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EWL GENOSSENSCHAFT – LAUTERBRUNNEN Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2012 mit SQS 9004

mit SQS 9004 Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2012 · Binder Daniel, Chalet Erika, 3823 Wengen Elektro/GS Wengen 2011 / 2012 Gertsch Martin, Sandbach, 3824 Stechelberg Produktion

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EWL GENOSSENSCHAFT – LAUTERBRUNNEN

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Das EWL-Team…

…für Sie im Einsatz!

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IN DER REGION – FÜR DIE REGION

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GESCHÄFTSBERICHT UNDJAHRESRECHNUNG 2012

Inhaltsverzeichnis

1 Das Unternehmen 21.1 Unsere Geschäftsstellen 21.2 Unsere umfassenden Dienstleistungen 21.3 Organe der Gesellschaft (per 31.12.2012) 31.4 Das Führungsteam 32 Berichterstattungen 42.1 Bericht des Präsidenten 42.2 Bericht des Geschäftsführers 52.3 Leistungsbericht allgemein 82.4 Energie 152.5 Elektro 233 Jahresrechnung 2012 283.1 Bilanz 283.2 Erfolgsrechnung und Gewinnverwendung 293.3 Ergänzende Angaben (Allgemein / Bilanz und Erfolgsrechnung) 304 Bericht der Revisionsstelle 335 Eidgenössische Energiestrategie 35

Logo: Internationales Jahr der Genossenschaften der UNO

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EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN

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1 Das Unternehmen

1.1 Unsere Geschäftsstellen

Hauptsitz: Auf der Fuhren 438, 3822 Lauterbrunnen Telefon 033 856 25 25Telefax 033 856 25 80E-Mail [email protected] www.ewl.ch

Geschäftsstelle Mürren: Borthalten 1032, 3825 Mürren Telefon 033 856 25 50Telefax 033 856 25 56E-Mail [email protected]

Geschäftsstelle Wengen: Gruebi 1402 E, 3823 Wengen Telefon 033 856 25 00Telefax 033 856 25 16E-Mail [email protected]

Geschäftsstelle Stechelberg: Im Stechelberg 483 B, 3824 Stechelberg Telefon 033 856 25 60(Energieproduktion) Telefax 033 856 25 66

E-Mail [email protected]

1.2 Unsere umfassenden Dienstleistungen

EWL Energie

• Energieproduktion• Beschaffung und Vertrieb• Energieverteilung / Unterhalt und Betrieb Netze (elektrisches Verteilnetz Niederspannung / Mittelspannung,

Lichtwellenleiter-Netz und Öffentliche Beleuchtung)• Vermietung von Glasfaserstrecken auf dem eigenen LWL-Netz an Dritte• Kabelzug-/Netzarbeiten für Dritte• Kontroll- und Messwesen

EWL Elektro / Elektro Plus

• Elektroinstallationen im Stark- und Schwachstrombereich, Beleuchtungsanlagen, Sicherheitsanlagen und Fern-steuersysteme

• Beratung bei der Auswahl/Beschaffung von PC’s, Notebooks und Peripherie-Geräten sowie Beschaffung, Instal-lation und Konfiguration von Hardware und Software durch unsere IT-Spezialisten; ausserdem erstellen wir Com-puternetzanlagen, Gerätesteuerungen etc.

• Planung und Realisierung von Telekommunikationseinrichtungen (analog, ISDN, xDSL für Privat- und Geschäfts-kunden sowie Internet über Kabelfernseh-Leitungen etc.) und Telefonanlagen

• Elektroplanungen, Energieberatung und Sicherheitskontrollen• Wartung und Reparatur von elektrischen Anlagen und Geräten; zusätzlich Erledigung von Reparaturen an Elektro-

geräten in den firmeneigenen Werkstätten• Praktische Produktauswahl und rascher Bestellservice in den drei Elektroshops in Lauterbrunnen, Mürren und

Wengen; in den Bereichen Haushalt- und Küchengeräte, Bodenpflegegeräte, Haar- und Körperpflegegeräte,Beleuchtungskörper, Batterien, Kabel, Adapter etc.

EWL Zusatzdienstleistungen

• Gravurservice für Sonnerie- und Briefkastenschilder, Schlüsselanhänger, Parkplatzbeschriftungen etc.• Schlossereiarbeiten (individuelle Kundenaufträge nach Mass)• Wartungs- und Servicearbeiten an Elektrofahrzeugen, Beratung, Unterstützung bei der Beschaffung sowie Ver-

kauf von Elektrofahrzeugen• Kopier-, Binde-, Falt-, Einpack- und Laminierservice, Farbdrucke, CAD-Plots und LCD-Projektor-Vermietung

(Beamer)• Vermietung verschiedener anderer Maschinen und Geräte (beispielsweise Hubarbeitsbühne)

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IN DER REGION – FÜR DIE REGION

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1.3 Organe der Gesellschaft (per 31.12.2012)

1.3.1 Verwaltungsrat seit **

Brunner-Zumbrunn Walter, Niederimatten, 3826 Gimmelwald 2004 / 2004

Fuchs-von Allmen Ruth, Weid, 3822 Lauterbrunnen 2012 / 2012

Gertsch Therese, Chalet Tschuggen, 3823 Wengen Vize-Präsidentin 2008 / 2012

Graf-Franke Ulrich, Witimatte, 3822 Lauterbrunnen 2008 / 2008

von Allmen-Christen Johann, am Leniacher, 3825 Mürren Präsident 2004 / 2010

1.3.2 Revisionsstelle

Brunner Irène, Chalet Derby, 3823 Wengen Interne Kontrollstelle 2011 / 2011Brunner Priska, Jungfrau Garage, 3822 Lauterbrunnen Interne Kontrollstelle 2010 / 2010

Ernst & Young AG, Postfach, 3001 Bern gesetzliche Revisionsstelle 1993 / 1993Schwab-Gatschet Andreas, Ernst & Young AG, Postfach, 3001 Bern Leitender Revisor 2009 / 2009

1.4 Das Führungsteam

Aeschbacher Beat, Parkstrasse 25, 3800 Matten b. Interlaken Elektro/GS Lauterbrunnen 2006 / 2010

Amacher Daniela, Witimatte, 3822 Lauterbrunnen Administration 2009 / 2010

Binder Daniel, Chalet Erika, 3823 Wengen Elektro/GS Wengen 2011 / 2012

Gertsch Martin, Sandbach, 3824 Stechelberg Produktion 1989 / 2010

Guntern Karl, im Stechelberg, 3824 Stechelberg Energie 1985 / 2010

Guntern Marianne, Sandbach, 3824 Stechelberg Administration * 1998 / 2010

Heiniger Urs, Chalet Cécile, 3825 Mürren Elektro/GS Mürren 1997 / 2010

Hubler Stefan, Gruebi, 3823 Wengen Marketing (Beschaffung/Vertrieb) 2008 / 2010

Huwiler Roger, Lärchenweg 5, 3800 Matten b. Interlaken Elektro/GS Lauterbrunnen 2010 / 2010

Leuthold René, Haus Schneehoren, Gruebi, 3823 Wengen Elektro/GS Wengen 1975 / 2010

Mattmann Anton, Lüüwi 12A, 3815 Gündlischwand Steuerung * 2000 / 2010

Oehrli Lorenz, Gässli, 3822 Lauterbrunnen Netze 1978 / 2006

Wälchli Peter, Chalet Andomi, Stocki 152C, 3822 Lauterbrunnen Geschäftsführer * 1994 / 1995

Wellenreiter Rolf, Hauptstrasse 261, 3855 Brienz Informatik 2006 / 2010

Widmer Thomas, Rain, 3822 Lauterbrunnen Netze (HIK/Messwesen) 1999 / 2010

* = Mitglied der Geschäftsleitung** = erste Jahreszahl: im EWL/VR seit / zweite Jahreszahl: in der aktuellen Funktion seit

GS = Geschäftsstelle

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2 Berichterstattungen

2.1 Bericht des Präsidenten

«Ein verändertes Umfeld stellt neue Anforderungen an die Steuerung der Ener-gieversorger. Die Rahmenbedingungen für die Energieversorgungsunternehmen (EVU)haben sich im vergangenen Jahrzehnt in Deutschland, Österreich und der Schweiz zumTeil grundlegend verändert: Die Stärkung des Wettbewerbs, die Entflechtung des Netz-betriebs von den wettbewerblichen Bereichen und die Einführung der Regulierung sindnur einige Stichworte in diesem Zusammenhang. Auch wenn sich die Veränderungsge-schwindigkeiten in den drei Ländern deutlich unterscheiden, so stehen alle EVU vor derHerausforderung, immer schneller Entscheidungen in einem sich weiter verändernden und zunehmend komplexerwerdenden Umfeld zu treffen. Entscheidungen, die sowohl die grundlegende Ausrichtung des Unternehmens alsauch deren operative Umsetzung in einzelnen Geschäftsbereichen betreffen können. Hier einige Beispiele:

• Auf welche Stufen der Wertschöpfungskette soll sich ein EVU konzentrieren?• In welchen Bereichen sind Kooperationen notwendig?• Welche Synergieeffekte ergeben sich im Rahmen einer konkreten Kooperationsoption?• Wie kann ein EVU seine Assets (Verteilanlagen/Infrastruktur) im Netzbereich optimal einsetzen, warten und erneu-

ern, um einerseits den Anforderungen der Regulierung gerecht zu werden und anderseits den gegebenen Hand-lungsspielraum zum wirtschaftlichen Vorteil des Unternehmens auszunutzen?»

Diese Erkenntnisse aus einer Studie der Ernst & Young AG haben uns im abgelaufenen Geschäftsjahr im Projekt«Strategieüberarbeitung 2012» stetig begleitet. Zu diesem Thema finden Sie im vorliegenden Geschäftsbericht wei-tere Informationen. Neben diesem Hauptthema haben wir uns an etlichen Verwaltungsratssitzungen mit weiterenGeschäften und Herausforderungen beschäftigt:

• die allfälligen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise,• die Entwicklung der Risiken (Risk-Management),• die Regeldichte im Zusammenhang mit der Strommarktliberalisierung,• das Kleinkraftwerk Sousbach,• der Wärmeverbund Wengen,• die Energiezentrale Alpines Sportzentrum Mürren,• die Biomasse Jungfrau AG,• und anderem mehr.

An der letztjährigen GV haben wir mit den Austritten von Bethli von Allmen-Eschler, Stechelberg, und Peter Laue-ner, Wengen, sowie der Neuwahl von Ruth Fuchs-von Allmen, Lauterbrunnen, die statutarische Verkleinerung desVR (Statutenanpassung an der GV im März 2010) im vorgegebenen Zeitrahmen umgesetzt und gleichzeitig die kon-tinuierliche Nachfolgeplanung aufgegleist. Der VR bedankt sich bei den ausgetretenen Personen an dieser Stellenochmals ganz herzlich für das Engagement und die gute Zusammenarbeit sowie nicht zuletzt für das kollegialeund gemütliche Miteinander. Wir hoffen, dass die positiven Erfahrungen und Erlebnisse während der langjährigenTätigkeit für das EWL überwogen haben und dass diese in guter Erinnerung behalten werden.

Verantwortungsvolle Ämter zu besetzen ist nicht einfach – geht es neben der Bereitschaft einer Person, diese Verantwortung überhaupt zu tragen, doch auch darum, die nötigen Anforderungen in ein bestehendes und funktio-nierendes Team einzubringen. Ruth Fuchs-von Allmen konnte sich rasch einarbeiten und hat sich gut in das Teamintegriert. Im Herbst besuchte der gesamte Verwaltungsrat ein Seminar, das auf die Behörden der Energiebrancheausgerichtet war. Das ergab nebst den zahlreichen Informationen der GL an den VR-Sitzungen oder von den Auditsder Ernst & Young AG bzw. der SQS einen weiteren und interessanten «Aussen-Eindruck» und unterstützt die Tätig-keiten im Rat.

Der Rat hat sich nach der GV neu konstituiert, so dass Therese Gertsch, Wengen, das Amt der Vizepräsidentin vonUeli Graf, Lauterbrunnen, übernommen hat, der aus beruflichen Gründen die Funktion zur Verfügung stellen wollte.

Am Personalausflug im März 2012 und am Personalinfoabend im August 2012 gab es für den VR eine gute Gele-genheit, sich auch mit den Mitarbeitern des EWL auszutauschen. So gibt es immer einige interessante Diskussio-nen und Gespräche. Die Stimmung war heiter und gelöst.

Johann von Allmen

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IN DER REGION – FÜR DIE REGION

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Bereits während dem Jahr konnten wir erfreuliche Entwicklungszahlen konstatieren. So durften wir trotz einem sehrheiklen wirtschaftlichen Umfeld einem guten Jahresabschluss entgegen sehen. Die Revisionsstelle bescheinigte unsin der Zwischenrevision erneut die gute Arbeit und Weitsicht, die im EWL praktiziert wird, und hat einmal mehr kei-ne Mängel festgestellt. Als Verwaltungsrat ist es beruhigend über Jahre hinweg keine Auflagen, sondern lediglichEmpfehlungen zur Kenntnis zu nehmen.

In diesem Sinne danke ich der Geschäftsleitung und allen Mitarbeitenden ganz herzlich. Ohne die Mitarbeitenden,die das ganze Jahr einen grossen Einsatz leisten, kann auch der VR kein Unternehmen führen. Ebenfalls ein Dankgilt meinen Ratskolleginnen und -kollegen für die gute und speditive Arbeit sowie das gute Arbeitsklima, in demauch der Humor nicht zu kurz kommt.

Johann von Allmen

2.2 Bericht des Geschäftsführers

Trotz anhaltender, sehr heikler Wirtschaftslage, meist pessimistischen, mindestens sehrzurückhaltenden Prognosen und enormen Umfeld-Veränderungen – insbesondere steigen-dem Druck in der Energiebranche – können wir wiederum ein erfolgreiches Kapitel in derüber hundertjährigen Geschichte unseres Unternehmens abschliessen.

Das ist auf eine enorme Leistung unserer Mitarbeitenden und der Führungscrew zurück-zuführen und ich bin dankbar und stolz, diesem Team vorzustehen.

Einmal mehr haben sich im vergangenen Jahr die Hiobsbotschaften überschlagen. Ekla-tante Staatsverschuldungen, schlingernde Branchen, schlechte Wirtschaftsmeldungenund nicht zuletzt steigende Arbeitslosenzahlen sind tagtäglich Themen in den Medien. Trotzdem gibt es nach wievor Wirtschaftsvertreter und Konzerne, die auf grundlegenden Werten und Wertehaltungen herum trampeln undoffensichtlich nicht in der Lage sind, andere Wege einzuschlagen. Im Gegenteil, es gibt immer wieder Unterneh-men, die es schaffen, den immensen Vertrauensverlust der vergangenen Monate und Jahre weiter zu treiben undschwer reparable Imageschäden in Kauf zu nehmen. Das alles, um dem ach so holden Gewinnstreben und demvom Börsenkurs getriebenen, egoistischen Verhalten weiterhin gerecht zu werden. Dieses kurzfristige und offen-sichtlich falsche Verhalten wird von den Medien sehr gerne aufgenommen. Ebenso werden Loblieder an eine nach-haltige Entwicklung, an die ethischen Werte und Wertehaltungen angestimmt, aber ändern tut sich wenig oder nichts.

