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Akteure Finanzsteuerung Schwei n Pionieren Handel Börsen Tochtergesellschaft Eurex SIS SegaIntersettle Telekurs Leistungsfähigkeit Systemsicherheit Chance Handelsströme Technologie Konkurrenz Abwanderun tät Regierung Liberal Prinzip Stabilität Kapitalverkehr Privatsphäre Bankenbereich Standort Verwaltung Privatvermögen Fachwissen Mehrsprachigkeit Informationstechnologie An izil Aktivitäten Strategie Anschluss Europäische Union OECD Bekämpfung Steuerwettbewerb Steuersubstrates Grenzüberschreitung Zinserträge Verhandlungserfolge Staatengemein n Vermögensverwaltungsgeschäft Courtagen Treuhandkommissionen Emissionsge- schäft Platzierungskraft Rangliste Bilanzsumme Grossbanken Potential Globa ähigkeit Investment Banking Geschäfte Grosskunden Emissionen Abteilungen Kom- munikationstechnologie Ballungsgebiete Transfer Börsenflaute Zukunft Anpassun g Ökonomie Kapitalallokation AHV Pensionskassen Lebensversicherung SWX Gruppe Wertpapiere Zugang Holding Unternehmensgruppe Kooperationen Beteiligungen Ma er Modell Meinungsverschiedenheiten Kassamärkten Nasdaq Aktienderivate Euro- Stoxx-50-Index Zinsderivate Bund Bobl Schatz Systems Clearing Transaktionsko ngsstrategie Eigentümer Handlungsfähigkeit Effizenzsteigerung Euro-Stoxx-600- Index Kostenseite Liquidität Zukunft Cross-Border-Settlement Euroclear Cres strengungen Rechnungslegung FER Börsengesellschaften OR-Mindestvorschriften Förderung Regeln Accounting-Standards Prozent IAS US-GAAP Richtlinie Ge unternehmen Neustrukturierung Sicherheit Analyse Überlegungen Zeitpunkt Exi- stenzberechtigung Werte Internalisierung Wertpapiertransaktionen Inhouse Stu äftsjahr Milliarde Erfolgsgeheimnis Kostenkontrolle Geräte Qualität Dynamik Gi- gant Mitarbeiter Entwicklungszentrale Silicon CEO Verwaltungsratspräsident Ver ich Preisstellung Lancierung Reglemente Arbeitsgruppe Wertschriftengeschäfte Kotierungsrichtlinien Liberalisierung Börsenstimmung Weltwirtschaft Ausgabebe oduktion Hauptkunden Geräte Produktionskapazitäten 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Wohlstand Kreislauf Versorgungs gspolitik Gesamtinteresse Auftrag Player Jahrhundert Vergleich Branchenindi- ces Vermögensverwalter Geschäftsstrukturbereinigung Konzentrationstendenze Wettbewerbsumfeld Konzentration Kaufleute Wirtschaftsgeschehen Kommunikati- onsmittel Handelsschranken Globalisierung Barometer Zahlungen SIC Drehscheib ung SECOM-System Settlementsystem Wertschriftenabrechnungssystem Lieferung- gegen-Zahlung Eurobonds Instruktion Abwicklungsrisiken Vernetzung Settlement alenerträge Distributionskapazitäten Pure-Players Bewilligung Revisionsstellen Gesetzesverletzungen Überwachungsaufgaben Aufsichtsgremien Geldwäscherei F tzung Consulting Bankfiliale Vertriebsweg Bankvertrieb Performance Verfügbar- keit Internet-Auftritte Anfragen Netz Funktionsfähigkeit Selbstregulierungsme alog Fachkompetenz Lieferwährung Indexkommission Release Basistitel Warrants Briefkurs Publikum Kundenbindung Emittenteninformationen Kostensenkungsmas g Börsenstimmung Weltwirtschaft Ausgabebereitschaft Jahresabschlüsse Quartalsverluste Einbruch Schlussstand Resultat Fonds Volatilität IASB FER-Kommission IOSCO-Kommittee Ko ersalbankidee Bankgeschäften Geschäftsgang Spezialisierung Institute Zulassungsstelle Sanktionsverfahren Custodian Banks CSDs Equity Counterparty Gegenpartei Tradition Be es Wachstumsaktien Marktiefe Informationen Investitionsentscheide Unternehmenskulturen Herkunftsländer Informationskosten Heimatbörsen Einsparungspotential Perspektive Kun fektenbörsen Bruttoinlandprodukt System Währungspolitik Gesamtinteresse Standortvorteile Gesamtertrag Marktstrukturbereinigung Bankkundengeheimnis Bestrebungen Bürger Steu ren Pioniere Elektronik Vollautomatisiert Handel Börsen Tochtergesellschaft Eurex SIS SegaIntersettle Telekurs Leistungsfähigkeit Kosteneffizienz Systemsicherheit Chancen Han nationalen Währungsfonds IMF Nähe Diversifikation Internationalität Bankensystem Finanzmarktinfrastruktur Rahmenbedingungen Bankwesen Übernahmen Fusionen Liquidationen Bank ngapur Marketing Obligationensegment Leaderposition Futures Indexprovider Indices Aktionäre Beschäftigte Institute Niederlassungen Konzentrationsprozess Bankensektor Bedeu ung Institute Stabilität Bankensystem Aufsicht Regulierung Geldpolitik Regulierungsdichte Finanzsektor Gläubigerschutz Funktionsschutz Systemschutz Vertrauensschutz Ansehe icht Eidgenössische Bankenkommission EBK London Bankkundengeheimnis Schutz Ruf Bekämpfung Geldwäscherei International Standard Regelungen Mechanismus Selbstregulierung Ge lyse Schweiz Bankiervereinigung Spitzenverband Akteure Finanzsteuerung Schweiz Nationalbank SNB Zentralbank Währungspolitik Entwicklung Wirtschaft Verfassungsauftrag Gesam mittendrin Das Magazin der SWX Gruppe 01_ Überblick .......................................................... 02_ Diskussion aktueller Themen ......................................... 03_ Entwicklungen der Bankenlandschaft ................................ 04_ Interview SWX Gruppe .............................................. 05_ Firmenporträt Logitech .............................................. Finanzplatz Schweiz 04.03

mittendrin teuerung Schweiz Nationalbank SNB Zentralbank ... · Wenige Bereiche sind global so stark vernetzt und kompetitiv wie das Banken- und Börsengeschäft. Die SWX Gruppe steht

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ng Ökonomie Kapitalallokation AHV Pensionskassen Lebensversicherung SWX Gruppe Wertpapiere Zugang Holding Unternehmensgruppe Kooperationen Beteiligungen Maber Modell Meinungsverschiedenheiten Kassamärkten Nasdaq Aktienderivate Euro- Stoxx-50-Index Zinsderivate Bund Bobl Schatz Systems Clearing Transaktionskoungsstrategie Eigentümer Handlungsfähigkeit Effizenzsteigerung Euro-Stoxx-600- Index Kostenseite Liquidität Zukunft Cross-Border-Settlement Euroclear Cresnstrengungen Rechnungslegung FER Börsengesellschaften OR-Mindestvorschriften Förderung Regeln Accounting-Standards Prozent IAS US-GAAP Richtlinie Gegunternehmen Neustrukturierung Sicherheit Analyse Überlegungen Zeitpunkt Exi- stenzberechtigung Werte Internalisierung Wertpapiertransaktionen Inhouse Stuhäftsjahr Milliarde Erfolgsgeheimnis Kostenkontrolle Geräte Qualität Dynamik Gi- gant Mitarbeiter Entwicklungszentrale Silicon CEO Verwaltungsratspräsident Vereich Preisstellung Lancierung Reglemente Arbeitsgruppe Wertschriftengeschäfte Kotierungsrichtlinien Liberalisierung Börsenstimmung Weltwirtschaft Ausgabeberoduktion Hauptkunden Geräte Produktionskapazitäten Gründungskapital Tätigkeit Finanzsektors Gläubigerschutz Funktionsschutz Systemschutz Vertrauensschutmarktaufsicht Eidgenössische Tranche Risikokapital Privatbank Verfügung Produk- tionstätten Nebeneffekt Going-Public Image Bekanntheit Glaubwürdigkeit Gektienoptionen Boom Talente Nachteil Papiere Akquisitionen USA Visibilität Nachfrage Voraussetzung Kulturen Profeslitätsbewusstsein Vorsicht Angestellte Luftschlösser Ver- gleich Branchenindices Vermögensverwalter Geschäftsgensverwaltung Bereich Unternehmensfinanzierung Wettbe- werbsumfeld Konzentration Globalisierung Druck Präsenrakteristiken Gelder Fundus Aktiven Pensionskassen Versi- cherungen Vermögenssumme Marktstruktur Ertragskomposirkunft Offshore Trend Immobilieninvestition Aktienkursent- wicklung Ertragssubstrat Wirtschaftsskandale Situatiosverwalter Mehrheit Tätigkeitsgebiete Assets Masse Über- leben Einheiten Quersubventionierung Privatkundengellianz London Stock Exchange Deutsche Börse OM Euronext Stellung Anlegervertrauen Bilanzskandale Kotierungsregleen Diskretion Sicherheit Schutz Privatsphäre Servicequa- lität Regulierungsbehörden Erlass Empfehlungen SBVg Siansaktionskosten Marktiefe Informationen Investitionsent- scheide Unternehmenskulturen Herkunftsländer Informatirektoriumsmitglied Nationalbank Aufschwung Unternehmensskandale Finanzzentrum Wirtschaft Behörden Politik Gesellschaft Standortvorteile Rechtstaatlichkei Europäischen Union Verteidigung Steuerbelastung Harmonisierungsvorhaben Kar- tell Politiker Freiheiten Individuums Bundesrat Vorzüge Sicherheit Fiskus Getriebsinfrastruktur Branche Kraft Repräsentanzen Akquisitionsmöglichkeit Spit- zenkräfte Wandel Informatik Umwälzungen Arbeitsplätze Kanton Deutschschweiz Arorate Governance Verfassung Öffnung Unternehmensentwicklung Etappen Startka- pital Franken Gründung Startkapital Hightech-Pioneere Physiker Informatiker Erge Topmanagement Gremium Einsitz Preisstabilität Berechenbarkeit Marktzutritte WTO Ungebundenheit Währung Imperium Aufgaben Wohlstand Kreislauf Versorgungs

ungspolitik Gesamtinteresse Auftrag Player Jahrhundert Vergleich Branchenindi- ces Vermögensverwalter Geschäftsstrukturbereinigung Konzentrationstendenzeng Wettbewerbsumfeld Konzentration Kaufleute Wirtschaftsgeschehen Kommunikati- onsmittel Handelsschranken Globalisierung Barometer Zahlungen SIC Drehscheibrung SECOM-System Settlementsystem Wertschriftenabrechnungssystem Lieferung- gegen-Zahlung Eurobonds Instruktion Abwicklungsrisiken Vernetzung Settlementkalenerträge Distributionskapazitäten Pure-Players Bewilligung Revisionsstellen Gesetzesverletzungen Überwachungsaufgaben Aufsichtsgremien Geldwäscherei Fiutzung Consulting Bankfiliale Vertriebsweg Bankvertrieb Performance Verfügbar- keit Internet-Auftritte Anfragen Netz Funktionsfähigkeit Selbstregulierungsmeialog Fachkompetenz Lieferwährung Indexkommission Release Basistitel Warrants Briefkurs Publikum Kundenbindung Emittenteninformationen Kostensenkungsmasng Börsenstimmung Weltwirtschaft Ausgabebereitschaft Jahresabschlüsse Quartalsverluste Einbruch Schlussstand Resultat Fonds Volatilität IASB FER-Kommission IOSCO-Kommittee Koversalbankidee Bankgeschäften Geschäftsgang Spezialisierung Institute Zulassungsstelle Sanktionsverfahren Custodian Banks CSDs Equity Counterparty Gegenpartei Tradition Bezes Wachstumsaktien Marktiefe Informationen Investitionsentscheide Unternehmenskulturen Herkunftsländer Informationskosten Heimatbörsen Einsparungspotential Perspektive Kunffektenbörsen Bruttoinlandprodukt System Währungspolitik Gesamtinteresse Standortvorteile Gesamtertrag Marktstrukturbereinigung Bankkundengeheimnis Bestrebungen Bürger Steueren Pioniere Elektronik Vollautomatisiert Handel Börsen Tochtergesellschaft Eurex SIS SegaIntersettle Telekurs Leistungsfähigkeit Kosteneffizienz Systemsicherheit Chancen Hanrnationalen Währungsfonds IMF Nähe Diversifikation Internationalität Bankensystem Finanzmarktinfrastruktur Rahmenbedingungen Bankwesen Übernahmen Fusionen Liquidationen Bank

Singapur Marketing Obligationensegment Leaderposition Futures Indexprovider Indices Aktionäre Beschäftigte Institute Niederlassungen Konzentrationsprozess Bankensektor Bedeurung Institute Stabilität Bankensystem Aufsicht Regulierung Geldpolitik Regulierungsdichte Finanzsektor Gläubigerschutz Funktionsschutz Systemschutz Vertrauensschutz Ansehesicht Eidgenössische Bankenkommission EBK London Bankkundengeheimnis Schutz Ruf Bekämpfung Geldwäscherei International Standard Regelungen Mechanismus Selbstregulierung Gealyse Schweiz Bankiervereinigung Spitzenverband Akteure Finanzsteuerung Schweiz Nationalbank SNB Zentralbank Währungspolitik Entwicklung Wirtschaft Verfassungsauftrag Gesam

mittendrin Das Magazin der SWX Gruppe

01_Überblick ..........................................................

02_Diskussion aktueller Themen .........................................

03_ Entwicklungen der Bankenlandschaft ................................

04_ Interview SWX Gruppe ..............................................

05_ Firmenporträt Logitech ..............................................

