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SprachbildungSekundarstufe|Modulhandbuch
ModulSprachbildungimMathematikunterrichtderSekundarstufevonSusannePrediger,unterMitarbeitvonDilanŞahin-Gür,LenaWessel,BirtePöhler,JenniferDröse,VolkerEisen,UdoKietzmannundUliBraunerunterNutzungvonMaterialausdenProjekten„MathematiklernenunterBedingungenderMehrsprachigkeit“(IEEMDortmund)und„SprachsensiblesUnterrichtenfördern“(IEEMDortmundundZfsLArnsberg&Krefeld)MöglicherAblaufdesModulsDiesedetaillierteAufstellungentsprichtdeminderPraxiserprobtenModulablauf.AufgrunddesAufbausauseinzelnenFortbildungsbausteinensindauchandereReihenfolgen/Fokussierungendenkbar. Sandwich-Phasen
Baustein1|SprachlicheAnforderungen&AnsätzeimMathematikunterricht:relevanteSprachhandlungen&Sprachmittel,Darstellungsvernetzung
Distanzphase:ErprobenvonSchreibaufträgenzumBedeutungserklärenimeigenenUnterricht
Baustein2|Unterrichtsplanung:GestufteSprachschatzarbeit,Makro-ScaffoldingzurVerknüpfungfachlicher&sprachlicherLernpfade
Distanzphase:ErprobenundAdaptiereneinerUnterrichtseinheitzumMakro-Scaffolding,Teil1,auchmitBlickaufUnterstützungsformate
Baustein3|Unterrichtsgestaltung:Sprachmittelerarbeiten,systematisieren,einüben;sprachförderlicheUnterrichtsgespräche
Distanzphase:GegenseitigeHospitationzuselbstgewähltenBeobachtungsschwerpunkten(z.B.Übungsphasen,Unterrichtsgesprächo.ä.)
Baustein4:TextaufgabenvereinfachenundbewältigenlernendurchstrategischesScaffoldingundFormulierungsvariation
SprachbildungSekundarstufe|Modulhandbuch
ZielgruppeundZiele
Zielgruppe:DieFortbildungsreiherichtetsichanMathematik-LehrkräftederSekundarstufeIundII, die sich neu in die Thematik Sprachbildung einarbeiten oder bereits fachübergreifendeImpulseerhaltenhaben.Idealerweise haben einige der Teilnehmenden eine Klasse 7, weil ein Angebot zur ErprobungsichaufeineUnterrichtseinheitzurProzentrechnung(Klasse7)bezieht.SiekannaberauchzurWiederholung in Klasse 8 eingesetzt werden oder die dahinterliegenden Prinzipien auf eineandereUnterrichtseinheitübertragenwerden.DieTeilnehmenden
§ kennenHintergründezurRollederSprachebeimMathematiklernen(UnterscheidungvonSprachebenen,kognitiveundkommunikativeFunktionvonSprache).
§ kennenKonstruktezurUnterscheidungundEinschätzungfachbezogenersprachlicherAnforderungen(Wort-,Satz-,Text-undDiskursebene,SprachhandlungundSprachmittel,formal-undbedeutungsbezogeneSprachmittel).
§ nutzendiegenanntenKonstruktezurAnalysesprachlicherAnforderungenundzurSpezifizierungsprachlicherLernzielepassendzudenfachlichenLernzielen.
§ unterscheidendefensiveundoffensiveStrategiendesUmgangsmitsprachlichenAnforderungenundbegründen,welchefürwenangemessensind.
§ verwendenvielfältigeAufgabenformateundMethoden,umdiskursivreichhaltigeSprachhandlungenzuinitiieren(u.a.Darstellungsvernetzung).
§ planenzudiskursivreichhaltigenLerngelegenheitenauchsprachlicheUnterstützungs-möglichkeiten(z.B.FormulierungshilfenodergraphischeDarstellungen)mitein.
§ organisierenLerngelegenheitenzumErarbeiten,SystematisierenundEinübennotwendigerSprachhandlungenund-mittel.
§ sequenzierendiesprachlichenLerngelegenheitenpassendzudenfachlichenLernpfaden.
§ diagnostizierensprachlicheAnforderungenundHürdeneinzelnerLernenderimUnterrichtsgeschehen.
§ fordernundunterstützenLernendefachlichundsprachlichadaptiv:durchAufgaben,imEinzel-undimKlassengespräch.
Hintergrund
MehrsprachigeundeinsprachigeKinderundJugendlichemitgeringerSprachkompetenzhabennichtnurinTestsituationen,sondernauchinmathematischenLernsituationenSchwierigkeiten.SprachsensiblerUnterrichtmussdieoftimplizitbleibendensprachlichenAnforderungenexplizitmachenundLerngelegenheitenbietenfürdieSprachhandlungenundSprachmittel,die fürdasFachlernenwesentlichsind. DiesesindauchfürsprachstärkereLernendelernwirksam.Sprachliche Anforderungen sollten nicht gesenkt, sondern systematisch so gestaltet werden,dass Lernende sie zunehmend besser bewältigen können. Dazu gibt das Modul vielfältigeAnsätzefürdieUnterrichtsplanung,-gestaltungund-auswertung.
GrundideedesModuls
NachEinführung ineinigeHintergründezurRollederSprachebeimMathematiklernenwerdenverschiedeneAnsätzezurSprachbildungerlebbargemachtunddiskutiert.DieDistanzphasenwerden jeweilsgenutzt,umweitereeigeneErfahrungen imsprachsensiblenUnterrichtzusammelnunddanngemeinsamauszuwerten.
Sprachbildung|Baustein1|Steckbrief
SteckbriefzumBaustein1:EinführunginHintergründeundAnsätzeimFortbildungsmodulSprachbildungimMathematikunterrichtderSekundarstufe
VonSusannePrediger&DilanŞahin-GürunterMitarbeitvonLenaWessel,VolkerEisenundUdoKietzmann
GrundideedesBausteins
Die Einführung in Hintergründe und Ansätze zur Sprachbildung im Mathematikunterrichterfordert einige Konzepte und Selbsterfahrungen, um fachlich relevante sprachliche Anforde-rungen identifizieren zu können. Auf dieser Basis können erste Ansätze für sprach- und fach-integriertenUnterrichtangebotenwerden,dieindenfolgendenBausteinenvertieftwerden.
