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01 12 Mobilität in Metropolen ContiTech Luftfedern für intelligente Verkehrssysteme

Mobilität in Metropolen - Continental Industry · 2017. 5. 9. · Unternehmensergebnis unserer Geschichte erreicht. Wir halten jetzt wei-ter Kurs und prüfen, bei welchen Geschäftsbereichen

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Mobilität in Metropolen ContiTech Luftfedern für intelligente Verkehrssysteme

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Mit zukunftsweisender Schlauchtechnologie optimiert ContiTech künftig den Transport von Flüssigerdgas

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Mit dieser Einstellung haben wir für das Geschäftsjahr 2011 das beste

Unternehmensergebnis unserer Geschichte erreicht. Wir halten jetzt wei-

ter Kurs und prüfen, bei welchen Geschäftsbereichen in welchen Ländern

wir neue Märkte angehen, Produktionsstätten erweitern, bauen oder auch

hinzukaufen.

Seit dem letzten Jahr produzieren wir Antriebsriemen im chinesischen Ning-

hai. Am Standort Tianjin erweitern wir in diesem Jahr die Kapazitäten für die

Fördergurtherstellung. Vibration Control plant eine Erweiterung mit einem

Forschungs- und Entwicklungszentrum in Changshu. In Brasilien erweitern

wir derzeit unsere Produktion in Ponta Grossa und planen den Bau einer Fer-

tigungsstätte für unser Segment Oil & Marine. In Mexiko läuft der Aufbau

einer Mischerei. Die Transportbänder der Conveyer Belt Group sind in Indien

ebenfalls klar auf Wachstums- und Erweiterungskurs.

Liebe Leserinnen und Leser, in unserer aktuellen ContiTech initiativ widmen

wir uns einer Auswahl von Themen, die erneut die Vielfalt unserer Aktivitäten

rund um unsere Kautschuk- und Kunststoffkompetenz vor Augen führt.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Ihr

Heinz-Gerhard Wente

Leiter der Division ContiTech

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Industrie schaut mehr denn je auf die Märkte der sogenannten BRIC-

Staaten. Dabei geht es nicht zuletzt darum, das nötige Wachstum zu sichern.

Und die Welt ist in ständiger Bewegung, überall entstehen neue Trends und

neue Märkte. Ich bin sicher, dass der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit der

ContiTech darin liegt, weltweit schnell und flexibel die entstehenden Her-

ausforderungen anzunehmen. Darum sehen wir genau hin, wo neue Wachs-

tumsfelder zu entwickeln sind und wo wir einen nachhaltigen Beitrag leisten

können. Wenn wir beispielsweise die heute rund 20 Megacities mit mehr als

zehn Millionen Einwohnern nehmen, egal ob in Europa, Asien, Afrika oder

Südamerika, dann sehen wir: Schon in wenigen Jahren wird sich deren Zahl

verdoppelt haben! Daraus entsteht ein Potenzial, unsere Kompetenzen in der

Kautschuk- und Kunststofftechnologie für die Green Economy in den Metro-

polen nutzbringend einsetzen zu können. In dieser Ausgabe lesen Sie, was

wir in den Megacities dieser Welt zu Themen wie Lebensqualität und Mobilität

beitragen. Mobilität, die in naher Zukunft weitaus flexibler, individueller und

vor allem umweltfreundlicher und noch sicherer werden wird.

Dass wir frühzeitig auf die weltweiten Anforderungen eingehen können, liegt

vor allem auch an unseren Teams, die oft Seite an Seite mit unseren Kunden

sowohl länder- als auch disziplinübergreifend hochwertige Produkte ent-

wickeln oder laufend verbessern. Die Unternehmenskultur der Continental

und der ContiTech hilft uns dabei. Sie basiert auf unserer nachhaltigen

Netzwerkarbeit und unseren vier Werten: Dies sind erstens gegenseitiges

Vertrauen zueinander, zweitens der Wille durch Höchstleistungen und mit

Leidenschaft – aber immer fair – zu gewinnen, drittens die unternehmeri-

sche Freiheit zu gestalten und neue Ideen zu verfolgen, und viertens die

gegenseitige Verbundenheit. Das bedeutet: Wir stehen füreinander ein und

helfen uns gegenseitig.

Editor ial_ 3

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Mobilität: Das Megathema für Megacities

In Städten entscheidet sich die Zukunft. Schon heute

leben mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung in

urbanen Regionen. Dieser Trend wird anhalten und damit

steigt die Mobilitätsnachfrage der Einwohner. ContiTech

trägt in Metropolen zu einer sicheren und nachhaltigen

Beförderung der Menschen bei. ____________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 6

Megacities und Mobility

Im Gastbeitrag berichtet Professor Alexander Schmidt,

Institut für Stadtplanung und Städtebau an der Universität

Duisburg-Essen, von einem Projekt zur nachhaltigen und

klimaverträglichen Stadtentwicklung. __________________________________________________________________________________________________________ Seite 14

Facettenreiches Berufsleben

Anspruchsvoller Auslandseinsatz: Annika Paczkowski,

Leiterin der Personalentwicklung, arbeitete ein Jahr lang

im Dienste der ContiTech im indischen Sonepat. _________________________________________________________ Seite 24

Mensch ZukunftFlaggschiff der Förderschlauchtechnologie

Spezialschläuche sind das Kerngeschäft des international

tätigen ContiTech Segments Oil & Marine: flexible, korro-

sions- und temperaturbeständige Hochdruckschläuche für

die Förderung von Erdöl und Erdgas ebenso wie Bagger-

schläuche für extreme Einsatzfälle. ____________________________________________________________________________________________________________________ Seite 28

Standfest auf hoher See

Die Erzeugung von Strom aus Windenergie boomt und

es entstehen immer mehr Windparks auf offener See.

Windräder müssen dabei den rauen Bedingungen auf

See standhalten. Die salzwasserbeständigen und war-

tungsfreien Kolkschutzmatten von ContiTech sorgen

für einen kostengünstigen und sicheren Stand von Off-

shore-Windkraftanlagen. __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 38

In dieser Ausgabe

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Deutsche Innovationskraft für Drachen und Tiger

In Asien wächst der Bedarf an Waschmaschinen und

Trocknern. Das Team Asia der ContiTech Power Transmission

Group punktet mit Nähe zum Kunden, lokaler Produktion

und Entwicklung. Der permanente Austausch innerhalb des

Teams ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Veränderung

in dem dynamischen Markt. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 16

Schöner Druck für Lakritz & Co.

Mit neu entwickelten Druckformen setzt ContiTech Elastomer

Coatings Maßstäbe am Markt. Der Drucktuch hersteller ist

als erstes Unternehmen weltweit in der Lage, Flexodruck-

formen für flexible Verpackungen als Rollenware lösungs-

mittelfrei herzustellen. ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 20

Nachhaltig in Form

Als einziger Folienhersteller der Automobilindustrie simuliert der

ContiTech Geschäftsbereich Benecke-Kaliko bereits am Computer

die Herstellung von Armaturenträgern und Seitenverkleidungen

mit einer 3D-Software. Damit entlastet das Unternehmen die

Umwelt, und seine Kunden sparen Ressourcen und Zeit. __________________________________ Seite 40

Nachrichten aus der ContiTech Welt

Innovation von ContiTech – das neue Nebenaggregate-

Antriebssystem für den Volkswagen up! ________________________________________________________________________________________________ Seite 27

Weiteres Standbein in China __________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 27

Neues in Kürze

Weitere Nachrichten aus der ContiTech Welt. ________________________________________________________________________ Seite 41

Impressum _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 41

Technologie Et cetera

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Beliebte Sehenswürdigkeit der malaiischen Hauptstadt Kuala Lumpur – die Petronas Towers sind die höchsten Zwillingstürme der Welt

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Mobilität …

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Der Oriental Pearl TV Tower ist eine der bekanntesten Attraktionen und Orientierungspunkt der zehntgrößten Megacity der Welt Shanghai

… das Megathema für MegacitiesAllein bis zum Jahr 2020 entstehen 20 neue Metropolen mit jeweils mehr als zehn Millionen Einwohnern – eine Herausforderung für die Infrastruktur

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Der weltweite Trend zur Urbanisierung, zum rasanten Zuzug

der Menschen in die Städte, hält ungebrochen an. Zahlreiche

Megastädte mit vor wenigen Jahren noch unvorstellbar hohen

Einwohnerzahlen sind in den letzten Jahren entstanden und wachsen in

hohem Tempo weiter, tausende Menschen an einem Tag zieht es in die

Metropolen. Die sogenannten Megacities gelten als Kern der sozialen und

wirtschaftlichen Entwicklung, die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

gleichermaßen vor große Herausforderungen stellen. ContiTech arbeitet

an zukunftsweisenden Konzepten und leistet mit nachhaltigen Produkten

wichtige Beiträge zur Mobilität und somit zur Lebensqualität.

Megacites sind Treiber für Innovationen und Kreativität, die ContiTech für

technologische Lösungen bereithält. Die Metropolen sind Faszination und

Brennpunkt zugleich. Die Menschheit zieht es immer stärker in die großen

Städte, weil sie sich hier Chancen auf ein besseres Leben für sich und ihre

Familien und auf beruflichen Erfolg ausrechnen.

Auf allen Kontinenten, über alle sozialen Schichten hinweg, verlassen die

Menschen die ländlichen Gegenden und Dörfer auf der Suche nach siche-

rer Arbeit, guter Infrastruktur und abwechslungsreichen Freizeitangebo-

ten. So entstehen immer mehr und immer größere Städte. Die größten

und am schnellsten wachsenden unter den Städten sind Megacities mit

mindestens zehn Millionen Einwohnern. Bis 2015 geht man davon aus,

dass es bereits 26 davon geben wird und schon im Jahre 2020 sollen es

rund 42 sein!

„Eine wesentliche Aufgabe besteht für uns darin, für die vielen Millionen

von Menschen auf einem relativ engen Lebensraum einen stadtgerechten

Nahverkehr und damit ein wesentliches Stück Lebensqualität mitzuge-

stalten“, sagt Heinz-Gerhard Wente, Leiter der Division ContiTech, der mit

Wahrzeichen von São Paulo – die Schrägseilbrücke Octávio Frias de Oliveira ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der 18,9-Millionen-Einwohner-Stadt

seiner Führungsmannschaft solche Entwicklungen beobachtet und nach-

haltige Produktlösungen für klimaschützende Mobilität schafft.

Die Anforderungen an Politik und Wirtschaftsunternehmen sind gleicher-

maßen hoch: Entscheidend ist, dass Lebensstandard, hochwertige Ernäh-

rung, sauberes Wasser und gute Gesundheit, dass Wohnbedarf, Bildung und

vor allem Mobilität abgesichert werden. Dabei spielen auch die Versorgung

oder die Entsorgung von Müll eine wichtige Rolle.

Urbane Transportsysteme halten die Stadt am Laufen

Eine bedeutende Aufgabe ist es, den Menschen eine sichere und bequeme

Anreise an ihre Arbeitsplätze, zu Schule und Bildungsstätten oder in ihrer

Freizeit in Kulturstätten oder Erholungsgebiete zu ermöglichen. Die Ver-

kehrsströme fließen dabei sowohl in das Zentrum als auch in die Peripherie,

in die dort angesiedelten Industriebetriebe oder Freizeitparks. Individual-

verkehr wie das eigene Auto wird in solchen schnell wachsenden Ballungs-

räumen wohl nur noch eine eingeschränkte Bedeutung einnehmen.

