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Christian FINK Christian HOSER MINIMAL INVASIVE REKONSTRUKTION DES MEDIALEN PATELLOFEMORALEN LIGAMENTS ( MPFL ) MIT DER QUADRIZEPSSEHNE ®

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Christian FINK Christian HOSER

MINIMAL INVASIVE REKONSTRUKTION DES MEDIALEN PATELLOFEMORALEN

LIGAMENTS (MPFL) MIT DER QUADRIZEPSSEHNE

®

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MINIMAL INVASIVE REKONSTRUKTIONDES MEDIALEN PATELLOFEMORALEN

LIGAMENTS (MPFL) MITDER QUADRIZEPSSEHNE

Christian FINKChristian HOSER

Innsbruck, Österreich

®

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Minimal invasive Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) mit der Quadrizepssehne4

Illustration:Harald KonopatzkiGrünewaldstraße 3aD-69126 HeidelbergE-Mail: [email protected]

Minimal invasive Rekonstruktion des medialen patellofemoralenLigaments (MPFL) mit der QuadrizepssehneChristian Fink und Christian HoserInnsbruck, Österreich

Korrespondenzadresse: Ao. Univ. Prof. Dr. Christian FinkGelenkpunkt - Zentrum für Sport- und GelenkchirurgieOlympiastr. 396020 Innsbruck, ÖsterreichE-Mail: c.fi [email protected]

Alle Rechte vorbehalten1. Ausgabe 2013© 2016 ® GmbHPostfach, 78503 Tuttlingen, GermanyTelefon: +49 (0) 74 61/1 45 90Fax: +49 (0) 74 61/708-529E-Mail: [email protected]

Dieses Werk ist in allen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jegliche Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlages. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfi lmungen, Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien sowie Übersetzungen.

Neben Deutsch und Englisch ist diese Publikation auch in weiteren Sprachen erhältlich. Ihre Anfragen und Bestellungen richten Sie bitte an die oben stehende Adresse des Verlages ® GmbH.

Konzeption und Gestaltung:® GmbH

Druck und Bindung:Straub Druck + Medien AGMax-Planck-Straße 17, 78713 Schramberg, Germany

05.16-0.5

ISBN 978-3-89756-737-5

Bitte beachten:Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigenEntwicklungen unterworfen. Forschung undklinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in dieser Broschüre eine Dosierung oder eine Applikationsform erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angaben dem Wissensstand bei Fertigstellung dieser Publikation entsprechen. Auch für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikations formen kann vom Verlag bzw. Autor keine Gewähr übernommen werden.

Die in dieser Publikation enthaltenen Informa-tionen richten sich primär an Ärzte und sonstiges Fachpersonal aus dem Bereich der Gesund-heitsberufe. Sie sind in keinem Fall umfassend genug, um als alleinige Grundlage von Behand-lungsentscheidungen verwendet zu werden und ersetzen auch nicht die Konsultation eines Spezialisten und/oder das Studium aktueller medizinischer Fachliteratur. Geschützte Waren-namen (Warenzeichen) werden nicht immer besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Die Benutzung dieses Werkes und die Umsetzung der darin enthaltenen Informa-tionen erfolgen ausdrücklich auf eigenes Risiko. Insgesamt wird seitens des Verlags, des Herausgebers, des Autors oder anderer Personen, die an dem Werk mitgewirkt haben, für das Werk keine Gewähr übernommen. Dies gilt insbesondere auch für den Inhalt, die Aktualität, die Korrektheit, die Vollständigkeit und die Qualität des Werkes; Druckfehler und Falschinformationen können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Sowohl der Verlag als auch der Autor oder andere Rechteinhaber an diesem Werk übernehmen insbesondere für jegliche Schäden, die aus oder im Zusammen-hang mit der Nutzung dieses Werkes entstehen, keine Haftung.

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Sofern dieses Werk auf andere Werke oder Internetseiten verweist, wird klargestellt, dass weder der Verlag noch der Autor oder andere Rechteinhaber an diesem Werk Einfluss auf andere Werke oder Internetseiten haben und daher auch insoweit keine Gewähr über-nehmen.

