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Mit der Kameliengesellschaft zur Kamelienblüte und Gartenkunst in die Toskana: SANT’ANDREA – FLORENZ SIENA PISA PESCIALUCCA SAN GIMIGNANO und VOLTERRA Die Toskana zählt zweifelsohne zu den landschaftlich reizvollsten Gebieten Italiens. Ein Erlebnis ganz besonderer Art erwartet uns je- doch zur Zeit der Kamelienblüte. Die toskanischen Hügel rund um Lucca bieten ideale Bedingungen zum Gedeihen dieser wunder- baren Blume. Schon im 18. Jahrhundert führen Luccheser Händler die farbenprächtige Kamelie ein und verbreiten diesen Baum in den Gärten der historischen Villen des Landes. Einige Gutsbesitzer entwickelten eine echte Leidenschaft in der Züchtung der exklusiv- sten Kamelienarten, die hier im Frühjahr ihre üppige Blütenfülle in ganzer Pracht entfalten. (Text Attila Varadi)

Mit der Kameliengesellschaft zur Kamelienblüte und ... · Fritz-Rainer Böse, Bilder Heidrun Böse Freitag, der 20.03.2015 - Anreise in die Toskana Morgens wollen wir von Hamburg

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Mit der Kameliengesellschaft zur

Kamelienblüte und Gartenkunst in die Toskana: SANT’ANDREA – FLORENZ – SIENA – PISA – PESCIA– LUCCA – SAN GIMIGNANO

und VOLTERRA

Die Toskana zählt zweifelsohne zu den landschaftlich reizvollsten

Gebieten Italiens. Ein Erlebnis ganz besonderer Art erwartet uns je-

doch zur Zeit der Kamelienblüte. Die toskanischen Hügel rund um

Lucca bieten ideale Bedingungen zum Gedeihen dieser wunder-

baren Blume. Schon im 18. Jahrhundert führen Luccheser Händler

die farbenprächtige Kamelie ein und verbreiten diesen Baum in den

Gärten der historischen Villen des Landes. Einige Gutsbesitzer

entwickelten eine echte Leidenschaft in der Züchtung der exklusiv-

sten Kamelienarten, die hier im Frühjahr ihre üppige Blütenfülle in

ganzer Pracht entfalten. (Text Attila Varadi)

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Fritz-Rainer Böse, Bilder Heidrun Böse

Freitag, der 20.03.2015 - Anreise in die Toskana

Morgens wollen wir von Hamburg bzw. Köln nach Bologna fliegen. Gut geplant, wenn da nicht - perfekt getimt - der Fluglotsenstreik in Italien wäre.

So macht sich gegen 13.00 Uhr eine wackere Gruppe von 25 Kamelien-begeisterten per Bus auf den Weg nach Monte-catini Terme. In Frankfurt und Heidelberg werden noch weitere Teilnehmer „eingesammelt“.

Nach einer Fahrt über die Brennerautobahn und einem Buswechsel nachts um 1.00 Uhr am Gardasee erreichen wir schließlich nach 16 Stunden um 5.00 Uhr unser Hotel ‘Nizza & Suisse‘.

Samstag, der 21.03.2015 - Kamelienschau in Sant’Andrea di Com-pito e Capannoli

Nach 4 Stunden, die jeder nach eigenem Gusto verbringt, geht es um 9.00 Uhr los. Der Bus bringt uns zu dem kleinen Bergort Sant’Andrea di Compito in der Nähe von Lucca; dort wachsen die ältesten Kamelien Ita-liens.

Seit 26 Jahren werden hier jeweils an einem Wochenende im März die prächtigsten und seltens-ten Varietäten vorgestellt. Die Aussteller präsentie-ren dabei nicht nur be-sonders schöne und alte Exemplare, sondern auch ihre neuesten Züchtun-gen.