ZielgruppeundZiele
Zielgruppe:Mathematik-Lehrkräfte der Sekundarstufe I und/oder II, die sich neu in das ThemaSprachbildungeinarbeitenoderbereitsfachübergreifendeImpulseerhaltenhaben.Ziele:DieLehrpersonen...§ ...kennenHintergründezurRollederSprachebeimMathematiklernen:
§ ZusammenhangvonSprachkompetenzundMathematikleistung§ UnterscheidungvonSprachebenen(Alltags-,Bildungs-undFachsprache)§ kognitiveundkommunikativeFunktionvonSprache
§ ...kennenKonstruktezurUnterscheidungundEinschätzungfachbezogenersprachlicherAnforderungen:§ Wort-,Satz-,Text-undDiskursebene§ SprachhandlungenundSprachmittel§ formal-undbedeutungsbezogeneSprachmittel§ defensiveundoffensiveStrategie
§ ...nutzenHintergrundwissenundKonstruktezurAnalysesprachlicherAnforderungenundzurSpezifizierungsprachlicherLernziele(Sprachhandlungenund-mittel)passendzudenfachlichenLernzielen.
§ ...verwendenvielfältigeAufgabenformate,umdiskursivreichhaltigeSprachhandlungenzuinitiierenundplanensprachlicheUnterstützungsmöglichkeitenmitein:§ Darstellungsvernetzung§ Formulierungshilfen
Hintergrund
SprachbedingteSchwierigkeitenhabenmehrsprachigeundeinsprachigeKinderundJugendliche,undzwarnichtnurbeimLesen,sondernvoralleminkognitivanspruchsvollerenmathematischenLernsituationen,zumBeispielbeimAufbauinhaltlicherVorstellungen.SprachsensiblerUnterrichtmussdieoft implizitbleibenden sprachlichenAnforderungenexplizitmachen und Lerngelegenheiten bieten für die Sprachhandlungen und Sprachmittel, die für dasFachlernen wesentlich sind. Für den Aufbau inhaltlicher Vorstellungen etwa ist dies dieSprachhandlung„ErklärenvonBedeutungen“, fürdiedie formalbezogenenSprachmittel (Bruch,Zähler, Nenner) nicht ausreichen, sondern durch bedeutungsbezogene Sprachmittel (Teil vomGanzen, ...) ergänzt werdenmüssen.Mit dem Baustein werden Lehrkräfte für Unterschiede inSprachhandlungen sensibilisiert und ermutigt, die sprachlichen Anforderungen nicht zu senken(defensive Strategie), sondern Unterricht systematisch so zu gestalten, dass Lernende siezunehmend besser bewältigen können. Dazu gibt das Modul vielfältige Ansätze für die Unter-richtsplanung,-gestaltungund-auswertung.
StrukturundKernaktivitäten
MiteinerKartenabfragewerdenErfahrungshorizontundProblembewusstseinderTeilnehmendenerfasst. Ein anschließender Selbstversuch sensibilisiert für die Unterscheidung vonkommunikativer und kognitiver Funktion von Sprache und die Bedeutung unterschiedlicherSprachhandlungenfürdasMathematiklernen.Durch Erstellen von Erwartungshorizonten und Analysieren von Aufgaben und Lernenden-produktenbezüglichnotwendigerSprachhandlungenundSprachmittelwirdaufdenZusammen-hangderfachlichenundsprachlichenLernzieleeingegangen.Mit Hilfe des Prinzips der Darstellungsvernetzung erstellen die Lehrpersonen Aufgabenformatemit unterschiedlichen Vernetzungsaktivitäten zur Anregung von diskursiv reichhaltigen Lern-gelegenheitenundplanensprachlicheHilfengezieltmitein.
Sprachbildung|Baustein1|Steckbrief
VerfügbaresMaterial
Präsentation:DZLM-Sprache-BS1-Einfuehrung-Folien.pptxMaterialfürdieArbeitsphasen:§ DZLM-Sprache-BS1-AM-MagicMulti.docx(Sprachhandlungenunterscheiden)§ DZLM-Sprache-BS1-AM-Brueche-Diagnose.docx§ DZLM-Sprache-BS1-AM-Planungstabelle.docx§ DZLM-Sprache-BS1-AM-Vernetzungsaktivitaeten-Brueche.docxbzw.-Wendepunkte.docx§ DZLM-Sprache-BS1-AM-Arbeitsauftrag-Distanzphase.docx
Außerdemnotwendig:§ Laptop,Beamer,Lautsprecher,evtl.Presenter,wennvorhanden:Dokumentenkamera§ Moderationskarten,Edding-Stifte,AufhängmöglichkeitenWände,Nadeln/Magnete,...§ Evaluationsplakat(vorbereiten)
BeispielmöglicheZeitstrukturfüreinen3Stunden-Blockzzgl.Pausen(vieleandereZeitstrukturenmöglich!)Zeit Inhalt/Aktivität Material/Medien1.Phase: HintergründezusprachbedingtenHürden(45min) 7min Input:VorstellungdesProgrammsundRelevanzderSprachkompetenz 2Folien8min AktivitätAKartenabfrage:VorerfahrungenzusprachbedingtenHürden
(Kartenindividuellschreiben,insehrgroßenGruppenzumehrerenPersonen) Moderationsmaterial:Karten/Aufhängung
5min Input:EinführungderSprachebenen 1Folie10min KartennachEbenenaufhängenlassenundbzgl.Schwerpunktenkommentieren Moderationswand15min Input:Defensiv-offensiv,Alltags-Bildungs-Fachsprache,kognitive-komm.Fkt. 10Folien2.Phase: SelbstversuchzurRollederSprachebeimLernen(35min) 15min AktivitätBSelbstversuch:Denken&individuellSchreibeninfremderSprache VideoinFolien(Tonaus)15min GemeinsameReflektiondesSelbstversuchs(ggf.fachlicheKlärung) SammelnaufFlipchart5min InputzurEinordnungdesSelbstversuchs 2–4Folien (ggf.VertiefungdurchVergleichzweierTexte,dannmind.10min) AM-Magic-Multiplication
3.Phase: SprachhandlungeneinfordernundmitSprachmittelnunterstützen(45min)8min AktivitätCVideo-Diagnosezuzweit:FallbeispielMurielunddieschönen
Päckchenbzgl.kognitiver&kommunikativerFunktiondiskutieren VideoinFolien(mitTon)
10min Input:LangfristigesSprachkontinuum,IdeenzurStützungderSprachmittel 5Folien7min AktivitätDErwartungshorizontundDiagnose:zudrittErwartungshorizontund
Formulierungshilfenerstellen,Lernendenproduktediagnostizieren a)b)nuranFolie,dannc)mitAM-Brueche-Diagnose