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Minimal invasive Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) mit der Quadrizepssehne 5

Inhalt1.0 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

2.0 Operationstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2.1 Lagerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2.2 Transplantatentnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2.3 Transplantatpräparation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

2.4 Femorale Verankerung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

2.5 Nachbehandlung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

3.0 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

4.0 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

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Minimal invasive Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) mit der Quadrizepssehne6

1.0 Einleitung

Die Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) zur Behandlung der patellofemoralen Instabilität hat in den letzten Jahren zunehmendes Interesse erlangt. Zahlreiche Operationstechniken wurden publiziert, wobei vor allem die Sehnen von M. semitendinosus oder M. gracilis als Transplantat verwendet werden.2, 5, 8, 9, 12, 13

In den meisten dieser Techniken werden Bohrkanäle und/oder Ankersysteme zur Transplantatfi xation an der Patella verwendet. Trotz überwiegend sehr guter klinischer Ergebnisse dieser Operationsmethoden3 haben sich auch einige Probleme gezeigt.1, 9 In einer Metaanalyse über MPFL-Rekonstruktionen beschrieben Shah et al.14 eine Komplikationsrate von 26,1%. Vor allem Einschränkungen der Kniefl exion oder Patellarfrakturen (durch vorhandene Knochenkanäle) wurden dabei gefunden.

Als Alternative zu den Hamstringsehnen als Transplantat zur MPFL-Rekonstruktion wurden Operationstechniken unter Verwendung eines Quadrizepssehnenstreifens, die ohne Bohrkanäle oder Ankersysteme in der Patella auskommen,7, 11, 15 beschrieben.Morphologisch ist ein Quadrizepssehnenstreifen dem nativen MPFL ähnlicher(Abb. 1a, b).

1 Anatomische Struktur des nativen MPFL dargestellt an einem präparierten Humanpräparat.

a b

Auch die biomechanischen Eigenschaften (Maximale Ausriss-kraft, Steifi gkeit) entsprechen dem nativen MPFL.4 Demgegen-über ist die Steifi gkeit eines Hamstringsehnen-Konstrukts etwa 3x höher als die des nativen MPFLs.6 Möglicherweise haben aber die kosmetischen Nachteile einer longitudinalen Hautinzi-sion am Oberschenkel (Abb. 2) und die technisch schwierige Entnahme eines Quadrizepssehnenstreifens in konstanter Dickebis dato eine größere Verbreitung dieser Techniken verhindert.

Wir beschreiben eine Modifi kation der bestehenden Techniken. Die minimal invasive Operationstechnik mit speziellem Instrumentarium gewährleistet dabei eine sichere und konstanteEntnahme des Quadrizepssehnenstreifens.

2 Aufsicht auf eine vernarbte longitudinale Hautinzision nach konventioneller Sehnenentnahme.

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3 Patientenlagerung im Operationssaal.

2.0 Operationstechnik

2.1 LagerungFür die MPFL-Rekonstruktion wird der Patient in Rückenlagerung platziert. Das Kniegelenk sollte idealerweise zwischen 0° und 120° frei beweglich sein. Dies lässt sich mittels Beinhalter oder auch auf dem normalen Operationstisch erreichen. Wichtig ist bereits präoperativ darauf zu achten, dass intraoperativ eine exakt seitliche Röntgenaufnahme mit dem Bildwandler angefertigt werden kann. Wir bevor-zugen die Lagerung des zu operierenden Beines am elektrischen Beinhalter und des gesunden Beines in Steinschnittposition. Dies ermöglicht gute Operationszugänge und fl exible intraoperative Verwendung des Bildwandlers (Abb. 3).

