne Bit-terkeit und Schmerz. Ich möchte etwas sagen, aber mir fällt nichts ein. Dann ist der Augenblick vorüber, sie dreht ihren Kopf zur Seite und starrt wieder zum Fenster hinaus.

So vergehen die Kilometer, ohne dass wir ein Wort miteinander sprechen. Dann: Der nächste Halt ist Nürnberg.

Die junge Frau wird unruhig, sie verstaut ihr Magazin in einem Leinenbeutel, den sie unter ihrem Sitz hervorgeholt hat, steht auf und hebt ihre Reisetasche von der Gepäckablage. Obenauf liegen ein dicker brauner Pullover und ein Regen-cape. Es ist kalt draußen. Sie stülpt sich den Pullover über den Kopf, hebt ihre Arme und zieht und zerrt ein wenig, bis er richtig sitzt. Darüber kommt das Re-gencape, dessen Farbe ein gewöhnliches Blau ist. Eben wie ein Regencape. Den Beutel hängt sie sich über die Schulter. Ein letzter Blick, ob sie etwas vergessen hat, ein letztes, zerquetschtes Lächeln für mich. Auf Wiedersehen. Sie geht. Ich weiß, dass ich über sie schreiben werde, ich könnte sie zurückhalten, sie nach ihrem Namen fragen, ihr eine Kopie des Textes anbieten … Doch ich zögere. Durch das Fenster sehe ich sie draußen über den Bahnsteig gehen. Dann ist sie verschwunden. Text und Foto:

Max Voigtmann

Literatur

MinD-Magazin 76 | Juni 201038 |

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Trümmerbilder und politische

ZeichnungenHans-Georg Weiss ist seit

über achtzig Jahren kreativ

Zum Abstrakten habe ich keinen Draht, ich male und zeichne seit

Kindesbeinen (vielmehr -händen), schon mit elf Jahren auch politische Karika-turen, meist Marschkolonnen von SA und Rotfront. Während meines Archi-tekturstudiums in Breslau ließ ich mich im Aquarellieren ausbilden, was mir spä-ter in Passau zupassekam. Diese schöne Stadt drückt einem gleichsam den Pinsel in die Hand. Als Kriegsverwundeter im dortigen Lazarett durfte ich Flure und Treppenhäuser mit großen Wandbildern versehen; meine Aquarelle dienten mir als Vorlage.

Nach der Rückkehr aus französischer Gefangenschaft entstanden während meines Studiums in Hannover die „Trümmerbilder“. Diese sind heute nicht mehr nur Bilder, sondern schon Zeit-dokumente. Durch Pressezeichnungen zu wirtschaftlichen und politischen Zeitthemen, die zumeist im „Spiegel“ veröffentlicht wurden, bestritt ich mei-nen Lebensunterhalt.

Nach vielen Berufsjahren als Archi-tekt, in denen künstlerisch das Fotogra-fieren im Vordergrund stand, ging ich zur Ölmalerei über. Zurzeit beginne ich mit Acrylmalerei. Nie vergesse ich aber auf Reisen den Skizzenblock mit dickem Bleistift und einem guten Radiergummi

– auch heute mit 89 Jahren nicht. Hans-Georg Weiss

München, Rindermarkt, 1996, Öl, �0 × �0 cm.

Bucht von Ajaccio / Korsika, 198�, Bleistiftzeichnung, 2� × 32 cm.

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 39

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Intelligente Qunst

Norddeutscher Sommer (Rathausmarkt in Oldenburg), 2008, Öl, 60 × 80 cm.

Am Markt in Landerneau / Bretagne, 199�, Bleistift-zeichnung, 2� × 32 cm. Im Kriegsgefangenenlager,

Montpellier, 19��, Bleistift-zeichnung, 2� × 32 cm.

Hannover, Gasometer, 19�8, Aquarell, 30 × 2� cm.

MinD-Magazin 76 | Juni 2010�0 |

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Scheer-Ware

Der kleine Mann im eigenen Ohr mit Namen Perfektionismus geht einem manchmal mächtig

auf Nerven und Gemüt, weil man ihm nie etwas recht machen kann. Perfektio-nismus bedingt das selbst verantwortete Versagen, weil jede Abweichung vom Ideal zur Katastrophe werden kann.

Oder warum heult der Klassenbeste wegen einer „Zwei“ neben sieben „Ein-sen“? Doktorarbeiten werden nicht abge-geben, weil noch wichtige Informationen auftauchen könnten. Bewerbungen nicht geschrieben, solange auch nur theore-tisch ein „perfekterer“ Mitbewerber vor-handen sein könnte. „In Gesprächen mit meinen englischen Bekannten sage ich lieber gar nichts, als dass ich einen Satz mit einem Fehler produziere …!“

Es geht auch anders!Wie wäre es denn einmal mit dieser Sichtweise: „Perfektionismus ist eine tolle Sache, aber nur, wenn er tatsächlich Lustgewinn verspricht!“

Wir wissen, wie wir uns mit diesem dauernd zu hoch angelegten Maßstab selber belasten. Also können wir ihn ändern und nachsichtiger mit uns selbst den Perfektionismus dort ausleben, wo er wirklich Spaß macht. Dort, wo wir die Befriedigung nicht aus dem (niemals) fertigen Ergebnis, sondern aus der Arbeit

an diesem selbst ziehen. Hier gilt endlich: Der Weg ist das Ziel.

Als Produktentwickler muss ich mich in der Regel nach bestimmten Anforde-rungen der Kunden richten. Wozu soll ich in eine normale 2�-Gramm-Sonnen-brille eine DVD-TV-Kombination und ein Nachtsichtgerät einbauen, nur weil es technisch möglich ist? Hier stört der Per-fektionismus. Woanders kann ich meiner Leidenschaft jedoch lustvollen Lauf lassen. Bei der Entstehung eines Werkes beispielsweise, das noch nicht einmal fertig werden muss. Es muss nur immer perfekter werden, und ich muss an der laufenden Differenzierung Spaß haben.

Die Ingenieure, die in Bremen seit vielen Jahren in pingeliger Kleinstarbeit versuchen, eine aus dem Trondheim-fjord geborgene „Condor“ wieder zum Leben zu erwecken, sind Perfektionis-mus-Junkies. Beruflich wäre das kaum möglich gewesen. Ihre Sucht befriedi-gen sie in ihrer Freizeit. Und weit über ihre Pensionierung hinaus! Von vielen Ingenieuren werden sie geradezu verehrt wegen ihrer Hartnäckigkeit, ihrem gren-zenlosen Perfektionismus und der Leis-tung, der ungeheuren Geduld, die damit zwangsläufig verbunden ist. Also kommt hier auch noch die Anerkennung zur „Selbstbefriedigung“ hinzu. Herz, was willst du mehr? Detlef Scheer

Perfektionismus nur noch als Lustgewinn!

Warum soll ich mich von etwas verrückt machen lassen, was mir Spaß machen kann?!

Diplom- Psychologe Detlef Scheer arbeitet als Trainer, Coach, Autor und Kon-zeptentwickler.

MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | �1

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Rezensionen

Kluge Mädchen – Frauen entdecken ihre HochbegabungViele Frauen entdecken ihre Hochbe-gabung erst spät, oft zufällig durch die Auseinandersetzung mit ihrem hoch-begabten Kind oder einem anderen Familienmitglied. Diese Entdeckung kann schmerzhaft oder heilsam sein. Mensanerin Katharina Fietze lässt für ihr Buch sechs Frauen ihre individuellen Geschichten erzählen und überschreitet dabei bewusst den methodisch üblichen empirischen Rahmen. Sie findet viele bio-graphische Parallelen, die sich unabhängig von der Zeit und der Gesellschaft finden, in der die Frauen aufwuchsen, und analy-siert diese im zweiten Teil des Buches.

Katharina Fietze betrachtet Hoch-begabung als „Sosein“, nicht als Abwei-chung von der Norm, und stellt dabei die Extreme heraus, die eine hochbe-gabte Persönlichkeit in sich trägt und aushalten muss. Da sie als interdiszip-linäre Frauenforscherin tätig ist, bindet sie sich in ihren Ausführungen an keine Fachrichtung. Das unterscheidet ihr Buch in einigen Punkten von anderen und setzt den Fokus auf hochbegabte Mädchen und Frauen in ihren sozialen Rollen. Es ist deshalb nicht nur für spät erkannte hochbegabte Frauen hilfreich, sondern auch für ihre Partner und Familien sowie die Eltern hochbe-

gabter Töchter. Auf der Internetseite http://hochkluge-erwachsene.foren-city.de lädt die Autorin zum Diskutieren ein.

Fietze, Katharina: Kluge Mädchen – Frauen entdecken ihre Hochbegabung263 Seiten, 17,90 EuroOrlanda, 2010ISBN 978-3-936937-7�-9

Times of HonorWenn man sich zwischen Ruinen vor Angreifern versteckt, die alte Dame Ma Baker um Rat fragt und die Mitstreiter Hugin und Munin heißen, befindet man sich möglicherweise in einem Compu-terspiel. Oder im neuen Roman von Mensaner Sebastian Keller. Oder beides. Sebastian Keller mischt auf verwirrende Weise die verschiedenen Realitäten und führt uns auch im dritten Teil seiner Memphisto-Pentalogie – wie schon bei „Alice on Speed“ – durch Verschwö-rungen und Parallelwelten. Und wann der Leser das gesamte Memphisto-Uni-versum erfasst, hat allein der Autor in der Hand. Man darf gespannt sein!

Keller, Sebastian: Times of Honor21� Seiten, 11,90 EuroKing of Fools Publishing, 2010ISBN 978-3-9�0313-06-� Melanie Lahmer

Von klugen Mädchen und mysteriösen Mächten

Zwei Bücher von Ms – nützlich und spannend

MinD-Magazin 76 | Juni 2010�2 |

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Warum Pris-menfernglas? Prismen stehen für die Buntheit des Lebens, vor allem der Spra-che – das Fern-glas steht für den Blick über den Tellerrand. Unter dieser Rubrik erschei-nen regelmäßig Beiträge zu Sprachspielen und Etymologie.

* Im Englischen lautet der Name „Tom Marvolo Riddle"

– „I am Lord Voldemort“.

Prismenfernglas

Zwischentitel in Schriftform über-brückten früher in Stummfilmen die Handlung. So konnte man

aus einem misslungenen Drama eine Satire machen, indem man den Film einfach anders schnitt und andere Texte verwendete. In den Zwanzigerjah-ren begann der Siegeszug des Tonfilms; zweideutige Zwischentitel wurden nun durch zweideutig Gesprochenes er-setzt. Ein letztes Aufbäumen gegen den Tonfilm ist Charlie Chaplins „Moderne Zeiten“ von 1936. Am Schluss singt der Tramp ein Lied, hat aber seine Notiz des Textes verloren. Er improvisiert ein Kauderwelsch, als wolle er zeigen: „Es geht auch ohne Ton.“ Ansonsten ist dieser Film meist stumm mit Zwischen-titeln – der letzte seiner Art.

Viele Regisseure und Autoren be-tätigen sich bereits in ihren Filmtiteln sprachspielerisch: Alfred Hitchcocks letzter Film „Family Plot“ wurde mit „Familiengrab“ zwar korrekt über-setzt (siehe das Prismenfernglas im letzten Mag), kann aber auch „Fami-lien-Intrige“ oder „Familien-Handlung“ heißen. „North by Northwest“ („Der unsichtbare Dritte“) ist ein Zitat aus Shakespeares „Hamlet“, in dem dieser über seine angebliche Verwirrtheit spricht (und auch Hitchcocks Film ist

recht verworren), es steht aber auch für die Reiserichtung des Filmhelden durch die USA.

Manche Filmtitel basieren auf be-wusst falschen Ausdrücken, etwa „Beetlejuice“ („Käfersaft“), statt des Sterns Beteigeuze (englisch „Betelgeu-se“), oder „Rain Man“, der „Regenmann“, aus einer Kindheitserinnerung an den fast unbekannten Bruder „Raymond“.

Auch Anagramme sind in Filmen beliebt. So wird aus Mel Brooks der Bösewicht „Skroob“, den er in seinem Film „Spaceballs“ spielt. Und in „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ wird aus dem Namen der Figur „Tom Vorlost Riddle“ die Aussage „Ist Lord Voldemort“*, Harrys Gegner.

Spätestens seit dem Film „Illuminati“ dürften die Ambigramme bekannt

sein. Diese wurden im „Prismenfernglas“ in Ausgabe 70 schon näher erläutert. Bei dem im Film gezeigten Wort „Illu-minati“ ist die Schrift so gewählt, dass es auch um 180 Grad gedreht noch gelesen werden kann.

Sprachspielerisch besonders inter-essant ist der Film „Der große Dikta-tor“ („The Great Dictator“), ebenfalls von Charlie Chaplin. An die Stelle des Hakenkreuzes tritt hier das „Doppel-kreuz“ – und englisch „double-cross“ bedeutet soviel wie „Betrug“. Der Dik-tator hält seine Rede auf „Tomanisch“, einer unverständlichen Kunstsprache. Dieses Stilmittel bezeichnet man als „Grammelot“. Englische und deutsche Worte werden hierin vermengt, ähnlich wie bei der verwandten „makkaro-nischen Dichtung“. Chaplins Kunst-wort „Schtonk“ hat es sogar zu einem eigenen Filmtitel gebracht.