10min KurzeDiskussionderentwickeltenErwartungshorizonte&Formulierungshilfen Dokumentenkamera10min InputzurEinordnungderAktivität:Sprachhandlungen&gestufteSprachmittel 5Folien4.Phase: Darstellungsvernetzungalssprach-undfachintegriertesAufgabenkonstruktionsprinzip(40min)
8min InputzurIdeederDarstellungsvernetzungmitknappemAndiskutierenderproblematischenRechengeschichten(alsBsp.fürPotenzialdesAufgabentyps)
8FolienAM-Vernetzungsaktivitaeten-Bruechebzw.-Wendepunkte20min AktivitätEDarstellungsvernetzungsaktivitätenzuneuemThema(Gruppenarbeit)
12min VergleichderentworfenenAufgaben,jedeGruppezeigtnurLieblingsaufgabe Dokumentenkamera5.Phase: RückblickundAusblick(20min) 8min AktivitätF„Twitter-Runde“:Wichtigstes,wasjedermitnimmt(jeder,der
möchte,darfsichsoknappäußernwiebeimTwittern:140Zeichen) evtl.mitschreibenaufComputeroderFlipchart
5min InputzuFazitvonSeitenderModeration 1Folie5min BesprechungdesArbeitsauftragszurDistanzphase:Schriftprodukteeinholen AM-Auftrag-Distanzphase
2min Kurz-Evaluation,z.B.anSpinne Evaluationsplakat
Sprachbildung|Baustein1|Steckbrief
QuelleundNutzungs-rechte
Dieses Material wurde durch Susanne Prediger und ihr Team für das Deutsche Zentrum fürLehrerbildungMathematik (DZLM) konzipiert und kann, soweit nicht anderweitig gekennzeichnet,unter der Creative Commons Lizenz BY-SA: Namensnennung – Weitergabe unter gleichenBedingungen4.0Internationalweiterverwendetwerden.Dasbedeutet:AlleFolienundMaterialienkönnen, soweit nicht anders gekennzeichnet, für Zwecke der Aus- und Fortbildung genutzt undverändertwerden,wenndieQuellenhinweisemitDZLM,ProjektnameundAutorinnenundAutorenaufgeführt bleiben sowie das bearbeiteteMaterial unter der gleichen Lizenz weitergegeben wird(https://creativecommons.org/licenses/).AnderErstellungdesMaterialshabenalleobengenanntenAutorinnenundAutorenmitgewirkt.Esbasiert auf Forschung und Entwicklung aus dem Dortmunder Projekt „MuM –Mathematiklernenunter Bedingungen der Mehrsprachigkeit“. Viele Materialien wurden im Rahmen des Projekts„Sprachsensibelunterrichtenfördern“optimiert.BildnachweiseundZitatquellenfindensichaufdenjeweiligenFolienbzw.Zusatzmaterialien.
Literaturbezug Basistexte:(verfügbarunterhttp://www.mathematik.uni-dortmund.de/~prediger/veroeff)§ Meyer,M.&Prediger,S.(2012).SprachenvielfaltimMathematikunterricht–Heraus-
forderungen,ChancenundFörderansätze.PraxisderMathematikinderSchule,54(45),2–9.§ Prediger,S.(2016).Werkannesaucherklären?SprachlicheLernzieleidentifizierenund
verfolgen.Mathematikdifferenziert,7(2),6–9.§ Prediger,S.&Wessel,L.(2012).Darstellungenvernetzen–AnsatzzurintegriertenEntwicklung
vonKonzeptenundSprachmitteln.In:PraxisderMathematikinderSchule54(45),29–34.SprachdidaktischerHintergrundzurBildungssprache:§ Feilke,H. (2012).BildungssprachlicheKompetenzen– fördernundentwickeln. PraxisDeutsch,
39(233),4–13.
Sprachbildung|Baustein2|Steckbrief
SteckbriefzuBaustein2:GestufteSprachschatzarbeitinderUnterrichtsplanungimFortbildungsmodulSprachbildungimMathematikunterrichtderSekundarstufe
VonSusannePrediger,BirtePöhler&UdoKietzmannunterMitarbeitvonDilanŞahin-Gür&VolkerEisen
GrundideedesBausteins
WoimmerkonzeptuellesVerständnisfürmathematischeKonzepteaufgebautwerdensoll,stehtauchsprachlichesLernenimFokus.DassprachlicheLernenimSinnegestufterSprachschatzarbeitmuss somit auch auf die Planung der mittel- und längerfristigen Unterrichtszusammenhängeausgeweitetwerden.
ZielgruppeundZiele
Zielgruppe: Mathematik-Lehrkräfte der Sekundarstufe I und/oder II, die den ersten Bausteinbereitsbesuchthaben.Ziele:DieLehrpersonen§ unterscheidenbedeutungs-vonformalbezogenenSprachmitteln,ordnensiedenpassenden
SprachhandlungenzuundsequenzierensieingestufterSprachschatzarbeit,§ kennenundnutzenAnsätzezurintegriertenVerstehens-undSprachförderungdurch
VerknüpfungkonzeptuellerundsprachlicherLernpfade,§ könnenAufgabenentlangeineskonzeptuellenundsprachlichenLernpfadssequenzieren,§ könnendenAnsatzderVerknüpfungaufselbstgewählteThemenübertragen.
Hintergrund
VerstehensschwierigkeitenimMathematikunterrichtgehenofteinhermitSchwierigkeiteninderBildungssprache.FürLernendesolltenVerstehensförderungundSprachförderungdaherintegrierterfolgen.WichtigsinddabeikonsequenteDarstellungsvernetzung,gestufteSprachschatzarbeitimSinnedesMakro-ScaffoldingsundeinekonsequenteKommunikationsanregung.Für die Verknüpfung des konzeptuellen und des sprachlichen Lernpfades kann zum Teil aufgeeignete Darstellungen (z. B. Prozentstreifen) zurückgegriffen werden, zum Teil können hierauch selbstständig adäquate Lernwegeneuentwickeltwerden.Die zubeantwortende Frage imRahmen des Makro-Scaffoldings lautet dabei stets, welche Mittel eine strukturierende Orien-tierunggebenkönnen.
StrukturundKernaktivitäten
Teilnehmende sequenzieren Aufgaben einer Unterrichtsreihe im Hinblick auf die Vorstellungs-unddieSprachentwicklung.SequenzierungenwerdendiskutiertundmitdemPrinzipdesMakro-Scaffoldingsverknüpft,umdiegestufteSprachschatzarbeitjeweilspassendzudenfachlichenTeil-Lernzielenzusequenzieren.Teilnehmende:§ sequenzierenAufgaben,SprachmittelunddensprachlichenLernpfadentlangdesgegebenen
konzeptuellenLernpfades.DieskannalsoffeneroderehergeschlossenerEinstieg,ggf.auchalsVorarbeiterfolgen.
