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Handlungskonzepte zum Umgang mit rechtsextrem gefährdeten und orientierten Heranwachsenden für die Gemeinwesen- und Jugendarbeit

mit rechtsextrem gefährdeten und orientierten Heranwachsenden Broschueren... · Hako_reJu_ Entstehung und Konzept Seite 6/7 Hako_reJu_ Interventionsplan Seite 8-10 Hako_reJu_ Fortbildung

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Handlungskonzepte zum Umgangmit rechtsextrem gefährdetenund orientierten Heranwachsendenfü� r die Gemeinwesen- und Jugendarbeit

FRÜHE DISTANZIERUNG / JUGENDHILFEMASSNAHMEN

PROFESSIONALISIERUNG JUGENDARBEIT / SEKUNDÄRE PRÄVENTION

POLITISCHE BILDUNG / GEFÄHRDUNGSEINSCHÄTZUNGEN

GEMEINWESENARBEIT / REGIONALE DEMOKRATIEENTWICKLUNG

JUGENDKULTURELLE MULITPLIKATORENFORTBILDUNG / PEER-TO-PEER-LERNEN

GENDER / GESCHLECHTERBEWUSSTE METHODEN

EUROPÄISCHE VERNETZUNG / FACHTRANSFER

JUGENDKULTURARBEIT/ PRIMÄRE PRÄVENTION /

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INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort_ Was macht CI Seite 5

Hako_reJu_ Entstehung und Konzept Seite 6/7

Hako_reJu_ Interventionsplan Seite 8-10

Hako_reJu_ Fortbildung Seite 11/12

Hako_reJu_ Coaching und Begleitung Seite 13

Schulprojekttage und Workshops Seite 14

KulturRäume Seite 15/16

Fair Skills_ Qualifizierungslehrgänge Seite 17/18

CI_ Training Seite 19

WomEx_ Gender und Frauen Seite 20/21

Europäische Vernetzung / Fachtransfer Seite 22-23

Partner_innen Seite 24-26

Impressum Seite 26

INHALTSVERZEICHNIS

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VORWORT

VORWORT

cultures interactive e.V. ist eine Nicht-Regierungs-Orga-nisation, deren Mitarbeiter_innen seit Jahren in derkünstlerisch-jugendkulturellen, sozialpädagogischen,therapeutischen und politisch-bildenden Arbeit tätigsind. Seit 2001 entwickeln und erproben wir auf einan-der aufbauende Praxisansätze der Prävention und Dis-tanzierung von Rechtsextremismus, aber auch religiösmotiviertem Extremismus. Dazu gehören Konzepte fürSchulen, Intensiv-Trainings, Sozialraumorientierte Ver-fahren, Fortbildungs- und Beratungsangebote. Die Verfahren sind zielgruppenspezifisch angelegt undeignen sich für die Primäre und Sekundäre Prävention,für Regionale Demokratieentwicklung, Gefährdungs -einschätzungen und Frühe Distanzierung. Grundlagenunserer Arbeit sind u. a. jugendkulturelles Peer-to-peer-Lernen zur Stärkung von menschenrechtsorien -tierten Haltungen und demokratischer Teilhabe,prozessorientierte Gruppenarbeit sowie Gender- undgeschlechterbewusste Zugänge. Zur kontinuierlichenQualitätsverbesserung im Arbeitsfeld der Rechtsextre-mismusprävention, Distanzierungsarbeit und zivil -gesellschaftlichen Stärkung beteiligen wir uns annationalen und internationalen Gremien der Vernetzungund des Fachtransfers.

In der hier vorliegenden Broschüre werden die von cul-tures interactive e.V. entwickelten Verfahren vorgestellt.Ausgangspunkt ist dabei das jüngst abgeschlosseneModellprojekt »Hako_reJu Handlungskonzept zum Um-gang mit rechtsextrem affinen Jugendlichen in der offe-nen Jugendarbeit«, das zwischen 2011 und 2014 imRahmen des Bundesprogramms „Toleranz Fördern –Kompetenz Stärken“ durchgeführt wurde.

PROFESSIONALISIERUNG JUGENDARBEIT / SEKUNDÄRE PRÄVENTION

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HAKO_REJU_ ENTSTEHUNG

Jugendarbeiter_innen müssen immer wieder hilflosdabei zusehen, wie sich Kinder und Jugendliche, die ihreEinrichtung besuchen, rechtsextremen Szenen zuwen-den. Weil geeignete Konzepte, Ressourcen sowie Unter-stützungs- und Beratungsstrukturen fehlen, ist es für siekaum möglich, einen professionellen Umgang mit derrechtsextremen Radikalisierung der jungen Leute zu fin-den. Das ist fatal, denn genau in dieser Phase der Hin-wendung bestehen noch die größten Chancen, die meist12-16 Jährigen zu erreichen und vor einem tieferen Sze-neeinstieg zu bewahren.

Wie Umgehen mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen in der offenen Jugendarbeit? Rausschmeißen! Und dann? Ansprechen! Aberwie? Unterstützung holen! Bei wem? Präventiv arbeiten! Mit welchen Mitteln?

CI hat zusammen mit Praktiker_innen und Expert_innenein integriertes Handlungskonzept zum professionellenUmgang mit rechtsextremen Phänomenen in Jugendar-beit, Jugendhilfe und Kommunen ausgearbeitet. Entwi-ckelt und bundesweit erprobt wurde es von 2011 bis2014 im Rahmen des Modellprojekts »Hako_reJu«, ge-fördert durch das Bundesprogramm „Toleranz Fördern– Kompetenz Stärken“. Mitarbeiter_innen der offenen Jugendarbeit müssenüber eine solide Handlungssicherheit verfügen. Es gehtdarum: • nicht-rechtsextreme Kinder und Jugendliche zu

schützen und vielfältige (jugend-)kulturelle Aus-drucksweisen zu fördern

• menschenverachtende Äußerungen nicht »imRaum stehen zu lassen«

• mit eigener altung und attraktiven Angeboten einweiteres Abgleiten von gefährdeten Jugendliche indie rechtsextreme Szene zu verhindern

• rechtsextrem orientierte Jugendliche kompetent anStellen zu verweisen, die eine Distanzierungspro-zess initiieren und begleiten können.

SITUATIONSANALYSE + FACHAUSTAUSCH + PRO-ZESSORIENTIERTE METHODENENTWICKLUNG +PRAXISNAHE ERPROBUNG + AUSWERTUNG = DASHAKO_REJU-HANDLUNGSKONZEPT

Ausgangspunkt zur Entwicklung des Handlungskonzeptswar 1) eine Bedarfs- und Situationsanalyse mit Hilfe vonFachkräften aus der offenen Jugendarbeit in Branden-burg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die da-raus gewonnenen Ergebnisse wurden 2) den regionalenund fachspezifischen Expert_innen des Themenfeldeszur Ansicht und Kommentierung übermittelt und 3) anfünf Wissenschaftler_innen vergeben (Stefan Dierbach,Michaela Köttig, Beate Küppers, Kurt Müller, RolandRoth), die ihr Know-How in den Themenfeldern Rechts-extremismus, Vorurteilsforschung, genderbewusste Dis-tanzierung, Gewaltprävention, Menschenrechtspäda-gogik, Bedingungen sozialer Arbeit in infrastruktur-schwachen Regionen sowie kommunale Jugendhilfe-strukturen einbrachten. Hako_reJu wurde von dem Institut PHINEO evaluiert undmit dem »Wirkt«-Siegel ausgezeichnet.

