14
Sprachbildung Sekundarstufe | Modulhandbuch Modul Sprachbildung im Mathematikunterricht der Sekundarstufe von Susanne Prediger, unter Mitarbeit von Dilan Şahin-Gür, Lena Wessel, Birte Pöhler, Jennifer Dröse, Volker Eisen, Udo Kietzmann und Uli Brauner unter Nutzung von Material aus den Projekten „Mathematiklernen unter Bedingungen der Mehrsprachigkeit“ (IEEM Dortmund) und „Sprachsensibles Unterrichten fördern“ (IEEM Dortmund und ZfsL Arnsberg & Krefeld) Möglicher Ablauf des Moduls Diese detaillierte Aufstellung entspricht dem in der Praxis erprobten Modulablauf. Aufgrund des Aufbaus aus einzelnen Fortbildungsbausteinen sind auch andere Reihenfolgen/Fokussierungen denkbar. Sandwich-Phasen Baustein 1 |Sprachliche Anforderungen & Ansätze im Mathematikunterricht: relevante Sprachhandlungen & Sprachmittel, Darstellungsvernetzung Distanzphase: Erproben von Schreibaufträgen zum Bedeutungserklären im eigenen Unterricht Baustein 2 | Unterrichtsplanung: Gestufte Sprachschatzarbeit, Makro-Scaffolding zur Verknüpfung fachlicher & sprachlicher Lernpfade Distanzphase: Erproben und Adaptieren einer Unterrichtseinheit zum Makro-Scaffolding, Teil 1, auch mit Blick auf Unterstützungsformate Baustein 3 | Unterrichtsgestaltung: Sprachmittel erarbeiten, systematisieren, einüben; sprachförderliche Unterrichtsgespräche Distanzphase: Gegenseitige Hospitation zu selbst gewählten Beobachtungsschwerpunkten (z.B. Übungsphasen, Unterrichtsgespräch o.ä.) Baustein 4: Textaufgaben vereinfachen und bewältigen lernen durch strategisches Scaffolding und Formulierungsvariation

Modul Sprachbildung im Mathematikunterricht der Sekundarstufe · unter der Creative Commons Lizenz BY-SA: Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

  • Upload
    others

  • View
    9

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

SprachbildungSekundarstufe|Modulhandbuch

ModulSprachbildungimMathematikunterrichtderSekundarstufevonSusannePrediger,unterMitarbeitvonDilanŞahin-Gür,LenaWessel,BirtePöhler,JenniferDröse,VolkerEisen,UdoKietzmannundUliBraunerunterNutzungvonMaterialausdenProjekten„MathematiklernenunterBedingungenderMehrsprachigkeit“(IEEMDortmund)und„SprachsensiblesUnterrichtenfördern“(IEEMDortmundundZfsLArnsberg&Krefeld)MöglicherAblaufdesModulsDiesedetaillierteAufstellungentsprichtdeminderPraxiserprobtenModulablauf.AufgrunddesAufbausauseinzelnenFortbildungsbausteinensindauchandereReihenfolgen/Fokussierungendenkbar. Sandwich-Phasen

Baustein1|SprachlicheAnforderungen&AnsätzeimMathematikunterricht:relevanteSprachhandlungen&Sprachmittel,Darstellungsvernetzung

Distanzphase:ErprobenvonSchreibaufträgenzumBedeutungserklärenimeigenenUnterricht

Baustein2|Unterrichtsplanung:GestufteSprachschatzarbeit,Makro-ScaffoldingzurVerknüpfungfachlicher&sprachlicherLernpfade

Distanzphase:ErprobenundAdaptiereneinerUnterrichtseinheitzumMakro-Scaffolding,Teil1,auchmitBlickaufUnterstützungsformate

Baustein3|Unterrichtsgestaltung:Sprachmittelerarbeiten,systematisieren,einüben;sprachförderlicheUnterrichtsgespräche

Distanzphase:GegenseitigeHospitationzuselbstgewähltenBeobachtungsschwerpunkten(z.B.Übungsphasen,Unterrichtsgesprächo.ä.)

Baustein4:TextaufgabenvereinfachenundbewältigenlernendurchstrategischesScaffoldingundFormulierungsvariation

SprachbildungSekundarstufe|Modulhandbuch

ZielgruppeundZiele

Zielgruppe:DieFortbildungsreiherichtetsichanMathematik-LehrkräftederSekundarstufeIundII, die sich neu in die Thematik Sprachbildung einarbeiten oder bereits fachübergreifendeImpulseerhaltenhaben.Idealerweise haben einige der Teilnehmenden eine Klasse 7, weil ein Angebot zur ErprobungsichaufeineUnterrichtseinheitzurProzentrechnung(Klasse7)bezieht.SiekannaberauchzurWiederholung in Klasse 8 eingesetzt werden oder die dahinterliegenden Prinzipien auf eineandereUnterrichtseinheitübertragenwerden.DieTeilnehmenden

§ kennenHintergründezurRollederSprachebeimMathematiklernen(UnterscheidungvonSprachebenen,kognitiveundkommunikativeFunktionvonSprache).

§ kennenKonstruktezurUnterscheidungundEinschätzungfachbezogenersprachlicherAnforderungen(Wort-,Satz-,Text-undDiskursebene,SprachhandlungundSprachmittel,formal-undbedeutungsbezogeneSprachmittel).

§ nutzendiegenanntenKonstruktezurAnalysesprachlicherAnforderungenundzurSpezifizierungsprachlicherLernzielepassendzudenfachlichenLernzielen.

§ unterscheidendefensiveundoffensiveStrategiendesUmgangsmitsprachlichenAnforderungenundbegründen,welchefürwenangemessensind.

§ verwendenvielfältigeAufgabenformateundMethoden,umdiskursivreichhaltigeSprachhandlungenzuinitiieren(u.a.Darstellungsvernetzung).

§ planenzudiskursivreichhaltigenLerngelegenheitenauchsprachlicheUnterstützungs-möglichkeiten(z.B.FormulierungshilfenodergraphischeDarstellungen)mitein.

§ organisierenLerngelegenheitenzumErarbeiten,SystematisierenundEinübennotwendigerSprachhandlungenund-mittel.

§ sequenzierendiesprachlichenLerngelegenheitenpassendzudenfachlichenLernpfaden.

§ diagnostizierensprachlicheAnforderungenundHürdeneinzelnerLernenderimUnterrichtsgeschehen.

§ fordernundunterstützenLernendefachlichundsprachlichadaptiv:durchAufgaben,imEinzel-undimKlassengespräch.