§ übertragendieIdeenzurVerknüpfungvonkonzeptuellemundsprachlichemLernpfadaufeinenneuen,selbstgewähltenInhalt.
VerfügbaresMaterial
Präsentation:DZLM-Sprache-BS2-Unterrichtsplanung-Folien.pptxMaterialfürdieArbeitsphasen:§ DZLM-Sprache-BS2-Unterrichtsplanung-AM-Sequenzierung1UNDAM-Sequenzierung2.docx§ DZLM-Sprache-BS1-AM-Planungstabelle.docxODERAM-Transfer-Lernpfade.docx§ FilmzurexemplarischenUnterrichtseinheitunterdemLinkdzlm.de/1000
Außerdemnotwendig:§ Laptop,Beamer,Lautsprecher,evtl.Presenter§ Moderationskarten,Edding-Stifte,Aufhängmöglichkeiten(Wände,Nadeln/Magnete,...)§ Evaluationsplakat(vorbereiten)
Sprachbildung|Baustein2|Steckbrief
BeispielmöglicheZeitstrukturfüreinen3Stunden-Blockzzgl.Pausen(vieleandereZeitstrukturenmöglich!)Zeit Inhalt/Aktivität Material/Medien1.Phase: AustauschzumitgebrachtenLernendenprodukten(45min) 15min AktivitätAGruppenarbeitzumitgebrachtenLernendenprodukten
injahrgangs-oderschulform-homogenen3er-Gruppen:VorstellungdermitgebrachtenLernendenprodukte,DiskussionderErfahrungen
mitgebrachteLernendenprodukte
30min Plenum:GemeinsameDiskussioneinesausgewähltenBeispielsimHinblickaufUnterschiedeundGemeinsamkeitenzu§ rekonstruierbaremindividuellenVerständnisderLernenden,§ Sprachleistungbzgl.formalerRichtigkeitvs.kommunikativemErfolg,§ Sprachhandlungen(werberichtetRechenweg,wererklärtBedeutung?),§ genutztenSprachmitteln(bedeutungs-vs.formalbezogenen,Bilderusw.).
Dokumentenkamera
2.Phase: SprachlicheAnforderungenfürVerstehensaufbau(25min) 10min ErinnerunganBeziehungSprachhandlung–SprachmittelzurEinführungder
gestuftenSprachschatzarbeit,ggf.mitkurzerAktivität 3Folien
5min AktivitätBSelbstversuchzumBedeutungs-Erklären:ZuzweitunterschiedlicheSätzeerklärenàEinstimmunginProzentrechnung,dasThemadesTages
2Folien
10min KurzeDiskussionundInputzurEinbettunginIdeederfach-undsprachintegriertenLernpfade,ErinnerungankognitiveFunktionvonSprache
3Folien
3.Phase: SequenzierungineinerUnterrichtsreihe|Beispiel-ReiheProzente(25min) 10min AktivitätCSequenzierungvonAufgabeninGruppenarbeit AM-Sequenzierung1.docx
10min PlenumsbesprechungunterschiedlicherSequenzierungenundderzugrundeliegendenKriterien
VielfaltanTafelzeigen
5min SchlussbemerkungzurEinbettung:AnforderungsstufungversusLernstufung 1Folie4.Phase: VerknüpfungvonkonzeptuellenundsprachlichenLernpfaden(45min) 5min IdeederkoordiniertenLernpfadevorstellen:derkonzeptuelleLernpfadistschon
immerguteMathematikdidaktik(nichtsNeues),dersprachlichekommtdazu1Folie
10min AktivitätD(FortsetzungzuC)AnalysedeskonzeptuellenLernpfadsbzgl.sprachlicherAnforderungen,StufungüberdenkenodernachvollziehenAnalysedeskonzeptuellenLernpfads,entsprechendeStufungdersprachlichenAnforderungenundZuordnungvonSprachmitteln
5FolienAM-Sequenzierung1&2.docx
10min InputzurzusammenfassendenErläuterungderverknüpftenLernpfadeundderBedeutungdesProzentstreifenszumVerknüpfen,mitkurzemVideoausschnitt
11FolienmitkurzemVideo-Clip(Lautsprecher)
20min HierAusflugmöglichzurerstenSensibilisierungzurGesprächsführung,anknüpfendanVideoundSelbstbeobachtungAktivitätESammlungvonDo’sundDon’tsderGesprächsführung
PlakatezurSammlungproGruppe
5.Phase: ÜbertragungaufeigeneUnterrichtsreihe(20min)
20min AktivitätFTransferaufeigeneUnterrichtsreiheandenkeninGruppenarbeit(kannnurersterSchrittsein,sonstlängerZeiteinplanen)
AM-Transfer-Lernpfadeund/oderBS1-AM-Planungstabelle.docx
6.Phase: RückblickundAusblick(20min)
8min AktivitätG„Twitter-Runde“:Wichtigstes,wasjedermitnimmt(jeder,dermöchte,darfsichsoknappäußernwiebeimTwittern:140Zeichen)
evtl.mitschreibenaufComputeroderFlipchart
5min InputzuFazitvonSeitenderModeration 1Folie5min BesprechungdesArbeitsauftragszurDistanzphase:Prozente-Einheiterproben
odereigeneEinheitausbauenunderproben AM-Arbeitsauftrag-Distanzphase
2min Kurz-Evaluation,z.B.anSpinne Evaluationsplakat
Sprachbildung|Baustein2|Steckbrief
QuelleundNutzungs-rechte
Dieses Material wurde durch Susanne Prediger und ihr Team für das Deutsche Zentrum fürLehrerbildungMathematik (DZLM) konzipiert und kann, soweit nicht anderweitig gekennzeichnet,unter der Creative Commons Lizenz BY-SA: Namensnennung – Weitergabe unter gleichenBedingungen4.0Internationalweiterverwendetwerden.Dasbedeutet:AlleFolienundMaterialienkönnen, soweit nicht anders gekennzeichnet, für Zwecke der Aus- und Fortbildung genutzt undverändert werden, wenn die Quellenhinweise mit DZLM, Projektname, Autorinnen und Autorenaufgeführt bleiben sowie das bearbeiteteMaterial unter der gleichen Lizenz weitergegeben wird(https://creativecommons.org/licenses/).AnderErstellungdesMaterialshabenalleobengenanntenAutorinnenundAutorenmitgewirkt.Esbasiert auf Forschung und Entwicklung aus dem Dortmunder Projekt „MuM –MathematiklernenunterBedingungenderMehrsprachigkeit“ und „Mathe sicher können“. EinigeMaterialienwurdenimRahmendesProjekts„Sprachsensibelunterrichtenfördern“optimiert.BildnachweiseundZitatquellenfindensichaufdenjeweiligenFolienbzw.Zusatzmaterialien.