Eine vorausschauende Stadtentwicklung muss aber dazu beitragen, dass

intelligente, urbane Transportsysteme entwickelt werden, wie sie beispiels-

weise durch ein perfektes Zusammenspiel von öffentlichen Verkehrsmit-

teln vom Bus über Metro und U-Bahn bis hin zu innerstädtischen Seilbah-

nen und Vorstadtzügen oder Cable Linern auf Flughafenarealen umgesetzt

werden können. Bereits heute laufen weltweit viele dieser Verkehrsmittel

mit Luftfedern von ContiTech Air Spring Systems. ContiTech forscht und

entwickelt hier mit und für ihre Partner immer bessere, fortschritt lichere

Produkte, die den Anforderungen an Leichtbau, Sicherheit, Komfort, Ener-

gieoptimierung und Umweltschonung in den Ballungsräumen gerecht wer-

den. In zahlreichen Megacities auf allen Erdteilen ist ContiTech längst mit

Unternehmen der entsprechenden Schlüsselindustrien partnerschaftlich

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verbunden und entwickelt für öffentliche Verkehrsmittel – etwa in Paris,

Shanghai oder São Paulo – neue Produkte.

Auch megaurbane Regionen wie zum Beispiel das Rhein-Ruhr-Gebiet wer-

den aufgrund der eng verflochtenen Mittel- und Großstädte mit insgesamt

rund zwölf Millionen Menschen als Metropolregion vergleichbar mit einer

Megacity betrachtet. Auf Bevölkerungskarten oder bei Google Maps ist die

enorme Siedlungsgeschichte gut zu erkennen. Auch hier sind Busse und

Bahnen Transportmittel der Wahl für die Zukunft, im Verbund mit ausge-

klügelten Infrastrukturplänen.

Vernetzte Mobilität dank Seilbahn

Ein Beispiel für vernetzte Mobilität, wie sie für die Metropolen von Vorteil

sein kann, findet sich in der südamerikanischen Stadt Caracas. Die Fave-

las, also die Armenviertel von „San Agustin del

Sur“ sind hier weit in das hügelige Vorland der

Stadt hineingewachsen. Öffentliche Wege oder

Verkehrssysteme existierten in diesem Viertel

nicht, die Bewohner hatten lange keinen Zugang

zu Straßen im herkömmlichen Sinn. Um den

Stadtteil zu erreichen, waren lange Fußmärsche

über enge, steile Treppen und durch unbefes-

tigte Wege unabdingbar. Die Stadtplaner fanden

schließlich eine Möglichkeit. Das Stadtviertel

wurde mit einer scheinbar ungewöhnlichen Lösung zugänglich gemacht:

einer Seilbahn. So hat sich die Lebensqualität der Menschen erheblich ver-

bessert: mit fünf Haltestellen in einem Halbkreis auf und über den Hügel.

An den Endhaltestellen liegen jeweils Metro-Stationen, an denen sich

belebte Verkehrsknotenpunkte gebildet haben. Gleichzeitig beherbergen

die Stationen wichtige soziale Einrichtungen wie Bildungseinrichtungen,

eine Bibliothek, Geschäfte für den täglichen Bedarf, Restaurants und eine

Sporthalle. Sie tragen so zum gesellschaftlichen Leben bei.

In dem innovativen Feld der Personenbeförderung arbeitet ContiTech eng

mit dem österreichischen Hersteller Doppelmayr zusammen, der sich

nachhaltig um den urbanen Transport mit Seilbahnen kümmert. „Wir ver-

tiefen mit Stadt- und Verkehrsplanern in aller Welt die Vorteile beim Einsatz

von Seilbahnen und stellen fest, dass sie mehr und mehr in Nahverkehrs-

konzepte integriert werden“, ist Doppelmayr-Entwicklungsleiter Peter Luger

über das Umdenken bei der Schaffung von kostengünstigen ergänzenden

Verkehrsmitteln erfreut.

Ein anderes Beispiel für den Einsatz im öffentlichen urbanen Nahver-

kehr sind Veranstaltungen für ein Millionenpublikum: so die BUGA in

Koblenz mit fünf Millionen Fahrgästen in nur

sechs Monaten – die mit den Luftfedern von

ContiTech Air Spring Systems ausgestattet

ist. Oder die anstehende Sommerolympiade in

London sowie die Winterspiele im russischen

Sochi 2014: Stadtseilbahnen leisten zunehmend

einen Beitrag zu fein abgestimmten, ökologisch

sinnvollen Verkehrssystemen und bewältigen

Besucheranstürme.

Gutes Klima in der Megacity

Im südafrikanischen Durban einigte sich die Weltpolitik 2011 auf einen

Minimalkonsens zum Klimaschutz. Für die Probleme in den Großstädten

und Megacities reicht das nicht aus. Hier arbeitet man bereits intensiv an

individuellen Lösungen zum Klimaschutz wie energieeffizienteren Gebäu-

den, einer emissionsfreien Mobilität oder neuen Müllkonzepten. >>

„Wir sind überzeugt, dass ,Green Economy‘ für die

Megastädte eine große Chance ist, für umwelt- und klima-

freundliches Leben zu sorgen.“ Heinz-Gerhard Wente,

Leiter der Division ContiTech

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12_ Mensch

Die Experten sind sich einig: Die Städte bedecken zwar nur ein Prozent der

Erdoberfläche, sie verbrauchen jedoch 75 Prozent der eingesetzten Energie.

Die ehrgeizigen Klimaziele der Stadtentwickler kommen also nicht von unge-

fähr. Untersuchungen zufolge stammen schon heute rund 80 Prozent des

CO2-Ausstoßes aus Städten. Diese Emissionen entstehen vor allem bei der

Warmwasseraufbereitung, beim Heizen oder Kühlen von Wohnräumen. Dazu

tragen der Luft- und Straßenverkehr, die Industrieproduktion, aber auch die

privaten Haushalte mit ihrem Energiebedarf bei.

In São Paulo zum Beispiel soll der öffentliche Nahverkehr bis zum Jahr 2017

klimaneutral laufen. Dafür wird die Stadt ihren Energiebedarf für den öffent-

lichen Nahverkehr nur noch aus regenerativen Energien decken und die Bah-

nen modernisieren. „Hierzu leisten auch wir unseren Beitrag“, sagt Hannes

Friederichsen, Geschäftsbereichsleiter von ContiTech Air Spring Systems:

„Die neuen U-Bahnen und Vorstadtzüge sollen mit unseren innovativen Fede-

rungssystemen ausgestattet werden.“.

Eine weitere große Rolle spielt die Gewinnung von Strom und Wärme aus

erneuerbaren Energien. Ob Windkraftanlagen, Solarthermie oder die Speiche-

rung von Warmwasser in Solartanks – ContiTech wartet mit Innovationen auf,

um auf diesen bedeutenden Feldern ihren Beitrag zu leisten.

„Wir haben sehr bewusst für unser Unternehmen den Leitgedanken des ,Engi-

neering Green Value‘ gewählt“, so Heinz-Gerhard Wente. „Wir arbeiten in allen

Bereichen nachhaltig und wir sind überzeugt, dass ,Green Economy‘ für die

Megastädte eine große Chance ist, für umwelt- und klimafreundliches Leben

zu sorgen.“

Gesunde Landwirtschaft mitten in der Megastadt

Ein wesentlicher Aspekt für das Leben in der Megacity sind Gesundheit und

Ernährung. Anders als es der heutigen Vorstellung entspricht, wird künftig

urbane Agrarwirtschaft ein wichtiges Thema sein. Angefangen bei der Obst-

und Gemüsezucht in Hochhäusern bis hin zu integrierten Feldern für Weizen

und Mais, für Kartoffeln und andere Grundnahrungsmittel, soll auch in Städ-

ten so umweltschonend wie möglich gesät, gemäht und geerntet werden.

ContiTech ist hier bereits in der sogenannten SCR Technologie mit Schläu-

chen für landwirtschaftliche Fahrzeuge und bei der Verarbeitung von Heu und

Stroh mit Fördergurten vertreten. Auch Lebensmittelschläuche von ContiTech

Fluid Technologies liefern einen wertvollen Beitrag für Millionen Menschen:

Die Getränkeindustrie setzt sie für sicheren und hygienischen Trinkgenuss ein.

Das tägliche Leben des Großstädters funktioniert mit Produkten

von ContiTech

Mit Innovationen wie hochbelastbaren Antriebsriemen für Aufzüge und Roll-

treppen in Wolkenkratzern, ökologischen Antriebsriemen im Haushalt für

Kaffee maschinen über Mixer bis hin zu Waschmaschinen und Trocknern

schafft ContiTech Lösungen, die für ein gutes Leben der Generationen von

heute und morgen sorgen sollen.

Damit nicht genug: Auch intelligente Förderbandtechnologie ist in Megacities

gefragt, egal ob sie den ankommenden Warenströmen in den Häfen, dem Tun-

nelbau zur Entlastung der überirdischen Verkehrsströme, der Zementindustrie

für den Bau von Hochhäusern oder einer sauberen Müllentsorgung dient.

Mit ihren vielen innovativen Produkten ist ContiTech in zahllosen Anwendungen

vertreten: Weltweit und in allen möglichen Lebens- und Arbeitsbereichen leis-

tet ContiTech so ihren Beitrag für eine gute Zukunft. Das Unternehmen denkt

bereits heute darüber nach, wie es mit den Entwicklern ihre Kautschuk- und

Kunststoffkompetenz für neue Herausforderungen an Megaregionen mitgestal-

ten kann. Wenn man bedenkt, dass heute schon an den drängenden Fragen für

Ballungsgebiete mit 120 Millionen Einwohnern in den nächsten vier Jahrzehn-

ten geplant wird, wie im Falle der Region Hongkong-Shenzhen-Guangzhou,

dann wird ContiTech noch viele nachhaltige Beiträge leisten können. <<

Megatrend Urbanisierung Die Statistiken der Vereinten Nationen belegen den Trend zu Mega-

cities: Während zu Beginn des 19. Jahrhunderts gerade einmal zehn

Prozent der Erdbevölkerung in Städten lebten, wohnen seit 2008

mehr als die Hälfte in urbanen Regionen. Bereits 2050, so die Aus-

sage der Vereinten Nationen, werden es 70 Prozent der Menschen

sein. Die Top-Ten-Liste der Megacities zeigt, dass die Erstplatzierten

heute sogar schon mehr als 15 Millionen und im Fall von Tokio sogar

mehr als 32 Millionen Einwohner zählen. Weitere Spitzenreiter sind

Seoul, Mexiko-Stadt oder New York. Größenordnungen also, für die

durchaus die Kategorie Gigacity gerechtfertigt wäre. Moskau wird

demnächst allein durch die geografische Erweiterung der Stadtgren-

zen zu den Top Ten gehören.

ContiTech auf der HANNOVER MESSEUnter dem Motto „greentelligence“ zeigt die HANNOVER MESSE vom

23. bis 27. April 2012 Innovationen, aktuelle Trends und Lösungen

aus der Welt der Industrie. Das Thema „Megacities & Mobility“ steht

im Mittelpunkt des ContiTech Messeauftritts. Auf rund 400 Quad-

ratmetern präsentiert das Technologieunternehmen Anwendungen

und innovative Mobilitätskonzepte für den städtischen Nahverkehr.

