12

Mobilfunk in der Schweiz

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Antworten auf die 13 häufigsten Fragen zum Mobilfunk in der Schweiz

Citation preview

Page 1: Mobilfunk in der Schweiz
Page 2: Mobilfunk in der Schweiz

Wie gestaltet sich der Mobilfunk in der Schweiz?Die mobile Kommunikation ist für die meisten Schweize-rinnen und Schweizer längst zum Alltag geworden:Handys, Smartphones und Tablets sind unsere ständigenBegleiter und zuverlässigen Helfer im privaten wie im beruflichen Leben geworden. Deshalb gibt es bedeutendmehr registrierte Mobilfunkanschlüsse, als die Schweiz anEinwohnern zählt. Mobilfunk bedeutet längst nicht mehr nur mobiles Telefonieren, sondern vielmehr auch mobilesInternet: Das Datenvolumen in den Schweizer Mobilfunk-netzen wächst und wächst – und ein Ende dieses Trendsist kaum absehbar.

Neue Technologien, Geräte und Anwendungen haben dieNutzerzahlen und vor allem die Nutzungsintensität desMobilfunks in den letzten Jahren rapide anwachsen las-sen. Um diese steigende Nachfrage zuverlässig bedienenzu können, müssen die Mobilfunknetze stetig ausgebautwerden.

Dieser Netzausbau und der damit verbundene Neu- oder Ausbau von Mobilfunkantennen führt bei Behördenund Privatpersonen oftmals zu Fragen. Die folgendenAntworten vermitteln Fakten rund um den Mobilfunk in der Schweiz und bieten in aller Kürze Informationen zu den Themen Netzausbau, Antennentechnologie und -standorte sowie zu den rechtlichen Rahmenbedingungender Bewilligungsverfahren.

11MIOSIM-Karten auf

8 Mio Einwohner

Page 3: Mobilfunk in der Schweiz

130

120

110

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012

pro

100

Ein

woh

ner

Quelle: BAKOM

MobilfunkteilnehmerFestnetzanschlüsse

Entwicklung der Telefonanschlüsse in der Schweiz (1990–2012)

Page 4: Mobilfunk in der Schweiz

Was sind die Anforderungen an dieMobilfunknetze in der Schweiz?Die Bedürfnisse der Bevölkerung, Industrie und Wirt-schaft nach mobilem Internet wachsen stetig. DieserNachfrage kann nur mit stabilen, leistungsfähigen undflächendeckenden Mobilfunknetzen entsprochen wer-den. Nur wenn die Mobilfunkanbieter diese Netze auchunter flexiblen Rahmenbedingungen ausbauen und betreiben dürfen, können sie diesen Bedürfnissen auchlängerfristig entsprechen.

700MIOInvestitionen pro Jahr

Die Schweizer Mobilfunkanbieter in-vestieren jedes Jahr rund 700 MillionenFranken in den Ausbau der Mobilfunk-netze mit modernsten Technologien.

Page 5: Mobilfunk in der Schweiz

Warum braucht es für die vierte Generation (LTE/4G) zusätzliche Antennen?Wo der Kapazitätsausbau von bestehenden Anlagendurch strenge Auflagen nicht möglich ist, müssen neueAnlagen gebaut werden. Und dies ist bei einer Mehrheitder in Betrieb stehenden Standorte der Fall. Zudembraucht es teilweise ganz neue Antennen, um die neuenTechnologien wie beispielsweise LTE anbieten zu können.

Warum ist der Mobilfunk in derSchweiz so teuer?

Die Grenzwerte in der Schweiz sind in besiedel-tem Gebiet rund zehn Mal strenger als beispiels-weise in Deutschland und Österreich. Das hat zur

Folge, dass mehr Anlagen gebaut werden müssen, umdiese Grenzwerte einhalten zu können. Der zusätzlich er-forderliche Ausbau von Mobilfunkanlagen führt zu mehrAntennen und zu höheren Kosten.

Der Netzausbau wird durch strenge Auflagen,aufwendige Bewilligungs- und Kontrollverfahrensowie durch zahlreiche Einsprache- und Rekurs-

möglichkeiten im Vergleich zum Ausland massiv ver-zögert und verteuert. Diese Mehrkosten spiegeln sichletztendlich auch in den Tarifen.

