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3 Jubiläumsausgabe > Mai 2005 Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar. Inhalt Grusswort Draussen schneite es. Die Strassen waren mit festgefahrenem Schnee bedeckt. Meine Mut- ter sagte, sie müsse jetzt hinausgehen, der Vater komme bald nach Hause. Ich zählte damals wenig mehr als eine Hand voll Jahre. Damals, vor 50 Jahren, wohnten wir im Berner Oberland. Ein steiler, schmaler Weg führ- te zu unserem Haus. Aus einem Eimer entnahm die Mutter Asche und streute diese auf die schneeglatten Spurrinnen, um zu verhindern, dass Vaters Auto ins Rutschen käme, wenn er spätabends heimkommen würde. Solche und viele andere Erinnerungen verbinden mich mit den Anfängen des Missionswer- kes Mitternachtsruf. Mein Vater, Wim Malgo, war damals viel unterwegs. In der Bibelschule Be- atenberg hatte er tiefe Eindrücke von der Herrlichkeit eines weltweiten Dienstes für den Herrn erhalten. Er begann sofort nach der Bibelschule, den Herrn Jesus Christus zu verkündigen, wo immer dies möglich war: ob in einem Missionszelt oder in einer Kirche, in städtischen Sälen oder im Kino. Und manchmal wurden auch die Strassen und Marktplätze der Stadt zur Kanzel. Nebst der persönlichen Evangelisation und dem Verkündigungsdienst entstand der Wunsch, auch in schriftlicher Form sowie über den Rundfunk die Botschaft unseres Herrn zu verbreiten. Das konnte mein Vater aber nicht mehr allein bewältigen. Er erkannte, dass sein unbändiger Tatendrang in ein geordnetes Gefäss eingebettet werden musste. Und es war ja auch so, dass sich Freunde um ihn herum scharten, die tatkräftig und verantwortungsbewusst mithalfen. So entstand 1955 das Missionswerk Mitternachtsruf. Der Name «Mitternachtsruf» wurde dem Gleichnis der 10 Jungfrauen entnommen: «Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt; gehet aus, ihm entgegen!» (Mt 25,6). Die Botschaft «Jesus kommt wieder!» ist bis heute ein ganz wichtiger Pfeiler unserer Ver- kündigung geblieben. Im zweiten Petrusbrief wird uns ja gesagt: «Wir haben desto fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen» (2.Petr 1,19). Grossen Raum nehmen aber auch andere biblische Themen ein: Errettung des Menschen vor der ewigen Verdammnis, Heiligung, Israel usw., und dies alles immer mit Jesus Christus im Zentrum. Die Gründergeneration beginnt uns nun langsam zu verlassen und in die ewige Herrlich- keit einzugehen. Ich gehöre der zweiten Generation an, und bereits ist die dritte Generation im Dienst. Im März dieses Jahres feierten wir nun unser 50-jähriges Bestehen. Aus den Ländern Süd- , Mittel- und Nordamerikas reisten unsere Mitarbeiter und Missionare zur Jubiläumskonferenz an, um an diesem besonderen Anlass teilzunehmen. Ebenso freuten wir uns über die Anwesen- heit unserer Mitarbeiter aus Israel und den verschiedenen Ländern Europas. Wie bewegend waren doch die Augenblicke, als unsere Missionare aus Bolivien, wo wir seit 44 Jahren eine der ältesten Missionsbasen haben, gleichzeitig mit unserem Mitarbeiter aus Italien, dem jüngsten erst 1-jährigen Zweig des Mitternachtsruf, auf die Bühne traten. Insgesamt waren an die 1 200 Freunde und Konferenzteilnehmer zugegen und feierten mit uns dieses Jubiläum. Es wurden uns auch viele Gratulationen und Segenswünsche übermittelt. An dieser Stelle sagen wir ganz herzlich danke für all die lieben Zeilen, die bei uns eingingen. Am allermeisten sagen wir aber unserem Herrn und Gott danke, der uns bis hierher gebracht hat. Welch ein Geschenk und welch eine Gnade liegt in so vielen Jahren Missionsarbeit! Diese Ausgabe der Zeitschrift «Mitternachtsruf» will Sie mit hineinnehmen in unser Jubiläum und Ih- nen einen Eindruck vermitteln, was Gott der Herr tun kann, wenn Menschen sich ganz in Seinen Dienst stellen. In herzlicher Verbundenheit Biblische Botschaft 4 Das Werk des Heiligen Geistes in der letzten Zeit 50 Jahre Mitternachtsruf 11 50-Jahr-Jubiläum des Mitternachtsruf 12 Dankbarkeit 12 «Op Doorreis» 13 41 Jahre im Mitternachtsruf 13 Mitternachtsruf – der Name steht für den Auftrag 14 48 Jahre Mitternachtsruf Holland 14 «Durch den Glauben …» 15 Herzlichen Segenswunsch … 15 50 Jahre Mitternachtsruf 16 Rückblick und Ausblick 17 50 Jahre Mitternachtsruf Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft 17 Mitternachtsruf – nie gehört!? 18 Wie ein Schiff auf hoher See 18 50 Jahre Mitternachtsruf 19 Argentinien ... bis ans Ende der Welt 19 Bolivien lässt grüssen 20 Ungarn feiert Doppeljubiläum 20 Das prophetische Wort 21 Internationale Osterkonferenz 50 Jahre Mitternachtsruf 22 Segenswünsche aus Rumänien 3 Grusswort 22 Impressum

MNR 2005-05

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3Jubiläumsausgabe > Mai 2005

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

Inhalt

Grusswort

Draussen schneite es. Die Strassen waren mit festgefahrenem Schnee bedeckt. Meine Mut-ter sagte, sie müsse jetzt hinausgehen, der Vater komme bald nach Hause. Ich zählte damals wenig mehr als eine Hand voll Jahre.

Damals, vor 50 Jahren, wohnten wir im Berner Oberland. Ein steiler, schmaler Weg führ-te zu unserem Haus. Aus einem Eimer entnahm die Mutter Asche und streute diese auf die schneeglatten Spurrinnen, um zu verhindern, dass Vaters Auto ins Rutschen käme, wenn er spätabends heimkommen würde.

Solche und viele andere Erinnerungen verbinden mich mit den Anfängen des Missionswer-kes Mitternachtsruf. Mein Vater, Wim Malgo, war damals viel unterwegs. In der Bibelschule Be-atenberg hatte er tiefe Eindrücke von der Herrlichkeit eines weltweiten Dienstes für den Herrn erhalten. Er begann sofort nach der Bibelschule, den Herrn Jesus Christus zu verkündigen, wo immer dies möglich war: ob in einem Missionszelt oder in einer Kirche, in städtischen Sälen oder im Kino. Und manchmal wurden auch die Strassen und Marktplätze der Stadt zur Kanzel. Nebst der persönlichen Evangelisation und dem Verkündigungsdienst entstand der Wunsch, auch in schriftlicher Form sowie über den Rundfunk die Botschaft unseres Herrn zu verbreiten. Das konnte mein Vater aber nicht mehr allein bewältigen. Er erkannte, dass sein unbändiger Tatendrang in ein geordnetes Gefäss eingebettet werden musste. Und es war ja auch so, dass sich Freunde um ihn herum scharten, die tatkräftig und verantwortungsbewusst mithalfen.

So entstand 1955 das Missionswerk Mitternachtsruf. Der Name «Mitternachtsruf» wurde dem Gleichnis der 10 Jungfrauen entnommen: «Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt; gehet aus, ihm entgegen!» (Mt 25,6).

Die Botschaft «Jesus kommt wieder!» ist bis heute ein ganz wichtiger Pfeiler unserer Ver-kündigung geblieben. Im zweiten Petrusbrief wird uns ja gesagt: «Wir haben desto fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen» (2.Petr 1,19). Grossen Raum nehmen aber auch andere biblische Themen ein: Errettung des Menschen vor der ewigen Verdammnis, Heiligung, Israel usw., und dies alles immer mit Jesus Christus im Zentrum.

Die Gründergeneration beginnt uns nun langsam zu verlassen und in die ewige Herrlich-keit einzugehen. Ich gehöre der zweiten Generation an, und bereits ist die dritte Generation im Dienst.

Im März dieses Jahres feierten wir nun unser 50-jähriges Bestehen. Aus den Ländern Süd-, Mittel- und Nordamerikas reisten unsere Mitarbeiter und Missionare zur Jubiläumskonferenz an, um an diesem besonderen Anlass teilzunehmen. Ebenso freuten wir uns über die Anwesen-heit unserer Mitarbeiter aus Israel und den verschiedenen Ländern Europas. Wie bewegend waren doch die Augenblicke, als unsere Missionare aus Bolivien, wo wir seit 44 Jahren eine der ältesten Missionsbasen haben, gleichzeitig mit unserem Mitarbeiter aus Italien, dem jüngsten erst 1-jährigen Zweig des Mitternachtsruf, auf die Bühne traten.

Insgesamt waren an die 1 200 Freunde und Konferenzteilnehmer zugegen und feierten mit uns dieses Jubiläum. Es wurden uns auch viele Gratulationen und Segenswünsche übermittelt. An dieser Stelle sagen wir ganz herzlich danke für all die lieben Zeilen, die bei uns eingingen. Am allermeisten sagen wir aber unserem Herrn und Gott danke, der uns bis hierher gebracht hat. Welch ein Geschenk und welch eine Gnade liegt in so vielen Jahren Missionsarbeit! Diese Ausgabe der Zeitschrift «Mitternachtsruf» will Sie mit hineinnehmen in unser Jubiläum und Ih-nen einen Eindruck vermitteln, was Gott der Herr tun kann, wenn Menschen sich ganz in Seinen Dienst stellen.

In herzlicher Verbundenheit

Biblische Botschaft 4 Das Werk des Heiligen Geistes in der letzten Zeit

50 Jahre Mitternachtsruf 11 50-Jahr-Jubiläum des Mitternachtsruf 12 Dankbarkeit 12 «Op Doorreis» 13 41 Jahre im Mitternachtsruf 13 Mitternachtsruf – der Name steht für den Auftrag 14 48 Jahre Mitternachtsruf Holland 14 «Durch den Glauben …» 15 Herzlichen Segenswunsch … 15 50 Jahre Mitternachtsruf 16 Rückblick und Ausblick 17 50 Jahre Mitternachtsruf Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft 17 Mitternachtsruf – nie gehört!? 18 Wie ein Schiff auf hoher See 18 50 Jahre Mitternachtsruf 19 Argentinien ... bis ans Ende der Welt 19 Bolivien lässt grüssen 20 Ungarn feiert Doppeljubiläum 20 Das prophetische Wort 21 Internationale Osterkonferenz 50 Jahre Mitternachtsruf 22 Segenswünsche aus Rumänien

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Das Werk des Heiligen Geistes in der letzten ZeitWarum ist es vonnöten, besonders in diesen «letzten Tagen», bevor der Herr Jesus wiederkommt, mit dem Geist Gottes erfüllt zu sein? Eine schlüssige Antwort darauf finden Sie im folgenden Beitrag.

Wim Malgo (1922–1992)

Im zweiten Kapitel der Apostel-geschichte lesen wir: «Als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander.

Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sassen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer, und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eige-nen Sprache reden. … Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süssem Wein» (Apg 2,1-6.12-13).

Als Petrus all die fragenden und zum Teil spottenden Leute vor sich sah, die nicht wussten, was sie mit diesem Geschehen von Pfingsten, diesen mit Heiligem Geiste erfüllten Männern be-ginnen sollten, da sprach er zu ihnen: «Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen! Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint,

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ist es doch erst die dritte Stunde am Tage; sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist ‹Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgiessen von meinem Geist auf alles Fleisch …,» (V 14-17). Pfingsten war also Erfüllung der Prophetie, sowie auch die Erfüllung des jüdischen Pfingstfestes.

Nach dem christlichen Kalender ist Pfingsten ein bewegliches Fest; doch nach dem Alttestamentlichen, jüdi-schen, hat es ein festes Datum. Davon legt schon der Name Zeugnis ab. Denn Pfingsten, ein aus dem Griechischen stammendes, eingedeutschtes Wort, heisst «Der Fünfzigste», nämlich der fünfzigste Tag. In 3. Mose 23,15-16 wird Israel befohlen: «Danach sollt ihr zählen vom Tage nach dem Sabbat, da ihr die Garbe als Schwingopfer darbrachtet, sie-ben ganze Wochen. Bis zu dem Tag nach dem siebenten Sabbat, nämlich fünfzig Tage, sollt ihr zählen …» An diesem Tag wird das Fest der Erstlingsfrüchte oder «Wochenfest» gefeiert. Das Zählen der sieben Wochen begann «vom Tage nach dem Sabbat, da ihr die Garbe als Schwingopfer darbrachtet», oder wie es in 5. Mose 16,9 heisst: «Sieben Wochen sollst du zählen und damit anfangen, wenn man zuerst die Sichel an die Hal-me legt.» Das geschah am Passah. Und die erste Garbe geschnittenen Korns diente zum Web- bzw. Schwingopfer im Tempel; der Priester schwang sie vor dem Herrn. In Apostelgeschichte 2 haben wir nun die heilsgeschichtliche Erfüllung: 50 Tage nach der Erstlings-garbe, also nach der Auferstehung des Herrn Jesus – Er ist der Erstling aus den Toten (1.Kor 15,23) – wurde der Heilige Geist ausgegossen.

Die Geburtsstunde der Gemeinde Jesu und die «letzten Tage»

Der Heilige Geist begann Sein Werk in einer furchtbaren, schrecklichen Zeit: Etwa siebeneinhalb Wochen vorher war der Messias verworfen und gekreuzigt worden. Die grosse Lüge, Er sei gar nicht auferstanden, machte die Runde (vgl. Mt 28,11-15). Die Schatten des Gerichtes begannen sich schon über Jerusalem zu senken. Und da, plötzlich, wurde der Heilige Geist ausgegossen, und zwar in dreifacher Weise:• «… es geschah plötzlich …», wie es der Herr durch den Propheten Jesaja gesagt hat: «Ich, der Herr, will es zu seiner Zeit eilends ausrichten» (Jes 60,22).

• Man konnte es hören, denn es heisst: «... ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind …»• Und es war auch zu sehen, denn «es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer …»

Das Werk des Heiligen Geistes hatte begonnen – die Geburtsstunde der Ge-meinde Jesu war da!