Hintergrund

MehrsprachigeundeinsprachigeKinderundJugendlichemitgeringerSprachkompetenzhabennichtnurinTestsituationen,sondernauchinmathematischenLernsituationenSchwierigkeiten.SprachsensiblerUnterrichtmussdieoftimplizitbleibendensprachlichenAnforderungenexplizitmachenundLerngelegenheitenbietenfürdieSprachhandlungenundSprachmittel,die fürdasFachlernenwesentlichsind. DiesesindauchfürsprachstärkereLernendelernwirksam.Sprachliche Anforderungen sollten nicht gesenkt, sondern systematisch so gestaltet werden,dass Lernende sie zunehmend besser bewältigen können. Dazu gibt das Modul vielfältigeAnsätzefürdieUnterrichtsplanung,-gestaltungund-auswertung.

GrundideedesModuls

NachEinführung ineinigeHintergründezurRollederSprachebeimMathematiklernenwerdenverschiedeneAnsätzezurSprachbildungerlebbargemachtunddiskutiert.DieDistanzphasenwerden jeweilsgenutzt,umweitereeigeneErfahrungen imsprachsensiblenUnterrichtzusammelnunddanngemeinsamauszuwerten.

Sprachbildung|Baustein1|Steckbrief

SteckbriefzumBaustein1:EinführunginHintergründeundAnsätzeimFortbildungsmodulSprachbildungimMathematikunterrichtderSekundarstufe

VonSusannePrediger&DilanŞahin-GürunterMitarbeitvonLenaWessel,VolkerEisenundUdoKietzmann

GrundideedesBausteins

Die Einführung in Hintergründe und Ansätze zur Sprachbildung im Mathematikunterrichterfordert einige Konzepte und Selbsterfahrungen, um fachlich relevante sprachliche Anforde-rungen identifizieren zu können. Auf dieser Basis können erste Ansätze für sprach- und fach-integriertenUnterrichtangebotenwerden,dieindenfolgendenBausteinenvertieftwerden.

ZielgruppeundZiele

Zielgruppe:Mathematik-Lehrkräfte der Sekundarstufe I und/oder II, die sich neu in das ThemaSprachbildungeinarbeitenoderbereitsfachübergreifendeImpulseerhaltenhaben.Ziele:DieLehrpersonen...§ ...kennenHintergründezurRollederSprachebeimMathematiklernen:

§ ZusammenhangvonSprachkompetenzundMathematikleistung§ UnterscheidungvonSprachebenen(Alltags-,Bildungs-undFachsprache)§ kognitiveundkommunikativeFunktionvonSprache

§ ...kennenKonstruktezurUnterscheidungundEinschätzungfachbezogenersprachlicherAnforderungen:§ Wort-,Satz-,Text-undDiskursebene§ SprachhandlungenundSprachmittel§ formal-undbedeutungsbezogeneSprachmittel§ defensiveundoffensiveStrategie

§ ...nutzenHintergrundwissenundKonstruktezurAnalysesprachlicherAnforderungenundzurSpezifizierungsprachlicherLernziele(Sprachhandlungenund-mittel)passendzudenfachlichenLernzielen.

§ ...verwendenvielfältigeAufgabenformate,umdiskursivreichhaltigeSprachhandlungenzuinitiierenundplanensprachlicheUnterstützungsmöglichkeitenmitein:§ Darstellungsvernetzung§ Formulierungshilfen

Hintergrund

SprachbedingteSchwierigkeitenhabenmehrsprachigeundeinsprachigeKinderundJugendliche,undzwarnichtnurbeimLesen,sondernvoralleminkognitivanspruchsvollerenmathematischenLernsituationen,zumBeispielbeimAufbauinhaltlicherVorstellungen.SprachsensiblerUnterrichtmussdieoft implizitbleibenden sprachlichenAnforderungenexplizitmachen und Lerngelegenheiten bieten für die Sprachhandlungen und Sprachmittel, die für dasFachlernen wesentlich sind. Für den Aufbau inhaltlicher Vorstellungen etwa ist dies dieSprachhandlung„ErklärenvonBedeutungen“, fürdiedie formalbezogenenSprachmittel (Bruch,Zähler, Nenner) nicht ausreichen, sondern durch bedeutungsbezogene Sprachmittel (Teil vomGanzen, ...) ergänzt werdenmüssen.Mit dem Baustein werden Lehrkräfte für Unterschiede inSprachhandlungen sensibilisiert und ermutigt, die sprachlichen Anforderungen nicht zu senken(defensive Strategie), sondern Unterricht systematisch so zu gestalten, dass Lernende siezunehmend besser bewältigen können. Dazu gibt das Modul vielfältige Ansätze für die Unter-richtsplanung,-gestaltungund-auswertung.

StrukturundKernaktivitäten

MiteinerKartenabfragewerdenErfahrungshorizontundProblembewusstseinderTeilnehmendenerfasst. Ein anschließender Selbstversuch sensibilisiert für die Unterscheidung vonkommunikativer und kognitiver Funktion von Sprache und die Bedeutung unterschiedlicherSprachhandlungenfürdasMathematiklernen.Durch Erstellen von Erwartungshorizonten und Analysieren von Aufgaben und Lernenden-produktenbezüglichnotwendigerSprachhandlungenundSprachmittelwirdaufdenZusammen-hangderfachlichenundsprachlichenLernzieleeingegangen.Mit Hilfe des Prinzips der Darstellungsvernetzung erstellen die Lehrpersonen Aufgabenformatemit unterschiedlichen Vernetzungsaktivitäten zur Anregung von diskursiv reichhaltigen Lern-gelegenheitenundplanensprachlicheHilfengezieltmitein.

Sprachbildung|Baustein1|Steckbrief

VerfügbaresMaterial

Präsentation:DZLM-Sprache-BS1-Einfuehrung-Folien.pptxMaterialfürdieArbeitsphasen:§ DZLM-Sprache-BS1-AM-MagicMulti.docx(Sprachhandlungenunterscheiden)§ DZLM-Sprache-BS1-AM-Brueche-Diagnose.docx§ DZLM-Sprache-BS1-AM-Planungstabelle.docx§ DZLM-Sprache-BS1-AM-Vernetzungsaktivitaeten-Brueche.docxbzw.-Wendepunkte.docx§ DZLM-Sprache-BS1-AM-Arbeitsauftrag-Distanzphase.docx

Außerdemnotwendig:§ Laptop,Beamer,Lautsprecher,evtl.Presenter,wennvorhanden:Dokumentenkamera§ Moderationskarten,Edding-Stifte,AufhängmöglichkeitenWände,Nadeln/Magnete,...§ Evaluationsplakat(vorbereiten)

BeispielmöglicheZeitstrukturfüreinen3Stunden-Blockzzgl.Pausen(vieleandereZeitstrukturenmöglich!)Zeit Inhalt/Aktivität Material/Medien1.Phase: HintergründezusprachbedingtenHürden(45min) 7min Input:VorstellungdesProgrammsundRelevanzderSprachkompetenz 2Folien8min AktivitätAKartenabfrage:VorerfahrungenzusprachbedingtenHürden

(Kartenindividuellschreiben,insehrgroßenGruppenzumehrerenPersonen) Moderationsmaterial:Karten/Aufhängung