Sehr alte und große Kamelien wachsen im Garten der Villa Borrini. Einige sind baumgroß und über 150 Jahre alt. Hier gibt es viel zu bestaunen; wir widmen uns, begleitet von Franzeska, mehrere Stunden der Kamelienschau. Nach dem Mittagessen geht es in den bekannten Weinort Montecarlo. Dort werden wir in der Fattoria il Poggio zu einer ausgiebigen Weinprobe und Verkostung toskanischer Spezialitäten empfangen. Abends gibt es dann ein gemeinsames Essen im Hotel.

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3.Tag, Sonntag, der 22.03.2015 - Florenz

Der heutige Ausflug führt uns um 10.00 Uhr mit dem Zug nach Florenz, angeführt vom Reisebegleiter Georgio. Zuerst entdecken wir bei einem geführten Stadtrundgang mit Beate die Sehenswürdigkeiten von Florenz, einem der bedeutendsten Kunstzen-tren Europas und Perle der Renaissance.

Von der Basilika Santa Maria di Novella geht es an der Ospedale degli Innocenti (Findelhaus) vorbei über die Piazza della Repubblica zum Dom Santa Maria del Fiore, den wir leider nur von außen ansehen dürfen.

Aber was ist Florenz ohne Dombesichtigung?

Über die Piazza della Signoria mit dem Palazzo Vecchio, vor dem ‘David‘ von Michelangelo und ‘Herkules‘, der den Feuergott ‘Cacus‘ erschlägt, stehen und vorbei an der Loggia dei Lanzi kommen wir durch die Galerie der Uffizien über die Ponte Vecchio zum Palazzo Pitti. Er ist der wuch-tigste Palast der Medici, die das Stadtbild stark geprägt haben. Der Giardino di Boboli, zwischen Palazzo Pitti und der Belvedere-

Festung gelegen, ist mit ca. 4 Hektar einer der größten und gepflegtes-ten Gärten in Italien, ein Beispiel für königliche Gärten europäischer Hö-fe.

Wir genießen eine phantastische Aussicht über Florenz!

Sicher beeindruckend ist der natürliche Reichtum an Pflanzen, die aber leider zu dieser Jahreszeit bis auf einige Kamelien noch nicht blühen. Vom Giardino di Boboli spazieren wir zum Giardino Bardini. Die Rückkehr nach Montecatini mit dem Zug erfolgt um 16.00 Uhr, so dass wir wieder pünktlich zum Abendessen im Hotel sind.

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4.Tag, Dienstag, der 23.03.2015 - Siena

Siena, die Stadt der Backsteingotik, unser erstes Ziel am heutigen Tag fasziniert schon von Weitem:

Der malerische Hauptplatz Piazza del Campo mit dem Rathaus und der beeindruckende Domplatz mit der Kathedrale erinnern an die goldenen Zeiten des einst mächtigen Stadtstaats des Mittelalters. Die Stadtführung beginnen wir an der Santa Domenica, entdecken das bezaubernde Labyrinth mittelalterlicher Gassen sowie das fantastische Architekturensemble mit seinen Kirchen und Palazzi. Wir sehen den Pa-lazzo Salembeni und kommen über die Piazza Tolomei und den Triom-phe de la Mort zum Campo mit dem Palazzo Pubblico, dem Palazzo Sansedoni, der Fontaine Gaia und dem 102 m hohen Torre del Mangia.

Weiter geht es zum Palaz-zo Chigi-Saracini mit dem Portikus im Innenhof mit den kunstvollen Fresken. Und … wir besichtigen den Duomo Santa Maria mit

der berühmten Libreria Piccolomini, die von dieser bedeutenden Familie ge-stiftet wurde.

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Nachmittags besuchen wir die beeindruckende Villa Centinale, die im Privatbe-

sitz der Familie Chigi ist. Sie ist ein prachtvolles Bei-spiel der Architektur des Barock. Der Garten ist schön ange-legt, aber leider weitge-hend grün.

5.Tag, Montag, der 24.03.2015 - Pisa und Pescia

Heute bringt uns der Bus um 8.45 Uhr nach Pisa, wo uns Maria erwartet.

