Mit der Ebstorfer Weltkarte auf Mit der Ebstorfer Weltkarte auf Zeitreise Zeitreise

Vortrag vom 11. Oktober 2012 in KulmbachVortrag vom 11. Oktober 2012 in Kulmbach [[CHWCHW]]

Die Ebstorfer WeltkarteDie Ebstorfer Weltkarte

Auf der Plassenburg ist eine von insgesamt vier Auf der Plassenburg ist eine von insgesamt vier KopienKopien der Ebstorfer der Ebstorfer Weltkarte in Original-Weltkarte in Original-größe zu sehen. Mit einem Durchmesser von knapp 3,6 Metern handelt es sich größe zu sehen. Mit einem Durchmesser von knapp 3,6 Metern handelt es sich um die größte um die größte Radkarte des Mittelalters. Im Jahre 1962 wurde sie von der Stadt Kulmbach Radkarte des Mittelalters. Im Jahre 1962 wurde sie von der Stadt Kulmbach angekauft. angekauft.

Dieter Schmudlach: Dieter Schmudlach: Mai 2011 / Sept. 2012Mai 2011 / Sept. 2012

Die aus dem Kloster Ebstorf bei Lüneburg stammende Karte besticht durch Die aus dem Kloster Ebstorf bei Lüneburg stammende Karte besticht durch die Fülle der Details: die Fülle der Details: Das Kartenbild ist von etwa Das Kartenbild ist von etwa 16001600 Zeichnungen und erklärenden lateinischen Zeichnungen und erklärenden lateinischen Beischriften bedeckt.Beischriften bedeckt.

Eindrucksvolles Abbild Eindrucksvolles Abbild der Weltder Welt Abbild der Abbild der

WeltWelt

Das „Heidekloster“ Das „Heidekloster“ EbstorfEbstorf

1160 als Praemonstratenser Chorherrenstift gegründet 1160 als Praemonstratenser Chorherrenstift gegründet etwa 1200 - nach einem Brand - für Benediktinerinnen neu etwa 1200 - nach einem Brand - für Benediktinerinnen neu

gestiftetgestiftet Ebstorf entwickelte sich bald zu einem Marienwallfahrtsort.Ebstorf entwickelte sich bald zu einem Marienwallfahrtsort. eines von sechs "Lüneburger Klöstern", die nach der Reformation eines von sechs "Lüneburger Klöstern", die nach der Reformation (um 1528) evangelische Konvente wurden(um 1528) evangelische Konvente wurden Klosterkirche und Konventsgebäude entstanden im 14. Jh. Klosterkirche und Konventsgebäude entstanden im 14. Jh. im Stil der norddeutschen Backsteingotik. im Stil der norddeutschen Backsteingotik.

Kloster Ebstorf Kloster Ebstorf um 1654/1658, um 1654/1658, Stich von Matthäus Stich von Matthäus MerianMerian

[Foto: Lueneburger-Heide.de][Foto: Lueneburger-Heide.de]

Die Entdeckung der ‚mappa Die Entdeckung der ‚mappa mundi‘mundi‘

Im Jahre Im Jahre 18301830 wurde die Karte in einem "feuchten Gemach", einer wurde die Karte in einem "feuchten Gemach", einer fensterlosen  Abstellkammer von der Stiftsdame Charlotte von Lasperg fensterlosen  Abstellkammer von der Stiftsdame Charlotte von Lasperg aaufgefunden, ein großes auf zwei Stangen aufgerolltes Bündel aus dreißig ufgefunden, ein großes auf zwei Stangen aufgerolltes Bündel aus dreißig zusammengenähten Tierhäuten zusammen mit Altardecken und zusammengenähten Tierhäuten zusammen mit Altardecken und Prozessions-gerät "aus katholischer Zeit". Prozessions-gerät "aus katholischer Zeit".

Hier ist Osten oben.Hier ist Osten oben.

Ebstorf am Rande der ErdscheibeEbstorf am Rande der Erdscheibe

Um die Erdoberfläche, die man sich wohl damals auch schon kugelförmig Um die Erdoberfläche, die man sich wohl damals auch schon kugelförmig vorgestellt hat, schlingt vorgestellt hat, schlingt sich der sich der OzeanOzean. Das Kartenbild ist von etwa 1600 Zeichnungen und . Das Kartenbild ist von etwa 1600 Zeichnungen und erklärenden lateinischen Beischriften bedeckt: 500 Gebäude, 160 erklärenden lateinischen Beischriften bedeckt: 500 Gebäude, 160 Gewässer, 60 Inseln oder Gebirge, 45 Menschen oder Fabelwesen und 60 Gewässer, 60 Inseln oder Gebirge, 45 Menschen oder Fabelwesen und 60 teils naturalistisch, teils unbeholfen gezeichnete Tiere, dazwischen viel teils naturalistisch, teils unbeholfen gezeichnete Tiere, dazwischen viel Text.Text.

Erster ÜberblickErster Überblick

oo Bei einem Bei einem Bombenangriff auf Bombenangriff auf Hannover verbrennt die Hannover verbrennt die Karte Karte 19431943 im Keller im Keller des Staatsarchivs.des Staatsarchivs.

: Abbild der : Abbild der WeltWelt

oo Mit 3,58 x 3,56 Mit 3,58 x 3,56 Metern Durchmesser Metern Durchmesser größte Radkarte des größte Radkarte des Mittelalters; hier die Mittelalters; hier die ‚Ebskart‘ => ‚Ebskart‘ => oo Für über 10 qm Für über 10 qm Fläche benötigte Fläche benötigte man 30 man 30 Ziegenhäute.Ziegenhäute.

oo Entstehung vor/umEntstehung vor/um 1300 1300

Ebskart [(7)]Ebskart [(7)]

Es handelt sich um eine Es handelt sich um eine geostete Karte nach dem geostete Karte nach dem TOTO-Schema.-Schema.