2.2 TransplantatentnahmeZur Entnahme eines Quadrizepssehnenstreifens wird in 90°-Beugung des Knie-gelenkes eine ca. 3 cm lange transversale Hautinzision über dem superomedialen Patella pol angelegt (Abb. 4a, b). Es folgt die subkutane Präparation und Darstellung der Quadrizepssehne, wobei zu beachten gilt, dass die oberfl ächliche Bursaschicht exakt abpräpariert wird, um die Sehnenoberfl äche sicher identifi zieren zu können. Nun kann ein Langenbeck-Hacken nach proximal eingesetzt werden, um eine gute Sicht auf die Oberfl äche der Quadrizepssehne zu erhalten. Anschließend wird das Sehnenmesser mit einer Breite von 10 mm oder 12 mm (je nach Größe des Patienten) über dem mittleren Drittel des Patellaoberandes angesetzt und nach proximal 8 –10 cm (je nach Grösse des Patienten) subkutan vorgeschoben. Die Längen messung erfolgt über die Skala am Messerhandgriff (Abb. 5a–c).

4 Anzeichnen der Landmarken und Darstellen der Hautinzision.

a

Schematische Darstellung der Positionierung der Hautinzision.

b

5 Darstellung der Sehne und Einführendes Sehnenmessers (a). Subkutanes

Schneiden der Sehnenbreite mit Längen-kontrolle über den Instrumentenhandgriff (b).Schematische Darstellung (c).

a

b

c

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Minimal invasive Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) mit der Quadrizepssehne8

Es folgt die subkutane horizontale Durchtrennung der Sehne zur Bestimmung der Dicke mit dem Sehnenseparator. Hierzu stehen zwei Sehnenseparatoren zur Verfügung – 2 mm / 3 mm (je nach Größe des Patienten).

Der Sehnenseparator wird von lateral in die vertikale Schnittführung eingefädelt (Abb. 6a). Die horizontale Schnittkante sollte an der medialen Schnittkante wieder zu sehen sein. Der Sehnenseparator wird subkutan wieder 8 –10 cm nach proximal geschoben (Abb. 6b, c).

Es kann nun die Sehnenstanze zur endständigen subkutanen Durchtrennung der Sehne am proximalen Sehnenende von lateral eingeführt werden (Abb. 7a). Für das Einfädeln des Quadrizepssehnenstreifens in die Stanze sollte das Kniegelenk etwas gestreckt werden (ca. 50° Flexion). Nun wird die Stanze bis zur gewünschten Transplantatlänge (8 –10 cm) vorgeschoben (Abb. 7b). Nach Durchtrennung der Sehne kann diese anschließend nach distal umgeschlagen werden (Abb. 8).

Diese Technik ermöglicht es die Quadrizepssehne atraumatisch und partial in der gewünschten Breite (10 / 12 mm) und Dicke (2 / 3 mm) zu entnehmen.

6 Einführen des Sehnenseparators von lateral (a). Schematische Darstellung der

subkutanen Separierens der Sehnendicke mit Längenkontrolle über den Instrumentenhand-griff (b, c).

a

b

c

7 Einführen der Sehnenstanze von lateral (a). Schematische Darstellung des

subkutanen Vorschiebens der Stanze bis zur gewünschten Sehnenlänge und Abschneiden der Sehne (b).

a

b

8 Der gelöste Sehnenstreifen wird nach distal umgeschlagen.

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2.3 TransplantatpräparationFür die MPFL-Rekonstruktion bleibt das entnommene Transplantat distal gestielt. Am proximalen Ende wird es in der Webstichtechnik mit einem resorbierbaren 2-0 Faden armiert.

Nach distal hin werden die Hautschnitte in der Breite des Transplantats über die Patella 1,5 – 2 cm verlängert und der Sehnenstreifen dann subperiostal vorsichtig von der Vorderfl äche der Patella abpräpariert (medial 0,5 –1 cm und lateral 1,5 – 2 cm) (Abb. 9a, b).

Es folgt die Darstellung des medialen Patellarandes. Der Knochen des Patella randes sollte mit Hilfe eines Luers angefrischt werden, um eine schnelle Anheilung zu gewährleisten (Abb. 10).

Jetzt wird das präpatelläre Gewebe von lateral bis zur medialen Begrenzung des Quadrizepssehnenstreifens unterminiert. Am besten geschieht dies mit einem Raspatorium (Abb. 11).

Es wird eine Klemme von medial unter das unterminierte Geweben eingebracht und die Enden der Fäden, mit denen das proximale Ende des Quadrizepssehnenstreifen armiert wurden, gefasst (Abb. 12). Die Fäden werden nach medial herausgebracht, das Transplantat 90° umgeklappt und durchgezogen.