Dabei ist es eine Tatsache, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU’s) weltweit eine zentrale volkswirtschaftli-che Rolle einnehmen. Davon ist in den Medien wenig bis nichts zu hören – auch die Branchenverbände richten ihrAugenmerk in der Berichterstattung meist auf die Grossen. KMU’s sind Keimzellen innovativer Marktleistungen, tra-gen als Arbeitgeber wesentlich zum Lebensstandard bei und sind starke und tragende Säulen der wirtschaftlichenEntwicklung. Diese Tatsache und diese positiven Nachrichten gehen ob den dauernden Negativmeldungen völligunter. Aber wie schon im letzten Geschäftsbericht erwähnt, sind es gerade die KMU’s, die eigenverantwortlich undmutig Jahr für Jahr an einem nachhaltigen Erfolg arbeiten, umsichtig in den Betrieb investieren und damit das Eigen-kapital als Basis für die Unabhängigkeit mindestens halten oder gar vermehren. Sie sind es, die eine gesellschaft-liche Verantwortung für das Unternehmen selbst, für die Mitarbeitenden, die Region und den Staat tragen. So istgerade im Berner Oberland immer wieder zu hören, dass es an Fachkräften mangelt. Das EWL beispielsweise suchtseit Jahren gut ausgebildete Mitarbeitende und vor allem auch Führungskräfte. Aber es ist enorm schwierig, neueFachkräfte zu finden und diese in unsere Region zu bringen. Klar, das Lohnniveau ist nicht vergleichbar mit denWirtschaftszentren, grösseren Städten und Agglomerationen. Ebenso wenig vergleichbar sind aber die Lebenshal-tungskosten, die Lebensqualität und andere materielle und immaterielle Werte, die zugunsten der peripheren Regio-nen sprechen. Offensichtlich sind es aber nur sehr wenige Arbeitskräfte, die sich diesen Überlegungen überhauptstellen – vielleicht ist der wirtschaftliche Druck nach wie vor zu tief und vor allem das soziale «Auffangnetz» zu gut,als dass sich Fachkräfte in periphere Regionen bewegen wollen.

Gemäss dem Bundesamt für Statistik wird die Schweizer Wirtschaft zu 99,6% (analog Kanton Bern) von KMU’sgetragen. Diese KMU’s beschäftigen 66,6% der Mitarbeitenden schweizweit und 84,7% im Kanton Bern. Im Fokusder Berichterstattungen und der politischen Vorstösse stehen somit primär die absolute Minderheit – was ist hierwohl falsch?

Peter Wälchli

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Ein wesentlicher Grund ist aus meiner Sicht die Tatsache, dass sich das Engagement der KMU-Vertreter auf dasUnternehmen fokussiert und nur wenige bereit sind, sich wirtschaftspolitisch zu engagieren. Oft fehlt es ganz ein-fach an der Kapazität jedes Einzelnen. Zudem ist die Belastung nicht zu unterschätzen und Lorbeeren holen kannman sich auch kaum – viel eher muss man sich vielen Dingen stellen, die als Politiker nur mühsam und langwierigzu korrigieren sind. So ganz anders im wirtschaftlichen Umfeld – hier kann eine Führungsperson in der Regel direktEinfluss nehmen.

Mit der steigenden Regeldichte in der Wirtschaft und der politischen Unberechenbarkeit – insbesondere auch in derEnergiebranche – nimmt der direkte Einfluss und der Freiraum in der Privatwirtschaft stetig ab und auf der anderenSeite der Aufwand an «nicht wertschöpfenden» Aufgaben stetig zu. Diese Tatsache bekommen insbesondere ebendie KMU‘s zu spüren. Die Kapazitäten der KMU’s sind beschränkt und sollten primär auf das unternehmerischeKnow-how ausgerichtet werden können. Verschlimmert wird diese Situation dann auch noch damit, dass sich dieKMU‘s gegenüber den Grossen behaupten müssen und nicht selten unter Druck geraten. Beispiele dafür gibt esgenug – auch in unserer Region und in unserer Branche.

Nichts desto trotz werden wir uns weiterhin bemühen, unsere Kräfte für das Unternehmen EWL und für die Regioneinzusetzen. Wir pflegen die Genossenschaftsphilosophie – wir helfen uns selber; unsere Genossenschaft ist tra-ditionellerweise ein erprobtes Gefäss für die Selbsthilfe und bietet Schutz gegen unerwünschte Einflussnahmen.Wir halten an unserer Rechtsform fest; wir unterliegen nicht dem extremen Gewinnstreben (Shareholder-Value). ImVordergrund stehen die Erhaltung des Unternehmens sowie der Arbeits- und Ausbildungsplätze. Wir wollen undmüssen einen Gewinn erwirtschaften, um die anlageintensive Infrastruktur (Produktions- und Verteilanlagen,Geschäftshäuser) und die umfassenden Ressourcen (Personal, Werkzeuge, Betriebseinrichtungen, Fahrzeuge) zufinanzieren.

Wir erbringen in der Region eine hohe Wertschöpfung (eines der grössten KMU’s in der Region, Arbeits- und Aus-bildungsplätze, Berücksichtigung von Kunden, hohes Investitionsvolumen vor Ort, Beiträge an die öffentliche Handund Tourismusorganisationen, Steuern/TFA, Vergabungen, Unterstützung von Anlässen/Vereinen, Sponsoring, etc.).Wir schaffen Werte – diese können wir aber nur erbringen, wenn wir in der Region erfolgreich wirtschaften.

Wir leben in der Region und für die Region – wir engagieren uns in der Region. Wo möglich und sinnvoll suchenwir die Zusammenarbeit mit Dritten – aber nur, wenn wir als vollwertiger Partner wahrgenommen und fair behan-delt werden.

In diesem Sinne werden wir weiterhin versuchen, in unserem direkten Umfeld die nötige Verantwortung zu tragen,die Herausforderungen in unserem Wirkungskreis anzugehen und einer nachhaltig erfolgreichen Lösung zuzufüh-ren, ohne uns durch die überwältigende Komplexität globaler Probleme abhalten zu lassen. Garant dafür ist wiebereits eingangs meiner Berichterstattung erwähnt, die tolle Mitarbeiterschaft und das Führungsteam.

Ich danke an dieser Stelle meinem Führungsteam und den Mitarbeitenden ganz herzlich für den super Einsatz!

Abschliessend will ich aber nicht vergessen, auch all unseren Kunden, unseren Geschäftspartnern und unseremVerwaltungsrat ganz herzlich für die verantwortungsvolle und anhaltende Zusammenarbeit zugunsten unserer Regionzu danken.

Ich freue mich und bin stolz, mit dem ganzen Team weiterhin für eine nachhaltige Entwicklung unseres Unterneh-mens und unserer Region einstehen zu können.

Peter Wälchli

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2012 – Das Internationale Jahr der Genossenschaften

Die UNO hat am 18. Dezember 2009 das Jahr 2012 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften (IYC2012)erklärt, um auf die weltweite Bedeutung von Genossenschaften aufmerksam zu machen und ihre Rolle für die wirt-schaftliche und soziale Entwicklung vieler Länder zu betonen.

Lange wurden Genossenschaften als rückständig belächelt – nun erleben sie einen neuen Popularitätsboom. Gegen-über einer AG haben sie viele Vorteile (langfristiger wirtschaftlicher Erfolg, regionale Strukturen, Kundennähe, ver-antwortungsbewusster Umgang mit Risiken, Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung…) und gemäss derUNO können sie sogar die Armut auf der Welt verringern.

Das EWL pflegt diese Rechtsform seit über 100 Jahren und ist gut damit gefahren. Ein Zeichen des grossen(Grund-) Vertrauens, das die Genossenschaften generell geniessen, sind in unserem Fall auch die rund 550 Genos-senschafter aus der Talschaft mit einem Genossenschaftskapital von knapp CHF 2’500’000.00. Diese genossen-schaftliche Verankerung wollen wir weiterhin pflegen.

Auch wenn in globalisierten Märkten oft andere Rechtsformen hoch stilisiert und Genossenschaften nicht seltenbelächelt wurden, hat in den letzten Jahren – wohl nicht zuletzt infolge der wirtschaftlichen Wirren – die Genossen-schaft wieder eine ganz andere Bedeutung erhalten.

Das ist aus unserer Sicht auch gut so, denn unsere Rechtsform ist traditionellerweise ein erprobtes Gefäss für dieSelbsthilfe – sie ist eine urdemokratische Unternehmensform und geniesst in der Schweiz ein grosses Vertrauen,das nur von Familien-AG‘s noch leicht übertroffen wird.

Die Genossenschaften handeln wirtschaftlich nachhaltig und sind nicht auf den kurzfristigen Profit aus; die langfri-stige Verlässlichkeit, die regionale Verankerung, die Solidarität, die Geschäftskonditionen und die demokratischeMitbestimmung sind Werte und Vorteile, die erstmals in einer breit angelegten Genossenschafts-Umfrage aufge-nommen worden sind.

Die Grundprinzipien dieser Rechtsform – Selbsthilfe, Selbstverwaltung, Selbstkontrolle, Selbstverantwortung – stel-len gerade in der gegenwärtig herausfordernden Wirtschaftslage und der sich rasant verändernden Gesellschafteinen verlässlichen Wert dar. Deshalb sind Genossenschaften auch im 21. Jahrhundert wertbasierte Zukunftsunter-nehmen.

Das EWL ist eine von knapp 10’000 Genossenschaften in der Schweiz und Teil von einer Rechtsform-Familie mitbekannten Unternehmen wie Die Mobiliar, FENACO/Landi, Raiffeisen, Migros, Coop, Volg, Mobility etc.

Nicht zuletzt die erwähnten Werte haben auch im letzten Jahr dazu beigetragen, dass wir auf ein weiteres erfolg-reiches Geschäftsjahr zurückblicken können.

Als eines der grössten KMU’s der Region sind wir uns unserervolkswirtschaftlichen und sozialen Verantwortung bewusst. ImVordergrund stehen die Erhaltung des Unternehmens und derArbeits- und Ausbildungsplätze. Zweck unseres Unternehmensist es, zufriedene Kunden und Genossenschafter zu schaffen(nicht maximale Gewinne für Kapitalgeber und Manager) – ver-traut, verlässlich und verankert.

Wir sind uns auch der Wichtigkeit des Tourismus für unsereRegion bewusst und helfen mit, das (Kultur-) Angebot für dieTalschaft bzw. den Tourismus zu fördern (Unterstützung vonMenschen, Anlässen und Infrastruktur). Ebenso unterstützen wiraktiv die Öffentlichkeitsarbeit durch die Zur-Verfügung-Stellungvon Personal und/oder Material soweit die Unternehmenstä-tigkeit nicht allzu stark beeinträchtigt wird. Das EWL will Wer-te schaffen und der Region Nutzen bringen.

Liliane Falk / Peter WälchliLogo: International Year of Cooperatives

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2.3 Leistungsbericht allgemein

2.3.1 Von der Strategie 2010+ zur Strategie 2016+ (Überarbeitung Strategiepapier)

In den Jahren 2009 und 2010 wurde das bisherige Strategiepapier überprüft und kritisch hinter-fragt; ein Handlungsbedarf drängte sich vor allem infolge Veränderungen bei den personellenRessourcen im Bereich Aufbau- und Ablauforganisation auf (Projekt «Unternehmensentwicklung2015»). Einerseits mussten die Aufgaben, Verantwortungen und Kompetenzen sowie die Schnitt-stellen angepasst werden und anderseits ging es auch darum, die Führungsverantwortung – ins-besondere auch im GL-Bereich – auf mehrere Schultern zu verteilen.

Die übrigen, sich anzeigenden Anpassungen und Massnahmen infolge der Umfeld- und Markt-veränderungen sowie den Schlüssen aus den Risk-Management-Unterlagen konnten noch etwashinausgezögert werden. Der Tagesbetrieb funktionierte mehrheitlich gut bis sehr gut und das bis-herige eigenentwickelte Führungs- und Organisationssystem (FOS) deckte die allermeisten Anfor-derungen ab.

Ab Oktober 2010 konnte die überarbeitete Aufbau- und Ablauforganisation schrittweise umge-setzt werden. Diese Arbeiten haben sich infolge der knappen personellen Ressourcen und demgut bis sehr gut laufenden Tagesgeschäft bis Mitte des abgelaufenen Geschäftsjahres hingezo-gen. Die Realisierung und Umsetzung des vollumfänglich angepassten Führungs- und Organi-sationssystems in Sichtweite (Integration Tagesbetrieb), wurde das Projekt «Strategieüberarbei-tung 2012» schwergewichtig im April 2012 in Angriff genommen.

In der ersten Phase erfolgte eine breit angelegte Analyse unseres Umfeldes, des Marktes undvor allem auch der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken unseres Unternehmens. In einerzweiten Phase erfolgte eine grobe Gegenüberstellung der bisherigen Vorgaben zu den ausgear-beiteten Konsequenzen/Massnahmen aus der Analysephase. Weiter erfolgte eine erste grobeZusammenfassung für die nächsten Jahre (Fazite aus Analysephase). Wenige Sofortmassnah-men wurden definiert und die Strategischen Erfolgspositionen sowie die Geschäftsfelder undMarkträume wurden kritisch hinterfragt.

In der dritten Phase wurde die bisherige Strategie (IST) den neuen Erkenntnissen und Erwartun-gen (SOLL) gegenübergestellt und parallel dazu das neue Strategiepapier 2016+ erarbeitet.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass wir auf Kurs sind und Anpassungen ledig-lich in speziellen Bereichen nötig sind. Wir halten an unseren Kernkompetenzen – Energie undElektro – fest und wollen die langfristige Erhaltung des Unternehmens sowie der Arbeits- undAusbildungsplätze sicherstellen:• Wir sind der Dienstleister für Energie, Elektro und «verwandte» Dienstleistungen in der Region

– kompetent, qualitätsbewusst, fair und zuverlässig. Ein Unternehmen – viele Leistungen.• Wir bauen auf langfristige Kundenbeziehungen und gewährleisten Sicherheit und Qualität rund

um unser Fachgebiet. Wir wollen einen zufriedenen Kunden; der Nutzen für Kunden ist derHauptzweck unseres Unternehmens.

• Wir pflegen das genossenschaftliche Gedankengut (Wertehaltung), engagieren uns und erbrin-gen eine hohe, nachhaltige Wertschöpfung für die Region.

2.3.2 Generalversammlung

Rund 120 Personen, davon 77 Genossenschafterinnen und Genossenschafter und 13 Ver -tretungen (Vollmachten) besuchten die Generalversammlung der EWL Genossenschaft am28. März 2012 im Gemeindesaal Hohsteg in Lauterbrunnen.

Alle Punkte der Traktandenliste wurden diskussionslos und ohne Gegenstimmen angenommen.Ruth Fuchs-von Allmen, Lauterbrunnen, ist als neues Mitglied des Verwaltungsrates für eineAmtsdauer von vier Jahren gewählt worden. Wir gratulieren Ruth Fuchs-von Allmen ganz herz-lich und wünschen ihr viel Freude in der neuen Funktion. Sie löst Elisabeth von Allmen-Eschler,Stechelberg, und Peter Lauener, Wengen, ab. An dieser Stelle danken wir Elisabeth von Allmen-Eschler und Peter Lauener ganz herzlich für die langjährige Mitarbeit und wünschen ihnen fürdie Zukunft alles Gute.