Literaturbezug Basistexte:(verfügbarnach1Jahrunterwww.mathematik.uni-dortmund.de/~prediger/veroeff)§ Pöhler,B.&Prediger,S.(2017).VerstehensförderungerfordertauchSprachförderung–
HintergründeundAnsätzeeinerUnterrichtseinheitzumProzenteverstehen,erklärenundberechnen.InA.Fritz,S.Schmidt,&G.Ricken(Hrsg.),HandbuchRechenschwäche(S.436–459).Weinheim:Beltz.
§ Prediger,S.(2017).„KapitalmultiplizirtdurchFaktorhalt,kannichnichtbessererklären“–SprachschatzarbeitfüreinenverstehensorientiertenMathematikunterricht.InB.Lütke,I.Petersen,&T.Tajmel(Hrsg.),FachintegrierteSprachbildung–Forschung,TheoriebildungundKonzeptefürdieUnterrichtspraxis(S.229–252).Berlin:deGruyter.
MaterialzumzentralenUnterrichtsbeispielProzentrechnung§ Pöhler,B.&Prediger,S(2017).FörderbausteineS6-Prozentrechnung.InS.Prediger,Ch.Selter,
M.Nührenbörger&S.Hußmann(Hrsg.),Mathesicherkönnen.FörderbausteineundHandreichungenfüreinDiagnose-undFörderkonzeptzurSicherungmathematischerBasiskompetenzen.Sachrechnen:Größen-Überschlag-Textaufgaben-Diagramme-Proportionen-Prozentrechnung.Berlin:Cornelsen.(Webseitehttp://mathe-sicher-koennen.dzlm.de/008)
§ FilmzurUnterrichtseinheitProzentrechnungunterdemLinkdzlm.de/1000(WeiterezitierteLiteraturindenFolien)
Sprachbildung|Baustein3|Steckbrief
SteckbriefzuBaustein3:
SprachförderlicheUnterrichtsgestaltung
imFortbildungsmodulSprachbildungimMathematikunterrichtderSekundarstufe
VonSusannePrediger,NadineWilhelm,VolkerEisen&UliBraunerunterMitarbeitvonDilanŞahin-Gür&UdoKietzmann
Grundideedes
Bausteins
ImletztenBausteinwurdeUnterrichtsplanungthematisiert,diesmalgehtesumsprachförderlicheUnterrichtsgestaltung.DiesebrauchtzumeinendengezieltenAufbauvonSprachschatzüberalledrei Phasen–Erarbeiten, SystematisierenundEinüben– zumanderendiepermanente sprach-sensibleGesprächsführung,dievondenLernendenkonsequentSprachhandlungeneinfordertundsiebeiihrerRealisierungauchmündlichunterstützt.In gelingenden Unterrichtsgesprächen sind fachliche (im engeren Sinne) und sprachlicheFörderunguntrennbarverschränkt,denndasSprechenunddasHörenstehenalsLernmediumimFokus. In diesem Baustein werden Ansätze hervorgehoben, die besonders hilfreich sind, umLernendeaktivamSprechen(undDenken)zubeteiligen,undsomitSpracheimplizitoderexplizitzumLerngegenstandzumachen.
Zielgruppe
undZiele
Zielgruppe:Mathematik-LehrkräftederSekundarstufeIund/oderII,diebereitsBaustein1undmöglichstauchBaustein2diesesModulsbearbeitethaben.Ziele:DieLehrpersonen§ kennenundnutzendieUnterrichtsphasen–Erarbeiten,Systematisieren,Einüben–
auchfürdieSprachschatzarbeit,§ nehmenUnterrichtsgesprächeauchalssprachlicheLerngelegenheitwahr,§ nutzenschriftlicheUnterstützungsformateundmündlicheUnterstützungsimpulse,
umLernendesprachlichzuunterstützen.
Hintergrund
Aus sprachsensibler Perspektive kommt bei der Moderation neben der Reduktion vonBeteiligungsbarrieren (Sprache als Lernhürde) vor allem die Nutzung der Kommunikations-situation „Klassengespräch“ als Lerngelegenheit (Sprache als Lerngegenstand) in den Blick.StrategienundMittel–wiezumBeispieldasinteraktionelleMicro-Scaffolding–helfenderLehr-person, auf dem Lernweg von den Ressourcen der Lernenden hin zu den Zielebenen zuunterstützen. Viele der Angebote zur Unterstützung der Moderation können schon in derUnterrichtsplanungberücksichtigtund/oderimVorfeldeingeübtwerden.
Strukturund
Kernaktivitäten
Drei Videosequenzen zu Unterrichtsgesprächen und weitere Transkripte werden diskutiert, umStrategienundMittelfürförderlicheGesprächsführungherauszuarbeiten.DieTeilnehmenden:§ betrachtenundanalysiereneinenUnterrichtsverlaufzumErarbeiten,Systematisierenund
EinübeninVideosequenzen,§ analysiereneinFallbeispiel(VideosequenzenundArbeitsmaterial2)hinsichtlichStrategien
undMittelnzurVerbesserungderGesprächsführung(insbesondereauchuntersprach-sensiblerPerspektive:WastutdieLehrperson,umBeteiligungsbarrierenzureduzierenunddasUnterrichtsgesprächalssprachlicheLerngelegenheitzunutzen?),
§ informierensichanhandeinerPräsentationüberStrategienundMitteleinerlernförderlichenundinsbesonderesprachsensiblenGesprächsführung.
Verfügbares
MaterialPräsentation:DZLM-BS3-Unterrichtsgestaltung-Folien.pptxMaterialfürdieArbeitsphasen:§ DZLM-Sprache-BS3-Unterrichtsgestaltung-AM-Stationen-Einueben.docx§ DZLM-Sprache-BS3-Unterrichtsgestaltung-AM-Katzengewicht.docx§ DZLM-Sprache-BS3-Unterrichtsgestaltung-AM-Blauwal.docx§ DZLM-Sprache-BS3-Unterrichtsgestaltung-AM-Zufallsversuch.docx§ DZLM-Sprache-BS3-Unterrichtsgestaltung-AM-Arbeitsauftrag-Distanzphase-docxAußerdemnotwendig:§ Laptop,Beamer,Lautsprecher,evtl.Presenter,Flipchart,ggf.Dokumentenkamera§ zurindividuellenNacharbeit:DZLM-Film-Phasen-der-Sprachschatzarbeit.mp4
(abSpätsommer2017unterdzlm.de/1000)
Sprachbildung|Baustein3|Steckbrief
BeispielmöglicheZeitstrukturfür3Stunden-Blockzzgl.Pausen(vieleandereZeitstrukturenmöglich!)