Hartmut Blessing

Harry Potter und der Käfersaft

Sprachspiele in Filmen – vom „Großen Diktator“ bis „Rain Man“

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | �3

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Ich hatte vorhin begonnen zu lernen. Um zwölf war ich aus der Schule zurückgekommen, hatte mich über

das schöne Wetter gefreut, Klavier ge-übt und gegessen. Dann kam das Loch. Bevor ich lerne, koche ich Kaffee. Eine Tasse hält mich davon ab, ständig aus dem Fenster zu gucken und Fingernägel zu kauen. Als ich gerade die Kanne ab- und meine Stereoanlage (Beethovens „Emperor“) angestellt hatte, klingelte das Telefon. Zurück in meinem Zimmer kontrollierte ich fix mein Postfach und beantwortete eine Mail sofort.

Nach dem Schließen des Browsers lud ich noch ein Update herunter, stellte den Laptop ins Eck, sammelte Bücher und Hefte und … Es war still in meinem Zimmer! Hatte ich nicht …?! Ja, alle 39 Minuten von Edwin Fischers Spiel waren inzwischen abgelaufen. Der Kaffee war lau geworden und ich kein Stück klüger. Bekanntlich ist das Vor-sich-her-Schieben („Prokrastination“) ein häufiges Problem unter Hochbegabten. Selbst mit besten Vorsätzen schleicht sich doch der latente Drang, sich abzulenken, dauernd von hinten an. Ich verrate euch nun die gän-gigsten (und meine) Tricks, den kleinen Teufel zu überlisten:

Computer und Fernseher rechtzeitig ausschalten

Als Nachhilfelehrer weiß ich, wie hibbelig Schüler sind, die die Reizflut nicht min-destens 30 Minuten vorher abgestellt haben. Musik zählt nicht als Ablenkung, wenn sie beruhigt – oft sorgt ein Klang-teppich für bessere Laune als drückende Stille.

Utensilien in Griffnähe legenNichts ist nerviger, als ständig aufstehen zu müssen.

Pausen und Ziele vorher planenNicht nach Gutdünken pausieren – erst,

wenn der Fortschritt es erlaubt. Lüften bitte nicht vergessen!

Lästiges zuerst erledigenWer sich auf verzwickte Formeln freuen kann, während er sich Geschichtsdaten in den Schädel prügelt (oder umgekehrt), ist garantiert schneller fertig.

Laster zulassenWer einmal das gute Wetter nutzt, muss abends auf keinen Fall den Schlaf kürzen, um bloß noch alles lernen zu können. (Liebe Eltern, lest bitte erst im nächsten Absatz weiter!) Hochbegabte verstehen es in der Regel, auch ohne Wissen vor dem Lehrer klug auszusehen, und eine Fünf ist keine Schande.

Wer mit diesen Tipps partout nichts anfangen kann, möge es

mit einem Lernzirkel probieren: Sich einmal wöchentlich gegenseitig anzu-stacheln kann viel Spaß bereiten. Bei akuter Hoffnungslosigkeit kann man sich auch mit seinen Eltern und einem zuständigen Lehrer oder Psychologen zusammensetzen – bleibende Kon-zentrationsprobleme sind der Karriere selten förderlich.

Doch bevor ihr euch selbst eine Stö-rung attestiert, überdenkt bitte, wie viel ihr schon zu ändern versucht habt. Egal, ob hochbegabt oder nicht – keiner hat es leicht! Paul Roßmann

Für Juniors

Dann kam das Loch

Nach einer wahren Begebenheit

Paul Roßmann ist 17 Jahre alt, Redakteur einer Schülerzeitung, Mitglied einer Theater-AG und spielt Klavier und Orgel.

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In den zurückliegenden Monaten habe ich MinDrago, die Intelligenz-bestie, die in meinem Schreibtisch

wohnt, schon ganz gut kennengelernt. Er liebt Bücher, Tiere (besonders Katzen)

und ist, wie ich feststellen konnte, ein sehr großer Pflanzenfreund. Seit er sich um die Pflanzen auf dem Dach-boden kümmert, wachsen und gedeihen sie einfach prächtig.

Auch heute hüpfte er wieder voller Begeisterung mit Gießkanne

und Schürze zwischen den Töpfen herum. Ich habe den Verdacht, dass er

sich aus meinen alten Barbie-Beständen bedient hat – zumal die Schürze rosa ist. Aufgeregt winkte er mich zu sich: „Schau nur, wie toll der Ficus gewachsen ist. Und der Efeu und das fleißige Lieschen!“ Tat-sächlich, die Pflanzen waren wirklich sehr groß geworden. MinDrago konnte sich kaum von dem Anblick lösen. „Sind sie nicht einfach wunderbar? Und intelligent sind sie übrigens auch.“

Das war mir nun allerdings neu. „Wie meinst du das denn? Antworten sie neuerdings, wenn du mit ihnen sprichst?“ Die Bestie sah mich ein wenig rätsel-haft an und überhörte die letzte Frage

– manchmal fragte ich mich, ob MinDra-go doch noch mehr erstaunliche Fähig-keiten hatte, als ich wusste. Er wedelte

mit dem Ausdruck einer E-Mail und hielt sie mir dann unter die Nase. „Nimm dir ein Beispiel an Julius. Der hat sich eine Menge Gedanken über Pflanzen gemacht und fragt nun, woher Pflanzen eigentlich wissen, wo oben und wo unten ist.“

Verwirrte PflanzenEinige unserer Leser haben uns in den letzten Wochen viele interessante Fragen zugeschickt. Klar, dass dies Min-Dragos absolute Lieblingsfrage war. Und schon legte er los: „Pflanzen haben in ihren Wurzelspitzen spezialisierte Zellen

– kleine Steine, Statolithen, die stärkehal-tige Körnchen enthalten, die sogenann-ten Amyloplasten. Diese Körnchen kön-nen die Schwerkraft wahrnehmen und teilen der Pflanze über Botenstoffe mit, in welche Richtung die Wurzel und in welche der Trieb wachsen muss. Wenn man die Wurzelspitzen einer Pflanze ab-schneidet, verliert sie die Orientierung und wächst planlos in alle Richtungen; das Gleiche geschieht übrigens auch in der Schwerelosigkeit.“

MinDrago hüpfte vom Schreibtisch und versetzte dem Drehstuhl, auf dem ich saß, einen kräftigen Schwung. Bevor ich reagieren und den Stuhl abbrem-sen konnte, hatte ich mich mehrmals gedreht. „Was soll das denn?“, rief ich empört. MinDrago sah mich von unten interessiert an. „Wie fühlst du dich?“, fragte er – es klang eher nach wissen-schaftlichem Interesse als nach Mitge-fühl. „Na, wie schon? Mir ist schwindelig! Vielen Dank auch!“ Die Intelligenzbestie kletterte wieder auf den Schreibtisch. „Das kommt von den Otolithen. So wie die Pflanze kleine Steine in den Wur-zelspitzen hat, so hast du welche im Innenohr. Diese Otolithen sagen deinem Körper, wo oben und unten ist. Durch

Bestialische Botanik

Von schlauen Steinen, leichtem Strom und guten Büchern

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die Drehbewegung sind sie ein bisschen aus dem Gleichgewicht geraten, deshalb ist dir schwindelig. Das hört aber wieder auf, sobald die Steinchen zur Ruhe kom-men.“ Sehr beruhigend.

Erstaunliche Erbsen„Eigentlich können die Kinder mal selbst ausprobieren, wie wichtig die Statolithen für eine Pflanze sind. Dazu genügen zwei kleine Töpfe oder Joghurt-becher mit Erde und zwei getrocknete Erbsen, die gibt es im Supermarkt. In jeden Topf wird eine Erbse gepflanzt. Sobald die ersten grünen Triebe aus

der Erde kommen, muss man eines der Pflänzchen sehr vorsichtig ausgraben, seine Wurzelspitze abschneiden (der weiße Trieb ist die Wurzel) und es dann wieder einpflanzen. Nun kann man in den folgenden Wochen beobachten, wie die beiden Pflanzen sich weiter-entwickeln.“ Die Idee fand ich richtig gut! „Weißt du was“, schlug ich vor, „die Kinder könnten uns Fotos von den Er-gebnissen dieses Versuchs schicken! Die besten werden dann auf unserer Seite veröffentlicht!“ Das gefiel meiner Intelli-genzbestie. „Au ja! Da bin ich schon ge-spannt! Ich werde mir einen tollen Preis für den Gewinner überlegen!“

Hoffentlich fiel MinDrago nicht auch ein Experiment zu der Frage ein, die ich mir herausgesucht hatte. Da ging es nämlich um Elektrizität, und ich ver-spürte wenig Lust, zu Demonstrations-zwecken unter Strom gesetzt zu werden. Ich rückte vorsichtshalber ein Stückchen von MinDrago weg. „Wie gefällt dir denn diese Frage? Wie kommt der Strom nach oben in ein Hochhaus, ganz ohne Pum-pe wie bei Wasser?“

Senkrechter StromBevor MinDrago antworten konnte, legte ich selbst los: „Das Wasser braucht eine Pumpe, weil es ziemlich schwer ist, es würde sonst im Rohr herunterrut-schen, wenn der Druck von unten fehlt. Beim Strom ist das ganz anders. Strom ist keine Flüssigkeit, sondern besteht aus vielen kleinen unsichtbaren Teilchen, den Elektronen. Diese sind noch kleiner als ein Atom! Bei einem elektrischen Strom fließen unglaublich viele Elektro-nen durch das Metall der Stromleitung. Dies tun sie, indem sie von Atom zu Atom ,hüpfen‘. Die Elektronen selbst ha-ben ein so geringes Gewicht, dass es im

Für Kinder

Pflanzen spüren mit Hilfe ihrer Wurzeln, wo oben und unten ist. – Foto: Hol-ger Carstensen

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Vergleich zum elektrischen Feld, welches die Elektronen durch den Draht lockt, gar nicht auffällt.

Deswegen braucht der Strom keine Pumpe, um nach oben zu fließen. Man kann ihn also prinzipiell so weit nach oben (oder in jede andere Richtung) schicken, wie man will. Je länger aller-dings der Draht ist, desto schwieriger wird es für die Elektronen, sich fortzu-bewegen. Deshalb muss man bei langen Leitungen die Spannung erhöhen, da-durch wird das elektrische Feld verstärkt und die Elektronen haben es wieder leichter. Deshalb gibt es auch die Hoch-spannungsleitungen: Da die Kabel, die den Strom über Land transportieren, sehr lang sind, braucht man viele Tau-send Volt, damit am anderen Ende auch noch etwas ankommt.“

Ich schaute MinDrago Beifall hei-schend an. Er winkte ab und erklärte: „Ja, ich habe die Mail gelesen, in der Jörn Mankiewicz von TÜV Kids dir die Sache erklärt hat. Die Webseite ist übrigens klasse, sollten die Kinder sich mal an-schauen: http://www.tuev-kids.de/.“

Er hatte in der Zwischenzeit die Schür-ze abgenommen und die Gießkanne beiseitegestellt. „Das hat Spaß gemacht. In den nächsten Ausgaben werden wir sicher noch weitere Fragen unserer Leser beantworten. Jetzt habe ich aber keine Zeit mehr.“ Er hüpfte vom Schreibtisch aufs Sofa, griff nach einem dort liegen-den Buch, schlug es auf und kuschelte sich behaglich an die schlummernde Kat-ze. „Ich will jetzt unbedingt in meinem Lieblingsbuch weiterlesen.“

Gute GeschichtenAha, wahrscheinlich eine Neuerschei-nung über die Urknalltheorie oder etwas Ähnliches. Ich schielte auf den

Einband – und war verblüfft: „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von Michael Ende. MinDrago sah meinen erstaunten Blick. „Warum guckst du denn so? Das Buch habe ich im Regal deiner Tochter entdeckt, und ich finde es absolut fantastisch. Es ist spannend, lustig, es handelt von Freundschaft und gemeinsamen Abenteuern, von Heimat und Toleranz, von Mut, Hilfsbereitschaft und Freiheit.“ Er hatte ja recht, ich liebe dieses Buch auch sehr und lese es immer mal wieder. Ich war nur erstaunt, dass meine Intelligenzbestie das auch so sieht, freute mich aber sehr darüber. Ich liebe Bücher mit interessanten Geschichten.

„Du, MinDrago, was hältst du denn davon, wenn wir mal die Kinder fragen, welches ihre Lieblingsbücher sind? Dann hättest du jede Menge Lesetipps, ich besorge dir die Bücher auch aus der Bü-cherei, falls wir sie nicht selbst im Regal stehen haben.“ Das gefiel der Bestie! „Au ja! Das wäre toll! Und jedes Kind könnte dazu schreiben, warum ihm genau dieses Buch am allerbesten gefällt! Su-peridee!“ Er rückte die Brille zurecht und kuschelte sich noch enger an die Katze. „Aber jetzt muss ich unbedingt weiterle-sen, ich möchte nämlich wissen, was in der Drachenstadt passiert.“

Wenn ihr MinDrago eine Freude machen wollt, solltet ihr jetzt also unbe-dingt Erbsen pflanzen oder ihm von eu-rem Lieblingsbuch berichten! Oder auch beides! Wie immer könnt ihr MinDrago per E-Mail erreichen ([email protected]).* Wir freuen uns schon auf eure Post! Cordula und MinDrago

* Ihr könnt aber auch gern einen Brief an Cordula Rode, Alte Straße �6 a, �8��2 Witten, schicken.