Besucher finden ContiTech in Halle 5, Stand A16.

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Top Ten der Megacities 2010Megacities oder schon Gigacities? Laut den Vereinten Nationen werden im Jahr 2050 70 Prozent

der Weltbevölkerung in Städten leben

Alle Angaben in Millionen Einwohnern

SeOul MexikO-Stadt

New YOrk

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Mba

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Jaka

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SãO PaulONeu-delhi

OSaka/kObe

ShaN

gh

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32,5

20,6 20,5

19,819,2

18,9

18,918,7

17,4

16,7

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14_ Mensch

Rasante Urbanisierung

Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert der

Stadt – im Jahr 2050 werden ca. 70 Prozent

der Weltbevölkerung in Städten leben, so lau-

tet die Prognose. Die laufende Wanderung

der Menschen aus den ländlichen Räumen

und die wirtschaftliche Anziehungskraft der

wachsenden Stadtregionen verursacht eine

rapide Urbanisierung gerade in den Schwellen-

ländern. Die gegenwärtigen Verstädterungs-

prozesse in China stellen ein anschauliches

Beispiel dar. Ökonomische Versprechungen,

attraktive Arbeitsplätze und individueller Wohl-

stand wirken magnetisch, Megacities wachsen

hier zu Gigacities: Heute leben 45 Prozent der

Chinesen in Städten, in 30 Jahren wird eine

Verstädterung von 75 Prozent erwartet. Für die

Stadtentwicklung im Reich der Mitte bedeutet es,

dass innerhalb von 30 Jahren Städte und Stadtteile

für 450 Millionen Menschen gebaut werden müs-

sen – rechnerisch wären das jährlich zwölf Städte

mit einer Millionen Einwohner ...

Stadtentwicklung im Klimawandel

Dieses rasante Stadtwachstum birgt hohe Gefah-

ren. Städte – insbesondere Megacities mit den gän-

gigen Strukturen und Lebensweisen – haben einen

besonders hohen Energieverbrauch. Ungefähr drei

Viertel der globalen Endenergie wird in urbanen

Räumen verbraucht – mit steigender Tendenz. Soll-

ten auch die neuen Städte nach alten Vorstellungen

gebaut werden, ist eine klimaverträgliche Entwick-

lung über viele Jahrzehnte blockiert. Jede Chance

muss daher genutzt werden, um das Stadtwachs-

tum in Schwellenländern auf eine klimaverträgliche

Stadtentwicklung umzupolen.

Modellprojekt Shanghai

Im Rahmen eines vom BMBF geförderten inter-

disziplinären Forschungsprojekts wurde in

Shanghai im Stadtbereich Hongqiao ein Low Car-

bon Business Quartier als Modellprojekt beglei-

tet. Dabei wurde ein interaktives Planungstool

sowie eine intelligente Monitoringsoftware ent-

wickelt und angewandt. Voraussetzung dafür war

eine Gesamtbetrachtung des „urbanen Systems“.

Das Zusammenwirken der Aspekte Stadtform,

Mobilität, Gebäude und erneuerbare Energien

musste deutlich gemacht werden, um vor Ort

Megacities und Mobility

Ein Gastbeitrag von Professor J. Alexander Schmidt, Universität Duisburg-Essen*

gegenüber dem lokalen Planungskomitee eine

klimaverträgliche Entwicklung anstoßen, umset-

zen und bereits während der Realisierungsphase

auch überwachen zu können.

Das Projekt ist prozessorientiert angelegt,

um im Rahmen der Entwicklung des Stadtteils

wirkungsvoll eine hohe Klimaverträglichkeit

erreichen zu können. Bestehende Methoden,

Werkzeuge und Verfahren stellten sich als

unbrauchbar für die spezifische Situation her-

aus. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass

eine wirksame Reduktion der CO2-Emissionen

nur in frühen Planungsphasen erreicht werden

kann, wurde ein LowCarbonIndex (LCI®) ent-

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Mensch_15

liche Stadtteil im Hinblick auf die vorher geplante

Energieeffizienz kontrolliert wird. In einem Server

werden dynamische Daten aus der Mobilität über

Sensoren, aus den Gebäuden über Smart Meter

verarbeitet und mit weiteren Daten aus Wetter,

Tages- und Jahreszeiten etc. verknüpft. Auf diese

Weise kann überwacht werden, ob die vorher

angestrebten Ziele der Energieeffizienz erreicht

werden oder ob durch eine restriktive Nachsteu-

erung im Verkehrs- oder Gebäude management

die Ziele erreicht werden können.

Übertragbarkeit

Diese Ansätze sind übertragbar auf neue, aber

auch bestehende Städte in anderen Kultur-

Die Metro Shanghai ist eines der am schnellsten wachsenden U-Bahn-Systeme der Welt und befördert täglich 5,5 Millionen Fahrgäste

wickelt. Mit Hilfe dieses planungsbegleitenden

Tools, das die Aspekte Mobilität, Stadtform,

Gebäude und erneuerbare Energien umfasst,

können Vorhaben von der Stadtentwicklung über

die Masterplanung bis hin zur Realisierungspla-

nung auf die Energieeffizienz überprüft werden.

Checklisten zeigen den erreichten Grad der Ener-

gieeffizienz. Für das Planungskommittee wurden

daraus Low Carbon Codes entwickelt, deren

Inhalte auch Eingang fanden in die Unterlagen

für die Investoren.

Für das Monitoring wurde ein dynamischer

Energy Efficiency Controller (EEC®) entwickelt,

mit dessen Hilfe der in der Umsetzung befind-

bereichen, um dort gleichermaßen Poten-

ziale für eine Erhöhung der Klimaverträg-

lichkeit zu nutzen und zugleich intelligente,

gesunde, soziale und schöne Städte zu

gestalten. <<

J. Alexander Schmidt

* Institut für Stadtplanung und Städtebau (Lead). Universität Duisburg-Essen et al. (2008 bis 2011) Shanghai – Integrierte Ansätze zu einer nach-haltigen und energieeffizienten Stadtentwicklung: Stadtform, Mobilität, Gebäude und erneuerbare Energien. www.megacity-energy.de

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16_Technolog ie

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Technolog ie_17

Deutsche Innovationskraft für Drachen und Tiger In Asien wächst der Bedarf an Waschmaschinen und Trocknern. Das Team Asia der ContiTech Power Transmission Group Industry punktet dort mit Nähe zum Kunden, lokaler Produktion und Entwicklung

Deutsche Ingenieurskunst hat in Asien einen hohen Stellenwert.

Nicht von ungefähr ist daher die Power Transmission Group von

ContiTech mit eigenen Vertriebsteams in China, Südkorea und

Indien aktiv. Mehr als drei Milliarden Menschen leben in der Region, die sich

von Surat in Westindien über mehr als 5.000 Kilometer bis nach Busan im

Tigerstaat Südkorea erstreckt. Alle diese Menschen wollen ein gutes und

angenehmes Leben führen. Der Bedarf an Waschmaschinen und Trocknern

wächst. Das Team Asia der ContiTech Power Transmission Group Industry

setzt darum auf Nähe zu den Kunden, auf lokale Entwicklung und Produktion.

Gerade in den boomenden Großstädten wird der

Platz immer knapper. Die Wohnungen sind in der

Mehrzahl kleiner als auf dem Land oder in euro-

päischen Metropolen. Insbesondere in Küchen

und Bädern, wo Kühlschrank und Waschmaschine

Platz finden müssen, fehlt es an Stellfläche. So

lebt in chinesischen Städten ein junges Paar oft

auf gerade einmal rund 40 Quadratmeter Wohnflä-

che, eine dreiköpfige Familie auf etwa 70 Quadratmetern. Waschmaschinen

sind deshalb oft nur 40 oder 50 Zentimeter breit – und doch Alleskönner.

Immerhin müssen sie die gleiche Menge Wäsche bewältigen, wie ihre breite-

ren „Geschwister“.

Gerade in neueren Mehrfamilienhäusern spielt Lärmschutz eine große

Rolle. Immer mehr Wohntürme schießen in den Megacities in den Himmel.

Im gleichen Maße nimmt die Lärmbelastung für die Bewohner zu. Glücklich

der Mieter oder Besitzer, dessen Nachbar in eine leise Maschine investiert

hat. Auch der Umwelt- und Klimaschutz sind hier ebenso wie in Moskau,

Kairo oder Saõ Paulo ein großes Thema. Überall in den Metropolen der Welt

nimmt der Wohlstand zu, die Ansprüche steigen und damit die Wünsche nach

Annehmlichkeiten.

ContiTech ist in Asien Entwicklungspartner und Hersteller von Antriebsriemen.

Die Power Transmission Group ist in diesen Märkten zu einem Key Player und

zu einem führenden Entwicklungspartner für Premiumhersteller geworden.

Die Produkte überzeugen durch Qualität und Innovation sowohl bei Haus-

haltsgeräten als auch in der Automobilbranche und vielen weiteren Industrie-

zweigen. Eric Woo leitet vom Werk im südkoreani-

schen Busan aus das 35-köpfige „Team Asia“ der

ContiTech Power Transmission Group Industry.

Etwa tausend Kilometer entfernt, auf der anderen

Seite des Ostchinesischen Meers, betreuen seine

Mitarbeiter von Shanghai und Ninghai aus den chi-

nesischen Markt. Auch im Jahr des Drachens erwar-

ten besonders sie ordentliche Wachstumsraten. In

der Heimat von Bollywood und bengalischem Tiger

liegt das Vertriebszentrum in Neu-Delhi. Hinzu kommen vier weitere indische

Niederlassungen, die Kunden in der jeweiligen Region betreuen. Unterstützt

wird das Team durch das eigentliche Kompetenzzentrum in Wigan, Großbritan-

nien. Der Branchen-Manager, Graham Buckley, ist dort seit Jahren als Experte

für die weiße Industrie weltweit tätig. Seinem Engagement ist es zu verdanken,

dass sich der Umsatz in diesem Bereich verdreifacht hat.

Doch so groß die Entfernungen und so vielfältig die Kulturen auch sind: „Unser

Erfolg in Asien basiert überall auf Teamarbeit und auf der Partnerschaft mit

unseren Kunden“, betont Jürgen Zwoll, bei ContiTech verantwortlich für

„Unser Erfolg basiert überall in Asien auf Teamarbeit

und der Partnerschaft mit den Kunden.“

Jürgen Zwoll, Vertriebsleiter Industrie ContiTech Power Transmission Group

>>

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18_Technolog ie

Das koreanische Unternehmen Wooyang B.T.C ist langjähriger, vertrauensvoller Handelspartner der

ContiTech Power Transmission Group in Korea. Im Februar dieses Jahres war Wooyang B.T.C zu

Besuch bei ContiTech in Hannover. Von links: Min Joo Kim, Eon Jung Kim, Duk Kyu Choi, Jürgen Zwoll,

Regina Arning, Christian Scholz, Jenny Möker

den weltweiten Vertrieb von industriellen Antriebsriemen. Mit dieser Philo-

sophie realisierte sein Team in den vergangenen Jahren regelmäßig Umsatz-

steigerungen im zweistelligen Bereich.

