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Dr. Bernd R. Fischer
Geschäftsführer
IDS GmbH –
Analysis and Reporting Services
Moderne Ansätze zur Attributionsanalyse
SUPRA –
Performance, Risiko & Attribution,
Frankfurt am Main
23. November 2011
© IDS GmbH – Analysis and Reporting Services
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Agenda
1.
Grundformen der Attributionsanalyse2.
Transaktionsbasierte vs. bestandsbasierte Attributionsanalyse
3.
Faktorbasierte Ansätze4.
Bewertungsfragen
5.
Konvergenz der Ansätze am Beispiel der Fixed-Income-Attributionsanalyse
© IDS GmbH – Analysis and Reporting Services
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1.
Grundformen der Beitragsanalyse
Zielsetzung: Aufschlüsselung der aktiven Rendite (Performance)
(gemäß
den Determinaten des Investmentprozesses)
-
Dieses Ziel ist in der Praxis oftmals nur schwer zu erreichen, insbesondere im Rentenbereich.
-
Oftmals ist dies auch nur bedingt sinnvoll, etwa dann, wenn der
Investment-
prozess nicht hinreichend eindeutig definiert werden kann. (Investment-
prozesse verwenden bspw. häufig nur einen kleinen Teil der Faktoren eines Faktorenmodells.)
-
Auch wenn der Investmentprozess nicht exakt abgebildet wird, kann die Beitragsanalyse für den institutionellen Investor sinnvoll sein –
etwa zum
Zweck der Risikoüberwachung.
© IDS GmbH – Analysis and Reporting Services
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Grundformen der Beitragsanalyse (Quelle: Fischer/Raber 11)
Brinson (Aktien) Renten Faktorbasierte Ansätze
Brinson, Hood, BeebowerBrinson, Fachler
OAS-AnsatzDurationsbasierte AnsätzeVerallgem. Brinson-Ansatz
Währungseffekte - Ankrim, Hensel- Singer, Karnosky
Gemischte Portfolios - Brinson mit zusätzlicherAllokationsebene
Risikoadjustierte Analyse - Übertragung von Brinsonmit dem Jensen-Alpha
Fundamentale Modelle
Makroökonomische Modelle
Statistische Modelle
APT-basierte Ansätze
Bestandsbasiert vs. transaktionsbasiert
Arithmetischer vs. geometrischer Ansatz
Brinson (Aktien) Renten Faktorbasierte Ansätze
Brinson, Hood, BeebowerBrinson, Fachler
OAS-AnsatzDurationsbasierte AnsätzeVerallgem. Brinson-Ansatz
Währungseffekte - Ankrim, Hensel- Singer, Karnosky
Gemischte Portfolios - Brinson mit zusätzlicherAllokationsebene
Risikoadjustierte Analyse - Übertragung von Brinsonmit dem Jensen-Alpha
Fundamentale Modelle
Makroökonomische Modelle
Statistische Modelle
APT-basierte Ansätze
Bestandsbasiert vs. transaktionsbasiert
Arithmetischer vs. geometrischer Ansatz
-
Von der Erörterung der Behandlung von Derivaten, der Verknüpfungs-
methodik über mehrere Perioden etc. soll hier abgesehen werden.
-
Ebenso werden Ansätze, die auf einer Aufschlüsselung des internen
Zinssatzes basieren, hier nicht berücksichtigt.
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-
Moderne Systeme sind viel besser in der Lage, die zunehmend komplexeren
Investmentprozesse abzubilden.
-
Generelle Problematik: Häufige Änderung der Investmentperspektive in
Abhängigkeit von den Marktgegebenheiten (Bsp. PIIGS).
- Beispiel: PEARL (ORTEC)
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Sample IDP FUND
EQ FI CA
Europe USA Far East
Utilities
…
Health Care
Energy
Stocks
Stocks
Stocks
Stocks
EUR
USD
CA EQ FI
CreditGovt.
Europe USD
Fund
EM Debt
Non EMU
EMU
Fund
Small Cap
Large Cap
Fund Passive
Fund Active
Japan
Stocks
Hong Kong
Stocks
Singa- pore
Stocks
Strategic asset allocation
Tactical asset allocation
Region →
allocation
Sector →
allocation +StockPicking
↑
Style allocation + Stock Picking (SC)
Country →
allocation +StockPicking
Region →
allocation
↑
Operational decisions
Duration decision ← + →Stock Picking
Credit decision ← + Stock Picking
Subregion allocation↓
0-3
3-5
…
>10
Bonds
0-3
3-5
…
>10
Bonds
Bonds
Bonds
Bonds
Bonds
Bonds
Bonds
AAA
AA
A
BAA
Bonds
Bonds
Bonds
Bonds
Quelle: Ortec
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Sample IDP
Benchmark Structure
MSCI EuropeUtilities4.25%
MSCI EuropeCons. Discr.