Für Kinder

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Im vergangenen Jahr haben am Wett-bewerb Mensaner aus 19 Ländern teilgenommen. Für MinD ist dabei

ein vierter Platz für Gerald Frisks „Having a Peep“ herausgesprungen.*

In diesem Jahr ist das Thema „Water“ – Wasser. Wasser ist ein zentrales Thema der Menschheit und bietet eine große Bandbreite an möglichen Motiven

– über drei Aggregatzustände hinweg. Da sollten für alle inspirierende Motive dabei sein: Geht beim nächsten Regen raus und knipst ihn! Oder den damp-fenden Geysir im Schneefeld, oder …

Lasst euch vom Thema ergreifen und sendet eure Bilder an [email protected]. Die diesjährigen Regeln findet ihr unter http://intfoto.mensa.de/ mensafotowettbewerb_­regeln2010.pdf.

Die nationale VorrundeWenn ihr diesen Artikel lest, läuft der Wettbewerb bereits. Der Einsendeschluss für MinD ist der 1. August 2010; bis zu diesem Datum müssen die Bilder einge-gangen sein. Es ist also noch genug Zeit für den einen oder anderen „wässrigen“ Urlaubsbeitrag.

Ihr könnt wieder mit digitalen oder Papierbildern teilnehmen. Ganz wichtig dabei ist, dass die Bilder nicht signifikant verändert sein dürfen. Wir suchen wie immer nicht den besten Photoshop-Künstler, sondern den besten Fotografen. Bitte beachtet diesbezüglich die Teilnah-meregeln.

Auch in diesem Jahr wird es in Deutschland keine separate Jury für die-sen Wettbewerb geben, sondern alle Ms können online aus allen Bildern unsere drei nationalen Sieger wählen. Vom 7. bis 26. August 2010 wird die Online-Abstim-mung im eMVZ stattfinden. Dazu wird es im MinD-Mag und per Mensa-News eine gesonderte Ankündigung geben.

Die EndrundeIm Anschluss geben wir „unsere“ Sieger dann schnellstmöglich bekannt und lei-ten sie zum internationalen Wettbewerb weiter. Eine Expertenjury wird dort die internationalen Sieger ermitteln. Hier wird es voraussichtlich im nächsten Jahr eine Neuerung geben: Meine IPC-Kolle-gen und ich arbeiten an einer internatio-nalen Online-Abstimmung nach dem MinD-Vorbild. So können alle Mitglieder weltweit abstimmen, und Mensa wächst noch stärker zusammen. Die internati-onalen Sieger werden Ende September feststehen und dann während des IBD-Meetings im Oktober bekanntgegeben und ausgestellt. Unser „MinD-Fotograf des Jahres 2010“ und selbstverständlich auch die beiden Teilnehmer auf den Plät-zen zwei und drei erhalten eine exklusive Wettbewerbs-Trophäe. Ich freue mich auf möglichst viele kreative Ideen zum Thema Wasser und bin sehr gespannt auf eure Einsendungen. Sven Nabers

Nassentwicklung optionalDer sechste internationale Fotowettbewerb

von Mensa dreht sich ums Wasser

*Auf der Webseite https://www.mensa.org/international- photo-competition sind noch einmal die Gewinner des vergangenen Jahres zu sehen (Anmel-dung erforderlich).

Internationaler Fotowettbewerb

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Dr. Fleiß, ehemalige Betriebspsy-chologin der Deutschen Luft-hansa, war Gründungsmitglied

von MinD und hat maßgeblich zum Aufbau unserer Vereinigung beigetra-gen. So baute sie als Chefpsychologin das Testsystem auf und bildete zahl-reiche Testleiter (damals hießen sie Proctoren) aus, von denen viele noch heute in dieser Funktion tätig sind. Die Tests von insgesamt mindestens 8 �00 Bewerbern – mit damals jeweils circa 300 Fragen – wertete sie allein, manuell und unentgeltlich aus. Auf internatio-naler Ebene hatte sie eine Zeit lang die Position des „Gifted Child Program Co-ordinator“ für Mensa International inne. Ausschließlich ihr ist es zu verdanken, dass Kinder und Jugendliche Mitglied bei Mensa werden können.

Durch ihre berufliche Tätigkeit und Kontakte konnte sie für MinD-Jahres-treffen und -Preisausschreiben immer wieder Sponsoren für interessante und zugkräftige Sachpreise gewinnen.

Mit ihrer herzlichen Art war sie na-tional und international als Expertin für alle Fragen rund um den IQ gefragt und respektiert. Insbesondere lag ihr auch die Förderung von Kindern und Jugend-lichen am Herzen.

In ihrem Buch „Hochbegabung und Hochbegabte“ ließ sie unter anderem Betroffene zu Wort kommen, die be-richten, was Hochbegabung für sie bedeutet und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben.

In ihrem letzten Lebensabschnitt hat Dr. Fleiß, gebürtige Österreicherin, zahlreiche Beiträge speziell im Bereich Intelligenzforschung für die „Diskussi-on“ (Mensa Österreich) verfasst. Viele Mitglieder haben sich an sie als „letzte Instanz“ gewandt, um begabungspsy-chologischen Rat einzuholen. Dr. Fleiß konnte in einmaliger Form zuhören und Stimmungen erkennen. Sie war stets be-scheiden und stellte das Wohl anderer über ihr eigenes. Wir ersuchen Mensa International, Dr. Fleiß’ Wirken durch eine Mitgliedschaft in der „Hall of Fame“ postum zu würdigen.

Udo Schultz und Dr. Dr. Gert Mittring

Nachruf

Dr. Ida Fleiß – ein Nachruf

Eine Frau der ersten Stunde und langjähriges MinD-Mitglied

ist am 10. April 2010 in ihrem 75. Lebensjahr verstorben.

Ein Foto aus alten Tagen: Udo Schultz und Dr. Ida Fleiß – Foto: Sigi Schultz-Kokerbeck

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Auf der zweiten MinD-Akade-mie 2003 kam die Idee auf, die Vorträge und Workshops in

einem Tagungsband zu dokumentieren. Ein Jahr später erschien das Ergebnis unter dem Titel „Entscheidungen und Entscheider“, damals noch etwas hemdsärmelig über Books on Demand verlegt.

Seither sind über verschiedene Ver-lage ein Dutzend weitere Bände erschie-nen, in denen sich die Themenvielfalt der Mensa- und MHN-Veranstaltungen widerspiegelt: „Sprache und Kommuni-kation“ beleuchtet Praxis und Grundla-gen menschlicher Kommunikation und stellt einige bekannte und neue Kunst-sprachen vor; „Jenseits des Verstandes“ und „Wissenschaft an den Grenzen des Verstandes“ untersuchen unter anderem Denkfallen und Emotionen; „Kreativi-tät“ sowie „Kreativität und Innovation“ widmen sich der Theorie und Praxis menschlicher Originalität und Schaf-fenskraft; „Zeit in Wissenschaft, Philoso-phie und Kultur“ sowie „Chronobiology

and Chronopsychology“ erforschen das Phänomen Zeit. Da die Tagungsbände der ersten Jahre mittlerweile vergriffen sind, erschienen zwei „Best of & Rari-ties“-Sammelbände: „Geist und Gesell-schaft“ sowie „Wissenschaftstheorie und -praxis“ versammeln metawissen-schaftliche Betrachtungen und gesell-schaftspolitische Analysen.

Zur documensa erschienen „Art of MinD“ als Katalog zur Ausstellung für mensanische Kunst und mit „Neuroästhetik“ ein Buch über das Verhältnis von Kunst, Ge-hirn und Wissenschaft.

Die mittlerweile 13 Bände – drei weitere zur letzten Akademie und zum MinD-Symposium sind derzeit in Arbeit – präsentieren ein umfassendes Kaleidoskop der Bildungsveranstaltungen von

MinD-Akademie

Lest die MinD-Akademie!Die Tagungsbände der vergangenen Jahre –

nicht nur für Teilnehmer interessant

MinD-Magazin 76 | Juni 2010�0 |

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Mensa. Hochkarätige Autoren machen die Veröffentlichungen auch für Leser über den Teilnehmerkreis hinaus inter-essant: Einige Tagungsbände werden mittlerweile an Universitäten als Lehr-material eingesetzt.

Alle Bände sind im Buchhandel, auf dem MinD-Symposium und auf der MinD-Akademie erhältlich. Einen Überblick bietet die Seite des MinD-Hochschul-Netzwerkes: www.mind- hochschul-netzwerk.de/publikationen/.

Martin Dresler

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MinD-Akademie

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Die documensa III kommt zur MinD-Akademie, die vom 29. Oktober bis zum 1. November

2010 in Köln-Riehl stattfinden wird. Ku-ratiert wird das Ganze erneut von Anna Seemüller, die dabei von Carsten Lüring und Tanja Gabriele Baudson unterstützt wird.

Was kann ausgestellt werden? Im Grunde jede Art Kunst: Gemälde, Fotos, Skulpturen, Videoinstallationen, alles, was gefällt. Ein Bezug zum Akademiethe-ma – in diesem Jahr „Transformationen“

– wäre schön, ist jedoch keine Pflicht.Bewerbungen sind jetzt schon

möglich; der Einsendeschluss ist am 1. September 2010, damit genug Zeit bleibt, alles zu organisieren. Sendet die Bilder eurer besten Werke, die ihr gerne ausstellen möchtet (maximal zehn), per E-Mail an [email protected] – gebt in eurer Bewerbung bitte außerdem an, wie groß eure Exponate sind (da der Platz begrenzt ist), und wie sie befestigt und präsentiert werden sollen. Außerdem solltet ihr einige Informationen zu euch und eurem künstlerischen Schaffen bei-fügen. Wir treffen dann auf Grundlage aller Einsendungen eine Auswahl und teilen euch unsere Entscheidung bis Mit-te September mit.

Wir freuen uns auf eure kreativen Einsendungen und auf eine anregende documensa III!

Anna Seemüller, Carsten Lüring und Tanja Gabriele Baudson

Informationen zur documen-sa findet ihr auf der Website http://documensa.de.

documensa III

Köln ruft – die documensa III kommt!

Zum dritten Mal haben kreative Mensaner und MHNler Gelegenheit, ihre Kunstwerke einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Das Logo der documensa III.

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Wenn Phi im Jahr X der künstli-chen Gebärmutter entschlüpft, in die Repro-Roboter Monate

zuvor eine im Reagenzglas befruchtete Eizelle eingepflanzt hatten, steht seine künftige Haarfarbe schon genauso fest wie der BMI, den er als Erwachsener errei-chen wird. Während die genetische Pro-grammierung äußerer Eigenschaften be-reits Routine ist, greift man zur Kontrolle

von Empfindungen und Verhalten auf Pharmaka zurück, die das Nervensystem beeinflussen. Nachfolgeprodukte von Ri-talin sorgen dafür, dass Phi in der Schule und im Studium sein volles Leistungs-potenzial entfaltet. Auf Partys erleichtert ihm ein Hauch von Oxytocin in der Luft die ungehemmte Kontaktaufnahme zu weiblichen Zeitgenossen. Gänzlich un-bemerkt begegnet Phi dasselbe Hormon beim ersten Autokauf, wo es aufgrund seiner vertrauensfördernden Wirkung bereits seit längerem Verwendung findet. Im Alter verhilft ihm ein künstliches Auge zum Sehen. Die Angst vor dem Tod bleibt Phi erspart: Falls kein Unfall geschieht, garantieren etablierte Verjüngungsver-fahren bei regelmäßiger Anwendung das ewige Leben.

Wieviel Transhumanismus ist realistisch?Für wen dies nach ferner Zukunftsmusik klingt, dem sei gesagt, dass jeder siebte Student in den USA zugibt, schon einmal leistungssteigernde Pharmaka geschluckt zu haben. „Einen verantwortungsbe-wussten Einsatz kognitiver Stimulanzien bei Gesunden“ forderte eine Gruppe füh-

render amerikanischer Wissen-schaftler in einem 2008 in der Fachzeitschrift „Nature“ veröf-fentlichten Artikel. Der Einsatz von Oxytocin bei Vertragsab-schlüssen ist bereits gang und gäbe. Künstliche Intelligenzen (KIs) könnten in absehbarer Zeit das geistige Niveau eines Studenten im Grundstudium erreichen. Während KI-Visionär Ray Kurzweil, Jahrgang 19�8, davon überzeugt ist, dass man es dank des medizinischen und biotechnologischen Fortschritts

Diskussion über den Menschen der Zukunft.

Zukunft mit H+Sind Transhumane die besseren Menschen?

„Technologien, die das Altern verhindern, Grenzen menschlicher wie künstlicher Intelligenzen aufheben und uns vor unerwünschten psychischen Zuständen

bewahren, werden die Zukunft der Menschheit radikal verändern.“ So heißt es sinngemäß im

transhumanistischen Manifest. Wie realistisch ist ein derartiges Szenario? Und wollen wir dies überhaupt?

Diese und ähnliche Fragen diskutierte eine Gruppe MHNler auf einem Seminar im bayrischen Münnerstadt.