HAKO_REJUHANDLUNGSKONZEPT ZUM UMGANG MIT RECHTSEXTREM AFFINEN JUGENDLICHENIN DER JUGENDARBEIT

PROFESSIONALISIERUNG JUGENDARBEIT / SEKUNDÄRE PRÄVENTION

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Hako_reJu ist ein integriertes Handlungskonzept mitdrei zentralen Elementen:

• Einem Interventionsplan mit konkreten Empfehlun-gen für ein eigenständiges strukturiertes Vorgehen:Zur praxisnahen Unterstützung gibt es pädagogischeMaterialien, z.B. Arbeitsblätter mit Analysetools, Me-thodenbeschreibungen, Vorschläge für ‚good prac -tice’-Maßnahmen und Hintergrundinformationenüber die Äußerungsformen des Rechtsextremismus.

• Modulare »train-the-trainer«-Weiterbildung (5 Mo-dule à 2,5 Tage): Der Fokus liegt auf der Einübungvon notwendigen Interventionen sowie von pro -aktiven Maßnahmen der Prävention. Diese werdenmithilfe verschiedener Tools, Rollenspiele, Argu-mentationstrainings und der begleiteten Entwicklungeigener Projekte umgesetzt.

• Sozialpädagogisches Coaching, um Jugendarbei-ter_innen und anderen über einen begrenzten Zeit-raum bestimmte Zielstellungen und die nötigefachliche Begleitung und Unterstützung zu geben.

Rechtsextremismus kann man wirkungsvoll be-gegnen, wenn lokale Kompetenzen genutzt undweitergebildet werden – und die Praktiker_innenvor Ort eine sachgerechte Unterstützung vonaußen erfahren.

1. Wahrnehmen: Dazu gehört es, rechtsextreme Sym-bole, Codes, Kleidermarken, Musikgruppen, dieimmer vielfältigeren jugendkulturellen Ausdrucks-formen und T-Shirt-Sprüche oder direkte verbale Äu-ßerungen sicher zu erkennen. Gerade die Aussagenvon rechtsextrem orientierten Mädchen und Frauenwerden oft übersehen bzw. nicht ernst genommen,selbst wenn bekannt ist, dass diese in der Szene sehraktiv sind, agitieren, anstiften oder selbst Gewaltausüben. Zudem muss das Gefährdungspotentialvon Jugendlichen, die sich im sogenannten »Grau-bereich« von rechtsextrem affinen Ausdrucksformenbewegen, präzise wahrgenommen werden.

Hass/ Menschenfeindlichkeit – oder nur „jugendliche Coolness in der Gruppe«? DerGraubereich von Äußerungen, die Vorstellungenvon Ungleichwertigkeit anzeigen z.B. Rassismus,Sexismus, Homophobie, Mobbing ...

2. In einer Situationsanalyse werden die gefährdetenJugendlichen genauer eingeschätzt: Dazu gehört z.B.der sichere Blick auf die Cliquenstrukturen, den Gradder Hinwendung zur rechten Szene, das konkreteHass- und Gewaltverhalten, die persönliche Situa-tion und die biografischen Ursachendimension. UmBeobachtungen und Informationen systematisch auf-bereiten zu können, wurden zur Arbeitserleichterung

HAKO_REJU_ KONZEPT

INTERVENTIONSPLAN

MODULAREFORTBILDUNG

FACHLICHEBEGLEITUNG

PROFESSIONALISIERUNG JUGENDARBEIT / SEKUNDÄRE PRÄVENTION

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HAKO_REJU_ INTERVENTIONSPLAN

PHASEN

1.WAHRNEHMENDauer: Offener Prozess

2. SITUATIONSANALYSEDauer: 4-6 Wochen

3. EIN TEAM IM PROZESS DEFINIERENDauer: 2-4 Wochen

4. PLANUNG DER HANDLUNGSSCHRITTE und der SelbstevaluationDauer: 2 tägige Klausur

5. KONKRETE MAßNAHMEN- UND INTERVENTIONSEMPFEHLUNGENDauer: 9-12 Monate/ Alle 6-8 Wochen Besuchdurch Coach (8-10 Termine)Hako_reJu Fortbildungsreihe mit 5 Modulen(80 Stunden plus Intervention)

Mittel und Maßnahmen

Notwendigkeit zum Handeln erkennenRechtsextreme Gefährdungslage bei Jugendlichen wahrnehmen

Hako_reJu Handlungsempfehlung und Arbeitsblättern zur Analyse:• Jugendliche/Dimensionen d. Gefährdung• Jugendliche in der Gruppe• Umfeld (und dessen Geschichte) und Familiärer Hintergrund• Jugendeinrichtung: Personal/Träger/Ausstattung• Gemeinwesen/kommunale Strukturen • (Über-)regionale Jugendhilfe- / zivilgesellschaftliche Unterstützerstrukturen

Team aus Einrichtung, ggf. auch von außen (Jugendhilfe, Schule) ansprechen undfür den Prozess gewinnen.

Ein kleines Unterstützungsnetzwerk bilden: Über Mobile Beratungen, Coaching-systeme, ähnlich betroffene Einrichtungen vor Ort usw.

Im besten Fall steht ein Coach / eine pädagogische Fachberatung, die auf Grund-lage des Handlungskonzepts arbeitet zur Verfügung

Mögliche Handlungsschritte, Zeit- und Maßnahmenplan plus Ziele festlegen• Was will ich, was kann ich erreichen?• Welche Maßnahme will ich/wollen wir versuchen? • Anhand welcher Indikatoren wird die Zielerreichung gemessen?

Intervention und Prävention gehen Hand in Hand

a) Aktiv gegen Rechts / Interventionenb) Proaktive Maßnahmen dauerhaft installieren:• Aktivierende Demokratiebildung• Milieuübergreifende Projekte / Soziale Kompetenzen stärken• Genderreflektierte Pädagogik• Menschenrechtsbildungc) Fortbildung und Qualifizierung

PROFESSIONALISIERUNG JUGENDARBEIT / SEKUNDÄRE PRÄVENTION

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Materialien über verschiedene Themen entwickelt.Hierdurch erhalten Mitarbeiter_innen der Jugendar-beit konkretes Handwerkszeug, um selbständig be-urteilen zu können, welche Maßnahmen sinnvollsind und wer für die Durchführung hinzugezogenwerden muss.

3. Ein Team im Prozess definieren, ist der wichtigenächste Schritt: Wo kann man sich informieren bzw.Hilfe holen? Wer ist bereits in Sachen Rechtsextre-mismus /Prävention tätig? Welche Art Unterstützungkann man dort erhalten. Mit welchen Kolleg_innenund Institutionen (Schule, Kommune, Verwaltung,Politik, Polizei, Vereine, regionale Fachleute, Aus-stiegshilfe) sollte man vor Ort zusammenarbeiten?Neben den möglichen lokalen Partner_innen – wel-cher überregionale Austausch, Fachbegleitung undggf. Coaching kann in Anspruch genommen werden.

Rechtsextremismus kann nicht im Alleingang bearbeitet werden. Jugendarbeit ist nur ein Akteurunter vielen. Alle gemeinsam sind verantwortlichfür die Herausbildung eines gewaltfreien, menschenrechtsorientierten, offenen und demokratischen Gemeinwesens.

4. Planung der Handlungsschritte und der Selbsteva-luation: Mit den Erkenntnissen aus der Situations-analyse sowie dem Wissen darüber, mit welchenAkteuren man zusammenarbeiten kann, gilt es, kon-krete Ziele zu bestimmen und die Umsetzung anhandeines Zeit- und Maßnahmenplans zu erarbeiten.Hierbei darf es sich nicht um ein starres System han-deln, das es durchzuhalten gilt, sondern um einenProzess, in dessen Verlauf es wichtig ist, immer wie-der im Team zusammen zu kommen und über Maß-nahmen, Begegnungen und Resultate zu sprechen.