9 Subperiostale Abpräparation des Sehnenstreifens von der Patella.

a

b

10 Anfrischen des Patellarandes. 11 Unterminierung des präpatellaren Gewebes.

12 Eingebrachte Klemme zum Durchziehen des Sehnenstreifens durch das

präpatel lare Gewebe.

13 Der durch das Gewebe geführte Sehnen streifen wird mit Sicherungsnähten fi xiert (a).Schematische Darstellung (b).

a b

Am medialen Patellarand wird das Transplantat nun mit zwei Sicherungsnähten proxi mal und distal fi xiert (Resorbierbares Nahtmaterial 2.0) (Abb. 13a, b).

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2.4 Femorale VerankerungDas Tuberculum adductorium wird getastet und darüber eine ca. 1,5 cm lange Haut-inzision angelegt. Mit einer gebogenen Klemme wird vom medialen Patellarand ein Gewebekanal bis zu dieser Inzision angelegt. Dieser sollte unterhalb der Insertion des M. vastus medialis, aber extrakapsulär liegen. In diesen Kanal wird eine Fadenschlinge eingelegt, mit der dann das Transplantat durchgezogen werden kann.

Unter Bildwandlerkontrolle wird ein 2,4 mm-Ösendraht am Insertionspunkt des MPFL12 eingebracht (Abb. 14). Die Fäden des Transplantats können um den Ösendraht gewickelt werden und das Kniegelenk wird dann von vollständiger Extension bis Flexion durchbewegt (Isometriekontrolle). Dabei sollte es in Beugung zu keiner vermehrten Spannung des Transplantats kommen.

Bei korrekter Lage wird der Ösendraht mit einem kanülierten Bohrer (6 – 8 mm je nach Transplantatdimension, die mit einer konventionellen Messlehre im Voraus bestimmt werden kann) bis zu einer Tiefe von ca. 30 mm überbohrt.

Die Fäden des Transplantates werden nun in die Öse des Drahtes eingebracht und das Transplantat in den Bohrkanal eingezogen. Das Kniegelenk wird nochmals durchbewegt und anschließend das Transplantat in 20° Flexion mit einer dem Durch messer des Bohrkanals entsprechenden MEGAFIX®-Interferenzschraube fi xiert (Abb. 15). Dabei soll der laterale Patellarand bündig mit dem lateralen Rand der Trochlea sein.

� Anmerkung: Bei offenen Wachstumsfugen wird die Transplantatfi xation am Femur mittels eines Knochenankers durchgeführt. Dieser soll dabei distal der Wachstumsfüge am medialen Femurkondyl liegen. Es ist wichtig die korrekte Lage hier in zwei Ebenen mit dem Bildwandler zu kontrollieren.10 (Abb. 16a, b).

14 Gehaltene Röntgenaufnahme zur Bestimmung des femoralen Insertions-

punktes.

15 Femorale Fixierung mit einer MEGAFIX®-Interferenzschraube.

16 Femorale Transplantatfi xation mit einem Nahtanker bei offener Wachstumsfuge.

a b

2.5 NachbehandlungPostoperativ wird eine einstellbare Knieschiene im Bewegungsausmaß von 0º/90º angelegt. Teilbelastung mit ca. 20 kg Körpergewicht sollte für die ersten 3 postopera-tiven Wochen eingehalten werden, anschließend kann schrittweise zur Vollbelastung übergegangen werden.

Passive und aktiv-assistierte Bewegungsübungen zwischen 0º–90° können bereits ab dem ersten postoperativen Tag begonnen werden. Standradfahren ist meist nach der 6. postoperativen Woche möglich. Mit einer vollen Sportfähigkeit ist etwa nach 4 – 5 Monaten zu rechnen.

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3.0 ZusammenfassungDie MPFL-Rekonstruktion mit einem gestielten Streifen der Quadrizepssehne stellt eine gute Alternative zu den gängigen MPFL-Rekonstruktionstechniken mit Hamstringssehnen dar. Im Gegensatz zu diesen, ist eine Implantat- und bohr kanalfreie Verankerung an der Patella gegeben. Aus diesem Grund eignet sich diese Operationsmethode auch als Revisionsoption bei fehlgeschlagener MPFL- Rekonstruktion im Speziellen dann, wenn bereits Bohrkanäle oder Implantate in der Patella vorhanden sind.