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noch zu seinen Lebzeiten schaffen wird, Menschen unsterblich zu machen, sieht die Mehrzahl der Forscher dieses Ziel noch in weiter Ferne. Zu diesen Erkennt-nissen kamen wir, nachdem wir uns in Kleingruppen in verschiedene Aspekte des Transhumanismus eingelesen und diese im Plenum vorgetragen hatten. Fast ausnahmslos entbrannten hierbei im Anschluss an die Vorstellung einer Technologie heftige Diskussionen über Sinnhaftigkeit und Folgen ihres Einsatzes.

Wieviel Transhumanismus wollen wir? Die transhumanistische Gesellschaft sieht den Transhumanismus als Über-gangsform zur posthumanen oder H+-Gesellschaft. Deren Mitglieder sind heutigen Menschen dank des Einsatzes verschiedener Technologien in mindes-tens einer Eigenschaft überlegen. Einer der Begründer dieser Vereinigung, der Zukunftsforscher Nick Bostrom, bringt es auf den Punkt: „Nicht H+ zu werden ist Unglück.“ Dieser Aussage stimmten die Teilnehmer des MHN-Seminares nur sehr bedingt zu. Überwiegend wurden

zwar einzelne Technologien für gut und sinnvoll empfunden, den Einsatz bewusstseinsverändernder Pharmaka lehnten aber beispielsweise die meisten ab. Überhaupt überwog die Vermutung, dass es zu einem Zusammenbruch un-seres gesamten Gesellschaftssystems komme, bevor der Transhumanismus sich durchsetzen könne. An welchen ethischen Werten sich eine transhu-mane Gesellschaft orientieren wird, falls sie sich denn doch etablieren soll-te, müssen wir ihr im Übrigen selbst überlassen. Nicht zuletzt ist unsere Erb-information für die ethischen Maßstäbe verantwortlich, nach denen wir leben. Diese könnten völlig anders aussehen, wenn die Gene transhumaner Men-schen nach einem anderen Code ab-gelesen werden als die unsrigen. Bevor wir uns jedoch mit Schaudern von allzu düsteren transhumanistischen Visionen abwenden, gilt es, den Seminarleitern Claudius Gros und Alexander Scivos für die interessanten Denkanstöße und für die tolle Organisation zu danken! Text und Fotos: Maren Emmerich

Transhumanismus-Seminar

Seminarlei-ter Claudius Gros erklärt Konzepte des Transhumanis-mus.

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Es richtet sich an hochintelligente Jugendliche und junge Erwachsene (bis 19 Jahre). Eine Aufsichtsperson

für die minderjährigen Teilnehmer ist vorhanden; es findet aber keine Betreu-ung rund um die Uhr statt, weshalb das Wochenende erst Jugendlichen ab 1� Jah-ren offensteht.

Wir bieten Vorträge und Workshops zu unterschiedlichen Themen an. Au-ßerhalb der Veranstaltungen besteht die Möglichkeit zum Kontakt und intellek-tuellen Austausch mit anderen Teilneh-mern und den Referenten. Die Teilneh-mer können zwischen den angebotenen Themen wählen. Die Angabe der Veran-staltungen auf dem Anmeldebogen ist al-lerdings nicht bindend. Sie dient lediglich der Planung. Es wird nicht garantiert, dass einzelne Vorträge stattfinden. Die Kosten betragen 120 Euro für Mensaner und 1�0 Euro für Nicht-Mensaner. Im Preis enthalten ist die Unterbringung in einer Jugendherberge mit Vollverpflegung (drei Mahlzeiten pro Tag) – vom Abendessen am 28. Oktober bis zum Frühstück am 1. November 2010. Aufgrund der un-terschiedlichen Ferienzeiten sind nicht alle Tage für alle Schüler frei, weshalb ihr rechtzeitig an eine Schulbefreiung denken solltet. Bitte schickt die Anmel-dung unterschrieben und per Post an

mich (Stefan Jamin, Marktstraße 2, 67�33 Neustadt an der Weinstraße). Anmelde-schluss ist der 31. Juli 2010. Wir freuen uns auf eure Teilnahme! Stefan Jamin

Die AngeboteBusiness Intelligence – Wie große Unternehmen den Überblick über ihre Zahlen behalten (Teil 1: Einführung)Kleine Unternehmen versuchen meist, mit Excel den Überblick zu behalten. Immer wieder entsteht daraus ein großer Excel-Dateien-Wirrwarr. Große Unterneh-men haben oft Schwierigkeiten, wenn sie andere Unternehmen kaufen und „mal eben“ integrieren möchten. In diesem Vortrag möchte ich einen Einblick in die Welt der Herausforderungen zwischen IT und Management und ihre ebenso bizarren wie interessanten Möglichkeiten geben.

Business Intelligence – Wie große Unternehmen den Überblick über ihre Zahlen behalten (Teil 2: Technik)Unternehmen präsentieren bunte Dia-gramme, rote oder schwarze Zahlen, geben Prognosen ab. Dies ist das Ergeb-nis der Auswertung von Millionen von Datensätzen. Ich zeige den klassischen Zyklus, den eine Business-Intelligence- Lösung durchläuft, und vor allem, wie man diese so aufbauen kann, dass man am Ende noch durchblickt.

Energie im Spiel (E.i.S.)Diese Kombination aus Methoden der Schauspielausbildung, Tanz- und Bewe-gungsstilen sowie Grundlagen der Atem- und Gesangstechnik eignet sich für Ama-teure und Profis.

Weitere Infor-mationen zu den Vorträgen und Work-shops sowie die Anmeldeunter-lagen findet ihr unter http://kids.mensa.de/aktivitaeten.

Wenn ihr noch Fragen zum Wochenende habt, beant-worte ich diese natürlich gerne unter 0 63 21-89 90 �� oder [email protected].

Blackjack in Dresden

Das vierte Mensa-Juniors-Seminarwochenende findet vom 28. Oktober bis 1. November 2010 statt.

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Gamedesign für Brett- / VideospieleIdeenfindung, Story, Charakter und Balancing – alles wichtige Bereiche des Gamedesigns, auf die ich in diesem Semi-nar eingehen werde.

Historisches ArbeitenWie kommen Historiker zu ihren Er-kenntnissen? Wie kann ich an alte Infor-mationen kommen? Wie helfen dabei die Dokumente in den Archiven? Wir versu-chen, diese Fragen bei einem Archivbe-such zu beantworten.

Ich bleib dann mal hier! Die weite Welt des FernstudiumsDu willst ein exotisches Fach studieren, aber in deiner Heimatstadt bleiben? Du kannst dich nicht zwischen Beruf und Studium entscheiden? Dann wäre ein Fernstudium vielleicht das Richtige für dich! Ich stelle seriöse und weniger se-riöse Anbieter vor und verrate, wo man auch ohne oder vor dem Abitur Fernuni-luft schnuppern kann.

IT-SicherheitWir beschäftigen uns unter anderem mit Vertraulichkeit, Authentizität, digitalen Signaturen, Anonymität und Verschlüs-selungsalgorithmen.

Karten zählen beim BlackjackWie spielt man Blackjack? Wie verschafft man sich Vorteile? Wir werden auf ein paar gute Taktiken eingehen und lernen, wie man Karten zählt.

Lesen alter Texte und HandschriftenWir beschäftigen uns mit älteren Schrift-stücken, die wegen der anderen Schrift schwer zu lesen sind. So soll ein Zugang zur sogenannten „alten deutschen“ Schrift ermöglicht werden. Es werden

Techniken zum Entziffern vermittelt, die auch bei heutigen Schriftstücken hilf-reich sein können.

Linguistik – eine Einführung in RätselformEin Streifzug quer durch die Sprachwis-senschaft – in Rätselform! Ihr löst harte Nüsse aus Morphologie, Syntax und Semantik und schnappt nebenbei einige Grundgedanken der Linguistik auf.

Die Mär vom freien WillenDer freie Wille ist für das Selbstverständ-nis der Menschen in der westlichen Welt von enormer Bedeutung. Der Vortrag wird darstellen, warum es den freien Willen gar nicht gibt und welche Konse-quenzen diese Erkenntnis mit sich bringt. Ist der Mensch nur eine Ansammlung von Atomen? Kann man Straftäter über-haupt nicht verurteilen, oder muss man sie gar umso härter bestrafen?

Das menschliche GehirnDie „kleinen grauen Zellen“ bilden die Kommandozentrale unseres Körpers und steuern seine Funktionen, unse-re Sinne, Gedanken, Emotionen, das Gedächtnis … Ich möchte euch einen Überblick über das Gehirn und seine Funktionen geben.

Nahtod-Erfahrung – Versuch einer ErklärungMenschen, die „dem Tod noch von der Schippe gesprungen“ sind, berichten zum Beispiel über „außerkörperliche Er-fahrungen“, einen hellen Tunnel, Lichter-scheinungen oder den Kontakt mit Ver-storbenen. Ich werde Erklärungsmuster des Phänomens „Nahtod“ vorstellen, auf empirische Studien eingehen und eine umfassende Deutung anbieten.

Juniors-Seminarwochenende 2010

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Ski- und Spiele-Camp in Norwegen

Region getestet – bereits acht Teilnehmer – Alpin und Langlauf

Um die dritte Kalenderwoche 2011, also ungefähr vom 1�. bis 23. Januar, wollen wir mit vielen

Ms & Friends in die Nähe des Olympia-Ortes Lillehammer ziehen. Man kann mit der Fähre ab Kiel anreisen oder ein-fach mit dem Flugzeug bis Oslo (Luft-hansa 99 bis 160 Euro) und dann noch 2� Kilometer mit dem Zug oder gleich als Gruppe im Mietwagen. Wir werden in Blockhütten für jeweils zehn bis zwölf Personen wohnen. Eine Hütte mit Sau-na ist eingeplant. Unser M Carsten aus Kiel hat Region und Hütte erst letzten Winter getestet und als sehr gut weiter-empfohlen.

Die Schneehöhe betrug Ende April 2010 übrigens noch knapp einen Me-ter, womit man wohl von absoluter Schneesicherheit ausgehen kann. Die Alpinisten, Snowboarder und so weiter

finden entsprechende Pisten und auch Skilifte. Man kann auch vor Ort Skier mieten. Die Langläufer unter uns dürfen sogar spätabends noch auf beleuchteten Loipen trainieren. Anschließend können sich alle in der Sauna entspannen, beim Spieleabend zocken oder gemeinsam kochen.

Das Mensa-Camp ist somit bestens geeignet für Freunde des Skisports, für Ausdauersportler zum gemeinsamen Grundlagentraining, für Hobbyköche zum Üben mit größerer Portionszahl, für Physiotherapeuten, für Spielwütige und gesellige Ms. Dies haben bereits acht Ms & Friends von 2� bis �8 Jahren aus Buchholz, Cambridge, Dresden, Ham-burg, Kiel und München erkannt und sich angemeldet. Am Ende werden wir wohl um die 20 Personen sein. Bist du dabei?

Anmeldungen, Fragen, Anregungen bitte an [email protected].

Jörg Büttner

LinksSkiregion: http://sjusjoen-skisenter.no/de-uber-unsHüttenbeispiel (Fotogalerie): http://mind-mag.de/link/skihuette

Künstliche neuronale NetzeWas sind Künstliche Neuronale Netze? Wie funktionieren sie? Was kann da-mit gemacht werden? Wo liegen die Grenzen?

SprachphilosophieSprache ist ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Kultur. Doch warum spricht der Mensch? Diese und andere Fragen sollen mit Fiches Überlegungen zur Sprachentwicklung erörtert werden.

1730 Zeichen

Evtl. werden wir hier noch ein Foto nachreichen; hängt davon ab, wieviel Platz die anderen Artikel in der grü-nen Rubrik verbrauchen. (Müsste erst in hoher Auf-lösung organisiert werden, daher nur bei konkretem Bedarf.)

Ski-SIG

Warum gibt es richtig und falsch? Die Wissenschaft von Moral und EthikWarum haben Menschen einen univer-sellen Moralsinn? Wieso ändern sich unsere Werte dennoch ständig? Der Vortrag soll Grundwissen dazu vermit-teln, wie wir handeln sollen; er wird dar-legen, wieso Menschen und viele andere Spezies über ein soziales Miteinander verfügen und wie Verhaltensnormen zustandekommen.

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Traditionell findet das Kieler Grillen am ersten oder letzten Wochenen-de der berühmten „Kieler Woche“

statt. Was mit rund zehn Teilnehmern aus Kiel und Hamburg begann, hat sich inzwischen zu einer Großveranstaltung gemausert. Im letzten Jahr zählten wir 82 Teilnehmer.

Alle Wetter!Was ist jetzt so besonders am Kieler Grillen? Für die Gastgeber allemal die Frage: „Wird es trocken bleiben?“ Vor vielen Jahren hatten wir vor dem Grill-termin sechs Wochen lang Trockenheit – bis die dänische Delegation eintraf und einen Regentanz vollführte. 30 Mi-nuten später öffnete der Himmel seine Schleusen … Für die Gäste ist es Mensa pur – ohne Programm, aber mit viel Gesprächen, Spielen, neuen Bekannt-schaften und so weiter.

Wann? Wo? Was?Am 2�. Juni ab 20 Uhr ist der englische Stand auf der Kieler Woche Anlauf-punkt für Frühanreiser. Wer am Sams-tag, 26. Juni, zwischen 1�.30 und 17 Uhr bei Schultzens eintrifft, wird mit Kaffee und Kuchen bestraft; ab 17.01 Uhr brennt der Grill. Die Gäste brin-gen mit, was sie zu verzehren gedenken (und vielleicht eine Kleinigkeit für das Buffet); Getränke gibt’s zum Selbst-kostenpreis. Zelte, Sitzgelegenheiten und Grillkohle stellen die Gastgeber.