Akteure

Jugendarbeiter_in bzw. Team einer Einrichtung

Jugendarbeiter_in bzw. Team einer Einrichtung

Jugendarbeiter_innen bzw. Team einer Einrichtung

Coaching / Supervision / Fachberatung hinzuziehen

Mit Mobilen Beratungen, Ausstiegshilfen etc. Kontaktaufnehmen

Jugendarbeiter_in bzw. Team einer EinrichtungCoaching hinzuziehen

Jugendarbeiter_in bzw. Team einer Einrichtung

Coaching / sozialpädagogische Fachbegleitung

OrdnungsamtPolizeiLehrer_innenJugendamt

PROFESSIONALISIERUNG JUGENDARBEIT / SEKUNDÄRE PRÄVENTION

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Klare Kriterien und Indikatoren helfen die gestecktenZiele regelmäßig zu prüfen und somit eine Selbst-evaluation vorzunehmen. Hierbei müssen auch Si-cherheitsaspekte bedacht werden.

Achtung Grenzen! Eine gelungene Arbeit ist nurmöglich, wenn der Träger die nötigen fachlichenStandards gewährleistet, wenn nicht rechtsextremaffine Jugendliche gefördert werden, wenn keinepersönlichen Bedrohungslagen vorliegen, bzw. esausreichend Unterstützung im Gemeinwesen unddurch die Polizei gibt.

5. Bei der Umsetzung von Maßnahmen und Interven-tionen müssen zwei Aufgabenebenen konsequent imBlick behalten und eingelöst werden. Die erste Ebeneist die des aktiven Umgangs mit rechtsextremenPhänomenen. Das betrifft die direkte Interaktion mitrechtsextrem gefährdeten Jugendlichen, die Einlei-tung von Jugendhilfemaßnahmen und die klare Re-gelung von Umgangs- und Verfahrensweisen in derJugendeinrichtung. Die zweite Ebene umfasst dasweite Feld der präventiven Maßnahmen, die es er-möglichen, nicht-rechtsextreme Haltungen langfris-tig zu fördern. Eine durchdachte Organisation derJugendeinrichtung sowie die Gestaltung eines Pro-gramms an regelmäßigen und projekthaften Ange-boten kann dazu beitragen, dass die demokratischeTeilhabefähigkeit, die soziale und emotionale Kom-petenz, das genderreflektierte Bewusstsein und diemenschrechtlichen Haltungen bei Kindern und Ju-gendlichen nachhaltig gefördert werden.

Hako_reJu Materialien

Zur Unterstützung der praktischen Arbeit mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen stehen der Interventionsplan, Informationsblätter, Analysetools, Arbeitsblätter online im Intranet-Bereich unterwww.cultures-interactive.de bereit.

Teilnehmer_innen der Fortbildungsreihe erhalten diesekostenfrei. Andere Interessierte können diese [email protected] käuflich erwerben.

PROFESSIONALISIERUNG JUGENDARBEIT / SEKUNDÄRE PRÄVENTION

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Die Hako_reJu-Qualifizierungsreihe besteht aus fünfModulen mit je zwei Tagen, die inhaltlich auf den fünfPhasen des Interventionsplans aufbauen.

1. Modul: Wahrnehmen__ und Einschätzen vonGefährdungslagen, Äußerungen gruppenbezoge-ner Menschenfeindlichkeit, rechtsextremen Er-scheinungsformen Inhaltliche Vertiefung: Rechtsextreme Erlebniswelten,deren aktuelle Stile, jugendkulturelle Ausdrucksformen,Codes, Musik, Hassäußerungen, Graubereiche. Bedeu-tung von Geschlecht bzw. Geschlechterrollen im Rechts-extremismus. / Methodische Vertiefung: Lebensweltenund Haltungen in Gruppen- und Einzelgesprächen er-kunden.

2. Modul: Situationsanalyse__ Biografie-, Gender-,Milieu- und Regionenspezifische Aspekte Inhaltliche Vertiefung: Bedeutung von persönlichen, fa-miliären und sozialen sowie von Gender- und Milieu-spezifischen Faktoren bei der Hinwendung undDistanzierung von Jungen und Mädchen. Analysetoolszur Untersuchung von regionalen Strukturen. / Metho-dische Vertiefung: (Biografisch-)Narratives Arbeiten, So-zialraumbegehungen, Genderspezifische Reflektion.

3. Modul: Ein Team für den Prozess__ Sozial-raumorientierte Demokratiebildung und Netz-werkarbeit Inhaltliche Vertiefung: Demokratiepädagogik und Betei-ligungsansätze in der Jugendarbeit, Strukturen derRechtsextremismusprävention und -intervention inDeutschland und Europa. Verschiedene Ansätze der Be-arbeitung von Rechtsextremismus. / Methodische Ver-tiefung: Reflektion und Coaching im Team, kollegialeBeratung, Verfahren und Techniken der Mediation.

4. Modul: Planung der Handlungsschritte und derSelbstevaluationInhaltliche Vertiefung: Lebensweltliche und interessen-orientierte Zugänge zur Ausbildung sozialer und emo-tionaler Kompetenzen der Jugendlichen, »FunktionaleÄquivalente« in der Distanzierungsarbeit, Ansätze derAnti-Gewaltarbeit und Konfliktmediation / MethodischeVertiefung: kritisch-zugewandte Haltung, Irritationen set-zen, narratives Nachfragen, akzeptierend-konfrontie-rende Interventionen.

5. Modul: Maßnahmen umsetzen__ Menschen-rechtsorientierte JugendkulturarbeitInhaltliche Vertiefung: Hintergründe zu verschiedenenJugendkulturen, Formen der Jugendkulturarbeit und derUmgang mit Hetero/-Sexismus, Rassismus, Antisemi-tismus u.a. Ungleichwertigkeitsvorstellungen / Metho-dische Vertiefung: Genderreflektierte und -spezifischepädagogische Ansätze, Anti-Bias und intersektionaleMethoden in der Jugendarbeit.

HAKO_REJU_ FORTBILDUNG

Modulare Hako_reJu Fortbildung

Als berufsbegleitendes Angebot und zur Qualifizierung an (Fach-)Hochschulen ...

Für Mitarbeiter_innen in der pädagogischen Praxis vonJugendarbeit, Jugend- und Familienhilfe, Schule undVerwaltung...

Erfahrene Fachreferent_innen arbeiten anhand von praxisorientierten Übungen, Fallskizzen, Rollenspielen,Beispielen zur Projektentwicklung; Reflektion von Ansätzen in der praktischen Arbeit ...

Aktuelle theoretische Grundlegungen aus Demokratie-,Rechtsextremismus- und Regionalforschung, Politik-,Sozial- und Genderwissen-schaften, (Sozial-)Pädagogikund Psychologie ...

Die Teilnahme wird zertifiziert.

