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Bermali Tanriverdi 27.03.2017 Besuch der Wewelsburg: Mein Bericht Am 22.03.2017 besuchte ich gemeinsam mit meiner Klasse die Wewelsburg. Die Wewelsburg liegt im Stadtteil Wewelsburg der Stadt Büren im Kreis Paderborn, Nordrhein-Westfalen. Um kurz nach halb neun fuhren wir mit den Bussen von unserer Schule aus los. Die Fahrt dauerte ungefähr eine Stunde. Als wir ankamen, waren alle Blicke auf die Burg gerichtet. Die Vorstellung, dass an solch einem faszinierenden Ort Menschen gelebt haben, die für Leid und Trauer gesorgt haben, ist erschreckend. Da meine Klasse und ich mit drei weiteren Klassen gefahren sind und es vier Stationen gab, wurden unsere Klassen an den vier Stationen aufgeteilt. Wir fingen mit der ersten Station an. Station 1: Täter An unserer ersten Stationen erfuhren wir eine Menge über die SS, an einer großen Zeitleiste waren die Ereignisse der Nationalzeit dargestellt. Die Radikalisierung 1923 gab die erste Idee für die SS. 1929 wurde die SS (Schutzstaffel) zum Schutz Hitlers gegründet. Die SS stand über der NSDAP. Adolf Hitler übergab Heinrich Himmler die Kontrolle über die SS. Heinrich Himmler war der Reichsführer der SS und Leiter der deutschen Polizei. Die Schutzstaffel hatte zu Beginn 500 Mitglieder, welche alle Mitgliedsbeiträge zahlen mussten. Zu ihren Hauptaufgaben gehörten vor allem das „Aufräumen“ bzw. Beseitigen politischer Gegner. Als die Nationalsozialisten Polen besetzten, nahmen sie die Kinder mit dem Aussehen eines „Ariers“ mit, alle anderen Kinder und Erwachsenen wurden getötet, später verbot Heinrich Himmler aus unerklärlichen Gründen seiner Schutzstaffel, Kinder zu ermorden. Heinrich Himmlers Leben endete schließlich damit, dass er am 23.05.1945 in einem Verhörzimmer der britischen Armee Suizid begann. Suizid begann er mit Hilfe einer Zyankali-Kapsel (welche jeder hochrangige Nationalsozialist besaß), die sich in einem seiner Zähne

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Bermali Tanriverdi 27.03.2017

Besuch der Wewelsburg: Mein Bericht

Am 22.03.2017 besuchte ich gemeinsam mit meiner Klasse die Wewelsburg.

Die Wewelsburg liegt im Stadtteil Wewelsburg der Stadt Büren im Kreis Paderborn, Nordrhein-Westfalen. Um kurz nach halb neun fuhren wir mit den Bussen von unserer Schule aus los. Die Fahrt dauerte ungefähr eine Stunde. Als wir ankamen, waren alle Blicke auf die Burg gerichtet. Die Vorstellung, dass an solch einem faszinierenden Ort Menschen gelebt haben, die für Leid und Trauer gesorgt haben, ist erschreckend.

Da meine Klasse und ich mit drei weiteren Klassen gefahren sind und es vier Stationen gab, wurden unsere Klassen an den vier Stationen aufgeteilt. Wir fingen mit der ersten Station an.

Station 1: Täter

An unserer ersten Stationen erfuhren wir eine Menge über die SS, an einer großen Zeitleiste waren die Ereignisse der Nationalzeit dargestellt.

Die Radikalisierung 1923 gab die erste Idee für die SS. 1929 wurde die SS (Schutzstaffel) zum Schutz Hitlers gegründet. Die SS stand über der NSDAP. Adolf Hitler übergab Heinrich Himmler die Kontrolle über die SS. Heinrich Himmler war der Reichsführer der SS und Leiter der deutschen Polizei. Die Schutzstaffel hatte zu Beginn 500 Mitglieder, welche alle Mitgliedsbeiträge zahlen mussten. Zu ihren Hauptaufgaben gehörten vor allem das „Aufräumen“ bzw. Beseitigen politischer Gegner.