Nun aber sind diese «letzten Tage» («… es soll geschehen in den letzten Ta-gen, spricht Gott, da will ich ausgiessen von meinem Geist auf alles Fleisch …») bald zu Ende. Wenn wir jetzt über «Das Werk des Heiligen Geistes in der letz-ten Zeit» sprechen, dann meinen wir die letzte Phase der Endzeit. Es ist des-halb für uns Gläubige, die wir um das baldige und plötz-liche Erscheinen unseres Herrn zur Entrückung wis-sen, so notwendig, dass wir auch in diesem «Endzeit-bewusstsein» le-ben. Und weil das Werk des Heiligen Geistes auf Erden zu Ende geht, hat auch der Feind ein sehr starkes «Endzeitbewusstsein». Davon lesen wir in Offenbarung 12,12: «… der Teufel … hat einen grossen Zorn und weiss, dass er wenig Zeit hat.» Diese satanische Wut aber bekommt die noch auf Erden anwesende Gemeinde Jesu heftig zu spüren. Oft stehen Kinder Gottes vor der Frage:

Warum nehmen die Schwierigkeiten zu?

Überall hört man bei Gotteskindern von zunehmenden Nöten im Privat- und Berufsleben. Rätselhafte Krank-heiten ergreifen auch die Gläubigen. Innerhalb der Gemeinde Jesu wüten oft heftige Auseinandersetzungen. Doch die Ursachen der zunehmenden Nöte sind klar erkennbar: Als Gemein-de Jesu sind wir auf Erden – und unser Herr sitzt zur Rechten des Vaters im Himmel. Dazwischen – nach Epheser 6,12 «unter dem Himmel» – aber sind die «Mächtigen und Gewaltigen … die in dieser Finsternis herrschen», die «bösen Geister». Was geschieht nun? Die himmlische «Atmosphäre» nähert sich der Erde: Jesus kommt bald wieder. Es ist, als ob die Mächte der Finsternis «unter dem Himmel» dadurch ins Ge-dränge gerieten. Und diese «Wellen»

der wütenden Abwehr der in die Enge kommenden Finsternismächte sind für die Wiedergeborenen physisch und psychisch spürbar, geschweige denn für Weltmenschen, die sowieso von der Hölle manipuliert werden und deren Geschmack, Gehör und Empfindung deshalb einer teuflischen Perversion unterliegt.

Die heutige Situation der Gemeinde Jesu kann an den zunehmenden Kämp-fen und der immer grösseren Gefährdung des Volkes Israel abgelesen werden, mit dem wir als Gläubige des Neuen Bundes auf innigste Weise verbunden sind (vgl. Rom 11,16ff.). Was nun das Christentum anbetrifft, so leben wir gerade diesbe-züglich in einer schrecklichen Periode

(vgl. 2.Tim. 3,1-5). Schon David Ben Gurion sagte zu seiner Zeit: «Das Christentum ist bankrott.» Dieser sonst so klar sehen-de Staatsgründer Is-raels sah zwischen dem Christentum und der wahren Gemeinde Jesu keinen Unter-

schied. Seine schwerwiegende Aussage aber versteht man im Blick auf den um sich greifenden Abfall des Christentums sehr gut.

Was wirkt der Heilige Geist in dieser Endzeit?

Der Geist Gottes drängt den anti-christlichen Geist, der bis in unsere Herzen vordringen möchte, zurück. Wenn der Heilige Geist auf breiter Front aufs Ganze geht, so versucht das ebenso auch Saten. Während nun der Geist von unten versucht, Heiliges und Unheiliges zu vereinigen, scheidet der Heilige Geist in dieser Endzeit das Reine vom Unrei-nen. So lesen wir es auf dem letzten Blatt der Bibel: «Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig. Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind» (Offb 22,11-12). Auch in unserer Mitte ist dieser Scheidungspro-zess in vollem Gange. Wer den Heiligen Geist betrübt und erbittert, wird offen und empfänglich für Lügengeister. Dies-bezüglich sagt der Herr Jesus in Seiner prophetischen Rede: «Denn es werden

Nach dem christlichen Kalender ist Pfingsten ein bewegliches Fest; doch nach dem Alttestamentlichen, jüdischen, hat es ein festes Datum

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viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus; und sie werden viele verführen» (Mt 24,5). Diese falschen Christusse versuchen, durch Kräfte bzw. «Geistesblitze von unten» in uns einzudringen. Deshalb: Seien Sie wachsam, und bleiben Sie un-ter der reinigenden und bewahrenden Kraft des Blutes Jesu!

Wir leben heute, um es einmal so zu sagen, in den Geburtswehen des Antichristen. So taucht zum Beispiel auf allen Gebieten immer mehr seine Namenszahl – 666 – auf.

Währenddem der Geist der Lüge aber viele zu betören und einzufangen sucht, führt uns der Heilige Geist in alle Wahrheit. Der Herr Jesus spricht davon: «Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er’s nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er wird’s von dem Meinen nehmen und euch verkündigen» (Joh 16,13-15). Das heisst mit anderen Worten: Der Heili-ge Geist stellt sich nicht selbst in den Vordergrund, sondern Er verkündigt Christus; Er verklärt in und durch uns, die Gläubigen, den Herrn Jesus. Es ist der Heilige Geist, der uns das nahe Wiederkommen Jesu verkündigt: «… was zukünftig ist, wird er euch verkündigen …»

Es ist der Heilige Geist, der uns heiligt (Röm 1,4) und auf die Begegnung mit unserem Herrn vorbereitet. Das sehen wir ja so herrlich vorgeschattet in der Brautwerbung für Isaak (1.Mo 24): Als Abrahams ältester Knecht in Mesopota-mien die Braut für dessen Sohn gefun-den und ihr von allen Herrlichkeiten seines Herrn erzählt hatte, da geht sie willig mit ihm (V 58). Dann führt dieser Knecht (er wird hier nicht einmal mit Namen genannt) die Braut, Rebekka, auf mühsamem Weg bis hin zum Bräutigam. Als sie dann eines Abends einem Manne begegnen, da fragt Rebekka: «Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt auf dem Felde?» Und dann hören wir ein letztes Wort von dem Knecht – ein Bild des Heiligen Geistes –, als er zu ihr spricht: «Das ist mein Herr» (V 65). Anschlies-

send aber trat er in den Hintergrund, denn sein Auftrag war erfüllt.

Zu einem Gotteskind wird ein Mensch nur dadurch, dass er ein Glied am Leibe Jesu, Seiner Gemeinde, wird, und zwar mittels der Taufe durch den Heiligen Geist. Das ist die Erfahrung der Wiedergeburt. So lesen wir es im ersten Korintherbrief: «Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt» (1.Kor 12,13). Die «Geistestaufe» muss also mit der Wiedergeburt zusammenfallen. Oft aber wird die Geistestaufe mit der Geistesfül-le verwechselt bzw. so gelehrt. Doch was Gott zusammengefügt hat – Wiederge-burt und Taufe durch den Heiligen Geist

–, das soll der Mensch nicht scheiden! Der mit dem Heiligen Geist Getaufte muss aber ständig tiefer mit dem Geist Gottes erfüllt werden.

Wer sich Christ nennt, den Geist Gottes aber nicht hat, macht dem Herrn Schande und verunehrt den Christen-namen. Warum haben so viele – trotz Pfingsten – den Geist Gottes nicht? Weil sie ahnen, dass sie, wenn sie Jesus in ihr Leben aufnehmen, an Seinen Namen glauben, zwar den Geist Gottes bekom-men, aber ein anderes Leben führen müssen. Sie fühlen, dass sie dann der Welt absagen, dieses und jenes Opfer bringen, sich von ihren weltlichen Ge-fährten und Gefährtinnen trennen, ihre Sünden bekennen und lassen müssen. So wollen sie im Grunde genommen gar

nicht gläubig werden. Der antichristli-che Geist im Herzen eines solchen Men-schen flüstert ihm alles Negative zu; der Heilige Geist aber ist gegenwärtig und wartet auf Einlass.

Damals wie heute – Endzeit

In seinem zweiten Brief schreibt der Apostel Petrus: «Ihr sollt vor al-lem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen und sagen: Wo bleibt die Verheissung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist. Denn sie wollen nichts davon wissen, dass der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde, die aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte durch Gottes Wort; dennoch wurde damals die Welt dadurch in der

Sintflut vernichtet. … Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. … Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb …» (2.Petr 3,3-6.8.10).

Das Wirken des Heiligen Geistes in den «letzten Tagen» können wir am Ge-schehen in der Vergangenheit ablesen. Zu Noahs Zeit, wo der Herr sprechen musste: «Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen …» (1.Mo 6,3), da war es – durch das damalige Nein der Menschen zum Heiligen Geist – Endzeit. Und dies ist das typische Zeichen für diese heuti-ge, letzte Zeit. Denn auch in unseren Tagen, vor dem Wiederkommen Jesu, wollen die Menschen nicht mehr auf

Passah – die erste Garbe geschnittenen Korns diente zum Web- bzw. Schingopfer im Tempel

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den Geist Gottes hören. In Noahs Zeit gipfelte diese Entwicklung darin, dass der Heilige Geist gleichsam wegge-nommen und mit Noah in der Arche verborgen wurde und schwieg. Dann brach das Gericht in Form der Sintflut herein. Die heutige Entwicklung aber wird ihren Höhepunkt in der plötzlichen Hinwegnahme des Heiligen Geistes in der Gemeinde finden, wenn die Gemein-de des Herrn entrückt wird – und dann wird Er schweigen. Wenn es je eine Zeit gegeben hat, wo es besonders vonnöten war, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein, dann heute! Denn ohne voll des Geistes Gottes zu sein, tut Er Sein Werk nicht durch uns, und es fehlt uns völlig die Macht, dem in diesen Tagen mehr als je heranstürmenden Feind siegreich widerstehen zu können. Deswegen befiehlt uns der Herr so nachdrücklich: «… werdet voll Geistes» (Eph 5,18)!

Wenn uns Gott befiehlt: «... werdet voll Geistes» oder: «… lasst euch vom Geist erfüllen», dann verbürgt Er sich gewissermassen, dass wir den Befehl auch ausführen können. Es ist Ihre Pflicht, mit dem Geist Gottes erfüllt zu sein, weil• Sie die diesbezügliche Verheissung haben.• es Gott geboten hat.• weil es für Ihr Wachstum in der Gna-de vonnöten ist.• es ebenso wichtig für Sie ist, mit dem Geist Gottes erfüllt zu sein, als geheiligt zu sein. Das eine geht nicht ohne das andere.• es notwendig ist zum vollmächtigen und fruchtbaren Dienst am Nächsten.

Im Folgenden wollen wir einige Grün-de betrachten, die verhindern, mit dem Geist Gottes erfüllt zu werden:

Vielleicht führen Sie ein scheinhei-liges Leben. Ihre Gebete sind nicht ernst und aufrichtig. Nicht nur ist Ihre Fröm-migkeit blosse Formsache, sondern Sie sind auch im Umgang mit Ihren Mitmen-schen unaufrichtig. Somit tun Sie vieles, was den Geist Gottes betrübt, sodass Er sich in Ihnen nicht wohlfühlen kann. Da nützen alle Dogmen über den Heiligen Geist nichts. Hierher gehören besonders auch die üblichen Höflichkeitslügen.

Sind Sie etwa zu leichtfertig, dass der Geist Gottes Sie nicht erfüllen kann? Der Geist Gottes ist ernst und würdig. Er kann Leichtfertigkeit und Oberflächlichkeit nicht ertragen. Sind Sie zu stolz oder zu eitel? Wenn Sie allzu sehr auf modische Bekleidung und Ihr Äusseres achten, ist es kein Wun-der, dass sie nicht mit dem Geist Gottes

erfüllt sind. Haben Sie alle Ihnen be-wussten Sünden bekannt und damit gebrochen? Begnü-gen Sie sich damit, sich im Allgemeinen als Sünder zu be-kennen? Das trifft besonders dann zu, wenn es sich um ein an irgendeinem Mit-menschen begange-nes Unrecht handelt. Ach, dass Sie sich gründlich beugten, Ihre Sünde ehrlich bekennten und nach Kräften gut machten: Dann würden Sie mit dem Heiligen Geiste erfüllt werden!

Wie können Sie erwarten, voll Geistes zu werden, wenn Sie sich den Lüsten des Fleisches hingeben? Es steht geschrieben: «Ent-haltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten» (1.Petr 2,11).

Es gibt solche, die ihre Pflichten vernachlässigen und deshalb nicht den Geist des Gebets bekommen. Betet einer zum Beispiel nicht mit seiner Familie, so wird er vergeblich selbst den Geist des Gebets zu erlangen suchen. Manch einer hat einen ganz konkreten Auftrag vom Herrn bekommen, dies oder jenes zu tun, zu geben, zu gehen. Er tut es aber nicht, weil er andere Pläne hat. Ein anderer hat versäumt, seinen Glauben öffentlich zu bekennen. Gott lässt ihm das Licht nicht wieder schei-nen, bis er sich Seinem Willen gebeugt hat! Forschen Sie heute gründlich nach dem verborgenen Bann in Ihrem Her-zen und ruhen Sie nicht, bis Sie ihn entdeckt haben! Wenn auch Sie diese oder jene Sünde vergessen haben, so hat sie Gott doch nicht vergessen. Was hülfe es, wenn Er Ihnen vergeben würde und die Sünde in Ihrem Herzen weiter wucherte? Brechen Sie zuerst mit der Sünde und ordnen Sie Ihr Leben: Dann werden Sie mit dem Heiligen Geist er-füllt werden. Dann können Sie für den Geist von Pfingsten danken.

Vielleicht haben Sie dem Geist Gottes widerstanden und lassen sich einfach nicht von Sünde über-führen. In der Predigt ist etwas gesagt worden, was gerade Sie anging. Aber

statt Sie sich darunter beugen, haben Sie Ihr Herz verhärtet. Viele hören gerne eine klare Sprache, solange sie diese auf andere anwenden können. Es tut ihnen ordentlich wohl: «Ah, das wird mal wieder gut gesagt für den, für die!» Fühlen sie sich aber persönlich getroffen, so sind sie sofort beleidigt. Aber der Herr Jesus hat gesagt: «Wer bei Tag umhergeht, der stösst sich nicht; denn er sieht das Licht die-ser Welt» (Joh 11,9). Wer im Licht des Ewigen wandelt, der lässt sich von Sünde überführen, wird im-mer tiefer gereinigt (1.Joh 1,7) und auch

mit dem Heiligen Geist erfüllt.