Da eine Verankerung am Femur auch mittels Knochenanker durchgeführt werden kann, ist diese Technik auch im Falle offener Wachstumsfugen optimal anwendbar.

Die minimal invasive Entnahmetechnik des Quadrizepssehnenstreifens ist zudem mit ausgezeichneten kosmetischen Ergebnissen verbunden (Abb. 17).

17 Darstellung der Narbe nach MPFL-Rekonstruktion mit der minimal invasiv

entnommenen Quadrizepssehne.

4.0 Literatur1. BOLLIER M, FULKERSON J, COSGAREA A,

TANAKA M. Technical failure of medial patellofemoral ligament reconstruction. Arthroscopy. 2011;27(8):1153–9.

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3. FISHER B, NYLAND J, BRAND E, CURTIN B. Medial patellofemoral ligament recon struction for recurrent patellar dislocation: a systematic review including rehabilitation and return-to-sports effi cacy. Arthroscopy. 2010;26(10):1384–94.

4. HERBORT M, HOSER C, LENSCHOW S, SCHLIEMANN B, KOESTERS C, RASCHKE M, et al. Biomechanical properties of a new MPFL reconstruction technique using quadriceps tendon in comparison to the intact MPFL. A human cadaveric study. Book of Abstracts, 9th Biennial ISAKOS Congress 2012; Toronto, Canada2013.

5. LEGRAND AB, GREIS PE, DOBBS RE, BURKS RT. MPFL reconstruction. Sports Med Arthrosc. 2007;15(2):72–7.

6. LENSCHOW S, SCHLIEMANN B, GESTRING J,HERBORT M, SCHULZE M, KOSTERS C. Medial patellofemoral ligament reconstruction: fi xation strength of 5 different techniques for graft fi xation at the patella. Arthroscopy. 2013;29(4):766–73.

7. MACURA M, VESELKO M. Simultaneous reconstruction of ruptured anterior cruciate ligament and medial patellofemoral ligament with ipsilateral quadriceps grafts. Arthroscopy. 2010;26(9):1258–62.

8. MAENO S, HASHIMOTO D, OTANI T, MASUMOTO K, FUKUI Y, NISHIYAMA M, et al. Medial patellofemoral ligament reconstruction with hanger lifting procedure. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2010;18(2):157–60.

9. MATTHEWS JJ, SCHRANZ P. Reconstruction of the medial patellofemoral ligament using a longitudinal patellar tunnel technique. Int Orthop. 2010;34(8):1321–5.

10. NELITZ M, DORNACHER D, DREYHAUPT J, REICHEL H, LIPPACHER S. The relation of the distal femoral physis and the medial patellofemoral ligament. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2011;19(12):2067–71.

11. NOYES FR, ALBRIGHT JC. Reconstruction of the medial patellofemoral ligament with autologous quadriceps tendon. Arthroscopy. 2006;22(8):904 e1–7.

12. SCHOTTLE P, SCHMELING A, ROMERO J, WEILER A. Anatomical reconstruction of the medial patellofemoral ligament using a free gracilis autograft. Arch Orthop Trauma Surg. 2009;129(3):305–9.

13. SCHOTTLE PB, HENSLER D, IMHOFF AB. Anatomical double-bundle MPFL reconstruction with an aperture fi xation. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2010;18(2):147–51.

14. SHAH JN, HOWARD JS, FLANIGAN DC, BROPHY RH, CAREY JL, LATTERMANN C. A systematic review of complications and failures associated with medial patellofemoral ligament reconstruction for recurrent patellar dislocation. Am J Sports Med. 2012;40(8):1916–23.

15. STEENSEN RN, DOPIRAK RM, MAURUS PB. A simple technique for reconstruction of the medial patellofemoral ligament using a quadriceps tendon graft. Arthroscopy. 2005;21(3):365–70.