Zeit Inhalt/Aktivität Material/Medien
1.Phase: ReflexionderErfahrungenausderDistanzphase(20min) 10–15min5–10min
AktivitätA:GruppenarbeitzumEinsatzderUnterstützungsformateAustauschderErfahrungenin3er-Gruppen(Arbeitsauftrag-homogen)SammlungimPlenum,z.B.EinsatzmöglichkeitenundtypischeSchwierigkeiten
1Folie1Folie;Tafel/Flipchart
2.Phase: PhasenderSprachschatzarbeit(25min) 25min InputzurIdeedasmehrschrittigenVorgehens(Erarbeiten,Systematisierenund
EinübenvonSprachmitteln)auchfürdassprachlicheLernenzunutzen,miteingebundenenVideo-AusschnittenausinklusiverKlasseundDiskussionenimPlenumzu:§ UmgangmitSprachlosigkeitderLernenden§ EinsatzvonPartnerübungenundihrenSchwierigkeiten
12Folien4Video-ClipsinFolien(Lautsprecher)
3.Phase: ÜbungsformenzumEinüben(35min)
2min Minimal-InputzurNotwendigkeitdesEinübensvonSprachmittelnfürAutomatisierungundInternalisierung
1Folie
20min AktivitätB:(Kriteriengeleitete)AnalysevonÜbungsformenInsgesamt9ÜbungsformenwerdenvorgestelltundinPartnerarbeit(und/oderimStationenarbeit)analysiert,sofernnichtbereitsimDistanzauftragbehandelt.Option2:WenninDistanzphasebehandelt,dannAnalysemitBlickdarauf,welchebesonderszumErarbeiten,welchezumEinübengeeignet
3FolienAM-Stationen_Einueben.docx
10min Plenumsdiskussion:BesprechungderErgebnisseausderStationenarbeitimHinblickdaraufwelcheÜbungsformwannundfürwengutgeeignetist(füreinestrukturiertereBesprechungsinddieÜbungsformenimFoliensatzaufgeführt)
11Folien;evtl.mit-schreibenaufFlipchart
3min InputzuzentralenPrinzipiendesEinübensvonSprachmittelnundZwischenfazit 2Folien4.Phase: UnterrichtsgesprächealsfachlicheundsprachlicheLerngelegenheiten(30min)
5min InputzursprachlichenFunktionvonUnterrichtsgesprächen 2Folien15min12min
AktivitätCAnalyseeinesFallbeispiels:a)EindenkeninmöglicheSprachhandlungenderLernenden,b)AnalyseeinesTranskriptausschnittesinPartnerarbeitzurIdentifizierungzweierQualitäts-aspekte(ArbeitsstellungundDiskursivität),c)SammelnweitererKriterienSammelnimPlenum
2Folien,optional:AM-Katzengewicht.docxFlipchart/Tafel
3min Zwischenfazit:SprachealsungleichverteilteLernvoraussetzung,musszumLerngegenstandwerden
1Folie
5a.Phase:StrategienundMittelfüreineförderlicheGesprächsführung(15min)
5min AktivitätD:AnalyseeinesFallbeispielszumBegründenineinerKlasse5:§ Murmelphase:ErfahrungenauseigenemUnterrichteinbringen§ Murmelphase:Analysieren,wieCarlabegründetundeigeneReaktion§ SammelnallerIdeenzusprachförderlichenImpulsen/Strategien
5Folienund2Video-ClipsinFolienoptional:AM-Blauwal.docx
10min AuswertungderAktivität:DiskursförderlicheImpulseundStrategienundInputzuStrategienundMittelneinerförderlichenGesprächsführung
2–4Folien1Folie
5b.Phase: VertiefungzuausgewähltenStrategien(20min) 5min Input:VorstellungverschiedenerStrategien/ImpulsezurNutzungvon
UnterrichtsgesprächenalsLerngelegenheit 6Folien
15min AktivitätEModerationmodifizierendurcheigeneImpulse 1Folie,ggf.AM-Zufallsversuch6.Phase: RückblickundAusblick(10min) 4min AktivitätF„Twitter-Runde“:Wichtigstes,wasjedermitnimmt(jeder,der
möchte,darfsichsoknappäußernwiebeimTwittern:140Zeichen) evtl.mitschreibenaufComputeroderFlipchart
6min FazitderAnsätzeundDiskussionzurAdaption:WelcheAnsätzepassenbeiuns?
Sprachbildung|Baustein3|Steckbrief
Quelleund
Nutzungs-
rechte
Dieses Material wurde durch Susanne Prediger und ihr Team für das Deutsche Zentrum fürLehrerbildungMathematik (DZLM) konzipiert und kann, soweit nicht anderweitig gekennzeichnet,unter der Creative Commons Lizenz BY-SA: Namensnennung – Weitergabe unter gleichen
Bedingungen4.0Internationalweiterverwendetwerden.Dasbedeutet:AlleFolienundMaterialienkönnen, soweit nicht anders gekennzeichnet, für Zwecke der Aus- und Fortbildung genutzt undverändert werden, wenn die Quellenhinweise mit DZLM, Projektname, Autorinnen und Autorenaufgeführt bleiben sowie das bearbeitete Material unter der gleichen Lizenz weitergegeben wird(https://creativecommons.org/licenses/).AnderErstellungdesMaterialshabenalleobengenanntenAutorinnenundAutorenmitgewirkt.Esbasiert auf Forschung und Entwicklung aus dem Dortmunder Projekt „MuM –MathematiklernenunterBedingungenderMehrsprachigkeit“und„BISS-VerbundMatheDortmund“.EinigeMaterialienwurdenimRahmendesProjekts„Sprachsensibelunterrichtenfördern“erstellt.BildnachweiseundZitatquellenfindensichaufdenjeweiligenFolienbzw.Zusatzmaterialien.
Literaturbezug BasisliteraturzuPhasenderSprachschatz-Arbeit§ Abshagen,M.(2015).PraxishandbuchMathematik.Sprachsensibelunterrichten–Sprache
fördern.§ Leisen,J.(2013)HandbuchSprachförderungimFach.SprachsensiblerFachunterrichtinderPraxis.