Können Gläubige schuldig werden?

Die Grösse der Schuld eines Gläubi-gen bemisst sich nach dem Guten, das er in der Fülle des Geistes Gottes tun könnte, es aber nicht tun kann, weil er nicht mit dem Geist des Herrn erfüllt ist. Ihr Ältesten, wie viel Gutes könntet ihr tun, wenn ihr nur mit Heiligem Geist erfüllt wäret! Ihr Sonntagsschullehrer und alle, die ihr an der Jugend arbeitet, und ihr Gemeindeglieder ebenfalls, wohlan: Danach bemesst eure Schuld, wenn ihr nicht das Mass an Heiligem Geist habt, das ihr haben solltet. Es ist hier ein Segen verheissen, dessen ihr teilhaftig werden könnt, wenn ihr woll-tet. Ihr seid nicht nur Gott, sondern auch der Gemeinde verantwortlich. Für alles etwaige Zukurzkommen nach dieser Richtung hin: Wie gross und weittra-gend sind hier die Versäumnisse! Ein mittelmässiges Glaubensleben ist dem Herrn ein Gräuel, der doch Seinen Geist gegeben hat jedem, der an Jesus Christus gläubig geworden ist (Eph 1,13).

Die Folgen der Innewohnung des Heiligen Geistes

Wenn Sie voll Geistes sind, dann werden Sie Folgendes erfahren: Sie werden «einseitig» genannt wer-den. Ich habe nie jemanden gekannt,

«Es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer …»

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der mit dem Heiligen Geiste erfüllt war und nicht als einseitig angesehen wurde. Leute, die voll Heiligen Geistes sind, die sind in der Tat immer verschieden von anderen Menschen. Sie stehen unter einem anderen Einfluss, haben andere Anschauungen und handeln aus ande-ren Beweggründen. Denn sie werden nicht vom eigenen, sondern eben vom Heiligen Geist geleitet. Wie oft habe ich diesen oder jenen sagen hören: Es ist sicher ein gläubiger Mann, aber er ist etwas einseitig. Er hat so etwas wie Absolutismus an sich. Geht man dann den Anschuldigungen nach, dann kommt man zu dem Schluss, dass der Mann oder die Frau mit dem Heiligen Geist erfüllt ist. Machen Sie sich also darauf gefasst, für überspannt zu gelten, wenn Sie mit Gottes Geist erfüllt sind! Paulus wurde von denen für verrückt gehalten, die seinen Standpunkt nicht begriffen, als er vom Leiden und von der Auferstehung Jesu Christi sprach. Festus meinte: «Paulus, du bist von Sinnen! Das grosse Wissen macht dich wahnsinnig» (Apg 26,24). Auch mir wurde im Laufe der Zeit so manches angehängt. Die ei-nen sagten, ich hypnotisiere die Leute, ich übe Suggestion aus usw. In Wirk-lichkeit aber waren diese Menschen so sehr von der gepredigten Wahrheit überführt, dass sie dieser mit ganzer Seele widerstanden.

Ihre Seele wird sich bekümmern wegen der Gemeinde Christi und wegen der Sünder. Lesen Sie die Bibel, so werden Sie sehen, wie sich die Propheten und Apostel innerlich bedrängt fühlten wegen des Zustandes der Gemeinde und der Welt. Der Apos-tel Paulus schreibt: «Ich sterbe täglich» (1.Kor 15,31), und: «Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde» (2.Kor 4,10). In Römer 9,1-4 lesen wir von ihm folgende ernste Worte: «Ich sage die Wahrheit in Chris-tus und lüge nicht, wie mir mein Ge-wissen bezeugt im Heiligen Geist, dass ich grosse Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlass in meinem Herzen habe. Ich selber wünschte, verflucht und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder, die meine Stammesverwandten sind nach dem Fleisch; die Israeliten sind …» Jeder Geisterfüllte wird erfah-ren, was es heisst, Leidensgemeinschaft mit Jesus zu haben und mit der Taufe

getauft zu werden, mit der Jesus getauft wurde. Wie tief ging Ihm der Zustand der Sünder zu Herzen, wir rang Er um ihr Seelenheil!

Sie werden sich im inbrünstigen Gebet mit dem Zustand Ihrer Predi-ger, Ältesten und Diakone befassen, und zwar durch das Gebet mit Tränen im Heiligen Geist. Sind Sie mit dem Geist Gottes erfüllt, so müssen Sie sich auf viele Anfechtungen sowohl seitens der Gemeinde, als auch seitens der Welt gefasst machen. Wahrscheinlich werden Sie dann gerade von massgebenden Ge-meindegliedern am meisten Widerstand erfahren. So ist es schon zu Christi Zeit gewesen. Strebt jemand der Gottselig-keit nach, die in Jesus Christus ist, so muss er sich, in welcher Form auch immer, auf Verfolgung gefasst machen.

Auch seitens des Feindes drohen Ihnen häufige Angriffe. Mit Christen, die nicht geistlich gesinnt, sondern lau, träge und der Welt gleichförmig sind, hat Satan wenig Mühe. Sol-che haben natürlich kein Verständnis für innere Anfechtungen und lächeln vielleicht überlegen, während davon die Rede ist. Der Teufel lässt sie eben in Ruhe. Sie hindern ihn nicht, noch er sie. Hingegen weiss er wohl, dass ihm Christen, die mit dem Geist erfüllt sind, viel Schaden zufügen, er sie also notge-drungen bekämpfen muss: Kein Wunder, dass Sie demnach durch Anfechtungen aller Art zu gehen haben, ja, dass Ihnen Versuchungen nahe treten, die Ihnen früher nie in den Sinn gekommen wären – sogar Gott lästernde, Gott leugnende Gedanken, alle erdenklichen, bösen Einflüsterungen.

Sie werden schwere Kämpfe mit Ihrem eigenen Ich zu bestehen ha-ben. Wenn Sie mit dem Geist Gottes er-füllt sind, dann wird sich zuweilen Ihre verderbte Natur mit aller Macht gegen den Herrn und Sein Wort auflehnen: «Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch»

(Gal 5,17). Manchmal wird das natürli-che Verderben in einer Weise zu Tage treten, dass das Kind Gottes erschrickt. Aber – und das ist das Herrliche: Sie werden mit Gott Frieden haben! Sind auch Ihre Nachbarn, die Sünder und der Teufel gegen Sie, so ist doch Einer auf Ihrer Seite. Sie, der Sie berufen sind, solche Prüfungen, Anfechtungen und Versuchungen zu bestehen, der Sie unter heissen Tränen ringen, beten und kämpfen: Trösten Sie sich mit dem Gedanken, dass Ihr Friede wie ein Was-serstrom sein wird.

Sie werden ein ruhiges Gewissen haben. Wenn Sie sich vom Geist Got-tes leiten lassen, wird Sie Ihr Gewissen nicht anklagen. Anstatt fortwährend von inneren Vorwürfen gequält zu sein, wird Ihr Gewissen einem klaren Was-serspiegel gleichen, den kein Wellchen

kräuselt.Sie werden viel

Frucht bringen. Wenn Sie vom Geist Gottes erfüllt sind, wird sich die Frucht des Geistes (Gal 5,22) in und durch Sie entfalten. Sogar wenn Sie krank wären und niemanden sehen oder sprechen könnten, wären Sie viel nützlicher als Hunderte von Christen, die nicht vom Geist Gottes

geleitet, die nicht voll Geistes sind. Ein armer Mann starb nach jahrelangem Siechtum. Kurz nach seinem Tode wur-de seine verwitwete Frau aufgesucht, und sie zeigte des Heimgegangenen Tagebuch. Da stand geschrieben: «Ich stehe mit 30 Predigern und Gemeinden in Verbindung.» Danach waren die Tage notiert, in denen er für diese betete, so-wie die Augenblicke, die er der Fürbitte für die Mission widmete. Und dann folgte eine Bemerkung wie diese: «Heute habe ich Gott mit voller Glaubensgewissheit um die Ausgiessung Seines Geistes auf die Gemeinde von (dort und dort) bitten können. Und ich bin überzeugt, dass dort eine Erweckung stattfinden wird.» Der letzte Ort, von dem geschrieben stand, war die Stadt, in der er lebte. Und bald brach die Erweckung aus und ergriff einen um den anderen von den Orten, die in dem Tagebuch notiert waren. Auch kam aus Ceylon, wofür er gerun-gen hatte, die Nachricht, dass dort eine

Die heutige Situation der Gemeinde Jesu kann an den zunehmenden Kämp-fen und der immer grös-seren Gefährdung des Volkes Israel abgelesen werden, mit dem wir als Gläubige des Neuen Bun-des auf innigste Weise verbunden sind

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Biblische Botschaft

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

Erweckung im Gange war. Dieser Mann, der zu krank war, um das Haus zu verlas-sen, war also der Welt und der Gemeinde Gottes von grösstem Nutzen, weil er für das «verwüstete Zion» eintrat und sein Herz in gläubigen Gebeten vor Gott aus-schüttete. Oh, das ist wunderbar!

Allen Anfeindungen zum Trotz werden Sie ruhig bleiben und sich nicht erbittern lassen. Sehe ich, dass sich einer über Kleinigkeiten, die seine eigene Person betreffen, aufregt oder ärgert, so ist mir das ein Beweis, dass er nicht mit dem Geist Gottes erfüllt ist. Gegen den Herrn Jesus konnte man das Allerschlimmste sagen, ohne dass Er sich im Geringsten aufgeregt hätte.

Sie werden zur Bekehrung von Sündern beitragen, und zwar mit aller Weisheit. Ein Mensch, der unter der Leitung des Geistes Gottes steht, wird den geeigneten Zeitpunkt treffen und wird das Wort Gottes dem jeweili-gen Bedürfnis der Seele in einer Weise anzupassen wissen, dass es wirkt.

Sie werden Trübsale erdulden können. Ihre Nächsten werden nicht begreifen können, dass Sie inmitten der schwersten Heimsuchungen gelassen, ja sogar freudig bleiben können. Denn sie wissen nicht, dass Leute, die mit dem Heiligen Geist erfüllt sind, innerlich gehoben und getragen werden. Ja, Sie werden in völliger Ergebung selbst den Tod herannahen sehen und ihn willkom-men heissen. Denn Sie sind aufs Sterben vorbereitet in der Gewissheit, dass nach dem Tod die ewige Seligkeit Ihrer war-tet. Das wird allein Herrlichkeit sein!

Die Folgen des Nichterfülltseins mit dem Heiligen Geist

Wenn Sie nicht voll des Geistes Got-tes sind, werden Sie oft daran zweifeln, ob Sie wirklich ein Kind Gottes sind – und das mit Recht. Wer den Geist des Ewigen hat, wird von Ihm geleitet, ist ein Gotteskind und weiss das auch, denn: «Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind» (Röm 8,16).

Ohne mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein, können Sie nicht verhindern, dass Sie immer wieder in Zweifel und Ungewissheit über Ihr Seelenheil gera-ten. Und in Ihren Ansichten über das Gebet des Glaubens werden Sie stets hin- und herschwanken. Denn das Gebet des Glaubens ist etwas so rein Geistli-ches, so sehr Sache der Erfahrung und nicht der Phantasie, dass Sie nie Klarheit darüber bekommen werden, wenn Sie

nicht mit dem Geist Gottes erfüllt sind. Wenn Sie den Heiligen Geist gar nicht haben, werden Sie leicht Anstoss neh-men an denen, die Ihn haben und deren Handlungsweise für anstössig halten. Wenn sie lebhafter sind als Sie, werden Sie das «seelische Erregung» nennen. Sie werden Kinder Gottes richten, nur um sich selbst zu rechtfertigen und nicht strafen lassen zu müssen. Fehlt Ihnen das Erfülltsein mit dem Heiligen Geist, dann werden Sie sich bei Ungläubigen und fleischlich gesinnten Christen eines guten Rufes erfreuen. Man wird Ihnen das Zeugnis geben, dass Sie ein vernünf-tiger, nüchterner Mensch sind, der ein gesundes Christentum hat. Sie sind dann in der richtigen Verfassung, mit ihnen zu gehen, denn Sie sind ja doch gleichen Sinnes mit ihnen.

Ohne mit Gottes Geist erfüllt zu sein, werden Sie sich vor entschiede-ner Arbeitsweise fürchten. Zeigt sich irgendwo eine Erweckung, so werden Sie sofort eine Neigung zu religiöser Überspanntheit dahinter vermuten und voller Furcht und Sorge vor Unnüchtern-heit warnen. Und sehen Sie jemanden irgendwelche Richtlinien zur Förderung einer Erweckung ergreifen, so werden Sie sofort unruhig werden und vor Neu-erungen warnen. Und während Freude im Himmel herrscht, dass endlich zur Rettung der Seelen etwas getan wird, werden Sie murren, weil Sie selbst nicht arbeitsfreudig sind.

Lassen Sie mich zum Schluss noch zusammenfassen:• Kinder Gottes sind ebenso schuldig, wenn sie nicht mit dem Geist Gottes

erfüllt sind, wie die Sünder, wenn sie sich nicht bekehren.• Ihre Verantwortung ist sogar noch grösser, da sie mehr Licht haben als jene. Und schliesslich:• Viele Christen sind in geistlichen Dingen ebenso unwissend wie Niko-demus in Bezug auf die Wiedergeburt (vgl. Joh 3,1ff.). Der Geist des Gebets ist ihnen so unverständlich, wie die Regeln der Algebra. Wie anders waren die Apostel: Voll des Heiligen Geistes gaben sie mit grosser Kraft Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus (Apg 4,33)!

Wollen Sie heute nicht endlich allen Widerstand gegen den Heiligen Geist aufgeben? Als Stephanus dem Hohen Rat zurief: «Ihr Halsstarrigen, mit ver-stockten Herzen und tauben Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr» (Apg 7,51), da haben sie mit den Zähnen über ihn geknirscht (V 54). Stephanus «aber, voll Heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen» (V 55-56). Wie reagierte der Hohe Rat darauf? Es heisst: «Sie schrien aber laut und hielten sich die Ohren zu …» (V 57). Warum? Weil sie diese Botschaft weder hören noch darauf ein-gehen wollten. Doch ich frage Sie: Wollen Sie heute dem Heiligen Geist die ganze Herrschaft Ihres Lebens übergeben, da-mit von jetzt an Ströme des Segens von Ihnen ausgehen können? Der Herr gebe Ihnen dazu viel Gnade!