PROFESSIONALISIERUNG JUGENDARBEIT / SEKUNDÄRE PRÄVENTION

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Im Rahmen dieses Qualifizierungsmoduls lernen Sie, …• rechtsextreme Gefährdungslagen wahrnehmen und einschätzen• Ressourcen, Potentiale und Grenzen in der eigenen Arbeit erkennen• systematisch Handlungsschritte entwickeln, durchführen und evaluieren• Handlungskompetenzen für eine konsequente Menschenrechtsorientierte

Jugendarbeit entwickeln

• Die eigene Haltung und Rolle im pädagogischen Prozess• Dimensionen von Vorurteilen, Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus• Methoden der Situationsanalyse und Einschätzung von Individuen, Gruppen

prozessen und Sozialräumen• Planung von gezielten Handlungsschritten für das eigene Tätigkeitsfeld• Nutzung von Unterstützungs- und Sicherheitsstrukturen für die eigene Arbeit• Umsetzung von notwendigen Interventionen und Präventionsmaßnahmen bei

menschenfeindlichen oder rechtsextrem orientierten Phänomenen• Pädagogische Interventionstechniken: Verstehend-nachfragend, biografisch-narrativ,

in zugewandt-kritischer Haltung• Methoden der politischen Bildung in der Jugend(kultur)arbeit• Entwicklung von Indikatoren zur Evaluation der eigenen Arbeitsschritte

• Fachvorträge und theoretische Wissensvermittlung• Übungen: Methoden und Techniken zur Situationsanalyse, zur teilnehmenden

Beobachtung sowie zur qualitativen Datensammlung und Recherche werden anhandvon Paar- und Kleingruppenarbeit eingeübt und durch Arbeitsmaterialien unterstützt

• Fallarbeit: Auf Grundlage der Arbeitsschritte des »Hako_reJu«-Konzepts entwerfendie Teilnehmer_innen spezifische Interventionspläne für ihren eigenen Arbeitsbereich, die im Qualifizierungsprozess um die spezifischen Themen der jeweiligen Module ergänzt werden

• Rollenspiele: Die erlernten pädagogischen Zugänge werden in prägnanten Szenarienvon Konfliktfällen aus der Praxis der Teilnehmer_innen eingeübt

• Projektarbeit: Entwicklung von Modellen und Angeboten einer menschenrechtsorientierten Jugendarbeit für das eigene Arbeitsfeld

• Feedback: Sie erhalten regelmäßig Gelegenheit, konstruktive Rückmeldung im Gruppenprozess zu geben und zu erhalten

Qualifizierungsziele

Qualifizierungs-inhalte

Lern- und Vermittlungsformen

PROFESSIONALISIERUNG JUGENDARBEIT / SEKUNDÄRE PRÄVENTION

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Der Interventionsplan ist ein gutes Gerüst für ein strate-gisches Vorgehen gegen rechtsextreme Phänomene inJugendarbeit und Kommune. Die Fortbildung vermitteltwichtiges Hintergrundwissen und methodische Zugängezum Themenfeld. Je nach Problemlage kann es darüberhinaus angezeigt sein, fachliche Begleitung undCoaching in Anspruch zu nehmen. cultures interactive e.V. bietet prozessbegleitend sozial-pädagogisches Coaching für Jugendeinrichtungen an.Hierbei werden auf Grundlage des Hako_reJu-Interven-tionsplans konkrete Zielstellungen in einem begrenztenZeitraum begleitet und unterstützt. Einzelne Arbeits-schritte, fallbezogene Interventionen und präventive Pro-jekte können systematisch durchgeführt und imvertrauensvollen Rahmen auf ihre Wirkung hin einge-schätzt werden. Die regionalen Jugendarbeiter_innen /Teams erhalten über einen längeren Zeitraum kollegialesFeedback und einen strukturierten Fachaustausch zumThemenfeld Rechtsextremismus / Demokratieförderung/ Gewaltprävention. Dazu stellt cultures interactive e.V.Kontakte zu überregionalen und internationalen Unter-stützungsnetzwerken für die Präventions- und Distan-zierungsarbeit her.

Coaching und professionelle Begleitung sind not-wendig, um anspruchsvolle Aufgaben zu meistern. Es geht um eine kooperative Partner-schaft zur Impulssetzung, lokalen Neuorientierung, gemeinsamen Reflektion und Stärkung vorhandener Ressourcen.

UNSERE FACHLICHEN BEGLEITER_INNEN /COACHES:

• arbeiten seit Jahren in der Rechtsextremismus-prävention und -intervention

• Schwerpunkte ihrer Arbeit sind: sozialraum-orientierte Strategien / jugendkulturelle Zugänge /außerschulische und schulische Bildung / sozial-therapeutische Gruppenarbeit

• sie haben einen Fach-/Hochschulabschluss odervergleichbare Qualifikationen

• und verfügen über spezifische Zusatz-qualifikationen: Mediation, Supervision, Gruppentherapie, gewaltfreie und interkulturelle Kommunikation

HAKO_REJU_ FACHLICHE BEGLEITUNG UND COACHING

JUGENDKULTURARBEIT/ PRIMÄRE PRÄVENTION/ POLITISCHE BILDUNG / GEFÄHRDUNGSEINSCHÄTZUNGEN

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Für Pädagog_innen ist es oft schwer, die Äußerungenund jugendkulturellen Ausdrucksformen von Heran-wachsenden richtig zu »lesen« und deren Gefährdungdurch Rechtsextremismus und andere auf Hass und Ge-walt aufbauende Milieus einschätzen zu können. In denCI-Schulprojekttagen und Workshops wenden wir me-thodische Zugänge an, die eine fachliche Einschätzungder Hintergründe von Bemerkungen, T-Shirt-Aufschrif-ten, Stickern und Musikvorlieben ermöglicht. Mit einer posttraditionellen politischen Bildung knüpfenwir an den lebensweltlichen Interessen von Jugend -lichen an und kommen mit ihnen im Rahmen von nar-rativen Gruppengesprächen in Austausch. Die ver-schiedenen Jugendkulturen sind dabei ein Türöffner, umgerade die nicht leicht zugänglichen, gefährdeten Ju-gendlichen zu erreichen. HipHop, Techno, Skateboar-ding, Punk, Emo, Gothic, Riot Grrrls, Metal ... bieten denJugendlichen wichtige Anknüpfungspunkte, um politi-sche und gesellschaftliche Fragen zu reflektieren undsich über Themen wie demokratische Teilhabe, sozialeGerechtigkeit, Arbeitslosigkeit, Menschenverachtung,rechtsextreme Ideologien und Gewalt auszutauschen. Ein erfahrenes Team aus ca. 40 freien Pädagog_innen,politischen Bildner_innen sowie Jugendkultur- und Me-dien-Akteur_innen arbeitet mit Jugendlichen an Förder-,Regel-, Realschulen, Gymnasien, Ausbildungszentrenund in Jugendeinrichtungen. Im peer-to-peer-Verfahrenbieten sie sich als authentische Vorbilder an, um men-schenrechtliche Haltungen bei den Heranwachsenden zustärken. Für wiederkehrende Störungen und Bedrohungen wäh-rend der Gruppendiskussionen hat CI ein Time-Out-Ver-fahren entwickelt, um mit rechtsextrem orientiertenJugendlichen parallel weiter zu arbeiten. In Fortbildun-

gen mit Leher_innen, Sozialarbeiter_innen und Schul-leiter_innen werden Ergebnisse aus der Arbeit mit denJugendlichen diskutiert und zu einem weiteren Vorgehenim Hinblick auf Rechtsextremismusprävention in Schuleund Gemeinwesen beraten.Zielstellungen der ein bis zweitägigen Projekttage:• Sensibilisierung zu Rechtsextremismus in Schulen

und Jugendeinrichtungen• primäre Prävention durch vielfältige Jugendkultur-

angebote, die auf Haltungen der Toleranz undWeltoffenheit hinwirken

• Irritation von z.B. rassistischen, hetero/-sexisti-schen, islamophoben, antisemitischen, antiziga-nistischen und nationalistischen Haltungen

• Gefährdungseinschätzung der Jugendlichen im Hin-blick auf Rechtsextremismus und Gewaltakzeptanz

SCHULPROJEKTTAGE UND WORKSHOPS

... Die Projekttage können mit bis zu 180 Teilnehmer_innen in bis zu zwölf parallel laufenden Workshopsdurchgeführt werden

... In den einzelnen Gruppen arbeiten 12-18 Jugendlichemit je einer/m politischen Bildner_in und einer/m Jugendkultur- oder Medienakteur_in zusammen

... Die Jugendlichen stellen sich ihr Programm / ihreWorkshops vorab selber zusammen