Für diejenigen, die am Sonntag noch in Kiel sind, gibt es dann noch einen gemeinsamen Bummel über die „Kieler Woche“, bevor es auf die Heimreise geht. Einzelheiten könnt ihr nachlesen in der MinSH-Ortsblatt-Ausgabe vom Februar 2010 und euch anmelden über den Men-sa-Veranstaltungskalender.

Wir freuen uns auf euch! Sigi Schultz-Kokerbeck und Udo Schultz

Kieler Grillen

IQ bedeutet „Im Qualm“

So jedenfalls textete vor Jahren eine Journalistin, die Gast beim Kieler Grillen gewesen war.

Richtig ist, dass sich Jahr für Jahr Mensaner aus ganz Deutschland und zuweilen auch aus

dem angrenzenden Ausland in Schultzens Garten versammeln, um rohes Fleisch, Gemüse

und Fisch in Holzkohle zu verwandeln.

Kieler Grillen 2009. – Foto: Udo Schultz

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Als Erstes braucht es einen Hut. Diese Metapher tauchte nicht nur im letztjährigen Artikel im

MinD-Magazin* auf, nein, sie zieht sich auch durch sämtliche Kommentare, das gesamte Gewisper, das die Geburt des Orga-Teams begleitet. „Mindestens einen Hut“ sollte es heißen, denn in diesem Jahr tragen zwei diese Kopfbedeckung, mit der sie sich als Orga-Leitung ausweisen, und die sie zu Kristallisationskernen für ein Team macht, das sich an einem küh-len Abend vor dem üblichen Stammtisch formiert.

Same same …Manche Dinge stehen fest. Zum Bei-spiel der Termin. Von vornherein war klar: Vom 19. bis 22. August 2010 soll in Berlin gefeiert werden. Außerdem gibt es ein paar unerlässliche Veranstaltun-gen. Es wird den klassischen Eisbrecher geben, auch einen Abschiedsbrunch und das traditionsreiche Grillfest. Das kulinarische Rückgrat der mehrtägigen Zusammenkunft verleiht ihr die nötige Stabilität. Es denkt und spricht sich bei Speis und Trank einfach besser. Also gilt es, die besten Plätze und den besten gastronomischen Service ausfindig zu machen. Und so schwärmen sie aus, die

ehrenamtlich Behüteten, und fassen ins Auge, sondieren die Lage, prüfen endlich auf Herz und Nieren.

Auch Vorträge und Workshops gibt es wie in jedem Jahr. Zwischen den großen Feiern gemeinschaftlichen Palavers bilden sie Inseln strukturierterer Kommunika-tion. Übungen im gerichteten Zuhören, niveauvolle Auseinandersetzungen mit der Realität, die uns umgibt. Auf der Liste sind schon vermerkt: emotionale Intelli-genz, Deeskalation und Konfliktmanage-ment. Verhandelt wird noch über die The-men China, Schauspiel, Tanz, Theater und mit dem Chaos Computer Club. Weitere Angebote werden unter sommerfest- [email protected] entgegengenommen.

Dann gibt es die Klassiker zweiter Ord-nung, die nicht mehr Rückgrat, sondern Teil der Schwingen sind und ihre Tragkraft wiederholt bewiesen haben. Die Besich-tigung des Berliner Elektronen-Speicher-ring-Synchrotrons BESSY und die Stadt-rallye haben je ihre eigene Geschichte und sind auch für dieses Jahr angedacht, hatten zum Redaktionsschluss nur noch nicht ihre konkrete Form gefunden. Ein Blick in den Veranstaltungskalender des eMVZ verrät hoffentlich, dass sie die letz-ten Wochen, in denen das MinD-Maga-zin redigiert, gesetzt und gedruckt wurde, überlebt haben. Auch die Kleinkunstver-anstaltung KulturEvent soll es wieder ge-ben. Wer dort etwas aufführen, vortragen oder anderweitig präsentieren möchte, wende sich bitte ebenfalls an [email protected].

… but different!Und schließlich gibt es Neuerungen: Das Federkleid des Phönix wird in jedem Jahr ein wenig anders herausgeputzt. Jetzt, Ende April, sind die Veranstaltungspre-mieren aber leider noch geheim, die im

Janz ruhig – es läuft …

Wie entsteht ein Sommerfest? In diesem Jahr bin ich nah genug dran, um davon

etwas mitzubekommen, und weit genug entfernt, um noch zu staunen.

* siehe MinD-Magazin 70, Seite 36

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Juni hoffentlich schon von jedem M ge-bucht werden können. Anderes ist offen-sichtlich: So wurde ein völlig neues Hotel von einer vierköpfigen Taskforce geprüft, damit es guten Gewissens auswärtigen Gästen empfohlen werden kann. Beim Thema Übernachtung stoßen wir auch auf die größte neue Errungenschaft – Steve Jobs würde sagen, das sei revolu-tionär: In diesem Jahr soll es eine Bet-tenbörse geben. Berliner Ms teilen ihre Wohnungen mit Ms, die uns besuchen. Einen Link zum aktuellen Angebot findet man im eMVZ oder auf der Berliner Men-sa-Website: http://berlin.mensa.de.

Noch wird fleißig gewerkelt. Ideen, Termine und Veranstaltungsorte fliegen durch die Luft. Wenn dieser Text er-scheint, werden die meisten aber ihren Platz gefunden haben. Und das eMVZ wird ein bunteres, handfesteres Bild des-sen zeigen, was das mensanische Berlin in diesem Sommer zu bieten hat. Also einfach mal reinschauen! Jan Thienken

Berliner Sommerfest

Buchpreisver-leihung beim Bunten Abend des Berliner Sommerfests 2008. – Foto: Martin Sluka

Das Leben ist eine Baustelle.

– Foto: Nicolai Meyer

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Doch dann traf ihn, wie die Krimi-Autorin Ingrid Noll einmal so treffend formulierte, „die große

Liebe wie ein Hexenschuss“. Und als es Mitte 2009 allmählich in Richtung Ernst-fall ging, da reichte der 2�-Stunden-Tag hinten und vorn nicht mehr aus für den

Spagat zwischen Arztberuf, Kleinfamilie und Orga-Team. In solchen Situationen pflegt sich ein solides Mensa-Netzwerk zu bewähren. Und Orga-Leiter Cordian wurde während der turbulenten Tage in Dortmund nicht müde, den vielen Helfern vor und hinter den Kulissen zu danken.

Auch wenn ich nur zweieinhalb der fünf Tage leibhaftig miterlebt habe, so schien mir doch alles ziemlich reibungs-los zu funktionieren. Das Event-Angebot empfand ich sogar als besonders üppig. Vom Hochseilklettergarten bis zum Literaturcafé, vom Zementwerk bis zur Schnapsbrennerei, vom Bauchtanz bis zu M Christoph Wimmers (sicher mit zahl-losen empirischen Daten untermauerter) Flirtschule „Auftreten – ansprechen

– abschleppen“* – also, wer da nichts ge-funden hat …!

Pracht im PottWas die Anreise zu den diversen Tat-orten angeht, so habe ich schon einiges ausprobiert. Weit davon entfernt, die

JT 2010

Üppiger Ruhrpott

Dortmunder ImpressionenAls Cordian Bialek vor zwei Jahren mit seiner

formidablen gereimten Bewerbung „Dortmund rockt“ beim Hamburger Jahrestreffen offene Türen einrannte,

da hatte er als risikofreudiger Single noch die Vision, das bisschen Organisation mit links zu wuppen.

Das Tagungsho-tel von außen.

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mehrheitlich spannenden Mitfahrge-legenheiten gering zu achten, habe ich mich diesmal für eine Bahnfahrt ent-schieden. Das hat auch, zumindest auf der Hinfahrt, prima geklappt. Zumal auf dem Zielbahnsteig Mensa-Uraltkumpel Ludwig mit Chauffeursmütze seine Köf-ferchen-Schlepp-Dienste anbot.

In der so gar nicht ruhrpottkompatib-len orientalischen Pracht des Tagungsho-tels „Unique“ fühlte ich mich schlagartig in eine andere Welt versetzt, bis ich jen-seits der üppigen Plüschsessel und Bro-katvorhänge doch allerlei beruhigende moderne Technik vorfand. Schön der Tagungsausweis mit integriertem ÖPNV-Kombiticket, noch schöner die überaus

Das Foyer des Tagungsho-tels. An der Hotelbar gab es sogar einen Pangalak-tischen Donnergurgler zu bestellen.

Das Orgateam mit den beiden Maskottchen.

Jeder Teilneh-mer erhielt eine Umhän-getasche mit JT-2010-Logo.

*Dieser Vortrag ist erneut am TdI zu hören, und zwar am 18. Sep-tember 2010 beim MinD Mosaic Symposium in München.

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herzlichen Begrüßungen der Freunde aus mehr als zwei Jahrzehnten! Übrigens fand ich das Wetter angenehm, wenn auch nachts noch empfindlich kühl. Ob der Frühkommer-Stammtisch deshalb zum Frühsommer-Stammtisch umfunk-tioniert wurde?

Das erste Glas des Abends hoben wir auf Anna vom Orgateam, die uns auf der Suche nach dem Italiener das „Rigolet-to“ empfohlen hatte. Wir speisten dort vorzüglich bei moderaten Preisen und ließen Ludwig Kolb hochleben, der (wie auf fast jedem JT) gerade Geburtstag hatte. Weiter zum Eisbrecher (vormals Icebreaker), schließlich mit Cordian in der Hotelbar abgehangen; seit uns das in Frankfurt über das saumäßige Galadiner hinweggetröstet hat, pflegen wir das Cocktail-Ritual zum Tagesausklang.

Friedliche HammelherdeBei der samstäglichen Mitgliederver-sammlung zeigte sich, dass Mensa tech-nisch auf der Höhe ist. Viele hatten per Internet gewählt, selbst Greisinnen wie ich. Übrigens bilde ich mir ein, diesmal die Älteste gewesen zu sein. Jahrgang 1937 – wer bietet mehr beziehungsweise

Soviel Stärkung wäre nach der außergewöhn-lich kurzen Mitglieder-versammlung gar nicht nötig gewesen …

Links: Die obligatorische Diskussion um die Geschäfts-ordnung.

Rechts: Erstmals wurden auf der MV Gehörlo-sendolmetscher eingesetzt.

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weniger? Der Mitgliederzuwachs ist nach wie vor hoch. Wieso erscheinen zur MV nur immer gut 200 Figuren (die gleichen vermutlich)?

Zur Mensaner-Dichte: Die meisten Superhirne gibt’s ab-solut in München, relativ in Münster. Ansonsten wenig Auf-regendes, keine Dramen, keine Ausschlussverfahren, keine End-los-Debatten. Vorstands-Entlas-tung und -Wahlen ereignislos, Versammlungsleiter Jaro hatte keine Mühe mit der einmalig friedlichen Hammelherde. Fast waren wir erleichtert, als sich wenigstens einmal eine Schlan-ge vor dem Saalmikrofon zu-sammenrottete. Den obligato-rischen Antrag auf Ende der Rednerliste schmetterten wir geradezu entrüstet ab.

Der künstlerische Höhepunkt war Ronjas farbige Präsentation des JT 2011 in der Drei-Flüsse-Stadt Passau vom 6. bis 10. April. Sie machte uns ganz schön den Mund wässrig mit Vier-Sterne-Hotel für 3� Euro, 1 106 schon jetzt reservierten Betten, Galadiner auf dem Swarovski-

JT 2010

Die Abstim-mung über die Abstimmung der Abstimmung.

Das Spielezimmer in ungewohnter Opulenz.

Der Eisbrecher in der Museums-brauerei – nicht zu verwechseln mit dem Eisbecher, den Jaro heuer nach der MV bekam.

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Kristallschiff, Schafkopfkurs und vielem mehr.

Tanz unterm VulkanAngemessen festlich geklei-det, stiegen wir abends in die Shuttle-Busse, die uns zum Galadiner ins Casino Hohensy-burg brachten. Vergessen die Frankfurter Sauerkraut-Orgie; seit Hamburg ist’s wieder no-bel. Kulturelles Highlight zum Dessert: eine 10. Gymnasial-klasse aus Essen-Werden, acht Teenager, barfuß, langhaarig, die mit der Uraufführung des modernen Tanztheaterstücks „Society“ mit integrierter Pu-blikumsbeschimpfung heftigen

Beifall ernteten. Und wenn es schon ein Casino-Ticket als Versuchung gab

– meine Roulette-Premiere verlief erfolg-reich: Einsatz verdoppelt. Nach unserer Rückkehr ins „Unique“ hatte die Hotelbar noch ein paar lukrative Stunden.

Die sonntäglichen Morgennachrichten verhießen den Bahnfahrern nichts Gutes: verspätete und überfüllte Züge wegen des Flugverbots. Da bewährten sich

Auf manchen Vorträgen gab es für die Teilneh-mer richtig viel zu tun.

In München bekam ich mehr Aufmerksam-keit, findet Mar-tin der Graue.

Beim Tablequiz rauchten die Köpfe.