Finanzplatz Schweiz

04.03

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Editorial 03

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Das Thema Finanzplatz Schweiz ist heute aktueller denn je.Wenige Bereiche sind global so stark vernetzt und kompetitivwie das Banken- und Börsengeschäft.

Die SWX Gruppe steht «mittendrin» in diesem Geschehen.Sie schafft einen Zugang zu den internationalen Finanzmärk-ten, dient als Marktplatz für einen transparenten Handel und sorgt für eine effiziente Kapitalallokation in der SchweizerVolkswirtschaft. Im Verbund mit zahlreichen Institutionen,Partnern und Beteiligungen trägt sie dazu bei, dass der Finanzplatz effizient und wettbewerbsfähig funktioniert.

Der Schweizer Finanzplatz ist ein wichtiger Arbeitgeber undein bedeutender Wirtschaftszweig unseres Landes. Mit vorliegendem Magazin möchten die Unternehmen derSWX Gruppe das «Phänomen» Finanzplatz für eine interes-sierte Öffentlichkeit anschaulich machen, die Aufgaben eines Finanzplatzes aufzeigen, die Funktionen klären, Akteure vorstellen und Fragen beantworten .

Die Themen des Magazins, dargestellt von Kennern des Finanzplatzes, zeigen diesen aus verschiedenen Perspektiven,indem sie das komplexe Zusammenspiel der Beteiligten beleuchten und sowohl gesellschaftliche, politische, regula-torische als auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen.

Das Spektrum reicht vom Überblick über den FinanzplatzSchweiz über die Bedeutung der Finanzindustrie für dieSchweiz und in einem internationalen Kontext bis hin zuEntwicklungen, Anpassungsprozessen und Konzentrationender Banken- und Börsenlandschaft, aktuellen Themen, Fragen der Wettbewerbsfähigkeit und Fragen zur Zukunft des Finanzplatzes Schweiz.

Wir danken Prof. Rudolf Volkart und Dr. Teodoro Cocca vomSwiss Banking Institute der Universität Zürich; Prof. NiklausBlattner, Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Natio-nalbank; Beat Kappeler, Publizist; Pierre Mirabaud, Teilhaberder Privatbank Mirabaud & Cie, Daniel Borel, Verwaltungsrats-präsident von Logitech, und den Journalisten Katharina Fehrund Roman Oberholzer, NZZ am Sonntag, Urs Aeberli, Stocks,und Erik Nolmans, Bilanz, für ihre Beiträge.

Wir freuen uns, Ihnen ein Exemplar des Magazins «mittendrin» überreichen zu dürfen und bedanken uns fürIhr Interesse am Finanzplatz Schweiz.

Dr. Reto Francioni, Präsident des Verwaltungsrates der SWX Gruppe Jürg Spillmann, Vorsitzender der SWX Gruppenleitung

Jürg Spillmann

Dr. Reto Francioni

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Copyright ©

«mittendrin» ist das Magazin der Unternehmen in der SWX Gruppe. Es erscheint in deutscher, französischer und englischer Sprache.

Nachdruck nur mit vorheriger Genehmigung und mit Quellenangabe. Hier veröffentlichte Meinungen können von denjenigen der SWX Gruppe

abweichen.

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In diesem Magazin 05

01_Seite 06

Finanzplatz Schweiz im ÜberblickProf. Rudolf Volkart und Dr. Teodoro Cocca vom Swiss Banking Institute der Universität Zürich über Akteure des Finanzplatzes und die Bedeutung der Finanzindustrie.

02_Seite 11

Diskussionsforum: Durch die Tür hinaus in den Wettbewerb

Prof. Niklaus Blattner, Direktoriumsmitglied der Schweizeri-schen Nationalbank, und Beat Kappeler, Publizist, über

Anpassungsprozesse im Finanzsektor und die Zukunft des Finanzplatzes Schweiz.

03_Seite 18

Vermögensverwalter vor StrukturbereinigungKonzentrationstendenzen und Entwicklungen der SchweizerBankenlandschaft. Von Pierre Mirabaud, Teilhaber der Privatbank Mirabaud & Cie und Präsident der Vereinigungder Genfer Privatbankiers.

04_Seite 22

«Es ist wie beim Schach: Man wartet auf den Zug des andern.»

Jürg Spillmann, Vorsitzender der SWX Gruppenleitungund Deputy CEO Eurex, und Dr. Heinrich Henckel,

CEO SWX Swiss Exchange, zur Wettbewerbsfähigkeit derBörse und zu Partnerschaften und Rahmenbedingungen

für einen transparenten Handel.

05_Seite 26

Logitech und die Börse: Kapital für die MäuseDie Unternehmensentwicklung von Logitech vom Start-upbis zum global tätigen Unternehmen. Porträt auf Basis einesGesprächs mit Daniel Borel, Verwaltungsratspräsident.

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Überblick

Literatur: Das Informationsverhalten der Financial Community in der Schweiz. Finanzierung Kapitalmarkt und

Finanzplatz Schweiz im ÜberblickZu den wichtigsten Finanzplätzen der Welt zählen heute Frankfurt, London, Luxemburg, New York, Singapur, die Schweiz und Tokio.

Die Schweiz hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem wichtigen Finanzplatz entwickelt. Der Erfolg führte in den siebziger

und achtziger Jahren zu einer starken Expansion, verbunden mit einer sehr hohen Bankendichte. In den letzten zehn Jahren hat der

Finanzplatz Schweiz allerdings spürbare Veränderungen erlebt. Die Gründe dafür sind unter anderem tiefgreifende Veränderungen

der weltweiten Finanzmärkte, Restrukturierungen (Fusionen, Globalisierung etc.) und regulatorische Veränderungen. Die tragenden

Säulen des Schweizer Finanzplatzes, der unlängst vom Internationalen Währungsfonds (IMF) als hoch entwickelt, gut diversifiziert

und international bedeutsam qualifiziert wurde, sind das Bankensystem, die Finanzmarktinfrastruktur und die rechtlichen Rahmen-

bedingungen.

Dr. Teodoro Cocca und Prof. Rudolf Volkart

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SWX Gruppe mittendrin 07

Banken, 2002, Victor Porak, Josef EUL Verlag, Lohmar Köln – Die Auswirkungen eines EU-Beitrittes auf den

Das BankensystemZu Beginn der neunziger Jahre veränderte sich die Strukturdes Schweizer Bankwesens infolge von Übernahmen, Fusio-nen und Liquidationen dramatisch. Die Zahl der Beschäftig-ten nahm in den neunziger Jahren um 10% ab. Die Anzahl Institute reduzierte sich um rund 40% und die Anzahl Niederlassungen um über 30%. Trotz dieses Konzentrations-prozesses konnte der Bankensektor seine bedeutende Stel-lung in der schweizerischen Volkswirtschaft behaupten. Mit einem Anteil von über 10% am Bruttoinlandprodukt sind die Banken ein bedeutender Wirtschaftszweig des Landes.Ihr Wertschöpfungsanteil ist rund doppelt so hoch wie jenerin Deutschland, Frankreich oder in den USA. Die insgesamt369 Banken in der Schweiz beschäftigen rund 110 000 gutausgebildete Arbeitskräfte. Rechnet man die der Bankbranchenahen Arbeitnehmer ein, sind es sogar rund 140 000. DerSchweizer Finanzplatz ist geprägt durch die Universalbank-idee. Universalbanken pflegen alle Arten von Bankgeschäftenund haben durch diese Diversifikation einen stabileren Ge-schäftsgang als spezialisierte Institute. Dies trägt in gewissemSinne zur Stabilität des Bankensystems bei.

Aufsicht, Regulierung und GeldpolitikDie im Vergleich zu anderen Branchen hohe Regulierungs-dichte des Finanzsektors dient dem Gläubiger-, Funktions-,System- und Vertrauensschutz. Die Aufsicht und Regulierungverfolgt namentlich das Ziel, den Ruf und das Ansehen desFinanzplatzes zu bewahren. Die «Spielregeln» für das Bank-geschäft werden durch Gesetzgebung und Selbstregulierungfestgelegt. Das Bankengesetz und das Börsengesetz bildenhierbei den Rechtsrahmen, welcher durch weitere Spezial-gesetze (z.B. Geldwäschereigesetz, Konsumkreditgesetz) erweitert wird. Der Staat übt die Finanzmarktaufsicht haupt-sächlich durch die Eidg. Bankenkommission (EBK) aus. Be-deutende gesetzliche Themen für den Finanzplatz sind dieGeldwäscherei und das Bankkundengeheimnis. Die Schweizhat aus den Lehren der Vergangenheit ihre Anstrengungenzum Schutz des guten Rufes ihres Finanzplatzes verstärkt.Das Dispositiv zur Bekämpfung der Geldwäscherei gehörtheute zum höchsten internationalen Standard. Ein bedeu-tender Teil der Regelungen entsteht in der Schweiz aus dem Mechanismus der Selbstregulierung. Der Gesetzgeber delegiert den Erlass von detaillierten Regelungen beispiels-weise einer Branchenvereinigung. Ersterer fungiert in der Folgeals Bewilligungsinstanz. In jüngster Zeit kam dieser hohe Flexibilität garantierende Mechanismus bei der Ausarbeitungder Corporate-Governance-Richtlinie durch die SWX Swiss Ex- change oder den Erlass von Richtlinien zur Sicherstellung derUnabhängigkeit der Finanzanalyse durch die Schweizerische Bankiervereinigung, dem Spitzenverband des Finanzplatzes

Schweiz, zur Anwendung. Eine weitere bedeutende Akteurinin der Finanzsteuerung ist die Schweizerische Nationalbank(SNB). Sie gestaltet als unabhängige Zentralbank die Geld-und Währungspolitik und ist einer gedeihlichen Entwicklungder Wirtschaft verpflichtet. Im Verfassungsauftrag der SNB steht das Gesamtinteresse des Landes mit dem Hauptziel derPreisstabilität im Zentrum.

Finanzmarkt InfrastrukturDie Schweiz verfügt über eine der besten Finanzmarkt-Infra-strukturen der Welt. Die Hauptakteurin ist hierbei die SWX Swiss Exchange (Schweizer Börse), wo sich Käufer undVerkäufer von Wertpapieren treffen. Sie unterliegt, gestütztauf das Börsengesetz, der Aufsicht der EBK und zählt weltweitzu den Pionieren des elektronischen – vollautomatischen –Handels. Die SWX Swiss Exchange gehört zu den zehn gröss-ten Börsen der Welt. Zusammen mit der Deutschen Börse

«Die 369 Banken in

der Schweiz

beschäftigen rund

110 000

Arbeitskräfte.»

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Überblick

Finanzplatz Schweiz, 2001, Christian Meier-Schatz, Peter Nobel, Robert Waldburger, Schulthess Polygraphi-

hält die SWX Swiss Exchange als Tochtergesellschaft die Deri-vate-Börse Eurex. Wichtig für die Finanzmarkt-Infrastruktursind weiter die SIS (SegaIntersettle) und die Telekurs. Die Bedeutung einer leistungsfähigen Finanzmarkt-Infrastruktur ergibt sich aus der zunehmend vernetzten Finanzwelt: nur diejenigen Börsenplätze, welche hohe Transaktionsvoluminakosteneffizient und mit höchster Systemsicherheit verarbeitenkönnen, haben eine Chance, die weltweiten Handelsströmeanzuziehen. Die SWX Swiss Exchange sieht sich, trotz ihrer hervorragenden Technologie, einer harten Konkurrenz durch die grössten Börsen der Welt ausgesetzt. Die Gefahr einer Abwanderung des Handels in Schweizer Blue Chips an eine nicht durch Schweizer kontrollierte Handelsplattform wurde durch die virt-x vorerst gebannt – Probleme bestehen aber weiterhin. Es muss zwingend versucht werden, die SWX Swiss Exchange als solche zu erhalten, denn Arbeits-plätze, Steuereinnahmen, Know-how und Finanzierungs-möglichkeiten für kleine und mittlere Gesellschaften würdensonst auf dem Spiel stehen.

Private BankingDer wirtschaftliche und politische Hintergrund der Schweizist ideal für das Private Banking, d.h. die Betreuung ver-mögender Privatkunden. Die Lage des Landes im Herzen vonEuropa, die Betonung der Kontinuität durch die Regierung,die liberalen Prinzipien und die wirtschaftliche Stabilität, derfreie Kapitalverkehr und der Schutz der Privatsphäre im Ban-kenbereich machen die Schweiz zum idealen Standort für dieVerwaltung von Privatvermögen. Das Fachwissen der Schwei-zer Bankiers, die Mehrsprachigkeit und die hoch entwickelteInformationstechnologie ziehen Anleger aus der ganzen Weltan. Diese Voraussetzungen gepaart mit der traditionell sehrhohen Service-Qualität erlauben es den Schweizer Banken,das Vertrauen ihrer Kundschaft zu gewinnen. Viele auslän-dische Privatkunden haben Vermögen bei Schweizer Institutenangelegt; man nennt dies das «Offshore»-Geschäft. Mit einemgeschätzten Marktanteil von 27% (dies entspricht rundCHF 2 000 Mrd.) nimmt der Finanzplatz Schweiz in diesemGeschäft einen internationalen Spitzenrang ein. Das Verhal-ten der Anlagekunden ist aber Veränderungen unterworfen,die diesen Spitzenrang in Frage stellen können und auf die zu reagieren ist. Das Anlageverhalten verschiebt sich vom«alten» Reichtum zum «neuen», vom passiven zum aktivenInvestor. Service-Qualität und Anlageperformance werdenwichtiger, Vertraulichkeit und Bankkundengeheimnis bleibenwichtig. Aber das Onshore-Private Banking (Private legen ihrKapital vermehrt im Land ihres Wohnorts an) gewinnt gegen-über dem Offshore-Geschäft an Bedeutung, die grösserenWachstumsraten liegen in der Betreuung der Privatkundenan ihrem Domizil. Einzelne Schweizer Banken beginnen daher,

neue Aktivitäten in anderen Ländern zu entfalten – dieseStrategie ist allerdings kostspielig und risikoreich.