Wir bestaunen die Piazza del Duomo, die auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes steht und wegen ihrer Schönheit und Originalität auch oft als der Platz der Wunder (Piazza dei Miracoli) bezeichnet wird. Der Dom, das Baptisterium, der Campo Santo, und der Schiefe Turm bilden das Zentrum des religiösen Lebens der Stadt. Nach einer Besichtigung von Baptisterium und Dom Santa Maria Assun-ta gelangen wir privat über die Via Santa Maria zur Piazza dei Cavalieri mit dem Rathaus und der Kirche Sante Stefano. Nach einem Blick auf den Arno von der Ponte di Mezzo geht es zurück zur Piazza del Duomo. Der Besuch des nahegelegenen Botanischen Gartens fällt leider aus, da er wegen Sturmschäden geschlossen ist.

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Nachmittags besuchen wir das Hesperidarium, den botanischen Garten in Pescia, mit über 200 Zitrusarten aus aller Welt und die prächtige Gar-tenanlage der Villa Garzoni in Collodi.

Der Blickfang des Gartens ist die von Balustraden gesäumte Treppe mit gegenläufigen Armen. In den Treppenabsätzen finden sich Grotten und Nischen mit Statuen von Göttern und einfachen Bauern. Am oberen En-de wandern wir durch eine kleine Kamelienallee. Angeschlossen ist ein Schmetterlingshaus, in dem tropische Temperatu-ren herrschen und wo jeden Tag hunderte der schönsten Schmetterlinge balzen, sich von Blumen ernähren und fortpflanzen.

Nach einer schaukeligen Fahrt mit Trecker und Planwagen er-reichen wir gegen Abend das Agriturismo Frantoio di Croci. Zuerst besichtigen wir eine klei-ne Oliven-Ölmühle; anschlie-ßend werden wir zu einem typi-schen toskanischen Abendessen mit viel Wein und Grappa erwar-tet. Unsere Stimmung ist ent-

sprechend gut.

6.Tag, Mittwoch, 25.03.2015 - Lucca

Wir begeben uns heute Vormittag - wieder mit Franzeska - in Lucca auf eine geführte Zeitreise durch die italienische Architektur. Die großen Plätze, die romanischen Kirchen und die mittelalterlichen Türme zeugen heute noch von der einstigen Bedeutung dieser Stadt. Ihre von vier To-ren durchbrochenen ca. 4 km langen Befestigungsanlagen wurden 1504 begonnen und 1645 fertiggestellt. Wir betreten die Stadt durch die Porta San Pietro und kommen über die Wallanlagen zur Piazza S. Martino mit dem Blick auf den Dom San Mar-tino aus dem späten 12. Jahrhundert.

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Nach einer Besichtigung geht es vorbei an der Kirche San Gioivanni und dem Teatro Comunale zur Piazza San Mi-chele mit der gleichnamigen Kirche. Auf der Piazza Cittadella steht ein Denkmal eines berühmten Sohnes der Stadt, Giacomo Puccini. Leider spielt an die-sem Tag das Wetter nicht mit,

es regnet zuweilen. Ein Höhepunkt des heutigen Tages ist die Besichtigung des Giardino des Palazzo Pfanner.

Verlieren wir uns in der baro-cken Pracht eines der elegan-testen Paläste von Lucca. Die Schönheit des Gartens ist so unbeschreiblich, dass sie auch Filmemachern nicht unver-borgen geblieben ist.

Durch verwinkelte Gassen und über die Piazza Napoleone geht es zu-rück zum Bus, der uns an der Porta San Pietro erwartet und zur ca. 10 km entfernten Villa Torrigiani bringt.

Die barocke Villa Torrigiani, die mit ihrer wuchti- gen Fassa-de den Garten be- herrscht, wurde im 16. Jahr- hundert er-richtet. Die Familie beschloss 1967, die Villa und den Park für die Öffentlichkeit zu öffnen. Nur in den Sommermona- ten wird der 1. Stock der Villa von ihr bewohnt.