Als die Nationalsozialisten Polen besetzten, nahmen sie die Kinder mit dem Aussehen eines „Ariers“ mit, alle anderen Kinder und Erwachsenen wurden getötet, später verbot Heinrich Himmler aus unerklärlichen Gründen seiner Schutzstaffel, Kinder zu ermorden. Heinrich Himmlers Leben endete schließlich damit, dass er am 23.05.1945 in einem Verhörzimmer der britischen Armee Suizid begann. Suizid begann er mit Hilfe einer Zyankali-Kapsel (welche jeder hochrangige Nationalsozialist besaß), die sich in einem seiner Zähne befand. Diese Zyankali-Kapsel im Zahn diente dazu, im Falle einer Verhaftung, keine Geheimnisse der Nationalsozialisten zu verraten.

Nicht jeder durfte der SS beitreten, zum Beispiel musste man zwischen 22-25 Jahren sein und man brauchte mindestens zwei Zeugen, die beweisen mussten, dass man ein treuer Anhänger des Nationalsozialismus war. Menschen die bei der SS tätig waren und dem Nationalsozialismus folgten, haben sich bereit erklärt zu sterben, damit die Geheimnisse der Nationalsozialisten niemals enthüllt werden würden und sie haben sich bereit erklärt zu sterben um ihren Führer Adolf Hitler zu schützen.

Die Schutzstaffel besaß schwarze Uniformen. Männer oder Frauen, die in KZ´s gearbeitet haben, wurden durch einen Totenkopf an der Uniform gekennzeichnet. Die Uniformen stellte die bekannte Marke „Hugo Boss“ her.

Vor der Uniform eines Nationalsozialisten zu stehen und zu wissen was dieser Mensch getan hat, ist erschreckend. Als ich vor der Uniform stand, kam mir ein Gefühl von Angst. Zwar war es bloß Kleidung, doch die Vorstellung, einen Nationalsozialisten in dieser Uniform mir vorzustellen, war mir zuwider.

30 % der Gefangenen Menschen starben durch die viele Arbeit.

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Bevor meine Klasse und ich durch die Wewelsburg geführt wurden, hatte ich gedacht, dass bloß Männer in Konzentrationslagern gearbeitet haben, doch da lag ich falsch, denn genau wie Männer arbeiteten auch Frauen als Wärterinnen. Die Kleider der Wärterinnen wurden von den Häftlingen genäht. SS Männer sollten Frauen heiraten die blonde Haare haben, blauäugig sind, Mindestgröße von 1,65 cm besaßen, ein breites Becken besaßen und dessen Familienstammbaum man bis zum Jahr 1800 beweisen konnte, um sicher zu sein, dass die Frau keine jüdischen oder behinderten Vorfahren hatte, denn die Mitglieder der NSDAP waren sich sicher, dass Erbkrankheiten von den Frauen stammten.

Station 2: Nordturm

Die Wewelsburg ist einer der wenigen Burgen in Deutschland mit dem Umriss eines Dreieckes.

Graf Friedrich von Arnsberg ließ die Wewelsburg 1123 errichten. Von 1934-1945 nutzte die SS diese Burg und gestaltete sie auch teilweise um. In dem Nordturm ist es strengstens untersagt Fotos zumachen, da sich in dem Nordturm das Zeichen der heutigen „Neonazis“ befindet, welches „Schwarze Sonne“ genannt wird. Das Symbol besteht aus drei übereinander gelegten Hakenkreuzen. In der Mitte des Saales befindet sich die „Schwarze Sonne“, die von Zwangsarbeitern, die Gefangene des benachbarten Konzentrationslagers Niederhagen waren, eingesetzt wurde. Der Nordturm wurde von Gefangenen Zeugen Jehovas und einfachen Handwerkern erbaut. Denn uns wurde berichtet, dass nicht nur KZ Gefangene, sondern auch Handwerker bei dem Bau des Turmes dabei waren. Die Handwerker halfen zwar bei dem Bau, waren selbst aber nicht eingesperrt und konnten nach ihrer Arbeit die Wewelsburg verlassen.