... Zur Auswahl stehen

..._Parkour, Skateboarding, Streetsoccer

..._Comic, Fotografie, Radio, Slam Poetry, Schreibwerk-statt, Video ..._HipHop mit Beatboxen, Breakdance, DJing, Graffiti,Rap ... _Metal, Punk, Emo, Gothic mit Band-, Gitarre-, Singer-Songwriting-Workshops, Button- oder Fanzine-Gestaltung ..._Techno mit DJing, digitale Musikproduktion

Wenn Heranwachsende sich rechtsextremen oder ande-ren menschenverachtenden Ideologien zuwenden, spieltneben dem persönlichen das sozialräumliche Umfeldeine wichtige Rolle. Rechtsextrem gefährdete Jugendli-che wachsen in Stadtvierteln, Kommunen oder Regionenauf, in denen es sogenannte Gelegenheitsstrukturen füreinen Einstieg in rechtsextreme Szenen gibt. Zu Gele-genheitsstrukturen zählen z.B. rechtsextreme Kamerad-schaften, die jugendkulturell aktiv sind, regelmäßigKonzerte und Events organisieren oder rechtsextremeParteien, die sich bürger- und jugendnah geben. Objunge Menschen sich durch diese Angebote »locken«lassen, hängt stark von den sozialräumlichen Bedingun-gen ab. Wichtig sind kommunale Resilienzfaktoren / zivilgesell-schaftliche Widerstandsfaktoren gegen Rechtsextremis-mus und Hassideologien. Dazu gehören:• eine kooperative Zusammenarbeit von Verwaltung,

Polizei, freien Trägern und zivilgesellschaftlichenInitiativen

• offene Unterstützung für von Rechtsextremismusbedrohte Personen

• eine Kultur, die menschenrechtlich geprägte Hal-tungen im Gemeinwesen und vor allem auch in pä-dagogischen Einrichtungen – wie Kindergärten,Schulen, Jugendklubs – befördert

• demokratische Beteiligungsstrukturen zur Mitge-staltung des Sozialraums für junge Menschen undErwachsene

• (Jugend-)Kulturelle Vielfalt, Engagement gegenAusgrenzung bestimmter Gruppen

• Kompetenz- und erlebnisorientierte Angebote zurStärkung gefährdeter Kinder und Jugendlicher

In einem Umfeld, das von diesen Faktoren geprägt ist,werden junge Menschen immun gegenüber Ideologien,die auf Hass, Vorstellungen der Ungleichwertigkeit be-stimmter Personengruppen und Demokratiefeindlichkeitberuhen. Das KulturRäume-Konzept ermöglicht es jederKommune, diese Faktoren auf- und auszubauen.

Elemente des Verfahrens sind:

1) Vernetzung, Abstimmung und Professiona -lisierung von lokalen Akteur_innen aus Jugend-arbeit, Schule, Politik, Polizei, Presse undVerwaltungFachleute von CI organisieren und moderieren RundeTische zur Abstimmung über Ziele und Inhalte der lo-kalen Rechtsextremismusprävention. Hier vernetzen sichAkteur_innen, um Frühwarnsysteme und Interventions-möglichkeiten im Bereich Rechtsextremismus zu verab-reden. Dazu bieten wir Fortbildungen zur Sensi-bilisierung im Bezug auf aktuelle Erscheinungen desRechtsextremismus an, auch in Bezug auf die Funktio-nen, die den Frauen in dieser Szene zukommt (sieheWomEx, S. 20). Zudem bringen die CI-Trainer_innenihre Erfahrungen und Einschätzungen aus der direktenArbeit mit den Jugendlichen in das Netzwerk ein. Ge-meinsam wird über geeignete Maßnahmen der primärenund sekundären Prävention beraten. In einer Zukunfts-werkstatt kommen Verantwortliche aus der Jugend -arbeit/-Hilfe, Schule, Politik, Polizei, Presse undVerwaltung mit Jugendlichen zusammen, tauschen sichin Kleingruppen direkt zu ihren jeweiligen Perspektivenaus und verhandeln jugendkulturelle Verbesserungenund Präventionsmöglichkeiten.

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GEMEINWESENARBEIT / REGIONALE DEMOKRATIEENTWICKLUNG

KULTURRÄUMEEIN KONZEPT FÜR STADTVIERTEL, KOMMUNEN UND REGIONEN ZUR DEMOKRATIE-FÖRDERUNG UND RECHTSEXTREMISMUSPRÄVENTION

GEMEINWESENARBEIT / REGIONALE DEMOKRATIEENTWICKLUNG

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(2) Herausbildung von Beteiligungsstrukturen fürund mit Jugendlichen Parallel dazu arbeiten politische Bildner_innen, Päda-gog_innen und Jugendkultur-Fachleute mit den Jugend-lichen direkt. CI hat verschiedene beteiligungsorientierteVerfahren entwickelt, um mit Heranwachsenden ausallen Schultypen und sozialen Milieus in Kontakt zukommen, deren Ressourcen, Widerstandsfähigkeit undGefährdungslagen in Bezug auf Rechtsextremismus u.a.einzuschätzen und mit ihnen Möglichkeiten einer demo-kratischen Lebensgestaltung und sozialräumlichen Mit-sprache zu entwickeln. Wir führen Schulprojekttageund Workshops durch bei denen wir politische Bil-dung mit Inhalten und Praxiserfahrungen verschiedenerJugendkulturen und Medien verbinden. Dabei diskutie-ren wir mit den Jugendlichen über ihre lebensweltlichenInteressen und Wünsche sowie über ihre Erfahrungenmit Gewalt und Rechtsextremismus (vgl., S. 14). In ju-

gendkulturellen Sozialraumbegehungen untersu-chen wir zusammen mit den Heranwachsenden, wo siesich gern aufhalten und wo nicht, welche Orte von be-stimmten Jugendgruppen/ Organisationen/Kamerad-schaften »besetzt« sind und welche jugendkulturellenAngebote fehlen. Die Ergebnisse können z.B. in Formvon Rap-, Musik-, Video- und Radio-, Comic und Foto-Produktionen verarbeitet und präsentiert werden. InOpen Space Veranstaltungen formulieren Jugendli-che aus ihrer Perspektive Themen und Zielstellungen,die sie für eine Verbesserung im Gemeinwesen als wich-tig erachten: z.B. jugendgerechtere Angebote, Mobilität,konkrete Teilhabemöglichkeiten in der Jugendarbeit,Schutz vor rechtsextremen Übergriffen. Hieraus bildensich Jugendinitiativen, die im peer-to-peer-Modusvon CI-Trainer_innen bei der Selbstorganisation unter-stützt und über einen längeren Zeitraum hinweg begleitetwerden.

Begleitung von Jugendgruppen für demokratisches Engagement im Gemeinwesen

Open Space VeranstaltungenJugendkulturelle Sozialraumanalysen

Schulprojekttage

Fachliche Beratung und Fortbildung von Schule, Jugendarbeit und Kommune

Moderation von Zukunftswerkstätten und Runden Tischen zur Demokratieförderung

Verankerung von Beteiligungs- und Unterstützungsstrukturen für die regionale Rechtsextremismusprävention

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JUGENDKULTURELLE MULITPLIKATORENFORTBILDUNG / PEER-TO-PEER-LERNEN

Ein Ergebnis der Rechtsextremismusforschung besagtunmissverständlich: Junge Menschen wenden sichrechtsextremen Szenen zu, weil es in ihrem Umfeld anattraktiven Angeboten der Beschäftigung und an persön-licher Anerkennung fehlt. Das trifft vor allem auf jene zu,die als bildungsbenachteiligt gelten bzw. aufgrund ver-schiedener Faktoren weitgehend von sozialer Teilhabeausgeschlossen sind. Heranwachsende, die durch for-male Bildung kaum zu erreichen sind, verfügen jedochoft über ein hohes Potential, sich jugendkulturelle Pra-xisformen wie Rap, Breakdance, Musikproduktion oderComic-Gestaltung und dazu gehöriges Wissen anzueig-nen. Das kann man nutzen, um ihnen neue Wege in dieGesellschaft zu öffnen und sie zu Multiplikator_innen inder Rechtsextremismusprävention zu machen.