Seit der Ablehnung der EWR-Verträge 1992 durch den Souverän versucht die Schweiz den Anschluss an den euro-päischen Finanzplatz nicht zu verlieren. Dieses Unterfangen erweist sich regulatorisch und rechtlich als hürdenreich. Im Zuge von «Angriffen» durch andere Länder bzw. Länder-gruppen (EU, OECD) auf das Private Banking der Schweizsind Missverständnisse um das Bankkundengeheimnis ent-standen. Als offizieller Grund wird vorab die Bekämpfung vonSteuerhinterziehung und «unfairem Steuerwettbewerb» insFeld geführt. Hier vermengen sich aber konkurrenzpolitischeMotive mit dem legitimen Bestreben nach Sicherung desSteuersubstrates einzelner Länder. Besonderen Anlass zur Besorgnis gibt die aktuelle Diskussion um die Zinsbesteuerunggrenzüberschreitender Zinserträge an Privatpersonen mit Domizil in der EU, wo die Schweiz stark unter Druck gesetztwird. Trotz Verhandlungserfolgen wird der Druck auf dieSchweiz wohl hoch bleiben – in einer enger zusammenwach-senden Staatengemeinschaft ist das Abseitsstehen und trotz-dem Mitmachenwollen eine Gratwanderung. So wichtig eingünstiges Umfeld für den Erfolg des Privatkundengeschäftesist, so wenig können die Banken ihre künftige Strategie vonder Institution des Bankkundengeheimnisses abhängig machen.Die Schweizer Banken müssen ihr Geschäft so betreiben, dasssie auch ohne Bankkundengeheimnis erfolgreich sein können.

Internationale VerflechtungErste Schlüsse zur internationalen Verflechtung lassen sichaus den Proportionen der Auslandaktiven und Ausland-passiven ziehen. Bei fast allen Bankengruppen übertreffen dieAuslandaktiven die Auslandpassiven. Die Schweizer Bankenlegen mehr Gelder im Ausland an, als sie von ausländischenKunden erhalten. Dies ist eine bemerkenswerte, oft über-sehene Tatsache. Eine Ausnahme bilden allerdings die Kantonal-, Regional- und Raiffeisenbanken sowie die Filialen ausländischer Banken. Die aussenwirtschaftliche Bedeutungdes Schweizer Bankensektors kommt in der Ertragsbilanz deutlich zum Ausdruck. Die Bankexporte sind aus der Dienst-leistungsbilanz (knapp die Hälfte des Saldos entfallen aufBankkommissionen aus dem Ausland) und aus der Bilanz derArbeits- und Kapitaleinkommen ersichtlich. Die wichtigstenQuellen des banksektoralen Überschusses sind die eng mitdem Vermögensverwaltungsgeschäft verknüpften Courtagenund Treuhandkommissionen sowie die Erträge aus demEmissionsgeschäft. Dieses baut auf der durch die Vermögens-verwaltung begründeten überdurchschnittlichen Platzierungs-kraft der Banken auf. In der Rangliste der grössten Bankender Welt (nach Bilanzsumme) rangieren die beiden Grossban-ken weit vorne (UBS: Platz 6, Credit Suisse Group: Platz 13).

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scher, Zürich. Internet: www.imf.org www.bis.org, www.europa.eu.int, www.seco-admin.ch

SWX Gruppe mittendrin 09

Dies zeigt das Potenzial der beiden Schweizer Grossbankenim weltweiten Vergleich. Für ein kleines Land wie die Schweizmit 7 Mio. Einwohnern ist es bemerkenswert, zwei der grössten«Global Players» zu beheimaten. Wie ist es möglich, dass der Schweizer Finanzplatz eine solche Bedeutung erlangenkonnte? Die Anziehungskraft ist in der nach aussen glaubhaftsignalisierten Stabilität und Solidität der Währung und in denrechtlichen Rahmenbedingungen begründet. Kombiniert miteiner bereits vorhanden Banken- und Versicherungstraditiongelang es der Schweiz, sich zu einem international starkenFinanzplatz mit breitem Angebot zu entwickeln. Der Zuflussbedeutender Kapitalien setzte die Anreize, um innovativeProdukte und Know-how zu entwickeln. Der hierdurch aus-gelöste «circolo virtuoso» katapultierte den Schweizer Finanzplatz innerhalb weniger Jahrzehnte an die Weltspitze. Exportorientierte Unternehmen, die sich zu multinationalenUnternehmen (z.B. Novartis, Nestlé, Roche) entwickelten, haben die Schweizer Banken früh gezwungen, hoch qualifi-zierte Dienstleistungen zu entwickeln und breit anzubieten.

GefahrenDie erreichte Spitzenposition muss im hart umkämpften Finanzmarkt ständig verteidigt werden. Das hoch mobile Ka-pital kann so rasch den Finanzmarkt verlassen, wie es einst in grossem Umfang in die Schweiz floss. Andere Finanzplätzehaben hinsichtlich wirtschaftlicher und politischer Stabilitätsowie Qualität aufgeholt. Die Rahmenbedingungen müssenschnell an die Bedürfnisse der Finanzmärkte angepasst werden. Ein offener und dynamischer Markt hat die Wettbe-werbsfähigkeit der Schweiz sicherzustellen. Die starke Stellungder Schweiz im Private Banking ist ein Trumpf, den es aus-

zuspielen gilt. Dies darf aber nicht die Sicht für die Bereichetrüben, wo die Schweiz nicht führend ist. Im InvestmentBanking (quasi der «Formel 1» der Finanzbranche), wo neueProdukte entwickelt und die Geschäfte mit Grosskunden(u.a. Emissionen und Fusionen) durchgeführt werden, spieltdie Musik in New York oder London. Selbst die SchweizerGrossbanken verlegen ihre Abteilungen in diesen Bereichenins Ausland. Trotz den Möglichkeiten der Informations- undKommunikationstechnologie scheinen geografische Ballungs-gebiete in diesen Bereichen sogar an Bedeutung zu gewin-nen. Wer nicht in den genannten Finanzzentren vor Ort tätig ist, verliert den Anschluss – darum ist es für die Schweiz existenziell, dass die grössten Institute auch weltweit zu denSpitzenrängen gehören können.

Nur so ist ein schneller Know-how-Transfer in die Schweizgewährleistet. Unvermeidbare Gefahren ergeben sich in der Finanzindustrie durch die enge Koppelung der weltwirt-schaftlichen Entwicklung an die Börsenentwicklung und

zusätzlich auf die inländische Wirtschaft. Die mehrjährigeBörsenflaute wird in der unmittelbaren Zukunft zu schmerz-haften Anpassungen der Kapazitäten in der Finanzindustrieführen. Betroffen sind vor allem die mit dem Börsengeschäftdirekt verbundenen Institute (Grossbanken, Börsenbanken,Investmentbanken), aber auch SWX Swiss Exchange selberwegen des sinkenden Handelsvolumens. Viele kleinere undmittlere Banken sind im Kreditgeschäft gefordert. Ein profes-sionell und erfolgreich betriebenes Risikomanagement wirdhier zur Überlebensbedingung.

«Die Schweiz verfügt

über eine der

besten Finanzmarkt-

Infrastrukturen

der Welt.»

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Überblick

Zu den Autoren: Prof. Rudolf Volkart ist Direktor des Swiss Banking Institute und Ordinarius für Corporate Financean der Universität Zürich. Dr. Teodoro D. Cocca ist Oberassistentam Swiss Banking Institute und Dozent für Banking an der Universität Zürich. «

AusblickEine effiziente Infrastruktur und starke Marktakteure eröffnen dem Schweizer Finanzplatz eine vielversprechende Ausgangslage im internationalen Konzert. Die im Zeichendes Wandels liegenden Herausforderungen sind aber anzu-nehmen. Eines erscheint gewiss: Der Kunde wird im Wandelder grosse Gewinner sein. Ein zeitlich und örtlich unbegrenzterelektronischer Markt dürfte dafür sorgen. Wir besitzen eineausgezeichnete Infrastruktur, gute Rahmenbedingungen undeine starke Position im weltweiten Wettbewerb. Die Marke«Swiss» wird stark genug sein, um ihre internationale Stel-lung zu behaupten. Entscheidend ist dabei der Weiterausbau

der Stärken des Finanzplatzes Schweiz. Im Zentrum stehenauch in Zukunft die nachhaltige Pflege der Kundenbeziehun-gen und eine erstklassige Forschung und Lehre. Ein starkerFinanzplatz ist für die ganze Schweiz wichtig, weil er zur Schaffung von Mehrwerten bei Kunden, Zulieferern der Haupt- und Nebenbranchen, Arbeitnehmern und Aktionärenbeiträgt. Zudem bedarf der Nicht-Finanzsektor eines stabilenund leistungsfähigen Finanzsystems, um die finanziellen Belange der Geschäftsaktivitäten sicherzustellen. Last butnot least wollen wir als Sparer unser Geld vertrauenswürdigenInstitutionen anvertrauen. Eine starke Schweiz braucht einstarkes Finanzsystem – und umgekehrt.

«Entscheidend

ist der Weiteraufbau der Stärken

des Finanzplatzes Schweiz.»

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Diskussion aktueller Themen 11

Literatur: Die Sorgfalt der Schweizer Banken im Lichte der Korruptionsprävention und –bekämpfung, 2002,

Durch die Tür hinaus in den WettbewerbProf. Niklaus Blattner, Direktoriumsmitglied der Schweizerischen Nationalbank, und Beat Kappeler, Publizist, über die Zukunft

des Finanzplatzes Schweiz

Die Aktienmärkte brechen auf breiter Front ein, der

konjunkturelle Aufschwung kommt nicht vom Fleck, und

Unternehmensskandale machen selbst vor den Grenzen

unseres Landes nicht halt. Wie ist es in diesem düsteren

Umfeld um den Finanzplatz Schweiz bestellt?

Niklaus Blattner: Gut. Der Finanzplatz Schweiz ist wirt-schaftlich solid. Die Anbieter von Finanzdienstleistungen sind leistungsfähig. Zudem stimmen die gesetzlichen, wirtschafts-,finanz- und währungspolitischen Rahmenbedingungen. Dies sind alles Faktoren, die uns in der aktuellen Situationhelfen werden. Ich bezeichne den Finanzplatz Schweiz gerne

als Internationales Finanzzentrum Schweiz, um zu betonen,dass die Schweiz in einer weltweiten Konkurrenz zu andern internationalen Finanzzentren steht. Und gerade jetzt müssen wir uns fragen: Besitzen wir die notwenigen Mittel, um die Herausforderungen anzunehmen, die sich an den Finanzplatz Schweiz stellen? Sind wir grundsätzlich auf demrichtigen Weg? Mit diesen Themen müssen sich Wirtschaft,Behörden, Politik und Gesellschaft laufend auseinander setzen. Nach wie vor bin ich aber überzeugt, dass wir übereinen guten Finanzplatz verfügen.

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Diskussion aktueller Themen

Mazumder, Sita, Paul Haupt AG, Bern – Plädoyer für eine Zukunft jenseits des Schablonendenkens, 2001,

Was stimmt Sie so zuversichtlich?

Blattner: Die Schweiz bietet als Standort viele Vorteile: Sie iststabil, und es herrscht Rechtsstaatlichkeit. Die Akteure des Finanzplatzes kennen die Spielregeln genau, und die Absenzvon grossen Störungen wie Worldcom oder Enron hat unserem Image zweifellos geholfen. Natürlich sind wir auch in der Schweiz nicht über jeglichen Zweifel erhaben, aber wir bauen auf eine Tradition der Solidität. Hinzu kommt, dassbesonders unsere Banken schon erhebliche Vorarbeiten be-züglich des Strukturwandels geleistet haben. Zudem stelltdas Vermögensverwaltungsgeschäft für die Schweizer Bankeneine einzigartige Quelle von Ressourcen dar.

Beat Kappeler: Für mich tauchen da schon einige Fragezei-chen auf. Wie steht es denn beispielsweise mit der Ausland-verflechtung unseres Finanzplatzes? Man muss sehen, dass der Schweizer Banken- und Finanzplatz sehr stark mit dem Ausland verbunden ist. Es sind sehr viele Auslandbanken bei uns präsent, was gewisse Abhängigkeiten schafft. Und wie sieht es mit der inländischen Bankenstruktur aus? Es exis-tieren gegenwärtig nur noch zwei grosse Schweizer Banken,welche das Fenster zur Welt offen halten. Dies stellt eine

Konzentration mit gewissen Risiken dar. Insofern darf es bei uns zu keinem Kollaps oder Skandal bei den Grossbankenkommen, sonst verlieren wir unsere Bedeutung.

Wo sehen Sie denn die Vorzüge des Finanzplatzes

Schweiz?

Kappeler: Ich umschreibe das gerne mit dem Begriff «Swissness». Darunter verstehe ich die traditionellen Tugen-den wie beispielsweise Stabilität, die Niklaus Blattner bereitsangesprochen hat. Aber ich würde noch einen Schritt weitergehen und international unseren Ruf eines demokratischenund touristischen Staates herausstreichen sowie eines Landesmit Anständigkeit, in dem man nicht übers Ohr gehauenwird. Solche «weichen Erfolgsfaktoren» sind für uns ausserordentlich wichtig. Sie bilden einen ganz spezifischen,schweizerischen Vorzug gegenüber anderen Finanzplätzen.Gerade dies dürfte dem Vermögensverwaltungsgeschäft ganz entscheidend helfen.

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SWX Gruppe mittendrin 13

Beat Kappeler, Verlag Neue Zürcher Zeitung

«Lieber ein paar ausländische Experten

in den Verwaltungsrat berufen als die immer

gleichen 25 Schweizer.»