Anita Brunner

Peter Wälchli

Liliane Falk

Anton Mattmann

Dina Feuz

Lukas Graf

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2.3.3 Marketing und speziell erwähnenswerte Auftritte

82. Internationale Lauberhornrennen, WengenVom 13. bis 15. Januar 2012 stand der Skiweltcup im Zeichen der 82. Lauberhornab-fahrt sowie des Lauberhornslaloms in Wengen. Am ganzen Wochenende pilgerten rund66’000 Skifans nach Wengen. Damit wurde der Zuschauerrekord aus dem Vorjahr einweiteres Mal überboten. Zusätzlich zu den Fans, die live vor Ort waren, verfolgten1’062’000 Menschen das Skispektakel von zu Hause aus an ihrem TV-Gerät. Die Lau-berhornrennen sind nicht nur wegen den spektakulären und schnellen Rennen etwasbesonderes, sondern auch wegen der grossartigen Atmosphäre rund um das Rennge-schehen.

Wir sind stolz, einen in unserer Region stattfindenden Grossanlass mit Frondienstenunserer Mitarbeiter und weiteren Leistungen zu unterstützen, um gewisse Angebote rundum die Rennen erst möglich zu machen. Ausserdem ist zu erwähnen, dass René Leuthold, Leiter Geschäftsstelle Wengen, aktiv bei der Organisation der Lauberhorn -rennen mithilft und auch dort einen Beitrag leistet.

Internationale Inferno-Skirennen, MürrenDie Inferno-Skirennen fanden vom 18. bis 21. Januar 2012 statt. An der längsten Abfahrt der Welt, welche wegen70 cm Neuschnee und Lawinengefahr nur vom Allmendhubel bis nach Lauterbrunnen führte, nahmen 1’554 Fahrerund Fahrerinnen teil.

Das EWL ist ein «Infernofreund» und unterstützt den Anlass seit Jahren mit einem jährlichen Sponsoring-Beitragund verschiedenen Installationsarbeiten vor und während dem Anlass.

Besuch des südkoreanischen TV-Senders in WengenAm 22. Februar 2012 wurde die Geschäftsstelle Wengen voneinem Team des südkoreanischen TV-Senders SBS TVbesucht. Die Koreaner, welche sich hauptsächlich für dieElektrofahrzeuge der GS Wengen interessierten, filmten dieArbeitsräume in Wengen, die Arbeit an den Elektrofahrzeugenund vieles mehr. Ausserdem wurde auch ein Interview mit demLeiter der GS Wengen, René Leuthold, aufgezeichnet. DenAuslandsreport von SBS TV haben in Südkorea ca. 40 Millio-nen Menschen an ihren Bildschirmen verfolgt.

Wir freuen uns, einen kleinen Teil zum positiven Erscheinungs-bild der Schweiz in Südkorea beisteuern zu können.

Whitestyle Open, MürrenDas 6. Whitestyle Open, 9. bis 11. März 2012, in Mürren konnte in allen Kategorieneinen Teilnehmer-Rekord verbuchen. Insgesamt 48 Fahrer gingen am Freeski- undSnowboardcontest an den Start.

Auch am diesjährigen Contest bot das Whitestyle Open für Wintersportfans nochweitere Aktivangebote. Bei den Freeride-Sessions erkundeten Freeride-Fans amSamstag und Sonntag gemeinsam mit Freeride-Profis und Bergführern – welcheTipps in Sachen Lawinenkunde gaben – das weitläufige und vielseitige Schilthorn-gebiet. Die Schneeverhältnisse dafür waren optimal. Beim Freeski- und Snowboard-test konnten Freestyler die neuesten Modelle renommierter Hersteller gleich auf derPiste testen. Zum gebührenden Abschluss feierten alle Besucher (ein Mix aus Jungund Alt, von weither angereist und Einheimischen, Touristen und Sponsoren) und Teil-nehmer zusammen an der Afterparty im Sportzentrum. Das EWL unterstützt den Free-ski-Anlass in Mürren mit einem Sponsoring-Beitrag und Material.

Didier Cuche auf der Lauber-horn-Abfahrt

Christian Bieri am Whitestyle Open

Die TV-Crew bei der Arbeit

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Curling Sommer Cup, Unihockey Turnier Wildhäri und Curling Cup MürrenAuch in diesem Jahr nahmen wieder etliche Mitarbeitende an verschiedenen Sportanlässen teil, welche auch vomEWL unterstützt wurden. Besonders zu erwähnen ist die Leistung der EWL-Curler am Curling Sommer Cup in Wen-gen. Das Blitzableiter-Team mit Stefan Lüscher, Skip, Mario Leonini, Max Grädel und Michael Trolliet gewann dasTurnier souverän mit 3 Punkten Vorsprung. Wir gratulieren dem Blitzableiter-Team ganz herzlich zu diesem Erfolg.

Inferno TriathlonBereits zum 11. Mal durfte das EWL mit dem EWL-Power-Team an den Start des Inferno Triathlons gehen und daswie im letzten Jahr bei strahlendem Sonnenschein und heissen Temperaturen. Unsere Schwimmerin Stefanie Schmidstartete Punkt 06.30 Uhr im 21°C warmen Thunersee und schwamm eine hervorragende Zeit von genau 56.00 Minu-ten. Das Team war nach dieser Zeit auf dem 69. Rang.

Walter Brunner startete nach dem Wechsel in Oberhofen mit seinem Roadbike auf die längste Etappe, die 97 kmlange Strecke nach Grindelwald. Walo benötigte für diese Strecke, die über den Beatenberg und über die GrosseScheidegg führte, eine Zeit von 4:45.02.

In Grindelwald erfolgte der schnelle Wechselzu Teamkollege Michael Schmutz. Dieserstartete mit dem Mountainbike von Grindel-wald über die Kleine Scheidegg nach Ste-chelberg. Trotz Sturz auf der Wengernalpbenötigte Michael für diese Strecke lediglicheine Zeit von nur 1:59.06.

Doch im Stechelberg war der Inferno Triath-lon noch nicht vorbei, es folgten noch 17 kmBerglauf nach Mürren. Diesen absolvierteAntti Peltonen in einer Fabel-Zeit von 1:25.30was die 8. beste Laufzeit bedeutete. DasEWL-Power-Team erreichte den hervorra-genden 74. Platz mit einer Gesamtzeit von9:05.39.

Das EWL gratuliert dem EWL-Power-Teamzu seiner sportlichen Höchstleistung.

Der Inferno Triathlon wird vom EWL als B-Sponsor seit vielen Jahren tatkräftig unter-stützt.

Jungfrau MarathonAm 8. September 2012 feierte der Jungfrau Marathon sein 20-jähriges Jubiläum. Bei wunderschönem und extremheissem Wetter starteten über 4‘000 Läufer und Läuferinnen, um die 42 km lange Stecke zu bezwingen. Nicht ganzalle von ihnen schafften es auch bis ins Ziel auf der Kleinen Scheidegg.

Das EWL unterstützt den Jungfrau Marathon seit vielen Jahren. Die Beschallungsanlagen in Lauterbrunnen undWengen wurden mit der Unterstützung unserer Elektroinstallateur-Lernenden erstellt.

Weihnachtsmarkt (KMU Lauterbrunnen)Am Weihnachtsmarkt 2012 lag nach zwei Jahren wieder einmal die weisse Schneepracht auf den Dächern und derStrasse. Dies freute natürlich gross und klein. Das EWL bot auch dieses Jahr viele Produkte, passend zur Weih -nachtszeit, an seinem Verkaufsstand an. Das EWL-Personal verwöhnte die Besucher mit heissem, alkoholfreiemPunch und Süssgebäck.

Nach dem Zusammenräumen der Verkaufsstände trafen sich die Helfer des EWL zum gemütlichen Beisammenseinund genossen den restlichen Abend mit einem köstlichen Abendessen.

Das EWL-Power-Team (v.l.n.r.): Stefanie Schmid (Schwimmen), Walter Brunner(Roadbike), Michael Schmutz (Mountainbike) und Antti Peltonen (Berglauf)

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IN DER REGION – FÜR DIE REGION

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Neuer Webauftritt www.ewl.chTerminiert auf Ende Dezember 2012 wurde unsere Partner-Website mit der 1to1 energy aufgelöst. Folgedessenhaben wir bereits im Sommer, zusammen mit dem Atelier für visuelle Kunst – afvk, aus Hünibach, begonnen un sereneue Website zu erstellen. Pünktlich auf den geplanten Termin wurde die moderne und übersichtliche neue Websi-te aufgeschaltet. Schauen Sie rein: www.ewl.ch!

2.3.4 Strom

StrompreiseDie jeweils ab 1. Oktober gültigen Strompreise werden durch umfangreiche, jährlich wiederkeh-rende Berechnungen bestimmt. Die diesjährigen Berechnungen, die in den Sommermonaten imRahmen der aktuellen gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben durchgeführt wurden, konntenmit einem erfreulichen Resultat abgeschlossen werden. Die Strompreise bleiben stabil be -ziehungsweise sinken sogar leicht.

Der Strompreis setzt sich auch weiterhin aus den Teilen Energie, Netznutzung und gesetzlicheAbgaben zusammen. Die bisherigen Preise für die Energie bleiben wegen unveränderter Kostender eigenen Stromproduktion und gleichbleibenden Einkaufspreisen bei unserem Vorlieferantenstabil.

Die Preise unseres Vorlieferanten für die Nutzung seines Netzes und die Kosten unseres Netzes verändern sich 2013nicht. Sie bestimmen den Netznutzungspreis, zusammen mit dem national festgelegten Preis für die Systemdienst-leistungen. Weil dieser sinkt, verringert sich der durchschnittliche Netznutzungspreis um zirka 1%. Die Abgabe andie Gemeinde und der Zuschlag für die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV), in dem die Abgabe für denSchutz der Gewässer und Fische (SGF) enthalten ist, bleiben unverändert.

Insgesamt wird die Reduktion des Strompreises im Versorgungsgebiet für das Hydrojahr 2012/2013 zirka 0.6%betragen. Weitere Informationen zu unseren Strompreisen finden Sie unter www.ewl.ch.

StrombeschaffungDie in den eigenen Anlagen produzierte Energie wird so weit wie möglich zur Deckung der Stromnachfrage im eige-nen Netzgebiet verwendet. Reicht die eigene Produktion für die Deckung der Nachfrage nicht aus, muss die feh-lende Menge bei einem externen Lieferanten beschafft werden. Die Lieferungen bestehen aus Bandlieferungen, beidenen eine konstante Leistung geliefert wird sowieaus Teillieferungen, mit denen die offene Differenz zurinsgesamt benötigten Menge je nach Verbraucher-charakteristik abgedeckt wird. Die Lieferungen sinddurch Einzelverträge geregelt.

Der Ende 2012 auslaufende Vertrag über die Lieferungvon Bandenergie wurde bereits 2011 durch einenNachfolgevertrag für die Jahre 2013 und 2014 abge-löst. Da Ende 2013 auch der Vertrag für die übrige Lie-ferung ausläuft, wurden im Sommer Angebote vonverschiedenen Lieferanten für die Jahre 2014 und2015 eingeholt. Der ausführliche Angebotsvergleich,unter Einbezug umfassender Kriterien zeigte zwar,dass die Angebote vergleichbar und konkurrenzfähigwaren, brachte aber insgesamt trotzdem kein befrie-digendes Ergebnis. Nach erneuten ausgiebigenGesprächen mit dem bisherigen Lieferanten (BKWFMB Energie AG) konnte im Spätherbst eine Einigungzu guten, marktgerechten Bedingungen erzielt wer-den. Damit ist die Strombeschaffung des EWL bis zurvoraussichtlichen vollen Öffnung des Strommarktesgesichert.

Stefan Hubler

Michael Huggler und Markus Oehrli bei Arbeitenan einer Freileitung

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2.3.5 Personelles

Verwaltungsrat (VR)Nach Erreichen der vollen Amtszeit wurde Peter Laue-ner, Wengen, an der letzten Generalversammlung (GV)verabschiedet. Mit seinem Ausscheiden wird die sta-tutarische Reduktion der Mitgliederzahl des Verwal-tungsrats erreicht.

Elisabeth von Allmen-Eschler, Stechelberg, hat sich imZuge der kontinuierlichen Nachfolgeplanung nichtmehr zur Wiederwahl zur Verfügung gestellt. Als Nach-folgerin wurde Ruth Fuchs-von Allmen, Lauterbrunnen,

als neues Mitglied für eine Amtsperiode von vier Jahren in den VR gewählt.

Johann von Allmen wurde einstimmig als Verwaltungsratspräsident füreine weitere Amtsperiode von vier Jahren wiedergewählt.

Weiterbildungskurse machen auch vor dem Verwaltungsrat nicht halt. Ausdiesem Grund besuchte der VR am 6. September 2012 einen Youtility-Kurs «Einführung in die Stromwelt» im Stade de Suisse in Bern. Der VRerlebte einen interessanten und intensiven Kurstag in Bern.

RevisionsstelleDie Firma Ernst & Young AG, Bern, mit Herr Andreas Schwab-Gatschet als leitendem Revisor, wurde an der GV fürein weiteres Jahr als gesetzliche Revisionsstelle bestätigt.

PersonalIm Januar 2012 konnten wir Dominic Wälchli, Lauterbrunnen, als Mitarbeiter der Organisations -einheiten (OE) Administration und Marketing einstellen. Er arbeitete in einer befristeten Anstel-lung bis Ende Juli im EWL in Lauterbrunnen.

Stefan von Allmen, Interlaken, verliess uns Ende April, um bei einem anderen Unternehmen imBerner Oberland weitere Berufserfahrungen zu sammeln.

Peter Koller, Lauterbrunnen, ist Ende April pensioniert worden. Er hilft uns in einer stundenwei-sen Teilzeitanstellung in der Geschäftsstelle (GS) Wengen weiter aus.

Rolf Brunner, Wengen, hat sich per Ende Juni vorzeitig pensionieren lassen. Er steht uns aberstundenweise weiter in der OE Informatik zur Verfügung.

Mario Leonini, Wengen, verliess uns per Ende Juli, um die BMS zu besuchen. Auch Mario Leo-nini arbeitet weiter stundenweise in seinen Semesterferien in der GS Wengen.

Karin Amacher, Lausanne, hat uns Ende Juni verlassen und ist nach Malta umgezogen. Sie setztdort ihr Studium fort.

Thomas Rubin, Lauterbrunnen, löste Ende Juni seinen Vertrag in der OE Netze auf, um fortan inseinem Traumberuf als Lastwagenchauffeur zu arbeiten.

Ende Juli verzeichneten wir folgende Lehrstellenwechsel: • Anita Brunner, Lauterbrunnen, schloss ihre Lehre als Kauffrau erfolgreich ab. Sie arbeitete bis

Ende November als Vertretung von Daniela Amacher in der OE Administration und wechsel-te anschliessend in die OE Informatik. Sie absolviert momentan eine Weiterbildung zur IT-Sup-porterin.

• Niklaus Fahrni, Unterseen, beendete seine Lehre als Montageelektriker mit Erfolg. Er wird inder GS Mürren weiter beschäftigt.

• Tobias Gerber, Lauterbrunnen, schloss seine Lehre als Montageelektriker erfolgreich ab. Erabsolviert in der GS Wengen während den nächsten zwei Jahren die Zusatzlehre als Elektro-installateur.