Eine „mappa Eine „mappa mundi“mundi“

TOTO--SchemaSchema

Die Weltkarte von Die Weltkarte von HerefordHerefordSie ist die größte vollständig Sie ist die größte vollständig erhaltene mittel-alterliche erhaltene mittel-alterliche Weltkarte. Gemalt wurde sie Ende Weltkarte. Gemalt wurde sie Ende des 13. Jhdts., vermutlich zwischen des 13. Jhdts., vermutlich zwischen 1285 und 1295, auf 1285 und 1295, auf Kalbspergament der Größe 135 cm Kalbspergament der Größe 135 cm x 165 cm. x 165 cm.

In der Kartenlegende wendet sich In der Kartenlegende wendet sich der Urheber Richard (der sich, in der Urheber Richard (der sich, in mittelalterlichen Bildern unüblich, mittelalterlichen Bildern unüblich, namentlich nennt) an die namentlich nennt) an die Betrachter ‚Betrachter ‚dieser Geschichte‘,dieser Geschichte‘, bei bei Jesus Gnade für ihn zu erbitten. Jesus Gnade für ihn zu erbitten. [Nach Wikipedia] [Nach Wikipedia]

Als typische Als typische mappa mundimappa mundi ist sie ist sie ein „Weltgemälde“ mit dem ein „Weltgemälde“ mit dem Anliegen, in belehrender Weise die Anliegen, in belehrender Weise die Schöpfung und die Heilsgeschichte Schöpfung und die Heilsgeschichte darzustellen, und daher nur wenig darzustellen, und daher nur wenig der Geografie nach heutigem der Geografie nach heutigem Verständnis verpflichtet. Verständnis verpflichtet.

Autor (bezw. Auftraggeber) war Autor (bezw. Auftraggeber) war Richard von Haldingham und Richard von Haldingham und LaffordLafford, bekannt als , bekannt als Richard de Richard de Bello,Bello, um 1283 Domherr von Lincoln um 1283 Domherr von Lincoln und ab 1305 Pfründner und Domherr und ab 1305 Pfründner und Domherr der Bischofs-kirche von Hereford, der Bischofs-kirche von Hereford, gestorben nach 1313. gestorben nach 1313.

Die erste gedruckte Weltkarte erschien Die erste gedruckte Weltkarte erschien 14721472 in Augsburg in Augsburg in einer Ausgabe der „in einer Ausgabe der „EtymologiaeEtymologiae“ von “ von Isidor von Sevilla Isidor von Sevilla (+ 636). (+ 636). Entsprechend dem mittelalterlichen Weltbild zeigt die schematische Entsprechend dem mittelalterlichen Weltbild zeigt die schematische Rad- bzw. Rad- bzw. TO-KarteTO-Karte die Siedlungsgebiete der Nachkommen der drei die Siedlungsgebiete der Nachkommen der drei Söhne Noahs, Söhne Noahs, SemSem in Asien, in Asien, HamHam in Afrika und in Afrika und JaphetJaphet in Europa. in Europa.

Ptolemäus verstand unter Geographie Ptolemäus verstand unter Geographie die zeichnerische Darstellung der gesamten die zeichnerische Darstellung der gesamten Erdoberfläche. Sein Bestreben war, die Erdoberfläche. Sein Bestreben war, die besiedelte und damals bekannte Erde besiedelte und damals bekannte Erde ((Europa, Afrika, AsienEuropa, Afrika, Asien) mit ihren Ländern, ) mit ihren Ländern, Völkern, Orten, Flüssen und Bergen lagerichtig Völkern, Orten, Flüssen und Bergen lagerichtig in einem Gradnetz wiederzugeben. in einem Gradnetz wiederzugeben.

Der Hauptteil der Geographie (6 von 8 Der Hauptteil der Geographie (6 von 8 Büchern) bestand aus Koordinatenlisten von Büchern) bestand aus Koordinatenlisten von über 8000 Orten der damals bekannten über 8000 Orten der damals bekannten Erdoberfläche. Erdoberfläche.

Die Weltkarte der Schedel’schen Weltchronik Die Weltkarte der Schedel’schen Weltchronik (1493) beruht auf derjenigen von (1493) beruht auf derjenigen von PtolemäusPtolemäus. . Sie wird von den drei Söhnen Noahs, Sem, Sie wird von den drei Söhnen Noahs, Sem, Ham und Japhet gehalten, die der biblischen Ham und Japhet gehalten, die der biblischen überlieferung nach die drei damals bekannten überlieferung nach die drei damals bekannten Erdteile nach der Sintflut mit ihren Erdteile nach der Sintflut mit ihren Nachkommen bevölkerten.Nachkommen bevölkerten.

Ptolemäus und Ptolemäus und IsidorIsidor

E U R O P AE U R O P A

A S I E NA S I E N

M I T T EL M E M I T T EL M E E RE R

auf der Weltenscheibeauf der Weltenscheibe

„Die Bezeichnung Orbis (d.h. Rundung, Radkranz) rührt daher, daß die Erderund wie ein Rad ist.

Rings vom Ozean umflossen, ist die Erdfläche in drei Teile unterteilt, nämlich in Asien, Europa und Afrika.

Asien allein umfaßt die eine Hälfte der Erde, Europa und Afrika zusammen nehmen die andere Hälfte ein und sind durch das Mittelländische Meer unterteilt.“ [So steht es in einer Notiz auf der Ebstorfer Weltkarte].

Die Die ErdteileErdteile

Jerusalem als geistliches Jerusalem als geistliches Zentrum Zentrum

der mittelalterlichen Weltder mittelalterlichen Welt ""JerusalemJerusalem, die hochheilige , die hochheilige Haupt-stadt Judäas, liegt 23 Haupt-stadt Judäas, liegt 23 Meilen von Sychem, 16 von Meilen von Sychem, 16 von Dispoli, Dispoli, 16 von Hebron, 14 von 16 von Hebron, 14 von Jericho, Jericho, 4 von Bethlehem, 16 von 4 von Bethlehem, 16 von Bersabee, 24 von Askalon, Bersabee, 24 von Askalon, ebensoviele von Joppe ebensoviele von Joppe (Jaffa), 16 von Ramatha, (Jaffa), 16 von Ramatha, 6 von Emaus, 4 von den 6 von Emaus, 4 von den Bergen, Bergen, zu denen Maria eilte. zu denen Maria eilte.