5min Input:EinführungderSprachebenen 1Folie10min KartennachEbenenaufhängenlassenundbzgl.Schwerpunktenkommentieren Moderationswand15min Input:Defensiv-offensiv,Alltags-Bildungs-Fachsprache,kognitive-komm.Fkt. 10Folien2.Phase: SelbstversuchzurRollederSprachebeimLernen(35min) 15min AktivitätBSelbstversuch:Denken&individuellSchreibeninfremderSprache VideoinFolien(Tonaus)15min GemeinsameReflektiondesSelbstversuchs(ggf.fachlicheKlärung) SammelnaufFlipchart5min InputzurEinordnungdesSelbstversuchs 2–4Folien (ggf.VertiefungdurchVergleichzweierTexte,dannmind.10min) AM-Magic-Multiplication

3.Phase: SprachhandlungeneinfordernundmitSprachmittelnunterstützen(45min)8min AktivitätCVideo-Diagnosezuzweit:FallbeispielMurielunddieschönen

Päckchenbzgl.kognitiver&kommunikativerFunktiondiskutieren VideoinFolien(mitTon)

10min Input:LangfristigesSprachkontinuum,IdeenzurStützungderSprachmittel 5Folien7min AktivitätDErwartungshorizontundDiagnose:zudrittErwartungshorizontund

Formulierungshilfenerstellen,Lernendenproduktediagnostizieren a)b)nuranFolie,dannc)mitAM-Brueche-Diagnose

10min KurzeDiskussionderentwickeltenErwartungshorizonte&Formulierungshilfen Dokumentenkamera10min InputzurEinordnungderAktivität:Sprachhandlungen&gestufteSprachmittel 5Folien4.Phase: Darstellungsvernetzungalssprach-undfachintegriertesAufgabenkonstruktionsprinzip(40min)

8min InputzurIdeederDarstellungsvernetzungmitknappemAndiskutierenderproblematischenRechengeschichten(alsBsp.fürPotenzialdesAufgabentyps)

8FolienAM-Vernetzungsaktivitaeten-Bruechebzw.-Wendepunkte20min AktivitätEDarstellungsvernetzungsaktivitätenzuneuemThema(Gruppenarbeit)

12min VergleichderentworfenenAufgaben,jedeGruppezeigtnurLieblingsaufgabe Dokumentenkamera5.Phase: RückblickundAusblick(20min) 8min AktivitätF„Twitter-Runde“:Wichtigstes,wasjedermitnimmt(jeder,der

möchte,darfsichsoknappäußernwiebeimTwittern:140Zeichen) evtl.mitschreibenaufComputeroderFlipchart

5min InputzuFazitvonSeitenderModeration 1Folie5min BesprechungdesArbeitsauftragszurDistanzphase:Schriftprodukteeinholen AM-Auftrag-Distanzphase

2min Kurz-Evaluation,z.B.anSpinne Evaluationsplakat

Sprachbildung|Baustein1|Steckbrief

QuelleundNutzungs-rechte

Dieses Material wurde durch Susanne Prediger und ihr Team für das Deutsche Zentrum fürLehrerbildungMathematik (DZLM) konzipiert und kann, soweit nicht anderweitig gekennzeichnet,unter der Creative Commons Lizenz BY-SA: Namensnennung – Weitergabe unter gleichenBedingungen4.0Internationalweiterverwendetwerden.Dasbedeutet:AlleFolienundMaterialienkönnen, soweit nicht anders gekennzeichnet, für Zwecke der Aus- und Fortbildung genutzt undverändertwerden,wenndieQuellenhinweisemitDZLM,ProjektnameundAutorinnenundAutorenaufgeführt bleiben sowie das bearbeiteteMaterial unter der gleichen Lizenz weitergegeben wird(https://creativecommons.org/licenses/).AnderErstellungdesMaterialshabenalleobengenanntenAutorinnenundAutorenmitgewirkt.Esbasiert auf Forschung und Entwicklung aus dem Dortmunder Projekt „MuM –Mathematiklernenunter Bedingungen der Mehrsprachigkeit“. Viele Materialien wurden im Rahmen des Projekts„Sprachsensibelunterrichtenfördern“optimiert.BildnachweiseundZitatquellenfindensichaufdenjeweiligenFolienbzw.Zusatzmaterialien.

Literaturbezug Basistexte:(verfügbarunterhttp://www.mathematik.uni-dortmund.de/~prediger/veroeff)§ Meyer,M.&Prediger,S.(2012).SprachenvielfaltimMathematikunterricht–Heraus-

forderungen,ChancenundFörderansätze.PraxisderMathematikinderSchule,54(45),2–9.§ Prediger,S.(2016).Werkannesaucherklären?SprachlicheLernzieleidentifizierenund

verfolgen.Mathematikdifferenziert,7(2),6–9.§ Prediger,S.&Wessel,L.(2012).Darstellungenvernetzen–AnsatzzurintegriertenEntwicklung

vonKonzeptenundSprachmitteln.In:PraxisderMathematikinderSchule54(45),29–34.SprachdidaktischerHintergrundzurBildungssprache:§ Feilke,H. (2012).BildungssprachlicheKompetenzen– fördernundentwickeln. PraxisDeutsch,

39(233),4–13.

Sprachbildung|Baustein2|Steckbrief

SteckbriefzuBaustein2:GestufteSprachschatzarbeitinderUnterrichtsplanungimFortbildungsmodulSprachbildungimMathematikunterrichtderSekundarstufe

VonSusannePrediger,BirtePöhler&UdoKietzmannunterMitarbeitvonDilanŞahin-Gür&VolkerEisen

GrundideedesBausteins

WoimmerkonzeptuellesVerständnisfürmathematischeKonzepteaufgebautwerdensoll,stehtauchsprachlichesLernenimFokus.DassprachlicheLernenimSinnegestufterSprachschatzarbeitmuss somit auch auf die Planung der mittel- und längerfristigen Unterrichtszusammenhängeausgeweitetwerden.

ZielgruppeundZiele

Zielgruppe: Mathematik-Lehrkräfte der Sekundarstufe I und/oder II, die den ersten Bausteinbereitsbesuchthaben.Ziele:DieLehrpersonen§ unterscheidenbedeutungs-vonformalbezogenenSprachmitteln,ordnensiedenpassenden

SprachhandlungenzuundsequenzierensieingestufterSprachschatzarbeit,§ kennenundnutzenAnsätzezurintegriertenVerstehens-undSprachförderungdurch

VerknüpfungkonzeptuellerundsprachlicherLernpfade,§ könnenAufgabenentlangeineskonzeptuellenundsprachlichenLernpfadssequenzieren,§ könnendenAnsatzderVerknüpfungaufselbstgewählteThemenübertragen.