Die Schweizer Topografie erfordert eine erhöhteAnzahl von Sendeanlagen, um auch in Tälern undauf Bergen Mobilfunk zu ermöglichen.

Page 6: Mobilfunk in der Schweiz

Steigt die Strahlenbelastung beimehr Antennen?Nein. Bedeutend im Alltag sind die Immissionen desHandys. Diese sind umso tiefer, je besser die Verbindungzur Antenne ist. Mehr Antennen führen tendenziell zueiner besseren Signalübertragung und in der Folge zueiner geringeren Exposition des Handynutzers. Zudembenötigt das Mobiltelefon bei guter Abdeckung bedeu-tend weniger Akkuleistung. Die Gleichung «Mehr An-tennen gleich höhere Strahlenbelastung» stimmt so alsonicht.

Warum braucht es dauernd neue Antennen?An sich bräuchte es bedeutend weniger zusätzlicheStandorte, wenn die Grenzwerte für die Sendeanlagennicht derart streng wären. Die Verordnung über denSchutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) und ihrVollzug verunmöglichen bei einem Grossteil der in Be-trieb stehenden Mobilfunkantennen eine Erhöhung derLeistung, um die stets steigende Netzlast bewältigen zukönnen. Eine Folge des strengen Regelwerks ist daherauch, dass es im Verhältnis zum Ausland mehrere An-tennen für die Abdeckung eines Gebietes braucht.

max. 61 V/mDeutschland

max. 61 V/mÖsterreich

max. 61 V/m max. 6 V/m (OMEN)*Schweiz

In grossen Teilen der Schweiz gelten strenge Grenzwerte

Immissionsgrenzwerte in Volt pro Meter. Der Schwellenwert für eine thermische Erwärmung, einzig bislangnachgewiesene negative Effekt von nichtionisierender Strahlung, liegt bei einer Feldstärke von über 500 V/m.

Page 7: Mobilfunk in der Schweiz

Was ist ein Grenzwert?Zum Schutz von Menschen und Tieren wird die Leistungvon Mobilfunkanlagen durch Grenzwerte geregelt. Diemeisten Staaten folgen in ihren Grenzwertvorschriftenden Empfehlungen der WHO (max. 61 V/m, siehe Grafikunten). Diese Grenzwerte tragen bereits dem vorsorg-lichen Gesundheitsschutz vollauf Rechnung, da wissen-schaftlich klar nachgewiesene Auswirkungen elektro-magnetischer Felder (Erwärmung von Gewebe) erst beiStärken von über 500 V/m möglich sind.

Sind die Grenzwerte ausreichend?Ja. Dennoch hat die Schweiz die bereits hohe Marge in der NISV noch einmal um den Faktor 10 verschärft und zusätzlich mit strengen Ausführungsbestimmungen ver-sehen. Es ist eine Tatsache, dass kaum eine andere Tech-nologie oder andere Umweltfaktoren hierzulande derartstark reguliert sind.

* Orte mit empfindlicherNutzung (OMEN)OMEN sind Orte, an denensich Personen längere Zeitaufhalten. Dazu gehörenbeispielsweise Wohnräume,Arbeitsplätze, aber auchSchulen, Kindergärten undSpielplätze.

Page 8: Mobilfunk in der Schweiz

Warum können Mobilfunkantennennicht ausschliesslich in Industriezonenoder anderen wenig besiedeltenZonen aufgestellt werden? Mobilfunkantennen haben eine vergleichsweise geringeSendeleistung. Deswegen müssen sie dort stehen, woMenschen mobil telefonieren und mobil im Internet un-terwegs sind. Rund zwei Drittel der Telefongespräche undder mobilen Internetzugriffe werden zu Hause getätigt.Dieser Trend nimmt weiter zu. Das hat unter anderemdamit zu tun, dass immer mehr Privatpersonen gar keinenFestnetzanschluss mehr haben. Daher ist der Netzausbau insbesondere in Wohnzonen dringend.