Diese große Stadt umschließt das Grab des Herrn, wonach der ganze Erdkreis begierig Diese große Stadt umschließt das Grab des Herrn, wonach der ganze Erdkreis begierig verlangt, weil der Sieger über den Tod es durch seine Auferstehung verherrlicht hat. So verlangt, weil der Sieger über den Tod es durch seine Auferstehung verherrlicht hat. So sagt Sedulius: Nachdem dieser Ort den vortrefflichen Schatz des vom Kreuz sagt Sedulius: Nachdem dieser Ort den vortrefflichen Schatz des vom Kreuz abgenommenen Leichnams aufnahm und damit ausgezeichnet war, so wurde sie noch abgenommenen Leichnams aufnahm und damit ausgezeichnet war, so wurde sie noch mehr erhoben und geheiligt durch seine Auferstehung.“ mehr erhoben und geheiligt durch seine Auferstehung.“

Diese weltberühmte Stadt Diese weltberühmte Stadt überragt überragt als die erste aller Städte die als die erste aller Städte die ganze Welt, weil hier die ganze Welt, weil hier die Rettung des Rettung des Menschengeschlechts durch Menschengeschlechts durch Tod und Tod und AuferstehungAuferstehung des des Herrn vollbracht worden ist, Herrn vollbracht worden ist, wie der Psalmist sagt: wie der Psalmist sagt: 'Er ist unser König vor aller 'Er ist unser König vor aller Zeit etc.'. Zeit etc.'.

20062006: Buchedition von : Buchedition von Hartmut Kugler.Hartmut Kugler. Der Erlanger Altgermanist Der Erlanger Altgermanist scannt die Lichtdrucktafeln von 1891 mit hoher Auflösung ein, übersetzt scannt die Lichtdrucktafeln von 1891 mit hoher Auflösung ein, übersetzt die Texte neu und koloriert die Karte neu.die Texte neu und koloriert die Karte neu.

Wechselvolle Geschichte Wechselvolle Geschichte Um /vorUm /vor 1300 1300: Entstehung der Ebstorfer Weltkarte: Entstehung der Ebstorfer Weltkarte

18301830: Wiederentdeckung der Karte im Kloster Ebstorf durch: Wiederentdeckung der Karte im Kloster Ebstorf durch die Stiftsdame Charlotte von Lasperg die Stiftsdame Charlotte von Lasperg18351835 wird die Weltkarte nach Hannover verbracht. wird die Weltkarte nach Hannover verbracht.

18911891: Fotografische Reproduktion der in ihre Einzelteile zerlegten Karte : Fotografische Reproduktion der in ihre Einzelteile zerlegten Karte in Schwarz-Weiß im Format DIN A2. Der Philologe in Schwarz-Weiß im Format DIN A2. Der Philologe Ernst SommerbrodtErnst Sommerbrodt zieht die schwer leserlichen Schriftzüge mit schwarzer Tinte nach und zieht die schwer leserlichen Schriftzüge mit schwarzer Tinte nach und koloriert die Figuren in Grauabstufungen.koloriert die Figuren in Grauabstufungen.

18961896: Neuedition der Karte, handkoloriert und auf ein Quadratmeter großes Blatt gedruckt: Neuedition der Karte, handkoloriert und auf ein Quadratmeter großes Blatt gedruckt

19301930: Aus den Lichtdrucktafeln von 1891 entsteht eine mit Temperafarben bemalte Rollkarte : Aus den Lichtdrucktafeln von 1891 entsteht eine mit Temperafarben bemalte Rollkarte mit erheblichen Text- und Bildverlusten. Sie hängt heute in der Ebstorfer Landbauschule.mit erheblichen Text- und Bildverlusten. Sie hängt heute in der Ebstorfer Landbauschule.

19431943: Das Original verbrennt bei einem Bombenangriff im Keller des Staatsarchivs in Hannover.: Das Original verbrennt bei einem Bombenangriff im Keller des Staatsarchivs in Hannover.

1950-551950-55: Der Grafiker : Der Grafiker Rudolf WienekeRudolf Wieneke druckt im Gerbdruckverfahren vier Karten im Original- druckt im Gerbdruckverfahren vier Karten im Original-format von 13 Quadratmetern und koloriert sie von Hand. Sie sind heute im Kloster Ebstorf, imformat von 13 Quadratmetern und koloriert sie von Hand. Sie sind heute im Kloster Ebstorf, imLüneburger Museum u. auf der Plassenburg zu sehen. Die vierte ging an das griechische Königspaar.Lüneburger Museum u. auf der Plassenburg zu sehen. Die vierte ging an das griechische Königspaar.

Seit den 80er-Jahren: Der Lüneburger Informatiker Seit den 80er-Jahren: Der Lüneburger Informatiker Martin WarnkeMartin Warnke digitalisiert die Karte digitalisiert die Karte und fertigt dann in den Neunzigerjahren eine farbige Version für das Internet an, die ‚und fertigt dann in den Neunzigerjahren eine farbige Version für das Internet an, die ‚EBSKART‘EBSKART‘..

[Teilweise nach:[Teilweise nach: Michael ZickMichael Zick‚ DIE SCHÖNE EBSTORFERIN in:‚ DIE SCHÖNE EBSTORFERIN in: Bild der Bild der Wissenschaft Ausgabe 11/2007]Wissenschaft Ausgabe 11/2007]