Der Garten in seiner jetzigen Gestalt geht zurück auf das ursprüngliche Konzept eines französischen Gartens aus dem Jahr 1650. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde er in weiten Teilen in einen Englischen Garten umgestaltet und mit exotischen Bäumen aus aller Welt bereichert. Hier finden wir endlich große Kamelien; leider stört der strömende Regen.

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7.Tag, Donnerstag, 26.03.2015 - San Gimignano - Volterra

Dieser Besichtigungstag führt uns zunächst nach San Gimignano. Be-reits aus der Ferne kann man die charakteristischen Geschlechtertürme erkennen. Die einst 72 Türme blieben auch unter florentinischer Herr-schaft stehen. 14 dieser Symbole von Macht, Ehrgeiz und Zwietracht un-ter den Adelsfamilien überdauerten die Jahrhunderte.

Eine massive Festungsmauer umschließt die kleine Stadt. Wir beginnen unseren Rund-gang am Tor der Bastion San Francesco, durchqueren den Wochenmarkt an der Piazza della Cisterna, stehen an der Piazza del Duomo, die aller-

dings ohne echten Dom aus-kommen muss und verweilen am Rathaus mit dem Innenhof

des Palazzo del Popolo. Zahlreiche Bilder und Fresken weisen auf ge-schichtliche und religiöse Begebenheiten hin. Natürlich müssen wir auch Spezialitäten wie Wildschweinschinken, Pecorino und den berühmten Wein ‘Vernaccia di San Gimignano‘ probie-ren.

Wir verabschieden uns mit einem Blick auf die toskanische Landschaft und fahren weiter nach Volterra.

Volterra, die Stadt des Alabasters, sagenumwoben und von mächtigen Mauern umgeben, liegt mit unverkennbarer Silhouette auf einem mächti-gen Bergrücken auf 550 m Höhe im Westen der Toskana. Die Piazza dei Priori im Herzen des mittelalterlichen Volterra wurde bereits im 9. Jahr-hundert als Marktplatz benutzt. Die repräsentativen Palazzi verleihen dem alten Platz trotz Arkaden und Spitzbögen ein eher strenges Ambien-te.

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Bedeutend ist hier vor allem der wappenge-schmückte Palazzo dei Priori aus dem 13. Jahr-hundert, das älteste erhaltene Rathaus der Toska-na. Schattenspendende Bäume laden in der grünen Anlage des Parco Archeologico auf eine Zeitreise ein. Bei Ausgrabungen wurden hier etruskische Ruinen sowie römische Tempel und Zisternen ge-funden.

Als Teil der etruskischen Stadtmauer wurde die Porta all'Arco von den Römern umgebaut und bildet ein eindrucksvolles Zeugnis dieser Zeit.

Am Ende des vorletzten Tages besuchen wir die Fattoria La Piaggia. Dort finden wir einige Kamelien und den Rosengarten mit alten Rosensorten, die die Fattoria-Besitzerin selbst züchtet.

Zur Begrüßung bekommen wir mit Rosenwasser gewürzten Tee oder Wein; dazu gibt es Gebäck.

Das kleine Familienunternehmen betreibt auch eine Zitronenplantage, einen hauseigenen Gemüse- und Gewürzkräutergarten, Obstplantagen, Olivenhaine und Weinberge. Als gute Gastgeberin bereitet uns die Hausherrin selbst das Abschieds-Abendessen zu.

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8.Tag, Freitag, 27.03.2015 - Heimreise

Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschieden wir uns von Monte-catini Terme, einer Stadt, die wohl den Höhepunkt als Trinkkurort über-schritten hat; alle Termen sind geschlossen.

Mit vielen positiven Eindrücken und vielen Fotos im Gepäck fahren wir zum Flughafen Bologna und treten unseren Heimflug nach Köln-Hamburg an.

Quellen: Reiseleitung, Werbebroschüren, Reiseführer und Internet