Wenn Sie den Geist Gottes haben, fühlen Sie, dass Sie sich von Ihren weltlichen Gefährten und Gefährtin-nen trennen sollten

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50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

Mitternachtsruf1955 - 2005Da das Missionswerk Mitternachtsruf in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen feiern darf, lassen wir im Folgenden etliche unserer Mitarbeiter zu Wort kommen, die auf den verschiedenen Kontinenten im Einsatz sind. Damit können wir Ihnen als Freund und Beter des Werkes ein möglichst umfassendes Bild über das Missionswerk Mitter-nachtsruf vermitteln.

Der erste «Mitternachtsruf» von April 1956. Es waren damals nur 4 Seiten im Format A5

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50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

50-Jahr-Jubiläum des Mitternachtsruf

Für alle Geschwister im Herrn, die das Missionswerk Mitternachtsruf

im Laufe der Jahre kennen gelernt haben und gesegnet wurden, haupt-sächlich durch die Verkündigung des Evangeliums von Evangelist Wim Malgo und später auch durch verschiedene Mit-arbeiter, ist das 50-jährige Bestehen des Mitternachtsruf eine grosse Freude. Eine riesengrosse Schar von Menschen auf allen Kontinenten unserer Erde durfte den Weg zu Jesus Christus finden.

Die Brüder, die im Jahre 1955 bei der Gründung des Missionswerks dabei wa-ren, taten dies im Glauben an das Wort Gottes und Seine Verheissungen und die Erhörung der vielen Gebete der Gebetskreise.

Im Laufe der Jahre hat der treue Herr viele Türen geöffnet, besonders die Möglichkeit der Verkündigung des Evangeliums über das Radio, zum Beispiel über Radio Monte Carlo und später über Radio Luxemburg und auch durch über-seeische Radiostationen. Diese Arbeit hat der Herr besonders gesegnet. Durch die

Radioarbeit haben wir die Möglichkeit, die Menschen bis an das Ende der Erde zu erreichen. Dies ist auch der Auftrag aller Kinder Gottes, gemäss dem Missionsbe-fehl in Matthäus 28,16-20: «… gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt. Amen.»

Viele treue Ge-schwister im Herrn sind in der Folge der Zeit dem Missions-befehl Jesu Christi gehorsam geworden und liessen sich in unserer weltweiten Überseemission einsetzen. Bitte betet für diese Arbeit, die der Herr bis heute reich gesegnet hat.

Einen besonderen Segen hat der Herr durch die Verbreitung des prophetischen Wortes gegeben durch unsere Zeitschrif-ten «Mitternachtsruf» und «Nachrichten aus Israel». Dadurch wurde und wird die baldige Erwartung des Wiederkommens

des Herrn Jesus in den Herzen geweckt. Unsere Liebe zu Gottes auserwähltem Volk Israel ist einer der Gründe, weshalb der Herr bis heute unser ganzes Werk so wunderbar gesegnet hat. Denken wir immer daran, was Gott der Allmächti-ge zu Abram (später: Abraham), dem

Erzvater Israels, sprach: «Gehe aus deinem Vaterlande und von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum grossen Volk machen und ich will dich segnen und dir einen gros-

sen Namen machen, und sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden» (1.Mo 12,1-3).

Es ist mein Gebet, dass der Herr unser weltweites Werk weiterhin seg-net, in Erwartung unseres Heilandes Jesu Christi. Ihm allein gehören Ruhm, Dank, Anbetung und alle Ehre.

ERNST KRÄUTLI

Unsere Liebe zu Gottes auserwähltem Volk Isra-el ist einer der Gründe, weshalb der Herr bis heute unser ganzes Werk so wunderbar gesegnet hat

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50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

Dankbarkeit

Es ist gefährlich für einen Christen, im Leben zurückzublicken. Aber es gibt

auch einen gesegneten, dankbaren Rück-blick. Und den dürfen wir als Mitarbeiter vom Missionswerk Mitternachtsruf nach 50 Jahren gnädigen Durchtragens des Herrn wahrlich praktizieren. Darüber spricht die Bibel wie folgt: «Hüte dich nur und bewahre deine Seele gut, dass du nicht vergisst, was deine Augen ge-sehen haben, und dass es nicht aus dei-nem Herzen kommt dein ganzes Leben lang» (5.Mo 4,9). Und: «Lobe den Herrn, meine Seele, und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan!» (Ps 103,1-2).

Warum ist es so wichtig, dankbar zu-rückzublicken? Darauf gibt Psalm 50,23 eine klare Antwort: «Wer Dank opfert, der preiset mich, und da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes.» Lud-wig Albrecht übersetzt diesen Vers so: «Wer Dank opfert, der ehret mich recht, und er bahnet den Weg, auf dem ich ihm zeige das Heil Elohims.» Dann erklärt er in kurzen Worten dazu: «Der Dankbare bahnt sich durch seine Dankbarkeit ei-nen Weg, auf dem ihn Gott Sein Heil in ganzer Fülle schauen lassen kann!»

Es ist für den Herrn sehr enttäu-schend, wenn Seine Kinder so wenig an das zurückdenken, was Er für sie bereits getan hat. Wie sehr Ihm so etwas zusetzt, sehen wir am Beispiel, als die Jünger einmal vergessen hatten, Brot mit auf die Reise zu nehmen. Sie sorgten sich derart um diese Nachlässig-keit, dass Jesus sie mit folgenden sehr ernsten Worten ermahnen musste: «Ihr Kleingläubigen, was bekümmert ihr euch doch, dass ihr kein Brot habt? Versteht ihr noch nicht? Denkt ihr nicht an die fünf Brote für die fünftausend und wie viel Körbe voll ihr da aufgesammelt habt? Auch nicht an die sieben Brote für die viertausend und wie viel Körbe voll ihr da aufgesammelt habt?» (Mt 16,8-10). Unser Herr erinnerte Seine Jünger also an die grossen Segnungen, die sie bereits empfangen durften; und dann sagte Er sinngemäss vorwurfsvoll: «Wie konntet ihr das so schnell vergessen?!»

Wir vom Missionswerk Mitternachts-ruf haben uns entschlossen, unermüd-lich und ganz konkret an die Segnungen

der vergangenen 50 Jahre zurückzuden-ken. Denn uns ist klar geworden, dass wir dadurch• unseren Herrn ehren• bereit werden, neue Segnungen zu empfangen• erstarken, um neu aufkommenden Herausforderungen mutig zu begeg-nen.

Wir danken Ihnen für all Ihre treue Unterstützung in den vergangenen Jah-ren durch Ihre Gebete und Gaben. Über Ihre weitere tatkräftige Mithilfe würden wir uns sehr freuen! MARCEL MALGO

Bruder Malgo im Vertrauen auf den himmlischen Vater geführt, vorwärts zu gehen und Brückenköpfe zu errichten, von denen aus das Wort Gottes verkün-digt werden sollte: Ausgehend von Thun, wo er einige Jahre wohnte, wurden die Büros zuerst nach Zürich und dann nach Pfäffikon/ZH verlegt. Weitere Stationen (nicht chronologisch): Deutschland – Holland. Von Le Locle/Schweiz aus wurde die französische Arbeit aufge-baut. Weitere Stationen: USA – Bolivi-en – Brasilien – Uruguay – Argentinien – Israel – Ungarn – Rumänien – Italien – Kamerun. Nicht alles, was hoffnungs-voll begann, hatte Bestand. Aber Gottes Treue blieb! Seine Führung drängte nach Erweiterung. Aus gläubigem Vertrauen entstanden die Zionshalle und das Senio-

renzentrum in Dübendorf. Und 2004/

05 entstand als Denkmal Seiner Treue der neue

Hauptsitz des Missi-

onswerks in Dübendorf! Der Generationenwechsel

in unserem Werk ist zwar längst eine Tatsache, aber der Herr ist noch nicht gekommen und unser Auftrag noch nicht beendet. Noch leuchtet auf der Zionshalle die weithin sichtbare Schrift: GOTT SUCHT DICH. Mögen sich heute doch junge Leute auf den Weg machen, die rettende Botschaft von Jesus hin-auszutragen in eine Welt, die im Argen liegt! Denn auch die junge Generation hat hier keine bleibende Stätte. Darum lassen Sie uns, Jung und Alt, gemeinsam im Namen Jesu vorwärts gehen!

BURKHARD VETSCH

«Op Doorreis»

Ein Fünfzigjahr-Jubiläum gibt Anlass zu Rückblick und Ausblick. Der

Geist Gottes warnt uns jedoch, in der Reichgottesarbeit Vergangenem nach-zutrauern, sich gar selbstgefällig auf die Schulter zu klopfen oder Erfolgsberichte zu publizieren. «Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes», warnt der Herr Jesus in Lukas 9,62.

Aber es gibt auch eine segensreiche Rückschau: Das Zurückblicken auf die grosse, unwandelbare und segensreiche Treue Gottes. Und somit wollen wir dankbar einstimmen in das Lob der wun-derbaren Taten Gottes: «Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!» (Ps 103,2).

Der heimgegangene Gründer unseres Werkes, Wim Malgo, der ein begnadeter Verkündiger war, wusste, weshalb er an seinem Haus die Inschrift «Op doorreis» (Auf Durchreise) anbringen liess. Er war sich bewusst, dass unser Leben hier auf Erden keine Bleibe haben kann, sondern Wallfahrt zur himmlischen Heimat be-deutet. Deshalb nahm er sich immer wieder Abraham zum Vorbild, der von Gott auf die Reise geschickt wurde, von Station zu Station. So wusste sich auch

Noch leuchtet auf der Zionshalle die weithin sichtbare Schrift: GOTT SUCHT DICH

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50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

41 Jahre im Mitternachtsruf

1964 begannen wir als Missionskan-didaten in Lehrte bei Hannover,

wo auch unser erstes Kind, Markus, geboren wurde. Im Februar 1965 reis-ten wir zum ersten Mal von Genua mit dem Passagierschiff «Federico C» nach Brasilien. Es folgten die ersten Schritte in São Paulo und Jacutinga, in der Bibel-schule der New Tribes Mission, um die portugiesische Sprache zu lernen. In der Anfangszeit in Porto Alegre beherzigten wir den Rat, den Bruder Malgo uns mitgegeben hatte und beteten um die Leitung des Herrn für unsere Arbeit als Mitternachtsruf im fünftgrössten Land der Erde: Herr, wie können wir unseren Auftrag ausrichten und die Botschaft an den Mann bringen? Damals traf ich mich samstags mit zwei älteren Brüdern im

Hafen, um auf den eingelaufenen Hoch-seeschiffen verschiedener Nationalitäten Traktate in den Sprachen der jeweiligen Schiffsbesatzung zu verteilen. Wer hätte damals schon daran gedacht, dass wir einmal Jahre später viele Millionen Traktate in unserer eigenen Druckerei herstellen und im ganzen Land verbrei-ten würden?

Auch erinnere ich mich dankbar an die Einsätze unter den deutschen Sied-lern in den drei Südstaaten. Damals nahmen wir jede Gelegenheit war, um in Kapellen oder öffentlichen Sälen das Wort zu verkündigen. Menschen kamen zum Glauben an den Herrn Jesus. Bald merkte ich, dass unsere Literatur in die Landessprache übersetzt werden müss-te. Von dem ersten übersetzten Traktat «Das Allerschlimmste!» von Wim Malgo, wurden im Laufe der Zeit viele Auflagen gedruckt. Wie hat doch der treue Gott das Werk von unscheinbaren Anfängen bis heute geführt!

Die ersten Jahre geschah die biblische Beratung allein auf dem Postweg. Tau-sende Briefe wurden auf der Schreibma-schine beantwortet. Jetzt erhalten wir weniger Briefe, dafür viele E-Mails. So fragte Adriano: «Ich will lernen, bin getauft und etwa sechs Monate in einer Gemeinde, doch habe ich Schwierigkeiten die Bibel zu verstehen. Könnt ihr mir dabei helfen?» – Cinthia M. schrieb mir: «In dem Buch ‹Prophe-tische Gleichnisse› las ich über den Mitternachtsruf. Ich finde die liebevolle Bereitschaft zu helfen, fragenden Christen geistliche Unterstützung zu geben, sehr gut und wichtig, ja auch die Neubekehrten brau-chen Orientierung.»

Dankbar blicken wir auch zurück auf die Zeit des Trainingszentrums hier und der sich anschliessenden Bibelschule in Montevideo (verknüpft mit dem Anfang der spanischen Literatur- und Radioar-beit) sowie der Feldkonferenzen in Boli-vien. Der Herr wirkte bleibende Frucht. Zweifellos will Er noch viel mehr durch uns alle hier ausrichten. Ihm sei die Ehre! DIETER STEIGER

Mitternachtsruf – der Name steht für den Auftrag

Fünfzig Jahre Mitternachtsruf bedeuten gleichzeitig fünfzig

Jahre Verkündigung, dass der Herr Jesus wiederkommt: «Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen!» (Mt 25,6).

Seit ich das Missionswerk kennen lernte, hat mich das Sig-net beeindruckt, das nicht zuletzt für die Verbreitung der biblisch-pro-phetischen Botschaft steht und mit dazu beitragen soll, die Gemeinde Jesu auf Sein Kommen vorzubereiten: das Kreuz, von dem alles ausgeht; der Sendeturm, der auf die Bibel gegründet ist; die drei Kreise, die für den Schall der weltweiten

Verbreitung der biblischen Botschaft und für die Dreieinheit Gottes stehen. Von der überragenden Wahrheit durchdrun-gen, dass der Herr wiederkommt und Sein Wort in allen Details vollkommen zuverlässig ist, wurde das Werk 1955 ins

Leben gerufen.Fünfzig Jahre

Mitternachtsruf bedeuten gleich-sam auch fünfzig Jahre erlebte Treue Gottes. Während all dieser Jahre hat der Herr, trotz Höhen und Tiefen sowie mancher Fehler,

die wir gemacht haben, sich in Seiner grossen Gnade zu uns gestellt. Auf uns blickend, selbst wenn wir alles getan ha-ben, was uns befohlen war, können wir nur sprechen: «Wir sind unnütze Knech-te (bzw. Mägde); wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren» (Lk 17,10). So wollen wir unsere Augen vielmehr auf den Herrn richten und umso mehr Seine Barmherzigkeit rühmen. Denn von den ursprünglich kleinen Anfängen hat Er im Laufe der Zeit die Grenzen beständig erweitert. Unsere Arbeit in Übersee, die Aufgaben in und an Israel haben sich ausgedehnt. Hinzu kamen wachsende Missionstätigkeiten in der Heimat, in Mittel-, Süd- und Osteuropa. Der Herr hat zu den wachsenden Tätigkeiten auch beständig die nötigen Mittel gegeben. Sicher ging und geht es auch durch Eng-pässe, die zur Demütigung dienen und uns in der Abhängigkeit zu Ihm halten, aber wir konnten nie sagen, dass es uns an irgendetwas gemangelt hätte.