Geschichte Geschichte der der ‚Ebstorferin‘‚Ebstorferin‘

– – Anfang und EndeAnfang und EndeDer Wind SubsolanusDer Wind Subsolanus

A und OA und O

in der „francia in der „francia orientalis“orientalis“

Die ‚Die ‚Blassenb.‘Blassenb.‘ am am ‚Moin‘‚Moin‘

Unsere Unsere HeimatHeimat

und die ‚francia und die ‚francia orientalis‘orientalis‘

Germania Germania superiorsuperior

ParisParis ReimsReims

AachenAachen

VerdunVerdun ToulToul

BoulogneBoulogne

NantesNantes

TrierTrier

OrleansOrleans

CanterburCanterburyy

DoverDoverBordeauxBordeaux

MetzMetz

SaragossaSaragossaToursTours

Santiago de CompostellaSantiago de Compostella

SevillaSevilla

Im Herzen EuropasIm Herzen Europas

Arbon Arbon am Bodenseeam Bodensee

KonstanzKonstanz

OberzellOberzell

MittelzellMittelzell

UnterzellUnterzell

ReichenauReichenau

ChurChur

AugsburgAugsburg WertachWertach

KemptenKemptenUlmUlm

CremaCrema

MailandMailand

PaviaPavia

StraßburgStraßburg

BaselBasel

SpeyerSpeyer

WormsWorms

MainzMainzCorveyCorvey

KoblenzKoblenz AachenAachen

http://http://www.speyerbach.infowww.speyerbach.info

RavennaRavenna

CapuaCapua

PaduaPadua

FerraraFerrara

PiacenzaPiacenza ParmaParma

ModenaModena

BolognaBologna

RiminiRimini

SalernoSalerno

LuccaLucca

ZürichZürich GenuaGenua

PisaPisa

AlbanoAlbanoPerugiaPerugia

In Italien In Italien unterwegsunterwegs

Der Berg SINAIDer Berg SINAI

Im ParadysusIm Paradysus

‚‚Zu Bethlehem geboren …‘Zu Bethlehem geboren …‘

BibelkuBibelkunde -1-nde -1-

Sodom und Sodom und GomorrhaGomorrha

"Diese fünf Städte der "Diese fünf Städte der SodomiterSodomiter sind sind wegen der Ungerechtigkeit ihrer wegen der Ungerechtigkeit ihrer Bewohner durch ein Feuer, Bewohner durch ein Feuer, das vom Himmel fiel, vernichtet worden. das vom Himmel fiel, vernichtet worden. Einst reicher als Jerusalem, sind sie nun Einst reicher als Jerusalem, sind sie nun wüst und leer“. wüst und leer“.

‚‚Mons Mons synai‘synai‘

[‚Seboim im Toten Meer, [‚Seboim im Toten Meer, GomorrhaGomorrha, Adama, , Adama, SodomSodom, Bale‘], Bale‘]

„„Dies Meer heißt Salz- oder Dies Meer heißt Salz- oder Asphaltmeer, auch Asphaltmeer, auch Totes MeerTotes Meer. Es . Es erzeugt oder enthält nichts erzeugt oder enthält nichts lebendiges. Es hat weder Fische lebendiges. Es hat weder Fische noch Wasservögel … Winde noch Wasservögel … Winde bewegen es nicht, wegen des zähen bewegen es nicht, wegen des zähen Bitumens, der auch die Schiffahrt Bitumens, der auch die Schiffahrt hindert …“hindert …“

„„Dies wird an einer besonderen Art von Dies wird an einer besonderen Art von Obstbäumen augenfällig. Denn darauf Obstbäumen augenfällig. Denn darauf wachsen dicke Äpfel, die so reif wachsen dicke Äpfel, die so reif leuchten, daß man sie unbedingt essen leuchten, daß man sie unbedingt essen möchte. Wenn du sie aber pflückst, möchte. Wenn du sie aber pflückst, zerbrechen sie, zerfallen zu Asche und zerbrechen sie, zerfallen zu Asche und Rauch quillt heraus, als hätten sie Rauch quillt heraus, als hätten sie immer noch Glut in sich." immer noch Glut in sich."

Als das Feuer vom Als das Feuer vom Himmel fielHimmel fiel

Ochs und EselOchs und Eselunter dem Sternunter dem Stern(sind vertauscht)(sind vertauscht)

Bethlehem Bethlehem -2--2-

Noahs ArcheNoahs Arche

Der Turmbau zu BabelDer Turmbau zu Babel

Kleine Kleine Bibelkunde –2-Bibelkunde –2-

‚‚Hier hat Hier hat AlexanderAlexander die beiden die beiden grausigen grausigen Völker Völker Gog und MagogGog und Magog eingeschlossen, eingeschlossen, die der Antichrist im Gefolge haben die der Antichrist im Gefolge haben wird. wird. Sie essen Menschenfleisch und Sie essen Menschenfleisch und trinken Blut.‘trinken Blut.‘[Station aus dem Alexander-Roman][Station aus dem Alexander-Roman]

SyrbotaeSyrbotae: bis zu 12 Fuß groß: bis zu 12 Fuß groß

Keine OhrenKeine Ohren

Vier AugenVier Augen

Lippen als SonnenschutzLippen als Sonnenschutz

Troglodyten: schneller als das WildTroglodyten: schneller als das Wild

Keine ZungeKeine Zunge

Keine NaseKeine Nase

Hirnantopedes: VierfüßlerHirnantopedes: Vierfüßler

Hundeköpfe / vorstehende MäulerHundeköpfe / vorstehende Mäuler

MonstergaleriMonstergalerie -1-e -1-

Keine NaseKeine Nase

Keine ZungeKeine Zunge

SyrbotaeSyrbotae: bis zu 12 Fuß groß: bis zu 12 Fuß groß

Keine OhrenKeine Ohren

Vier AugenVier Augen

Lippen als SonnenschutzLippen als Sonnenschutz

Kein FeuerKein Feuer

MonstergaleriMonstergalerie -2-e -2-

PantherPanther und andere und andere sehr große sehr große WildtiereWildtiere

Garamantes in freier LiebeGaramantes in freier Liebe HornschlangeHornschlange

Sireni: geflügelte SchlangenSireni: geflügelte Schlangen

RentierRentier

Camelopardis: GiraffeCamelopardis: Giraffe

Drache und ScytalisDrache und Scytalis

HyäneHyäne

Scarp (in Äthiopien)Scarp (in Äthiopien)

Exotische Tiere Exotische Tiere -1--1-

‚‚Der Löwe, das edelste Tier‘Der Löwe, das edelste Tier‘

‚‚Das Tigertier‘Das Tigertier‘

BärBär‚‚Das Panthertier …‘Das Panthertier …‘

KamelKamel Wilde Tiere -2-Wilde Tiere -2-

und die angrenzenden Länder,und die angrenzenden Länder,stark rekonstruiert stark rekonstruiert [aus (1), S.69, Abb. 44][aus (1), S.69, Abb. 44]

GermaniaGermania superiorsuperior

[aus (6): Hartmut Kugler, [aus (6): Hartmut Kugler, Die Ebstorfer Weltkarte 2007, Segment 44] 2007, Segment 44]