Hinten v.l.n.r. Johann von Allmen, Ulrich GrafVorne v.l.n.r. Therese Gertsch, Ruth Fuchs,

Walter Brunner

Marianne Guntern

Dominic Wälchli

ChristophHofstetter

MartinaZurschmiede

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• Michael Huggler, Lauterbrunnen, schloss seine Lehre als Netzelektriker erfolgreich ab. Er warbis Ende Oktober im EWL tätig und besucht seit November die Rekrutenschule.

• Christoph Hofstetter, Interlaken, startete seine Lehre als Elektroinstallateur in der GS Lauter-brunnen.

• Martina Zurschmiede, Lauterbrunnen, begann ihre Lehre als Kauffrau in der OE Administra-tion in Lauterbrunnen.

Johnny Amberg, Wengen, wurde anfangs August 2012 als Informatiker eingestellt.

Marco Feller, Bönigen, verliess uns Ende September, um in einem anderen Informatik-Unterneh-men weitere Berufserfahrungen zu sammeln.

Katja Seematter, Gündlischwand, löste Ende Oktober ihren Vertrag in der GS Wengen auf. Siewill nach ihrer Lehrzeit und der Anstellung im EWL andernorts weitere Berufserfahrungen sam-meln.

Im Oktober startete Daniela Bühler, Wengen, in der GS Wengen als Kaufmännische Sachbear-beiterin.

Sandro Zwicky, Wengen, konnten wir im Oktober als Elektroinstallateur wieder in der GS Wen-gen begrüssen. Er absolvierte bereits seine Lehre im EWL.

Daniela Amacher genoss im 2012 eine Auszeit und bereiste von April bis November die ganzeWelt. Seit anfangs Dezember arbeitet sie wieder in der OE Administration.

Michael Trolliet, Matten, löste Ende Dezember 2012 seinen Vertrag in der GS Wengen auf, umin einem anderen Unternehmen in der Region weitere Berufserfahrungen zu sammeln

Jubiläen5 Jahre von Allmen Stefan Elektro / GS Mürren

Möller Daniel Elektro / GS WengenLüscher Stephan Elektro / GS Wengen

10 Jahre Megert Daniel Energie / Netze

15 Jahre Heiniger Urs Elektro / GS Mürren

20 Jahre Schild Thomas Elektro / GS Wengen

25 Jahre Gabert Hans-Joachim Elektro / GS Lauterbrunnen

Wir gratulieren an dieser Stelle nochmals ganz herzlich und danken für die langjährige Treue!

Ausbildungs-/InformationswesenAuch im vergangenen Geschäftsjahr wurden wieder über CHF 60‘000.00 für Aus- und Weiterbildungen aufgewen-det. Wir haben zudem etliche interne Aufwände auf uns genommen. In der heutigen schnelllebigen Zeit ist es enormwichtig, unsere Mitarbeitenden mit Schulungen und Weiterbildungen auf die Veränderungen einzustellen.

Wir freuen uns ausserordentlich, dass durch diese Aus- und Weiterbildungen schöne Erfolge erzielt werden konn-ten. An dieser Stelle gratulieren wir folgenden Personen noch einmal ganz herzlich:

• Anita Brunner, Lauterbrunnen, konnte ihre dreijährige Lehre als Kauffrau erfolgreich abschliessen.• Niklaus Fahrni, Unterseen, schloss seine Lehre als Montageelektriker mit der besten Schlussnote im Berner Ober-

land ab.• Tobias Gerber, Lauterbrunnen, konnte seine Lehre als Montageelektriker nach dreijähriger Lehrzeit mit Erfolg

abschliessen.• Michael Huggler, Lauterbrunnen, schloss seine Lehre als Netzelektriker mit einer erfolgreichen Prüfung ab.• Karin Amacher, Lausanne, hat die Prüfung als «ITIL Foundation Examination» (Zertifikat für Spezialisierung in der

Informatik-Branche) erfolgreich bestanden sowie den Bachelor-Titel für Informatik erworben.

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Johnny Amberg

Daniela Bühler

Sandro Zwicky

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• Daniel Megert, Wilderswil, und Markus Oehrli, Lauterbrunnen, haben beide die Weiterbildung zu Leitenden Netz-monteuren VSE mit erfolgreicher Prüfung abgeschlossen.

• Dina Feuz, Lütschental, konnte das Diplom für Informatik-Anwender ll SIZ nach erfolgreich bestandener Prüfungentgegennehmen.

Anlässe

Personal-JahreshöckDer Jahreshöck, welcher am 27. Januar 2012 statt-fand, ersetzt die Personalweihnacht. Da der Dezem-ber meist einer der stressigsten Monate in einemGeschäftsjahr ist, wurde durch eine Mitarbeiterumfra-ge entschieden, die Personalweihnacht erst im Janu-ar durchzuführen.

Peter Wälchli informierte beim Apéro kurz über dasvergangene Geschäftsjahr, machte einen Ausblick aufdas neue Jahr und dann konnte auch schon zumgemütlichen Teil mit einem köstlichen Nachtessenübergegangen werden. Zum Schluss durfte jeder Mit-arbeitende nachträglich ein kleines Weihnachtsprä-sent nach Hause nehmen.

Personalausflug 2012Ende März wurde in einem Lehrlingsprojekt der Personalausflug organi-siert. Im Jahr des 100-jährigen Jubiläums der Jungfraubahnen, führte unsder Personalausflug auf das Jungfraujoch Top of Europe, die höchstgele-gene Bahnstation Europas. Nach dem Welcome Prosecco hatten wir dieMöglichkeit, an einer technischen Führung teilzunehmen oder das Jung-fraujoch selbstständig zu erkunden. Im Anschluss an die Führung bega-ben wir uns gemeinsam in den Essigkeller, wo wir speziellen, im Felsen-keller gelagerten, Essig degustieren durften und uns ein vorzügliches Apéro spendiert wurde. Gutgelaunt nahmen wir das Mittagessen imRestaurant Bollywood zu uns und genossen das gemütliche Beisammen-sein.

Nachdem einige die Café Bar, den Eispalast, die Sphinxterrasse und ande-re Attraktivitäten besucht hatten, begaben wir uns müde und geschafft,aber doch glücklich, auf die Rückreise.

PersonalinfoabendDer Infoabend fand dieses Jahr Ende August in derZentrale Stechelberg statt. Alle Mitarbeitenden desEWL mit ihren Partnern sowie der Verwaltungsrat wur-den nach einem Informationsblock der Geschäftslei-tung zum Grillen und gemütlichen Beisammensein ein-geladen. Der Jahreshöck wurde mit Kaffee undSchwarzwäldertorte nach Hotel-Stechelberg-Rezeptabgerundet.

Anita Brunner und Marco Feller

Die EWL-Mitarbeitenden am Personalinfoabend

Fabienne und Yvette Pfluger

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2.4 EnergieIn den Bereichen Netze und Produktion hatten wir ein sehr ereignisreiches Jahr zu bewältigen.Nicht alle Vorkommnisse waren erwünscht und verursachten zum Teil Kosten und Arbeitsaufwän-de. Begonnen hatte das Jahr mit einem unverschuldeten Autounfall am Brünig. Die beiden Mit-arbeiter des EWL blieben zum Glück nahezu unverletzt, das Fahrzeug erlitt jedoch Totalschaden.

Die besondere Schneelage zwang uns im Februar und März zu präventiven Interventionen, umdie Stromversorgung in Teilen von Mürren sicherzustellen. Kaum war der Schnee weg, folgte EndeApril der Föhnsturm, welcher uns auch beschäftigte und wieder Kosten verursachte. Unmittel-

bar folgend erlitten wir in der Zentrale Stechelberg einen namhaften Defekt an der älteren der beiden Maschinen.Das Trinkwasserkraftwerk Birrmättli stand ebenfalls während mehreren Wochen still, dies in Folge der Bauarbeitenam Geschiebesammler Gryfenbach. In der Zwischenzeit entwickelte sich das Projekt «Kleinwasserkraftwerk Sous-bach» auch nicht nach unseren Vorstellungen. Zu guter Letzt, im August, touchierte ein Base-Jumper die Mittel-spannungs-Freileitung im Bereich Weid, Lauterbrunnen. Er kam mit dem Schrecken davon, verursachte aber einenStromausfall. Dabei wurde auch die Freileitung beschädigt.

Es gibt aber in diesem bewegten Jahr 2012 auch viele positive Ereignisse zu vermelden. Während der Revision imFebruar durften wir in der Zentrale Stechelberg bei der Maschine 2 ein neues, topmodernes Laufrad einbauen. ImSommer erfolgte die erfolgreiche Inbetriebsetzung des Trinkwasserkraftwerkes Spycherboden. Die Arbeiten imZusammenhang mit der Konzessionserneuerung am «Naturpark» bei der Zentrale Stechelberg konnten nahezu abge-schlossen werden. Das Ergebnis lässt sich durchaus sehen. Im Bereich Netze wurde zusammen mit den Jungfrau-bahnen die Trafostation in der alten Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) in Wengen realisiert. Investiert wurde wei-ter in ein neues Fahrzeug, welches als universelles Arbeitsgerät ausgelegt ist. Die Erschliessung des Gebietes «zumWald» in Wengen wurde realisiert. Auch die Sanierungen des Niederspannungsnetzes «am Schilt» in Wengen sindnahezu abgeschlossen. Mit der Entflechtung der 50 kV Leitungen von Wilderswil nach Grindelwald und Lauterbrun-nen konnte ein grosser Schritt bezüglich Versorgungssicherheit der beiden Täler getätigt werden. In diesem Sinnewird auch die Schutz- und Leittechnik laufend erweitert, was grosse Investitionen bedeutet. Die Ergebnisse wirkensich aber sehr positiv aus. Die Interventionszeiten bei Störungen werden minimiert und die bessere Selektivität beimNetzschutz behütet uns weitgehend vor totalen, in unserem Netz verursachten Ausfällen. In den folgenden Abschnit-ten wird etwas detaillierter auf die wichtigsten Ereignisse eingegangen.

2.4.1 Energieproduktion

Trotz der Panne in der Zentrale Stechelberg und des Stillstandes des TWKW Birrmättli konnte eine Jahresproduk-tion von 22.6 GWh erzielt werden, was ein durchaus gutes Ergebnis darstellt. Die Produktion des neuen TWKWSpycherboden belief sich bis zum Jahresende zusätzlich auf 157‘297 kWh. Diese Produktion erscheint aber nichtin der Statistik, weil es sich um eine KEV-Anlage handelt. Gleich verhält es sich mit der Energiemenge, welche dasseit Sommer in Betrieb stehende Trinkwasserüberlaufkraftwerk Weid der Wasserversorgungsgenossenschaft Wen-gen produziert. Das TWÜKW Weid wird vom EWL überwacht und gewartet. Es wurde zu diesem Zweck in die Leit-technik des EWL integriert.

Laufradwechsel Maschine 2, Zentrale StechelbergErwähnenswert bei diesem Wechsel ist der Umstand, dass es sich beim neuen Rad um ein «fully forged» Laufradhandelt. Das heisst, dass das Rad aus einem Stück geschmiedet ist und die Konturen anschliessend aus dem Vol-len gefräst wurden. Bezüglich der Qualität des Rades ist dies der höchste Standard, welcher im Moment beschafftwerden kann. Die EWL Genossenschaft verspricht sich davon eine lange Lebensdauer. Der Mehrpreis gegenübereinem konventionellen Microguss Rad war kaum spürbar, weil die Materialpreise während der Beschaffungszeit san-ken. Das neue Rad ersetzt zwei Räder, welche seit 1980 abwechslungsweise im Einsatz standen. Die moderne Kon-struktion bewirkte eine Leistungserhöhung von ca. 50 kW bei Teillast und ca. 100 kW bei Volllast. Dies sind nam-hafte Verbesserungen bei einer Maschinenleistung von 2700 kW.

Ausfall Kugelschieber Maschine 1, Zentrale StechelbergNicht lange nach der regulären Revision, mitten in der Schneeschmelze im Mai, versagte der Kugelschieber derMaschine 1 seinen Dienst. Das Absperrorgan mit Jahrgang 1945 blieb in einer undefinierten, halb offenen Stellungstehen und liess sich nicht mehr bewegen. Nach unzähligen Versuchen und unter Beizug des Lieferanten fand sichkeine andere Lösung, als die gesamte Anlage Stechelberg stillzulegen, die Druckleitung zu entleeren und den defek-ten Schieber auszubauen. Nach dessen Ausbau und provisorischer Reparatur im Werk konnte nach drei Wochender normale Betrieb wieder aufgenommen werden.

Karl Guntern

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In der Zwischenzeit wurde mit nur einer Maschine Strom produziert. Bei der Zerlegung des Schiebers kam man zumSchluss, dass sich eine definitive Reparatur nicht mehr lohnt. Die Beschaffung eines Ersatzschiebers wurde einge-leitet. Die heute für diese Art Maschinen eingesetzten Schieber weisen eine andere Technologie auf, als die früherverwendeten Kugelschieber und sind wesentlich billiger. Der Einbau des neuen Schiebers ist für März 2013 geplant.

Projekt Ausgleichsmassnahmen KonzessionserneuerungNach der landwirtschaftlichen Nutzung wurde im Frühherbst mit dem Bau des «Naturparkes» nördlich der Zentra-le Stechelberg begonnen. Wesentliche Elemente sind ein Amphibien- und ein Fischteich, welcher vom Turbinen-wasser gespiesen wird. Weitere Bauten sind die naturnahe Verbauung des Antibächlis mit Mäandern und Teichensowie ein Fischaufstieg von der Lütschine zum Fischweiher, welcher üblichen Hochwassern in der Lütschine stand-halten sollte. Anfänglicher Skepsis gegenüber dem Vorhaben wich bald Begeisterung. Der ausführende Unterneh-mer Fritz Jaun führte die Arbeiten mit grosser Hingabe aus und das Resultat ist auch ästhetisch sehr wertvoll. Dieszeigten die vielen «Begehungen» der Talbevölkerung, welche nur lobende und positive Reaktionen hervorbrachten.Der Gehweg rund um das Gebiet erwies sich als sehr nützlich, um allen Interessierten die Besichtigung aus derNähe zu ermöglichen. Nächsten Frühling werden noch die Bestockung und Hochstamm-Apfelbäume gepflanzt, sodass vor Beginn der intensiven Vegetationsphase das Projekt fertiggestellt sein wird.

Projekt Trinkwasserkraftwerk SpycherbodenWie geplant konnten nach der Schneeschmelze die Arbeiten am TWKW Spycherboden weitergeführt werden. NachFertigstellung des Anbaues, welcher für die Aufnahme der elektrotechnischen Ausrüstung nötig geworden war,erfolgte die Lieferung der Maschine. Generator und Turbine wurden in der Zentrale Stechelberg zerlegt und mit demHelikopter zum Spycherboden transportiert. Der Einbau der Maschine war auf Grund der sehr engen Platzverhält-nisse schwierig und aufwendig. Dennoch konnten die geplanten Termine eingehalten werden. Die Inbetriebsetzungfand Anfang August statt. Die Anbindung an die Leittechnik sowie kleinere Anpassungen wurden im Herbst fertig-gestellt. Die Maschine läuft seit der Inbetriebsetzung ohne Probleme. Nächstes Jahr erfolgt noch die naturmade-star Zertifizierung. Dies dürfte ohne grossen Aufwand möglich sein, handelt es sich doch technisch um die obereStufe des bereits zertifizierten TWKW Birrmättli.