Entwickelt und produziert in Asien

Kunden wie Samsung in Südkorea oder weitere in Asien produzierende inter-

nationale Hersteller wie Bosch Siemens Hausgeräte oder General Electric

erwarten heutzutage, dass deren Partner ihre Zulieferprodukte lokal ferti-

gen. Deshalb produziert ContiTech beispielsweise im chinesischen Ninghai

Antriebsriemen, die begehrte Bauteile für „Weiße Ware“ sind: Waschmaschi-

nen und Wäschetrockner. Wegen ihres Beitrags zum ruhigen Laufverhalten

setzen dabei immer mehr Waschmaschinen-Hersteller auf Keilrippenriemen

von ContiTech, die lange halten und ohne Wartung auskommen. „Mit unseren

Ingenieuren in den Werken vor Ort lösen wir schwierige konstruktive Aufga-

ben und fertigen die Antriebsriemen entsprechend den individuellen Kunden-

anforderungen“, erläutert Eric Woo.

Allein in China wurden 2011 mehr als 100 Millionen moderne Haushalts-

geräte verkauft. Das erklärte Ziel der Regierung ist es, alte Geräte durch

neue effiziente und umweltschonendere Maschinen zu ersetzen. So

unterstützte der Staat in den vergangenen drei Jahren in neun Provinzen

den Kauf eines Neugeräts mit einem Rabatt von zehn Prozent. Auch in

Indien boomt der Markt: Mehr als 30 Prozent Wachstum sind dort seit

Jahren gang und gäbe. Die Orientierung an westlichen Standards und der

neue indische Lebensstil verändern zunehmend die Ausstattung der indi-

schen Küchen: Trockner und Waschmaschine finden sich in immer mehr

Haushalten.

Spätestens mit Einführung der Energieeffizienzklassen mit der bekannten

Bewertungsskala von A bis G spielt bei der „Weißen Ware“ der Energiever-

brauch eine entscheidende Rolle. So verbessern die Ingenieure von ContiTech

kontinuierlich das Laufverhalten der Antriebsriemen durch Verbesserungen

beim Material und an der Produktoberfläche. Damit festigt ContiTech auch

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Technolog ie_19

seine Reputation als nachhaltiges Unternehmen. Denn die in Asien pro-

duzierenden Hersteller haben ein starkes Interesse an energieeffizienten

Produkten und nachhaltig wirtschaftenden Lieferanten, wie es ContiTech

auch in Asien ist.

Vertrauen säen, Vertrauen ernten

Neben der Erstausrüstung in vielen Industriebereichen spielt das Handels-

geschäft eine große und wichtige Rolle. Im asiatischen Markt herrscht eine

große Dynamik. So ändern sich die Marktteilnehmer laufend und es tauchen

ständig neue Unternehmen mit neuen, lokalen Produkten auf. „Deshalb ist

es sehr wichtig, dass wir uns innerhalb des Teams permanent austauschen

und schnell auf Veränderungen reagieren“, erläutert Woo. Davon profitieren

auch die Kunden, zu denen ein sehr enges, partnerschaftliches Verhältnis

besteht. So besteht zu dem koreanischen Unternehmen Wooyang B.T.C.

seit vielen Jahren eine vertrauensvolle Partnerschaft. Wie belastbar solch

eine Beziehung sein kann, beschreibt Jürgen Zwoll an einem Beispiel: „Mit

einem Handelsunternehmen für automatische Türöffner baute das Vertrieb-

steam die Zusammenarbeit auf, erstellte Angebote und trat gemeinsam bei

den Endabnehmern auf.“ Als später ein ContiTech Wettbewerber mit die-

sem Kunden kooperieren wollte, lehnte dieser ab – und erwiderte so das

Vertrauen.

Seit mehr als 30 Jahren ist ContiTech inzwischen mit vielen Handelspartnern

erfolgreich in Asien unterwegs – und entwickelt und produziert an mittler-

weile drei Standorten. Engineered in Germany ist hier ein maßgeblicher Fak-

tor. „Als kompetenter, verlässlicher und qualitätsorientierter Partner haben

wir uns gegenüber vielen Wettbewerbern einen Vertrauensvorsprung erarbei-

tet. Mit unserem Engagement entsprechend dem Leitgedanken ‚Engineering

Green Value‘ werden wir unsere Marktposition weiter festigen und weiter

ausbauen“, ist sich Woo sicher. <<

Kontakt: Jürgen Zwoll, [email protected]

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Schöner Druck für Lakritz & Co.Als weltweit erstes Unternehmen bietet ContiTech Flexodruckformen für Verpackungen von Konsumgütern als Rollenware an

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22_Technolog ie

Sie sind kaum zu erkennen in ihrer Tüte – und doch weiß man mit einem

Blick auf die rote Verpackung, welcher Wohlgeschmack den Käu-

fer erwartet. Der Heißhunger auf die Süßware stellt sich dann ganz

schnell von alleine ein. Gelernt ist gelernt – ob beim eigenen Genuss, aus

der Werbung oder vom Product-Placement. Die Unternehmen arbeiten inten-

siv an ihren Markt- und Marketingstrategien. Denn sie verkaufen nicht nur

Produkte mit einer Topqualität und machen diese bekannt, sie wollen beim

Konsumenten auch Sympathie für ihre Marke wecken. Verpackungen spielen

dabei eine wichtige Rolle; wird doch die überwiegende Mehrheit der Kauf-

entscheidungen erst im Supermarkt getroffen. Allein deren ansprechende

Gestaltung verführt manch einen zum Griff ins Regal. Die richtige Material-

auswahl ist dabei wichtig für den Erfolg von Süßwaren, Spaghetti oder Scho-

kolade. Größere Bedeutung hat jedoch der Druck. Aufwändige typografische

Gestaltungen, viele verschiedene Farben und 3D-Effekte veredeln heute

vielfach die Verpackungen: Flexodruck. ContiTech Elastomer Coatings ist in

diesem wesentlichen Markt nun mit einer kompletten Linie von Druckformen

vertreten, die besonders effizient und umweltschonend arbeiten.

Diese neue Produktlinie der Laserline Flexodruckformen besteht aus vier

unterschiedlichen Druckformtypen, in die das jeweilige Motiv gelasert wird.

Damit können sowohl flexible Verpackungen aus Folie als auch der dazu-

gehörige Versandkarton bedruckt werden. Egal ob Papier oder Wellpappe. So

lassen sich die markentypischen Reize aus Bildern, Schrift und Farben harmo-

nisch verbinden und in bester Qualität auf alle Materialien aufbringen – schön

für das Auge des Konsumenten.

„Alle CONTI® Laserline Flexodruckformen sind dank der hohen Standzeiten

wegen des geringen Abriebs wesentlich haltbarer als viele vergleichbare Pro-

dukte“, betont Dr. Thomas Perković, Segmentleiter Drucktuch von ContiTech

Elastomer Coatings. Dabei haben die Entwickler die über 100 Jahre gewach-

sene Offset-Kompetenz des Unternehmens auf den Flexodruck übertragen:

so zum Beispiel die kompressible Schicht, die in einer besonderen Konstruk-

tion in den Druckformen untergebracht ist. So ergibt sich ein gleichmäßiges

Druckbild, bei dem die Farbe optimal übertragen und mit dem Laser hoch-

auflösend graviert wird. Zusätzlich kann auf den Einsatz von teuren Schaum-

klebebändern verzichtet werden. Alles Eigenschaften, die Drucker zu schät-

zen wissen und die die Umwelt entlasten.

Internationale Innovation: Rollenware

Dank des neuartigen, eigens entwickelten Verfahrens ist ContiTech Elasto-

mer Coatings nun als erstes Unternehmen weltweit in der Lage, Flexodruck-

formen für flexible Verpackungen als Rollenware industriell herzustellen.

Bis zu 30 Meter lang und mehr als zwei Meter breit sind die Rollen mit den

unterschiedlichen Materialstärken. Montiert wird die Rollenware dann stets

in der tatsächlich benötigten Länge – das heißt gegenüber bisherigen Pro-

dukten weniger Verschnitt und damit Kostenersparnis. So ist die hochauf-

lösende gelaserte Gravur noch schneller vollzogen. Besonderer Umweltvor-

teil: ContiTech ist das einzige Unternehmen, das das Produkt vollkommen

lösemittelfrei herstellt.

„Mit der CONTI® Laserline haben wir einen entscheidenden Vorteil im Markt –

und das nicht nur in Bezug auf Umweltschonung. Wir können individuelle Kun-

denwünsche bei Produktstärken und Auftragsgrößen erfüllen – und das bei

einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis“, betont Armin Senne, Business

Manager Flexodruck von ContiTech Elastomer Coatings. In vielen Details bieten

die Produkte der CONTI® Laserline darüber hinaus weitere Vorteile für Arbeits-

erleichterung und Kosteneinsparung für den Drucker und Druckformen her-

steller. Günther Weber, Geschäftsführer des Druckformenherstellers Flex-Punkt

aus Westfalen, ist begeistert von der ContiTech Innovation: „Wir haben die

Rollenware ausgiebig getestet. Durch den Einsatz der CONTI® Laserline-Produkte

erzielen wir eine stärkere Farbabgabe und eine höhere Beständigkeit gegenüber

aggressiven Farbserien. Die Produkte sind zudem unempfindlicher, was das

Handling im Arbeitsalltag deutlich erleichtert. Die Qualität ist einfach toll.“

ContiTech hat in den vergangenen Jahren deutlich ihr Engagement in der Druck-

industrie erhöht. „Wir sind sicher, dass unsere Kautschukprodukte im Druck-

prozess als nachhaltige und umweltschonende Produkte noch viel weiteres

Potenzial haben. Unsere bestehenden Kunden sind von den Ergebnissen jeden-

falls überzeugt“, unterstreicht Perković. Der Eintritt in diesen Markt mit verbun-

denen Partnern wie dem Reprohaus und Druckformhersteller Flex-Punkt sei für

die kommenden Jahre ein wichtiges Wachstumsfeld. <<

Kontakt: Armin Senne, [email protected]

Thomas Perkovic, [email protected]

ContiTech auf der DRUPA

Vom 3. bis 16. Mai 2012 stellt ContiTech auf der weltweit größten

internationalen Druck-Fachmesse DRUPA in Düsseldorf aus. Unter

anderem werden die neuen Flexodruckformen und Innovationen aus

dem Offset-Bereich in Halle 6 am Stand 6A 77 vorgestellt.

was ist Flexodruck?Flexodruck ist ein Hochdruckverfahren, bei dem die erhabenen

Stellen der elastomeren Druckform die Farbe auf die zu bedruckende

Fläche übertragen. Heutzutage werden diese Druckformen mit Lasern

hergestellt, wobei das hochenergetische Licht die nicht zum Druck-

bild gehörenden Stellen abträgt. Mit diesem Verfahren bedruckt man

die unterschiedlichen Verpackungsmaterialien wie Kunststoff, Papier,

Karton und Pappe.

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Günther Weber, Geschäftsführer Flex-Punkt Druckformen, und Armin Senne, Business Manager Flexodruck bei ContiTech Elastomer Coatings, sind von der Qualität der neuen

Flexodruckplatten aus Kautschuk begeistert

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Annika Paczkowski, Leiterin der Personal-entwicklung bei ContiTech, arbeitete als erste Frau im indischen Werk in Sonepat

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Mensch_ 25

Ihre Eindrücke vom Leben und Arbeiten in Indien sind noch taufrisch:

Fast ein Jahr war Annika Paczkowski im indischen ContiTech Werk Sone-

pat als Human Resources Consultant im Auslandseinsatz. Vor Kurzem

kehrte sie in die Zentrale nach Hannover zurück, wo sie heute die Personal-

entwicklung für ContiTech leitet.