Das Logo des Mitternachtsruf – das Kreuz, von dem alles ausgeht; der Sendeturm, der auf die Bi-bel gegründet ist; die drei Kreise, die für den Schall der weltweiten Verbreitung der biblischen Botschaft und für die Dreieinheit Gottes stehen

Fünfzig Jahre Mitter-nachtsruf bedeuten gleichzeitig fünfzig Jahre Verkündigung, dass der Herr Jesus wiederkommt

Dieter und Helga Steiger mit Markus auf der «Fe-derico C» Richtung Brasilien 1965

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50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

Fünfzig Jahre Mitternachtsruf bedeu-ten auch fünfzig Jahre Freundschaft. Während dieser Jahrzehnte hat der Herr uns unzählige Freunde, Brüder und Schwestern zur Seite gestellt, die das Werk durch ihre Gebete, Gaben und Ermutigungen mitgetragen haben. Ohne ihre Bereitwilligkeit, die Last mit uns zu teilen, wäre es nicht möglich gewesen, die Arbeit zu tun. Wir staunen immer wieder über die treuen Mitgeschwister, die sich uns zur Seite stellen und erle-ben so Monat für Monat Wunder über Wunder.

Im Laufe der Jahre kamen Mitarbeiter und Missionare, die mit ihrer persönli-chen Hingabe an Jesus das Beste zum Gedeihen des Werkes beigetragen haben und es noch tun. Sie haben sich mit der Aufgabe des Mitternachtsruf identifiziert und stehen in ihrer Loyalität als Säulen unserer gesamten Missionstätigkeit.

Fünfzig Jahre Mitternachtsruf bedeu-ten fünfzig Jahre Dank an Jesus Christus. Er hat das Werk ins Leben gerufen, und Er hat es bis zum heutigen Tag durch-getragen. Aller Ruhm gebührt deshalb einzig und allein Ihm und durch Ihn dem himmlischen Vater. Gott wollen wir vertrauen, dass Er auch in Zukunft Seine Gnade über uns walten lässt! Wir sind uns bewusst, dass wir getrennt von Ihm nichts für die Ewigkeit tun können (Joh 15,5); aber mit Ihm sind wir fähig, alle uns gestellten Aufgaben zu bewältigen. NORBERT LIETH

48 Jahre Mitter-nachtsruf Holland

Die niederländische Abteilung des Missionswerkes Mitternachtsruf

wurde 1957 durch Wim Malgo und Henk Schouten ins Leben gerufen. Im Folgenden einige Eckdaten:

1957 Eröffnung der Zweigstelle in Leiden, Holland (beteiligte Personen: Wim Malgo und Henk Schouten).

Holländische Radiosendungen über die «Stimme von Tanger» (sonntags)

1958 Zusätzliche holländische Radio-sendung über die «Stimme von Tanger» (mittwochs)

1959 Evangelistische Versammlun-gen in Rotterdam

1961 Holländische Radiosendungen über «Radio Monte Carlo»

1962 Erscheinen der Zeitschrift «Middernachtsroep» (holl. «Mitter-nachtsruf»)

1963 Holländische Radiosendun-gen in Curaçao und Suriname

1969 Tägliche holländische Radiosendungen über die «Stimme der Anden»

Viele Geschwister haben in all den Jahren mitgeholfen, den holländischen Mitter-nachtsruf aufzubauen. Na-mentlich erwähnt seien hier die Ehepaare Heij-nen, Roos, Verhagen und Hoogerwaard. Ebenfalls nennen möchte ich das Ehepaar Schreuder mit ihren Kindern wie auch das Ehepaar Kroes.

Es war zu Beginn der 1970er-Jahre, als ich Wim Malgo zum ersten Mal predigen hörte im Figi-Theater in Zeist. Wie auch heute, so organisierte der Mit-ternachtsruf schon damals Reisen nach Israel. In den Jahren 1976 und 1977 hatte ich das Vorrecht, auf so einer Isra-elreise das Hotel Beth-Shalom kennen zu lernen. Während der zweiten Israelreise waren bereits drei Busse mit holländi-schen Reiseteilnehmern unterwegs.

Meine Frau und ich stiessen 1985 als Mitarbeiter zum Missionswerk Mitternachtsruf. Nach dem Heimgang von Bruder Heijnen ist das Werk von Leiden nach Leerdam umgezogen und später nach Doorn. Es war eigentlich, wenn Sie so wollen, ein Familienbetrieb. Mein Schwiegervater war bis zu seinem Heimgang 1992 Direktor des holländi-schen Mitternachtsruf. Danach haben meine Fau und ich die Verantwortung des holländischen Werkes übernommen. Auch unsere Kinder sind nach wie vor freudig bereit, bei Versammlungen und Tagungen des Mitternachtsruf tatkräftig mitzuhelfen.

Heute wie damals ist es so, dass ich die deutschen Texte ins Holländische übersetze und meine Frau die notwen-digen Korrekturen vornimmt.

Der Mitternachtsruf verspürt seit je-her starken Gegenwind, und zwar von

Vertretern der so genannten Ersatzthe-ologie (Kirchen anstelle von Israel) und des Postmillennialismus (nach dieser Lehre sollen wir uns bereits im 1000-jährigen Reich befinden).

Wir durften sehr viel von Wim Malgo lernen, insbesondere was die Entwick-lung mit Israel und der Gemeinde in der Endzeit an- belangen und somit auch

die Wiederkunft des Herrn betreffen.

Er verkündete eine radikale Botschaft von Bekehrung und

Heiligung, wo-durch ein grosses Verlangen nach der Wiederkunft unseres Herrn

entstand.Kürzlich haben

wir fünf Predigten von Wim Malgo auf CDs herausgegeben, worin klar zum Ausdruck kommt, dass diese Botschaft heute noch hochaktuell ist. Inzwischen

darf die Arbeit in Holland weiter wachsen, und auch

Norbert Lieth gewinnt hier immer mehr Freunde.

Vor kurzem wurde im holländischen Zweig ein Komitee ins Leben gerufen, dessen Mitglieder aus Teun van Ommen, Berend de Wit und mir bestehen. Seine Aufgabe besteht vornehmlich darin, Ta-gungen in Putten und Maranatha-Aben-de im Land zu organisieren, bei denen auch Dato Steenhuis mitwirkt.

Zusätzlich hat der Herr uns eine ganze Reihe freiwilliger Mitarbeiter zur Seite gestellt, die uns praktisch helfen, aber uns auch mit Gebet und Gaben unterstützen. Wir hoffen, dieses Werk fortzusetzen, bis der Herr kommt.

HENK BLOK

«Durch den Glauben …»

Diese Worte ziehen sich wie ein roter Faden durch Hebräer 11. Sie sind

gleichermassen kennzeichnend für die Grundlage der 50-jährigen Geschichte des Missionswerkes Mitternachtsruf. Als im April 1956 abends um 23.35 Uhr die erste Radiosendung ausgestrahlt wurde,

1957 wurde in Holland eine Zweigstelle des Mitternachtsruf eröffnet

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14 15Jubiläumsausgabe > Mai 2005

50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

war dies ein grosser Glaubensschritt. 15-minütige Sendungen über Radio Monte Carlo kosteten damals 500 Schweizerfranken. Die Mittelwelle deckte den ganzen deutschsprachigen Teil Europas ab und reichte bis weit hinter den Eisernen Vorhang. Doch entwickelte sich gerade der Start unserer Radio-Arbeit zu einer unserer grössten Glaubensprüfungen. Woche für Woche wurde die Botschaft unseres Herrn Jesus ausgestrahlt. Jedoch mussten wir ganze drei Monate warten, bis uns die erste Hörer-Reaktion erreichte. Das war ein Bangen, Zittern und Fragen, ob sich dieser Einsatz wohl bestätigen würde. Doch dann traf auf einmal Post ein, und seither dürfen wir die beste Botschaft der Welt ununterbrochen ausstrahlen; allein über Radio Luxemburg geschah dies über 40 Jahre.

1958 wurde erstmals der grosse Saal des Kongresshauses in Zürich an-gemietet. Das war ebenfalls ein Glau-bensschritt, fasste der Saal doch 2 000 Plätze. Wim Malgo als Redner, Franz Knies als Sänger und Peter van Woerden als Organist bildeten das Team, das dort die Botschaft unseres Herrn verkünde-te. Abend für Abend füllte sich der Saal und viele Menschen fanden zu Jesus. Im Vorfeld dieser Veranstaltung wurde in der ganzen Stadt Zürich mit grossen Plakaten im Weltformat für diesen An-

lass geworben. Das grafische Atelier Walter Beuter entwarf dafür eigens ein Signet: eine aufgeschlagene Bibel, darauf stehend ein Radio-Sendeturm, die Spitze als Kreuz ausgebildet, umgeben von drei konzentrischen elliptischen Kreisen. Die Aussage des Signets traf genau unsere Tätigkeit und unseren Auftrag: Verbreitung der Botschaft un-

seres Herrn Jesus durch Schriften und Radiosendungen. Dieses Signet ist bis heute das Logo des Mitternachtsruf ge-blieben. Zusätzlich auf dem grünen Pla-kat war der Schriftzug «Höre des Herrn Wort», verbunden mit der Einladung ins Kongresshaus. Ein Lehrling des Ateliers Beuter, der eine Reinzeichnung des Sig-nets anfertigen musste, meinte, wenn er schon so etwas Ausgefallenes für die «Frommen» machen müsse, dann gehe er doch auch mal hin um zuzuhören. An jenem Abend, als dieser Lehrling aus reiner Neugier das Kongresshaus aufsuchte, wurde er von der Macht des Wortes Gottes erfasst, fand zu Jesus und erlebte die Wiedergeburt.

PETER MALGO

Herzlichen Segenswunsch …… zum 50-jährigen Bestehen des Mis-sionswerkes Mitternachtsruf. Möge der Herr das Werk weiterhin reich segnen und darüber wachen, dass Sein Wort ausgebreitet wird!

Wenn meine Frau und ich auf die 41 Jahre zurückblicken, die wir im Missi-onswerk mitarbeiten, können wir nur

ausrufen: «Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat» (Ps 103,2).

Es war und ist für uns ein Vorrecht, mithelfen zu dürfen, den Samen des Wortes Gottes unter den Völkern auszubreiten, damit sie zur Erkenntnis des Heils in Jesus Christus kommen können.

Nach einigen Jahren der Vorbereitung und Mitarbeit in der Heimat, führte unser Weg über ein kurzes Sprachstudium über Portugal nach Bra-silien. Dort durften wir Dieter und Helga Steiger

in der Aufbauarbeit des Werkes zur Seite stehen. Durch des Herrn Führung entstand in Porto Alegre, Brasilien, eine Missionsdruckerei, von wo viel Literatur mit biblischen Botschaften hinausging und -geht. Unser erster Sohn wurde in Portugal geboren und in Brasilien schenkte der Herr uns als Familie noch einen Sohn und zwei Töchter.

Nach 10 Jahren des Mithelfens in Brasilien führte der Herr uns in die spanischsprachige Arbeit des Missions-werkes, wo auch wieder Aufbauarbeit angesagt war. Wir wohnten mit anderen Mitarbeitern in Uruguay, von wo aus Reisen in die verschiedenen Länder La-teinamerikas unternommen wurden, um

unsere Literatur bekannt zu machen. So durfte sich die Literatur von Wim Malgo über den ganzen Kontinent ausbreiten, und viele wurden dadurch gesegnet. So mancher kam durch die gedruckten Botschaften zur Erkenntnis des Heils in Jesus Christus.

Von Uruguay führte unser Weg dann nach Guatemala (Mittelamerika). Von hier aus dürfen wir den um uns liegen-den Ländern mit dem gedruckten Wort Gottes dienen und das nun schon seit 18 Jahren. Dem Herrn sei Dank, dass die Aussaat Seines Wortes nicht leer zu Ihm zurückkommt, so wie Er es zugesagt hat. Und die Menschen hier sind dankbar, dass sie bibeltreue Literatur erhalten.

Wir wollen allen Lesern danken, die uns im Laufe dieser 41 Jahre mit ihren Gebeten und Gaben geholfen haben. Der Herr wird es euch nicht unbelohnt lassen (Hebr 6,10).

Wenn das Kommen des Herrn noch ausbleibt und Er uns die Kraft gibt, wol-len wir weiter das kostbare, rettende Gotteswort ausbreiten. WERNER BEITZE

50 Jahre Mitternachtsruf

Anlässlich dieses Jubiläums soll an erster Stelle Gott dem Vater als

dem Herrn der Ernte und unserem Herrn und Erlöser Jesus Christus die Ehre gegeben werden, an zweiter Stelle den Menschen, die sich in Seine Arbeit haben rufen lassen, allen voran Wim Malgo, dem Gründer und langjährigen Leiter des Werkes. Die feste Überzeu-gung, dass die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus zur Heimholung Seiner Brautgemeinde und zur Aufrichtung Sei-

Wim Malgo im Studio beim Aufnehmen einer Radiosendung

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat»

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50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

nes Reiches kurz bevorsteht, machte ihn zum unermüdlichen Botschafter Christi. So war es dann auch nahe liegend, dass ein Begriff aus dem letzten Gleichnis über das Himmelreich, in dem Jesus vom überraschenden Kommen des Bräutigams redet, vor 50 Jahren bei der Namensgebung ausschlaggebend war. Dort heisst es: «Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräuti-gam! Gehet hinaus, ihm entgegen!» (Mt 25,6). Welcher Name hätte passender sein können für ein Missionswerk, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, diese Botschaft über die baldige Rückkehr Jesu Christi zu verkündigen?

Der Ausdruck «Mitternacht» weist ausserdem bildhaft auf diese letzte Zeit hin, in der es geistlich gesehen immer dunkler wird. Ein bedeutender Faktor in der Verkündigung des Missionswer-kes Mitternachtsruf war die Gründung des Staates Israel als sichtbares Zeichen dafür, dass Gott in die Geschichte einge-griffen und Sein vor bald 2 000 Jahren abgebrochenes Handeln an Seinem alttestamentlichen Bundesvolk wieder aufgenommen hat. Ein weiteres wich-tiges Ereignis war der Sechstagekrieg, der weltweit Aufsehen erregte, gerade auch in christlichen Kreisen.