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wieder mal das Mensa-Netzwerk und die Erfindung des Mobiltelefons. Beim Abschiedsbrunch machte ich Martin Vitek, den Augenarzt meines Vertrauens aus Heidelberg, dingfest. Und der karrte mich getreulich bis vor die Haustür. Dan-ke, Martin! Waltraud Brunst

JT 2010

Rhino zeigte den Ms, wo es langging.

Leiharbeiter im Einsatz: Tom aus München im Tagungs-büro.

Unten: Die Gewin-ner des Tablequiz.

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Beim Segwayfahren braucht man einen guten Gleichge-wichtssinn.

Petra fotogra-fierte jeden Tag ihr Frühstück.

Dortmunder Stillleben.

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Wer Tagungs-ausweise hortet, wird mit Vorstandsarbeit nicht unter zwei Jahren bestraft.

JT 2010

Ms geben Gas und haben Spaß.

Neben viel Action erwartete die Teil-nehmer ein umfang-reiches Vortragspro-gramm.

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Eckhard Süßenfuß, der schon als Schüler durch besondere Musikalität und eine amüsante Sprachgewandtheit aufgefallen ist, pflegt nach seinem Philosophie-studium alte Leute. Stirbt einer von ihnen, rückt ein anderer in den Mittelpunkt seines Schaffens, bis auch dieser stirbt. Eine absurde Pflicht hat er sich da auf-erlegt, geradezu eine Sisyphusaufgabe, findet sein Wirken doch immer erst in der Niederlage seine Erfüllung. Irgendetwas jedoch treibt ihn an, gerade hier Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei begegnet er Sylvia, deren Mutter soeben unter seinen Händen gestorben ist. Sylvia lebt seit langen Jahren in Brasilien und ist, trotz aller Rückschläge, voller Lebenslust. Er schlägt ihr vor, mit ihm in die Oper zu gehen.

Der letzte Aufstieg des Sisyphos – eine kraftvolle Geschichte über Leben und Tod, über die Liebe und den Duft der großen weiten Welt.

Der letzte Aufstieg Des

sisyphosheiter

Novelle

Im Buchhandel | 8,60 EuroISBN 978 3 8370 3910 8

Die Fotos zum JT-Bericht lieferten Daniel Pisano, Peter Th ompson, Babette Mairoth-Voigtmann und Klaus Sander.

Nach Ronjas feingehobelter, geschliff ener und polierter Einladung zum JT in Passau machten sich die Leute fl ugs auf den Weg.

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D iese Grundlage der Chaosfor-schung war für das Symposium 2010 gleich von doppelter Be-

deutung: Zuerst begegnete sie uns in Form unvorhergesehener Aschewolken im nordeuropäischen Luftraum, wel-che mehreren Referenten die Anreise unmöglich machten und die MHNler vor Ort zu kurzfristigen Programm-änderungen zwangen. Die zweite Begeg-nung mit dem Chaos erschien im einlei-tenden Vortrag von Klaus Mainzer, der den Begriff auf verschiedene komplexe Systeme in der Natur anwandte – wor-unter physikalische Phänomene ebenso fallen wie der menschliche Körper oder eine Gesellschaft.

Im Folgenden wurden durch die ein-geladenen Wissenschaftler einige dieser Ebenen vertieft – von den physikalischen Lektionen von Claus Kiefer und Klaus Kroy bis hin zur Darstellung von Vermitt-lungsprozessen in der Gesellschaft durch Regina Schröter und Michael Schillmeier.

Die Schlussfolgerung, wie mit Unsi-cherheiten umgegangen werden sollte, fi el dabei unterschiedlich aus: Von Hans-Hermann Dubben, der eine konserva-tivere Einstellung gegenüber medizinischen Forschungs-ergebnissen fordert, hin zu Felix Treibmanns Beitrag zu Chancen und Toleranz von Unsicherheiten.

In den meisten Fällen be-traten die Referenten dabei theoretisches Neuland für ihr Publikum und erläu-terten vor allem fachliche Grundlagen. Mitunter – be-sonders bei den Referaten über die Finanzkrise – konn-te aber auch das Plenum

das Th ema mit eigenen Anregungen anreichern.

Auch wenn mit 300 Zuhörern die Teilnehmerzahlen des Vorjahres nicht erreicht werden konnten, fand das MinD-Symposium doch großen Zuspruch. Die zweite Aufl age wird mit Sicherheit nicht die letzte bleiben. Max Willenberg

JT 2010

Nur eines ist sicher …

Das 2. MinD-Symposium zieht ein Fazit

Chaotische Systeme bestehen aus einer Vielzahl interagierender Elemente. Deren Zusammenhänge

folgen den Naturgesetzen, sind aber durch ihre Nichtlinearität und schiere Anzahl praktisch

nicht mehr vorhersehbar und erscheinen dem menschlichen Beobachter daher als Chaos.

Eckhard Süßenfuß, der schon als Schüler durch besondere Musikalität und eine amüsante Sprachgewandtheit aufgefallen ist, pflegt nach seinem Philosophie-studium alte Leute. Stirbt einer von ihnen, rückt ein anderer in den Mittelpunkt seines Schaffens, bis auch dieser stirbt. Eine absurde Pflicht hat er sich da auf-erlegt, geradezu eine Sisyphusaufgabe, findet sein Wirken doch immer erst in der Niederlage seine Erfüllung. Irgendetwas jedoch treibt ihn an, gerade hier Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei begegnet er Sylvia, deren Mutter soeben unter seinen Händen gestorben ist. Sylvia lebt seit langen Jahren in Brasilien und ist, trotz aller Rückschläge, voller Lebenslust. Er schlägt ihr vor, mit ihm in die Oper zu gehen.

Der letzte Aufstieg des Sisyphos – eine kraftvolle Geschichte über Leben und Tod, über die Liebe und den Duft der großen weiten Welt.

Der letzte Aufstieg Des

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Das Foyer des MinD-Symposi-ums. – Foto: Ba-bette Mairoth-Voigtmann

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Das Mensa-Laufteam wollte dieses Jahr auch ein Team stellen. Nach einem gnadenlosen Auswahlver-

fahren fiel die Entscheidung auf Susanne La Mura und mich, Markus Jakob, denen zugetraut wurde, die extremen Heraus-forderungen dieses Laufes meistern zu können. Voller Anspannung fieberten wir

dem Startschuss entgegen. Punkt 12 Uhr ging es auf die erste der beiden Neun-Kilometer-Runden. Zunächst mussten wir ehemalige Atomwaffenbunker überlaufen, die kaum zu überbietende Steigungsgrade und rutschige Hänge aufwiesen. Dann warteten hüfthoher Schlamm und nachgebender Boden auf uns. Robb-Einlagen unter Hindernissen hindurch gönnten uns keine Verschnauf-pause, denn die beiden anspruchsvolls-ten Aufgaben lagen noch vor uns.

Beim Spiders Web musste man erst über hohe Heuballen auf einen Bunker klettern, auf der anderen Seite an einem Netz hinab, über Betonröhren, durch Reifenstapel und dann aus zwei Metern Höhe auf Heuballen hinunterspringen. Große Überwindung kostete der Gulf of Weeze, ein 30 Meter langer See mit einer Tiefe von zweieinhalb Metern. Die Was-sertemperatur von elf Grad führte schon nach wenigen Metern zu höllischen Schmerzen und machte entspanntes Schwimmen unmöglich.

Die erste Runde kostete bereits enorm viel Kraft, und spätestens in der zweiten Runde raubten uns die Schmerzen in Füßen, Beinen und an allen anderen nur denkbaren Körperstellen fast den Ver-stand. Aufgeben stand nie zur Debatte. Aber so viele toptrainierte Läufer, die in der zweiten Runde mit schmerzver-zerrten Gesichtern und verkrampften Beinen am Streckenrand standen oder sich humpelnd vorwärtsquälten, konn-ten wir sonst noch bei keinem Rennen beobachten.

Stolz und überglücklich erreichten wir nach den 18 härtesten Kilometern un-seres Lebens das Ziel und genossen erho-benen Hauptes die tolle Stimmung.

Text und Foto: Markus Jakob

Sport

2.0�8 ZeichenFotos zur Auswahl: hb-Strongmen-

FotosDer Autor hatte Bild 100_­1�90.

jpg empfohlen mit der BU: Wenn der Platz noch für ein zweites Foto reicht, ggf. noch den Fotografen Sportograf angeben. gü

Zwei starke Ms kämpfen sich durch

Strongman 2010 in Weeze

Am 18. April fand in Weeze, einer 10 000-Einwohner-Stadt nahe der holländischen Grenze, der Strongman

statt. Beim härtesten Lauf aller Zeiten gilt es, 27 Hindernisse unterschiedlichster Art zu überwinden.

Zwei „very strong“ Ms in Weeze.

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2Antimagnetplatten

Fülle das Diagramm mit neutralen (schwarzen) und magnetischen Platten. Jede Platte hat zwei

Pole (+ und −). Anders, als uns das die Physik lehrt, ziehen sich bei den Antimagnetplatten aber gleiche Pole an. Deswegen dürfen sich in benachbarten Feldern, die nicht zur gleichen Platte gehören, nur gleiche Pole befinden. Die Zahlen an den Rändern geben an, wie viele Plus- und Minuspole in der ent-sprechenden Zeile oder Spalte vorkommen.

Auflösung im nächsten Heft

Rätsel

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Aufl ösung aus MinD-Mag 75

Die Rätsel wurden zur Verfügung gestellt von Bernhard Seckinger, www.croco-puzzle.com.Bernhard (Jahrgang ’72) gründete 2003 zusammen mit einem Freund die Rätselfi rma Croco Puzzle, die sich auf mathematische Rätsel spezialisiert hat, und schreibt seither die bekannte „Zeit“- Kolumne „Logelei von Zweistein“. Bernhard ist aktives Mitglied im MHN, spielt in seiner Freizeit das asiatische Brettspiel Go und liest gerne Bücher.

Rätsel

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 73

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Feste Treffen Ort Wann und wo genau?

(+) = Es gibt weitere TermineWer weiß mehr?

04178 Leipzig

7., 19 Uhr „GastSpielHaus“, Petersteinweg 10

Norbert Kempinski 03 41-35 53 19 80

10117 Berlin

22. (+), 19.30 Uhr „Via Nova“, Universitätsstraße 2–3a

Hendrik Wagner 0 30-27 49 49 52

20255 Hamburg

Erster Donnerstag (+), 19 Uhr „Big Easy“, Osterstraße 173

Gunnar Quassowsky 0 41 81-29 32 99

21335 Lüneburg

Erster Montag, 19 Uhr „Lanzelot", Wandfärberstraße 7

Jürgen Reimers 0 41 31-3 78 87

21614 Buxtehude

Dritter Donnerstag, 19 Uhr „Amadeus“, Lange Straße 25

Gunnar Quassowsky 0 41 81-29 32 99

22846 Norderstedt

Dritter Donnerstag, 19.30 Uhr „Evento“, Moorbekpassage, Rathausallee 35

Oliver Hauss 0 40-32 59 57 79

22926 Ahrensburg

Dritter Freitag, 19 Uhr „Rigani“, Stormarnstraße 15

Boris Georgiev 0 41 02-88 88 68

23552 Lübeck

Zweiter Mittwoch, 19.30 Uhr „Remise“, Wahmstraße 43

Christian Brettschneider 01 73-8 53 05 54

24118 Kiel

Dritter Donnerstag (+), 19 Uhr „Gutenberg“, Gutenbergstraße 66

Sigrid und Udo Schultz 04 31-52 12 69

24943 Flensburg

Dritter Dienstag, 18 Uhr, „Peking“, Engelsbyer Straße 55

Annette Brunsing 0 43 31-4 38 09 88

26129 Oldenburg

5., 19.30 Uhr „Carls“, Artillerieweg 56

Doris Schmidt 04 41-2 33 89 09

26603 Aurich

Dritter Donnerstag in ungeraden Monaten, 19.30 Uhr (bitte anmelden) „Die Börse“, Burgstraße 50

Christina Reiß 0 49 21-68 99 28

26721 Emden

Dritter Donnerstag in geraden Monaten, 19.30 Uhr (bitte anmelden) „Grand Cafe“, Am Stadtgarten 11

Christina Reiß 0 49 21-68 99 28

28205 Bremen

23. (+), 19 Uhr „Da Vinci“, Lüneburger Straße 23

Sylvia Faust 04 21-4 85 49 99

32427 Minden

Dritter Montag, 19.33 Uhr „Laterne Anno Dazumal“, Hahlerstraße 38–40

Christopher Kraus 05 71-3 85 18 68

33615 Bielefeld

Zweiter Donnerstag, 20 Uhr „Gaststätte Vahle“, Wertherstraße 24

Karla Koschmieder 0 52 41-1 33 85

35037 Marburg

Dritter Mittwoch, 20 Uhr African-Restaurant „Dromedar“, Am Grün 1

Frank Brandt 0 64 03-92 65 43

35390 Giessen

Erster Mittwoch, 20 Uhr „Gasthaus-Brauerei Alt-Giessen“, Westanlage 30–32

Frank Brandt 0 64 03-92 65 43

35578 Wetzlar

Zweiter Dienstag, 19.30 Uhr „Palais“, Hauser Gasse 21b

Markus Mattzick 0 64 41-44 69 70

36037 Fulda

Gerade Monate zweiter Montag, ungerade zweiter Mittwoch, 20 Uhr „Hohmanns Brauhaus“, Florengasse 3–5

Karsten Aßmann 06 61-9 60 00 83

38100 Braunschweig

22., 19 Uhr „Mephisto“, Fallersleber Straße 35

Eva Brinckmann 01 72-5 95 62 79

40477 Düsseldorf

18. (+), 19 Uhr (neues Lokal wird gesucht)

Cornelia Capito 01 73-9 83 05 73

41066 M’gladbach

4.(+), 19 Uhr „Kastanienhof“, Krefelder Straße 765

Anja Raffay 0 21 51-6 47 09 63

42103 Wuppertal

28., 19 Uhr „Scoozi“, Herzogstraße 44

Achim Wagenknecht 02 02-2 54 46 58

44137 Dortmund

10. (sonntags und feiertags am 11.), 18.30 Uhr „Cuisine du Monde“, Westenhellweg 132

Philipp Halle 02 31-5 58 10 48

Treffen & Termine

MinD-Magazin 76 | Juni 20107� |

* ** *

Ort Wann und wo genau? (+) = Es gibt weitere Termine

Wer weiß mehr?