Fair Skills verbindet dabei zwei Ziele: die Qualifizierungund soziale Eingliederung von jungen Menschen einer-seits und die Stärkung von zivilgesellschaftlichem En-gagement und menschenrechtsorientierten Jugend-kulturangeboten andererseits. Das Lehrgangsangebot für die Heranwachsenden ba-siert auf neuen Methoden des praxisorientierten und in-

teressengeleiteten Lernens in moderierten Gruppen. Injugendkulturellen Theorie- und Praxisseminaren werdenwichtige Soft Skills / Kompetenzen der Kommunikation,Konfliktlösung, des interkulturellen Miteinanders undder Selbstmotivation vermittelt. Ergänzt wird dies durchzielgruppengerecht justierte politische Bildung sowiedurch Formate der sozialtherapeutischen Gruppenarbeit. Bei Fair Skills lernen junge Menschen von jungen Men-schen – auf zwei Ebenen. In den Ausbildungslehrgängenzu Jugendkultur_trainer_innen werden praktische Kom-petenzen, Vermittlungstechniken, menschenrechtlicheHaltungen und überlegtes Vorgehen in Konfliktfällen er-lernt – was weitgehend im peer-to-peer-Verfahren ge-schieht. Nach erfolgreichem Lehrgang bieten dieTeilnehmer_innen wiederum selbst in ihren Kommu-nen Jugendkulturworkshops an. Indem sie selbst An-fänger-Workshops z.B. in Singer-Songwriter, Fotografie,DJ-ing, Comic-Zeichnen für Jugendliche durchführen,werden sie zu wichtigen Akteur_innen der Zivilgesell-schaft, fühlen sich zugehörig und erleben Selbstwirk-samkeit.

FAIR SKILLS_ QUALIFIZIERUNGSLEHRGÄNGE

JUGENDKULTURELLE MULITPLIKATORENFORTBILDUNG / PEER-TO-PEER-LERNEN

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... Die Fair Skills Qualifizierung ist als Intensivlehrgangauf drei Module à fünf Tage konzipiert – zuzüglich Praxiscoaching in der Zeit zwischen den Modulen

... Die Lehrgänge finden in Tagungsstätten der Jugendbildung statt. Anreise und Unterbringung werden organisiert

... Verschiedene Jugendkultur-Schwerpunkte werden angeboten, die sich auch kombinieren lassen

Streetart/Graffiti /Grafik-/Comic- Design

SPORT Breakdance/Skateboarding

MUSIK DJ-ing/Rap/Musikproduktion/Singer-Songwriter/Band-Workshop

MEDIEN Radio/Video/Fotografie

... In jedem Lehrgang arbeiten 12 bis 15 Teilnehmer_innen zusammen mit mindestens 4 Pädagog_innen ausder politischen Bildung, sozialtherapeutischen Gruppenarbeit und peer-Trainer_innen verschiedener jugendkultureller Ausdrucksformen.

... während der Trainings und danach werden die Jugendlichen bei der Umsetzung eigener Workshopsdurch Supervision begleitet.

FRÜHE DISTANZIERUNG / JUGENDHILFEMASSNAHMEN

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Es fehlen gezielte intensiv-pädagogische Angebote fürHeranwachsende zwischen 12 und 16 Jahren, dierechtsextreme oder menschenverachtende religiös-fun-damentalistische Haltungen entwickeln. Wenn diese Ju-gendlichen in der Kommune auffällig werden, weil sieplötzlich mit rechtsextreme Hassäußerungen gegen»Ausländer« bzw. mit Ausfällen gegen »Ungläubige«hervortreten, an entsprechenden Gewaltübergriffen be-teiligt sind, werden sie oft schon auf Grund ihres Altersnicht weiter belangt oder betreut. Die Zuständigen imErwachsenenumfeld sind hilflos; oder sie verharmlosenund warten, bis sich diese Verirrungen „wieder auswach-sen“, was zumeist nicht geschieht. Der Befund der For-schung ist eindeutig: Die Prozesse der militantenRadikalisierung – sowohl im rechtsextremen als auchim fundamentalistischen Bereich – beginnen zumeistbereits mit 11 oder 12 Jahren; und je früher man mit die-sen jungen Menschen in gezielte Arbeit geht, umso grö-ßer sind die Chancen, dass eine Loslösung aus derjeweiligen Szene erreicht werden kann. Wir brauchen

also geeignete Jugendhilfeangebote der Frühen Distan-zierung und konkrete Maßgaben für die Jugendämter,um rechtsextrem oder fundamentalistisch orientierte Ju-gendliche in diese Angebote verweisen zu können.CI hat aus seinem Fair Skills-Ansatz ein Jugendhilfe-konzept für Sozialtrainings der Frühen Distanzierung vonRechtsextremismus und Fundamentalismus entwickelt. • 15 Tage Gruppenarbeit (3 Module à 5 Tage) mit 8

Teilnehmer_innen. Diese kommen bundesweit zusammen und werden über Jugendämter,ambulante und stationäre Jugendhilfeeinrichtun-gen, aufsuchende Jugendarbeit, Eltern-Kind-Beratungsstellen und Einrichtungen angesprochen

• Vor und zwischen den Modulen Vor-Ort-Besuche,Einzelgespräche und pädagogische Begleitung derHeranwachsenden

• Fortbildung, Begleitung und Beratung der zustän-digen Pädagog_innen (Lehrer_innen, Sozialarbei-ter_innen, Jugendarbeiter_innen)

CI_ TRAININGZUR DERADIKALISIERUNG VON RECHTSEXTREM ORIENTIERTEN JUGENDLICHEN IMVORSTRAFLICHEN BEREICH

CI_ TRAINING:

Sozialtherapeutische Politische Bildung u. Funktionale ÄquivalenteGruppenarbeit Ideologiebearbeitung

Biografische Zugänge, Reflektion von InteressensorientierteAnti-Gewalt-Arbeit, Rechtsextremismus, KompetenzbildungMediation, Konflikt- gruppenbezogener durch Jugendkulturenbearbeitung, Menschenfeindlichkeit, und Medien,sozialpädagogische vorurteilsmotivierter Gewalt, Empowerment,Hilfen, Genderspezifische Motive, Teamarbeit,Ich-Stärkung in der Gruppe Vorstellungen zu Männlichkeit Sinnes- und Sinnerleben

und Weiblichkeit

GENDER / GESCHLECHTERBEWUSSTE METHODEN

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Für die konkrete Methodik der Präventions- und Dis-tanzierungsarbeit gegenüber allen Arten von gewaltför-migem Extremismus ist die Genderperspektive vonbesonderer – und häufig unterschätzter – Bedeutung. Inseinem europäischen Projekt „WomEx - Women in Ex-tremism and Prevention“ arbeitet CI seit 2012 systema-tisch daran, Praxiserfahrungen und Forschungsergeb-nisse zu sammeln und auszuwerten. Bundes- und teil-weise bereits EU-weit wurde mit Expert_innen und Prak-tiker_innen über die Situation von jungen Frauen inverschiedenen menschenrechtsfeindlichen Sozialmilieusgesprochen – und darüber, was in der aufsuchenden undoffenen Jugendarbeit, im Strafvollzug, in der Elternbe-ratung sowie bei Ausstieger_innen-Hilfe methodisch zubeachten ist.