Beide setzen Sie auf die Vermögensverwaltung als spru-

delnde Ertragsquelle. Doch auch in diesem Geschäft haben

sich die Zeiten geändert. Wie entscheidend ist das Bank-

kundengeheimnis für die Zukunft des Finanzplatzes?

Blattner: Das Bankkundengeheimnis ist sicher einer der Fak-toren, die den Erfolg in der Vergangenheit bestimmt haben.Es ist keine Frage, dass es nach wie vor eine attraktive Eigenschaft der Finanzdienstleistungen in der Schweiz ist.Die Bankdienstleistungen müssen aber auch in jeder anderenBeziehung überzeugen. Mit dem Argument des Schutzes derPrivatsphäre allein lässt sich die Vermögensverwaltung nicht verkaufen. Auch Qualität und Kosten müssen stimmen. Nur aus der Kombination dieser Eigenschaften ist der Erfolgmöglich.

Droht uns im Zusammenhang mit der Zinsbesteuerung in

der Europäischen Union (EU) eine Aufweichung des Bank-

kundengeheimnisses?

Kappeler: Wir sollten das auf keinen Fall hinnehmen. Zu einerintelligenten Art der Verteidigung gehörte schon immer auch der Angriff. Dies sollten wir beim Thema Bankkunden-geheimnis beherzigen. Seit Mitte der achtziger Jahre hat dieSchweiz von sich aus eine unglaubliche Verbesserung bezüg-lich Transparenz und Eingrenzung beim Bankkundengeheimnisvorgenommen – eine Reduktion auf den Privatkundenschutz.Alles andere, was mit Geldwäscherei oder Diktatorengeldernzusammenhängt, konnte davon getrennt werden. Hinzu gesellte sich eine gänzlich andere Entwicklung im Ausland: Vor allem in Europa, aber auch in anderen Teilen der Welt,kam es zu einer Erhöhung der Steuerbelastung. Mit den EU-Harmonisierungsvorhaben wurde der politische Wettbewerbquasi ausgeschaltet, und damit kam es zu einem Kartell der Politiker, welche die Bürger mit mehr Steuern aussaugen, anstatt Prioritätsänderungen vorzunehmen. In einer solchenWelt müssten die Schweiz, die Banken, aber auch die Politi-ker, offensiv ihre Meinung kundtun, dass sie da nicht mitma-chen wollen. Wir sollten weiterhin auf altliberale Freiheitenwie den Schutz des Individuums setzen.

Blattner: Der vorläufige Gang der Ereignisse zeigt, dass dieSchweiz sich im Verbund mit anderen EU-Staaten relativ gutbehaupten konnte. Die Diskussion wird jedoch weitergehen. Aus meiner Optik ist es unumgänglich, dass wir unsfür die nationalen Interessen einsetzen und dass der Bun-desrat die Vorzüge der Schweiz verteidigt. Aber dies ist nurdie eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite müssen wir uns immer wieder in neue Welten hineinbewegen. Die Attraktivität der schweizerischen Finanzprodukte bleibtnur so lange hoch, als sie immer wieder erneuert werden. Ich bin eindeutig dafür, dass wir uns gegen die Schwächung

des Bankkundengeheimnisses zur Wehr setzen. Doch darf es nicht beim Abwehrkampf bleiben. Der Bundesrat und diePolitik kann durch eine kraftvolle und intelligente Politik das«Schweizerhaus» zwar nach hinten absichern. Die schweize-rischen Anbieter von Finanzdienstleistungen dürfen sich deswegen aber nicht in Sicherheit wiegen, sondern müssensich durch die vordere Tür hinaus in den immer härterenWettbewerb stürzen.

Schön gesagt – nur, die Konkurrenz schläft nicht.

Mit Steueramnestien versuchen verschiedene EU-Länder,

die Geldströme umzulenken.

Blattner: Je länger das Bankkundengeheimnis aufrechter-halten wird und je mehr Steuervorteile dies für die ausländi-schen Anleger bringt, desto mehr Steuerwettbewerb lösenwir de facto aus und umso wahrscheinlicher wird es, dass eszu einer Reaktion des Auslandes kommt. Steueramnestiensind eine Form von Steuerwettbewerb. Wenn wir uns demSteuerwettbewerb stellen wollen, müssen wir fit sein. Sindwir nicht fit, werden wir Opfer unseres eigenen Schutzwalls.

Wie die Folgen der Tremonti-Amnestie auf dem Finanz-platz Tessin zeigen, läuft nicht alles selbstverständlich gut. Ein grösserer Teil der im Tessin verwalteten Vermögen ist nach Italien abgezogen worden, was weiter nicht verwunderlich ist.Ein noch zu bestehender, harter Test für die Wettbewerbs-

Beat Kappeler

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Diskussion aktueller Themen

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fähigkeit des Finanzplatzes Schweiz liegt darin, wie viel vonden gegenüber dem italienischen Fiskus offen gelegten Vermögen nach der Amnestie wieder zur Verwaltung in dieSchweiz zurückfliessen werden.

Lange nicht alle Institute sind aber fit genug, wie aus den

Geschäftsabschlüssen hervorgeht. Wo haben die Banken in

der Vergangenheit Fehler begangen?

Blattner: Gerade im Vermögensverwaltungsgeschäft wurdein den letzten Jahren teilweise massiv gesündigt. Das sagendie Banken sogar selber. Als Ökonom beginnt man die Stirnzu runzeln, wenn seit Jahren die Renditen in einem Geschäfthoch sind und gleichzeitig die Risiken tief bleiben. Wie vonselbst hat sich eine Expansion der Banken in Richtung Vermö-gensverwaltung ergeben. Immer mehr Banken begannen die Vermögensverwaltung auszubauen. Und diejenigen Insti-tute, die bereits drin waren, argumentierten, sie müssten laufend mehr aufwenden, damit das Geschäft rentabel bleibe.

Man hat zu viele Leute zu überhöhten Salären eingestelltund ist in neue, internationale Märkte vorgedrungen. All dieshat die Kosten der Banken gewaltig aufgebläht, weshalbeine Korrektur überfällig geworden ist. Dass dann auch nochdie spekulative Blase an den Börsen geplatzt ist, hat selbst-verständlich nicht geholfen.

Der Anpassungsprozess im Finanzsektor ist mitten im

Gange. Wo stehen wir Ihrer Ansicht nach: in der ersten

Hälfte oder schon am Schluss?

Blattner: Ein solcher Anpassungsprozess ist nie zu Ende, dalaufend neue Herausforderungen auf uns zukommen.

Nehmen Sie nur die Steueramnestien, welche gegenwärtig in verschiedenen Ländern Europas diskutiert werden. Auf sol-che neuen Situationen müssen wir uns laufend einstellen.

Kappeler: Dieser Anpassungsprozess bietet aber auch Chancen. Ich denke da beispielsweise an etliche entlasseneBanker, die gegenwärtig eigene kleine Finanzgesellschaftenaufbauen. Daraus können sich immer wieder neue Formenin der Vermögensverwaltung entwickeln. Vor diesem Hin-tergrund betrachtet, bedeutet es für mich eine Tragik, dass die Ebner-Gruppe faktisch nahezu zusammengebrochen ist.Man muss dem Financier attestieren, dass er seinerzeit diebetuliche und kooperierende Bankenwelt aufgebrochen hat.

Blattner: Ich möchte noch etwas anfügen: Unsere Finanz-industrie hat noch mit anderen Problemen zu kämpfen, die nicht unmittelbar mit der Vermögensverwaltung zusam-menhängen. Meiner Ansicht nach hat das Modell der klassi-schen Bank, die vertikal und horizontal integriert ist, länger-fristig nur noch eine begrenzte Zukunft. Bei vielen Institutender späteren Generation wird das Front Office im Vorder-grund stehen, aber deutlich kleinere Betriebsgrössen als heuteerfordern. Zudem dürften viele Aktivitäten, die mit der Ver-arbeitung (Back Office), mit der Produktentwicklung und demRisikomanagement zusammenhängen, durch spezialisierte,unabhängige Finanzdienstleister erledigt werden. So stelleich mir Modelle der Zukunft vor. Entsprechend wird sich dieStruktur des Finanzplatzes Schweiz grundlegend verändern:Wir werden über Grossbanken verfügen, die sich die gesamteBetriebsinfrastruktur noch leisten können. Daneben dürftenvor allem eine Vielzahl von kleinen Banken überleben, dienach ganz anderen Geschäftsmodellen funktionieren werdenals heute.

«Die ganz grossen Fälle wie Worldcom oder Enron waren ja nicht eine Schwäche der Regulierungsanstrengungen selbst, sondern schlicht und einfach Betrug.»

Beat Kappeler

Mit seinen verständlichen und treffenden Artikeln über wirtschaftliche Zusammenhänge hat sich der 57-jährige Publizist Beat Kappeler

in der breiten Öffentlichkeit einen Namen geschaffen. Nach seinem Studium der Sozialwissenschaften in Genf und Berlin arbeitete

er zunächst als freier Wirtschaftsjournalist und dann während 15 Jahren als Sekretär des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, wo

er sich hauptsächlich mit der Wirtschaftspolitik beschäftigte. Von 1996 bis 2000 dozierte Kappeler Sozialpolitik am Institut de hautes

études en administration publique IDHEAP in Lausanne. 1999 wurde ihm für seine publizistischen Beiträge zu aktuellen wirt-

schafts- und sozialpolitischen Fragen die Ehrendoktorwürde der Universität Basel verliehen. Zudem ist er seit 1997 Mitglied der Eidge-

nössischen Kommunikationskommission (ComCom). Gegenwärtig arbeitet Kappeler als Redaktor und Kolumnist bei der NZZ am

Sonntag.

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web.sfaa.ch

Gabriele Meier, Cornelia Mustermann, H.P. Mustermeier

Jetzt haben Sie die ganz Grossen und die Kleinen der

Branche angesprochen. Was wird aber mit den zahlreichen

mittelgrossen Instituten, wie zum Beispiel den Privat-

banken, passieren?

Blattner: Die befinden sich in einer besonders delikaten Situation. Ich denke, dass sich die mittelgrossen Banken restrukturieren und neu positionieren müssen. Zudem dürfte vielerorts die Verbindung mit einem nationalen oder gar internationalen Partner erwogen werden, wie dies beispiels-weise die Bank Sarasin bereits getan hat.

Kappeler: Den Mittelgrossen möchte ich aber immerhin attestieren, dass sie über die nötige Kraft verfügen, im Aus-land einige Repräsentanzen aufrechtzuerhalten. Hier seheich ihre Chancen, nämlich in der Akquisitionsmöglichkeit vonausländischen Geldern. Hingegen dürfte es für sie schwierigwerden, im zunehmend internationaler werdenden Wett-bewerb um die Spitzenkräfte in der Finanzindustrie kon-kurrenzfähig zu bleiben. Ob die einzelnen Banken den Wan-del erfolgreich mitmachen können, hängt aber nicht zuletztauch davon ab, inwieweit sie innovativ bleiben. Gerade inpuncto Informatik und Verarbeitung müssen sie sich an derWeltspitze bewegen.

Was bedeuten solche strukturellen Umwälzungen für die

Arbeitsplätze?

Kappeler: Ich gebe Ihnen ein Beispiel dazu: Der Kanton Zughat mittlerweile in der Deutschschweiz die höchste Arbeits-losenrate – daran muss man sich erst gewöhnen. Aus den bisherigen Restrukturierungen wissen wir, dass die entlasse-nen Bank- und Versicherungsfachleute nur sehr schwer undnicht zu den gewohnten Löhnen zu platzieren sind. Für die Zukunft sehe ich, dass die Leute lernen werden müssen, ihre Einkünfte über die gesamte Arbeitsbiografie mit allenAuf- und Abbewegungen zu verteilen. Die stetige Unsicher-heit auf dem Arbeitsmarkt dürfte zu einem Dauerzustandwerden. Ich glaube, dies ist ein Lernprozess, den die Schweizerst noch zu bewältigen hat.

Teilen Sie diese Ansicht?

Blattner: Ob die Arbeitssituation auf dem Finanzplatz Schweizerträglicher wird oder nicht, werden wir erst sehen. Bis jetzthatten wir eine Mischform in der Entlöhnung: Einerseits bezogen die Kader Fixlöhne und andererseits verdienten sieeine teilweise unglaubliche Prämie. Diese Kombination warspeziell und ist vermutlich nicht zukunftstauglich. Ich stimmeBeat Kappeler zu, dass künftig die Arbeitnehmer in der

Beat Kappeler

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Finanzindustrie verstärkt für sich selber vorsorgen werdenmüssen. Dies ist wohl noch nicht allen Betroffenen klar. DieKonsequenzen aus dem Lernprozess dürften schwierig zubewältigen sein.

Erwarten Sie, dass die Banken künftig einen weniger

hohen Anteil am Bruttoinlandprodukt (BIP) erwirtschaften

werden?

Blattner: Nun, das ist immer relativ im Vergleich zu den an-deren Sektoren. Die rund 11% BIP-Anteil dürften aber diesesJahr höchstens knapp zu halten sein. Wir müssen uns dabeiallerdings immer vor Augen halten, dass der FinanzplatzSchweiz massgeblich durch lediglich zwei Konzerne geprägtwird. Und für diese wiederum ist die Schweiz lediglich einerihrer wichtigen Märkte. Entsprechend bedeutsam ist dieFrage, welche Rolle die Schweiz in ihrem künftigen Dispositivspielen wird. Wenn die Grossbanken zum Ergebnis kommen,dass ihre Wachstumsraten überwiegend im ausländischen

Geschäft zu erzielen sind, so wird dies Konsequenzen habenfür die Wertschöpfung der gesamten Schweiz.

Kappeler: Nicht wir Schweizer haben einen Finanzplatz, sondern ein paar wenige Konzerne dominieren diesen. Nicht umsonst sagt man, dass auf dem globalen Markt nicht dieLänder miteinander konkurrenzieren, sondern Unternehmen.Und dies ist im Bankensektor ganz ausgeprägt der Fall. Na-türlich dehnt sich die Wertschöpfungskette von den Bankenweiter zu Juristen, Hotels, Immobilien und Luxusläden, weshalb man die Zentren Zürich oder Genf nicht immer ver-ketzern soll.