Praxismaterialien.§ PIKAS(2011).http://pikas.dzlm.de/node/626#2 BasisliteraturzuUnterrichtsgesprächen§ Leisen,J.(2011).DieModerationbewirkt’s.http://www.aufgabenkultur.de/seiten/0
AufgabenkulturimLehr-Lern-Modell/5DieModerationbewirkts.pdf§ Prediger,S.,Erath,K.,Quasthoff,U.,Heller,V.&Vogler,A.-M.(2016).BefähigungzurTeilhabean
Unterrichtsdiskursen:DieRollevonDiskurskompetenz.InJ.Menthe,D.Höttecke,T.Zabka,M.Hammann,&M.Rothgangel(Eds.),BefähigungzugesellschaftlicherTeilhabe.BeiträgederfachdidaktischenForschung(S.285–300).Münster:Waxmann.
§ Voigt,J.(1984).Derkurztaktige,fragend-entwickelndeMathematikunterricht–SzenenundAnalysen.MathematicaDidactica,7,161–186.
(WeiterezitierteLiteraturhintenindenFolien)
Sprachbildung|Baustein4|Steckbrief
SteckbriefzumBaustein4:TextaufgabenimFortbildungsmodulSprachbildungimMathematikunterrichtderSekundarstufe
VonSusannePrediger&JenniferDröseunterMitarbeitvonNadineWilhelm,DilanŞahin-Gür,VolkerEisen&UdoKietzmann
GrundideedesBausteins
In einem sinnstiftenden Mathematikunterricht sind Textaufgaben unverzichtbar. Doch könnenLernendedamit–jenachSprachkompetenzundStrategien–unterschiedlichgutumgehen.Die Förderung der Bewältigung von Textaufgaben ist daher ein wichtiges Ziel sprachsensiblenFachunterrichts. Dafür sind andere Strategien notwendig als in der allgemeinen Leseförderung,sodass der Mathematikunterricht fachübergreifende Lesetrainings um die fachspezifischenStrategienergänzenmuss.Zur Sensibilisierung fürHürdenwerden auchAufgaben vereinfacht, doch sollte diese defensiveStrategieimmerumeineoffensiveergänztwerden.
ZielgruppeundZiele
Zielgruppe: Mathematik-Lehrkräfte der Sekundarstufe I und/oder II, die den ersten BausteindiesesModulsundambestenauchBaustein2und3bereitsbesuchthaben.Ziele:DieLehrerinnenundLehrer...§ identifizierentypischesprachlicheHürdenaufWort-,Satz-undTextebene.§ vergleichenundvariierenAufgabenbezüglichihrersprachlichenKomplexität.§ kennenHintergründezurFachspezifitätdesLesensmathematischerTexteundleiten
Grundprinzipienab.§ werdenmitHilfedesAufgabenformats„Formulierungsvariation“fürsprachlicheHürden
insbesondereaufSatzebenesensibilisiert.§ kennenallgemeinefachspezifischeLese-/VerstehensstrategienzurExplorationvonTexten.§ entwickelneinRepertoire(gegenstandsspezifischer)Scaffolding-WerkzeugefürdenAusbau
derVerstehensstrategien.
Hintergrund
Beim Lesen von Textaufgaben geht es umdas „detaillierte Verständnis komplexer Texte“ (PISALesekompetenzstufe IV).DieTextlängemachtdabeikaumdieSchwierigkeitaus, sondernnebendem kontextbezogenen Lesewortschatz vor allem die komplexen, meist verdichteten Satz-strukturen. Offensive Strategien zur Leseförderung setzen daher im Mathematikunterricht vorallemaufderSatz-undTextebenean:InsbesondereSensibilisierungfürSatzstrukturen(nachdemPrinzip der Formulierungsvariation) und Anregung der Strategien „Fokus auf Relationen“ und„Rückwärtsarbeiten“werdenalswichtigstefachspezifischeVerstehensstrategienthematisiertundeswirdaufgezeigt,wiesiegefördertwerdenkönnen.
StrukturundKernaktivitäten
Die Teilnehmenden variieren Texte bzgl. ihrer sprachlichen Komplexität, um sich möglicherHürdenaufWort-, Satz-undTextebenebewusst zuwerden.Sie reflektierendieGrenzendieserdefensivenVereinfachungsstrategie.DieTeilnehmendenanalysierenanVideostypischeHürdenundStrategienzuihrerÜberwindungunddurchdenkenunterschiedlicheAnsätzedesstrategischenScaffoldings.
VerfügbaresMaterial
Präsentation:DZLM-BS3-Textaufgaben-Folien.pptxMaterialfürdieArbeitsphasen:§ DZLM-Sprache-BS4-Textaufgaben-AM-Typische-Huerden.docx§ DZLM-Sprache-BS4-Textaufgaben-AM-Sprachliche-Komplexitaet.docx§ DZLM-Sprache-BS4-Textaufgaben-AM-Geburtstagsfeier.docx§ Material-MSK3-Textaufgaben-Handreichungen.pdfund...-Foerderbausteine.pdf
Sprachbildung|Baustein4|Steckbrief
Außerdemnotwendig:§ Laptop,Beamer,Lautsprecher,evtl.Presenter,wennvorhanden:Dokumentenkamera§ Moderationskarten,Edding-Stifte,AufhängmöglichkeitenWände,Nadeln/Magnete,...§ Evaluationsplakat(vorbereiten)§ ZettelblockundDINA3-BlätterfürInformationsnetze§ zurindividuellenNacharbeit:DZLM-FilmzuTextaufgaben(abSpätsommer2017unter
dzlm.de/1000)
BeispielmöglicheZeitstrukturfüreinen3Stunden-Blockzzgl.Pausen(vieleandereZeitstrukturenmöglich!)Zeit Inhalt/Aktivität Material/Medien1.Phase: ReflexionderErfahrungenausderDistanzphase(20min)
JenachDistanzphasegestalten,z.B.AustauschüberErfahrungenausdergegenseitigenHospitationin3erGruppen,DiskussionimPlenumüberAspektedesBeobachtungsbogens
1Folie
2.Phase: HürdeninTextaufgabenidentifizieren(35min)
3min Minimal-InputdurchAnbindunganvorigeBausteine:KognitiveFunktion 1Folie
2min AktivitätAMurmelphasezurAnalysevonHürdenbeiLauraundPinar:§ Warm-Up:KurzeMurmelphasezumöglichenHürdeneinerAufgabe
1Folie
5min § Murmelphase:Analysieren,wieLauraundPinaranAufgabegehen 1Folie
5min § SammelnallerIdeen,dannergänzendurch2FolienmitfatalemAnsatz Tafel/Flipchart,2Folien
10min AktivitätBVideo-DiagnosezurHürdeninSatzstruktur(LauraundPinar,Teil2)a)VideobetrachtenundProblemdiskutieren,b)AnalyseüberBedeutungderGrammatik,c)ÜberleitungzuGrundsätzlichemzumUmgangmitTextaufgaben
VideoinFolien+2Folien
5min InputzurLesepsychologieundzutypischenTextsortenimMathe-Unterricht 3Folien
5min AktivitätC1KartenabfragezuweiterentypischenHürdendannggf.ergänzenzukompletterListeschwierigkeitsgenerierenderMerkmale
Moderationsmaterial1+2Folien(Einordnung)
3.Phase: DefensiverAnsatz:Aufgabentextevereinfachen(40min)5–10min AktivitätC2AufgabenvereinfacheninPartnerarbeit(alternativzuC1selbst
machen,wennggf.C1intensivbearbeitet,dannhierdirektimPlenum) AM-Typische-Huerden.docx
10min AktivitätDVerbrauchsaufgabevereinfacheninPartnerarbeit(aufjedenFallbearbeiten,weilvielmehrverschiedeneVereinfachungenmöglichsind)
AM-Sprachliche-Komplexitaet
8min Plenum:VorstellungverschiedenerAufgaben-Vereinfachungen Dokumentenkamera/OHP
7min ZusammenfassungundkurzePlenumsdiskussion:WanndefensiverAnsatzangemessen?