Die schöne ‚Ebstorferin‘ - neu digitalisiert und koloriert Die schöne ‚Ebstorferin‘ - neu digitalisiert und koloriert

Batavia = PassauBatavia = Passau

RegensburgRegensburg

Prag Prag

Budweis Budweis

Meissen Meissen

Halle Halle

Naumburg Naumburg

Nürnberg Nürnberg

Bamberg Bamberg

Forchheim Forchheim

Quedlinburg Quedlinburg

Goslar Goslar

Essen Essen Hersfeld Hersfeld

Fulda Fulda

Würzburg Würzburg

Henneberg ? Henneberg ? Hildesheim Hildesheim

Halberstadt Halberstadt

Krems Krems Sirmium = Mitrovic Sirmium = Mitrovic

Erfurt Erfurt Nienburg (Kl.) Nienburg (Kl.)

PlassenburgPlassenburg

Braunschweig Braunschweig

HelmstedtHelmstedt

MagdeburgMagdeburg

Orlamünde Orlamünde

War sie ein Andachts-/Betrachtungsbild für Wallfahrten War sie ein Andachts-/Betrachtungsbild für Wallfahrten oder ein Schaustück für repräsentative Anlässe ?oder ein Schaustück für repräsentative Anlässe ?

Der Wind SubsolanusDer Wind Subsolanus

Eine Eine Enzyklopädie Enzyklopädie ??Ein „Merkbild für die Reisen der Seele“ ? Ein „Merkbild für die Reisen der Seele“ ?

((Hartmut KuglerHartmut Kugler))

Wozu diente die mappa Wozu diente die mappa mundi?mundi?

‚‚So stellt die Ebstorfer Weltkarte [nach Frank Meier] eine in So stellt die Ebstorfer Weltkarte [nach Frank Meier] eine in Bilder übersetzte Bilder übersetzte EnzyklopädieEnzyklopädie dar: Sie ist eine politische Karte dar: Sie ist eine politische Karte zur Unterstützung der Ansprüche zur Unterstützung der Ansprüche des welfischen Hauses, eine Bilderbibel, eine historische des welfischen Hauses, eine Bilderbibel, eine historische Weltchronik, eine Legenden- Weltchronik, eine Legenden- und Sagensammlung des Altertums und des Mittelalters, ein und Sagensammlung des Altertums und des Mittelalters, ein geographischer Atlas, geographischer Atlas, eine Tierfibel und nicht zuletzt ein Anekdoten- und eine Tierfibel und nicht zuletzt ein Anekdoten- und Unterhaltungsbuch. Unterhaltungsbuch. Sie vereint die regionalgeschichtliche Perspektive des welfischen Sie vereint die regionalgeschichtliche Perspektive des welfischen Herzogtums Herzogtums mit der universalen Blickrichtung des mit der universalen Blickrichtung des christlichen christlichen MittelaltersMittelalters.‘.‘

‚‚WarumWarum also und also und für wenfür wen ließ der Kartograph ließ der Kartograph Gervasius von TilburyGervasius von Tilbury diese diese einmalige Weltkarte vermutlich anfertigen? Die Karte soll nach Gervasius die einmalige Weltkarte vermutlich anfertigen? Die Karte soll nach Gervasius die Neugier der Menschen durch „eine in die Augen fallende Gewißheit" befriedigen Neugier der Menschen durch „eine in die Augen fallende Gewißheit" befriedigen und falsche Welt- und Kartenbilder korrigieren. Die Menschen erfahren so die und falsche Welt- und Kartenbilder korrigieren. Die Menschen erfahren so die „natürliche Ordnung" der Welt und werden über die Wunder der göttlichen „natürliche Ordnung" der Welt und werden über die Wunder der göttlichen Schöpfung in Staunen versetzt. Indem Christi Körper den Erdkreis darstellt, sollen Schöpfung in Staunen versetzt. Indem Christi Körper den Erdkreis darstellt, sollen die Menschen begreifen, daß der Makrokosmos die Menschen begreifen, daß der Makrokosmos WeltWelt sich im Mikrokosmos Mensch widerspiegelt.‘ sich im Mikrokosmos Mensch widerspiegelt.‘ [nach W. Rosien, Die EW, Hannover 1952][nach W. Rosien, Die EW, Hannover 1952] ‚‚Die Karte möchte den Menschen Trost in der Erkenntnis Die Karte möchte den Menschen Trost in der Erkenntnis spenden, daß Jesus Christus am Anfang und am Ende der Zeit spenden, daß Jesus Christus am Anfang und am Ende der Zeit steht. Die E. W. diente demnach steht. Die E. W. diente demnach mit Sicherheit als ein mit Sicherheit als ein didaktisches Mediumdidaktisches Medium zur zur Unterrichtung. Gervasius von Tilbury als ihr vermutlicher Unterrichtung. Gervasius von Tilbury als ihr vermutlicher Kartograph wandte sich vielleicht mit diesem Meisterwerk Kartograph wandte sich vielleicht mit diesem Meisterwerk entweder an den gescheiterten Otto IV., um ihn zu trösten oder entweder an den gescheiterten Otto IV., um ihn zu trösten oder - wahrscheinlicher - an seinen Enkel Otto I. von Braunschweig, - wahrscheinlicher - an seinen Enkel Otto I. von Braunschweig, um ihn nach der Bannung Friedrichs II. im Jahre 1239 um ihn nach der Bannung Friedrichs II. im Jahre 1239 aufzufordern, wie sein Onkel sich um die Kandidatur zum aufzufordern, wie sein Onkel sich um die Kandidatur zum deutschen König und römischen Kaiser zu bemühen und eine deutschen König und römischen Kaiser zu bemühen und eine bewaffnete) Pilgerfahrt nach Jerusalem zu unternehmen‘.bewaffnete) Pilgerfahrt nach Jerusalem zu unternehmen‘.