Als „Expat“ in Indien: Das stellte in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung für

die 35-Jährige dar. „Ich war die erste Frau, die in unserem Werk in Sonepat

arbeitete“, erzählt sie. „Ich habe mich damals

sehr gefreut, als mir die Aufgabe angetragen

wurde. Diese Chance dazuzulernen, wollte ich

mir nicht entgehen lassen.“

Nicht zuletzt Kulturunterschiede und Sprach-

barrieren gestalteten die Tätigkeit äußerst

anspruchsvoll. Annika Paczkowski führte die

Standardabläufe für die Personalleitung ein

und vermittelte die Prozesse. Mit 98 „action

points“ auf der Liste und der ihr eigenen hohen

Disziplin und Struktur ging sie dabei vor. Mit

Sicherheit hilfreich war in dieser Zeit ihre so

besonders offene, positive Art und die Lebensfreude, die sie ausstrahlt.

Eine weitere wichtige Aufgabe war die Suche nach der Personalleitung

des Werkes, für die schließlich auch eine Frau eingestellt wurde. Annika

Paczkowski arbeitete sie ein. „Ich selbst habe bei meinem Eintritt in die

ContiTech vor acht Jahren in meinem damaligen Kollegen einen wunderbaren

Mentor gefunden. Was ich von ihm und meinen Vorgesetzten lernen durfte,

habe ich gerne weitergegeben“, erinnert sie sich.

Facettenreiches Berufsleben Annika Paczkowski ist mit vollem Herzen Personalentwicklerin –

und weltweit dafür unterwegs

Zum Wohl der Mitarbeiter

Insgesamt arbeiten rund 400 Mitarbeiter der ContiTech Power Transmission

Group im Werk Sonepat. Neben dem Monatslohn, das war für sie als Perso-

nalerin neu, hat das Unternehmen das Wohl seiner Mitarbeiter fest im Blick.

Jeder Produktionsmitarbeiter wird zusätzlich zu seinem Lohn mit beson-

ders begehrten Naturalien bedacht: einem Quantum Seife und einem Block

„Jaggery“, einem unraffinierten Zucker mit besonders vielen Mineralsalzen.

Jaggery gilt als gesundheitsfördernde indische Ayurveda-Medizin.

Auch Tradition und Werte des fernöstlichen

Landes weiß ContiTech zu würdigen, indem

sie ihren Mitarbeitern zur Wahrnehmung ihrer

religiösen Pflichten und Wünsche für wichtige

Feste und Festtage das Werksgelände zur

Verfügung stellt.

Horizont erweitern

Das Werk Sonepat liegt rund 50 Kilometer von

der Hauptstadt Neu-Delhi entfernt. Im Ver-

bund mit der umliegenden Region leben hier

rund 17 Millionen Menschen in einer der größ-

ten Metropolen weltweit. Annika Paczkowski fand hier eine schöne Wohnung

in einem Einfamilienhaus im Stadtteil „Greater Kailash“. Nur mit Fahrer, der

ihr für die Zeit ihres Aufenthalts zur Verfügung stand, ließ sich der Arbeitsweg

für sie als Fremde bewältigen: Der Straßenverkehr in Indien gleicht für einen

Europäer eher einem großen Durcheinander aus Lkws, Autos, Fahrrädern,

Rikschas, Mopeds und vielen Fußgängern. Und es ist nicht ungewöhnlich,

dass sich auch Kühe oder Arbeitselefanten in dem Wirrwarr gemütlich ihren

Weg bahnen.

„Hier beginnt für uns die Personalförderung. Wir nutzen sowohl die soziale wie auch die kulturelle Vielfalt und kümmern

uns um gut ausgebildete Mitarbeiter, die wir in ihrer

Entwicklung gezielt voranbringen.“Annika Paczkowski, Leiterin der Personalentwicklung ContiTech

>>

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26_ Mensch

Während ihrer Zeit in Indien bereiste Annika Paczkowski an Wochenenden das

Land, um es besser kennenzulernen: Das Taj Mahal in Agra, das historische

Jaipur, die Himalaya-Bergwelt in Jammu und Kaschmir, das bunte und laute

Kalkutta oder die Backwaters in Kerala standen auf der Liste der Ziele, die

sie am liebsten mit Familienmitgliedern, Freunden oder ihrem Lebenspartner

aus Deutschland besuchte. Den engen Kontakt nach Hause hielt sie durch

ein virtuelles Tagebuch, ihren Blog. Hier stellte die Hobbyfotografin all ihre

Erlebnisse und vor allem einen Teil ihrer vielen Fotos ein.

Indien war dabei nicht der erste berufliche Auslandsaufenthalt von Annika

Paczkowski, die ihre Urlaube gerne auf fremden Kontinenten verbringt.

Neben zahlreichen Aufenthalten in den USA erlebte sie auch China, was sie

dazu inspirierte, einen Sprachkurs in Chinesisch zu besuchen.

„Nach einem Jahr als Austauschschülerin in Michigan 1994 hatte ich 2001 die

Gelegenheit, im Rahmen meines Praktikums bei Continental an den Stand-

orten Charlotte in North Carolina und Auburn Hills in Michigan zu arbeiten“,

beschreibt sie die Anfänge ihres beruflichen Werdegangs. Es war der erste

Meilenstein, bevor die Wirtschaftswissenschaftlerin 2004 „endlich“ bei

ContiTech fest angestellt wurde. Auf ihrer ersten Station lernte sie die Pro-

duktionsstätte für Luftfedersysteme in Hannover kennen. Dort war die gebür-

tige Niedersächsin aus Neustadt am Rübenberge als Personalreferentin tätig.

Ein Allrounderjob, bei dem sie alles von der Pike auf lernte und bei dem sie

sich ein breites Wissen aneignen konnte. Es folgte 2008 die Personalarbeit

für Benecke-Kaliko und danach Antriebssysteme. Im November 2010 bestieg

sie schließlich das Flugzeug nach Indien. Jeder einzelne Meilenstein war für

sie wichtig, um neue Horizonte zu entdecken.

Als Leiterin der Personalentwicklung kümmert sich Annika Paczkowski heute

neben vielen Aufgaben um die Trainees und Nachwuchs-Führungskräfte der

ContiTech rund um den Globus. „Hier beginnt für uns die Personalförderung.

Wir nutzen sowohl die soziale wie auch die kulturelle Vielfalt und kümmern

uns um gut ausgebildete Mitarbeiter, die wir in ihrer Entwicklung gezielt vor-

anbringen“, umschreibt sie ihr Arbeitsfeld. Dabei lege sie Wert darauf, im

internen Arbeitsmarkt die Potenziale der Mitarbeiter zu entdecken und zu

fördern und dies über alle Gesellschaften und alle Märkte hinweg.

Besonders schätzt die Personalmanagerin an ContiTech das abwechslungs-

reiche Berufsleben mit vielen Chancen und unzähligen Facetten. Das passt

zu einem ihrer liebsten kreativen Hobbies: dem Erstellen von Mosaiken.

Motiviert haben sie dazu große Künstler wie Antonio Gaudi, Niki de Saint

Phalle oder Friedensreich Hundertwasser. Fasziniert ist Annika Paczkowski

dabei von den unendlich vielen Gestaltungsmöglichkeiten dieser Kunstform.

So kommt es wohl nicht von ungefähr, dass ihre Profession mit so vielen

verschiedenen Aufgaben und Menschen zu tun hat, in all ihren individuellen

Fähigkeiten und Möglichkeiten. <<

Kontakt: Annika Paczkowski, [email protected]

Hobbyfotografin Annika Paczkowski fing ihre Eindrücke aus Indien tausendfach mit ihrer Kamera ein

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Mit dem Werk in der Hafenstadt Tianjin, etwa 120 Kilometer südöstlich von Peking, hat die ContiTech

Conveyor Belt Group Ende letzten Jahres ein neues Standbein in China gewonnen. Seit der Übernahme

des chinesischen Fördergurtherstellers hat ContiTech den Standort der ehemaligen Tianjin Xinbinhai

Conveyor Belt Co., Ltd. weiter ausgebaut. Über 160 Mitarbeiter fertigen Fördergurte für den industriellen

Bereich wie die Metall- und Zementindustrie und den Bergbau.

„In den ersten Monaten konnten wir sehr schnell gute Organisationsstrukturen schaffen. Zunächst

haben wir uns auf Qualitätsorientierung, Arbeitssicherheitsmaßnahmen und Personalrekrutierung kon-

zentriert“, sagt Claus-Peter Spille, Segmentleiter Mining World der ContiTech Conveyor Belt Group.

Inzwischen steht ContiTech in Tianjin kurz vor der Inbetriebnahme einer neuen Gurtlinie für den Berg-

bau. Auch die Produktion für Spezialprodukte soll weiter ausgebaut werden. „Jetzt können wir den

chinesischen Markt mit Produkten für Kraftwerke, den Bergbau oder die Zementindustrie aus lokaler

Produktion versorgen“, betont Spille.

ContiTech ist in China bereits seit über 30 Jahren aktiv. An mittlerweile elf modernen Produktionsstätten

fertigen rund 2.200 Mitarbeiter Komponenten und Systeme für die Automobilindustrie, den Maschinen-

und Anlagenbau, den Bergbau und Druckindustrie sowie die Schienenverkehrsbranche.

Weiteres Standbein in China

ContiTech hat für den neuen Kleinwagen up! von Volkswagen ein wartungsarmes Antriebssystem für den

Nebenaggregate-Antrieb entwickelt. Das neuartige System besteht aus einem von ContiTech speziell für

Volkswagen entwickelten Elastic-Plus-Keilrippenriemen und einem Exzenterspanner mit einer Spannrolle,

die vom ContiTech Systempartner Schaeffler entwickelt wurde. Alle Komponenten sind auf die Motor-

lebensdauer ausgelegt, sodass die Spannung über den gesamten Nutzungszeitraum konstant bleibt.

„Unsere elastischen Keilrippenriemen bewähren sich in vielen Fahrzeugen von BMW, Daimler und

Volks wagen. Mit dieser Ausführung haben wir eine neue Leistungsklasse erreicht“, sagt Dr. Klaus Schütte,

Leiter Sales, Key Accounting und Application Engineering bei der ContiTech Power Transmission Group. Das

Unternehmen erwartet eine stark steigende Nachfrage nach elastischen Keilrippenriemen, weil sie herkömm-

liche Spannsysteme überflüssig machen und dadurch den Trend zum Leichtbau unterstützen.

Das Antriebssystem ist nicht die einzige ContiTech Entwicklung für den up!: Ein Zahnriemen treibt die

Nockenwelle an, Stoßdämpferlager sorgen für Fahrkomfort und Membranen regeln den Kraftstofffluss.

Das hautfreundliche und nach Öko-Tex®-Standard zertifizierte Oberflächenmaterial Acella® verbessert

außerdem den Sitzkomfort und das Innenraumklima im Kleinwagen.