Für den Einstieg in rechtsextreme Szenen sind oftgeschlechtsspezifische Motive bedeutsam.

Bei der Hinwendung zu rechtsextremen – aber auch zureligiös-fundamentalistischen – Szenen sind sowohl beiFrauen als auch Männern die persönlichen Geschlech-tervorstellungen zentral. Traditionelle Männlichkeits-und Weiblichkeitsbilder, Sexismus und Homophobiesind emotional tiefgehende Kernelemente von extremis-tischen Ungleichheitsideologien. Z.B. lehnen die meis-ten Rechtsextremen das Gender Mainstreaming alseuropäisches »Umerziehungsprogramm« vehement ab.Soziale Bewegungen der Gleichstellung von Frauen oder

von Bürger_innen mit Lesbisch-/Homo-/Bi-/Transsexu-ellem Hintergrund (LGBT) werden als widernatürlicheAnmaßungen diffamiert. Rechtsextrem orientierte Heran-wachsende sind meist in hoch konflikthaften Gender-Auffassungen sozialisiert. Sie neigen deshalb zu starrenMännlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen, sowiezu Hetero/-Sexismus und Homophobie.

Rechtsextreme Organisationen und Szenen setzenMänner und Frauen geschlechtsspezifisch ein.

Rechtsextremismus galt lange als Männerdomäne. Jun-gen/Männer sind hier stärker vertreten und werden miteinem Anteil von 80 bis 90 Prozent deutlich häufiger fürStraftaten verantwortlich gemacht als Frauen. Umsomehr muss sich die Prävention mit Männlichkeitsvor-stellungen im Rechtsextremismus auseinandersetzen.Gleichzeitig sollte nicht übersehen werden, dass weib-liche Szeneangehörige und Sympathisantinnen ähnlichstark menschenverachtende Haltungen vertreten wieMänner und ebenfalls ideologisch motivierte Rechts-verletzungen und Gewalttaten ausüben. Dabei nehmenMädchen/Frauen teilweise strategische Führungsposi-tionen ein, geben rechtsextremen Parteien das „harm-lose bürgerliche Gesicht« der um das Gemeinwesenbesorgten Frau und Mutter, stiften zu Gewalttaten an bzw.führen diese selbst (mit) aus – oder unterstützen undverbreiten die ideologischen Legitimationen. Von Polizeiund Jugendarbeit werden rechtsextreme Mädchen undFrauen häufig nicht als gewaltsame Akteur_innen wahr-und ernst genommen.

Präventions- und Distanzierungsprozesse solltenGender-bewusst angelegt werden.

WOMEXGENDER UND RECHTSEXTREMISMUS

GENDER / GESCHLECHTERBEWUSSTE METHODEN

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Junge Frauen und Männer sind an unterschiedlichenOrten für Angebote der Distanzierungsarbeit ansprech-bar, und sie bedürfen unterschiedlicher Formen der Un-terstützung. Vor allem Jugendämter und die Jugend-und Familienhilfe müssen hierfür sensibilisiert werden.Natürlich ist auch das gesellschaftliche Umfeld von Be-deutung: Je stärker stereotype Rollenvorstellungen, Se-xismus und Homophobie in den jeweiligenSozialmilieus gültig sind, umso mehr wird die Entwick-lung von rechtsextremen Haltungen in diesem Bereichbefördert.

ERGEBNISSE UND ANGEBOTE:

• Fortbildungen zum Themenfeld »Gender undRechtsextremismus« in verschiedenen Handlungs-feldern für Studierende, Mitarbeiter_innen der Jugendarbeit, Jugend- und Familienhilfe, Polizeiund Verwaltung.

• Empfehlungen für die Arbeit mit rechtsextrem gefährdeten und orientierten (jungen) Frauen undMännern: Z.B. Ausweitung von Präventions- undDistanzierungsangeboten auf weitere Handlungs-felder der sozialen Arbeit, Verstetigung von genderreflektierenden Ansätzen der Rechts-extremismusprävention, Darstellung erfolg-versprechender Zugänge und Methoden

• Entwicklung eines geschlechtsspezifischen Differenzmodells für Hinwendungs- und Distan-zierungsprozesse, anhand von Fallgeschichten.

• Sensibilisierung für Frauen- und Gender-Aspekteauf Bundes- und EU-Ebene

• Durchführung von zwei internationalen Fach-tagungen mit Praktiker_innen und Wissenschaft-ler_innen

• Vernetzung der Akteur_innen auf EU-Ebene

WomEx wird 2013-2014 gefördert durch das ISEC Pro-gramm des DG Home Office der Europäischen Unionund durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

With the financial support of the Prevention of and Fight againstCrime ProgrammeEuropean Commission - Directorate-General Home Affairs

EUROPÄISCHE VERNETZUNG / FACHTRANSFER

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CI-Mitarbeiter_innen haben maßgeblich bereits an derVorbereitung des Radicalisation Awareness Network(RAN) mitgewirkt. Im Jahr 2011 hat die Innenkommis-sarin der Europäischen Union Cecilia Malström RAN ge-gründet, um den zunehmenden Gefährdungen Europasdurch verschiedenste Formen von gewalttätigem undmenschenrechtsfeindlichem Extremismus zu begegnen.CI leitet derzeit die RAN Sektion ‚Distanzierungsarbeit/Deradikalisierung‘ zusammen mit EXIT Schweden undarbeitet eng mit den Sektionen ‚Prävention‘, ‚Gefängnis/Bewährungshilfe‘, und ‚Internet/ soziale Medien‘ zusam-men. Gleichzeitig wurde in Berlin das European Networkof Deradicalisation (ENoD) mit aufgebaut. Die beidenNetzwerke umfassen erfahrene Praxis-Partner_innen, diemit unterschiedlichen erfolgsversprechenden Ansätzenin der Prävention und Intervention tätig sind. Hierbeisteht CI mit verschiedene internationalen Initiativen undVerbänden in Kooperation und betreibt mehrere EU Pro-jekte der grenzübergreifenden Interventionsforschung.

RAN UND ENODZWEI EUROPÄISCHE NETZWERKE

Während seines Engagements im europäischen RANNetzwerk besprach CI mit verschiedenen europäischenPartnerorganisationen, inwieweit sich die Ansätze derpräventiven Gemeinwesenarbeit und der zivilgesell-schaftlichen Jugendkultur-Arbeit international übertra-gen lassen. In den meisten Ländern Ost- undSüdeuropas gibt es noch kaum systematische Herange-hensweisen der Prävention und Distanzierung von men-schenverachtenden Ideologien.

Ab 2015 führt CI zusammen mit EU-Partnern das Projekt»Euopean Fair Skills« durch. Dabei wird CI mit denNicht-Regierungs-Organisationen Kontiki (Ungarn), Eru-ditio Publica (Tschechische Republik), and CENAA (Slo-wakische Republik) kooperieren:• Runde Tische zur regionalen Verankerung eines

Netzwerkes der Rechtsextremismusprävention mitlokalen Akteur_innen einrichten (vgl. KulturRäume,S. 15)

• Instrumente der Selbstevaluation und des Quali-tätsmanagement für eine effektive Präventionsar-beit entwickeln und erproben, in Kooperation mitPhineo

• lokale Pädagog_innen undJugendkulturakteur_innen für die primäre und sekundäre Präventionsarbeit mit Jugendlichen fortbilden (vgl. Hako_reJu, S.6)

• in internationalen Teams Fair Skills-Trainings mit gefährdeten Heranwachsenden durchführen(vgl. S.17)

Für die Verstetigung, länderspezifische Multiplikationund Kooperation arbeitet CI zudem mit der Open SocietyFoundation, OSCE-ODIHR, dem Helsinki Committee,RAN, EFUS (EU Forum Urban Security) und dem Sti-pendiatenporgramm »Politische Bildung in Aktion« derBundeszentrale für politische Bildung und der Robert-Bosch-Stifung zusammen. Die Friedrich Ebert Stiftung(FES) wird in den drei Ländern/Regionen Fortbildungenzu erfolggreichen Ansätzen und Methoden der Aus-stiegsarbeit geben und darüber hinaus an einer weitereninternationalen Vernetzung insbesondere auch in Rumä-nien, Bulgarien und Griechenland mitwirken. Phineo un-terstützt das Projekt bei der Entwicklung vonpraxisorientierten Instrumenten der Ziel- und Qualitäts-sicherung.