[[Nach Frank Meier: Die Ebstorfer Weltkarte als Aufgabe für die Geschichtsdidaktik - Nach Frank Meier: Die Ebstorfer Weltkarte als Aufgabe für die Geschichtsdidaktik - Onlinebibliothek OPUS AugsburgOnlinebibliothek OPUS Augsburg ] ]

Der Löwe über den Toren von Braunschweig

Jerusalem als Mittelpunkt der WeltJerusalem als Mittelpunkt der Welt

Zf. Zf. EnzyklopädieEnzyklopädie

Otto IV. (König ab 1197) gab literarische Aufträge u. a. an

Walther von der Vogelweide, der in der mittelalterlichen Spruch-dichtung „Ottenton“ drei Strophen dem „Herrn Kaiser“widmete: „Ihr tragt zwei kaiserliche Fähigkeiten: … des Adlers Macht, des Löwen Kraft“.

Des Adlers Macht, des Löwen KraftDes Adlers Macht, des Löwen Kraft

‚Stolz thront der Braunschweiger Löwe über den Toren seiner Stadt Braunschweig und (nach einem Vermerk auf der Karte): „Nach dem Umriss eines Löwen ist Rom angelegt.“

Welfen gegen Welfen gegen Staufer ?Staufer ?

Der Löwe über den Toren von

Braunschweig Der Löwe auf den Zinnen der Stadtbefestigung Roms =>

Naturalistischer gezeichnet, weniger stilisiert als der Braunschweigische,aber ebenso stolz, Macht und Würde ausstrahlend steht auch auf den Zinnen der römischen Stadtbefestigung ein Löwe. Ein Zeichen für den welfischen Griff nach dem römisch-deutschen Kaiserthron? …‘

Auch der englische Literat, Rechtsgelehrte und Geograf Gervasius von Tilbury stand in Ottos Diensten. Sein Hauptwerk, die „Otia imperiala“ (Kaiserliche Mußestunden), ist eine Weltgeschichte und Weltbeschreibung, verfasst um 1214 für Kaiser Otto IV (ab 1209). Seit 1214 ist Gervasius Notar und Kanzler des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, Otto das Kind, einem Neffen Ottos IV. [Nach http://www.intranet-lueneburgerheide.de]

1214: Die Schlacht bei Bouvines ist ein Wendepunkt für Otto IV. und die europäische Geschichte: Otto IV. und sein Verbündeter, König Johann von England, verlieren die Schlacht gegen den französischen König Philipp II. und den Staufer Friedrich II.

England verliert seine territorialen Besitztümer auf dem Festland und muss sich auf die Insel zurückziehen. Sieger der Schlacht ist Frankreich, das an Macht und Einfluss gewinnt und zur europäischen Großmacht aufsteigt

Otto IV wurde 1175/76 als dritter Sohn von Heinrich dem Löwen und Mathilde von England geboren.

Lieblingsneffe des englischen Königs Richard Löwenherz‘, der seine ritterlich-höfische Ausbildung ermöglicht1197: Nach dem Tod Kaiser Heinrichs VI. entbrennt zwischen dem Staufer Philipp von Schwaben und dem Welfen Otto IV. ein Kampf um die Nachfolge.

1208 fällt Philipp von Schwaben in Bamberg einem Mordanschlag zum Opfer; Otto IV. ist nun der einzige König im Römisch-Deutschen Reich. Am 4. Oktober 1209 wird Otto IV. von Papst Innozenz III. in Rom zum Kaiser gekrönt.

Otto IV. vergrößert seinen Besitz und seine Ländereien und erhält nach der Kaiserkrönunguneingeschränkte Anerkennung bei den Reichsfürsten.

Otto stellt sich gegen den Papst, er löst seine Versprechungen nicht ein und versucht, Sizilien in das Reich aufzunehmen.

1212: der Papst verhängt über Otto IV. einen Kirchenbann und schwächt seine Position deutlich.Viele Reichsfürsten wenden sich daraufhin erneut von ihm ab und wählen den Sohn Heinrichs VI., Friedrich II. als ‚Gegenkaiser‘. Um seine Macht zu verteidigen, kehrt Otto IV. nach Deutschland zurück.

Otto IV. zieht sich nach Braunschweig zurück und unterstützt hier unter anderem die Zisterzienser-Klöster Riddagshausen und Walkenried (Harz).

Politisch isoliert, jedoch im Frieden mit der Kirche (die Exkommunizierung wurde noch auf dem Totenbett aufgehoben) stirbt Otto IV. am 19. Mai 1218 auf der Harzburg.Bestattet wird er im Braunschweiger Dom St. Blasii neben seinen Eltern. [Nach http://www.intranet-lueneburgerheide.de]

Otto IVOtto IV

Kloster Ebstorf Kloster Ebstorf Über einen Zeitraum von etwa 250 Jahren kamen die Welfenherzöge mit ihrem Hofstaatregelmäßig nach Ebstorf, manche häufiger, andere weniger oft.

Wilhelm der Jüngere, ein Sohn Ernst des Bekenners, verlieh Ebstorf Fleckenrechte. 1559 machte er den Ort sogar zur Nebenresidenz. Mitsamt dem Hofstaat quartierte man sich in jedem Jahr für etwa drei Monate hier ein, empfing Gäste, richtete Jagden aus.

Aus dem Jahr 1562 etwa ist überliefert, dass der Hofstaat mit 260 Reitern und 210 Wagen-pferden in Ebstorf ankam. Die mussten erst einmal untergebracht und verpflegt werden! Gasthäuser und Pensionen konnten jedenfalls nicht über schlechte Zeiten klagen, im Gegenteil - die herrschaftliche Hofhaltung verschaffte dem Klosterflecken eine wirtschaftliche Blüte.

Für die Versorgung des Hofstaates war das Amt zuständig.

Wilhelm ließ in Ebstorf ein kleines Jagd-schloss bauen, das aber schon kurze Zeit später, im Dreißigjährigen Krieg, wieder abgerissen wurde. Danach wohnte die herzogliche Familie ländlich-einfach im Fürstenhaus.