Hintergrund

VerstehensschwierigkeitenimMathematikunterrichtgehenofteinhermitSchwierigkeiteninderBildungssprache.FürLernendesolltenVerstehensförderungundSprachförderungdaherintegrierterfolgen.WichtigsinddabeikonsequenteDarstellungsvernetzung,gestufteSprachschatzarbeitimSinnedesMakro-ScaffoldingsundeinekonsequenteKommunikationsanregung.Für die Verknüpfung des konzeptuellen und des sprachlichen Lernpfades kann zum Teil aufgeeignete Darstellungen (z. B. Prozentstreifen) zurückgegriffen werden, zum Teil können hierauch selbstständig adäquate Lernwegeneuentwickeltwerden.Die zubeantwortende Frage imRahmen des Makro-Scaffoldings lautet dabei stets, welche Mittel eine strukturierende Orien-tierunggebenkönnen.

StrukturundKernaktivitäten

Teilnehmende sequenzieren Aufgaben einer Unterrichtsreihe im Hinblick auf die Vorstellungs-unddieSprachentwicklung.SequenzierungenwerdendiskutiertundmitdemPrinzipdesMakro-Scaffoldingsverknüpft,umdiegestufteSprachschatzarbeitjeweilspassendzudenfachlichenTeil-Lernzielenzusequenzieren.Teilnehmende:§ sequenzierenAufgaben,SprachmittelunddensprachlichenLernpfadentlangdesgegebenen

konzeptuellenLernpfades.DieskannalsoffeneroderehergeschlossenerEinstieg,ggf.auchalsVorarbeiterfolgen.

§ übertragendieIdeenzurVerknüpfungvonkonzeptuellemundsprachlichemLernpfadaufeinenneuen,selbstgewähltenInhalt.

VerfügbaresMaterial

Präsentation:DZLM-Sprache-BS2-Unterrichtsplanung-Folien.pptxMaterialfürdieArbeitsphasen:§ DZLM-Sprache-BS2-Unterrichtsplanung-AM-Sequenzierung1UNDAM-Sequenzierung2.docx§ DZLM-Sprache-BS1-AM-Planungstabelle.docxODERAM-Transfer-Lernpfade.docx§ FilmzurexemplarischenUnterrichtseinheitunterdemLinkdzlm.de/1000

Außerdemnotwendig:§ Laptop,Beamer,Lautsprecher,evtl.Presenter§ Moderationskarten,Edding-Stifte,Aufhängmöglichkeiten(Wände,Nadeln/Magnete,...)§ Evaluationsplakat(vorbereiten)

Sprachbildung|Baustein2|Steckbrief

BeispielmöglicheZeitstrukturfüreinen3Stunden-Blockzzgl.Pausen(vieleandereZeitstrukturenmöglich!)Zeit Inhalt/Aktivität Material/Medien1.Phase: AustauschzumitgebrachtenLernendenprodukten(45min) 15min AktivitätAGruppenarbeitzumitgebrachtenLernendenprodukten

injahrgangs-oderschulform-homogenen3er-Gruppen:VorstellungdermitgebrachtenLernendenprodukte,DiskussionderErfahrungen

mitgebrachteLernendenprodukte

30min Plenum:GemeinsameDiskussioneinesausgewähltenBeispielsimHinblickaufUnterschiedeundGemeinsamkeitenzu§ rekonstruierbaremindividuellenVerständnisderLernenden,§ Sprachleistungbzgl.formalerRichtigkeitvs.kommunikativemErfolg,§ Sprachhandlungen(werberichtetRechenweg,wererklärtBedeutung?),§ genutztenSprachmitteln(bedeutungs-vs.formalbezogenen,Bilderusw.).

Dokumentenkamera

2.Phase: SprachlicheAnforderungenfürVerstehensaufbau(25min) 10min ErinnerunganBeziehungSprachhandlung–SprachmittelzurEinführungder

gestuftenSprachschatzarbeit,ggf.mitkurzerAktivität 3Folien

5min AktivitätBSelbstversuchzumBedeutungs-Erklären:ZuzweitunterschiedlicheSätzeerklärenàEinstimmunginProzentrechnung,dasThemadesTages

2Folien

10min KurzeDiskussionundInputzurEinbettunginIdeederfach-undsprachintegriertenLernpfade,ErinnerungankognitiveFunktionvonSprache

3Folien

3.Phase: SequenzierungineinerUnterrichtsreihe|Beispiel-ReiheProzente(25min) 10min AktivitätCSequenzierungvonAufgabeninGruppenarbeit AM-Sequenzierung1.docx

10min PlenumsbesprechungunterschiedlicherSequenzierungenundderzugrundeliegendenKriterien

VielfaltanTafelzeigen

5min SchlussbemerkungzurEinbettung:AnforderungsstufungversusLernstufung 1Folie4.Phase: VerknüpfungvonkonzeptuellenundsprachlichenLernpfaden(45min) 5min IdeederkoordiniertenLernpfadevorstellen:derkonzeptuelleLernpfadistschon

immerguteMathematikdidaktik(nichtsNeues),dersprachlichekommtdazu1Folie

10min AktivitätD(FortsetzungzuC)AnalysedeskonzeptuellenLernpfadsbzgl.sprachlicherAnforderungen,StufungüberdenkenodernachvollziehenAnalysedeskonzeptuellenLernpfads,entsprechendeStufungdersprachlichenAnforderungenundZuordnungvonSprachmitteln

5FolienAM-Sequenzierung1&2.docx

10min InputzurzusammenfassendenErläuterungderverknüpftenLernpfadeundderBedeutungdesProzentstreifenszumVerknüpfen,mitkurzemVideoausschnitt

11FolienmitkurzemVideo-Clip(Lautsprecher)

20min HierAusflugmöglichzurerstenSensibilisierungzurGesprächsführung,anknüpfendanVideoundSelbstbeobachtungAktivitätESammlungvonDo’sundDon’tsderGesprächsführung

PlakatezurSammlungproGruppe

5.Phase: ÜbertragungaufeigeneUnterrichtsreihe(20min)

20min AktivitätFTransferaufeigeneUnterrichtsreiheandenkeninGruppenarbeit(kannnurersterSchrittsein,sonstlängerZeiteinplanen)

AM-Transfer-Lernpfadeund/oderBS1-AM-Planungstabelle.docx

6.Phase: RückblickundAusblick(20min)