Für den Mitternachtsruf brachte die-ses Geschehen eine Ausweitung seines Wirkungskreises mit sich. Es entstand die Beth-Shalom-Arbeit mit dem Gäs-tehaus in Haifa. Dann wurden die Isra-elreisen zu einem weiteren wichtigen Aufgabenbereich des Missionswerkes Mitternachtsruf. Das monatlich er-scheinende Magazin «Mitternachtsruf» bekam eine «Schwester», die Zeitschrift

«Nachrichten aus Israel». Wie der Name schon sagt, wird in diesem Blatt haupt-sächlich über das Geschehen in und um Israel berichtet, zumal Israel heute mehr denn je der Zeiger an der «Weltenuhr Gottes» ist.

Dem Herrn sei Dank, dass Er bis hierher geholfen, geführt und geleitet hat und zum Teil schon die dritte Ge-neration im Missionswerk mitarbeitet. Unsere Augen richten sich im Gebet auf den Herrn, mit der Bitte um Weisheit und Gnade für die letzte Wegstrecke bis zu Seiner Rückkehr, damit wir wirklich auf Ihn warten, als kluge Jungfrauen, die Öl im Krug haben und als Christen, in denen Sein Geist wohnt und die Er auf dem Weg der Wahrheit leiten kann.

FREDI WINKLER

Rückblick und Ausblick

«… und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das

gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu» (Phil 1,6).

Wenn wir das 50. Jubiläum des Missi-onswerkes Mitternachtsruf voller Freude feiern, ist für uns dieser Text aus dem 50. Buch der Bibel eine Bestätigung für die Existenz dieses Werkes. Über die Ar-beit der letzten Jahrzehnte können wir nur staunen. Wenn wir das Werk des Herrn tun, dann können wir gewiss sein, dass Er das, was Er angefangen hat, auch vollenden wird. Solange dieses Werk be-steht und zur Ehre Gottes weitergeführt wird, werden wir erleben, wie sich die Verheissung aus Philipper 4,19 erfüllt: «Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herr-lichkeit in Christus Jesus.»

In der Ausgabe der Zeitschrift «Mit-ternachtsruf» vom Juli 1967 lasen wir die Mitteilung: «Hören Sie Wim Malgo in Chicago, erste Juliwoche.» Diese Ver-sammlung wurde zu einem Wendepunkt in unserem Leben. Wim Malgo hatte von Gott die Gabe, die Bibel lebendig zu machen, die biblische Prophetie zu einer Realität und das Kommen unseres Herrn Jesu zu einem greifbaren Ereignis werden zu lassen. Das war klipp und klar unsere Berufung zur Mitarbeit im Mis-sionswerk Mitternachtsruf. Dieser Tag mit Wim Malgo hatte wenig später eine konkrete Auswirkung: 1968 wurde im Sender WHOH in Hamilton, Ohio, die erste Radiosendung ausgestrahlt.

Inzwischen begannen zwei Englän-derinnen, deren Ehemänner Schweizer Bürger waren, mit der Übersetzung der Botschaften von Wim Malgo ins Englische. In diesem Jahr wurde die erste Ausgabe der Zeitschrift «Mid-night Call» (engl. «Mitternachtsruf») veröffentlicht. Schon bald erkannten wir, dass wir eine eigene amerikani-sche Ausgabe brauchten. Welch eine Freude war es, als wir unsere erste Zeitschrift von der Druckerei abholten! Das war im Januar 1970. Obwohl das Magazin damals in schwarzweiss und auf Zeitungsbogen gedruckt war, blieb die Botschaft unverändert. Es ging darin um das Wort Gottes, Sein Werk, und das wird Er «auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.» Später kam dann noch die Zeitschrift «News From Israel» (engl. «Nachrichten aus Israel») dazu. Dieses

Das Gästehaus Beth-Shalom wurde 1975 erstellt

Monatszeitschrift «Nachrichten aus Israel»

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50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

Magazin ist für viele Menschen in den USA und in anderen Teilen der Welt zum grossen Segen geworden.

Im Jahr 1983 gab uns der Herr die Gelegenheit, in den Vereinigten Staaten, in Kanada und in Israel eine Reihe von Konferenzen über biblische Prophetie zu organisieren. Unser Herr hat uns für diese Arbeit die erforderlichen finanziel-

len Mittel geschenkt und sie mit Seinem Segen bestätigt. 1994 konnten wir ca. 283 000 Quadratmeter Land kaufen, um unsere Arbeit weiter auszubauen. Fünf Jahre später (1999) begannen wir mit dem Bau einer etwa 9 000 Qua-dratmeter grossen Produktionsstätte. Nachdem im Jahr 2000 diese Bau-massnahme abgeschlossen war, wurde eine neue Druckmaschine angeschafft. Seitdem läuft unsere Missionsdruckerei auf Hochtouren.

Was hält die Zukunft für uns bereit? Was unsere irdische Existenz und Arbeit angeht, können wir das nicht wissen, aber wir sind uns gewiss, dass unsere Hoffnung, die sich auf Sein Werk gründet, ewigen Bestand hat. Deshalb können wir das Wort aus Philipper 3,20 schon heute für uns in Anspruch nehmen: «Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus.»

ARNO FROESE

50 Jahre Mitternachtsruf Vergangenheit – Ge-genwart – Zukunft

Vergangenheit: Was war denn damals vor 50 Jahren? 1955, was war das

für ein Jahr? Was ist alles so geschehen? Kann man sich noch erinnern? 50 Jahre zurück? Aufgrund dieser besonderen Ju-

biläumsausgabe wissen wir ganz sicher, damals, vor 50 Jahren, wurde das Mis-sionswerk Mitternachtsruf gegründet. Der Herr hat es in Seiner grossen Gnade geschenkt, dass dies geschehen durfte. Wahrscheinlich werden sich die meisten Leser nicht mehr so genau an Details aus dieser Zeit erinnern, andere wichtige Daten müssen in einer Chronik nach-geschlagen werden. Ich weiss persönlich zum Beispiel nichts von 1955, was mir nicht überliefert wurde, denn ich bin erst 10 Jahre später geboren. 50 Jahre, ist das viel oder wenig? Ein Mensch von 50 Jahren ist je nach Ansichtsweise im besten Alter, kurz vor der Pensionierung oder grad am Durchstarten für die zwei-te Lebenshälfte. Wer dieses Jahr den 50. Hochzeitstag feiern kann, hat eine wei-te Strecke zurückgelegt und kann sich hoffentlich auch noch an das Jahr 1955 erinnern. Aber was sind 50 Jahre im Blick auf die Ewigkeit? Diese «50 Jahre Missionswerk Mitternachtsruf» sind uns vom ewigen Gott gegeben, sozusagen in die Zeit hinein.

Gegenwart: Wir können darüber nur staunen, wie Er bis heute dieses grosse Werk gesegnet und durchgetragen hat. Ihm allein gebührt alle Ehre! An dieser Stelle auch Ihnen, liebe Freunde, ein herzliches Dankeschön, die Sie das Werk bis zum heutigen Tag so treu mitgetra-gen und dafür gebetet haben.

Mir geht es in diesen Tagen und Wo-chen so, wie wenn wir im Missionswerk an einem Punkt angelangt sind, wo die Aufforderung an uns gerichtet ist:

Zukunft: «Nicht ausruhen und zu-rückblicken, sondern jetzt erst recht im Auftrag vorwärts, als ob es die nächs-ten 50 Jahre zu erreichen gilt.» «Mit-ternachtsruf» – dieser Name ist unser Auftrag, dem der Vers aus Matthäus 25,6 zugrunde liegt: «Um Mitternacht

aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen!»

Wenn wir neben vielen Ermutigun-gen von Freunden und Lesern auch konfrontiert werden mit Aussagen wie

dieser (dabei sind wir in guter Gesell-schaft, schon Petrus hatte damit zu tun, vgl. 2.Petr 3,3-4): «Ja, wann kommt denn der Herr? Ihr vom Mitternachts-ruf verkündigt nun schon so lange, Jesus kommt wieder – und bis heute ist nichts geschehen!?», wollen wir uns nicht entmutigen lassen, sondern lassen Sie uns Mitternachtsruf sein und einander immer wieder stärken mit dem Ruf: «Maranatha, Jesus kommt!»

JONATHAN MALGO

Mitternachtsruf – nie gehört!?

Zwei von den Burschen unseres Kreises hörten 1974 in Stuttgart

den Aufruf Wim Malgos für junge Leute nach Südamerika. Da war die Rede von einer deutschsprachigen Bibelschule ganz im Süden Brasiliens. Brasilien, Bibelschule in Deutsch und das gleich auf dem Missionsfeld – da werden wir doch einmal dafür beten. Und siehe da: Zwei Wochen nach dem Abschluss der Berufslehre beeindruckten mich die vielen unverständlichen Schilder, der absolut chaotische Strassenverkehr und alles, was bei meiner Mutter in Blumen-vasen kultiviert wurde, wuchs rund um die Häuser auf dem Trainingszentrum in Porto Alegre (Brasilien). Hier durfte ich dann merken, dass Literaturherstellung und -verbreitung ein wichtiger Bestand-teil der Verkündigung des Evangeliums ist – und in Deutschland hatte ich doch in einer Druckerei gearbeitet!

Bald darauf wurde die eigene Missi-onsdruckerei gebaut und so nach und nach eingerichtet.

Dann kam noch etwas anderes, sehr Wichtiges dazu: meine Frau. Sie war in Brasilien geboren, hatte zu Hause sogar Deutsch gelernt und war durch Missionare unseres Missionswerkes zum Glauben gekommen. Traudi übersetzt heute fleissig das deutsche Schriftgut für die hiesigen Monatszeitschriften «Chamada da Meia-Noite» (port. «Mit-ternachtsruf») und die «Notícias de Israël» (port. «Nachrichten aus Israel») und hilft auch bei Büchern und lektori-schen Arbeiten mit.

Vor der Ausreise hatte ich mit Jesus ausgemacht, dass «da mal 5 Jahre für Ihn geplant seien». Doch daraus wurden mittlerweile 30 Jahre, und wir sind un-serem Herrn dafür sehr dankbar. 1982

Arno Froese: «Die Versammlungen mit Wim Malgo 1967 in Chicago wurden zu einem Wendepunkt in unserem Leben»

«Lassen Sie uns Mit-ternachtsruf sein und einander immer wieder stärken mit dem Ruf: «Maranatha, Jesus kommt!»

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50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

kam zur Druckerei-Arbeit eine ausge-dehnte Reisetätigkeit hinzu, um unsere Literatur direkt unter die Leute und in die Gemeinden zu bringen. Die längste Reise in die Hauptstadt des nördlichsten Staates des riesigen Brasiliens dauerte zum Beispiel per Linienbus 5 Tage und 5 Nächte. Dazu gesellte sich der Pre-digtdienst und illustrierte Vorträge über Themen, die sehr wichtig sind und auch zu unserem Auftrag und unserer Lite-ratur passen. Durch die Gaben vieler Missionsfreunde kam im Jahr 2 000 das Missionsmobil «Verbus» dazu, mit dem wir nun zu den Einsätzen aufbre-chen können.

Je länger desto wichtiger wird der Dienst unseres Missionswerkes.

Manchen «apokalyptischen» Entwick-lungen laufen wir ja heute regelrecht hin-terher. Zum Beispiel der biometrischen Personenidentifikation, verbunden mit unter die Haut gepflanzten GPS-Chips, die alle in Richtung totale Kontrolle laufen. Oder die galoppierende Globa-lisierung, das aufsteigende Europa und das kleine Israel als Taumelkelch für die ganze Welt. Dazu begegnen wir immer mehr verzweifelten, echten Christen, die in ihren Gemeinden kaum noch oder überhaupt nicht mehr das klare Wort Gottes hören. Deshalb wollen wir die Zeit auskaufen und in Brasilien den Mitternachtsruf laut und deutlich verkündigen: «Seht den Bräutigam, geht aus, ihm entgegen!» (Mt 25,6).

REINHOLD FEDEROLF

Wie ein Schiff auf hoher See

Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt

immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeb-lich ist in dem Herrn» (1.Kor 15,58).

50 Jahre ist nun das Mitternachts-ruf-«Schiff» schon unterwegs. Viele Stürme galt es zu bestehen, manchem Gegenwind zu trotzen. Doch – Gott sein Dank – nie ist es auf Grund gelaufen, nie musste es Schiffbruch erleiden. Jedoch ist es oft an Riffen vorbeigefahren und manchen Gefahren ausgesetzt gewesen, dabei aber – aus Gottes Gnaden – immer

seetüchtig geblieben und noch stets in guter Fahrt.

Wenn ein Schiff seinen Heimathafen sicher erreichen soll, sind drei Dinge nötig: ein seetüchtiges Boot, eine gute Mannschaft und ein erfahrener Kapitän. Als Gemeinde Jesu, und damit auch als Missionswerk Mitternachtsruf, befinden wir uns heute im Gegenwind. Nicht allen passt es, dass man konse-quent einen bibeltreuen Kurs beibehält. Während der Wellengang zunimmt und die verschiedensten Strömungen das Schiff fortreissen wollen, mahnt uns die Bibel: «… meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich …» Die Ge-meinde Jesu – als Rettungsboot in der Endzeit – braucht eine stabile, sichere, der wilden See angepasste Bauart. Sie benötigt eine klare biblische Dogmatik, eine Lehre, die allein auf Gottes Wort

gegründet ist, die Gottes Wort alles zutraut, von Gottes Wort alles erwartet und in allem mit Gottes Wort rechnet. Dazu braucht sie eine Mannschaft, die fähig ist, dieses Boot zu betreuen, also Junge und Alte, Männer und Frauen, ja Gemeinden und Missionswerke, die unerschütterlich auf dem Fundament des Wortes Gottes stehen, immer mehr zunehmen «in dem Werk des Herrn» und sich selbst bei stürmischer See nicht von diesem abbringen lassen, egal, welche Strömung gerade vorherrscht – sei es die der Ökumene, der «gemässigten» oder ungemässen Bibelkritik, des Wohlstands-evangeliums oder … Und die dabei wis-sen, dass ihre «Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn». In unserer Arbeit sind wir nicht Menschen verpflichtet, keiner

Religion und keinem Gemeindeverband, sondern allein Jesus Christus!