Nebenresidenz der Nebenresidenz der WelfenWelfen

Der Der AlexanderromanAlexanderroman könnte nach könnte nach H. KuglerH. Kugler eine der eine der literarischen Quellen der Ebstorfer Weltkarte sein. In der literarischen Quellen der Ebstorfer Weltkarte sein. In der 2007 von ihm herausgegeben Neuausgabe schreibt er dazu: 2007 von ihm herausgegeben Neuausgabe schreibt er dazu: "Auffallend oft sind Positionen auf der Karte präsent, die im "Auffallend oft sind Positionen auf der Karte präsent, die im Alexanderroman eine Rolle spielen. Die Annahme ist nicht Alexanderroman eine Rolle spielen. Die Annahme ist nicht abwegig, daß eine Version der weitverbreiteten abwegig, daß eine Version der weitverbreiteten 'Historia de 'Historia de preliis Alexandri Magni'preliis Alexandri Magni' bei der Anfertigung der Karte in bei der Anfertigung der Karte in Reichweite war.“ [H. Kugler, 2007, Bd. II S. 60]Reichweite war.“ [H. Kugler, 2007, Bd. II S. 60]

Alexander der Große Alexander der Große zwischen zwischen Sonnen- und Sonnen- und MondbaumMondbaum

Stationen des Alexanderromans auf der Stationen des Alexanderromans auf der Ebstorfer WeltkarteEbstorfer Weltkarte01 Pella, 02 Thessaloniki, 03 Chalkedon, 04 Rom, 05 01 Pella, 02 Thessaloniki, 03 Chalkedon, 04 Rom, 05 Karthago, Karthago, 06 Castra Alexandri u. Oraculum Ammonis, 07 Alexandria, 06 Castra Alexandri u. Oraculum Ammonis, 07 Alexandria, 08 Syria, 08 Syria, 09 Damaskus, 10 Sidon, 11 Tyrus, 12 Jerusalem, 13 09 Damaskus, 10 Sidon, 11 Tyrus, 12 Jerusalem, 13 Kilikien, 14 Taurus, Kilikien, 14 Taurus, 5 Phyrgien, 16 Troja, 17 Böotien, 18 Theben, 19 Korinth, 5 Phyrgien, 16 Troja, 17 Böotien, 18 Theben, 19 Korinth, 20 Athen, 20 Athen, 21 Sparta, 22 Kydnos, 23 Eufrates/Araxes (Pons 21 Sparta, 22 Kydnos, 23 Eufrates/Araxes (Pons Alexandri), 24 Susa/ Sepulchrum Darii, 25 Indus, 26 Alexandri), 24 Susa/ Sepulchrum Darii, 25 Indus, 26 Domus Pori regis, 27 Portae Caspiae, Domus Pori regis, 27 Portae Caspiae, 28 Amazonen, 29 Baktrien, 30 Gymnosophisten, 31 Wilde 28 Amazonen, 29 Baktrien, 30 Gymnosophisten, 31 Wilde Völker im Kaukasus, 32 Physon-Ganges, 33 Brahmanen, 34 Völker im Kaukasus, 32 Physon-Ganges, 33 Brahmanen, 34 Draco, Aspis, Basiliscus, Draco, Aspis, Basiliscus, 35 Oraculum solis et lunae, 36 Prasier, 37 Gog und Magog, 35 Oraculum solis et lunae, 36 Prasier, 37 Gog und Magog, 38 Are Alexandri, 39 Mare Rubrum, 40 Arabia, 41 38 Are Alexandri, 39 Mare Rubrum, 40 Arabia, 41 Cynocephali, 42 Formice, 43 Babylon [Auflistung der Cynocephali, 42 Formice, 43 Babylon [Auflistung der Stationen nach: H. Kugler, 2007, Bd. II S. 59]Stationen nach: H. Kugler, 2007, Bd. II S. 59]

44 1212

3434

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AlexanderromaAlexanderromann

A. Wolf nahm zunächst an, die Karte sei während der Regierungszeit Herzog Ottos des Kindes entstanden, dem Herzog von Braunschweig und Lüneburg, also zwischen 1230 und 1250, einer gängigen vorläufigen Datierung. Die Residenzen seiner Verwandtschaft sind auf der Karte samt und sonders vorhanden, mit Ausnahme der Sitze der Wittelsbacher und der Zähringer, die bei Otto in Ungnade gefallen waren, weil sie nach seiner Macht und seinem Erbe - Braunschweig - griffen und ihn beinahe um beides gebracht hätten Jürgen WilkeJürgen Wilke setzt aufgrund setzt aufgrund

paläografischerpaläografischer Untersuchungen die Untersuchungen die Entstehung später an: Entstehung später an: - zwischen 1288 und 1314 – um/nach zwischen 1288 und 1314 – um/nach 13001300Dafür sprechen auch wirtschaftliche Dafür sprechen auch wirtschaftliche Argumente:Argumente:- Aufblühen des Lüneburger - Aufblühen des Lüneburger SalzhandelsSalzhandels- Aufschwung der Marienwallfahrt in Aufschwung der Marienwallfahrt in EbstorfEbstorf durch die aufgefundenen durch die aufgefundenen ‚Märtyrergräber‘‚Märtyrergräber‘

Oben rechts: Amazonen Oben rechts: Amazonen mit normannischen Schildenmit normannischen Schilden

‚‚Von den Von den EigenschaftenEigenschaften einiger einiger Vögel‘Vögel‘

Zur Datierung der Zur Datierung der WeltkarteWeltkarte

Ausschnitte aus der neuen Rekonstruktion Ausschnitte aus der neuen Rekonstruktion der Karte der Karte von H. Kugler, Beilage zu: Die Ebstorfer von H. Kugler, Beilage zu: Die Ebstorfer Weltkarte, Band I: Atlas und II: Weltkarte, Band I: Atlas und II: Untersuchungen und Kommentar; Untersuchungen und Kommentar; Akademie Verlag 2007 - [178,00 €]Akademie Verlag 2007 - [178,00 €]

Unten rechts: ‚ Das großmächtige Volk Unten rechts: ‚ Das großmächtige Volk der Prasier ist der Insel Taprobane der Prasier ist der Insel Taprobane [= Ceylon] unmittelbar benachbart.‘ [= Ceylon] unmittelbar benachbart.‘

Das Orakel der Sonne und des Mondes:Das Orakel der Sonne und des Mondes:In der Mitte Alexander der Große.In der Mitte Alexander der Große.