2Folien;evtl.mitschrei-benaufFlipchart
4.Phase: LesestrategienfürmathematischeTextaufgaben(25min)
5min InputzubegrenztemNutzenfachübergreifenderLesestrategien 3Folien
10min AktivitätEStrategienfürVerstehenidentifizierenimICH-DU-WIRICH:SelbstAufgabelösen,DU:eigeneundSchüler-StrategienaustauschenWIR:SammelnaufTafel/Flipchart
AM-Geburtstagsfeier.docx(nichtunbedingtnotwendig)
Flipchart/Tafel
10min Input:NeuerLerninhaltVerstehensstrategienundÜbergangzurFörderung 3Folien
5a.Phase: OffensiverAnsatz:StrategischesScaffolding(20min)5min InputzumPrinzipdesstrategischenScaffoldingsmitzahlreichenBeispielen
ausunterschiedlichenThemenbereichen,VorstellungderInformationsnetzealsBeispielfürstrategischesScaffolding
2Folien1Folie
10min AktivitätFSelbstversuchzumstrategischenScaffoldingmitInformationsnetz vieleZettel,DINA3-Blatt
5b.Phase: OffensiverAnsatz:Formulierungsvariation(20min)
5min Input:Video-BeispielvonLauraundPinarzeigtPrinzipderFormulierungs-variation,esdientdazu,BewusstheitfürBezügeaufSatzebenezuschaffen. DabeitauchttypischeSorgeauf:mussichjetztGrammatikunterrichtmachen?
VideoinFolien2Folien
Sprachbildung|Baustein4|Steckbrief
5min Input:Video-BeispielausKlassenunterrichtzeigt,wieThematisierungohneexpliziteBehandlungderGrammatikfunktioniert
2kurzeVideo-Szenenin2Folienhintereinander
10min Input/Eigenaktivität:ÜbertragungdesPrinzipsFormulierungsvariationweitereFormulierungen,auchzurfunktionalenAbhängigkeit,Kl.10
3FolienMaterial-MSK-Textaufgaben.pdf
6.Phase: RückblickundAusblick(20min)
8min AktivitätG„Twitter-Runde“:Wichtigstes,wasjedermitnimmt(jeder,dermöchte,darfsichsoknappäußernwiebeimTwittern:140Zeichen)
evtl.mitschreibenaufComputeroderFlipchart
5–20min FazitderAnsätzeundDiskussionzurAdaption:WelcheAnsätzepassenbeiuns?
QuelleundNutzungs-rechte
Dieses Material wurde durch Susanne Prediger und ihr Team für das Deutsche Zentrum fürLehrerbildung Mathematik (DZLM) konzipiert und kann, kann, soweit nicht anderweitiggekennzeichnet,unterderCreativeCommonsLizenzBY-SA:Namensnennung–Weitergabeuntergleichen Bedingungen 4.0 Internationalweiterverwendet werden. Das bedeutet: Alle Folien undMaterialien können, soweit nicht anders gekennzeichnet, für Zwecke der Aus- und Fortbildunggenutztundverändertwerden,wenndieQuellenhinweisemitDZLM,Projektname,AutorinnenundAutorenaufgeführtbleibensowiedasbearbeiteteMaterialunterdergleichenLizenzweitergegebenwird(https://creativecommons.org/licenses/).AnderErstellungdesMaterialshabenalleobengenanntenAutorinnenundAutorenmitgewirkt.Esbasiert auf Forschung und Entwicklung aus dem Dortmunder Projekt „MuM –MathematiklernenunterBedingungenderMehrsprachigkeit“ und „Mathe sicher können“. EinigeMaterialienwurdenimRahmendesProjekts„Sprachsensibelunterrichtenfördern“optimiert.BildnachweiseundZitatquellenfindensichaufdenjeweiligenFolienbzw.Zusatzmaterialien.
Literaturbezug Basisliteratur§ Krägeloh,N.,&Prediger,S.(2015).DerTextaufgabenknacker–EinBeispielzurSpezifizierung
undFörderungfachspezifischerLese-undVerstehensstrategien.DerMathematischeundNaturwissenschaftlicheUnterricht,68(3),138–144.http://www.mathematik.uni-dortmund.de/~prediger/veroeff/15-MNU-Textaufgabenknacker-Kraegeloh-Prediger.pdf
§ Gürsoy,E.,Benholz,C.,Renk,N.,Prediger,S.&Büchter,A.(2013).Erlös=Erlösung?–SprachlicheundkonzeptuelleHürdeninPrüfungsaufgaben.In:DeutschalsZweitsprache1,14–24.www.mathematik.uni-dortmund.de/~prediger/veroeff/13-MuM-ZP-DaZ_Guersoy-etal-Webversion.pdf
§ Leuders,T.&Prediger,S.(2016).Kapitel4.3.5:SprachlicheKomplexität.In:dies.:FlexibeldifferenzierenundfokussiertfördernimMathematikunterricht.Berlin:CornelsenScriptor,124–126.
ZentralesBeispiel-Material§ Dröse,J.,Prediger,S.,Marcus,A.(2017).FörderbausteinS3–VerstehenvonTextaufgaben.
InS.Prediger,Ch.Selter,M.Nührenbörger&S.Hußmann(Hrsg.),Mathesicherkönnen.FörderbausteineundHandreichungenfüreinDiagnose-undFörderkonzeptzurSicherungmathematischerBasiskompetenzen.Sachrechnen.Berlin:Cornelsen.(onlinefreiverfügbarunterhttp://mathe-sicher-koennen.dzlm.de/008)
(WeiterezitierteLiteraturhintenindenFolien)