8min AktivitätG„Twitter-Runde“:Wichtigstes,wasjedermitnimmt(jeder,dermöchte,darfsichsoknappäußernwiebeimTwittern:140Zeichen)

evtl.mitschreibenaufComputeroderFlipchart

5min InputzuFazitvonSeitenderModeration 1Folie5min BesprechungdesArbeitsauftragszurDistanzphase:Prozente-Einheiterproben

odereigeneEinheitausbauenunderproben AM-Arbeitsauftrag-Distanzphase

2min Kurz-Evaluation,z.B.anSpinne Evaluationsplakat

Sprachbildung|Baustein2|Steckbrief

QuelleundNutzungs-rechte

Dieses Material wurde durch Susanne Prediger und ihr Team für das Deutsche Zentrum fürLehrerbildungMathematik (DZLM) konzipiert und kann, soweit nicht anderweitig gekennzeichnet,unter der Creative Commons Lizenz BY-SA: Namensnennung – Weitergabe unter gleichenBedingungen4.0Internationalweiterverwendetwerden.Dasbedeutet:AlleFolienundMaterialienkönnen, soweit nicht anders gekennzeichnet, für Zwecke der Aus- und Fortbildung genutzt undverändert werden, wenn die Quellenhinweise mit DZLM, Projektname, Autorinnen und Autorenaufgeführt bleiben sowie das bearbeiteteMaterial unter der gleichen Lizenz weitergegeben wird(https://creativecommons.org/licenses/).AnderErstellungdesMaterialshabenalleobengenanntenAutorinnenundAutorenmitgewirkt.Esbasiert auf Forschung und Entwicklung aus dem Dortmunder Projekt „MuM –MathematiklernenunterBedingungenderMehrsprachigkeit“ und „Mathe sicher können“. EinigeMaterialienwurdenimRahmendesProjekts„Sprachsensibelunterrichtenfördern“optimiert.BildnachweiseundZitatquellenfindensichaufdenjeweiligenFolienbzw.Zusatzmaterialien.

Literaturbezug Basistexte:(verfügbarnach1Jahrunterwww.mathematik.uni-dortmund.de/~prediger/veroeff)§ Pöhler,B.&Prediger,S.(2017).VerstehensförderungerfordertauchSprachförderung–

HintergründeundAnsätzeeinerUnterrichtseinheitzumProzenteverstehen,erklärenundberechnen.InA.Fritz,S.Schmidt,&G.Ricken(Hrsg.),HandbuchRechenschwäche(S.436–459).Weinheim:Beltz.

§ Prediger,S.(2017).„KapitalmultiplizirtdurchFaktorhalt,kannichnichtbessererklären“–SprachschatzarbeitfüreinenverstehensorientiertenMathematikunterricht.InB.Lütke,I.Petersen,&T.Tajmel(Hrsg.),FachintegrierteSprachbildung–Forschung,TheoriebildungundKonzeptefürdieUnterrichtspraxis(S.229–252).Berlin:deGruyter.

MaterialzumzentralenUnterrichtsbeispielProzentrechnung§ Pöhler,B.&Prediger,S(2017).FörderbausteineS6-Prozentrechnung.InS.Prediger,Ch.Selter,

M.Nührenbörger&S.Hußmann(Hrsg.),Mathesicherkönnen.FörderbausteineundHandreichungenfüreinDiagnose-undFörderkonzeptzurSicherungmathematischerBasiskompetenzen.Sachrechnen:Größen-Überschlag-Textaufgaben-Diagramme-Proportionen-Prozentrechnung.Berlin:Cornelsen.(Webseitehttp://mathe-sicher-koennen.dzlm.de/008)

§ FilmzurUnterrichtseinheitProzentrechnungunterdemLinkdzlm.de/1000(WeiterezitierteLiteraturindenFolien)

Sprachbildung|Baustein3|Steckbrief

SteckbriefzuBaustein3:

SprachförderlicheUnterrichtsgestaltung

imFortbildungsmodulSprachbildungimMathematikunterrichtderSekundarstufe

VonSusannePrediger,NadineWilhelm,VolkerEisen&UliBraunerunterMitarbeitvonDilanŞahin-Gür&UdoKietzmann

Grundideedes

Bausteins

ImletztenBausteinwurdeUnterrichtsplanungthematisiert,diesmalgehtesumsprachförderlicheUnterrichtsgestaltung.DiesebrauchtzumeinendengezieltenAufbauvonSprachschatzüberalledrei Phasen–Erarbeiten, SystematisierenundEinüben– zumanderendiepermanente sprach-sensibleGesprächsführung,dievondenLernendenkonsequentSprachhandlungeneinfordertundsiebeiihrerRealisierungauchmündlichunterstützt.In gelingenden Unterrichtsgesprächen sind fachliche (im engeren Sinne) und sprachlicheFörderunguntrennbarverschränkt,denndasSprechenunddasHörenstehenalsLernmediumimFokus. In diesem Baustein werden Ansätze hervorgehoben, die besonders hilfreich sind, umLernendeaktivamSprechen(undDenken)zubeteiligen,undsomitSpracheimplizitoderexplizitzumLerngegenstandzumachen.

Zielgruppe

undZiele

Zielgruppe:Mathematik-LehrkräftederSekundarstufeIund/oderII,diebereitsBaustein1undmöglichstauchBaustein2diesesModulsbearbeitethaben.Ziele:DieLehrpersonen§ kennenundnutzendieUnterrichtsphasen–Erarbeiten,Systematisieren,Einüben–

auchfürdieSprachschatzarbeit,§ nehmenUnterrichtsgesprächeauchalssprachlicheLerngelegenheitwahr,§ nutzenschriftlicheUnterstützungsformateundmündlicheUnterstützungsimpulse,

umLernendesprachlichzuunterstützen.

Hintergrund

Aus sprachsensibler Perspektive kommt bei der Moderation neben der Reduktion vonBeteiligungsbarrieren (Sprache als Lernhürde) vor allem die Nutzung der Kommunikations-situation „Klassengespräch“ als Lerngelegenheit (Sprache als Lerngegenstand) in den Blick.StrategienundMittel–wiezumBeispieldasinteraktionelleMicro-Scaffolding–helfenderLehr-person, auf dem Lernweg von den Ressourcen der Lernenden hin zu den Zielebenen zuunterstützen. Viele der Angebote zur Unterstützung der Moderation können schon in derUnterrichtsplanungberücksichtigtund/oderimVorfeldeingeübtwerden.

Strukturund

Kernaktivitäten

Drei Videosequenzen zu Unterrichtsgesprächen und weitere Transkripte werden diskutiert, umStrategienundMittelfürförderlicheGesprächsführungherauszuarbeiten.DieTeilnehmenden:§ betrachtenundanalysiereneinenUnterrichtsverlaufzumErarbeiten,Systematisierenund

EinübeninVideosequenzen,§ analysiereneinFallbeispiel(VideosequenzenundArbeitsmaterial2)hinsichtlichStrategien

undMittelnzurVerbesserungderGesprächsführung(insbesondereauchuntersprach-sensiblerPerspektive:WastutdieLehrperson,umBeteiligungsbarrierenzureduzierenunddasUnterrichtsgesprächalssprachlicheLerngelegenheitzunutzen?),

§ informierensichanhandeinerPräsentationüberStrategienundMitteleinerlernförderlichenundinsbesonderesprachsensiblenGesprächsführung.