10.6%
MSCI EuropeTelecom10.21%
MSCI EuropeCons. Staples
8.72%
MSCI EuropeMaterials
4.79%
MSCI EuropeEnergy10.1%
MSCI EuropeIT
6.74%
MSCI EuropeFinancials
26.12%
MSCI EuropeIndustrials
6.84%
MSCI EuropeHealth Care
11.63%
MSCIEurope
50%
MSCI USALarge Cap
50%
MSCI USASmall Cap
50%
CompositeNorth America
40%
MSCI Japan35%
MSCI HongKong35%
MSCI Singapore30%
CompositeFar East
10%
Composite EQ40%
ML EU Govt 0-328.30%
ML EU Govt 3-520.66%
ML EU Govt 5-713.31%
ML EU Govt 7-1022.29%
ML EU Govt >1015.43%
Composite EMUMerrill Lynch Govt.
75%
SSB Non-EMUGovernment
25%
CompositeEurope
60%
SSB US Govt. 0-324.11%
SSB US Govt. 3-518.32%
SSB US Govt. 5-714.36%
SSB US Govt. 7-1013.16%
SSB US Govt. >1030.05%
Composite USGovernment
80%
Barclays US AAA20.86%
Barclays US AA30.57%
Barclays US A8.5%
Barclays US BAA40.08%
Composite USCredits
20%
CompositeUS Dollar
30%
Emerging MarketsJPM EMBI
10%
Composite FI50%
Benchmark CAMerrill Lynch Euribid
10%
BenchmarkALL
Quelle: Ortec
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2.
Transaktionsbasierte vs. bestandsbasierte Systeme:
-
Da TB Systeme sämtliche Transaktionen (mit den jeweils erzielten Kursen) berücksichtigen, können diese Systeme die offizielle Anteilpreisrendite nachbilden.
- Aufwendige Schnittstelle
- Oftmals zeitliche Verzögerung bei der Erstellung der Analysen
-
Häufig eingeschränkte Segmentierbarkeit des Portfolios/der Benchmark
Bestandsbasierte Systeme
Hier gelten annähernd die gegenteiligen Aussagen.
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Faustregeln
-
TB Systeme werden vornehmlich im Rahmen des Kundenreportings verwendet.
- BB Systeme werden zum Controlling im Portfoliomanagement eingesetzt.
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3.
Faktorbasierte Ansätze vs. Ansätze nach Brinson et al.
Brinson-Ansatz*: Misst die Effekte aus der unterschiedlichen Gewichtung
von BM-Sektoren (Allokation) und der unterschiedlichen Gewichtung der Titel innerhalb eines BM-Sektors.
Faktorbasierter
Resultiert aus der Übertragung der APT in die Praxis.
Ansatz: Gemäß
der APT werden Überschussrenditen einzelner
Wertpapiere als lineare Kombination von gewichteten Faktorrenditen und einer Residualrendite dargestellt.
Allokationsbeitrag ≈
Anteil der Faktorrenditen
Selektionsbeitrag ≈
Residualrendite
*Kann als Faktormodell interpretiert werden (vgl. Davis/Menchero
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-
Typische Faktoren bei Aktien: Größe, Gewinn/Kurs, Buchwert/Kurs,
Volatilität, Momentum (etwa beim
“Global 6-Region Equity”-Modell im
Wilshire Atlas)
-
Typische Faktoren bei Renten: Key Rates, charakteristische Bewegungen
der Zinsstrukturkurve
-
FB Ansätze kommen primär bei Rentenportfolios zur Anwendung
-
Gerade in diesem Bereich haben TB Systeme in der letzten Dekade
Boden gutgemacht. So wurden bei vielen TB Systemen Methoden für
Rentenportfolios implementiert, die sich an FB Ansätzen orientieren.
-
In der Praxis ist es problematisch, wenn nicht genügend oder die
falschen Faktoren herangezogen wurden. Dies würde sich etwa in überdurchschnittlich hohen Restbeiträgen widerspiegeln.
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4.
Bewertungsfragen
-
Verwendung einheitlicher Kursquellen (und einheitlicher Zeitpunkte) für Portfoltios und BM ist von zentraler Bedeutung, ansonsten werden die Analyseeffekte von den Effekten der Kursdifferenzen überdeckt.
zwei Alternativen
Portfolio wird mit Benchmark-
kursen bewertet
Benchmark wird mit Portfoliokursen bewertet
Portfoliorendite entspricht nicht der offiziellen Rendite
Benchmarkrendite entspricht nicht der offiziellen BM-Rendite
-
Die optimale Lösung, bei der die Portfoliobestände bei der KAG bzw.
Depotbank zur Anteilwertermittlung bereits mit BM-Kursen bewertet werden, ist in der Praxis oftmals nicht realisierbar.