Projekt Kleinkraftwerk SousbachIm letzten Geschäftsbericht konnten wir erfreut mitteilen, dass uns der Regierungsrat (RR) kurz vor Weihnachten 2011die lang ersehnte Mitteilung machte, dass das Konzessionsgesuch der ARGE favorisiert wurde. Somit würde dasKonzessionsverfahren nach Beschluss durch den Grossen Rat (GR) – voraussichtlich in der März-Session 2012 –durch die ARGE Kleinkraftwerk Sousbach (EWL/Axpo AG) fortgeführt werden können. Die BKW FMB Energie AG istaber nicht einfach leer ausgegangen; ihr wurde ein anderes Konzessionsgesuch im Berner Oberland bewilligt.

Die BKW FMB Energie AG hat sich aber mit der Beurteilung sowie dem Beschluss der kantonalen Fachstellen unddes RR nicht abgefunden und hat gegenüber dem GR massiv lobbyiert. Wir wurden einerseits überrascht und ander-seits einmal mehr enttäuscht. Zusammen mit der Axpo haben wir im Namen der ARGE Kleinkraftwerk Sousbachversucht, dem GR den bisherigen Projektverlauf, unsere Haltung und unsere Werte darzulegen. Wir gingen fälsch-licherweise davon aus, dass die anfängliche Absage der BKW für eine Zusammenarbeit, die regionale Verbunden-heit, die vollumfängliche Unterstützung der Gemeinde, die lokale Verankerung des EWL sowie die dezentrale Energieproduktion und Erhöhung der lokalen Energieversorgungssicherheit tragende Argumente seien. Doch weitgefehlt, es gelang der BKW mit Unterstützung von politischen Parteien technische Argumente, die Beteiligung desKantons an der BKW und die «Konkurrenz» der ausserkantonalen Axpo so einzubringen, dass der GR dem Antragdes RR nicht folgen wollte. Am meisten enttäuschte uns die Tatsache, dass etliche Grossräte aus dem OberlandOst, die immer wieder auf die lokale / regionale Verbundenheit, die Zusammenarbeit im Oberland und die Unter-stützung der KMU im Berner Oberland schwören, dem Antrag des Regierungsrates nicht folgten und sich somitgegen das EWL und die Gemeinde / die Region stellten.

Nach einer sehr emotionalen Debatte im GR Mitte März mussten wir zutiefst enttäuscht zur Kenntnis nehmen, dassder Antrag des RR trotz eindringlichen Worten von RR Barbara Egger gekippt wurde und der Zuschlag zugunstender BKW FMB Energie AG ausgefallen ist. Der «integrierte Auftrag», dass die BKW zusammen mit dem EWL einenWeg für die Realisierung des Projektes suchen sollte, wirkte auf uns wie ein Hohn und vor allem als Zwang. Es kanndoch nicht sein, dass einem KMU in einer freien Wirtschaft von einer politischen Behörde vorgeschrieben wird, mitwelchen Partnern es zusammen zu arbeiten hat. Das de facto in einer Zeit von enormen wirtschaftlichen Proble-men, die insbesondere durch Gross- und Grösstunternehmen ausgelöst worden sind und breite politische Kreisesich dann wieder auf die ach so wichtigen KMU besinnen, die schlussendlich die Säulen der schweizerischen Wirt-schaft darstellen. Aber eben, Recht und Gerechtigkeit wohnen wohl doch in verschiedenen Schubladen.

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Nachdem die offizielle Verfügung des Kantons Mitte April bei uns eingetroffen ist, haben wir eine Auslegeordnungvorgenommen und uns entschlossen, gegen diesen Bescheid vorzugehen. Am 14. Mai 2012 legten wir im Namender ARGE Kleinkraftwerk Sousbach (EWL/Axpo AG) Beschwerde beim Verwaltungsgericht des Kantons Bern ein.Wir sind nach wie vor überzeugt, ungerecht behandelt worden zu sein und wir hoffen sehr, dass uns Recht wider-fahren wird.

Leider wissen wir alle, dass ein solches Verfahren enorme Zeit beansprucht – deshalb haben wir auch Ende 2012vom Verwaltungsgericht noch keinen Bescheid. Wir gehen davon aus, dass das Verwaltungsgericht in den erstenbeiden Monaten des neuen Jahres entscheiden wird. Bis dahin bleibt uns nichts anderes als auf Recht und Gerech-tigkeit zu hoffen.

2.4.2 Netze

FreileitungenWie eingangs erwähnt, wurden wir im vergangenen Jahr in diesem Bereich nicht vor Unannehm-lichkeiten verschont. Die besondere Schneelage mit viel Schnee auf ungefrorenem Boden brach-te uns im Februar, insbesondere in Mürren, Probleme. Durch rutschenden Schnee gerieten Holz-masten so sehr unter Druck, dass die Drähte aufs äusserste gespannt wurden. Es musste jeder-zeit mit einem Schaden an der betroffenen Leitung gerechnet werden. Da es sich bei der Leitungum die Speisung des Allmendhubels mit Transportanlagen und Gastrobetrieben handelte, bei

welchen sich ein Ausfall fatal ausgewirkt hätte, entschloss sich das EWL zu einer eher aussergewöhnlichen Mass-nahme. Alle nötigen Gerätschaften, inklusive grosser Notstromgruppe, 1‘500 m Mittelspannungskabel und demdafür nötigen Zubehör wurden in Lauterbrunnen bereitgestellt. Ein Super Puma Helikopter stand auf dem FlugplatzInterlaken bereit. Ein Teil des Materials musste gemietet werden und verursachte Kosten. Präventive Massnahmenwerden bekanntlich durch Versicherungen nicht gedeckt, doch dank der Kulanz der Firmen und auch der Versiche-rungen konnten die Kosten in einem erträglichen Rahmen gehalten werden. Zum Glück wurde das Material nichtgebraucht. Die Leitung hielt der Belastung stand. Als Folge mussten im Frühling aber einige Tragwerke ausgetauschtwerden.

Ins gleiche Kapitel passen die Ereignisse rund um den Föhnsturm am 29. April. Wie bei Föhnstürmen üblich, fielenBäume in die Leitungen und verursachten Schäden und Stromausfälle. Am spektakulärsten war wohl der Umstand,dass nördlich der Zentrale Stechelberg durch einen in die Leitung gefallenen Baum ein Brand entstand. Die Situa-tion konnte aber dank des raschen Eingreifens der Feuerwehr innert kurzer Zeit unter Kontrolle gebracht werden;das parallel verlaufende Lichtwellenleiterkabel erlitt keinen Schaden. Ein Defekt an diesem Kommunikationskabelhätte für den Betrieb des EWL sehr unangenehme Konsequenzen mit sich gebracht. Die EWL Genossenschaft kambei diesem Sturm glimpflich davon und unsere Schäden waren schnell behoben. Daher waren wir in der Lage, unse-ren Partner Jungfraubahnen, welcher viel schwerer betroffen war, durch unsere Netzgruppe zu unterstützen.

Umbau TS KVA, WengenIm Gebäude der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) unterhalb von Wengen befindet sich eine für dieEWL Genossenschaft wichtige Trafostation. Eine der beiden Zuleitungen nach Wengen ist in der Station einge-schlauft. Mit dem Neubau der Leitung der Jungfraubahnen vom Unterwerk Loch nach Wengen drängte es sich auf,in der Station KVA die beiden Netze zu koppeln. Folglich wurde in der Station zusammen mit den Jungfraubahneneine moderne ferngesteuerte Kompaktstation eingebaut und im Herbst in Betrieb gesetzt. Mit der Möglichkeit, inder Station die beiden Netze zu verbinden, wird die Versorgungssicherheit beider Partner in Wengen und für dieJungfraubahnen bis zur Kleinen Scheidegg wesentlich verbessert.

NiederspannungEine Grossbaustelle war für das EWL die Sanierung der Werkleitungen am Schilt in Wengen. Die Arbeiten konntenwie geplant ausgeführt werden, erwiesen sich aber wegen der dichten Besiedlung als aufwendig. Wir sind aber mitdem Ergebnis zufrieden, konnte doch das Niederspannungsnetz in diesem Bereich zum grössten Teil modernisiertwerden. Anpassungen gab es auch bei der öffentlichen Beleuchtung. Die Arbeiten sind weitgehend fertiggestellt;im nächsten Frühling müssen lediglich noch einige Hausanschlüsse saniert werden. Ebenfalls in Wengen wurde dieErschliessung der Parzelle «zum Wald» mittels einer neuen Verteilkabine inklusive neuer Zuleitung realisiert. Anson-sten wird die kontinuierliche Erneuerung des Niederspannungsnetzes des EWL im üblichen Rahmen und nach Vor-gaben der finanziellen Planung weitergeführt. In die Jahre gekommene Trafos und Niederspannungsverteilungenwerden ersetzt und durch moderne, wartungsarme Komponenten abgelöst.

Thomas Widmer

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Entflechtung 50 kV LeitungenDie EWL Genossenschaft war mit direkten Arbeiten an diesem Projekt kaum betroffen. Sie hat sich aber finanziellüber Jahre beteiligt. Ende des vergangenen Oktobers war es nun soweit: Die Umschaltung in Zweilütschinen erfolg-te. Für diese Umschaltungen war eine erhöhte Bereitschaft erforderlich. Für zwei Nächte waren die Netze vom EWGrindelwald, den Jungfraubahnen und jenes des EWL nur durch eine sehr schwache Leitung nach Wilderswil ver-bunden. Dank der für diese Jahreszeit hohen Eigenproduktion entstanden aber keine Probleme.

Die Situation nach der Entflechtung sieht so aus, dass die EWL Genossenschaft und die Jungfraubahnen mit einerseparaten Freileitung, welche das Unterwerk Loch anspeist, mit der BKW in Wilderswil verbunden sind. Das EWGrindelwald, dessen Leitung bis Zweilütschinen an den gleichen Tragwerken hing, verfügt nun über eine eigeneKabelleitung von Wilderswil nach Zweilütschinen.

Öffentliche BeleuchtungDie Gemeinde gab der EWL Genossenschaft Anfang Jahr die Aufgabe, eine Bilanz über die öffentliche Beleuchtungzu erstellen. Mit der Studie wurde aufgezeigt, welche Möglichkeiten es für alternative Leuchtmittel gäbe und wiedie finanziellen Konsequenzen einer Totalerneuerung aussehen würden. Am bisherigen Konzept wird vorerst fest-gehalten. Namhafte Erweiterungen wurden im vergangenen Jahr nicht gebaut. Für einen Kunden durften wir aberdie erste LED Beleuchtung für einen firmeneigenen Parkplatz montieren. Dies gab uns die Möglichkeit, erste Erfah-rungen mit dem modernen Leuchtmittel zu sammeln.

Schutz- und LeittechnikIm Gegensatz zum Vorjahr wurde im Bereich Leittechnik kräftig ausgebaut. Die beiden Produktionsanlagen Spy-cherboden und Weid wurden an die Leittechnik angebunden. Weiter erfolgte die Automatisierung der TS KVA inWengen und zweier einzelner Zellen in Trafostationen in Mürren, welche auch der besseren Versorgungssicherheitdienen. Für diese Ausbauten wurde das Lichtwellenleiternetz punktuell erweitert.

GEONIS (Geografisches Netzinformations-System)Die Arbeiten mit dem GEONIS (siehe dazu auch den letztjährigen Geschäftsbericht) haben sich soweit in den Betriebintegriert, dass eine Projektplanung, aber auch die Anlagen-Bewirtschaftung im Bereich Netze ohne dieses Werk-zeug kaum mehr vorstellbar ist. Gegen Ende Jahr war der grösste Teil der Netze erfasst. Es konnten auch einige Auf-nahmen für Kunden getätigt werden. Wir versuchen, diesen Bereich in den kommenden Jahren weiter auszubauen.

Neues Fahrzeug für den NetzbauDie Auslieferung des neuen Fahrzeuges erfolgte im Frühling und hatte sich wegen der komplizierten Aufbautenetwas verzögert. Beschafft wurde ein Aebi VC 450 mit dem grösstmöglichen Kran und einer leistungsfähigen Win-de. Das Fahrzeug ist sehr geländegängig und verfügt trotz der Aufbauten über eine Nutzlast, welche den Transportvon Netztrafos ermöglicht. Zudem ist auch ein Bahnverlad nach Wengen möglich. Dank seiner Wendigkeit kann dasFahrzeug an engen Stellen eingesetzt werden. Erste Erfahrungen bei Arbeiten im vergangenen Sommer zeigten klei-ne Mängel, welche noch korrigiert werden. Das Fazit ist jedoch sehr positiv und das neue Gerät dürfte uns überJahre sehr wertvolle Dienste leisten.

Heizzentrale AKSZDas Alpine Sportzentrum Mürren, vormals AKSZ, konnte Mitte Dezember nach umfangreichen Umbau- und Sanie-rungsarbeiten wiedereröffnet werden. Im Moment fehlt noch die vom EWL vorgesehene Solaranlage. Aufgrund vonLieferschwierigkeiten konnte der geplante Montagetermin nicht eingehalten werden. Nach eingehender Beurteilungder Risiken eines Montagebeginns im Dezember musste die Montage auf den nächsten Frühling verschoben wer-den. Damit wurde gleichzeitig sichergestellt, dass der anlaufende Betrieb des Sportzentrums und der auf Hochtou-ren laufende Abschluss der Sanierungsarbeiten nicht beeinträchtigt werden. Der heftige, kurz nach der Entschei-dung einsetzende Schneefall hat gezeigt, dass die Entscheidung richtig war. Die Montage der Solarkollektoren wirdnun zusammen mit der Einbindung in die bestehende Heizungsanlage erfolgen. Die Gründung der Betreibergesell-schaft, die die Anlage betreiben wird – und an der die EWL Genossenschaft massgeblich beteiligt sein wird – erfolgtim Februar 2013.

Wärmeverbund WengenDer sol-E Suisse AG und dem EWL ist es nicht gelungen, für das Projekt bis Mitte April genügend Wärmekundenzu gewinnen. Der Entscheid, den Wärmeverbund zu realisieren oder das Projekt abzubrechen, wurde auf Ende2012/Anfang 2013 verschoben. Die Hoffnung, bis zum Dezember 2012 weitere Wärmekunden zu gewinnen, hatsich nicht erfüllt. Mit knapp 20% verkaufter Energie ist ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich und die Hoffnung,

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während der Bauphase die für einen wirtschaftlichen Betrieb nötigen, zusätzlichen Wärmekunden zu gewinnen, istunrealistisch. Mit grossem Bedauern werden die sol-E Suisse AG und die EWL Genossenschaft das Projekt vor-aussichtlich Ende Januar 2013 abbrechen.

NetzstörungenVon Totalausfällen blieb das Netz der EWL Genossenschaft im Jahr 2012 verschont. Ausschaltungen kamen trotz-dem vor, es wurden aber lediglich Teile im Talboden und in Mürren von der Energiezufuhr unterbrochen. Dies ist eindeutliches, positives Indiz, dass sich die Investitionen in den modernen Netzschutz lohnen.