Verfügbares

MaterialPräsentation:DZLM-BS3-Unterrichtsgestaltung-Folien.pptxMaterialfürdieArbeitsphasen:§ DZLM-Sprache-BS3-Unterrichtsgestaltung-AM-Stationen-Einueben.docx§ DZLM-Sprache-BS3-Unterrichtsgestaltung-AM-Katzengewicht.docx§ DZLM-Sprache-BS3-Unterrichtsgestaltung-AM-Blauwal.docx§ DZLM-Sprache-BS3-Unterrichtsgestaltung-AM-Zufallsversuch.docx§ DZLM-Sprache-BS3-Unterrichtsgestaltung-AM-Arbeitsauftrag-Distanzphase-docxAußerdemnotwendig:§ Laptop,Beamer,Lautsprecher,evtl.Presenter,Flipchart,ggf.Dokumentenkamera§ zurindividuellenNacharbeit:DZLM-Film-Phasen-der-Sprachschatzarbeit.mp4

(abSpätsommer2017unterdzlm.de/1000)

Sprachbildung|Baustein3|Steckbrief

BeispielmöglicheZeitstrukturfür3Stunden-Blockzzgl.Pausen(vieleandereZeitstrukturenmöglich!)

Zeit Inhalt/Aktivität Material/Medien

1.Phase: ReflexionderErfahrungenausderDistanzphase(20min) 10–15min5–10min

AktivitätA:GruppenarbeitzumEinsatzderUnterstützungsformateAustauschderErfahrungenin3er-Gruppen(Arbeitsauftrag-homogen)SammlungimPlenum,z.B.EinsatzmöglichkeitenundtypischeSchwierigkeiten

1Folie1Folie;Tafel/Flipchart

2.Phase: PhasenderSprachschatzarbeit(25min) 25min InputzurIdeedasmehrschrittigenVorgehens(Erarbeiten,Systematisierenund

EinübenvonSprachmitteln)auchfürdassprachlicheLernenzunutzen,miteingebundenenVideo-AusschnittenausinklusiverKlasseundDiskussionenimPlenumzu:§ UmgangmitSprachlosigkeitderLernenden§ EinsatzvonPartnerübungenundihrenSchwierigkeiten

12Folien4Video-ClipsinFolien(Lautsprecher)

3.Phase: ÜbungsformenzumEinüben(35min)

2min Minimal-InputzurNotwendigkeitdesEinübensvonSprachmittelnfürAutomatisierungundInternalisierung

1Folie

20min AktivitätB:(Kriteriengeleitete)AnalysevonÜbungsformenInsgesamt9ÜbungsformenwerdenvorgestelltundinPartnerarbeit(und/oderimStationenarbeit)analysiert,sofernnichtbereitsimDistanzauftragbehandelt.Option2:WenninDistanzphasebehandelt,dannAnalysemitBlickdarauf,welchebesonderszumErarbeiten,welchezumEinübengeeignet

3FolienAM-Stationen_Einueben.docx

10min Plenumsdiskussion:BesprechungderErgebnisseausderStationenarbeitimHinblickdaraufwelcheÜbungsformwannundfürwengutgeeignetist(füreinestrukturiertereBesprechungsinddieÜbungsformenimFoliensatzaufgeführt)

11Folien;evtl.mit-schreibenaufFlipchart

3min InputzuzentralenPrinzipiendesEinübensvonSprachmittelnundZwischenfazit 2Folien4.Phase: UnterrichtsgesprächealsfachlicheundsprachlicheLerngelegenheiten(30min)

5min InputzursprachlichenFunktionvonUnterrichtsgesprächen 2Folien15min12min

AktivitätCAnalyseeinesFallbeispiels:a)EindenkeninmöglicheSprachhandlungenderLernenden,b)AnalyseeinesTranskriptausschnittesinPartnerarbeitzurIdentifizierungzweierQualitäts-aspekte(ArbeitsstellungundDiskursivität),c)SammelnweitererKriterienSammelnimPlenum

2Folien,optional:AM-Katzengewicht.docxFlipchart/Tafel

3min Zwischenfazit:SprachealsungleichverteilteLernvoraussetzung,musszumLerngegenstandwerden

1Folie

5a.Phase:StrategienundMittelfüreineförderlicheGesprächsführung(15min)

5min AktivitätD:AnalyseeinesFallbeispielszumBegründenineinerKlasse5:§ Murmelphase:ErfahrungenauseigenemUnterrichteinbringen§ Murmelphase:Analysieren,wieCarlabegründetundeigeneReaktion§ SammelnallerIdeenzusprachförderlichenImpulsen/Strategien

5Folienund2Video-ClipsinFolienoptional:AM-Blauwal.docx

10min AuswertungderAktivität:DiskursförderlicheImpulseundStrategienundInputzuStrategienundMittelneinerförderlichenGesprächsführung

2–4Folien1Folie

5b.Phase: VertiefungzuausgewähltenStrategien(20min) 5min Input:VorstellungverschiedenerStrategien/ImpulsezurNutzungvon

UnterrichtsgesprächenalsLerngelegenheit 6Folien

15min AktivitätEModerationmodifizierendurcheigeneImpulse 1Folie,ggf.AM-Zufallsversuch6.Phase: RückblickundAusblick(10min) 4min AktivitätF„Twitter-Runde“:Wichtigstes,wasjedermitnimmt(jeder,der

möchte,darfsichsoknappäußernwiebeimTwittern:140Zeichen) evtl.mitschreibenaufComputeroderFlipchart

6min FazitderAnsätzeundDiskussionzurAdaption:WelcheAnsätzepassenbeiuns?

Sprachbildung|Baustein3|Steckbrief

Quelleund

Nutzungs-

rechte

Dieses Material wurde durch Susanne Prediger und ihr Team für das Deutsche Zentrum fürLehrerbildungMathematik (DZLM) konzipiert und kann, soweit nicht anderweitig gekennzeichnet,unter der Creative Commons Lizenz BY-SA: Namensnennung – Weitergabe unter gleichen

Bedingungen4.0Internationalweiterverwendetwerden.Dasbedeutet:AlleFolienundMaterialienkönnen, soweit nicht anders gekennzeichnet, für Zwecke der Aus- und Fortbildung genutzt undverändert werden, wenn die Quellenhinweise mit DZLM, Projektname, Autorinnen und Autorenaufgeführt bleiben sowie das bearbeitete Material unter der gleichen Lizenz weitergegeben wird(https://creativecommons.org/licenses/).AnderErstellungdesMaterialshabenalleobengenanntenAutorinnenundAutorenmitgewirkt.Esbasiert auf Forschung und Entwicklung aus dem Dortmunder Projekt „MuM –MathematiklernenunterBedingungenderMehrsprachigkeit“und„BISS-VerbundMatheDortmund“.EinigeMaterialienwurdenimRahmendesProjekts„Sprachsensibelunterrichtenfördern“erstellt.BildnachweiseundZitatquellenfindensichaufdenjeweiligenFolienbzw.Zusatzmaterialien.

Literaturbezug BasisliteraturzuPhasenderSprachschatz-Arbeit§ Abshagen,M.(2015).PraxishandbuchMathematik.Sprachsensibelunterrichten–Sprache

fördern.§ Leisen,J.(2013)HandbuchSprachförderungimFach.SprachsensiblerFachunterrichtinderPraxis.