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Auswahlprozess aus der Perspektive eines institutionellen Investors (Quelle: Fischer/Raber 11)
Identifikation der Determinanten
des Investmentprozesses
Bestimmung der Zielgruppen (Portfoliomanager, Management,
Kunden, …)
Bestimmung der erforderlichen Berichte
Faktorbasiert vs. Brinson-Ansatz
Transaktions- vs. bestandsbasiert
Neubewertung erforderlich?
(Wenn ja, in welcher Form?)
Analyse der Schnittstellen
Festlegung der grundsätzlichen Anforderungen an ein System zur Beitragsanalyse
Bestimmung der Anzahl der benötigten Systemeund der Systemtypen
Erstellung eines detaillierten Anforderungskatalogs /Identifikation potenzieller Anbieter
Analyse des Leistungsangebots der Systemanbieter/Analyse zur Nutzung eines Managed Service Providers
Identifikation der Determinanten des Investmentprozesses
Identifikation der Determinanten des Investmentprozesses
Bestimmung der Zielgruppen (Portfoliomanager, Management,
Kunden, …)
Bestimmung der Zielgruppen (Portfoliomanager, Management,
Kunden, …)
Bestimmung der erforderlichen BerichteBestimmung der erforderlichen Berichte
Faktorbasiert vs. Brinson-Ansatz
Transaktions- vs. bestandsbasiert
Neubewertung erforderlich?
(Wenn ja, in welcher Form?)
Analyse der Schnittstellen
Festlegung der grundsätzlichen Anforderungen an ein System zur Beitragsanalyse
Bestimmung der Anzahl der benötigten Systemeund der Systemtypen
Bestimmung der Anzahl der benötigten Systemeund der Systemtypen
Erstellung eines detaillierten Anforderungskatalogs /Identifikation potenzieller Anbieter
Erstellung eines detaillierten Anforderungskatalogs /Identifikation potenzieller Anbieter
Analyse des Leistungsangebots der Systemanbieter/Analyse zur Nutzung eines Managed Service Providers
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5.
Konvergenz der Ansätze am Beispiel von Fixed-Income-Attributionsanalysen
-
Vor
10 bis
15 Jahren
waren
die transaktionsbasierten
Systeme
zur
Attributionsanalyse
noch
sehr
simplistisch.
-
FI-Kategorie
wurde
entweder
gar nicht
aufgeschlüsselt
oder
nach
Laufzeitklassen.
- Bestandsbasierte
Systeme
basierten
bereits
auf Faktorsystemen.
-
In den letzten
10 Jahren
wurden
viele
transaktionsbasierte
Systeme
entwickelt
(z. B. PEARL), die einen
faktorbasierten
Ansatz
im
FI-Bereich
verfolgen.
-
Methodische
Unterschiede
zwischen
FB-
und TB-Systemen
sind
zunehmend
geringfügiger.
- Abweichungen
resultieren
aus
praktischen
Aspekten
heraus.
- Problematisch ist jedoch weiterhin die Abbildung des Investmentprozesses.- Aufschlüsselung der zeitbedingten Effekte (Roll-Down, Pull-to-Par*)
- Wechselnde Faktoren *vgl. Fischer 10, Kapitel 5
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Fazit
-
TB Systeme
zur
Analyse
von Rentenportfolios
haben
in der
letzten
Dekade
erhebliche
Fortschritte
gemacht
- BB und TB Systeme
nähern
sich
bei
den Analysemethoden
einander
an
-
Unterscheidung
zwischen
Einsatz
im
Portfoliomanagement
und im
Kundenreporting
schwächt
sich
ab
-
Es ist
jedoch
schwierig, mit
einem
System alle
Portfolioarten
abzudecken
-
Zunehmender
Einsatz
von komplexen
Instrumenten
wird
den
Analyseaufwand
erhöhen
- Einheitliche
Bewertung
wird
zunehmend
als
wesentlich
erkannt
-
Abdeckung
der
zunehmenden
Anforderungen
nur
bei
einer
Reduzierung
von Skaleneffekten
möglich
-
Für
institutionelle
Investoren/KAGen ist
die Auslagerung
an einen
Managed-Service-Provider eine
wirtschaftlich
sinnvolle
Alternative
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Literatur
- Bernd R. Fischer, Performanceanalyse
in der
Praxis, 3. Auflage, 2010
-
Bernd R. Fischer, Ulrich Raber, State-of-the-Art-Performancemessung
für
institutionelle
Mandate, in: Handbuch
Investment für
institutionelle
Anleger,
Uhlenbruch-Verlag, 2011
-
Ben Davis, José
Menchero, Beyond Brinson: Establishing the Link between
Sector and Factor Models, Journal of Performance Measurement, Winter 2010/2011
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Ihr
Ansprechpartner:
Dr. Bernd R. Fischer
+49 69 263 –
14317
Geschäftsführer
IDS GmbH –
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Mainzer Landstraße 11–1360329 Frankfurt/Mainwww.InvestmentDataServices.com