Das Schlagwort «Corporate Governance» ist in aller

Munde. Wie soll das Vertrauen der Anleger wiederherge-

stellt werden?

Blattner: Im Vergleich mit den USA stehen wir insofern besser da, als dass wir die Motivation nicht in einem solchenAusmass mit Optionen gefördert haben, dass man wegeneines guten Quartalsabschlusses bereit ist, alles dafür zu machen. Dies ist eine Frage der Anreizstrukturen, die in ihrerGesamtheit bei uns nicht die exzessive Verzerrung angenom-

Prof. Niklaus Blattner

«Das Modell der klassischen Bank hat nur

noch eine begrenzte Zukunft.»

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men haben wie jenseits des Atlantiks. Zudem möchte ichfesthalten, dass Vertrauen oder «Swissness» gerade auf derhohen Qualität der Regulierung beruht, die wir am heimi-schen Finanzplatz eingeführt haben. Es gilt jedoch weiterhin,das richtige Mass zwischen Wettbewerb einerseits und Regulierung andererseits nicht aus den Augen zu verlieren. Bis heute ist uns das recht gut gelungen.

Kappeler: Die ganz grossen Fälle wie Worldcom oder Enronwaren ja nicht eine Schwäche der Regulierungsanstrengungenselbst, sondern schlicht und einfach Betrug. Gegen solcheVorfälle ist man nie vollständig gefeit, wie auch die in der Schweiz aufgeflogenen mutmasslichen Bilanzfälschungs-skandale bei Swissair und Jomed gezeigt haben. Gegen solcheTaten müssen die Behörden entschieden vorgehen. Straf-recht oder aktienrechtliche Klagerechte sind dazu vorhanden,es braucht nicht tausend neue Regeln.

Frage: Sind denn unsere vorhandenen Richtlinien

drakonisch genug?

Blattner: Der Markt selber straft ja diejenigen Gesellschaftengewaltig, deren Corporate Governance versagt hat. Ihr Börsenwert sinkt gegen null, wie etliche Fälle gezeigt haben.Natürlich stellt sich da die Frage, ob es für die Anleger in diesem Zeitpunkt nicht bereits zu spät ist, denn den Schadenhaben sie ja dann zu tragen. Ich glaube jedoch, dass in Sachen Corporate Governance mittlerweile in den SchweizerVerwaltungsräten ein Umdenken eingesetzt hat. Verhaltens-änderungen sind zwingend angesagt. Nicht zuletzt ist etlichenExponenten schlagartig bewusst geworden, dass ihnen bei Versagen auch eine Verantwortungsklage drohen könnte.

Kappeler: In der Schweiz herrscht noch immer eine Haltungvor, die man nur schwerlich mit regulatorischen Mass-nahmen bekämpfen kann: die Vertrauensseligkeit und das

Harmoniebedürfnis in den Verwaltungsräten. Es ist nach wievor so, dass es in Schweizer Verwaltungsräten – soweit ichdas beurteilen kann – fast ehrenrührig ist, schriftliche Aus-künfte, interne Unterlagen oder das Gehalt des Topmanage-ments zu erfragen. Dieses kritische Nachhaken und Fragenist bei uns noch viel zu wenig eingeübt. Ebenso halte ichwenig davon, dass Manager und Verwaltungsräte von zweiUnternehmen jeweils gegenseitig im anderen Gremium Einsitz nehmen. Lieber ein paar ausländische Experten in denVerwaltungsrat berufen als die immer gleichen 25 Schweizer!

Fazit – Welche Rezepte haben Sie beide für den Finanz-

platz Schweiz der Zukunft in der Tasche?

Blattner: Wir bei der SNB versuchen unseren Beitrag für denFinanzplatz Schweiz in verschiedener Hinsicht zu leisten. Wir kämpfen für Preisstabilität und eine solide wirtschaftlicheEntwicklung in unserem Land und sind vorbereitet, falls eszu Störungen kommt, diesen zu begegnen. Der wichtigstemakroökonomische Erfolgsfaktor bildet die Stabilität. Die Stabilität schafft Berechenbarkeit und diese wiederum Vertrauen, ohne welches das Finanzgeschäft unmöglich ist.

Kappeler: Ich sehe die Zukunft des Finanzplatzes optimistisch.Wir sollten nur aufhören mit dem ewigen Gejammer, dieSchweiz sei isoliert. Im Gegenteil: Unser Land ist weltorien-tiert, was nicht zuletzt auf den Ausbau der Marktzutrittedank WTO zurückzuführen ist. Wir verfügen über eine starkeFlexibilität, Ungebundenheit und eine eigene Währung.Damit werden wir die Gewinner der wirtschaftlichen Struk-turen von morgen und übermorgen sein. Last but not leastsollten wir auch ein gutes Verhältnis zum Imperium pflegen.

Interview: Katharina Fehr und Roman Oberholzer, NZZ am Sonntag «

SWX Gruppe mittendrin 17

www.sec.gov

Prof. Niklaus Blattner

Prof. Niklaus Blattner ist einer der versiertesten Kenner des schweizerischen Finanzplatzes. Seit 1. Januar 2001 leitet der 59-jährige

als Direktoriumsmitglied das II. Departement der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Seine zahlreichen wissenschaftlichen

Veröffentlichungen betrafen in den letzten Jahren vor allem Fragen des Arbeitsmarktes, der Wettbewerbsfähigkeit internationaler

Finanzzentren und der Banken- und Finanzmarktregulierung. Nach seiner Promotion und Habilitation an der Universität Basel

wechselte Blattner als Leiter des Wirtschaftsdienstes ins Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit. Von 1998 bis 2000 war

er Delegierter des Verwaltungsrates und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schweizerischen Bankiervereinigung. Seit 1979 ist

Blattner zudem ausserordentlicher Professor für Nationalökonomie an der Universität Basel. Während vieler Jahre nahm er

unter anderem auch an den Arbeiten der Kommission für Konjunkturfragen des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements

in Bern teil.

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Entwicklungen der Bankenlandschaft

Literatur: Vermögensverwaltung 2003, 2003, Rainer Konrad, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt

Vermögensverwalter vor StrukturbereinigungDer Finanzplatz Schweiz verfügt international über eine führende Position in der Vermögensverwaltung institutioneller und privater Gelder. Pierre Mirabaud, Teilhaber der Privatbank Mirabaud& Cie, über Konzentrationstendenzen und Entwicklungen.

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Die Spielregeln des Private Banking in der Schweiz, M. Roth, Verlag Finanz und Wirtschaft AG, Zürich

Die in Europa tätigen Banken können in zwei Lager eingeteiltwerden: in die Kommerzbanken (in der Schweiz Universal-banken) einerseits, die einen überdurchschnittlich hohen An-teil ihres Ertrages im Bilanzgeschäft (Zinsengeschäft) erzielen,und die Asset Manager und Investmentbanken andererseits,die hauptsächlich in der Vermögensverwaltung und im Be-reich der Unternehmensfinanzierung tätig sind. Dieses Wett-bewerbsumfeld hat sich insofern verändert, als dass heuteim Bereich der Vermögensverwalter und Investmentbankeneine starke Konzentration beobachtet werden kann. Vorallem im Investmentbanking ist, verursacht durch die Globa-lisierung der Finanzmärkte, der Druck zur internationalenPräsenz und Steigerung der kritischen Masse enorm. DieseEntwicklung führt unter anderem dazu, dass der Grossteil derglobalen Kommissionen heute zwischen fünf bis sechs In-vestmentbanken aufgeteilt wird. Das Kommerzgeschäft da-gegen weist nach wie vor einen lokalen Charakter auf undwird dank langjähriger Kundenbeziehungen und spezifischerMarktkenntnisse weiterhin von einheimischen Banken ange-boten. Das Kreditgeschäft gilt bei den grossen Marktteil-nehmern nur als mässig attraktiv, weil es geringfügig wächst, die Risiken und Eigenmittelanforderungen hingegen relativhoch sind.

Die Bankenlandschaft als Spiegelbild der Charakteris-tiken des Finanzplatzes Der Finanzplatz Schweiz verfügt international über eine führende Position in der Vermögensverwaltung institutionel-ler und privater Gelder. Nicht nur kann die InstitutionelleVermögensverwaltung über einen grossen Fundus von Akti-ven von Pensionskassen und Versicherungen verfügen, auch die Vermögenssumme privater Investoren in der Schweiz ist im europäischen Vergleich enorm hoch. Dieser Umstandwiderspiegelt sich ebenso in der hiesigen Marktstruktur wiein der Ertragskomposition der Banken, die sich grossteils ausKommissions- und Handelserträgen zusammensetzt. Fernerweist auch das Geschäft mit vermögenden Privatkunden inder Schweiz relativ attraktive Konditionen auf. Rentabilitätund Profitabilität sind überdurchschnittlich hoch, wobei diein der Schweiz ansässigen Vermögensverwalter im Vergleichzum Ausland in den Genuss von höheren Margen kommen.Zusätzlich ist die Stabilität und Visibilität der Erträge beispiel-haft bei gleichzeitig geringen Risiken für die Banken. Es istaus diesen Gründen nicht erstaunlich, dass zahlreiche auslän-dische Konkurrenten im lukrativen Segment der Vermögens-verwaltung Fuss fassen wollen und Position und Werte desSchweizer Finanzplatzes durch verschiedene internationaleOrganisationen und ausländische Regierungen in Frage ge-stellt werden.

«Wurden bereits in früheren Jahren Strukturbereinigungen im Kommerzbereichund im internationalen Investmentbankingvollzogen, trifft es diesmal die fürden Schweizer Finanzplatz eminent wichtigenVermögensverwalter.»

Herausforderungen für die Private Vermögens-verwaltung Neben den zwei global führenden Grossbanken ist dieSchweizer Bankenlandschaft durch eine starke Präsenz vonPrivatbanken gekennzeichnet, ein Phänomen, das in andereneuropäischen Finanzzentren in dieser Ausprägung nicht zu finden ist. Haupttätigkeitsbereich der Privatbanken ist dieVerwaltung von privaten Vermögen, Gelder, die zumeist ausländischer Herkunft sind (so genannte Offshore-Gelder). Zürich, Genf und Lugano sind die wichtigsten Finanzzentrender Schweiz, wobei für das Private Banking die geografischeNähe von Genf zu Frankreich respektive von Lugano zu Italien wichtige Standortvorteile sind. Sowohl die Privatban-ken als auch die zwei Grossbanken, die mit über 50% des Gesamtertrages einen substanziellen Ertrag aus der Vermö-gensverwaltung generieren, stehen jedoch vor einer Markt-strukturbereinigung. Nebst dem internationalen Druck aufdas Bankkundengeheimnis und den Bestrebungen verschie-dener benachbarter Regierungen, das im Ausland investierteVermögen ihrer Bürger mittels Steueramnestien zu repa-triieren, sind in Europa Harmonisierungstendenzen in steuer-lichen und regulatorischen Aspekten Faktoren, welche die At-traktivität des Schweizer Finanzplatzes und anderer Offshore-Zentren gefährden. Die Prognosen gehen davon aus, dassdas Wachstum der Offshore Zentren in den nächsten Jahrengeringer ausfallen wird als der Vermögenszuwachs in denOnshore-Märkten. Wurden 1996 noch rund ein Drittel allerweltweiten privaten Vermögen in Offshore-Zentren verwaltet,gehen heutige Projektionen davon aus, dass es bis ins Jahr2005 nur noch 20% sein werden. An dieser Stelle sollteauch erwähnt werden, dass weltweit schätzungsweise 15 Mio.Menschen Vermögenswerte von über US$ 1 Mio. besitzenund damit in der Vermögensverwaltung für Private (Private Banking) von den Banken als Zielkunden definiertwerden.

Professionelle Anleger können keine Hilfe bietenDie nun seit mehr als zwei Jahren andauernde Schwäche anden Börsenmärkten hat unweigerlich Konsequenzen für die Schweizer Banken. Über Jahre konnten sie vom Trend, inWertschriften zu investieren, profitieren, ein Trend, der diefrüher weitaus prominentere Immobilieninvestition verdrängt

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Entwicklungen der Bankenlandschaft

Private Banking im Zeitalter des Internet, 2001, Stephan Matti, Paul Haupt AG, Bern

hat. Die Aktienkursentwicklung in den vergangenen zwei Jahren hat die Vermögenswerte der Kunden deutlich

reduziert und das wichtigste Ertragssubstrat der Schweizer Banken –die verwalteten Vermögen– negativ beeinflusst. Das Vertrauen der Anleger wurde durch Wirtschaftsskandaleim In- und Ausland zusätzlich strapaziert und auch die geo-politische Situation ist derzeit alles andere als förderlich fürdie erhoffte konjunkturelle Erholung. Als Konsequenz habenviele Anleger der Börse den Rücken gekehrt oder sitzen auf Verlustpositionen, die in nächster Zukunft kaum liquidiertwerden. Selbst die Alternative, in liquide festverzinsliche An-lagen zu investieren, ist aufgrund des sehr tiefen Zinsniveausnicht attraktiv. Aufgrund dieser Situation wird den Börsen-märkten gegenwärtig wichtige Liquidität entzogen, und die Ertragsquellen der Banken werden durch die geringerentransaktionsabhängigen Kommissionen wiederum geschmä-lert. In der Vergangenheit waren es die grossen institutio-nellen Anleger, die den Märkten in vergleichbaren Phasen die nötigen Impulse verleihen konnten. Bedauerlicherweise sind einige der grossen Pensionskassen und Versicherungenheute ebenfalls in einer kritischen Situation. Die Gefahr einer Unterdeckung bei den Pensionskassen und die deutlich

verkleinerten Anlagen der Versicherungen haben die Risiko-fähigkeit dieser beiden wichtigen Marktteilnehmer erheblicheingeschränkt.