Die Wewelsburg war als eine Schule getarnt, um genau zu sein als „Reichsführerschule SS“. Die Neonazis nennen sich heutzutage auch „NW“, was „nationalsozialistischer Widerstand“ bedeutet. Da heute der sogenannte „Hitler Gruß“ verboten ist, haben die heutigen Nationalisten einen neuen Gruß entwickelt, für diesen Gruß halten sie ihren Arm in die Luft und zeigen drei Finger. Neonazis besuchen die Burg, weil es eine Art „heiliger Ort“ für sie ist. Da die „Schwarze Sonne“ eine große Bedeutung für die Neonazis hat, ist sie ein Höhepunkt der Burg. Das Symbol wird von ihnen sehr geschätzt und geehrt, deshalb umarmen oder küssen Neonazis das Symbol auch, welches jedoch untersagt ist. Besucher die sich unangemessen kleiden, z.B. Tattoos oder Kleidung tragen die einen direkten Draht zum Nationalsozialismus tragen, werden von den Mitarbeitern gebeten ihre Tattoos zu bedecken oder dieses Kleidungsstück auszuziehen.

Station 3: KZ Niederhagen, Terror

600 Meter von der Wewelsburg entfernt, lag das damalige Konzentrationslager Niederhagen, was es heute jedoch nicht mehr gibt, da es abgerissen wurde.

1942 wurden vor allem Russen aus Russland und der Sowjetunion gefangen genommen und nach Niederhagen gebracht. Sobald ein Häftling versucht hatte zu flüchten, wurde er erschossen oder man hatte sie erniedrigt und geschlagen. Manche Häftlinge wurden missbraucht, indem man sie auf den „Prügelbock“ legte und die WärterInnen sie schlugen. Otto Preuss musste auf einen dieser „Prügelböcke“, dabei wurde ihm 25 mal auf seine Nieren geschlagen, während er laut mitzählen musste, verzählte er sich begann seine Bestrafung erneut. Otto Preuss gelang die Flucht aus Niederhagen, doch er starb einige Zeit später an einem Nierenversagen, die Ursache dafür war die Bestrafung auf dem Prügelbock.

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13 Millionen Zwangsarbeiter mussten in das Konzentrationslager Niederhagen, weil sie Kriegsgefangene waren oder man sie aus anderen Konzentrationslagern nach Niederhagen geschickt hatte. Gründe für diesen Wechsel waren, weil man als Gefangener zu viel gegessen hatte, man zu langsam gearbeitet hat, usw.

Während des Nationalismus lebten ungefähr 20 Million Ausländer in Deutschland. Nicht nur Kriegsgefangene oder auffällige Insassen mussten in Konzentrationslager oder wurden in ein anderes gebracht, sondern auch Menschen die sich dem Dienst, an der Front zu kämpfen, verweigert haben. Menschen die sich verweigert haben, waren z.B. Anhänger von den „Zeugen Jehovas“.

Damit die Wächter wussten wen sie vor sich hatten, wurden verschiedene Religionen oder Nationalitäten mit einem verschieden farbigen Dreieck gekennzeichnet. So wurden Zeugen Jehovas mit einem lilafarbigen Dreieck, politische Gegner mit einem roten Dreieck, Asoziale (Zigeuner, Homosexuelle …) mit einem schwarzen Dreieck und Straftäter mit einem grünen Dreieck gekennzeichnet. Um Polen und Russen auseinander zu halten, stand auf ihren jeweiligen Dreiecken ein „P“ für Pole und ein „R“ für Russe.

Am 02. April jeden Jahres ist der Gedenktag der Wewelsburg oder auch „Tag der Befreiung“ genannt. Zweck dieses Gedenktages ist die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewalttaten in der Wewelsburg

Station 4: Merkmale eines „Neonazis“

Was ich bis heute nicht wusste, ist dass Neonazis ihre eigene Kleidermarken haben.