Die Ausfälle waren auf folgende Ereignisse zurückzuführen:• Am 28. und 29. April wütete ein Föhnsturm in unserem Versorgungsgebiet. Bei der Zentrale Stechelberg fiel ein

Baum in die Mittelspannungsleitung und verursachte einen kleinen Waldbrand. Dank der raschen Interventionder Feuerwehr konnte ein grösserer Schaden vermieden werden. Der Ausfall für einige Teile des Netzes im Tal-boden und Mürren dauerte ca. eine Stunde.

• In der folgenden Nacht, am 29. April, wurde eine der Zuleitungen nach Mürren, ebenfalls durch einen fallendenBaum, beschädigt. Der Ausfall wegen diesem Ereignis betraf das halbe Dorf Mürren und dauerte eine halbeStunde.

• Am 19. August verfehlte ein Basejumper infolge Verwicklung der Steuerleinen in der Weid bei Lauterbunnen seinZiel und berührte beide Mittelspannungsleitungen. Dies führte zu einer sofortigen Ausschaltung. Vom Unterbruchwaren Netzteile im Talboden, Gimmelwald und in Mürren betroffen. Der Ausfall dauerte eine halbe Stunde. DerVerursacher des Desasters blieb unverletzt und hatte riesiges Glück. Die daraus entstandenen Kosten wurdengrösstenteils durch die Versicherung des Verunfallten abgedeckt.

KontrollwesenUnsere Aufforderungen, die periodischen Hausinstallationskontrollen vornehmen zu lassen und den Sicherheits-nachweis bei uns einzureichen, geraten offenbar vermehrt in Vergessenheit oder werden gar ignoriert. Das EWL hatals Verteilnetzbetreiber die gesetzlich vorgeschriebene Aufsichtspflicht über diese Kontrollen und muss fehlen-de Kontrollen/Verstösse gegen das Gesetz dem eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) melden. Installa-tionseigentümer haben die Pflicht, die Kontrollen gemäss Aufforderung vornehmen zu lassen und den Sicherheits-nachweis einzureichen. Für die termingerechte Erledigung der anfallenden Kontrollen danken wir Ihnen.

Die Kontrollen an den elektrischen Installationen dienen dazu, die Sicherheit von elektrischen Anlagen sicherzustel-len und helfen mit, Schäden an Mensch (2011 vier tödliche Elektrounfälle in der Schweiz), Tieren und Sachwerten(Brände, ausgelöst durch elektrische Installationen und Apparate, sind leider keine Seltenheit) zu vermeiden. DieKosten für diese Kontrollen müssen vom Installationseigentümer getragen werden.

Neben den hoheitlichen, vom Gesetz auferlegten Aufgaben, erledigen die Mitarbeiter der Hausinstallationskon -trolle folgende Zusatzaufgaben:• Messen und Überprüfen der Spannungsqualität im Netz und bei Kunden• Unterstützen und Beraten der Installationsabteilungen• Montieren von Zählern und Netzkommandoempfängern • Mithilfe bei der Kundenberatung in Energiefragen

MesswesenDem Zählerinventar ist zu entnehmen, dass im EWL-Netz Ende 2012 total 3’809 Zähler montiert waren. Weitere 300Zähler sind bei uns am Lager und werden 2013 zum grössten Teil als Ersatz für Zähler des Jahrgangs 1968 verwen-det. Der Rest ist für Neuanlagen und als Zählerersatz für fällige Nacheichungen vorgesehen. Von den eingesetztenZählern sind 37% Haushaltszähler, 44,5% Zweitwohnungszähler und 18,5% Zähler für die übrigen Verbraucher(Gewerbe, Hotellerie, Bahnen, Nebengebäude etc.). Für die Steuerung von Tag-/Nachtumschaltungen, Spitzenmes-sungen, Sperrungen und Aufladungen hat das EWL 1’541 Netzkommandoempfänger (inkl. Lagerhaltung) im Einsatz.

Die Zählerablesung wird im EWL von verschiedenen Mitarbeitern aus unterschiedlichen Bereichen erledigt. Im Mess-wesen waren dieses Jahr folgende Haupttätigkeiten zu bewältigen:• Monatliche und halbjährliche Zählerablesungen / Koordination mit dem Abonnentenwesen• Zählerablesungen bei Mieter- und Eigentümerwechsel / Koordination mit dem Abonnentenwesen• Austausch der Zähler, die zur Eichung eingezogen werden• Pflege und Unterhalt des Zähler- und Netzkommandoempfängerlagers und -inventars• Programmierung und Montage der Zähler und Netzkommandoempfänger und Nachführen der Applikation für

die Energieverrechnung• Auswechseln der Haushaltzähler des Jahrganges 1967

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Jahresenergiebilanz in MWh

Hydrologisches Jahr – vom 1.10.2011 bis zum 30.9.2012

2.4.3 Betriebsstatistische Zahlen

Jahresenergiebilanz in MWh

Hydrologisches Jahr – vom 1.10.2011 bis zum 30.9.2012

Die maximale Belastung entstand am 10. Februar 2012, 22.45 Uhr, und setzte sich wie folgt zusammen: Eigenpro-duktion 501 kW und Lieferung der BKW 8’232 kW, was einem Total von 8’733 kW entspricht. Diese Maximalbela-stung liegt 12% unter der maximalen Vorjahresbelastung.

Periode EWL- Bezug Total EWL - Abgabe an2011 / 2012 Produktion 2) von BKW EWL und BKW Kunden 1) BKW

Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht

Total 4. Quartal 2'036 1'469 2'202 1'954 4'238 3'423 4'055 3'324 183 99

Total 1. Quartal 1'407 1'024 5'597 4'036 7'004 5'060 7'004 5'060 0 0

Total Winter 3'443 2'493 7'799 5'990 11'242 8'483 11'059 8'384 183 99

Total 2. Quartal 4'152 2'909 519 514 4'671 3'423 3'775 2'727 896 696

Total 3. Quartal 5'681 3'956 16 71 5'697 4'027 4'222 2'627 1'475 1'400

Total Sommer 9'833 6'865 535 585 10'368 7'450 7'997 5'354 2'371 2'096

JahrestotalTag / Nacht 13'276 9'358 8'334 6'575 21'610 15'933 19'056 13'738 2'554 2'195

JahrestotalTag + Nacht 22'634 14'909 37'543 32'794 4'749

1) Eigenverbrauch und Verluste inbegriffen2) Total in unserem Netz produzierte Energie

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Leitungsnetz

Am Schilt, Wengen

Entwicklung des Energieverkehrs (in GWh)

Hydrologisches Jahr – vom 1.10.2011 bis zum 30.9.2012

Trafostation Schwimmbad, Wengen

Die Netzanlagen des EWL

Unsere Anlagen sind auf die Bezirke Gimmelwald, Isenfluh, Lauterbrunnen, Mürren, Stechelberg und Wengen ver-teilt und setzen sich wie folgt zusammen:

Trafostationen

Standort Anzahl Installierte(Stk.) Leistung (kVA)

Talgrund / Isenfluh 23 7’950Mürren / Gimmelwald 17 9’640Wengen 23 15’605

Ganzes Verteilgebiet 63 33’195

Verteilkabinen

Standort Anzahl(Stk.)

Gimmelwald 6Isenfluh 4Lauterbrunnen 31Mürren 23Stechelberg 11Wengen 59

Ganzes Verteilgebiet 134

Mittelspannung 16 kV Niederspannung 230/400 V (inkl. ÖB) Lichtwellenleiter

Freileitungen Kabelleitungen Freileitungen Kabelleitungen Kabel- und Freileitungen

ca.15 km ca. 36.8 km ca. 2.1 km ca.145.1 km ca. 30 km

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Markus Oehrli und der neue Aebi VC 450

2.4.4 Stromkennzeichnung

Im Juli 2012 haben unsere Stromkunden zusammen mit der Stromrechnung die gesetzlich geforderte Stromkenn-zeichnung erhalten. Sie gibt Auskunft über den Strommix, das heisst über die Zusammensetzung der gesamten anunsere Kunden gelieferten Energie. Ersichtlich sind die Herkunft des Stromes und die Primärenergiequelle, die beider Stromproduktion verwendet wurde. Die Stromkennzeichnung wird immer rückwirkend für ein Kalenderjahrerstellt.

An dieser Stelle finden Sie die aktuelle Stromkennzeichnung für 2011:

Das EWL liegt mit seinem Strommix mit gut 70%-Anteil an sauberer Wasserkraft auch im Jahr 2011 deutlichüber dem gesamtschweizerischen Durchschnitt!

Stromkennzeichnung

Ihr Stromlieferant: EWL GENOSSENSCHAFT, LauterbrunnenKontakt: Tel. 033 856 25 25, Herr Stefan HublerBezugsjahr: 2011

Der an unsere Kunden gelieferte Strom wurde produziert aus:(in % der gesamten an die EWL-Kunden gelieferten Energiemenge)

Primärenergieträger: Total aus der Schweiz

Erneuerbare Energien 71.7% 71.7%- Wasserkraft 70.4% 70.4%- Übrige erneuerbare Energien 0.0% 0.0%- Geförderter Strom (KEV) 1.3% 1.3%Nicht erneuerbare Energien 28.3% 22.0%- Kernenergie 28.3% 22.0%- Fossile Energieträger 0.0% 0.0%Abfälle 0.0% 0.0%Nicht überprüfbare Energieträger 0.0% 0.0%

Total 100% 93.7%

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Elektro Shops

Unsere Shops in Lauterbrunnen, Mürren und Wengen sind die «offenen Türen» des EWL. Sie sind für jedenTourismusort wichtig und das EWL bietet diese Dienstleistung an.

Benötigen Sie Haushaltgeräte, Leuchtmittel, Batterien, Ersatzteile etc.? Kommen Sie zu uns, gerne beratenwir Sie und beschaffen das gewünschte Gerät/Zubehör – mit oder ohne Lieferung/Einbau. Sie als Kunde ent-scheiden, was und wie viel Leistung Sie beim EWL beziehen wollen.

Überzeugen Sie sich bei Ihrem nächsten Einkauf bei uns. Wir freuen uns, Sie kompetent zu beraten und Ihnenunsere Produkte/Dienstleistungen zu präsentieren.

Nutzen Sie unsere Shops – nur so können wir eine nachhaltige Entwicklung beziehungsweise den Erhalt die-ser umfangreichen Dienstleistung aufrecht erhalten.

2.5 Elektro

Die nach wie vor angespannte Wirtschaftslage hatte auch auf unsere Auftragsbücher Auswirkun-gen; zum Anfang des Jahres 2012 war die Auftragslage in allen drei Geschäftsstellen eher rück-läufig und ungewiss. Die ruhigen Winter- und Frühlingsmonate wurden deshalb auch genutzt, umdie im Herbst aufgelaufenen Überstunden abzubauen.

Im April wurden uns die Grossprojekte Sanierung Alpines Kur- und Sportzentrum Mürren (AKSZ)und die Erneuerung der Sesselbahn Wixi-Lauberhorn zugesprochen. Dank diesen und vielenanderen Aufträgen füllten sich die Auftragsbücher zusehends, so dass wir im Sommer eine erfreu-lichere Auftragslage verzeichnen konnten.

Die beiden Grossprojekte erforderten von allen viel Einsatz und Flexibilität. Der im Herbst stark zunehmende Druckkonnte dank Teamarbeit einigermassen im Zaum gehalten werden; es wurde einander geschäftsstellenübergreifendausgeholfen und die für den jeweiligen Auftrag benötigten Spezialisten aus unserem Mitarbeiterbestand eingesetzt.Nichts desto trotz mussten Abend- und Samstagseinsätze geleistet werden, damit das Arbeitsvolumen bewältigtund die Termine eingehalten werden konnten. Unser oberstes Ziel war und ist es, unseren Kunden eine optima-le Lösung anzubieten.

René Leuthold

Elektro-Kundenaufträge

Das EWL durfte im 2012 über 2’350 Aufträge erledigen, welche sich wiefolgt auf die drei Geschäftsstellen verteilten:

Wengen über 1’150Lauterbrunnen über 800 Mürren über 300

Herzlichen Dank für die Aufträge und Ihr Vertrauen!

Kundenaufträge

Shop WengenShop Lauterbrunnen Shop Mürren

Wengen L’brunnen Mürren

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Roger Huwiler auf dem Jungfraujoch (Installationsauftrag Essigkeller)

Essigkeller auf dem JungfraujochEmil Ramseier und Marco Nussbaumer bei der Arbeit Neue Kommunikations-Anlagen

2.5.1 Elektro Plus

Auch in diesem Jahr hat uns die rasante Entwicklung der Technik gefordert. Vor allem in denBereichen Telekommunikation, Gebäudeautomation und Informatik entwickelt sich die Technikenorm und dadurch erhöhen sich auch die Anforderungen an unsere Dienstleistungen.

Durch die grosse Bandbreite unseres Angebotes und die enge Zusammenarbeit innerhalb unse-rer Geschäftsstellen konnten wir einmal mehr viele spannende Projekte umsetzen und den Bedürf-nissen unserer Kunden gerecht werden.

Wir sind ständig dabei, unsere Dienstleistungen und unser Know-how zu erweitern um so eine möglichst vielfälti-ge Dienstleistungspalette anbieten zu können. Ein Ansprechpartner zu sein, welcher sich um alle technischen Belan-ge rund um Energie, Elektro und Kommunikation kümmert, das ist unsere Mission.

Im Bereich der Telekommunikation und der Informatik wachsen die Ansprüche an die Vernetzung von Standortenund Systemen sowie das Zusammenführen der Technologien. Jedes Projekt in diesen Bereichen ist stets eine neueHerausforderung, sind die Bedürfnisse an die Funktionalität doch immer verschieden und die bestehende Infra-struktur genauso.

Die Gebäudeautomation hat sich erst in den letzten drei Jahren sehr rasant entwickelt. Der wahre Nutzen zeigt sichnur langsam, da sich bei vielen – sowohl in der Branche als auch bei den Kunden – die Meinung eingenistet hat,es gehe dabei um Luxus. Der grösste Nutzen liegt hier bei der Effizienz des Gebäudes. Wurde in der Vergangen-heit jedes System als einzelnes betrachtet und installiert, gilt heute das Augenmerk auf die Vernetzung aller Teileeines Gebäudes, so weit als möglich. Durch Kombination von Licht, Heizung, Klimatisierung, Audio, Video, Was-seraufbereitung usw. lässt sich nicht nur eine Komfortsteigerung erreichen, sondern auch ein hohes Mass an Energie -effizienz und Flexibilität.

Bei den Kontrollen von Elektroinstallationen (periodische und unabhängige) sind ähnliche Tendenzen zu beobach-ten. Durch eine stetig steigende Anzahl von Produkten und Installationssystemen sowie deren Verbindung mit ande-ren Technologien sind wir auch hier stetig gefordert. Dabei führten wir unabhängige Kontrollen in Grindelwald, Habkern, Heiligenschwendi, Iseltwald, Kleine Scheidegg und Krattigen durch.

Beat Aeschbacher

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2.5.2 Geschäftsstelle Lauterbrunnen

Der intelligente Umgang mit elektrischer Energie beschäftigt uns immer stärker. Lag das Augen-merk bis vor kurzem nur bei der Heizung und der Gebäudedämmung, ist nun auch die elektri-sche Energie im Fokus. Als Beispiele seien hier genannt das Minergie-Modul Raumkomfort (Hei-zungssteuerung mit speziellen Raumreglern) und die SIA-Normen im Bereich der Beleuchtung.