Innovation von ContiTech – das neue Nebenaggregate- Antriebssystem für den Volkswagen up!

Et ce tera_ 27

Elastic Plus-Keilrippenriemen

Spannrolleneues Design

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ContiTech Oil & Marine produziert im ungarischen Szeged flexible und äußerst temperaturbeständige Hochdruck- und Baggerschläuche für extreme Einsatzfälle

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Flaggschiff ...

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Produktionsmitarbeiter Németi László, der ContiTech Rubber Industrial Ungarn, fertigt Hochdruckschläuche zur Rohstoffgewinnung von bis zu 60 Meter Länge

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... der Förderschlauch- technologie Hightech-Produkte des ContiTech Fluid Technology Segments Oil & Marine sorgen für eine sichere Gewinnung unserer Bodenschätze

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32_ Zukunf t

Was haben Personal Computer,

Mobiltelefon, moderne Medizinpro-

dukte, das eigene Auto mit Benzin-

oder Elektromotor und stets verfügbare Energie

und Wärme gemeinsam? Sie alle benötigen Roh-

stoffe, um produziert zu werden. Und sie sind

für die Menschheit unverzichtbar für einen guten

Lebensstandard. Die Industrie sorgt dafür, dass

die moderne Welt funktioniert. Zum Wohle der

Menschen auf allen Kontinenten werden darum

Erdöl, Erdgas und wertvolle Rohstoffe, angefan-

gen bei Zink über Edelmetalle, Seltene Erden bis

hin zum Eisenerz als Grundstoff für die Stahlverar-

beitung, geschürft, gesammelt und gefördert.

Dass die Bodenschätze dieser Erde gewonnen,

veredelt und verarbeitet werden und den Weg in

die Haushalte finden, erfordert enormes techno-

logisches Know-how von allen an der Förderung

beteiligten Partnern. So auch vom Segment Oil &

Marine, das für ContiTech Fluid Technology, das

Flaggschiff für Hightech-Schläuche, in der Förder-

industrie unterwegs ist.

Spezialschläuche sind das Kerngeschäft des welt-

weit operierenden ContiTech Segments: Flexible

und extrem temperaturbeständige Hochdruck-

schläuche für die Förderung von Erdöl und Erdgas

ebenso wie Baggerschläuche für extreme Einsatz-

fälle. Je hochwertiger und sicherer ein Hightech-

Schlauch zur Förderung von fossilen Energien zu

Lande und zu Wasser sein muss, je außergewöhn-

licher ein Projekt in den sieben Weltmeeren ist,

desto mehr können die Forscher und Entwickler

von ContiTech ihr Wissen und ihre Kompetenz ein-

setzen. Immer handelt es sich bei den Schläuchen

um Einzelanfertigungen aus einer speziellen Kom-

position von Elastomermaterialien, Stahl, Stahl-

seilen und Textilien sowie Armierungen.

Seit den 1950er-Jahren auf Weltniveau

Kein anderes Unternehmen dieser Industrie hat

in den vergangenen 60 Jahren so viele Rekorde in

neuen Technologien aufgestellt, wie Oil & Marine.

Und dafür immer wieder Patente auf die Neuent-

wicklungen angemeldet. Mit ihren Standorten im

ungarischen Szeged und im britischen Grimsby ist

das Segment weltweit das einzige, das für seine

Hightech-Schläuche das kostbare Zertifikat der

API erhalten hat. API steht für das renommierte

American Petroleum Institute in Washington, das

>>

die höchsten Kriterien an Sicherheit und Quali-

tät anlegt und die strengsten technischen Richt-

linien vorgibt. Weltweit richten sich international

tätige Unternehmen mit anspruchsvollen Projek-

ten bei ihrer Geschäftspartnerwahl danach – für

ContiTech ist es eine der besten Referenzen.

Segmentleiter Dr. Tamas Katona formuliert die ste-

tig steigenden Anforderungen an das technologisch

sensible Geschäftsfeld: „Unsere Produkte werden

ständig weiterentwickelt. Denn zunehmend

Eingespieltes Quartett

Technologieführer Oil & Marine ist im Laufe der vergangenen Jahrzehnte aus mehreren High-

tech-Unternehmen der Öl- und Marineindustrie entstanden. Als eingespieltes Quartett bieten

die Spezialisten-Einheiten des Segments ihren Kunden individuell entwickelte Schlauchproduk-

te und den zugehörigen Service aus einer kompetenten Hand:

Im ungarischen Werk Szeged steht seit den 1960er-Jahren die heute weltweit bekannte Marke

Taurus als Garant für Hochleistungsschläuche. Hier produziert das Unternehmen neben textilver-

stärkten Baggerschläuchen, Hochdruckschläuche, für die die modernste und weltweit einmalige

Stahlseilmaschine konstruiert wurde, die den Produkten die enorme Stabilität und Widerstands-

kraft verleiht. Wer das Werk Szeged einmal gesehen hat, kann sich ein Bild von den erforderlichen

Dimensionen bei der Herstellung von Schläuchen mit bis zu 60 Meter Länge machen.

Weiterhin zum Verbund gehört Dunlop Oil & Marine mit Sitz im britischen Grimsby und in Ashing-

ton. Dort verlassen seit den 1950er-Jahren immer wieder Innovationen die Produktionsstätte. Es

sind Superlative von Hightech-Entwicklungen, die die Öl- und Rohstoffförderindustrie sowie die

Energiewirtschaft nachhaltig unterstützen.

ContiTech Beattie ist im texanischen Houston beheimatet und ergänzt ebenso wie das ham-

burgische Unternehmen Eddelbüttel + Schneider das Komplettangebot. Mit ihren Entwicklungs-

ingenieuren und Vertriebsmitarbeitern pflegen sie Kontakte rund um den Globus.

500 Mitarbeiter sind für Oil & Marine weltweit tätig.

>>

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ContiTech Oil & Marine liefert Hochdruck-, Kühl- sowie Bohrschläuche für gigantische schwimmende Raffinerien mit eingebauten

Tanklagern, sogenannten Floating Production, Storage and Offloading Units (FPSO)

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wird in maritimen Gebieten nach den begehrten

Rohstoffen – neben Erdöl und Erdgas beispiels-

weise Gold, Silber, Kupfer, Zink und vielen mehr –

im Meeresboden gesucht, wo die Anforderungen

ungleich höher sind als zu Land. Wir halten dafür

das einzigartige Wissen und die Kompetenz in

unseren Händen“, begründet der gebürtige Ungar

die gute Zusammenarbeit mit Weltunternehmen.

Einige der herausragenden Einsatzgebiete für die

Produkte und die dafür erforderlichen Innovatio-

nen der Fachteams im Segment Oil & Marine lassen

sich an den folgenden drei Beispielen festmachen.

Unverzichtbar: Diamanten vom Meeresgrund

Unser „blauer Planet“ trägt seinen Beinamen zu

recht: Rund 70 Prozent seiner Oberfläche sind

von Wasser bedeckt. Eine immense Fläche von

360 Millionen Quadratkilometern, auf der man

am Meeresboden gezielt nach Diamanten suchen

kann. Diamanten werden für die feinmechanischen

Werkzeuge in der Uhren-, Optik- oder Dental-

industrie gebraucht, sie ermöglichen Innovationen

in der Halbleitertechnik und sie bleiben wohl das

kostbarste Schmuckstück. Die wertvollen Steine

liegen oft hunderte Meter tief, beispielsweise vor

der Küste von Namibia. Um sie vom Meeresboden

aufzunehmen und ans Tageslicht zu befördern,

bedarf es ausgeklügelter Technik.

Dafür bewegt sich am Grund ein Raupenfahrzeug,

das die obere Bodenschicht aufnimmt und das

so geförderte Material, mit Wasser vermischt,

mit 30 Bar durch den dafür eigens konstruierten

Hochdruckschlauch von Oil & Marine nach oben

auf das Diamantenschiff drückt. An Bord wird

dann das Sediment gesiebt und gefiltert, bis die

begehrten Diamanten zum Vorschein kommen.

„Unser Produkt ist hier ein besonderes Stück

Konzentriert bei der Arbeit: Marc Johnson von ContiTech Dunlop Oil & Marine. Im britischen Grimsby stellt das Unternehmen Hightech-Schläuche für die Öl- und Rohstoffförderindustrie her

„Mit ContiTech haben wir einen erfahrenen

Partner gefunden, der über das anspruchsvolle techno­

logische Know­how im Marinebereich verfügt.“

Hugo Heerema, Präsident von Bluewater

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Hightech im Förderverfahren“, erklärt Marcus

Prinz, Geschäftsführer bei Eddelbüttel + Schnei-

der innerhalb des ContiTech Segments Oil &

Marine. Im Innendurchmesser misst ein solcher

Spezialschlauch 65 Zentimeter, außen sogar über

eineinhalb Meter. Die dicken Wandungen des

Schlauchs sollen sowohl dem hohen Wasser- als

auch dem Innendruck standhalten. Sie sind so

berechnet, dass eine beachtlich dicke Verschleiß-

schicht zur Verfügung steht, denn im Laufe von

rund zwölf Monaten schleift das hochgepumpte

Sediment viel Material von der Innenwand ab, bis

ein neuer Schlauch montiert werden muss. Eine

regelmäßige Wartung aller Bauteile ist bei dieser

empfindlichen Arbeit unerlässlich, sodass z. B.

das Raupenfahrzeug im 10-tägigen Abstand mit

Greifern auf das Schiff gehievt wird.

Gemäß genauer Spezifikation des Entwick-

lungsteams von Eddelbüttel + Schneider wer-

den die Schlauch-Unikate im ungarischen Werk

in Szeged gefertigt. Die Werkshallen sind zwar

sehr lang, doch wenn man wie hier über hundert

Meter lange, flexible wie stabile Produkte fertigt,

werden irgendwann die Tore geöffnet, um den fer-

tiggestellten Teil auf das Gelände zu schieben. Es

geht eben um beachtliche Dimensionen in diesem

Geschäft.

Raffinerien und Tanklager als schwimmende

Hochhäuser

Im Teamwork betreut der ContiTech Oil & Marine

Verbund nach dem Prinzip des „Alles aus einer

kompetenten Hand“ seine Kunden bei dem Bau

oder Umbau sogenannter „Floating Production,

Storage and Offloading Unit“ (FPSO). Es handelt

sich dabei um gigantisch große schwimmende

Produktionsschiffe mit eingebauten Tanklagern,

die sich be häbig über die Ozeane bewegen. Hier

ist das Spezialistenteam unter anderem mit Hoch-

druck-, mit Kühl- sowie Ladeschläuchen und vie-

len weiteren Produkten im Full Service vertreten.

Die Multitalente FPSO nehmen von den Offshore-

Bohrinseln das auf hoher See geförderte Erdöl

oder Erdgas auf und verarbeiten es sofort in der

schiffseigenen Anlage an Deck. Außerdem sind

gleichzeitig riesige Tanklager als Zwischenstation

an Bord. Das für den Umwandlungsprozess benö-

tigte und möglichst kalte Kühlwasser wird wiede-

rum von ContiTech Schläuchen aus rund hundert

Meter Tiefe hochgepumpt.