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EUROPÄISCHE VERNETZUNG / FACHTRANSFER

EUROPEAN FAIR SKILLSDERADICALISATION TRAINING FOR PEER ROLE MODELS AND YOUTH WORKERS

PARTNER_INNEN

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Bundesfamilienministerium für Familie, Senio-ren, Frauen und Jugend, Regiestelle »TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN«Spremberger Straße 3402952 Schleifehttp://www.toleranz-foerdern-kompetenz-staerken.de/

Bundeszentrale für politische BildungAdenauerallee 8653113 Bonnhttp://www.bpb.de/

Landeszentrale für politische Bildung ThüringenRegierungsstraße 7399084 Erfurthttp://www.lzt-thueringen.de/

Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit»Denk bunt – Landesprogramm für Demokratie,Toleranz und Weltoffenheit« Werner-Seelenbinder-Straße 699096 Erfurthttp://www.denkbunt-thueringen.de/denkbunt/landes-programm/

PRAXISPARTNER_INNEN

Jugendtreff Eilenburg / Osthttp://www.just-eilenburg.de/

Jugendmühle Althaldensleben e.V.http://www.jugendmühle.de/

Kreisjugendring Nordhausen e.V.http://www.kreisjugendring-nordhausen.de

Landesgeschäftsstelle Berlin-BrandenburgischeLandjugend e.V.http://www.bbl-online.com/

RAA Sachsen e.V.Jugendclub Bernsdorfhttp://www.netzwerk-bernsdorf.de/

Steinhaus e.V. http://www.steinhaus-bautzen.de/

TJW Team Jugendarbeit Weimarhttp://www.teamjugendarbeit.de/

WISSENSCHAFTLICHE BERATUNG

Dr. Stefan DierbachStaatliche Fachschule für Sozialpädagogik Max-Brauer-Allee 134 20765 Hamburg«http://www.fsp2.hamburg.de/index.php/

Prof. Dr. Michaela KöttigFachhochschule Frankfurt am MainUniversity of Applied SciencesNibelungenplatz 160318 Frankfurt am Mainhttp://www.fh-frankfurt.de/

PARTNER_INNEN

PARTNER_INNEN

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Prof. Dr. Beate Küpper Hochschule NiederrheinUniversity of Applied SciencesReinarzstraße 4947805 Krefeldhttp://www.hs-niederrhein.de/

Prof. Dr. Kurt MöllerHochschule EsslingenUniversity of Applied SciencesFlandernstraße 10173728 Esslingen am Neckarhttp://www.hs-esslingen.de/de/

Prof. Dr. Roland RothDESI - Institut für demokratische Entwicklung und so-ziale Integrationc/o Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) BerlinBadensche Str. 5210825 Berlinhttp://www.desi-sozialforschung-berlin.de/

PD Dr. Harald Weilnböck (Ph.D.)Radicalisation Awareness Network [email protected]://ec.europa.eu/dgs/home-affairs/

FACHBERATUNG

DGB Bezirk Berlin-BrandenburgKeithstraße 1/310787 Berlinhttp://berlin-brandenburg.dgb.de/

EJBW - Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte WeimarJenaer Str. 2/4D-99425 Weimarhttp://www.ejbweimar.de/index.php

Fachstelle Gender und RechtsextremismusAmadeu Antonio StiftungLinienstraße 13910115 Berlinhttp://gender-und-rechtsextremismus.de/

Kulturbüro Sachsen e.V.Bautzner Straße 4501099 Dresdenhttp://www.kulturbuero-sachsen.de/

Landeszentrale für politische Bildung ThüringenRegierungsstraße 7399084 Erfurthttp://www.lzt-thueringen.de/

LICHT-BLICKE Projekt ElternStärkenNetzwerk für DemokratieAhrenshooper Straße 713051 Berlinhttp://www.licht-blicke.org/elternstaerken2/

Miteinander – Netzwerk für Demokratie undWeltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V. Erich-Weinert-Straße 3039104 Magdeburghttp://www.miteinander-ev.de/

Mobit e.V. »Mobile Beratung in Thüringen. Für Demokratie – Gegen Rechtsextremismus«Warsbergstraße 199092 Erfurthttp://www.mobit.org/

PARTNER_INNEN / IMPRESSUM

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Radicalisation Awareness Network (RAN) RAN is set up by the European Commission as an EU-wide umbrella network of practitioners and local actorsinvolved in countering violent radicalisation. http://ec.europa.eu/dgs/home-affairs/what-we-do/networks/radicalisation_awareness_network/index_en.htm.

RAN SecretariatRadarConsultancyVeemarkt 831019 DB AmsterdamThe [email protected]

»Rote Linie« – Hilfen zum Ausstieg vor dem EinstiegBeratungsnetzwerk Hessen http://www.rote-linie.net/

VAJA e.V. BremenVerein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit e.V.Hinter der Mauer 928195 Bremenhttp://www.vaja-bremen.de/

Herausgeber cultures interactive e.V. Verein zur interkulturellen Bil-dung und Gewaltprävention

Mainzer Straße 1112053 BerlinFon: +49 (0)30 60401950Fax: +49 (0)30 [email protected]

RedaktionSilke Baer (V.i.S.d.P.), Peer Wiechmann

KonzeptionSilke Baer

MitarbeitStefan Bruskowski, Joanna Karasinska, Katja Stephan

Wissenschaftliche BeratungPD Dr. Harald Weilnböck

GestaltungConny Agel, Ulrike Rühlmann

Gefördert im Rahmen des Bundesprogrammes„TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“.

IMPRESSUM

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Wie können Rechtsextremismus und menschen-verachtende Haltungen wirksam bearbeitet und unterbunden werden? Die Autor_innen stellen erfolgversprechende Praxisansätze der Sozia-len Arbeit für den Umgang mit rechtsextrem orientierten und gefährdeten Jugendlichen vor. Sie zeigen daneben konkrete Möglichkeiten der Prävention und Interventionfür Kommunen, Eltern, Lehrer_innen und weitere Akteure auf.

Die entwickelten Handlungsansätze sind schwer-punktmäßig auf die o�ene und aufsuchende Jugendarbeit im ländlichen wie im innerstäd-tischen Umfeld, die Jugendbildung und die schulbezogene Arbeit, die Jugend-, Stra�älligen- und Familienhilfe sowie die Strukturbedingungen für eine gelingende Arbeit bezogen. Fokussiert werden zudem zentrale Problembereiche wie ju-gendkulturelle und mediale Rahmungen. Aspekte von Gender, Milieu und Sozialraum werden als wichtige Querschnittsthemen berücksichtigt.

Die Herausgeber_innen:Silke Baer, Cultures interactive e.V., BerlinProf. Dr. Kurt Möller, Hochschule EsslingenPeer Wiechmann, Cultures interactive e.V., Berlin

Verlag Barbara BudrichBarbara Budrich PublishersStau�enbergstr. 7 51379 Leverkusen-Opladen

Tel +49 (0)2171.344.594 Fax +49 (0)2171.344.693 [email protected]

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Gefördert im Rahmen des Bundesprogrammes„TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“.