Dieser Wandel bringt nicht nur Positives mit sich, sondern auch technische Herausforderungenim Zusammenspiel verschiedener Komponenten. Beispielsweise kann eine dimmbare LED zu

Problemen mit dem vorgeschalteten Dimmer führen, welcher dadurch sogar zerstört werden kann. Auch die Her-steller sind mehr denn je gefordert; es fehlt oft an standardisierten Prüfungen und Normen, im Fehlerfall wird dannder Schuldige gesucht.

Unsere Partnerschaft mit der Swisscom hat auch in diesem Jahr zu einem erfreulichen Auftragsvolumen geführt.Im gesamten östlichen Berner Oberland beheben wir für die Swisscom Störungen im Telefonnetz, erstellen Kun-deninstallationen und Schaltungen für Umzüge oder Neuabonnenten.

Daneben beschäftigt uns die Preiskalkulation ständig. Wir beobachten oft, dass um Rabatte verhandelt wird, ummöglichst tiefe Preise zu erzielen und im Nachhinein stellt sich heraus, was im Preis alles nicht enthalten war. Vondieser Art der Auftragsabwicklung distanzieren wir uns. Unsere Preise basieren auf den Nettopreisen unserer Vor-lieferanten und sind oft einiges günstiger als bei Mitbewerbern. Faire Preise ohne vorgetäuschte Rabatte sind unserZiel. Vergleicht man beispielsweise die Preise für eine Waschmaschine, sind wir auf einen Kaufbetrag von ~CHF1’500.00 oft bis zu CHF 300.00 günstiger als vermeintliche Sonderangebote aus dem Grosshandel. Hinzu kommt,dass wir die neuen Geräte ausliefern, montieren und das alte Gerät entsorgen.

Verbot der Glühlampen

Es stehen drei alternative Technologien zur Auswahl: Halogenlampe, Energiesparlampe, LED-Lampe. Wir bera-ten Sie gerne über die Vor- und Nachteile dieser drei Varianten.

Die nachstehenden Aussagen beziehen sich auf die gesetzlichen Vorgaben der EU und werden in der revidier-ten Energieverordnung (EnV) des Bundes widerspiegelt.

Ab 1. September 2012 Klassische Glühbirnen sind passé!Seit dem 1. September 2012 wird die Effizienzklasse C für alle klaren Lam-pen verlangt, was das endgültige Aus der herkömmlichen Glühbirne bedeu-tet hat.

Ab 1. September 2016 Die Halogenleuchtmittel müssen ebenfalls effizienter werden!Die Mindestanforderung an die Effizienz bei klaren Halogenleuchtmitteln bis60 W wird von der Energieklasse C auf Klasse B erhöht.

Vorinstallierte TelefonanlageEinlegearbeiten Mitarbeiter GS Lauterbrunnen und GS Mürren

Beat Aeschbacher

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2.5.3 Geschäftsstelle Mürren

Die Geschäftsstelle Mürren blickt einmal mehr auf ein sehr anspruchsvolles Jahr zurück.

Das Jahr 2012 begann mit dem Einbau einer komplett neuen Brandmeldeanlage in der StationMürren der Schilthornbahn.

Ab Ostern lag das Hauptaugenmerk auf dem Projekt Sanierung Alpines Kur- und SportzentrumMürren (AKSZ). Die kurze Bauzeit und die Komplexität forderten und beanspruchten die gesam-te Kraft der Geschäftsstelle Mürren – und auch das genügte nicht! Die Geschäftsstelle wurde miteinem bauleitenden Monteur von Wengen ergänzt und durch Mitarbeiter der Geschäftsstelle Lau-

terbrunnen unterstützt. Damit die Anlage Mitte Dezember 2012 eröffnet werden konnte, mussten unzählige Über-stunden geleistet werden.

Parallel zu diesem Grossprojekt wurden mehr als 300 weitere Aufträge bearbeitet; von Leuchtmittelersatz über Hotel-umbauten, wie zum Beispiel acht neue Badezimmer im Hotel Jungfrau, elf neue Zimmer im Hotel Eiger oder derNeubau des Chalet Snowbird, um nur einige zu nennen.

Urs Heiniger

UnterverteilungMarko Djuricic mit seiner selbstgebauten Tesla-Spule

Baubüro im Alpinen Sportzentrum Mürren

Alpines Sportzentrum MürrenStefan Dechert bei der Arbeit Urs Heiniger im Schacht

EWL ScheuneEinlegearbeiten Probleme bei der Arbeit

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2.5.4 Geschäftsstelle Wengen

Kurz nach den Festtagen stand der erste wiederkehrende Höhepunkt für die Geschäftsstelle vorder Tür. Es galt, die umfassenden Installationen und Provisorien für das 82. Internationale Lau-berhornskirennen zu erstellen. Einmal mehr konnte der Anlass erfolgreich durchgeführt werden.

Im Februar besuchten uns südkoreanische Journalisten der SBS, télévision de Corée du Sud,welche einige Tage in der Schweiz filmten. Der Aufenthalt wurde durch die Schweizerische Eid-genossenschaft über den Schweizer Botschafter in Seoul und die Jungfrau Region Marketing AGorganisiert. Grosses Interesse galt dabei unserer Elektrowagen-Abteilung. Wir durften unsere

Elektro-Fahrzeugflotte vorstellen. Die Sendung wurde in Südkorea zur Hauptsendezeit ausgestrahlt und von über40 Millionen Zuschauern gesehen.

Im April erhielten wir den Grossauftrag für die neue Sesselbahn Wixi-Lauberhorn. Mitte Juni konnten wir sowohlberg- als auch talseitig die ersten Einlegearbeiten erledigen. Das Projekt war eine spezielle Herausforderung, sowohlfür die Logistik als auch für das Personal, welches mit allen Wetterlagen und Temperaturen zurechtkommen muss -te. Die nicht alltäglichen Installationen waren sehr interessant und konnten termingerecht abgeschlossen werden.

Im Mai durften wir unseren neuen Elektrowagen, ein Alke XT420E 4x4 der Firma Multi One, übernehmen. Im Aprilund Mai konnten wir die ersten zwei allradbetriebenen Fahrzeuge mit 1’000 kg Nutzlast in Wengen ausliefern, undzwar an die Trachsel AG (Frischmarkt) und das Beausite Park Hotel. Ausserdem wurde ein Alke ATX200 an dieGemeinde Lauterbrunnen geliefert.

Die Auftragslage entwickelte sich ab Juni auch in Wengen sehr erfreulich und es konnten etliche sehr interessanteAufträge entgegengenommen werden. Wie alle Jahre, nahm auch in diesem Jahr der Druck im Herbst täglich zu;die Mitarbeiter wurden mehr und mehr gefordert und mussten abends und an Samstagen arbeiten, um das Arbeits-volumen zu bewältigen und die Aufträge überhaupt einigermassen zeitgerecht auszuführen.

Per 30. April 2012 ging unser langjähriger und sehr geschätzter Projektleiter und Stellvertreter der GS Wengen, PeterKoller, in Pension. Er hat sich bereit erklärt, uns bei Bedarf weiterhin zu unterstützen und uns sein breites Wissenzur Verfügung zu stellen.

René Leuthold

Kabel-Bobinen beim Wixi SesselliftAlke XT420E Bergstation Wixi Sessellift

ÜbungsbrettEinlegearbeiten Stefan Lüscher vor einer Hauptverteilung, Wixi Sessellift

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3 Jahresrechnung 2012

3.1 Bilanz

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3.2 Erfolgsrechnung und Gewinnverwendung

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3.3 Ergänzende Angaben (Allgemein / Bilanz und Erfolgsrechnung)

Im vergangenen Jahr wurde die Schweizer Wirtschaft wiederum durch den starken Franken, dieanhaltende Eurokrise und die immensen Verschuldungen verschiedener EU-Länder gefordert.Die Elektrizitätsbranche ist zudem direkt vom geplanten Atomausstieg, der Förderung erneuer-barer Energien sowie von der Energiestrategie 2050 des Bundesrates betroffen. Verschiedene(Wetter-) Einflüsse haben das Stromgeschäft des EWL im vergangenen Jahr negativ beeinflusst;die Schere zwischen Stromverkauf, Eigenproduktion und Stromeinkauf hat sich im hydrologi-schen Jahr 2011/2012 zu unseren Ungunsten entwickelt. Das Elektrogeschäft konnte gegenü-ber dem Vorjahr wieder gesteigert werden, hier haben wir die vorsichtigen Budgeterwartungenweit übertroffen. Bei den Zusatzdienstleistungen wurden die Erwartungen auch im 2012 wiedererfreulich übertroffen und sind in der EWL Genossenschaft mit dem Slogan «ein Unternehmen –viele Leistungen» nicht mehr wegzudenken.

3.3.1 Allgemeine Feststellungen

• Als Genossenschaft folgen wir nicht einem maximalen Gewinnstreben – unsere oberste Ziel-setzung ist die Erhaltung des Unternehmens und die Sicherstellung der wichtigen, regionalenArbeits- und Ausbildungsplätze. Genossenschaftliche Selbsthilfe in der Region und für dieRegion – das EWL setzt alles daran, um die zukünftigen Herausforderungen mit guten Vor-aussetzungen bewältigen zu können (nachhaltige Entwicklung).

• Unsere Mission und die Unternehmenspolitik inkl. den Qualitätsnormen haben wir, basierend und ergänzend aufunseren Statuten, in einem Strategiepapier festgelegt. Mit dem internen (Gross-) Projekt «Unternehmensentwick-lung 2015» und der im 2012 überarbeiteten Strategie richten wir unsere Organisation (personell und strukturell)auf die Umfeld-Veränderungen (Markt; insbesondere auch die Strommarktliberalisierung, die technologischenEntwicklungen, die Kundenanforderungen, etc.) aus.

• Wir verfügen seit vielen Jahren über ein umfassendes Risk-Management (kontinuierliche Risikobeurteilung; Erken-nen und Festhalten von Stärken und Schwächen bzw. Chancen und Gefahren). Das Verbesserungspotential wirdim Rahmen des Führungs- und Organisationssystems (FOS) analysiert, beurteilt und mit gezielten Massnahmen– immer im Rahmen der strategischen Leitplanken – ausgeschöpft. «Wir behaupten nicht besser zu sein – aberwir arbeiten daran!»

• Im FOS ist auch das gesetzlich verlangte Interne Kontrollsystem (IKS) umfassend – nicht nur im Bereich desfinanziellen Kontrollsystems – integriert.

• Risk-Management und IKS werden periodisch an den Verwaltungsratssitzungen behandelt (letztmals am22.08.2012). Im Rahmen des Projektes «Strategieüberarbeitung 2012» erfolgten umfassende Markt-/Umfeld-Analysen und eine detaillierte Risikobeurteilung.

• Unser Management-System (Führungs- und Organisationssystem FOS) ist ISO 9001:2008 und SQS 9004 zerti-fiziert und wird laufend genutzt und weiterentwickelt.

• Wir legen grossen Wert auf unseren Ethikcode und Verhaltenskodex. Wir verfügen über mehrere «Verteidigungs-linien» um Risiken/Gefahren zu begegnen und um Fehler und Missbräuche zu reduzieren, wenn möglich zu ver-hindern (Führungs- und Organisationssystem inkl. IKS, Risk-Management, gesetzliche Revisionsstelle, interneKontrollstelle, weitere externe Audits [SQS, SUVA, ESTI, Revisionsstelle der AHV...], enge Zusammenarbeit VR/Geschäftsleitung bzw. Führungsteam, Pflege des Unternehmensklimas, hohes internes Kontrollbewusstsein[inkl. interne Audits] sowie Transparenz und Vertrauensförderung mit offenen Informationen). Beispiel dafür sindauch die Geschäftsberichte, die einerseits der allgemeinen Rechenschaft und Erklärung sowie anderseits alsChronik und Kommunikationsmittel dienen.

Marianne Guntern

Peter Wälchli

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IN DER REGION – FÜR DIE REGION

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3.3.2 Bilanz

• Flüssige Mittel: der Bestand an liquiden Mitteln war am Bilanzstichtag relativ hoch. Dies ist einerseits durch denUmstand bestimmt, dass in der momentanen Finanzwelt nach wie vor keine interessanten kurzfristigen Anlagenangeboten werden. Anderseits benötigen wir die Liquidität, um auch im 2013 wiederum grössere Investitionenin unsere Anlagen tätigen zu können.

• In den Transfer- und Pendenzenkontos sind die Durchlaufkonti flüssige Mittel, die Durchlaufkonti mit den Kredit-kartenunternehmen und das Pendenzenkonto zusammengefasst. Der Einsatz von Durchlaufkonten ermöglichtdas valutagerechte Verbuchen der Vorfälle und eine gute Kontrolle der Transaktionen.

• Durch die erschwerten Logistikverhältnisse in unserer Talschaft (Transportkette) ist es nötig, entsprechend gutdotierte Materiallager zu unterhalten. Trotzdem ist es gelungen, den Materialbestand gegenüber dem Vorjahr nurgeringfügig zu erhöhen.

• Nach wie vor ist in der Zeit von Mitte September bis Mitte Dezember die grösste Auftragsdichte – vor allem imElektrogeschäft – zu verzeichnen. Die meisten Arbeiten müssen bis Saisonbeginn fertig gestellt sein. Durch struk-turierte Arbeitsabläufe im Zusammenhang mit den Kundenaufträgen sowie einer gegenseitigen Unterstützung(Geschäftsstellen Lauterbrunnen, Mürren und Wengen) ist es uns trotzdem gelungen, die angefangenen Arbei-ten gegenüber dem Vorjahr nach unten zu korrigieren. Trotz weiter abnehmender Zahlungsmoral im Zusammen-hang mit der Wirtschaftslage ist die Altersstruktur der Debitoren dank konsequentem Mahnwesen nach wie vorin einem sehr guten Verhältnis.

• Anlagevermögen: auch in diesem Jahr konnte eine ansehnliche Summe, insbesondere in die Verteil- und Pro-duktionsanlagen, investiert werden. Die grössten Investitionen sind bei den Ausgleichsmassnahmen imZusammenhang mit der Konzessionserneuerung, dem Neubau des Trinkwasserkraftwerks Spycherboden, beiErneuerungs- und Anpassungsarbeiten in verschiedenen Trafostationen, bei der Sanierung des Leitungsnetzesim Gebiet Schilt, Wengen, und beim Ausbau der Schutz- und Leittechnik angefallen.

• Hypotheken: unsere Grundstücke sind mit gestaffelten Festhypotheken gesichert. Zurzeit (Zinsniveau / Investi-tionen) erfolgen keine Amortisationen.

• Obligationenanleihen: es bestehen zwei Obligationenanleihen– CHF 1’600’000.00, 3.50%, 2004 – 30.11.2014, Zinsfälligkeit 30.11.– CHF 2’000’000.00, 3.50%, 2009 – 30.11.2019, Zinsfälligkeit 30.11.

• Das IH-Darlehen des Bundes (Investitionshilfe-Darlehen von seinerzeit CHF 150’000.00) im langfristigen Fremd-kapital für die Finanzierung des Trinkwasserkraftwerks Birrmättli wird jährlich mit CHF 10’000.00 amortisiert.

• Das Genossenschaftskapital hat mit Stichtag per Ende Jahr zugenommen. Dies ist auf eine Aktion für freiwilligeAnpassungen der Genossenschaftsanteile anhand der aktuellen Gebäudeversicherungspolicen zurückzuführen.