Praxismaterialien.§ PIKAS(2011).http://pikas.dzlm.de/node/626#2 BasisliteraturzuUnterrichtsgesprächen§ Leisen,J.(2011).DieModerationbewirkt’s.http://www.aufgabenkultur.de/seiten/0

AufgabenkulturimLehr-Lern-Modell/5DieModerationbewirkts.pdf§ Prediger,S.,Erath,K.,Quasthoff,U.,Heller,V.&Vogler,A.-M.(2016).BefähigungzurTeilhabean

Unterrichtsdiskursen:DieRollevonDiskurskompetenz.InJ.Menthe,D.Höttecke,T.Zabka,M.Hammann,&M.Rothgangel(Eds.),BefähigungzugesellschaftlicherTeilhabe.BeiträgederfachdidaktischenForschung(S.285–300).Münster:Waxmann.

§ Voigt,J.(1984).Derkurztaktige,fragend-entwickelndeMathematikunterricht–SzenenundAnalysen.MathematicaDidactica,7,161–186.

(WeiterezitierteLiteraturhintenindenFolien)

Sprachbildung|Baustein4|Steckbrief

SteckbriefzumBaustein4:TextaufgabenimFortbildungsmodulSprachbildungimMathematikunterrichtderSekundarstufe

VonSusannePrediger&JenniferDröseunterMitarbeitvonNadineWilhelm,DilanŞahin-Gür,VolkerEisen&UdoKietzmann

GrundideedesBausteins

In einem sinnstiftenden Mathematikunterricht sind Textaufgaben unverzichtbar. Doch könnenLernendedamit–jenachSprachkompetenzundStrategien–unterschiedlichgutumgehen.Die Förderung der Bewältigung von Textaufgaben ist daher ein wichtiges Ziel sprachsensiblenFachunterrichts. Dafür sind andere Strategien notwendig als in der allgemeinen Leseförderung,sodass der Mathematikunterricht fachübergreifende Lesetrainings um die fachspezifischenStrategienergänzenmuss.Zur Sensibilisierung fürHürdenwerden auchAufgaben vereinfacht, doch sollte diese defensiveStrategieimmerumeineoffensiveergänztwerden.

ZielgruppeundZiele

Zielgruppe: Mathematik-Lehrkräfte der Sekundarstufe I und/oder II, die den ersten BausteindiesesModulsundambestenauchBaustein2und3bereitsbesuchthaben.Ziele:DieLehrerinnenundLehrer...§ identifizierentypischesprachlicheHürdenaufWort-,Satz-undTextebene.§ vergleichenundvariierenAufgabenbezüglichihrersprachlichenKomplexität.§ kennenHintergründezurFachspezifitätdesLesensmathematischerTexteundleiten

Grundprinzipienab.§ werdenmitHilfedesAufgabenformats„Formulierungsvariation“fürsprachlicheHürden

insbesondereaufSatzebenesensibilisiert.§ kennenallgemeinefachspezifischeLese-/VerstehensstrategienzurExplorationvonTexten.§ entwickelneinRepertoire(gegenstandsspezifischer)Scaffolding-WerkzeugefürdenAusbau

derVerstehensstrategien.

Hintergrund

Beim Lesen von Textaufgaben geht es umdas „detaillierte Verständnis komplexer Texte“ (PISALesekompetenzstufe IV).DieTextlängemachtdabeikaumdieSchwierigkeitaus, sondernnebendem kontextbezogenen Lesewortschatz vor allem die komplexen, meist verdichteten Satz-strukturen. Offensive Strategien zur Leseförderung setzen daher im Mathematikunterricht vorallemaufderSatz-undTextebenean:InsbesondereSensibilisierungfürSatzstrukturen(nachdemPrinzip der Formulierungsvariation) und Anregung der Strategien „Fokus auf Relationen“ und„Rückwärtsarbeiten“werdenalswichtigstefachspezifischeVerstehensstrategienthematisiertundeswirdaufgezeigt,wiesiegefördertwerdenkönnen.

StrukturundKernaktivitäten

Die Teilnehmenden variieren Texte bzgl. ihrer sprachlichen Komplexität, um sich möglicherHürdenaufWort-, Satz-undTextebenebewusst zuwerden.Sie reflektierendieGrenzendieserdefensivenVereinfachungsstrategie.DieTeilnehmendenanalysierenanVideostypischeHürdenundStrategienzuihrerÜberwindungunddurchdenkenunterschiedlicheAnsätzedesstrategischenScaffoldings.

VerfügbaresMaterial

Präsentation:DZLM-BS3-Textaufgaben-Folien.pptxMaterialfürdieArbeitsphasen:§ DZLM-Sprache-BS4-Textaufgaben-AM-Typische-Huerden.docx§ DZLM-Sprache-BS4-Textaufgaben-AM-Sprachliche-Komplexitaet.docx§ DZLM-Sprache-BS4-Textaufgaben-AM-Geburtstagsfeier.docx§ Material-MSK3-Textaufgaben-Handreichungen.pdfund...-Foerderbausteine.pdf

Sprachbildung|Baustein4|Steckbrief

Außerdemnotwendig:§ Laptop,Beamer,Lautsprecher,evtl.Presenter,wennvorhanden:Dokumentenkamera§ Moderationskarten,Edding-Stifte,AufhängmöglichkeitenWände,Nadeln/Magnete,...§ Evaluationsplakat(vorbereiten)§ ZettelblockundDINA3-BlätterfürInformationsnetze§ zurindividuellenNacharbeit:DZLM-FilmzuTextaufgaben(abSpätsommer2017unter

dzlm.de/1000)

BeispielmöglicheZeitstrukturfüreinen3Stunden-Blockzzgl.Pausen(vieleandereZeitstrukturenmöglich!)Zeit Inhalt/Aktivität Material/Medien1.Phase: ReflexionderErfahrungenausderDistanzphase(20min)

JenachDistanzphasegestalten,z.B.AustauschüberErfahrungenausdergegenseitigenHospitationin3erGruppen,DiskussionimPlenumüberAspektedesBeobachtungsbogens

1Folie

2.Phase: HürdeninTextaufgabenidentifizieren(35min)

3min Minimal-InputdurchAnbindunganvorigeBausteine:KognitiveFunktion 1Folie

2min AktivitätAMurmelphasezurAnalysevonHürdenbeiLauraundPinar:§ Warm-Up:KurzeMurmelphasezumöglichenHürdeneinerAufgabe

1Folie

5min § Murmelphase:Analysieren,wieLauraundPinaranAufgabegehen 1Folie

5min § SammelnallerIdeen,dannergänzendurch2FolienmitfatalemAnsatz Tafel/Flipchart,2Folien