Können Antennenstandorte von den Mobilfunkbetreibern gemein-sam genutzt werden? Ja. Zirka 30% aller Mobilfunkstandorte werden bereitsgemeinsam genutzt. In ländlichen Gebieten und ausser-halb von Bauzonen ist die gemeinsame Nutzung oftmalsdie Regel. Innerhalb von Bauzonen wird diese Zusammen-arbeit aber meist durch die strengen schweizerischenGrenzwerte verhindert.

Warum dauert der Bau einer Antenne in der Schweiz so lange?Zuerst muss ein geeigneter Standort auf einer öffentli-chen oder privaten Immobilie gefunden werden. Umdann eine Antenne zu realisieren, braucht es in derSchweiz in jedem Fall ein Baugesuch. Dafür müssen um-fangreiche Dokumente eingereicht werden. In der Regelgehen bei solchen Gesuchen zahlreiche Einsprachen ein,was das Verfahren bis zu drei Jahre verzögern kann. DerGang vor Gericht ist dabei keine Seltenheit. Dies führt zuVerzögerungen, die im Vergleich zu den schnelleren Ver-fahren im Ausland nicht mehr aufgeholt werden können.

Deutschland

Österreich

0,5–2 Jahre

1–2 Jahre

Schweiz 2–3 Jahre

Einsprachen verlängernVerfahren in der Schweiz

Page 9: Mobilfunk in der Schweiz

35,5MIOMinuten Sprachüber-

tragung pro Tag

Die Schweizer Bevölke-rung telefoniert täglichknapp 600‘000 Stundenüber die Mobilfunknetze.

Page 10: Mobilfunk in der Schweiz

Ist Mobilfunk schädlich?Die Forschung hat bislang keine gesundheitsschädigendenWirkungen nachgewiesen. Auch wenn wissenschaftlichnoch nicht alles restlos geklärt ist, sind nach Meinungder Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch desSchweizer Bundesamtes für Umwelt (BAFU) die Feld-stärken von Mobilfunkanlagen zu niedrig, um nach-teilige Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben.

Was ist nichtionisierende Strahlung?Anlagen wie Radar, Radio- und Fernsehstationen oderFunksender erzeugen elektromagnetische Felder. DieseFelder transportieren Musik, Bilder oder Telefonge-spräche. Grundsätzlich erzeugen alle Geräte und An-lagen, bei denen elektrischer Strom fliesst, auch elektro-magnetische Felder. Dies lässt sich aus physikalischenGründen nicht verhindern. Diese Felder werden auch als nichtionisierende Strahlung oder als Elektrosmog bezeichnet. Es gibt auch natürliche Quellen von nicht-ionisierender Strahlung: die Sonne, das Erdmagnetfeldoder Gewitter. Um die Bevölkerung vor nichtionisieren-der Strahlung von Anlagen zu schützen, hat der Bundes-rat bereits 1999 eine Verordnung über den Schutz vornichtionisierender Strahlung erlassen. Danach gelten inder Schweiz weltweit einmalig strenge Vorschriften undGrenzwerte für Mobilfunkanlagen.

Mobilfunkantenne und Handy gehörenzusammen. Je besser der Handyemp-fang, desto niedriger die Sendeleistungdes Mobiltelefons – also desto geringerdie Strahlung. Headsets oder Kopfhörerverringern die Immissionen zusätzlich.

Page 11: Mobilfunk in der Schweiz

16MIOGigabyte Datenvolumen

pro JahrDas jährlich übertragene Datenvolumen aufden Schweizer Mobilfunknetzen entsprichtrund 16‘000 Harddisks moderner Computer.

Page 12: Mobilfunk in der Schweiz

Über Forum MobilDie Informationsplattform Forum Mobil vermittelt Fakten rund um die Themen Netzausbau, Antennen-technologie und -standorte sowie Bewilligungsver-fahren.

Als Kompetenzzentrum richtet sich Forum Mobil mit diesem Angebot insbesondere an Gemeinden und Kantone sowie Medien und weitere interessierte Per-sonen. Die Arbeit von Forum Mobil wird unterstützt von der Schweizer Mobilfunkbranche.

Weitere Informationen unter: www.forummobil.ch

Forum MobilAlte Tiefenaustrasse 6

3050 Bernwww.forummobil.ch

[email protected]