D. Sch. 6.10.2012D. Sch. 6.10.2012

Das Paradies ‚und das Holz des Lebens …, Das Paradies ‚und das Holz des Lebens …, wo die Schlange unsere Ureltern betrog …‘wo die Schlange unsere Ureltern betrog …‘

Vielen Dank für Ihre Geduld und Aufmerksamkeit !Vielen Dank für Ihre Geduld und Aufmerksamkeit !

SchlussSchluss

=> Verwendete => Verwendete Literatur Literatur und und EbstorfEbstorf

(1)(1) Birgit Hahn-Wörnle, Die Ebstorfer Weltkarte. Kloster Ebstorf Birgit Hahn-Wörnle, Die Ebstorfer Weltkarte. Kloster Ebstorf (o. J.)(o. J.)

(2) Kulmbach, Führer, Kunstverlag Josef Fink, 2000(2) Kulmbach, Führer, Kunstverlag Josef Fink, 2000

(3) L. Popp, Die Ebstorfer Weltkarte im Landschaftsmuseum (3) L. Popp, Die Ebstorfer Weltkarte im Landschaftsmuseum Obermain Obermain      in der Plassenburg zu Kulmbach (Faltblatt mit kurzen      in der Plassenburg zu Kulmbach (Faltblatt mit kurzen Erläuterungen undErläuterungen und     Übersichtsplan: 3 €)     Übersichtsplan: 3 €)

(4) Unser Landkreis Kulmbach, Lkr. Kulmbach und Sparkasse, (4) Unser Landkreis Kulmbach, Lkr. Kulmbach und Sparkasse, 19851985

(5) Jürgen Wilke, Die Ebstorfer Weltkarte. Verlag für (5) Jürgen Wilke, Die Ebstorfer Weltkarte. Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld 2001Regionalgeschichte Bielefeld 2001

(6) Hartmut Kugler (Hrsg.), Die Ebstorfer Weltkarte, Band I: Atlas (6) Hartmut Kugler (Hrsg.), Die Ebstorfer Weltkarte, Band I: Atlas und IIund II     Untersuchungen und Kommentar; Akademie Verlag 2007      Untersuchungen und Kommentar; Akademie Verlag 2007 [178,00 €][178,00 €]

(7) Die Ebstorfer Weltkarte, ein Spiegel des mittelalterlichen (7) Die Ebstorfer Weltkarte, ein Spiegel des mittelalterlichen Weltbildes.Weltbildes.Ein Projekt der Leuphana-Universität Lüneburg Ein Projekt der Leuphana-Universität Lüneburg (EBSKART)(EBSKART)

((8) Frank Meier, Die Ebstorfer Weltkarte als Aufgabe für die 8) Frank Meier, Die Ebstorfer Weltkarte als Aufgabe für die Geschichtsdidaktik, Geschichtsdidaktik, Onlinebibliothek OPUS Augsburg] Onlinebibliothek OPUS Augsburg] u. a. u. a. AufsätzeAufsätze

15.05.2011/1.10.201215.05.2011/1.10.2012

Verwendete Verwendete QuellenQuellen

Kloster Kloster EbstorfEbstorfam Rande der am Rande der WeltWelt

<= Draco, Aspis, <= Draco, Aspis,

Basiliscus Basiliscus

Unsere Heimat Unsere Heimat auf der auf der WeltkarteWeltkartein ‚francia in ‚francia orientalis‘orientalis‘

Die Ohren der Die Ohren der Panothi sind so groß,Panothi sind so groß,dass sie damit den dass sie damit den ganzen Körper ganzen Körper bedeckenbedecken..

(Kloster (Kloster Ebstorf)Ebstorf)

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Weltkarte in der «Schedelschen Weltchronik» (1493)

Eines der berühmtesten Bücher aus der Frühzeit des Buchdruckes ist der «Liber cronicarum» des Hartmann Schedel, besser bekannt als «Schedelsche Weltchronik». Vornehmlich gestützt auf ältere, in seiner umfangreichen Bibliothek vorhandene Chroniken erzählt der Nürnberger Stadtarzt die gesamte Weltgeschichte nach, von der Schöpfung bis zur Gegenwart und mit einem Ausblick auf das kommende Jüngste Gericht.

Einzigartig machen Schedels Werk jedoch die mehr als 1800 prachtvollen Holzschnitte. Unter ihnen findet sich auch die hier gezeigte Weltkarte. Die Holzschnittkarte vermittelt den Eindruck zeitgemäss zu sein, denn sie rezipiert das Weltbild des griechischen Gelehrten Ptolemäus (2. Jh.), dessen geographische Schriften bei den Humanisten sehr in Mode waren. Sie ist aber gleichzeitig Ausdruck älterer Traditionen des Wissens über die Welt. So kennzeichnet wie in mittelalterlichen T-O-Karten Jerusalem den Mittelpunkt der Karte.

Bei den diese haltenden Randfiguren handelt es sich um die drei Söhne Noahs, deren Nachfahren der Bibel zufolge die drei Kontinente Europa, Asien und Afrika bevölkern. Mittelalterlichen Kartenkonventionen folgend vermittelt Schedel auf diese Weise die Einbettung der physischen Welt in die christliche Heilsgeschichte, und nicht zufällig steht denn auch die Karte an der Stelle im Text, wo von der Sintflut und ihren Folgen erzählt wird. Daneben werden weitere ältere Wissensbestände mit den neuen kartographischen Darstellungsformen verschränkt: die Randleiste links zeigt wundersame Völker – Menschen mit sechs Armen, Kentauren, Kranichhälse – die Schedel an derselben Stelle in einem Exkurs beschreibt.

Als Gewährspersonen dienen ihm der antike Naturhistoriker Plinius, der Kirchenvater Augustinus und andere Gelehrte, die für die Existenz solcher Völker an den Welträndern bürgen. So erhält das ‹moderne› Weltbild des Ptolemäus seinen Platz ganz selbstverständlich inmitten von Heilsgeschichte und Mirabilia, wie sie die mittelalterlichen Weltkarten präsentieren.

Schedelsche Schedelsche WeltchronikWeltchronik

Aus Aus EtymologiaeEtymologiae Isidors von SevillaIsidors von Sevilla[Wikimedia][Wikimedia]