10min AktivitätBVideo-DiagnosezurHürdeninSatzstruktur(LauraundPinar,Teil2)a)VideobetrachtenundProblemdiskutieren,b)AnalyseüberBedeutungderGrammatik,c)ÜberleitungzuGrundsätzlichemzumUmgangmitTextaufgaben

VideoinFolien+2Folien

5min InputzurLesepsychologieundzutypischenTextsortenimMathe-Unterricht 3Folien

5min AktivitätC1KartenabfragezuweiterentypischenHürdendannggf.ergänzenzukompletterListeschwierigkeitsgenerierenderMerkmale

Moderationsmaterial1+2Folien(Einordnung)

3.Phase: DefensiverAnsatz:Aufgabentextevereinfachen(40min)5–10min AktivitätC2AufgabenvereinfacheninPartnerarbeit(alternativzuC1selbst

machen,wennggf.C1intensivbearbeitet,dannhierdirektimPlenum) AM-Typische-Huerden.docx

10min AktivitätDVerbrauchsaufgabevereinfacheninPartnerarbeit(aufjedenFallbearbeiten,weilvielmehrverschiedeneVereinfachungenmöglichsind)

AM-Sprachliche-Komplexitaet

8min Plenum:VorstellungverschiedenerAufgaben-Vereinfachungen Dokumentenkamera/OHP

7min ZusammenfassungundkurzePlenumsdiskussion:WanndefensiverAnsatzangemessen?

2Folien;evtl.mitschrei-benaufFlipchart

4.Phase: LesestrategienfürmathematischeTextaufgaben(25min)

5min InputzubegrenztemNutzenfachübergreifenderLesestrategien 3Folien

10min AktivitätEStrategienfürVerstehenidentifizierenimICH-DU-WIRICH:SelbstAufgabelösen,DU:eigeneundSchüler-StrategienaustauschenWIR:SammelnaufTafel/Flipchart

AM-Geburtstagsfeier.docx(nichtunbedingtnotwendig)

Flipchart/Tafel

10min Input:NeuerLerninhaltVerstehensstrategienundÜbergangzurFörderung 3Folien

5a.Phase: OffensiverAnsatz:StrategischesScaffolding(20min)5min InputzumPrinzipdesstrategischenScaffoldingsmitzahlreichenBeispielen

ausunterschiedlichenThemenbereichen,VorstellungderInformationsnetzealsBeispielfürstrategischesScaffolding

2Folien1Folie

10min AktivitätFSelbstversuchzumstrategischenScaffoldingmitInformationsnetz vieleZettel,DINA3-Blatt

5b.Phase: OffensiverAnsatz:Formulierungsvariation(20min)

5min Input:Video-BeispielvonLauraundPinarzeigtPrinzipderFormulierungs-variation,esdientdazu,BewusstheitfürBezügeaufSatzebenezuschaffen. DabeitauchttypischeSorgeauf:mussichjetztGrammatikunterrichtmachen?

VideoinFolien2Folien

Sprachbildung|Baustein4|Steckbrief

5min Input:Video-BeispielausKlassenunterrichtzeigt,wieThematisierungohneexpliziteBehandlungderGrammatikfunktioniert

2kurzeVideo-Szenenin2Folienhintereinander

10min Input/Eigenaktivität:ÜbertragungdesPrinzipsFormulierungsvariationweitereFormulierungen,auchzurfunktionalenAbhängigkeit,Kl.10

3FolienMaterial-MSK-Textaufgaben.pdf

6.Phase: RückblickundAusblick(20min)

8min AktivitätG„Twitter-Runde“:Wichtigstes,wasjedermitnimmt(jeder,dermöchte,darfsichsoknappäußernwiebeimTwittern:140Zeichen)

evtl.mitschreibenaufComputeroderFlipchart

5–20min FazitderAnsätzeundDiskussionzurAdaption:WelcheAnsätzepassenbeiuns?

QuelleundNutzungs-rechte

Dieses Material wurde durch Susanne Prediger und ihr Team für das Deutsche Zentrum fürLehrerbildung Mathematik (DZLM) konzipiert und kann, kann, soweit nicht anderweitiggekennzeichnet,unterderCreativeCommonsLizenzBY-SA:Namensnennung–Weitergabeuntergleichen Bedingungen 4.0 Internationalweiterverwendet werden. Das bedeutet: Alle Folien undMaterialien können, soweit nicht anders gekennzeichnet, für Zwecke der Aus- und Fortbildunggenutztundverändertwerden,wenndieQuellenhinweisemitDZLM,Projektname,AutorinnenundAutorenaufgeführtbleibensowiedasbearbeiteteMaterialunterdergleichenLizenzweitergegebenwird(https://creativecommons.org/licenses/).AnderErstellungdesMaterialshabenalleobengenanntenAutorinnenundAutorenmitgewirkt.Esbasiert auf Forschung und Entwicklung aus dem Dortmunder Projekt „MuM –MathematiklernenunterBedingungenderMehrsprachigkeit“ und „Mathe sicher können“. EinigeMaterialienwurdenimRahmendesProjekts„Sprachsensibelunterrichtenfördern“optimiert.BildnachweiseundZitatquellenfindensichaufdenjeweiligenFolienbzw.Zusatzmaterialien.

Literaturbezug Basisliteratur§ Krägeloh,N.,&Prediger,S.(2015).DerTextaufgabenknacker–EinBeispielzurSpezifizierung

undFörderungfachspezifischerLese-undVerstehensstrategien.DerMathematischeundNaturwissenschaftlicheUnterricht,68(3),138–144.http://www.mathematik.uni-dortmund.de/~prediger/veroeff/15-MNU-Textaufgabenknacker-Kraegeloh-Prediger.pdf

§ Gürsoy,E.,Benholz,C.,Renk,N.,Prediger,S.&Büchter,A.(2013).Erlös=Erlösung?–SprachlicheundkonzeptuelleHürdeninPrüfungsaufgaben.In:DeutschalsZweitsprache1,14–24.www.mathematik.uni-dortmund.de/~prediger/veroeff/13-MuM-ZP-DaZ_Guersoy-etal-Webversion.pdf

§ Leuders,T.&Prediger,S.(2016).Kapitel4.3.5:SprachlicheKomplexität.In:dies.:FlexibeldifferenzierenundfokussiertfördernimMathematikunterricht.Berlin:CornelsenScriptor,124–126.

ZentralesBeispiel-Material§ Dröse,J.,Prediger,S.,Marcus,A.(2017).FörderbausteinS3–VerstehenvonTextaufgaben.

InS.Prediger,Ch.Selter,M.Nührenbörger&S.Hußmann(Hrsg.),Mathesicherkönnen.FörderbausteineundHandreichungenfüreinDiagnose-undFörderkonzeptzurSicherungmathematischerBasiskompetenzen.Sachrechnen.Berlin:Cornelsen.(onlinefreiverfügbarunterhttp://mathe-sicher-koennen.dzlm.de/008)

(WeiterezitierteLiteraturhintenindenFolien)