44651 Herne

Donnerstags in den (4n+1)ten Kalenderwochen, 19 Uhr „Meistertrunk Eickel“, Eickeler Markt 19

Ralf Schlewinski 0 23 25-65 65 23

44801 Bochum

Letzter Freitag, 19 Uhr „Le Clochard“, Buscheyplatz 2

Denise Doberitz 01 76-54 62 80 71

45239 Essen-Werden

Zweiter Dienstag (+), 19 Uhr „Löwntal“, Im Löwental 15

Andrea Schwelm 01 76-12 66 15 55

45472 Mülheim/Ruhr

Letzter Donnerstag, 19 Uhr Festival Garden (im RRZ), Humboldtring 13

Linda Kröninger 02 01-8 68 28 54

45770 Marl

Mittwochs in den durch 4 teilbaren Kalenderwochen, 19 Uhr „American Diner“, Bahnhofstraße 166

Michael Schmid 0 23 65-50 57 69

46399 Bocholt

Dritter Montag, 19.30 Uhr "Mamba", Neustraße 32

Melanie Demming 0 28 71-4 45 83

47051 Duisburg

6., 19.30 Uhr „Cafe Museum“, Friedrich-Wilhelm-Straße 64

Gabi Siegert 02 03-9 90 12 98

47623 Kevelaer

14. (wenn 14. ein Montag, dann 13.), 19 Uhr „Alt Derp Haus Stassen“, Hauptstraße 63

Rolf Egging 0 28 32-45 57

48147 Münster

15. (+), 19.30 Uhr „Kristall“, Kanalstraße 133

Cornelius Rosenfeld 0 25 72-9 82 77

49074 Osnabrück

Vierter Dienstag, 19.30 Uhr „Arabesque“, Osterberger Reihe 12

Birgit Wippermann 0 54 51-54 24 94

50688 Köln

20. (+), 20 Uhr „Hellers Brauhaus“, Roonstraße 33

Haug Leuschner 02 21-42 03 77 36

52062 Aachen

15. (+), 19 Uhr „Havana“, Komphausbadstraße 2

Gerlinde Schwab 02 41-16 03 59 65

54295 Trier

Letzter Montag, 19 Uhr „Blesius Garten“, Olewiger Straße 135

Andreas Weinberger 0 65 01-60 64 00

53111 Bonn

7. (+), 19.30 Uhr „Spitz“, Sterntorbrücke 10

Anja Schwarzpaul 02 28-46 86 11

59494 Soest

17., 19 Uhr „Brauhaus Zwiebel“, Ulricherstraße 24

Agnes Hagenkamp 0 29 21-1 21 83

60486 Frankfurt a. M.

Zweiter Samstag (+), 19 Uhr „Arche Nova“, Kasseler Straße 1a

Jörg Schoele 01 73-3 44 12 72

63450 Hanau

Letzter Samstag, 19 Uhr „Asia-Van“, Krämerstraße 11

Felix R. Paturi 0 61 84-5 23 80

63739 Aschaffenburg

Letzter Sonntag (+), 19 Uhr „Marquesas“, Pfaffengasse 14

Jan Zbikowski 0 60 21-5 82 26 46.

70178 Stuttgart

Zweiter Freitag (+), 19.30 Uhr „Trollinger“, Rotebühlstraße 50

Martin Jäkle 07 11-6 87 22 60

71065 Sindelfingen

Dritter Donnerstag, 19.30 Uhr „Ristorante La Romantica“, Dresdener Straße 21

Volker Lehmann 0 70 31-46 35 66

72074 Tübingen

23., 19.30 Uhr „Loretto-Restaurant“, Katharinenstraße 22

Dieter E. Gellermann 0 71 27-3 45 01

76131 Karlsruhe

4. (+), 20 Uhr „Il Caminetto“, Kronenstraße 5

Peter Hannig-Mues 07 21-81 14 91

79110 Freiburg i. Br.

Zweiter Mittwoch, 19 Uhr „E-Werk Restaurant“ im Nebenzimmer

Martina Seywald | Severine Baumann 01 60-4 38 20 39 | –

79539 Lörrach

Vierter Freitag, 19 Uhr Kulturzentrum „Nellie Nashorn“, Tumringer Straße 248

Stella Walter 0 76 21-91 41 68

81379 München

30. (+), 20 Uhr „Alter Wirt in Thalkirchen“, Fraunbergstraße 8

Brigitte Brecht | Danielle Hoja 0 89-8 64 49 39 | 0 81 05-27 78 27

82377 Penzberg

Erster Sonntag in ungeraden Monaten, 18.30 Uhr „Pizzeria Rimini“, Philippstraße 14

Klaus Jäger 0 88 56-8 34 94

84028 Landshut

11., 19.30 Uhr „Augustiner“ an der Martinskirche

Oliver und Anuschka Werner 08 71-3 19 09 00

86154 Augsburg

15. (+), 19.30 Uhr „Charly-Bräu“, Ulmer Straße 43

Klaus Kugelmann 08 21-49 52 31

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 7�

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Ort Wann und wo genau? (+) = Es gibt weitere Termine

Wer weiß mehr?

44651 Herne

Donnerstags in den (4n+1)ten Kalenderwochen, 19 Uhr „Meistertrunk Eickel“, Eickeler Markt 19

Ralf Schlewinski 0 23 25-65 65 23

44801 Bochum

Letzter Freitag, 19 Uhr „Le Clochard“, Buscheyplatz 2

Denise Doberitz 01 76-54 62 80 71

45239 Essen-Werden

Zweiter Dienstag (+), 19 Uhr „Löwntal“, Im Löwental 15

Andrea Schwelm 01 76-12 66 15 55

45472 Mülheim/Ruhr

Letzter Donnerstag, 19 Uhr Festival Garden (im RRZ), Humboldtring 13

Linda Kröninger 02 01-8 68 28 54

45770 Marl

Mittwochs in den durch 4 teilbaren Kalenderwochen, 19 Uhr „American Diner“, Bahnhofstraße 166

Michael Schmid 0 23 65-50 57 69

46399 Bocholt

Dritter Montag, 19.30 Uhr "Mamba", Neustraße 32

Melanie Demming 0 28 71-4 45 83

47051 Duisburg

6., 19.30 Uhr „Cafe Museum“, Friedrich-Wilhelm-Straße 64

Gabi Siegert 02 03-9 90 12 98

47623 Kevelaer

14. (wenn 14. ein Montag, dann 13.), 19 Uhr „Alt Derp Haus Stassen“, Hauptstraße 63

Rolf Egging 0 28 32-45 57

48147 Münster

15. (+), 19.30 Uhr „Kristall“, Kanalstraße 133

Cornelius Rosenfeld 0 25 72-9 82 77

49074 Osnabrück

Vierter Dienstag, 19.30 Uhr „Arabesque“, Osterberger Reihe 12

Birgit Wippermann 0 54 51-54 24 94

50688 Köln

20. (+), 20 Uhr „Hellers Brauhaus“, Roonstraße 33

Haug Leuschner 02 21-42 03 77 36

52062 Aachen

15. (+), 19 Uhr „Havana“, Komphausbadstraße 2

Gerlinde Schwab 02 41-16 03 59 65

54295 Trier

Letzter Montag, 19 Uhr „Blesius Garten“, Olewiger Straße 135

Andreas Weinberger 0 65 01-60 64 00

53111 Bonn

7. (+), 19.30 Uhr „Spitz“, Sterntorbrücke 10

Anja Schwarzpaul 02 28-46 86 11

59494 Soest

17., 19 Uhr „Brauhaus Zwiebel“, Ulricherstraße 24

Agnes Hagenkamp 0 29 21-1 21 83

60486 Frankfurt a. M.

Zweiter Samstag (+), 19 Uhr „Arche Nova“, Kasseler Straße 1a

Jörg Schoele 01 73-3 44 12 72

63450 Hanau

Letzter Samstag, 19 Uhr „Asia-Van“, Krämerstraße 11

Felix R. Paturi 0 61 84-5 23 80

63739 Aschaffenburg

Letzter Sonntag (+), 19 Uhr „Marquesas“, Pfaffengasse 14

Jan Zbikowski 0 60 21-5 82 26 46.

70178 Stuttgart

Zweiter Freitag (+), 19.30 Uhr „Trollinger“, Rotebühlstraße 50

Martin Jäkle 07 11-6 87 22 60

71065 Sindelfingen

Dritter Donnerstag, 19.30 Uhr „Ristorante La Romantica“, Dresdener Straße 21

Volker Lehmann 0 70 31-46 35 66

72074 Tübingen

23., 19.30 Uhr „Loretto-Restaurant“, Katharinenstraße 22

Dieter E. Gellermann 0 71 27-3 45 01

76131 Karlsruhe

4. (+), 20 Uhr „Il Caminetto“, Kronenstraße 5

Peter Hannig-Mues 07 21-81 14 91

79110 Freiburg i. Br.

Zweiter Mittwoch, 19 Uhr „E-Werk Restaurant“ im Nebenzimmer

Martina Seywald | Severine Baumann 01 60-4 38 20 39 | –

79539 Lörrach

Vierter Freitag, 19 Uhr Kulturzentrum „Nellie Nashorn“, Tumringer Straße 248

Stella Walter 0 76 21-91 41 68

81379 München

30. (+), 20 Uhr „Alter Wirt in Thalkirchen“, Fraunbergstraße 8

Brigitte Brecht | Danielle Hoja 0 89-8 64 49 39 | 0 81 05-27 78 27

82377 Penzberg

Erster Sonntag in ungeraden Monaten, 18.30 Uhr „Pizzeria Rimini“, Philippstraße 14

Klaus Jäger 0 88 56-8 34 94

84028 Landshut

11., 19.30 Uhr „Augustiner“ an der Martinskirche

Oliver und Anuschka Werner 08 71-3 19 09 00

86154 Augsburg

15. (+), 19.30 Uhr „Charly-Bräu“, Ulmer Straße 43

Klaus Kugelmann 08 21-49 52 31

Treffen & Termine

Ort Wann und wo genau? (+) = Es gibt weitere Termine

Wer weiß mehr?

90429 Nürnberg

Erster Freitag in geraden Monaten, 19.30 Uhr „Lederer Kulturbrauerei“, Sielstraße 12

Daniela Hirscheider 0 91 74-26 84

91052 Erlangen

Erster Freitag in ungeraden Monaten, 19.30 Uhr „Biergarten“, Am Röthelheim 40

Daniela Hirscheider 0 91 74-26 84

94036 Passau

Letzter Samstag (+), 19.30 Uhr „Spielunke Wahn’s Inn“, Innstadt, Löwengrube 2

Ronja Weranek 01 71-6 84 43 93

95444 Bayreuth

Zweiter Freitag (+), 20 Uhr, „Becher-Bräu“, St.-Nikolaus-Straße 25

Stefan Wladarsch 09 21-5 16 74 20

Variable Treffen Ort Wann?

(+) = Es gibt weitere TermineWer weiß mehr?

01277 Dresden 15., 19 Uhr Aileen Fletcher, 03 51-1 60 16 3407743 Jena Dritter Mittwoch, 19 Uhr Oliver Kröning, 0 36 43-49 97 3609113 Chemnitz Erster Montag, 19 Uhr Roberto Schulz, 0 37 31-4 19 65 4718435 Stralsund Alle sechs Wochen, 17 Uhr Sven Nabers, 0 38 31-30 76 5819055 Schwerin Auf Anfrage Karsta Raddatz, 0 38 83-72 33 3830159 Hannover Ungerade Monate: 11.;

gerade Monate: zweiter Freitag, jeweils 19 UhrRainer Neusüß, 0 51 08-9 21 76 86

33098 Paderborn Letzter Freitag Spieleabend (+) Tobias Fankhänel, 01 51-55 53 41 6534127 Kassel Auf Anfrage Beate Rother, 05 61-88 67 2937073 Göttingen Auf Anfrage Beate Rother, 05 61-88 67 2938678 Clausthal-Zellerfeld 20., 20 Uhr Gunnar Kaestle, 0 53 23-99 77 2439106 Magdeburg Auf Anfrage Wolfgang Stein, 01 75-3 68 65 8455122 Mainz 17. (+), 19 Uhr Jutta Ziemen-Graves, 01 73-5 15 37 3756068 Koblenz 16., 19 Uhr Martin Schulze , 02 61-30 93 8257072 Siegen Zweiter Samstag, 19 Uhr Sabine Schirm-Springob, 02 71-33 65 3258093 Hagen Zweiter Donnerstag, 19.30 Uhr Andrea Schöneberg 01 72-9 36 79 2158515 Lüdenscheid 25., 19.30 Uhr Joachim Keil, 01 63-3 45 51 1864285 Darmstadt Dritter Freitag, 19 Uhr Michael Erb, 01 60-3 64 86 3065000 Wiesbaden Um den ersten Donnerstag, 19 Uhr Jutta Ziemen-Graves, 01 73-5 15 37 3766111 Saarbrücken Gerade Monate: erster Samstag; ungerade Monate: 5. Holger Reppert, 01 79-1 42 71 5467551 Worms 15. ungerade Monate, 20 Uhr Stefan Jamin, 0 63 21-89 90 4567655 Kaiserslautern Auf Anfrage Stefan Jamin, 0 63 21-89 90 4569115 Heidelberg 7. (+), 19 Uhr Thilo-Alexander Ginkel, 0 62 21-6 51 67 9176829 Landau Auf Anfrage Stefan Jamin, 0 63 21-89 90 45

Links zu den Internetseiten der Orts-gruppen sowie die E-Mail-Adressen

der Ansprechpartner findet ihr auf www.mensa.de unter „Kontakte“.