Der Privatbankensektor hat bereits den Grossteil seiner Konsolidierungswelle hinter sich Wurden bereits in früheren Jahren Strukturbereinigungen imKommerzbereich und im internationalen Investmentbankingvollzogen, trifft es diesmal aufgrund der Ertragsrückgängedie für den Schweizer Finanzplatz eminent wichtigen Vermö-gensverwalter. Die Mehrheit der Vermögensverwalter ist heute gezwungen, ihre Strategie zu überdenken. In der Ver-gangenheit haben einige versucht, ihre Tätigkeitsgebiete zuerweitern und in das institutionelle Asset Management unddas lokale Investmentbanking oder verwandte Bereichedavon vorzudringen. Oft wurde jedoch die kritische Masse in diesen Segmenten nicht erreicht und das Überleben dieserEinheiten war nur durch eine Quersubventionierung mittelstraditionellem Privatkundengeschäft möglich. Die starken Ertrags- und Gewinnrückgänge im Kerngeschäft der Bankenwerden jedoch dazu führen, dass wiederum nur klar fokus-sierte und rentable Banken wettbewerbsfähig bleiben. Aus

Pierre Mirabaud

Pierre Mirabaud, Teilhaber der Privatbank Mirabaud & Cie mit Sitz in Genf und Präsident der Vereinigung der Genfer Privatbankiers, ist ein bedeuten-

der Vertreter der Interessen der Schweizer Privatbanken und des Genfer Finanzplatzes. Die Vereinigung der Genfer Privatbankiers (Groupement des

banquiers privés genevois) dient ihren Mitgliedern als «think tank» und setzt sich für gute Rahmenbedingungen des Finanzplatzes in der Schweiz

ein. Als Vizepräsident des Stiftungsrates von Avenir Suisse engagiert sich Pierre Mirabaud ausserdem für die gesellschafts- und wirtschaftspolitische

Entwicklung der Schweiz.

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Internet: www.swissprivatebankers.com, www.ecb.int, www.vsv-asg.ch, www.imf.org, www.swissbanking.org

der Marktbereinigung dürften zwei Geschäftsmodelle her-vorgehen: einerseits grosse Anbieter, die von Skalenerträgen,einem breiten Produktangebot und grossen Distributions-kapazitäten profitieren, andererseits Pure Players, die sichdurch eine intensive, performanceorientierte und kundenspe-zifische Beratung profilieren. Diese Marktbereinigung könntezu weiteren Konsolidierungen unter den Banken führen. Mit Sicherheit jedoch wird sie zu einer Redimensionierung derKapazitäten und zur Aufgabe von Geschäftsfeldern veran-lassen. Die Banken werden auch kaum daran vorbeikommen,personelle Überkapazitäten zu eliminieren und das Lohnni-veau den neuen Gegebenheiten anzupassen.

Der Finanzplatz ist eng mit dem Wohlfahrtsstaat verbunden Die jüngsten bilateralen Verhandlungen mit der EU haben denBürgern vor Augen geführt, wie international der SchweizerFinanzplatz eingebettet ist und wie stark er mit der sozialenWohlfahrt und der Wirtschaft verbunden ist. Die mit dem Finanzplatz assoziierten Werte Stabilität, Diskretion, Sicher-heit, Schutz der Privatsphäre und Servicequalität zu schützen,wird für die Schweizer Politik als auch für die Regulierungs-behörden in der Finanzindustrie eine Herausforderung sein.Ein zentraler Faktor ist die Verpflichtung zur Transparenz allerMarktteilnehmer. Der prompte Erlass verschiedener Richtlinienund Empfehlungen, wie beispielsweise die Richtlinie Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance, die Richtlinie der SBVg zur Sicherstellung der Unabhängigkeitder Finanzanalyse oder die Einführung international aner-kannter Rechnungslegungsstandards im Hauptsegment der SWX Swiss Exchange haben das Vertrauen der Anleger in dasFinanzsystem wieder gestärkt. Zusätzlich zu regulatorischenMassnahmen sind insbesondere Initiativen wichtig, die dieAttraktivität von Anlageprodukten für den Investor steigern.Es wird einerseits erwartet, dass die gesamte Fondsindustrie

durch die Initiative der SWX Swiss Exchange Transparency in the Fund Market (TIF) und durch die Kotierung von Exchange Traded Funds an Attraktivität gewinnt, andererseitswurde mit der Schaffung des Warrants-Segmentes ein wich-tiger Schritt gemacht, um dem privaten Investor den Zu-gang zu diesem zumeist illiquiden und durch spezialisierteBanken off-exchange betriebenen Segment zu eröffnen.Für die Banken ist ein professionelles Produktangebot durchdie SWX Gruppe, das internationalen Anforderungen ge-recht wird, von zentraler Bedeutung, um im Wettbewerb be-stehen zu können. Dazu gehört auch, dass es wichtig war,die Liquidität der SMI-Titel auf der virt-x Plattform zu steigern.Die Transaktionskosten für Banken und Investoren werdendeutlich erhöht, falls Liquidität und Markttiefe ungenügendsind oder auf mehreren Börsenplätzen fragmentiert werden.Die Heimmärkte der Blue Chips in Europa dürften daher,trotz der Initiativen, einen einheitlichen europäischen Finanz-markt zu schaffen, weiterhin eine Schlüsselrolle im Aktienhandel spielen. Für Investoren sind die Informationen und die Eigenarten der Heimmärkte wichtige Kriterien fürihre Investitionsentscheide. Die europäischen Unternehmens-kulturen sind nicht zuletzt aufgrund der verschiedenen Her-kunftsländer der Unternehmen äusserst vielfältig. Die Kostender Informationen aus den Heimatbörsen übersteigen dasEinsparungspotenzial, das ein einheitlicher zentraler Finanz-markt generieren würde. Aus diesen Gründen ist davon auszugehen, dass sich die europäische Börsenlandschaft in absehbarer Zukunft weiterhin über mehrere lokale Börsen-plätze erstrecken wird. Für den Schweizer Finanzplatz undfür die Schweizer Banken war es auch aus dieser Perspektiverichtig, den Grossteil des Handels in den SMI-Titeln auf einer einheimischen Plattform zu vereinen, um dadurch die Kundenbindungen weiter zu stärken.

Pierre Mirabaud, Teilhaber der Privatbank Mirabaud & Cie. «

«Die Banken werden kaum daran vorbei kommen, personelle Überkapazitäten zu eliminieren und das Lohnniveau den neuenGegebenheiten anzupassen»

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Interview SWX Gruppe

«Es ist wie beim Schach:Man wartet auf den Zugdes andern.»2003 bringt eine neue SWX-Unternehmensstruktur und -segmentierung.Die Gründe erläutern Jürg Spillmann, Vorsitzender der SWX Gruppenleitungund Deputy CEO Eurex, und Dr. Heinrich Henckel, CEO SWX Swiss Exchange.

25,3 Prozent der Schweizer investieren in Aktien oder Ak-tienfonds. Welche Aufgaben hat SWX Swiss Exchange, wie die Börse heute heisst, für die übrigen drei Viertel derSchweizer Bevölkerung?Heinrich Henckel: Die Börse dient einer Vielzahl von Investoren als Marktplatz für einen transparenten und fairenHandel mit ganz verschiedenartigen Kapitalanlagemöglich-keiten, seien dies nun Aktien oder Obligationen, Fonds, De-rivate oder andere Produkte. Die Börse hat damit auch eineübergeordnete ökonomische Bedeutung: Sie sorgt für die effiziente Kapitalallokation in der Schweizer Volkswirtschaft.Letztlich dient das allen.

Jürg Spillmann: Ein Grossteil der Bevölkerung ist sich wahr-scheinlich gar nicht bewusst, dass sie auch indirekt in Aktieninvestieren, beispielsweise über die AHV, ihre Pensionskasseoder ihre Lebensversicherung.

Was bringt den institutionellen und privaten Investoren dieReorganisation der SWX Gruppe per Anfang 2003?Spillmann: Wir wollen nicht allein Schweizer Wertpapiereanbieten, sondern auch einen effizienten, kostengünstigenZugang zu den internationalen Finanzmärkten. Die neueStruktur als Holding-ähnliche Unternehmensgruppe erleichtertuns, neue grenzüberschreitende Kooperationen einzugehenund die bestehenden Beteiligungen besser zu managen. So unterhalten wir heute schon internationale Allianzen wieEurex als grösste Terminbörse der Welt, und Stoxx, ein vorfünf Jahren gegründetes Jointventure, das mittlerweile zumeuropaweit führenden Anbieter von Aktienindizes gewor-den ist.

Es scheint zuweilen, dass die Deutsche Börse und die SWXGruppe andere strategische Prioritäten setzen. Bei zwei Jointventure-Partnern mit ungleichen Interessenlagen: Wielange kann da die Eurex funktionieren?Spillmann: Eurex ist nach wie vor die einzige funktionie-rende, echte grenzüberschreitende Börsenkooperation, nachdem sie vor fünf Jahren aus der Zusammenlegung derSchweizer Soffex und der Deutschen Terminbörse entstandenist. Auch im schwierigen Börsenumfeld des letzten Jahreseilte sie beim Umsatz von Rekord zu Rekord und liess ihreMitbewerber hinter sich. Das sind eindrückliche Beweise, dassdas Modell der Eurex funktioniert!

Wie in jeder Partnerschaft gibt es natürlich auch beider Eurex gelegentlich Meinungsverschiedenheiten. Aber die

Literatur: Banken- und Börsenaufsicht, 2000, Winzeler, Christoph, Helbing & Lichtenhahn Verlag AG; Alterna-

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Deutsche Börse und wir haben nicht prinzipiell andere Inte-ressenlagen. Bei den Kassamärkten haben wir im Wesentlichenimmer noch geographisch beschränkte Börsenplätze. Daherist für die Deutsche Börse in Frankfurt nicht SWX Swiss Ex-change die primäre Konkurrenz, sondern andere deutsche Aktienmärkte, wie z.B. Berlin, München, Stuttgart oder Nas-daq Deutschland. Terminbörsen wie Eurex stehen dagegen imglobalen Wettbewerb. Das gilt ganz besonders für unsere«Königsprodukte»: Indexderivate auf den Euro-Stoxx-50 undZinsderivate auf Bund, Bobl und Schatz. Unser Vorteil ist, dass Eurex dank des 1988 in der Schweiz entwickelten Soffex-Systems eine voll integrierte Clearing-Lösung hat. Die Trans-aktionskosten verstehen sich daher inklusive Clearing. Andersbei unseren Konkurrenten wie der Londoner Liffe oder demChicago Board of Trade CBOT. Nur die Chicago MercantileExchange CME besitzt wie wir eine integrierte Lösung, hataber eine ganz andere Kostenstruktur mit signifikant höhe-ren Preisen.

Wird das Eurex-Jointventure um neue US-Partner erweitert?Spillmann: Bei den «Königsprodukten» verzeichnete Eurex letztes Jahr nochmals ein fast zweistelliges Wachstum.

Trotzdem stossen wir in Europa an Wachstumsgrenzen.Wenn wir uns weiter dynamisch entwickeln wollen, müssenwir in den US-Markt einsteigen. Mit dem Entscheid der CBOT,ab 2004 auf die Plattform von Liffe zu wechseln, muss sichEurex strategisch neu positionieren.

Führen Sie bereits Verhandlungen mit anderen US-Derivat-börsen?Spillmann: Ja, wir sprechen mit allen Akteuren. Wir prüfenaber nicht nur Kooperations- und Übernahmeprojekte, son-dern verfolgen alternativ auch eine «Go-Alone»-Strategie.Wir haben hierfür bei der US-Börsenaufsicht SEC bereits einevorläufige Eingabe gemacht. Allerdings ist die Variante desAlleingangs sehr viel zeitaufwändiger. Unser Ziel ist jedenfalls,dass Eurex ab 2004 Derivate für amerikanische Aktien undZinsprodukte anbieten kann.

Ein weiteres Jointventure neben Eurex war virt-x. Wie gehtes hier weiter nach dem Auskauf der britischen PartnerbörseTradepoint?Henckel: Bei der Lancierung von virt-x verfolgten wir zweiZiele. Zum einen sollte die Abwanderung des SMI-Handels

«Wir wollen nicht allein Schweizer Wertpapiere anbieten,

sondern auch einen effizienten, kostengünstigen Zugang zu den

internationalen Finanzmärkten.» Jürg Spillmann

tive Anlagekategorien im Überblick, 2001, Steffen Graf, Alfred Gruer, Andreas Grünbichter, Verlag Neue

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Interview SWX Gruppe

gestoppt und umgekehrt werden. Zum andern wollten wirüber virt-x einen paneuropäischen Aktienhandel aufbauen.Erfolgreich war virt-x beim ersten Ziel: Heute werden vonden Transaktionen mit SMI-Titeln 80 Prozent über virt-x ab-geschlossen. Das sind 10 Prozent mehr als früher. Unter un-seren Erwartungen blieben wir dagegen bei der Zielsetzung,Handelsvolumina von den nationalen Heimmärkten auf unsere paneuropäische Plattform zu holen. Aber es ist klar,dass wir die restlichen 61 Prozent des virt-x-Kapitals nichtübernommen hätten, wenn wir nicht entschlossen wären,die bisherige Internationalisierungsstrategie im Aktienhandelaufrechtzuerhalten. Als alleinige Eigentümerin der virt-x sichert sich die SWX Gruppe nun eine grössere Handlungs-fähigkeit für notwendige Effizienzsteigerungsmassnahmenund mögliche strategische Schritte.