Eine berühmte Kleidermarke der Neonazis ist „Thor Steiner“. Ihre Kleider sehen auf den ersten Blick aus wie normale Alltagskleidung. Sieht man sich die einzelnen Zeichen und Symbole auf der Kleidung genauer an sieht man eine versteckte Verbindung zum Nationalsozialismus. Bestimmte Zahlen stehen für Hitler oder für den Nationalsozialismus, wie die Zahl 18, die 1 steht für den ersten Buchstaben im Alphabet, welcher A wäre. Die Zahl 8 steht für den achten Buchstaben im Alphabet, welcher H wäre. Die Buchstaben „A“ und „H“ stehen für Adolf Hitler. Die Zahl 88 steht für den achten Buchstaben H, „HH“ bedeutet „Heil Hitler“. In Deutschland sind Symbole oder Aussagen, die mit dem Nationalsozialismus zu tun haben, verboten. Würde man eine Person sehen die etwas trägt, was mit dem Nationalsozialismus zu tun hat, darf man die Polizei benachrichtigen, welche die Person anfordern würde dieses Kleidungsstück auszuziehen.

Als sich unser Ausflug dem Ende zeigte, gingen wir zur Gedenkstätte, die 600 Meter entfernt von der Wewelsburg liegt.

Die Gedenkstätte liegt auf dem Platz des damaligen Konzentrationslagers Niederhagen, welches abgerissen wurde. Es war ein komisches Gefühl auf dem ehemaligen Appellplatz zustehen. Auf dem Appellplatz wurden die Häftlinge jeden Morgen gezählt, um sicherzugehen, dass keiner geflohen ist. Am Abend, wenn die Häftlinge mit ihrer Arbeit fertig waren, wurden sie wieder auf dem Appellplatz aufgestellt und nachgezählt. Bei der Arbeit sind eine Menge Häftlinge gestorben, am Abend, wenn man sie wieder nachgezählt hat, wurden die Toten auf den Appellplatz gelegt und mitgezählt. An der Gedenkstätte haben zwei meiner Mitschüler eine kleine Ansprache gehalten und eine Schweigeminute einführt, danach haben meine Mitschüler einen Blumenstrauß auf die Gedenkstätte gelegt, um an die Opfer des Zweiten Weltkrieges zu denken.

Meine Anmerkungen und persönliche Meinung

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Mir gefiel der Ausflug zur Wewelsburg besonders gut, da ich die Geschichte, die diese Burg erzählt, faszinierend aber auch erschreckend finde.

Eine Sache die mir sehr ans Herz ging, war als der Führer der Station 2 uns mitteilte, dass nicht wir Schuld an diesem Völker- und Massenmord sind. Er sagte, dass wir uns für diese Zeit nicht schämen sollten, da es nicht unsere Schuld ist.

Ich stehe zu keiner Verbindung mit dem Nationalsozialismus, trotzdem fühlte ich mich schuldig, wenn Menschen oder Zeitzeugen von dieser Zeit sprachen oder sprechen, da ich in Deutschland lebe. Trotz meines Migrationshintergrundes, bin ich stolz und dankbar dafür, dass ich in Deutschland lebe und deutsche Staatsbürgerin bin. Denn trotz der Nationalzeit, ist Deutschland heutzutage ein tolerantes Land, welches viele Ausländer und Flüchtlinge aufgenommen hat und willkommen heißt.

Ich bin froh die Wewelsburg besucht zu haben und diese Erfahrung gesammelt zu haben. Dieser Ausflug ermöglichte mir mehr über Deutschlands zu erfahren, außerdem zeigte mir dieser Ausflug, dass ich sehr in Geschichte interessiert bin und ich mir durchaus vorstellen könnte einen Beruf auszuüben, indem ich es mit Geschichte zu tun habe.

Bild: An der Gedenkstätte der Wewelsburg

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Bild: Sami und Zinar aus der 9f haben eine kurze Ansprache vor derGedenkstätte des eh. Konzentrationslagers vorbereitet.