Dies alles soll uns auch für die kom-menden Jahre (wenn der Herr noch nicht gekommen ist) Ansporn sein, unser Werk – auch als Missionswerk Mitternachtsruf – zu tun, ein Rettungs-boot zu sein, eine Rettungsbotschaft zu verkündigen und dabei allein dem Wort Gottes und dem Herrn des Wortes, Gott selbst, verpflichtet zu sein und zu blei-ben. Möge der Herr uns dabei helfen!

SAMUEL RINDLISBACHER

50 Jahre Mitternachtsruf

Jesus Christus ist Ursprung, Zweck, Zentrum und Ziel des Missionswer-

kes Mitternachtsruf. Von jeher war und ist es daher unser grosses Anliegen, einerseits dem Missionsbefehl Jesu zu gehorchen und das Evangelium über die ganze Erde zu verbreiten, andererseits die Menschen nach 2. Petrus 1,19 auf-merksam zu machen auf die Zeit, in der wir leben bzw. sie auf das Wiederkom-men Jesu hinzuweisen. Und so der Herr will und wir leben, werden wir diese Ziele weiter fest vor Augen halten und verfolgen, bis dass Jesus kommt.

Mitternachtsruf – der Ruf um Mit-ternacht: «Der Bräutigam kommt, gehet aus ihm entgegen» (vgl. Mt 25,6), soll von diesem Werk lauter erschallen als je zuvor. 50 Jahre sind verflossen, der Herr ist noch nicht gekommen. Aber der Tag kommt, an dem Er plötzlich da sein wird, und niemand kann Ihm wehren. Dass Er kommt, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Vieles könnte man schreiben über die vergangenen Jahrzehnte, in denen es durch zahlreiche Höhen und Tiefen ging. Aber der treue Herr hat uns in Seiner Gnade festgehalten. Wenn wir wieder mal nicht mehr durchblickten, durften wir immer erfahren, dass unser Herr sehr wohl alles im Griff hat. Auch finanziell ging es oft durch Engpässe, aber der Herr hat darüber gewacht, dass wir nicht untergingen.

Die Zeiten ändern sich, die Grün-dergeneration des Werkes hat das Ziel zum Teil erreicht und ist heimgegangen, dennoch ändert sich das Wort Gottes nicht. Es bleibt für alle Zeitalter: Jesus Christus ist Derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit (Hebr 13,8). Und wie gesagt,

Wenn ein Schiff seinen Heimathafen sicher errei-chen soll, sind drei Dinge nötig: ein seetüchtiges Boot, eine gute Mannschaft und ein erfahrener Kapitän

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50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

um Ihn allein geht es. Beim Bau Seines Reiches darf auch der Mitternachtsruf ein Steinchen zum grossen «Mosaik Gottes» beitragen. Als Mitarbeiter des Missions-werkes ist es uns sehr wichtig, den Weg der Nachfolge Jesu in dieser Endzeit kom-promisslos zu gehen und dies auch als Botschaft für unsere Zeit hinauszutragen. Denn gerade in unseren Tagen, wo die Anfechtungen und Versuchungen zuneh-men, ist es von eminenter Wichtigkeit, ein Überwinderleben zu führen.

Das 50-jährige Jubiläum des Mitter-nachtsruf erfüllt uns mit grosser Dank-barkeit. Unserem Herrn allein gebührt die Ehre. Von Ihm kommt alles und alles geht zu Ihm zurück. Und es ist der Va-ter, der zum Sohne zieht, nicht etwa wir Menschen. Unser Auftrag ist es, als Got-tes Haushalter treu unseren Dienst zu verrichten; aber an Gottes Segen ist alles gelegen; das gilt auch für die Zukunft des Missionswerkes Mitternachtsruf.

50 Jahre Mitternachtsruf: Eben Ezer – bis hierher hat uns der Herr geholfen (vgl. 1.Sam 7,12) Für die Zukunft: Jahwe-Jireh – der Herr wird ersehen (vgl. 1.Mo 22,13-14). Maranatha!

CONNO MALGO

Argentinien ... bis ans Ende der Welt

Der erste Vorstoss des Missionswer-kes Mitternachtsruf nach Argenti-

nien erfolgte 1974, als eine Missionars-familie von Porto Alegre nach Córdoba ausgesandt wurde. In Santa Fe, einer anderen Provinzhauptstadt, eröffneten sie einige Zeit danach das erste Zentrum für Literaturarbeit, das aber 1984 noch während der Militärregierung wieder ge-schlossen wurde. Als die Missionare das Land verliessen, betreuten einheimische Glaubensgeschwister das Postfach und schickten uns die Korrespondenz und Bibelkurse nach Uruguay. Verschiedene Reisebrüder fuhren jedoch immer wie-der über den Grenzfluss (Rio de la Plata), um in Argentinien die Botschaft der Wie-derkunft des Herrn zu verkündigen und die Geschwister dort zu ermutigen.

1987 kam Bruder Wim Malgo, der Gründer des Missionswerkes, zu einer Konferenz nach Buenos Aires, wo er in einem Basketballstadiun das Evangelium verkündigte. Der Herr Jesus Christus leg-te es uns dabei aufs Herz, vermehrt in diesem Land zu arbeiten.

1990 wurden wir nach Buenos Aires ausgesandt. Der Neuanfang in Argentini-en war nicht leicht: Tagsüber verteilten wir Traktate und abends fuhr ich durch die verschiedenen Stadtteile, um Glau-bensgeschwister und Gemeinden aus-findig zu machen. In einer christlichen Monatszeitung gaben wir Anzeigen auf und besuchten Konferenzen, um unse-re Literatur und Bibelkurse anzubieten. Durch Gottes Gnade wuchs die Arbeit immer mehr.

1992 schenkte uns der Herr den Mis-sionsbus, das Maranatha-Latino-Mobil, um die Frohe Botschaft ins Innere des Landes zu bringen. Die Schüler der Bibelschule in Montevideo halfen mit, an vielen Orten, in Gemeinden, Schu-

len und unter dem freien Himmel das Wort Gottes zu verkündigen. Von den Iguazú-Wasserfällen bis Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt, ist nun der Bus im Einsatz. Viele Menschen kom-men dadurch zum Glauben.

1997 kamen Stephan und Carina Beitze zur Verstärkung in der Missions-arbeit dazu.

Vor zwei Jahren, 2003, begannen wir mit einer kleinen Druckerei, in der wir unsere evangelistischen Verteilschriften selbst herstellen. Das ist ein wunder-bares Geschenk des Herrn, denn die Nachfrage ist sehr gross. Nun können wir günstig und schnell die kostenlosen Bibelkurse und Traktate an den Mann bringen. Viele Teilnehmer und Leser finden auf diese Weise zum Herrn Jesus Christus.

Inzwischen strahlen fast 60 Radiostati-onen unsere Sendungen aus, die von den Geschwistern in Montevideo hergestellt werden. Was die Zeitschrift «Llamada de Medianoche» (span. Mitternachtsruf) an-betrifft, sind wir unseren Geschwistern in den USA, die sie uns kostenlos schicken, sehr dankbar. Sie ist für die Argentinier ein grosser Segen. Auch Juden durften dadurch den Messias erkennen und von Neuem geboren werden.

Argentinien ist ein reifes Erntefeld. Noch etwa 10 000 Ortschaften sind

ohne ein christliches Zeugnis. Doch überall, wo Gottes Wort hingelangt, schenkt Gott offene Herzen, Busse und neues Leben. Ihm sei die Ehre!

ERICH SCHÄFER

Bolivien lässt grüssenEs war im Frühjahr 1977 – dem Jahr

unserer ersten Ausreise auf das Mis-sionsfeld – an einer Missionsversamm-lung mit einem Film über Südamerika. Die verschiedenen Missionsbasen waren vorgestellt worden und der Aufruf war klar, für Jesus die Ernte einzubringen. Am Schluss sprach mich eine Diakonisse an, die den Mitternachtsruf bisher nicht gekannt hatte, aber um meine Bereit-schaft wusste, mich senden zu lassen und sagte: «Was ich besonders gut fand, ist, dass der Mitternachtsruf Gottes Wort verkündigt und Literatur verbreitet, aber auch einen diakonischen Auftrag in Bo-livien wahrnimmt.»

Dass der Herr dem Mitternachtsruf all die Jahre hindurch zu einem so umfas-senden Dienst Gnade gegeben hat, gibt Anlass zu grosser Dankbarkeit. «Er ist es auch, der uns tüchtig gemacht hat zu Dienern des Neuen Bundes … so muss der Dienst, der die Gerechtsprechung vermittelt … überreich an Herrlichkeit sein» (2.Kor. 3,6.9). Es ist immer noch vorrangig, Gottes Wort für unsere heutige Zeit zu verkündigen. Aber der Mitternachtsruf ist nicht nur ein euro-päisches «Verkündigungswerk», sondern darf auch eine Missionsgesellschaft sein. So öffneten sich vor über 44 Jahren die Türen für die Evangelisation im Einzugs-gebiet des Amazonas im Norden Bolivi-ens und für die Kinderarbeit im Urwald. Zur Verkündigung des Wortes Gottes kam also, dass unsere Mitarbeiter auch einen diakonischen Auftrag ausführten und einen deutlichen Beitrag gegen die Armut der Bevölkerung und für eine bessere Lebensgrundlage leisten konn-ten und können. Der Dienst in Bolivien umfasst Schule, Internat, Gemeinde-, Literatur- und Radioarbeit.

Im Februar 2005 hat die Stadtverwal-tung Riberaltas dem Mitternachtsruf in einer Feierstunde zum wiederholten Mal mit einer Urkunde für den Ein-satz in der Schularbeit gedankt. Im Internat hören täglich 120 Kinder in acht Gruppen Gottes Wort, wovon sich in der ersten Schulwoche allein

Maranatha-Latino-Mobil

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50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

an einem Tag neun Mädchen nach dem ersten Unterricht Jesus Christus übergaben! An unserer Schule Elim werden weitere 1100 Kinder bis zum Abitur im Worte Gottes unterrichtet. Im Juni sollen 25 Gemeindeleiter, die an den Flüssen im Urwald wohnen, zu einem geistlichen Bibelkurs versammelt werden. Der Dienst des Neuen Bundes ist wahrhaftig überreich an Herrlichkeit! Haben wir Wünsche für die Zukunft? Ja! Es braucht Arbeiter für die Ernte! Wir beten um einen neuen Aufbruch unter den Freunden des Werkes – wie schon in der Vergangenheit –, die sich auch in die äussere Mission berufen lassen!

EBERHARD HANISCH

Ungarn feiert Doppeljubiläum

Das Jahr 2005 ist für uns Mitarbeiter der ungarischen Zweigstelle eigent-

lich ein Doppeljubiläum. Mit Gottes Hilfe dürfen wir die 50 Jahre seit der Gründung des Werkes mitfeiern, aber in unserem eigenen Haus haben wir auch Grund zum Feiern: Der ungarische Mit-ternachtsruf wird in diesem Jahr bereits 15 Jahre alt. Dankbar dürfen wir auf eine sehr segensreiche Zeit mit viel Arbeit für das Reich Gottes zurückblicken.

Der Gründer und damalige Leiter des Missionswerkes, Wim Malgo, hatte stets die von Gott eingegebene Überzeugung,

dass der Weg des Mitternachtsruf in die Oststaaten über Ungarn führen müsse. So wurde kurz nach dem Mauerfall in Deutschland der ungarische Zweig des Mitternachtsruf ins Leben gerufen. Und mit Gottes Hilfe wurden im Februar/März 1990 die ersten Exemplare des «Mitternachtsruf» und der «Nachrich-

ten aus Israel» in ungarischer Sprache gedruckt. In den darauf folgenden Jahren wurde die Botschaft über die Wieder-kunft Jesu fast in ganz Ungarn verbreitet. Die ersten fünf ungarischen Bücher von Wim Malgo waren schnell unters Volk gebracht. Bis heute sind insgesamt 63 Bücher und Broschüren unter anderem auch von Norbert Lieth und Marcel Malgo in Umlauf.

Seit sechs Jahren erscheint der «Mitternachtsruf» in ungezwungener Reihenfolge auch in Russisch.

In der Ukraine durften wir mit Norbert Lieth vor Jahren eine Gross-evangelisation mit 15 000 Besuchern durchführen.

Ab Herbst 2002 haben wir in der ungarischen Zentrale in Budapest auch eine eigene Missionsdruckerei, wo wir heute Literatur (Bücher, Broschüren und Verteilschriften) in mehreren Sprachen für ganz Europa herstellen. Unter an-derem haben wir auch eine Musik-CD herausgebracht.

Anlässlich des 60. Holocaust-Gedenk-tages hat der ungarische Zweig des Mis-sionswerkes Mitternachtsruf im Sommer 2004 zu einer dreistündigen Schifffahrt auf der Donau mit verschiedenen An-sprachen eingeladen (s. Juli-Ausgabe 2004). Wir haben damit der 600 000 Juden und Zigeuner gedacht, die wäh-rend des Zweiten Weltkriegs in Ungarn getötet worden waren und damit auch unsere Solidarität mit Israel bekundet.

Für unsere Gemeinde in Budapest haben wir einen eigenen Pastor. Jedes Jahr halten wir Konferenzen über das prophetische Wort ab, wobei Norbert Lieth am Wort dient und jeweils ins Ungarische übersetzt wird. Im vergan-genen Jahr haben wir erstmals auch einen «Medientag der protestantischen Presse» durchgeführt, wo von den ungarischen christlichen Medien 24 Vertreter anwesend waren. Gastredner bei diesem Anlass waren namhafte Pastoren und Medienfachleute. Weil der Herr dieses Unternehmen reich ge-segnet hat, wollen wir den «Medientag der protestantischen Presse» auch dieses Jahr durchführen, und zwar am 27./28. Mai. Noch viele weitere Unternehmun-gen sind in diesem Jahr geplant, wofür wir in erster Linie die Hilfe unseres Herrn benötigen. Er wird wiederkom-men, wer weiss wie bald, und Er wird sich nicht verspäten. LASZLO DALNOKI

Das prophetische Wort

Als Wim Malgo mich 1981 auf dem Missionsgelände in Porto Alegre

(Brasilien) taufte, lautete mein Tauf-vers: «Und wir haben desto fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint in einem dunkeln Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen» (2.Petr 1,19). Genau das erlebten die Jünger damals, dass die Ereignisse um sie herum die Wahrhaftigkeit des prophetischen Wor-tes bestätigten. Auch wir leben in einer Zeit, wo wir sehen, dass das propheti-sche Wort die Wahrheit ist und sich vor unseren Augen wortwörtlich erfüllt. Ist es nicht interessant, dass die Presse, obwohl mehrheitlich gottlos und oft die Tatsachen manipulierend, von

«apokalyptischen Zuständen» schreibt, wenn Katastrophen eintreffen wie Ende vergangenen Jahres der Tsunami?! Und die Katastrophen nehmen zu. Es gibt kaum ein Land, wo nicht Klimaverän-derungen kleinere oder grössere Tragö-dien auslösen. Brasilien erlebte 2004 beispielsweise seinen ersten Hurrikan, und zurzeit herrscht in unserem Staat die grösste Trockenheit seit mehr als 60 Jahren; von 496 Landkreisen mussten 443 den Notstand ausrufen!