Sie halten also an der zweigleisigen Strategie mit SMI-Titelnund paneuropäischen Aktien fest, haben aber das Ange-bot bei Letzteren eingeschränkt. Kann virt-x damit kosten-deckend arbeiten?Henckel: Ja. Dass wir nicht mehr alle Titel aus dem Euro-Stoxx-600-Index anbieten, hat die Erträge nicht wesentlichgeschmälert, dafür aber die Kostenseite positiv beeinflusst.

virt-x zeigt: Ein technologisch führendes, integriertes Systemreicht als Konkurrenzvorteil nicht aus, um im paneuropäi-schen Aktienhandel genügend Liquidität anzuziehen. Liegtdie Zukunft also weiterhin in einer Vielzahl nationaler Heimbörsen? Spillmann: virt-x bietet im paneuropäischen Aktienhandelein sehr flexibles Cross-Border-Settlement mit Wahlmöglich-keit zwischen SIS, Euroclear und Crest sowie sehr tiefe Transaktionskosten, fast so tiefe wie im lokalen Bereich mitSIS. Trotzdem ist es uns nicht im erwarteten Rahmen gelun-gen, Liquidität von den nationalen Börsen abzuziehen, sodass an der virt-x die Spreads zwischen Kauf- und Verkaufs-kursen hoch blieben. Wir waren mit virt-x wohl einfach derZeit voraus und haben unterschätzt, wie komplex die Ent-scheidung der Banken zwischen lokalem und paneuropäischenHandel ist, z.B. im Zusammenhang mit bankinternen Kostenund Gebühren oder unter Berücksichtigung des lokalen Research.

Ist es nur eine Frage der Zeit, bis der paneuropäische Handeltrotzdem Realität wird?Spillmann: Ja, ich bin überzeugt davon. virt-x war seinerzeitdie Antwort auf paneuropäische Fusionsvorhaben, wie die später gescheiterte iX-Allianz zwischen London und Frank-furt oder den ebenfalls missglückten Übernahmeversuch

Zürcher Zeitung; Fit for Finance, 2001, Bruno Gehrig, Heinz Zimmermann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frank-

Dr. Heinrich Henckel

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der London Stock Exchange durch die schwedische Börse OM.Im Unterschied dazu hat die SWX Gruppe ihre Internationa-lisierungsstrategie durchgezogen und realisiert. Es wird überkurz oder lang wohl zu grenzüberschreitenden Börsen zusam-menschlüssen kommen. Das zeigen sowohl die Gründung vonEuronext als auch die verschiedenen Kooperationsgesprächeunter Europas Börsen. Es ist wie im Schach: Man wartet auf den Zug des anderen und hat dann die Positionierung der eigenen Stellung hoffentlich schon antizipiert.

Welche Massnahmen ergreift SWX Swiss Exchange, um dasgeschwundene Anlegervertrauen wiederzugewinnen?Henckel: Wir und unsere Marktpartner auf dem SchweizerFinanzplatz sind nicht erst im Zusammenhang mit den Bilanz-skandalen der letzten zwei, drei Jahre aktiv geworden. Be-reits nach dem Erlass des Kotierungsreglements 1996 habenwir Anstrengungen unternommen, um die Rechnungslegungzu verbessern. So haben wir den Schweizer Rechnungs-legungsstandard FER für Börsengesellschaften zur Verpflich-tung gemacht und damit dafür gesorgt, dass die Finanzbe-richterstattung der kotierten Gesellschaften wesentlich überdie gesetzlichen OR-Mindestvorschriften hinausgeht. Wichtigist auch die Förderung international vergleichbarer Regeln:Die Schweiz zählt heute zu den Ländern mit der höchstenDurchdringung von «International Financial Reporting Stan-dards», den ehemaligen «International Accounting Standards»;bei den SMI-Titeln schliessen die überwiegende Mehrheit derGesellschaften nach IAS oder US-GAAP ab. Ab 2005 wird imHauptsegment der SWX der FER-Standard nicht mehr zu-lässig sein, sondern nur mehr IFRS oder US-GAAP. Wir habenausserdem schon 1998 ein Konzept zur Durchsetzung derRechnungslegungsvorschriften erarbeitet und seither zahlrei-che Sanktionsverfahren gegen Emittenten durchgeführt. Hierwerden wir die Schraube weiter anziehen. Zudem haben wireine sehr weitgehende Richtlinie zur Corporate Governanceerlassen, die erstmals für die Geschäftsberichte 2002 an-wendbar ist. Schliesslich werden wir unsere Anstrengungenzur Verbeserung der Ad-hoc-Publizität intensivieren. DieseMassnahmen für mehr Transparenz und die Vermeidung von Interessenkonflikten stehen auf demselben Niveau wieim Ausland, etwa in der EU.

Unter den vertrauensbildenden Massnahme ist wohl auch die SWX-Neusegmentierung einzuordnen. Was mussman sich darunter vorstellen?Henckel: Der Auslöser der Debatte um die Neusegmentie-rung war die Einstellung der Marketingaktivitäten für denSWX New Market. Schon vor diesem Schritt hatten einigeEmittenten wegen des sich verschlechternden Images desNew Market einen Wechsel in das Hauptsegment beantragt.

Damit wechselten sie gleichzeitig in ein weniger reguliertesSegment, da einige spezifische Regeln, so etwa zur Rech-nungslegung, eben nur im SWX New Market gelten. DieseEntwicklung ist natürlich nicht im Interesse der Anleger. Unsere Schlussfolgerung ist, dass die regulatorische Segmen-tierung von Kriterien wie etwa Branchenzugehörigkeit undPerformance entkoppelt werden muss.

Die SWX-Neusegmentierung soll diese Überlegungen berücksichtigen und wird darauf abzielen, weiterhin eine hochstehende Regulierung aufrechtzuerhalten und klare Kriterienzur Zusammenfassung der Unternehmen in verschiedenenGruppen zu geben; gleichzeitig soll Jungunternehmen weiter-hin die Chance für eine Kotierung offen gehalten werden.

Lässt man sich dabei von der Neusegmentierung der Deutschen Börse inspirieren?Henckel: Wir haben uns gegenseitig überholt. So haben wirdas Marketing für den SWX New Market eingestellt, bevorder Neue Markt geschlossen wurde, und wir haben uns auchrelativ früh mit einer Neusegmentierung befasst. Mittlerweilehat die Deutsche Börse eine Neustrukturierung beschlossen.Wir analysieren diese genau, und sie wird auch in unsereÜberlegungen einfliessen. Aber wie die SWX-Segmentierungschliesslich konkret aussieht, möchte ich zum jetzigen Zeit-punkt offen lassen. Eines ist sicher: sie soll die Charakteristikender Schweizer Wirtschaft widerspiegeln.

Wird bei dieser Neusegmentierung auch die Berner Börsemitberücksichtigt?Henckel: SWX Swiss Exchange und die Berner Börse konkur-renzieren sich nicht; Bern ist eine Ergänzung für lokale Werteund eine Vorstufe zu einer SWX-Kotierung.

Wie gross ist die Konkurrenz durch die Bank-Internalisierungvon Wertpapiertransaktionen? Henckel: Seit etwa zwei Jahren versuchen grosse Banken zunehmend, Käufe und Verkäufe inhouse abzuwickeln. Eineletztes Jahr veröffentlichte Studie schätzt, dass die Bankendereinst, wenn die Internalisierung wirklich greift, 10 Prozentder Börsentransaktionen inhouse abwickeln könnten. Wir beobachten diese Entwicklung der Finanzmärkte sehraufmerksam.Spillmann: Im europäischen Ausland werden daher von der Börsenaufsicht bereits regulatorische Gegenmassnahmen diskutiert. In der Schweiz leider noch nicht.

Interview: Urs Aeberli, stv. Chefredaktor des AnlegermagazinsStocks «

furt; Internet: www.fasb.org, www.fer.ch, www.bondmarkets.com, www.fese.be, www.iasc.org.uk, www.iosco.org/iosco

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Firmenporträt Logitech

Literatur: Das Börsen – 1x1- Handelszeitung Zürich – Die Performance von Unternehmen vor und nach dem

Der IT-Markt ist weltweit in der Krise. Die Träume der NewEconomy sind geplatzt, die Computerbranche wurde besonders arg gebeutelt. Doch ein Unternehmen schert aus:Logitech, Hersteller von Computerzubehör mit Holdingsitz in der Schweiz und operativer Zentrale in Kalifornien, flo-riert weiter prächtig. Die Zahlen für das dritte Quartal 2002 zeigen ein eindrückliches Wachstum: Umsatz plus 18% auf353 Millionen Dollar, Reingewinn plus 22 Prozent auf 40 Millionen Dollar. Für das ganze Geschäftsjahr wird gar erstmals ein Umsatz von über einer Milliarde Dollar erwartet.Seit 16 Quartalen schon weist der Hersteller von Computer-mäusen, Tastaturen und Joy-Sticks ein kontinuierliches Umsatzwachstum aus. Erfolgsgeheimnis ist die strikte Kosten-kontrolle, die es Logitech erlaubt, preisgünstige Geräte inhoher Qualität zu liefern, sowie ein dynamisches Marketing.

Kotierung in der Schweiz und in New YorkDie 1981 vom Westschweizer Unternehmer Daniel Borel miteiner Hand voll Freunden gegründete Firma ist heute einglobal tätiger Gigant mit über 4500 Mitarbeitern. Gegründetwurde Logitech im waadtländischen Romanel-sur-Morges,Entwicklungszentrale ist in Fremont im Silicon Valley, CEO istheute der gebürtige Italiener Guerrino de Luca, Daniel Borelamtet als Verwaltungsratspräsident. Der globale Charakterder Firma spiegelt sich auch in der Börsenkotierung: Logitechist sowohl an der Schweizer SWX Swiss Exchange als auch ander amerikanischen Technologiebörse Nasdaq kotiert. Die Börsenkapitalisierung von Logitech beträgt derzeit rundzwei Milliarden Franken. Die Schweizer Börse ist mit rund 75bis 80% der gehandelten Logitech-Aktien volumenmässigklar dominierend. Täglich wechseln im Schnitt Aktien im Wert von rund 13 Millionen Franken die Hand. Doch der Preiswird in der Regel von der Nasdaq bestimmt. Je nach tages-aktueller Verfassung der US-Technologiebörse schwankt auchder Kurs von Logitech. An der Schweizer Börse ist Logitech

seit 1988, an der Nasdaq seit 1997 kotiert. Die schrittweiseÖffnung für den Kapitalmarkt spiegelt die Unternehmensent-wicklung, die ebenfalls in Etappen erfolgte.

Startkapital 50 000 FrankenGegründet wurde Logitech 1981 mit einem Startkapital von50 000 Franken. Eine Gruppe von jungen Hightech-Pionierenum den Physiker und Informatiker Daniel Borel brachte ihreErsparnisse ein. Logitech war am Anfang eine reine Software-Firma. Erst 1982 entwickelten Borel und seine Leute das«interaktive Graphikperipheriegerät für Computer», heuteschlicht «Maus» genannt. Grundlage bildete ein bereits bestehender Prototyp einer Computer-Maus, die im Labora-torium der Technischen Hochschule in Lausanne entstandenwar. Anfangs hat Logitech die Mäuse nur weiterentwickeltund programmiert, die Produktion besorgten andere Firmen.Einer der Hauptkunden von Logitech, der Computerherstel-ler Hewlett Packard (HP), drängte die Schweizer Firma dazu,auch die Produktion der konzipierten Geräte zu überneh-men. Der Aufbau von Produktionskapazitäten kostete aberviel Geld. Das Gründungskapital und die Gewinne aus derSoftware-Tätigkeit reichten bei weitem nicht aus.1984 und1986 gelang es Logitech in zwei Tranchen von je 600 000Franken Risiko-Kapital zu bekommen. Private Investoren und die Genfer Privatbank Darier & Cie stellten das Geld zur Verfügung. Das rasante Wachstum von Logitech – von 1986 bis 1988 verdoppelte sich der Umsatz jährlich– steigerte den Kapitalbedarf jedoch weiter. «Mehr Maschinen mussten her, mehr Produktionsstätten aufgebaut werden», erinnertsich Daniel Borel.

Logitech und die Börse: Kapital für die MäuseComputerzubehör-Hersteller Logitech, globales Unternehmen mit Wurzeln in der Schweiz, hat ein rasantes Wachstum hinter sich. Die Börse spielte dabei als Finanzierungsinstrument eine wichtige Rolle.

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Börsengang, 2001, Mager, Ferdinand, Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden

Die 1981 vom Westschweizer Unternehmer Daniel Borel mit einer

Hand voll Freunden gegründete Firma ist heute ein global tätiger Gigant

mit über 4500 Mitarbeitern.

Daniel Borel

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Firmenporträt Logitech

Modern Corporate Finance, 2002, Shapiro, Alan C. Balbirer, Sheldon D., Prentice Hall, Englewood Cliffs

Subline est omnes devisa partes tres quarum ad unam incolunt

Erfolgreicher Börsengang in der SchweizDer stark gestiegene Kapitalbedarf war auch der Grund, dassLogitech 1988 erstmals an die Börse ging. Der Börsengang in der Schweiz war ein Erfolg: über 25 Millionen Franken an frischem Kapital flossen Logitech zu. Und es gab einen an-genehmen Nebeneffekt: «Das Going public hat unser Imageverstärkt», sagt Daniel Borel, «wir gewannen noch weiter anBekanntheit und Glaubwürdigkeit.» Dies nicht zuletzt durch

Logitech, Hersteller von Computerzubehör mit

Holdingsitz in der Schweiz und operativer Zentrale in Kalifornien,

floriert weiter prächtig.

die grössere Transparenz und den detaillierten Blick in dieGeschäftszahlen, die Logitech fortan liefern musste. Logitechwurde damit auch für kreditgebende Banken leichter zu beurteilen. Weil die Kreditlimiten ausgeweitet wurden, floss Logitech neben dem neuen Eigenkapital durch das Goingpublic fortan auch leichter Fremdkapital zu – eine willkom-mene Folge des Listings an der Schweizer Börse.