Konzentriert bei der Arbeit: Marc Johnson von ContiTech Dunlop Oil & Marine. Im britischen Grimsby stellt das Unternehmen Hightech-Schläuche für die Öl- und Rohstoffförderindustrie her

>>

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„Vor Kurzem haben wir nun auch für die ‚Clov‘

in Südkorea einen Auftrag erhalten, die zur-

zeit umgebaut und ausgerüstet wird“, berichtet

Marcus Prinz vom jüngsten Erfolg. Eingesetzt

werden soll die Clov ab 2016 im gleichnamigen

Feld im Nordwesten Angolas, wo das Meer bis zu

1.750 Meter tief ist. Hier sind Unternehmen wie

BP, Shell, Halliburton oder Exxon mit der Explo-

ration beschäftigt. 200.000 Barrel Öl und weitere

rund fünf Millionen Kubikmeter Erdgas soll die

Clov jeden Tag verarbeiten. Ein Hochleistungs-

job – möglich mit der Technologie von ContiTech

Oil & Marine.

Innovation aus Kunststoff und Metall

Der Transport von Erdgas durch die Weltmeere

über Pipelines gilt als außerordentlich teures und

technisch anspruchsvolles Unterfangen. Nicht nur

das sichere Verlegen der Rohre am Meeresboden,

auch deren Wartung ist enorm kostenintensiv.

Darum wurde schon vor Jahrzehnten eine Alterna-

tive entwickelt: Spezialschiffe mit isolierten Gas-

tanks für den Transport der begehrten Energie an

die Bestimmungsorte sind ein wichtiges Zukunfts-

feld für die Industrie. Das Erdgas wird für die Lage-

rung auf bis zu minus 165 Grad heruntergekühlt

und so verflüssigt. Dieses „Liquefied Natural Gas“

(LNG) wird dabei so komprimiert, dass von einem

Kubikmeter des gasförmigen Energieträgers

gerade einmal 1,7 Liter transformiert werden. Am

Ankunftsort wird dann das Verfahren umgekehrt

und das Erdgas kann in seinem Ursprungszustand

in den Kreislauf gehen.

Größte Abnehmer für das LNG sind derzeit die

asiatischen Märkte. „Wir beobachten schon seit

Jahren, dass dort immer mehr Kohlekraftwerke

auf den Betrieb mit Erdgas umgerüstet werden“,

erläutert Dr. Kambiez Zandiyeh, General Manager

der ContiTech Oil & Marine Einheit Dunlop Oil &

Marine Ltd. im ostenglischen Grimsby. Erdgas-

Kraftwerke arbeiten kostengünstiger, effizienter

und vor allem klimaschonend. „An dieser Entwick-

lung möchten wir teilhaben“, unterstreicht Dr.

Zandiyeh. Fachleute gehen davon aus, dass allein

bis zum Jahr 2015 rund 370 Millionen Tonnen Flüs-

sigerdgas gehandelt werden. Das sind beachtliche

15 Prozent der aktuellen weltweiten Erdgasförder-

menge und das Fünffache des deutschen Gesamt-

verbrauchs 2010.

Den innovativen Beitrag von Dunlop Oil & Marine

zu diesem Geschäft erklärt Simon Bishop, der

zuständige Product Manager: „Unsere neu entwi-

ckelten LNG-Schläuche gehen bald in Betrieb und

werden ein verbessertes Bindeglied in der künfti-

gen Transportkette bilden.“ Die Weiterentwicklung

der bisher eingesetzten Schlauch-Technologie

folgte der Fragestellung: Wie kann man das her-

kömmliche Verfahren bei der Übergabe des LNG

vom Großschiff zu den kleineren Shuttletankern

für den Weitertransport optimieren? Bisher wurde

im sogenannten Side-by-Side-Transfer gearbei-

tet. Voraussetzungen: Erstens muss die See ruhig

sein, zweitens liegt der maximale Schlauchdurch-

messer bei nur acht Zoll, sodass der Ladevorgang

rund 24 Stunden in Anspruch nimmt.

Die Fachleute aus Grimsby fanden gemeinsam

mit ihrem Partner Bluewater Energy Services BV

aus den Niederlanden eine bessere Alternative.

Der Hersteller von Ladesystemen für Tankschiffe

brachte die Idee ein, die die beiden Unterneh-

men gemeinsam entwickelten. „Mit ContiTech

haben wir einen erfahrenen Partner gefunden, der

über das anspruchsvolle technologische Know-

how im Marinebereich verfügt“, begründete

Hugo Heerema, Präsident von Bluewater, den

Kooperationsvertrag.

Beim LNG-Transfer herrschen extrem niedrige

Temperaturen und dadurch ist es nicht möglich,

Kautschuk bei den LNG-Schläuchen einzusetzen.

So entstand am britischen Standort hinsichtlich

des Einsatzes von Hightech-Materialien eine Welt-

premiere für ContiTech Produkte. „Bei so niedri-

gen Temperaturen wie bei minus 165 Grad Celsius

sind wir auf eine Verbindung von Kunststoff und

Metall gekommen“, so Simon Bishop. „Wir haben

mehr als 70 Schichten verschiedenen Materials

verwendet und so eine hochfeste und zugleich

flexible Schlauchstruktur aus Verbundwerkstof-

fen entwickelt. Sie dienen dem Schutz der dazwi-

schenliegenden Schichten, die für die Abdichtung

und Isolierung der Schlauchleitung zuständig

sind“, erklärt der 32-jährige Ingenieur. Je ein spi-

ralförmiges Metallgerüst innen und außen sichert

die Stabilität der Struktur, die neben den extrem

niedrigen Temperaturen bis zu 20 Bar Druck aus-

halten muss.

Am zwölf Meter langen Prototyp haben sich die

Vorteile der Hightech-Schläuche bewiesen: ers-

tens der schnellere Durchsatz, weil der Durchmes-

ser auf 40 Zentimeter verdoppelt wurde; zweitens

das „Tandem-Loading“, durch das der Shuttle-Tan-

ker nicht mehr längseits zum Verarbeitungsschiff

liegen muss, sondern mit etwas Abstand dahinter

positioniert ist. Bluewater entwickelte dafür eine

spezielle Ladevorrichtung für den Schiffsbug, von

der die neuen Schläuche abgerollt und an die

schwimmende Verflüssigungsanlage angeschlos-

sen werden.

Selbst wenn es auf hoher See einmal stürmisch

zugeht und sich Wellen von bis zu fünfeinhalb

Metern auftürmen, ist das nun kein Problem

mehr. Die Arbeit kann fortgesetzt werden. Für die

Erdgasindustrie sind das gute Nachrichten, denn

Schlechtwetterbedingungen auf rauer See haben

schon so manchen Ladevorgang vereitelt. Damit

ist dank der neuen Technologie jetzt Schluss. <<

Kontakt: Marcus Prinz, [email protected]

Dr. Tamás Katona, [email protected]

Dr. Kambiez Zandiyeh , [email protected]

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Prüfender Blick von Simon Bishop, LNG-Product Manager bei ContiTech Dunlop Oil & Marine – neben extrem niedrigen Temperaturen

müssen die LNG-Schläuche bis zu 20 Bar Druck aushalten

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Standfest auf hoher SeeNeuentwicklung von ContiTech schützt dauerhaft die Fundamente von Offshore-Windkraftanlagen

Die warme Jahreszeit rückt näher. Viele

haben ihren diesjährigen Sommerurlaub

schon geplant. In Deutschland gehört

die Nordseeküste zu den beliebtesten Ferienzie-

len. Für die meisten Gäste führt dort der erste

Weg direkt zum Strand. Barfuß über den weichen

Sand, die Hose hochgerollt und ins kühle Wasser.

Während man so dasteht, den Blick auf den weiten

Horizont, ein paar Windkraftanlagen weit draußen

vor der Küste, umspielen Wellen die bloßen Füße.

Es kribbelt unter den Fersen, wenn das zurücklau-

fende Wasser den Sand fortspült. Zwischen zwei

Wellen sieht man, wie rings um einen herum ein

kleiner Graben entstanden ist. Kolkbildung nen-

nen Wissenschaftler diesen Effekt, der bei stärke-

rem Wellengang tiefe Gräben zieht und deutliche

Auswirkungen zeigt: Man verliert sozusagen den

Boden unter den Füßen. Mit diesem Effekt haben

vor allem auch Betreiber von Offshore-Windkraft-

anlagen auf offener See zu kämpfen.

Die Entwickler der ContiTech Conveyor Belt

Group haben sich dieses Themas angenommen

und warten mit einer Innovation auf, die bereits

zum Patent angemeldet ist: die Kolkschutzmatte

CONTI® SCOUR PROTECT. Ein Produkt, das den

besonders rauen Bedingungen auf See die Stirn

bietet und dafür sorgt, dass der Pfeiler der Wind-

kraftanlage dauerhaft und sicher im Meeresboden

verankert bleibt. Denn auch an den „Füßen“ dieser

Pfeiler sorgen die Meeresströmungen und Wellen-

bewegungen unermüdlich für Ausspülungen und

entziehen so der Anlage damit nach und nach

den Boden – ein hohes technisches Risiko, dem

man bislang nur mit aufwändigen und dabei doch

unvollkommenen Verfahren begegnete.

Das neue Kolkschutzsystem von ContiTech

schließt diese Sicherheitslücke: Dünne, aus

Naturkautschuk hergestellte Gummimatten wer-

den rund um den massiven Pfeiler auf dem Mee-

resboden befestigt. Diese passen sich dem Grund

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Zukunf t_ 39

durch die hohe Flexibilität des Kautschuks per-

fekt an. CONTI® SCOUR PROTECT hält dank sei-

ner Kombination aus Gewicht und Elastizität den

am Meeresboden wirkenden Kräften der Wellen

und Wirbel dauerhaft stand und verhindert somit

die Kolkbildung rings um die Anlage. Diese salz-

wasserbeständigen und zugleich wartungsfreien

Kolkschutzmatten sorgen damit für einen kos-

tengünstigen und sicheren Stand der Windkraft-

anlage. Für den Nordseetouristen ist das schnell

nachvollziehbar: Würde er sich in der Brandung

auf eine Gummimatte stellen, die so ausgeführt

ist wie CONTI® SCOUR PROTECT, wäre sein fester

Stand garantiert.

Offshore-Windkraftanlagen groß im Kommen

Die Gewinnung von Strom aus Windenergie

boomt und vor allem das offene Meer spielt hier

eine enorm große Rolle. Weltweit standen Ende

2010 Windenergieanlagen mit rund 200 Gigawatt

Gesamtleistung zur Verfügung. Damit ließen sich

alle rund 200 Millionen EU-Haushalte mit Strom

versorgen. Doch das eigentliche Windenergie-

Paradies ist eben das Meer. Der Boom von Off-

shore-Windparks hat deshalb längst begonnen

und ContiTech ist in dieser Schlüsselindustrie seit

Jahren kompetenter Partner. So liefert ContiTech

Vibration Control beispielsweise elastische Lage-

rungselemente aus Kautschuk, die für runden

Lauf sorgen und den kostenintensiven Wartungs-

aufwand reduzieren (wir berichteten in der CTi

2/2009).