Internet & E-Mail

MinD-Magazin 76 | Juni 201076 |

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Ort Wann? (+) = Es gibt weitere Termine

Wer weiß mehr?

77933 Lahr/Schwarzw. Erster Freitag in geraden Monaten, 19 Uhr Martin Katzner, 0 78 21-3 76 7978464 Konstanz 16. (wenn WE, am nächsten Werktag), 19.30 Uhr Anke Hohlwegler, 0 15 77-4 48 59 9085051 Ingolstadt 5., 19.30 Uhr Horst Förster, 08 41-9 71 49 9085521 Alpenland-Region Erster Samstag im März, Juni, September, Dezember Hans-Georg Michna, 0 89-66 06 08 5689223 Ulm/Neu-Ulm 5. gerade Monate, 19 Uhr Alexandra Staiger, 01 72-9 41 73 39 89518 Heidenheim Ungerade Monate meist dritter Donnerstag Peter Stocki, 0 73 29-92 00 9093053 Regensburg Zweiter Dienstag, 19 Uhr Ludwig Kolb, 09 41-5 98 70 9594158 Philippsreut Im März, Juni, September, Dezember

am Samstag um den 15.Christian Koch, 0 85 57-7 29

96050 Bamberg 16., 20 Uhr Sandra Hartl, 01 71-9 54 19 0296450 Coburg Letzter Freitag Frank Eisenwiener, 01 51-15 30 27 5497070 Würzburg Auf Anfrage Annette Kunz, 09 31-98 08 8099084 Erfurt Erster Montag, 19 Uhr Michael Schütz, 03 61-6 01 25 22

Treffen & Termine

International Officewww.mensa.orgMensa International Ltd.Slate BarnChurch Lane, CaythorpeLincolnshire NG32 3ELUnited KingdomTelefon 00 ��-1� 00 27 26 7�Fax 00 ��-1� 00 27 26 7�E-Mail mensainternational@ mensa.org

Chairman Willem BouwensTrompenburgstraat 6-G1079 TX AmsterdamNiederlandeTelefon 00 31- 20-6 61 27 18E-Mail [email protected]

NatRepMatthias Moehl (Adresse siehe Vorstand)

Mensa Österreichwww.mensa.atRudolf Challupner, Stöfling 13, A-�8�0 Timelkam E-Mail [email protected]

Mensa Schweizwww.mensa.chUte Blasche, Stockhornstraße 33, CH-30�2 Zollikofen E-Mail [email protected]

International & Deutschsprachige Nachbarn

Hier ist noch Pl

atz für euer Tr

effen!

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 77

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Martin HildebrandtBahnhofstraße 3731655 StadthagenTelefon 0 57 21-69 96Fax 0 57 21-65 12www.mensaboutique.de

HerausgeberMensa in Deutschland e. V. Am Klopferspitz 12, 82152 PlaneggZuständig im Vorstand: Tina Acham

Chefredakteur und CvDNicolai MeyerAlteburger Straße 45, 50678 Köln Telefon 01 71-9 00 33 ��

RedaktionsleitungSara KöserNicolai MeyerMax VoigtmannLuzia Sluka

[email protected]

Von Ms für MsWaltraud GebertJudith HarraßIsabella HolzMelanie LahmerBabette [email protected]

VereinsthemenSören GöckelKatrin SlukaGünter [email protected]

MHNSarina [email protected]

Kids / JuniorsCordula RodeStephanie [email protected]

AnkündigungenMartin [email protected]

NachberichteRobert [email protected]

Die mit dem Namen des Verfassers oder seinen Initialen gekennzeich-neten Beiträge geben die Mein ung des Autors wieder. Nachdruck nur mit schriftlicher Zustimmung des Verfassers und mit Quellenangabe.

AnzeigenannahmeBirgit [email protected] 0 40-57 13 59 67

LayoutMax Voigtmann Sigererstraße 8, 81249 Münchenwww.max-voigtmann.de

DruckPassavia GmbH Medienstraße 5 b, 94036 Passauwww.passavia.de

Aufl age8 950 (vorige Ausgabe)

Abo für NichtmitgliederJährlich einschließlich Zustellung und 7 % USt im Inland 18,50 €, im Ausland 21,50 €

Leitender PsychologeDipl.-Psych. Johannes Hoppe Krumme Straße 2�316�� StadthagenTelefon 0 �7 21-6� 11E-Mail [email protected]

IntelligenztestTermine und eine Anmeldemöglich-keit gibt es auf unserer Webseite www.mensa.de.

SchlichterMichael Faden, Rudolf-Breitscheid-Straße 38, 22880 WedelTelefon 0 �1 03-7 01 68 3�E-Mail [email protected] Hefner, Th usneldastraße 1, �0679 Köln Telefon 02 21-8 87 �� �1E-Mail [email protected] Ananda Schmetzer, Kah-lenberggasse �, 779�� EttenheimTelefon 0 78 22-78 00 27E-Mail [email protected]

Kinder bis 12 JahreE-Mail [email protected]äten Ramona WorbsTelefon 0 36 �3-�0 16 81Elternfragen Monica BarcanTelefon 09 �1-�6 19 81

Jugendliche 12 bis 17 JahreJürgen ReimersTelefon 0 �1 31-3 78 87E-Mail [email protected]

ImpressumInfo

Impressum & Adressen

Mensa-Boutique

MinD-Magazin 76Die offi zielle Zeitschrift von Mensa in Deutschland e. V.ISSN 1866-9867

RedaktionsschlussAusgabe 1. Juli 2010, 1� UhrAusgabe 1. September 2010, 1� Uhr

MinD-Magazin 76 | Juni 201078 |

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SozialfondsBirgit Scholz, Georgenstraße 6, 8��03 AltöttingTelefon 0 86 71-8 �� 91E-Mail [email protected] Nürnberg, BLZ 760 100 8�Kontonummer 399 �03 8�0

VereinskontoVolksbank Untertaunus, BLZ �10 917 00, Kontonummer �2 �2 �2 �2 Mitgliedsbeitrag: �� Euro im JahrKassenführung: Edith Wibberley,Yeoviler Straße 6, 6�232 TaunussteinTelefon 0 61 28-72 00 62 (nur abends und am Wochenende)E-Mail [email protected]

InternetWorld Wide Web www.mensa.deDatenbank/eMVZ http://db.mensa.deBoggs https://ssl.mensa.de/newsportal/Usenet öffentliche Newsgroups

GeschäftsführungBirgit Rosenthal

GeschäftsstelleCirsten N0vellino

Am Klopferspitz 12821�2 Planegg-Martinsried

Telefon 0 89-86 �6 62 �1Fax 0 89-86 �6 62 �2 Mobil 01 70-7 63 33 96E-Mail [email protected]

Geschäft szeitenDienstag und Donnerstag 9.30 bis 12.30 und 13.30 bis 16 Uhr

Verwaltung

Sonstiges

Martin Weiß, stv. VorsitzenderHirschgartenallee 3� b, 80639 München Telefon 0 89-1 78 21 67 E-Mail [email protected]

Regionale Struktur, Infrastruktur

Vorstand & Verwaltung

VorstandDr. Hermann Meier, VorsitzenderHorstmannsmühle 1 a, �2781 HaanTelefon 0 21 29-3 79 28 71 E-Mail [email protected]

Vorsitz, Finanzen, Bildung und Wissenschaft

Tina Acham, stv. VorsitzendeZiegelweg 10 b, 892�7 IllertissenTelefon 0 73 03-90 30 28E-Mail [email protected]

Kids und Juniors, Mitgliederbetreuung, Interne Kommunikation

Matthias Moehl, stv. VorsitzenderMittelweg �1 a, 201�8 HamburgTelefon 0 �0-�� 8� 17 E-Mail [email protected]

Internationales, Testbetrieb, Presse und Öffentlichkeitsarbeit

AdressänderungenDa Postvertriebsstücke von der Post nicht nachgesandt werden, kommen MinD-Magazine trotz Nachsendeauftrag als unzustellbar an die Geschäftsstelle zurück. Änderungen von Adressen oder Daten deshalb der Geschäftsstelle bitte schriftlich mitteilen oder selbst im eMVZ unter „Meine Daten“ eingeben!

Jens Wiechers, stv. VorsitzenderKölner Straße 28, �1�91 Overath Telefon 01 76-22 81 91 88 E-Mail [email protected]

Rechtliches, Großveranstaltungen

 Warum Martin in Dortmund so einen unentspannten Eindruck gemacht hat.

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MinD-Magazin 76 | Juni 2010 | 79

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Innenteil Querformat Preis Format

Ganze Seite 2�0,- 16� × 230

2/3 Seite 190,- 16� × 1��

1/2 Seite 1�0,- 16� × 116

1/3 Seite 100,- 16� × 78

1/� Seite 90,- 16� × 61

Innenteil Hochformat Preis Format

1/2 Seite 1�0,- 82 × 230

1/3 Seite 100,- 82 × 1��

1/� Seite 90,- 82 × 116

Umschlag (nur ganzseitig) Preis Format

2. und 3. Umschlagseite 37�,- 16� × 230

�. Umschlagseite (Rückseite) ��0,- 16� × 230

Alle Preise in Euro zuzüglich der gesetzlichen Mehr-wertsteuer von 19 Prozent.Alle Maßangaben in Millimeter (Breite × Höhe).

Rabatt für Halbjahres-Abo 10 %Rabatt für Jahres-Abo 1� %

Bonus für Mensaner 2� %

Mehr Informationen und technische Angaben unter www.mensa.de: „Werben im MinD-Magazin“ Anzeigenannahme Birgit RosenthalTelefon 0 �0-�7 13 �9 67E-Mail [email protected]

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MinD-Magazin | August 2007� | MinD-Magazin | August 2007 | �

Ganze Seite 2�0,- Euro, 16� x 230 mm (+ jeweils 3mm Beschnitt auf jeder Seite)2. und 3. Umschlagseite 37�,- Euro, 16� x 230 mm (+ jeweils 3mm Beschnitt auf jeder Seite)4. Umschlagseite (Rückseite) ��0,- Euro, 16� x 230 mm(+ jeweils 3mm Beschnitt auf jeder Seite)

1/2 Seite Hochformat 1�0,- Euro, 82 x 230 mm (+ jeweils 3mm Beschnitt auf jeder Seite)

MinD-Magazin | August 20076 | MinD-Magazin | August 2007 | 7

1/3 Seite Hochformat 100,- Euro, 82 x 1 mm (+ jeweils 3mm Beschnitt auf jeder Seite)

1/4 Seite Hochformat 90,- Euro, 82 x 116 mm (+ jeweils 3mm Beschnitt auf jeder Seite)

MinD-Magazin | August 2007 | MinD-Magazin | August 2007 | 9

2/3 Seite Querformat 190,- Euro, 16 x 1 mm (+ jeweils 3mm Beschnitt auf jeder Seite)

1/2 Seite Querformat 10,- Euro, 16 x 116 mm (+ jeweils 3mm Beschnitt auf jeder Seite)

MinD-Magazin | August 200710 | MinD-Magazin | August 2007 | 11

1/3 Seite Querformat 100,- Euro, 16 x 78 mm (+ jeweils 3mm Beschnitt auf jeder Seite)

1/4 Seite Querformat 90,- Euro, 16 x 61 mm (+ jeweils 3mm Beschnitt auf jeder Seite)

MinDMensa in Deutschland e.V.

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Informations-

Tage: 25.02.06

25.03.06

29.04.06

Ermöglichen Sie Ihrem Kind ganz beson-

dere Schuljahre im Internatsgymnasium

Schloss Torgelow.

In Klassen mit höchstens 12 Schülern

erhält Ihr Kind eine leistungsorientierte

Förderung, erwirbt ein Abitur auf hohem

Niveau, sammelt Erfahrungen im Ausland,

engagiert sich im Team und findet Freunde

fürs Leben.

Die Zukunft IHRES Kindes beginntmit der Wahl der richtigen Schule!

Beratungstelefon: 0180/500176 8 · www.schlosstorgelow.de

staatlich anerkanntSchlossallee 1

17192 Torgelow am [email protected]