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Wertorientiertes Start-up-Management, 2001, Ulrich Hommel, Thomas Knecht, Franz Wahlen Gmbh, Verlag, München

Bis 1992 wuchs die Firma flott weiter, dann musste Logi-tech durch eine tief greifende Krise. Lange hatten die hohenMargen bei den Mäusen auch die Diversifikation in andernProduktlinien finanziert. Doch mit der rasanten Entwicklungauf dem Computermarkt und dem Auftritt von weiterenKonkurrenten sanken die Preise und damit die Margen emp-findlich. Die Profite brachen ein, die Kurse stürzten ab. DieJahre 1993 bis 1995 waren geprägt von einer einschneiden-den Restrukturierung. Das alte Businessmodell musste an dieneuen Marktgegebenheiten angepasst werden.

Zweitkotierung in New York1996 war Logitech wieder zu Kraft gekommen. Geraderechtzeitig für den immer stärker werdenden Internet- undComputerhype. Vor allem in den USA explodierte die Nach-frage nach Hightech-Geräten förmlich. Es war aber auch dieZeit der «Stock options», der Lohnzahlungen in Form vonAktienoptionen, mit denen die boomende Technologieindus-trie die knappen Talente köderte. Mit dem Listing an der

SWX Swiss Exchange allein war Logitech im Silicon Valley im Nachteil, hatte die Firma ihren Mitarbeitern doch nur Pa-piere in Schweizer Franken, nicht aber in US-Dollar anzubieten.«Wir beschlossen deshalb 1997, eine Zweitkotierung an der Nasdaq vorzunehmen», begründet Borel diesen Schritt. Das Listing an der US-Technologiebörse war für Logitechnoch aus zwei weiteren Gründen wichtig. Erstens erleichtertees, Akquisitionen in den USA zu tätigen und diese mit Aktienzu bezahlen. Zweitens erhöhte das Doppellisting die Visi-bilität der Firma und die Liquidität der Aktie. «Eine Aktie istletztlich wie ein Produkt. Es global anzubieten erhöht die Nachfrage und macht den Handel einfacher», sagt Borel.Mit den beiden Börsenplätzen SWX Swiss Exchange undNasdaq sieht er diese Voraussetzung erfüllt.

Das beste aus beiden KulturenAm Schweizer Finanzplatz schätzt Daniel Borel vor allem die hohe Professionalität und den leichten Zugang für interna-tionale Investoren, den die Schweiz biete. Starke, weltweit

Gegründet wurde Logitech 1981 mit einem Startkapital von

50 000 Franken. Das rasante Wachstum steigerte den Kapitalbedarf.

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Firmenporträt Logitech

Internet: www.logitech.com, www.standortschweiz.ch

tätige Banken – Logitech nutzt die Dienste der beiden Gross-banken UBS und CS Group – seien ebenfalls ein wichtigerFaktor für die Attraktivität der Schweiz. Anleihen und Con-vertibles, benutzt etwa zur Finanzierung von Akquisitionen,seien für Logitech jeweils leicht zu platzieren gewesen: «DerSchweizer Kapitalmarkt hat uns bisher immer gut mit Geldversorgt», sagt Borel. Auch die Accounting-Auflagen, diedas Gesetz vorschreibt, seien für viele Firmen erfüllbar. Hin-gegen ist Borel die Stempelsteuer ein Dorn im Auge: «Diegehört schon längst abgeschafft.» Der Finanzplatz Schweiz,ansonsten durch eine gute steuerliche Situation gekennzeich-net, werde dadurch unnötigerweise beeinträchtigt.

Dass Logitech, obwohl immer globaler tätig, seine finanziellen Wurzeln heute noch immer hauptsächlich in der Schweiz hat, empfindet Daniel Borel als durchaus vorteilhaft:Die Firma zelebriert ganz bewusst den Mix der Kulturen undholt sich aus jeder das Beste heraus. Kommt aus den USA der forsche Unternehmensgeist und die Freude an der Tech-nologie, so liefert die Schweiz das Qualitätsbewusstsein und die notwendige Vorsicht. Sie hat die leitenden Angestellten

von Logitech bisher davor bewahrt, finanzielle Luftschlösserzu bauen wie so viele andere Hightech-Unternehmen. Der Aktienmarkt hat dies honoriert: Im Vergleich zu den steil abgestürzten Branchenindizes stehen die Logitech-Papiereheute im Vergleich besser da.

Erik Nolmans, Autor des Wirtschaftsmagazins Bilanz «

«Mehr Maschinen mussten her, mehr Produktionsstätten

aufgebaut werden», erinnert sich Daniel Borel.

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Impressum

Herausgeber

SWX Gruppe

Selnaustrasse 30, Postfach, CH-8021 Zürich

T +41 (0)1 229 21 11 F +41 (0)1 229 22 33

www.swx.ch

Leitung

Christoph Matejka, Strategic Development SWX Gruppe

Konzept

Wirz Public Relations, Zürich

Wirz Identity, Zürich

Gestaltung

Wirz Identity, Zürich

Beratung

B&C advisors AG, Zürich

Fotografie

Katharina Wernli, Zürich

(Editorial: Samuel Mizrachi, Zürich)

Lithografie

Straumann AG, Dielsdorf

Druck

Printlink AG, Wetzikon

Bestellungen

Bestellungen des Magazins «mittendrin» via www.swx.com/reports/2002/order_form_de.html

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g p g g g g g g g g gortvorteile Gesamtertrag Marktstrukturbereinigung Bankkundengeheimnis Bestrebungen Bürger Steueramnestien Harmonisierungstendenzen Aspekte Faktoren Zentren Prognosen Verurex SIS SegaIntersettle Telekurs Leistungsfähigkeit Kosteneffizienz Systemsicherheit Chancen Handelsströme Schwächen Konsequenz Finanzplatz Schweiz Expansion Tokio Bankendiystem Finanzmarktinfrastruktur Rahmenbedingungen Bankwesen Übernahmen Fusionen Liquidationen Bankvertrieb Performance Verfügbarkeit Internet-Auftritte Anfragen Netz Funktionndices Aktionäre Beschäftigte Institute Niederlassungen Konzentrationsprozess Bankensektor Bedeutung Stellung New York Volkswirtschaft Bruttoinlandprodukt Wirtschaftszweig Lanungsdichte Finanzsektor Gläubigerschutz Funktionsschutz Systemschutz Vertrauensschutz Ansehen Spielregeln Bankgeschäft Gesetzgebung Selbstregulierung Bankengesetz Börsenguf Bekämpfung Geldwäscherei International Standard Regelungen Mechanismus Selbstregulierung Gesetzgeber Delegation Erlass Branchenvereinigung Bewilligungsinstanz Flexibilität Lationalbank SNB Zentralbank Währungspolitik Entwicklung Wirtschaft Verfassungsauftrag Gesamtinteresse Frankfurt Preisstabilität Schweizer Börse Käufer Verkäufer Wertpapieren andel Blue-Chips Handelsplattform virt-x Arbeitsplätze Steuereinnahmen Know-how Finanzierungsmöglichkeiten Gesellschaften Private Banking Privatkunden Herzen Europa Kontinuitäeger Service-Qualität Vertauen Kundschaft Offshore Marktanteil Spitzenrang Anlagekunden Veränderungen Reichtum Anlageperformance Vertraulichkeit Onshore Wachstumsraten Domizchaft Verflechtung Auslandpassiven Ausland Kantonalbanken Regionalbanken Raiffeisenbanken Filialen Ertragsbilanz Bankexporte Saldos Bankkommissionen Kapitaleinkommen Quellenlayers Anziehungskraft Währung Versicherungstradition Angebot Zufluss Anreize Innovative Weltspitze Unternehmen Multinational Dienstleistungen Offenheit Dynamik Wettbewerbsfähen Kapazitäten Handelsvolumens Risikomanagement Effizienz Ausgangslage Wandel Herausforderungen Stärken Pflege Forschung Lehre Zulieferern Aktionäre Aktienfonds Bevölkerung ager STOXX Anbieter Aktienindizes Terminbörse Prioritäten Jointventure Interessenlagen Eurex Börsenkooperation Zusammenlegung Soffex Börsenumfeld Umsatz Rekord Mitbewerberten CBOT CME Kostenstruktur US-Partner Wachstumsgrenzen Liffe Übernahmeprojekte Börsenaufsicht SEC Alleingang Virt-x Abwanderung Zielsetzung Heimmärkten InternationalisierungIS Spreads Verkaufskurse Gebühren Research Realität Allianz London Stock Exchange Deutsche Börse OM Euronext Stellung Anlegervertrauen Bilanzskandalen Kotierungsreglements Anschäftsberichte Interessenskonflikten Ausland Vertrauensbildung Neusegmentierung Einstellung Problematik Marketing Kotierung Aufmerksamkeit Öffentlichkeit Eintrittspforte Junguie Eigentümer Preisfindung Hersteller Logitech Wurzeln Finanzierungsinstrument IT-Markt Krise New Economy Computerbranche Holdingsitz Quartal Millionen Dollar Reingewinn Geschäassung Öffnung Unternehmensentwicklung Etappen Startkapital Franken Emittenteninformationen Kostensenkungsmassnahmen Kassamarkt Sparer Vermittlungsstelle Interessenausgleiceitschaft Jahresabschlüsse Quartalsverluste Gründung Startkapital Hightech-Pioneere Physiker Informatiker Ersparnisse Maus Grundlage Prototyp Laboratorium Hochschschule Prodnsehen Spielregeln Bankgeschäft Gesetzgebung Selbstregulierung Bankengesetz Börsengesetz Rechtsrahmen Spezialgesetze Geldwäschereigesetz Konsumkreditgesetz Staat Finanzmarchäftszahlen Kreditlimiten Fremdkapital Folge Listing Margen Auftritt Profit Restrukturierung Business Model Marktgegebenheiten Zweitkotierung Stock Options Lohnzahlungen Aktiionalität Zugang Dienste Faktor Attraktivität Anleihen Convertibe Finanzierung Versorgung Accounting-Auflagen Gesetz Stempelsteuer Wurzeln Mix Unternehmensgeist Freude Qualitätrukturbereinigung Konzentrationstendenzen Entwicklungen Lager Kommerzbanken Universalbanken Ertrag Bilanzgeschäft Zinsengeschäft Asset Manager Investment Banken Vermögenteigerung Masse Entwicklung Kommissionen Kommerzgeschäft Kundenbeziehungen Marktkenntnisse Kreditgeschäft Marktteilnehmern Eigenmittelanforderungen Bankenlandschaft Charakion Handelserträge Konditionen Rentabilität Profitabilität Organisationen Regierungen Herausforderungen Präsenz Phänomen Finanzzentren Ausprägung Haupttätigkeitsbereich Herkurholung Verlustpositionen Alternative Zinsniveau Ertragsquellen Vergangenheit Institutionelle Phasen Impulse Unterdeckung Risikofähigkeit Grossteil Ertragsrückgänge Vermögensvchäft Kerngeschäft Geschäftsmodelle Skalenerträge Distributionskapazitäten Cross-Border-Settlement Euroclear Crest SIS Spreads Verkaufskurse Gebühren Research Realität Allient Anstrengungen Rechnungslegung FER Börsengesellschaften Pure-Players Beratung Redimensionierung Überkapazitäten Lohnniveau Gegebenheiten Wohlfahrtsstaat Verhandlungen herstellung Unabhängigkeit Finanzanalyse Einführung Hauptsegment Finanzsystem Initiativen Anlageprodukten Fondsindustrie TIF Warrants-Segmentes Off-Exchange SMI-Titel Transnskosten Heimatbörsen Einsparungspotential Perspektive Kundenbindungen Partner Mirabaud Vereinigung Privatbankiers Vertreter Think-tank Rahmenbedingungen Stiftungsrat Direkradition Solidität Ressourcen Auslandverflechtung Auslandbanken Präsenz Kollaps Swissness Demokratie Erfolgsfaktoren Ertragsquelle Beziehungen Privatsphäre Zinsbesteuerung Euchäftsabschlüssen Ökonom Expansion Salär Korrektur Blase Anpassungsprozess Chancen Banker Finanzgesellschaften Financier Betriebsgrössen Back-office Risikomanagement Betrieitslosenrate Versicherungsfachleute Löhne Lernprozess Entlöhnung: Kader Fixlöhne Prämie Bruttoinlandprodukt BIP Dispositiv Wertschöpfung Konzerne Juristen Immobilien Corporaparnisse Maus Grundlage Prototyp Laboratorium Hochschschule Optionen Quartalsabschluss Anreizstrukturen Bilanzfälschungsskandale Aktienrecht Exponenten Verantwortungsklagerad Haushalt Lebensstandard Bedürfnisse Existenzminimum Studie Wirtschaftsforschungsinstitut Wertschöpfung Kapitalisierung Effektenbörsen Bruttoinlandprodukt System Währungntwicklungen Lager Kommerzbanken Universalbanken Ertrag Bilanzgeschäft Zinsengeschäft Asset Manager Investment Banken Vermögensverwaltung Bereich Unternehmensfinanzierung Wahlungsverkehr Transferieren Tochter Telekurs AG Finanzinformationen SIS SegaInterSettle Wertschriften-Sammelverwahrer Ausserbörsengeschäfte Titelaufbewahrung Titellieferunrganisationen Effektenhändler Bankenkommission Tätigkeitsgebiete Assets Masse Überleben Einheiten Quersubventionierung Privatkundengeschäft Kerngeschäft Geschäftsmodelle Skalanzdepartement Verbände Bankiervereinigung Spitzenverband Dialog Mitgliedsbanken Geschäftsstelle Mitarbeiterinnen Standesregeln E-Banking Palette Millionenbeträge Summen Nutzhanismen Wertschöpfungsanteil Marktführerschaft Zusammenarbeit Marketing Obligationensegment Leaderposition Futures Indexprovider Indices Aktionäre Lizenznehmer Trend Dialnahmen Kassamarkt Sparer 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