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Instrumentarium zur Entnahme der Quadrizepssehnefür die MPFL-Rekonstruktion

28185 QS

28185 QS Quadrizepssehnenstanze, zur subkutanen, endständigen Entnahme der Quadrizepssehne

28185 MH

28185 MH Handgriff, zur Verwendung mit Quadrizepssehnenmessern 28185EA-EC und Quadrizepssehnenseparatoren 28185FA-FF

28185 FA Sehnenmesser, zur Entnahme der Quadrizepssehnefür die MPFL Rekonstruktion, vertikal parallel schneidend, Breite 10 mm, Höhe 4 mm, zur Verwendung mit Handgriff 28185 MH, steril

28185 FB Desgleichen, Breite 12 mm

28185 EA Sehnenseparator, zur Entnahme der Quadrizepssehnefür die MPFL Rekonstruktion, horizontal parallel schneidend, Höhe 2 mm, zur Verwendung mit Handgriff 28185 MH, steril

28185 EB Desgleichen, Höhe 3 mm

28185 FA 28185 EA

Es wird empfohlen, vor der Verwendung die Eignung der Produkte für den geplanten Eingriff zu überprüfen.

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Instrumentarium für die MPFL-Rekonstruktion

200400

200400 Knochenzange n. BEYER,schlank, gebogen, Länge 17 cm

28729 D

28729 D Bohrdraht, Ø 2,4 mm, Länge 38 cm, Spiralanschliff, mit Öse

28179 HD

28179 HD Einfädelhilfe, zur Verwendung mitden Nahtküretten 28179 HA-HC.Ermöglicht das problemlose Einfädelnder Nahtfäden in die Nahtkürette

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Minimal invasive Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) mit der Quadrizepssehne14

Instrumentarium für die MPFL-Rekonstruktion

28729 BA-BH

28729 BA Knochenbohrer, Ø 4,5 mm, kanüliertzur Verwendung mit Ø 2,4 mm Bohrdraht

28729 BB Desgleichen, Ø 5 mm 28729 BI Desgleichen, Ø 5,5 mm28729 BC Desgleichen, Ø 6 mm28729 BK Desgleichen, Ø 6,5 mm28729 BD Desgleichen, Ø 7 mm28729 BL Desgleichen, Ø 7,5 mm28729 BE Desgleichen, Ø 8 mm28729 BM Desgleichen, Ø 8,5 mm28729 BF Desgleichen, Ø 9 mm28729 BN Desgleichen, Ø 9,5 mm28729 BG Desgleichen, Ø 10 mm28729 BO Desgleichen, Ø 10,5 mm28729 BH Desgleichen, Ø 11 mm

28760 SK CrossDrive® Schraubendreher,kanüliert, Größe 6,zur Verwendung mit bioresorbierbaren Mega Fix® Schrauben Ø 6 mm

28789 GW Nitinol-Führungsdraht, Ø 1,1 mm, Länge 38,5 cm

28789 SK CrossDrive® Schraubendreher,kanüliert, Größe 8 – 11, zur Verwendung mit bioresorbierbaren Mega Fix® Schrauben Ø 8 – 11 mm

28770 SK CrossDrive® Schraubendreher, kanüliert, Größe 7,zur Verwendung mit bioresorbierbarenMega Fix® Schrauben Ø 7 mm

28789 SK

28789 KW Nitinol-Führungsdraht,kurz, Ø 1,1 mm, Länge 25,5 cm

Der CrossDrive®-Antrieb Spezieller kreuzförmiger Antrieb Optimale Torsionsstabilität durch gleichzeitig dosierte Kraftübertragung zwischen Schraubendreher und Interferenzschraube

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Implantate für die MPFL-Rekonstruktion