„Die technischen Rahmenbedingungen, die

Umweltbedingungen und die Sicherheitsanfor-

derungen an Windkraftanlagen auf offener See

sind deutlich komplexer als bei Anlagen an Land“,

erklärt Michael Möschen, Entwicklungsingenieur

und Projektleiter bei der ContiTech Conveyor Belt

Group. Im rauen Offshore-Betrieb ist es unerläss-

lich, dass trotz Extremereignissen wie tagelan-

gen Stürmen mit heftigen Wellenbewegungen die

Anlage sicher und wartungsfrei läuft. Aufwändige

Gründungsstrukturen bei Wassertiefen von zehn

bis 60 Metern sind bereits ein erheblicher zusätz-

licher Kostenfaktor im Vergleich mit Windkraft-

anlagen an Land. „Zahlreiche wissenschaftliche

Versuche zeigen überdies, dass die bisher einge-

setzten Schutzmaßnahmen mit Steinen und Sand-

säcken die Pfeiler der Anlage nicht ausreichend

und vor allem nicht dauerhaft sichern können“,

erklärt Möschen weiter.

Exakt auf Position

Im Gegensatz zu anderen Verfahren lässt sich

CONTI® SCOUR PROTECT sehr genau positionie-

ren. Die Matten werden als Rollen mit bis zu vier

Meter Breite und einer Länge von bis zu mehre-

ren hundert Metern angeliefert, vor Ort abgerollt

und per Vulkanisation oder Verschraubung mitei-

nander verbunden. In die Mitte dieses Verbundes

wird eine Öffnung geschnitten, über dem bereits

in den Meeresboden gerammten Pfeiler positi-

oniert und gleitet dann an ihm auf den exakten

Platz am Grund hinunter. Das Material selbst ist

extrem widerstandsfähig, korrosionsfrei und

absolut beständig gegenüber Salzwasser. Somit

ist die Vorrichtung dauerhaft wartungsfrei. Auch

für den Schutz der Umwelt und des Meeres bietet

das Kolkschutzsystem von ContiTech Vorteile: Es

ist einfach mit einem einzigen Kranhub zurück-

zubauen und hinterlässt einen hindernisfreien

Meeresboden. Weiterer Vorteil: Das unter den

elastischen Platten verlegte Seekabel bleibt stets

optimal geschützt und erhöht so die Betriebssi-

cherheit der Anlage.

Fazit: eine weitere nachhaltige Erfindung zum

Leitgedanken Engineering Green Value, die die

ContiTech Ingenieure zur Marktreife gebracht

haben. Eine Erfindung, die selbst auf hoher See

für festen Stand sorgt und von Nordseetouristen

in der Brandung unbemerkt bleibt. <<

Kontakt: Michael Möschen,

[email protected]

Frank Dahmen, [email protected]

Damit alles rundläuft

Bei einer Windkraftanlage überträgt die Rotorwelle die Kraft von den Rotorblättern auf das

Getriebe. Dieses ist mit dem Generator verbunden, der die Windkraft in elektrische Energie

umwandelt. Der Rotor, das Getriebe und der Generator werden jedoch für gewöhnlich erst vor

Ort montiert: Die Feinjustierung ist dabei sehr schwierig, denn alle Komponenten im Antriebs-

strang müssen genau zueinander ausgerichtet werden. „Dafür haben wir ein Generatorenlager

entwickelt, das sowohl vertikal als auch horizontal verstellbar ist. Dadurch kann der Generator

bei der Montage unter Last genau ausgerichtet werden“, erklärt Oleksandr Kosov, verantwort-

lich für die Produktentwicklung im Segment Industrie bei ContiTech Vibration Control. Die

perfekte Lage des gesamten Antriebsstrangs ist so gewährleistet – die Windkraftanlage läuft

absolut rund und reibungslos.

Eine weitere ContiTech Entwicklung findet sich am Getriebe von Windkraftanlagen: Große

Kräfte wirken auf die Anlagen ein und erzeugen Schwingungen. Elastische Lagerungen von

ContiTech schwächen Geräusche und Vibrationen. Die Drehmomentstütze, die das Getriebe

lagert, ist mit elastischen Elementen, sogenannten Buchsen, versehen. Zwei Halbschalen

bilden eine zylindrische Buchse. ContiTech ist es gelungen, durch die Änderungen im Aufbau

der Buchsen und durch eine Optimierung der Gummikontur die Lebensdauer der Elemente zu

verfünffachen. „In jedem Fall bedeutet es für den Betreiber der Anlage eine deutliche Kosten-

ersparnis“, betont Sales Manager Vincent Sambo von ContiTech Vibration Control.

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Nachhaltig in FormAls einziger Folienhersteller der Automobilindustrie kann ContiTech bereits am Computer die Herstellung von Oberflächen für Instrumententafeln simulieren – und erspart damit seinen Kunden Ressourcen und Zeit.

40_Technolog ie

Man kennt das: Wer in ein nagelneues Auto einsteigt, nimmt

als Erstes die hochwertige Ausstattung des Innenraums wahr.

Design und Farbgebung von Armaturen, Sitzen und Türverklei-

dungen werden zuerst in Augenschein genommen – und mit dem „Alten“

verglichen. Dann erst startet man das Auto zur Jungfernfahrt. Der erste

Eindruck zählt, so sagt eine alte Weisheit. Dementsprechend ernst nehmen

die Hersteller die Ansprüche ihrer Kunden und somit die Gestaltung des

Innenraums ihrer Fahrzeuge: Vollendetes Design und angenehme Haptik

spielen eine wichtige Rolle für die Kaufentscheidung. Darum ist die Dar-

stellung der oft komplexen Formen und Dekoroberflächen, beispielsweise

der Instrumententafel, besonders wichtig. Für diese und ähnliche Bauteile

hat der ContiTech Geschäftsbereich Benecke-Kaliko eine spezielle Simula-

tionssoftware entwickelt: Mittels 3D-Darstellung hilft sie, in hohem Maße

Zeit und Geld bei der Entwicklung einzusparen – und dabei gleichzeitig die

Umwelt zu entlasten.

Die Software simuliert dabei jeweils die Herstellung eines gesamten Bau-

teils wie zum Beispiel des Armaturenträgers. Dieser wird aus millimeterdün-

nen Folien im sogenannten Tiefziehverfahren hergestellt: Die Folien werden

dafür in Schichten erwärmt, vorgeblasen und dann per Vakuum über eine

entsprechende Form, die Matrize, gezogen. Das Prinzip ist das gleiche wie

bei einem Gefrierbeutel, in den man Gemüse füllt und dann mit einem Vaku-

umgerät die Luft herauszieht. Die Folie schmiegt sich passgenau an jedes

Erbsenkorn und an jede Möhre an, deren Form von außen wunderbar zu

erkennen ist.

Dank dieses Tiefziehverfahrens sind die Dekoroberflächen der Instrumen-

tentafel nur wenige Millimeter stark, leicht und dabei trotzdem stabil. Ihr

geringes Gewicht unterstützt die Automobilhersteller bei ihren Bestre-

bungen, die Fahrzeuge immer leichter und damit umweltfreundlicher zu

gestalten.

Erfahrung und Expertise bei Folien

Bei der Simulations-Software von Benecke-Kaliko sind alle Folienmateria-

lien mit ihren Spezifikationen und Eigenschaften hinterlegt. Dabei kam den

Benecke-Kaliko Entwicklern die jahrzehntelange Erfahrung und ausgewie-

sene Expertise bei Herstellung und Verarbeitung von Folien für das Fahrzeug-

Interieur zugute. Der Kunde stellt die Computer-aided-Design-Daten des

fertigen Armaturenträgers zur Verfügung und die Benecke-Kaliko Ingenieure

sorgen dann computergestützt für das passgenaue Ergebnis: unter anderem

eine Vielzahl von Messdaten über Materialstärken an verschiedenen Stellen

sowie ein Video der Verformung der Folie. „Die jeweilige Simulation ist zwar

in sich ziemlich aufwändig“, erläutert Martin Obst, Ingenieur in der zentralen

Verfahrensentwicklung, „sie erspart unserem Kunden aber jede Menge Ent-

wicklungszeit und damit -kosten.“ Als einziger Folienhersteller weltweit bietet

Benecke-Kaliko seinen Kunden derzeit diesen nachhaltigen Service an.

Ressourcen schonen und Zeit sparen

Viele Folientypen aus unterschiedlichen Materialien, mit verschiedenen

Eigenschaften haben die Ingenieure bei Benecke-Kaliko genauestens analy-

siert und anschließend in die Software implementiert. „Dadurch können wir

den Kunden bereits in der Designphase für ein neues Bauteil unter stützen

und ihm schnell ein Feedback geben, ob sich der gewünschte Entwurf rea-

lisieren lässt, ob Dünnstellen auftreten können oder wo Geometrien geän-

dert werden sollten“, erläutert Obst. Automobilzulieferer und -hersteller

wissen diesen Service schon jetzt zu schätzen. So unterstützen die Inge-

nieure bei Benecke-Kaliko ihre Kunden bereits bei der Entwicklung neuer

Komponenten und zeigen ihnen Optimierungspotenziale auf, beispielsweise

bei der Gestaltung von innenliegenden Ecken oder Radien an den Kanten –

bis in das kleinste Detail: perfekte Form durch virtuelle Welten also für

einen Innenraum zum Wohlfühlen. <<

Kontakt: [email protected]

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Impressum

Herausgeber:

ContiTech AG,

Vahrenwalder Str. 9,

30165 Hannover

[email protected]

www.ContiTech.de

www.ContiTech-online.com

Verantwortlich für den Herausgeber:

Anja Graf,

Vice President Communications

ContiTech AG

Chefredaktion:

Jens Fechner,

Director Market Communications

ContiTech AG

Redaktionsteam:

Peter Abbes

Meral Adenli

Sibylle Engel

Elvira Kluth

Dirk Kroll

Kerstin Porsiel-Voges

Julia Schmitz

Konzept und Koordination:

ContiTech AG und

comm:up Kommunikation & Management

GmbH, Düsseldorf

Gestaltung und Produktion:

bubedamekönig designbüro GbR, Köln

Fotos:

ContiTech AG, Paulo Fridman, Elisabeth

Hagopian, Michael Neuhaus,

Oliver Nimz, Tom Peschel, Mick Ryan

Druck:

Benatzky Druck & Medien,

Hannover

Benecke-Kaliko hat die leichte und umweltfreundliche PVC-Schaumfolie Yorn® Light für Fahrzeuginnen-

räume weiterentwickelt. Das Produkt ist jetzt noch leichter und kann überall dort verwendet werden,

wo derzeit die PVC-Schaumfolie von Benecke-Kaliko zum Einsatz kommt, beispielsweise an der Türver-

kleidung oder der Mittelkonsole von Autos. Mit Yorn® Light hilft Benecke-Kaliko Herstellern, das Fahrzeug-

gewicht zu verringern, dadurch den Kraftstoffverbrauch zu senken und im Ergebnis die immer strengeren

Emissionsvorgaben einzuhalten.

Bei der Türverkleidung des 5er-BMW ließen sich durch den Einsatz des neuen Materials gegenüber der

bisher eingesetzten zweifarbigen PVC-Schaumfolie rund 1,5 Kilogramm einsparen. Benecke-Kaliko ist der

einzige Anbieter, der auch die leichte Folie zweifarbig anbietet. Zudem fühlt sich Yorn® Light noch weicher

an. Die ContiTech Verfahrensentwicklung hat außerdem sichergestellt, dass das Material künftig in den

Fertigungsstätten in China und Mexiko in derselben Qualität wie in Hannover hergestellt werden kann.

Yorn® Light macht Autos leichter

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