• Wir besitzen keine massgeblichen Beteiligungen. Die Gesamtsumme der laufenden Bankgarantien (Bürgschafts-verpflichtungen, Eventualverbindlichkeiten) beläuft sich auf CHF 38’700.00. Es bestehen keine Prozessrisiken etc.sowie erhebliche Leasingverträge.

• Es bestehen keine Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen. Wir sind der Pensionskasse Energie ange-schlossen (Branchenpensionskasse der Schweizerischen Energiewirtschaft).

• Es hat keine Nettoauflösung von stillen Reserven stattgefunden.

• Die Rechnungslegungsgrundsätze wurden nicht verändert.

• Das bestehende Fremdkapital ist mit insgesamt 13 Schuldbriefen über eine Gesamtsumme von CHF 6,7 Mio.abgesichert. Die Grundpfandrechte bestehen auf sieben wesentlichen Grundstücken. Das gesamte Verteilnetzinklusive Trafostationen etc. ist nicht belehnt.

• Unsere Liegenschaften und Trafostationen weisen einen Gebäudeversicherungswert von rund CHF 16,6 Mio. undeinen amtlichen Wert von rund CHF 11,7 Mio. aus.

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3.3.3 Erfolgsrechnung

Ertragssituation

• Gesamthaft gesehen liegen wir mit dem Betriebsertrag weit über den vorsichtigen Erwartungen (aufgrund derprognostizierten Wirtschaftslage / Wetterrisiken Energieproduktion) und über dem Vorjahresergebnis – wir errei-chen einen Betriebsertrag von fast CHF 11,7 Mio.

• Das Energiegeschäft (Energieverkauf) ist gegenüber dem Budget leicht schlechter und somit zu unseren Lastenausgefallen. Die Budgetierung ist enorm schwierig, weil die verschiedenen Wettersituationen einerseits und dasdamit beeinflusste Verhältnis zwischen Stromverkauf (verbrauchsabhängig), Eigenproduktion und Stromeinkaufanderseits einen grossen Einfluss haben.

• Der Erlös aus Installationsarbeiten ist sowohl besser als budgetiert als auch höher als im Vorjahr ausgefallen.

• Die Ladenverkäufe sind leider gegenüber den Budget- und Vorjahreswerten wieder zurückgegangen. Die Ent-wicklung der Elektroshops muss weiterhin im Auge behalten werden.

• Die Dienstleistungen (Synergien) konnten gegenüber dem Budget gesteigert werden und erreichen wiederumhöhere Zahlen als im Vorjahr.

Aufwandsituation

• Gesamthaft gesehen können wir festhalten, dass wir die Kostenkontrolle im Griff haben.

• Der Materialeinkauf hat aufgrund der Auftragslage zu Buche geschlagen, liegt aber im Rahmen des erwirtschaf-teten Ertrages, des Materialvorrats und der angefangenen Arbeiten.

• Der Energieankauf liegt trotz tieferen Energieverkäufen nur unwesentlich unter den Budgetwerten. Die Scherezwischen Stromverkauf, Eigenproduktion und Stromeinkauf hat sich zu unseren Ungunsten entwickelt.

• Der Personalaufwand liegt knapp über Budget und ist höher als im Vorjahr. Leider ist der Arbeitsmarkt für quali-fizierte Arbeitskräfte nach wie vor komplett ausgetrocknet; wir suchen weiterhin engagierte Berufsleute.

• Auch dieses Jahr wurde wiederum ein hoher fünfstelliger Betrag in die Aus- und Weiterbildung des Personalsinvestiert.

• Dank dem guten Gesamtergebnis konnten wir auch im 2012 die vollen steuerlichen Abschreibungen vornehmen.

In der Region – für die Region...

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4 Bericht der Revisionsstelle

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Die RevisionsstelleAndreas Schwab-Gatschet, Ernst & Young AG, Bern

Die KontrollstelleIrène Brunner, Wengen

Priska Brunner, Lauterbrunnen

Am 29. und 30. August 2012 wurde eine zweitägige Zwischenrevision durchgeführt, in der das Hauptaugenmerkauf Stichprobenkontrollen im Rechnungswesen (Ordnungsmässigkeit, Verkehrsprüfungen, Hochrechnung derErfolgsrechnung auf Ende Jahr…) und auf die neuen gesetzlichen Auflagen aus der OR-Revision (Risiko-Manage-ment, Internes Kontrollsystem…) gerichtet wurde.

Die Schlussrevision mit dem Schwergewicht von Bestandes- und Bewertungsprüfungen erfolgte ebenfalls an zweiaufeinander folgenden Tagen, am 23. und 24. Januar 2013.

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5 Eidgenössische EnergiestrategieEnergiestrategie 2050 des Bundes

Der Bundesrat will den Gesamtenergieverbrauch senken, aus der Kernenergie aussteigen undauf erneuerbare Energien setzen. Mit der Energiestrategie 2050, welche den gesamten Energie-verbrauch und nicht nur die elektrische Energie beinhaltet, legt der Bundesrat dar, wie der etap-penweise Umbau des Energiesystems bis im Jahr 2050 erfolgen soll. Die Strategie orientiert sicham Szenario neue Energiepolitik. Die Energiestrategie 2050, mit dem vorweggenommenen stra-tegischen Entscheid auf die Kernenergie zu verzichten, wird von den Wirtschaftsverbänden (VSE,swissmem, ….) in Frage gestellt und zu grossen Teilen abgelehnt. Begründet wird die Ablehnungder Strategie mit negativen wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Werkplatz Schweiz.

Eckpunkte der Energiestrategie:• Der Endenergieverbrauch soll im Jahr 2035 bei rund 152 Terawattstunden (TWh) liegen, was einer Reduktion von

35% entspricht. Bis ins Jahr 2050 soll der Energieverbrauch um weitere 27 TWh auf 125 TWh (–47%) gesenktwerden. Der Verbrauch 2011 betrug rund 236 TWh.

• Der Bundesrat geht davon aus, dass der elektrische Energieverbrauch noch einige Jahre leicht ansteigen wird.Er strebt aber ab 2020 eine Stabilisierung der Nachfrage an und setzt sich zum Ziel, den Stromverbrauch bis2050 auf 53 TWh abzusenken und den Inlandverbrauch inklusive Ausbau der Pumpspeicherung auf 57.6 TWhzu reduzieren. Der Stromverbrauch 2011 betrug rund 59 TWh.

• Der Produktionsausfall elektrischer Energie, der durch den vom Bundesrat und Parlament beschlossenen Aus-stieg aus der Kernenergie entsteht, muss kompensiert werden. Die zu kompensierende Energiemenge beträgt 23TWh und soll langfristig mit erneuerbarer Energie ersetzt werden. In der Übergangszeit sind Gaskraftwerke undImporte nötig. Der Anteil der neuen erneuerbaren Energien (Sonnenenergie, Wind, Biomasse, Biogas und Abfall)am Strommix 2011 betrug rund 1.6 TWh, dies entspricht 2,7% der Netto-Inlandproduktion 2011.

• Der Verbrauch von fossilen Energien soll gesenkt werden. Die jährlichen CO2-Emissionen sollen 2050 noch 1–1,5Tonnen pro Kopf betragen.

Damit die ambitiösen Ziele der Energiestrategie zum geplanten Zeitpunkt erreicht werden können, müssen die Wei-chen schon heute gestellt werden. Die rechtlichen Grundlagen müssen deshalb möglichst schnell auf verschiede-nen Ebenen angepasst werden. Aus diesem Grund hat der Bundesrat am 28. September 2012 ein erstes Massna-menpaket in die Vernehmlassung geschickt. Die Vernehmlassungsfrist dauert bis zum 31. Januar 2013.

«Weg in die neue Stromzukunft 2050»

Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) hat unter dem Titel «Weg in die neue Stromzukunft»eine Studie veröffentlicht, die mit drei unterschiedlichen Szenarien aufzeigt, was die Umsetzung der Energiestrate-gie für die Strombranche bedeuten könnte. Bei allen Szenarien wird der von Bundesrat und Parlament beschlos-sene Ausstieg aus der Kernenergie realisiert. Der VSE ist der Meinung, dass die Umsetzung der Energiestrategiegrundsätzlich möglich ist, sofern die nötigen Voraussetzungen (Rechtssicherheit / Baubewilligungsverfahren / Ein-spracherecht / Zeitplan …) geschaffen werden. Die Realisierung ist aber in keinem Fall einfach und kann je nachUmsetzungstiefe eher mit einem Bergwanderweg, einem alpinen Pfad oder mit einer schwierigen Klettertour ver-glichen werden.

Szenario 1 (Bergwanderweg):• Dieses Szenario geht von höheren energie- und umweltpolitischen Zielsetzungen gegenüber der Vergangenheit

aus und sieht moderat verstärkte energiepolitische Massnahmen vor. Die Ziele aus der Energiestrategie werdennicht alle erreicht. Die Akzeptanz von neuen Netz- und Produktionsanlagen muss gegenüber heute höher wer-den. Die Energiestrategie und Ziele der EU sowie die Teilnahme der Schweiz an den internationalen Handels- undAusgleichsmechanismen bei der CO2-Reduktion bilden den Rahmen für dieses Szenario.

Szenario 2 (alpiner Pfad):• Hier gelten die gleichen Annahmen wie in Szenario 1, die Umsetzung wird jedoch intensiviert. Die Ziele aus der

Energiestrategie werden nicht alle erreicht. Die Schweiz setzt sich ambitioniertere Ziele für die Reduktion desAusstosses von Treibhausgasen im globalen Klimaabkommen. Basis dafür ist ein klarer und nachhaltiger Wan-del der öffentlichen Meinung und der politischen Stimmung hin zu mehr Energieeffizienz und erneuerbaren Ener-gien. Dies schliesst auch eine klare Akzeptanz der damit verbundenen Konsequenzen ein.

Thomas Widmer

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Szenario 3 (schwierige Klettertour):• Dieses Szenario bedingt einen fundamentalen Wandel gesellschaftlicher Werte mit einer verzichtorientierten

Grundeinstellung. Die energie- und umweltpolitischen Ziele werden im Vergleich zu Szenario 1 und 2 substantiellerhöht und setzen die Energiestrategie 2050 des Bundes vollumfänglich um. Dadurch wird die Schweiz 2050 imJahresmittel zu 100% mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt. Importiert wird ebenfalls nur Strom aus erneu-erbaren Energien. Das Szenario orientiert sich an der Vision der 1-Tonne-CO2-Gesellschaft beziehungsweise der2000-Watt-Gesellschaft. Der Ausbau erneuerbarer Energien muss auch im Ausland höher sein als in den übrigenSzenarien.

Aus Sicht der Branche werden sich die Veränderungen (Netzausbauten / Netzverstärkungen / Energiespeicher /smart Grid / Bau Produktionsanlagen für Band- und Regelenergie / Subventionspolitik), welche die Umsetzung (oderTeilumsetzung) der Energiestrategie mit sich bringen, vorwiegend auf das Übertragungsnetz und die Stromproduk-tion auswirken. Eine deutliche Steigerung der Energie- und Netzkosten, unabhängig des umgesetzten Szenarios,ist garantiert.

Betrachtungen im Umfeld des Verteilnetzbetreibers

Die Energiewende wird Tatsache, auf der Zeitachse bis zur Realisierung wird das EWL als Verteilnetzbetreiber sichermit steigenden Kosten auf Energie und Netznutzung belastet werden. Diese Mehrkosten werden sich auch auf unse-re Kundenpreise auswirken.

Folgende Faktoren sind hauptsächlich für die Kostensteigerung verantwortlich:• Teurere Produktion von dezentral produzierter und subventionierter erneuerbarer Energie• Ersatz der relativ günstigen Kernenergie durch erneuerbare Energie• Nötiger Netzausbau auf der Höchstspannungsebene bedingt durch neue Produktionsstandorte• Nötiger Aus- und Umbau der Netzregelung (smard Grid) bedingt durch die dezentralen Einspeisungen• Lösen der Energiespeicherproblematik• Fehlende Akzeptanz der Umweltverbände und Bevölkerung für neue Netz- und Produktionsanlagen führen zu

hohen Baukosten (teure Bewilligungsverfahren / Bauverzögerungen / hohe Erstellungskosten / …)

Über die Grössenordnung der Preissteigerung ist man sich noch nicht einig. Die Berechnungen von Bund und Ver-bänden (VSE, swissmem, ….) sind nicht deckungsgleich und differieren zum Teil stark. Es wird mit Mehrkosten von30 –100% gerechnet, welche zu einem grossen Teil durch den Atomausstieg und der Umstellung auf erneuerbareEnergie verursacht werden. Einige rechnen sogar damit, dass der Strompreis (Energie + Netznutzung) bis 2050 einMehrfaches des heutigen Preises betragen wird.

Die Energiewende bietet für einen Verteilnetzbetreiber mit Eigenproduktion aus erneuerbarer Wasserkraft sicherauch Chancen. Da unsere Produktionskosten relativ stabil und günstig sind, werden sich diese in Zukunft positivauf die Endkundenpreise auswirken. Heute ist es aber so, dass im Sommer die subventionierte Energie sehr gün-stig am Markt angeboten wird und damit die bestehenden Produktionen der Wasserkraft konkurriert. Wir hoffen,dass an dieser Problematik gearbeitet wird und die Politiker zu ihrer Aussage, auf die Wasserkraft zu setzen unddiese zu stärken, stehen.

Wann und ob durch die Energiewende bedingte Ausbauten des EWL-Netzes nötig werden, ist im Moment nur sehrschwer abzuschätzen. Die Einsparungen, welche durch die Umsetzung der Effizienzmassnahmen gemacht werdenkönnen, sprechen eher gegen einen nötigen Netzausbau. Werden aber viele oder grosse dezentrale Produktions-anlagen gebaut, könnte ein partieller Netzausbau nötig werden. Je nachdem, wie die Kostenübernahme geregeltwird, werden sich diese direkt oder indirekt auf die Endkundenpreise auswirken. Sollte zum Beispiel die flächen-deckende Einführung des smart Meterings beschlossen werden, würde das für das EWL zu Zusatzinvestitionen vonüber einer Million Schweizerfranken und administrativen Mehraufwänden führen, welche auf die Endkundenpreiseüberwälzt werden müssten.

Vieles ist offen, manches ist unklar, die Meinungen gehen auseinander, über die Kosten wird gestritten – sicher aberist, dass sich die Energielandschaft verändern wird. Wie bei allen Veränderungen gibt es neben den Gefahren undRisiken auch Chancen. Gerade die Chancen gilt es zu sehen und auch zu nutzen.

Thomas Widmer

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Neubau Trinkwasserkraftwerk Spycherboden

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Herausgeber

EWL GENOSSENSCHAFT

Auf der Fuhren 4383822 Lauterbrunnen

Impressum

Konzept / Redaktion / Gestaltung:Lukas Graf, Anton Mattmann, Peter Wälchli

Autoren:Beat Aeschbacher, Anita Brunner, Liliane Falk, DinaFeuz, Lukas Graf, Karl Guntern, Marianne Guntern,Urs Heiniger, Stefan Hubler, René Leuthold, AntonMattmann, Johann von Allmen, Peter Wälchli, Thomas Widmer

Fotos: EWL

Druck: Sutter Druck AG, Spillstatt, 3818 Grindelwald

Eindrücke aus dem Geschäftsjahr 2012