2870619 B Mega Fix® B, bioresorbierbare Interferenzschraube, Ø 6 mm, Länge 19 mm, steril

2870623 B Desgleichen, Länge 23 mm

2870719 B Mega Fix® B, bioresorbierbare Interferenzschraube, Ø 7 mm, Länge 19 mm, steril

2870819 B Mega Fix® B, bioresorbierbare Interferenzschraube, Ø 8 mm, Länge 19 mm, steril

2870923 B Mega Fix® B, bioresorbierbare Interferenzschraube, Ø 9 mm, Länge 23 mm, steril

2870928 B Desgleichen, Länge 28 mm

2870723 B Desgleichen, Länge 23 mm2870728 B Desgleichen, Länge 28 mm

2870823 B Desgleichen, Länge 23 mm2870828 B Desgleichen, Länge 28 mm

Mega Fix® B

Mega Fix® P

2870823 P Mega Fix® P, bioresorbierbare Interferenzschraube, perforiert, Ø 8 mm, Länge 23 mm, steril

2870828 P Desgleichen, Länge 28 mm

2870923 P Mega Fix® P, bioresorbierbare Interferenzschraube, perforiert, Ø 9 mm, Länge 23 mm, steril

2870928 P Desgleichen, Länge 28 mm2870935 P Desgleichen, Länge 35 mm

2871028 P Mega Fix® P, bioresorbierbare Interferenzschraube, perforiert, Ø 10 mm, Länge 28 mm, steril

2871035 P Desgleichen, Länge 35 mm

2871135 P Mega Fix® P, bioresorbierbare Interferenzschraube, perforiert, Ø 11 mm, Länge 35 mm, steril

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Minimal invasive Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) mit der Quadrizepssehne16

Implantate für die MPFL-Rekonstruktion

2870728 C Desgleichen, Länge 28 mm

2870819 C Mega Fix® C, bioresorbierbare Composite Interferenzschraube,Ø 8 mm, Länge 19 mm, steril

2870623 C Desgleichen, Länge 23 mm

Mega Fix® C

Mega Fix® CP

2870719 C Mega Fix® C, bioresorbierbare Composite Interferenzschraube,Ø 7 mm, Länge 19 mm, steril

2870923 C Mega Fix® C, bioresorbierbare Composite Interferenzschraube,Ø 9 mm, Länge 23 mm, steril

2870723 C Desgleichen, Länge 23 mm

2870828 C Desgleichen, Länge 28 mm

2870928 C Desgleichen, Länge 28 mm

2870823 CP Mega Fix® CP, bioresorbierbare Composite Interferenzschraube, perforiert, Ø 8 mm, Länge 23 mm, steril

2870828 CP Desgleichen, Länge 28 mm

2870928 CP Desgleichen, Länge 28 mm2870935 CP Desgleichen, Länge 35 mm

2871035 CP Desgleichen, Länge 35 mm

2870923 CP Mega Fix® CP, bioresorbierbare Composite Interferenzschraube,perforiert, Ø 9 mm, Länge 23 mm, steril

2871028 CP Mega Fix® CP, bioresorbierbare Composite Interferenzschraube, perforiert, Ø 10 mm, Länge 28 mm, steril

2870619 C Mega Fix® C, bioresorbierbare Composite Interferenz schraube, Ø 6 mm, Länge 19 mm, steril

2871135 CP Mega Fix® CP, bioresorbierbare Composite Interferenzschraube,perforiert, Ø 11 mm, Länge 35 mm, steril

2870823 C Desgleichen, Länge 23 mm

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Minimal invasive Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) mit der Quadrizepssehne 17

Übersicht über Arthroskopie und Sportmedizin von KARL STORZ

HOPKINS® Optiken und Schäfte

SILCUT® 1 Stanzen

SILCUT® Stanzen, Zangen und Scheren

Gelenk- und Knochenrekonstruktion

Instrumentarium für die Meniskus- und Patella-Chirurgie

Instrumentarium für die Kreuzbandrekonstruktion

Instrumentarium für die Hüftarthroskopie

Instrumente für die Handgelenkarthroskopie undzur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms

Instrumentarium für die Rheumatologie

Wirbelsäule

HD Imaging mit Operationsmikroskopen

VITOM® System – Visualisierungssystemfür die offene Chirurgie mit Minimalzugang

Haltesysteme

Extrakorporale Stosswellentherapie ESWT

KARL STORZ OR1 NEO™, Telepräsenz, Hygiene, Endoprotect1

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Notizen:

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mit freundlicher Empfehlung

KARL STORZ — ENDOSKOPE