Über Zeugnisse, wie Gottes Wort Menschen verändert, freuen wir uns im-mer wieder. Ich denke da zum Beispiel an jenen einfachen Mann aus Manaus, der uns von Herzen für die Zeitschriften dankte: «Seit ich mit eurer Literatur in Kontakt kam, fand eine Veränderung in meinem Leben statt. Ich musste erken-nen, wie viel ich noch im Namen Jesu um Befreiung der Sünden bitten muss. Ich bin beeindruckt von der propheti-schen Wahrheit eurer Berichte, die lei-der in den Gemeinden nicht verkündigt

Fortsetzung auf Seite 22

Der ungarische Mitter-nachtsruf wird in diesem Jahr bereits 15 Jahre alt. Dankbar dürfen wir auf eine sehr segensreiche Zeit zurückblicken

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50 Jahre Mitternachtsruf

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

Internationale Osterkonferenz50 Jahre Mitternachtsruf

Da waren sich viele Besucher ei-nig: Diese Ostertage gehörten zu den vielleicht denkwürdigsten

der Mitternachtsruf-Geschichte, nicht nur wegen der abwechslungsreichen Vorträge der aus etlichen Kontinenten angereisten Mitarbeiter, nicht nur, weil dem Besucher und Zuhörer sehr vielseitige Botschaften, gleichsam ein Querschnitt aus der geistlichen Arbeit des Mitternachtsruf vermittelt wurde; nicht nur wegen der Gemeinschaft und des Austausches; nicht nur wegen des Wiedersehens nach Jahren und nicht nur wegen den mehreren tausend Gratismahlzeiten, die über diese Tage ausgeteilt wurden. Nein, da war noch mehr, denn diese Osterkonferenz bot zwei besondere Höhepunkte:

Zum einen das 50-jährige Jubiläum des Missionswerkes Mitternachtsruf – das Werk wurde 1955 von Wim Malgo gegründet – und zum andern die Einweihung des internationalen Haupt-sitzes des Missionswerkes, der nun im Neubau neben der Zionshalle und dem Seniorenzentrum untergebracht ist.

Einerseits bedeuteten diese Tage daher für so manchen Anwesenden eine ganz spezielle Glaubensstärkung.

Denn besonders für langjährige Freunde des Werkes, die während dieser Tage in Dübendorf weilten, waren diese Ostern ein besonderer Grund, dem Herrn für Seine Treue, Sein Durchtragen, Sein jahrelanges Versorgen, Seine Hilfe und für Seine Leitung zu danken, kurz für die Tatsache, dass unser Herr das Werk 50 Jahre bewahrt und umgeben hat. Ja, unser Herr ist einzigartig und wunderbar, unbeschreiblich und über alles erhaben. IHM allein gebührt ALLE Ehre! Einige ganz wenige Freunde der allerersten Stunde des Werkes waren ebenfalls anwesend. Dass sie dieses Jubiläum noch erleben durften, war für sie wohl ein besonders denkwürdiges

Erlebnis, denn viele der Gründerge-neration sind nicht mehr unter uns. Andererseits waren diese Tage für alle heutigen Mitarbeiter und viele Freunde ein Meilenstein in der Geschichte des

Werkes. Denn anlässlich dieser Konfe-renz konnten wir am Ostersamstag den Neu- und Erweiterungsbau, das neue in-ternationale Zentrum des Mitternachts-ruf, einweihen. Für uns alle ist dieser Neubau wie das Wahrwerden eines Traumes, ja wir können kaum fassen, welch ein gewaltiges Geschenk uns der Herr mit diesem Gebäude in die Hände gelegt hat. Alle unsere Büros befinden sich nun auf einer Etage auf 1000 m2. Bisher waren wir in Pfäffikon in drei Häusern verschachtelt untergebracht, und die Zusammenarbeit war oft müh-sam bzw. zeitraubend. Das ist nun vor-bei. Beten Sie mit uns, dass wir diesem neuen Gebäude in dem Sinne gerecht werden, dass wir unserem Herrn noch besser, noch effizienter und noch wir-kungsvoller dienen können. Zusätzlich zu den Büroräumen wurde im Neubau ein grosser Saal erstellt, in dem über 1 000 Personen Platz haben. Darin kön-nen die Gottesdienste aus der Zionshalle

mit Bild und Ton übertragen werden. Kurzum: Diese Osterkonferenz war in jeder Hinsicht einzigartig. Wir können unserem Herrn gar nicht genug dafür danken! CONNO MALGO

Während der Einweihung des neuen Mitternachtsruf-Hauptsitzes in Dübendorf. Der Saal bietet Platz für über 1000 Personen

Die Aufführung der Kantate «Jesus kommt wieder» war einer der Höhepunkte der Jubiläumsosterkonferenz

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Vorschau

ImpressumMissionswerk und Verlag Mitternachtsruf

www.mitternachtsruf.ch

GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)

VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, Jonathan Malgo

SCHWEIZ Missionswerk Mitternachtsruf, Ringwiesenstrasse 12a, 8600 Dübendorf, Tel.: (0041) 044 952 14 14

DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V., Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel.: (0049) 07745 8001

ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist ausserdem in englischer, französischer, holländischer, italienischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und ungarischer Sprache erhältlich.

REDAKTION (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 952 14 16, Fax: (0041) 044 952 14 05, E-Mail: [email protected], Mitarbeiter: Brigitte Hahn, Friedgard Huber, Werner Huber, Elke Lieth, Norbert Lieth, Conno Malgo (Ltg.), Fredy Peter, Elsbeth Vetsch

LAYOUT (Adresse Schweiz) E-Mail: [email protected], Mitarbeiter: Walter Dürr, Daniel Malgo, Gabriel Malgo, Jonathan Malgo

SEELSORGERLICHE FRAGEN (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 952 14 08, E-Mail: [email protected], Mitarbeiter: Werner Huber, Marcel Malgo, Samuel Rindlisbacher, Elsbeth Vetsch,

ADMINISTRATION, VERLAG UND ABONNEMENTE (Adressen Schweiz und Deutschland siehe oben) Tel. Schweiz: 044 952 14 15, Fax Schweiz: 044 952 14 11, Tel. Deutschland: 07745 8001, Fax Deutschland: 07745 201, Tel. alle anderen Länder: 0041 44 952 14 15, Fax alle anderen Länder: 0041 44 952 14 11, E-Mail: [email protected], Mitarbeiter: Hannelore Dölker, Ruth Dölker, Martina Lang, Thomas Lieth, Elishevah Malgo, Marianne Malgo, Peter Malgo, Wanda Malgo, Stephan Nabulon, Susanne Peter, Beatrice Rindlisbacher, Esther Roos, Nathanael Winkler

ISRAELREISEN (Adresse Schweiz) Tel: (0041) 044 952 14 18, Fax: (0041) 044 952 14 19, E-Mail: [email protected], Mitarbeiter: Fredy Peter, Fredi Winkler (Haifa, Israel)

BUCHHALTUNG (Adresse Schweiz) E-Mail: [email protected], Mitarbeiter: Wafa Malgo; Treuhandstelle: HWT, 8305 Dietlikon

STUDIO (Adresse Schweiz) E-Mail: [email protected], Mitarbeiter: Govert Roos, Stephan Rindlisbacher

SENIORENZENTRUM ZION Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf, Tel: (0041) 044 802 18 18, Fax: (0041) 044 802 18 19, E-Mail: [email protected], Heimleitung: Walid und Astrid El Khouri, Heimleitung Stv.: Walter und Ursula Dürr

HOTEL BETH-SHALOM P.O.Box 6208, Haifa-Carmel 31061, Israel, Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972) 04 8372 443, E-Mail: [email protected], Leitung: Fredi und Beate Winkler

EINZAHLUNGEN Schweiz: Postscheckkonto 80-47476-4 Zürich, oder Zürcher Kantonalbank, 8330 Pfäffikon ZH, Konto-Nr. 1152-0472.519, BC-Nr. 752. Deutschland: Sparkasse Hochrhein, Waldshut, BLZ 684 522 90, Konto 06-600 530 oder Postbankkonto 3911-709 Stuttgart, BLZ 600 100 70, «Missionswerk Mitternachtsruf» Zweig Deutschland e.V., Geschäftsstelle D-79807 LottstettenÖsterreich: Postscheckkonto 438 5903, Allgemeine Sparkasse Linz, «Für Konto 0000-118902 Missionswerk Mitternachtsruf»

DRUCK EKM-Nyomda, Palóc utca 2, H-1135 Budapest

ABONNEMENTSPREIS JÄHRLICH Schweiz CHF 18.–, Deutschland EUR 12.–, Europa und Mittelmeerländer EUR 18.–, Übersee EUR 24.–. Abonnemente laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) und werden automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie nicht einen Monat vor Jahresende gekündigt werden.

ZWEIGSTELLEN-VERZEICHNIS www.mitternachtsruf.ch/weltweit

Jubiläumsausgabe > Mai 2005

50 Jahre Mitternachtsruf

wird, genauso wenig wie die Wahrheit über den Abfall in den letzten Tagen und die Notwendigkeit, zum wahren Christentum zurückzukehren.»

Auch über die vielen Bestellungen freuen wir uns sehr. Schon länger liegt uns Mosambik am Herzen. Es gibt dort nur eine christliche Buchhandlung, die mit grossen Problemen zu kämpfen hat. Dieser Tage erhielt ich ein E-Mail von John Satterly, der für die Einkäufe des OM-Schiffs Logos II zuständig ist. So Gott will, wird es im kommenden Juli einen Hafen in Mosambik anlaufen und dort unsere ganze portugiesische Literatur «löschen». Das ist eine Ge-betserhörung für uns in einer Zeit, wo die Aussaat des Wortes Gottes so wich-tig geworden ist. Wir werden ihnen mehrere tausend Bücher, Broschüren, Verteilschriften und anderes Material zusenden, die dann vom Schiff aus ver-kauft werden, das ganz bestimmt viele Menschen anziehen wird.

Der Herr will unsere Grenzen erwei-tern. Wollen wir mit Hand anlegen? Ja, denn das prophetische Wort ist auch morgen noch gültig! MARKUS STEIGER

Segenswünsche aus Rumänien

Mit dem Missionswerk Mitter-nachtsruf in der Schweiz feiern wir

das 50-jährige Bestehen. Ist das viel oder wenig? Zuallererst ist es Gottes Gnade. In allen Berichten wird das Dienen einiger treuer Menschen erwähnt. Aber auch darüber können wir schreiben: Allein «der Segen des Herrn macht reich …» (Spr 10,22). Darin eingeschlossen ist auch der Glaube der Gründergeneration sowie die Freigebigkeit und die Fürbitte eines treuen Freundeskreises. Auch die brennende Liebe zu Jesus Christus, unserem himmlischen Bräutigam, den wir mit Sehnsucht erwarten, wurde und wird stets gewirkt von Gott dem Heiligen Geist und ist nicht unser Verdienst.

Wim Malgo, der Gründer und langjährige Leiter des Missionswerkes

Mitternachtsruf, trug das vom Herrn gewirkte Verlangen in sich, insbesondere die Botschaft vom Wiederkommen Jesu auch in den osteuropäischen Ländern zu verkünden: «Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen!» (Mt 25,6). Und seit 1995 geschieht das auch hier bei uns in Rumänien.

In den vergangenen zehn Jahren in Rumänien war das Hinaustragen des Rufes um Mitternacht nur und allein Gottes Gnade. Zu nennen wären da die beiden Zeitschriften «Mitternachtsruf» und «Nachrichten aus Israel» mit prophetischem Inhalt. Sowohl inhaltlich als auch grafisch sind sie von einer ausgezeichneten Qualität, wir dürfen sagen, dass sie einzigartig sind in unserem Land. Die darin enthaltenen Botschaften und aktuellen von der Bibel her kommentierten Berichte wirken in einer aussergewöhnlichen Weise, was die gesegneten Leserechos zur Genüge beweisen. Aber nicht nur das: Wir sind Gott auch dankbar für die inhaltsreichen Bücher und Broschüren, die wir durch Seine Gnade bereits herausgeben durften. Ebenso freuen wir uns, dass wir durch die Tätigkeit in unserem Studio nicht nur Radiosendungen aufnehmen, die dann ausgestrahlt werden, sondern auch immer mehr CDs herausbringen können. Der Hunger nach der unverfälschten Botschaft aus dem Wort Gottes ist sehr gross, sodass es unser brennender Wunsch ist, immer mehr Traktate, Broschüren und Bücher in rumänischer Sprache herauszugeben. Wir glauben fest, dass Gott uns dafür im richtigen Moment die notwendigen Mittel zukommen lassen wird.

Durch Gottes Gnade, Liebe und Güte dürfen wir hier in der rumänischen Zweigstelle des Mitternachtsruf ein Mitarbeiterteam haben, das wie ein Mann zusammensteht, die Arbeit des Herrn trotz aller Anfechtungen und Vesuchungen beharrlich vorantreibt und Jesus Christus von Herzen liebt.

Wir wünschen dem Vorstand und dem weltweiten Team des Mitternachtsruf mit den folgenden Worten aus Offenbarung 22 Gottes reichen Segen: «… wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig. Siehe, ich komme bald und mein Lohn ist mit mir … Amen, ja, komm, Herr Jesus!» (V 11-12.20).

MNR-TEAM RUMÄNIEN

Die nächste Ausgabe erscheint am 31.05.2005, mit u.a. diesem Thema*:«Was geschah, geschieht und geschehen wird»*Änderungen vorbehalten

Fortsetzung von Seite 20