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„Das Programm „Perspektive Berufsabschluss“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.“
Modulhandbuch für die Bildungsgänge
Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
Betreuungskraft in der Pflege
Helfer/in in der Pflege
im Rahmen des Projektes
Begleitung der Modularisierung im Projekt „AQUA“ - Abschlussorien-tierte Nachqualifizierung in Gesundheits- und Pflegeberufen der DRK-
gemeinnützigen Gesellschaft für Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH
Kurztitel: „Modularisierung-AQUA“ Projektleiterin Prof‘in Gertrud Hundenborn
Stand: August 2012
Impressum
Impressum Das Modulhandbuch für die Bildungsgänge Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe, Betreu-
ungskraft in der Pflege und Helfer/in in der Pflege wurde im Rahmen des Projektes „Be-
gleitung der Modularisierung im Projekt „AQUA“ - Abschlussorientierte Nachqualifizierung
in Gesundheits- und Pflegeberufen der DRK-gemeinnützigen Gesellschaft für Soziale
Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH“ von Januar 2012 bis August 2012 entwickelt.
Projektleiterin Prof`in Gertrud Hundenborn
Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) e.V., Köln
Autorinnen und Autor Dipl. Pflegepäd. Peter Scheu M.A.
Dipl. Berufspäd. Kerstin Seifert M.A.
Prof`in Gertrud Hundenborn
Köln, im August 2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken
Inhaltsverzeichnis
1
TEIL A: BEGRÜNDUNGSRAHMEN ..................................................................... 3
Einführung .......................................................................................................... 4
1 Hintergrund und Zielsetzung der Modularisierung im Projekt AQUA -
Abschlussorientierte Nachqualifizierung in Gesundheits- und Pflegeberufen 5
1.1 Hintergrund des Projektes ............................................................................... 5
1.2 Ziele des Projektes ......................................................................................... 5
1.3 Zielgruppe der Teilnehmer/innen der Bildungsgänge ........................................... 6
2 Entwicklungsprozess des Modulhandbuches .................................................. 7
2.1 Grundlagen zur Entwicklung der Module für die drei Bildungsgänge ...................... 7
2.2 Tätigkeitsprofil der Bildungsgänge .................................................................... 7
2.2.1 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 1: Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe ......... 8
2.2.2 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 2: Betreuungskraft in der Pflege“ (angelehnt
an § 87b Abs.3 SGB XI) ...................................................................... 9
2.2.3 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 3: Helfer/in in der Pflege .......................... 10
2.3 Konsequenzen für die Modulentwicklung ...........................................................11
2.4 Grundlagen der Modularisierung ......................................................................11
2.4.1 Module als curriculare Bausteine ......................................................... 12
2.4.2 Darlegungselemente der Module ......................................................... 13
2.5 Konzeptionelle Entscheidungen der Modulentwicklung ........................................14
2.5.1 Modultypologien ............................................................................... 14
2.5.2 Die Formulierung und Systematisierung von Lernergebnissen ................. 15
2.5.3 Module der drei Bildungsgänge im Überblick ......................................... 16
2.5.4 Übersicht Module und Präsenzstunden der Bildungsgänge 1, 2 und 3....... 17
2.6 Vergabe von Leistungspunkten für die modularisierten Bildungsgänge .................18
2.6.1 Zuweisung von ECVET-Leistungspunkten ............................................. 18
2.6.2 Eckpunkte zur Ausweisung des Workloads ............................................ 19
2.7 Die Darlegung der Module im Modulhandbuch ...................................................22
2.7.1 Darlegungselemente der Module ......................................................... 22
2.8 Vorab-Evaluation der Modulhandbücher (n. Reischmann 2006) ...........................24
3 Hinweise zur Nutzung des Modulhandbuches .............................................. 27
3.1 Darlegungselemente der Module......................................................................27
TEIL B: MODULE ....................................................................................... 31
1 Lehrgangsübergreifende Module der drei Bildungsgänge B 1-2-3 ................ 32
PM 1 B 1-2-3 Beziehungen mit anderen Menschen gestalten ......................................33
PM 2 B 1-2-3 Die eigene Rolle reflektieren ...............................................................36
PM 3 B 1-2-3 Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen ......................39
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken
Inhaltsverzeichnis
2
PM 4 B 1-2-3 Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern ........42
2 Lehrgangsspezifische Module B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe ........ 46
PM 5 B 1 Sich in bestehende Beziehungsstrukturen einfügen ......................................47
PM 6 B 1 Bei der Ernährung und Nahrungszubereitung mitwirken ...............................50
PM 7 B 1 Menschen bei der Alltagsbewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld
unterstützen .................................................................................................53
3 Lehrgangsübergreifendes Modul Bildungsgänge B 2 Betreuungskraft in der
Pflege und B 3 Helfer/in in der Pflege ......................................................... 57
PM 5 B 2-3 Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen bei
ihrer Selbstpflege unterstützen .......................................................................58
4 Lehrgangsspezifische Module B 2 Betreuungskraft in der Pflege ................. 62
PM 6 B 2 Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und
krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken ...............................................63
PM 7 B 2 Menschen mit Demenz betreuen und unterstützen ......................................66
5 Lehrgangsspezifische Module B 3 Helfer/in in der Pflege ............................ 70
PM 6 B 3 Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten
Einschränkungen mitwirken ............................................................................71
PM 7 B 3 Bei der Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Verlaufsdynamik
mitwirken .....................................................................................................84
LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................. 87
ANLAGEN ................................................................................................. 91
Anlage 1: Exemplarische Berechnung der Leistungspunkte eines Moduls .....................92
Anlage 2: Übersicht der Module, Präsenzstunden und Credits .....................................93
Anlage 3 Checkliste zur Vorab-Evaluation (n. Reischmann) der Modulhandbücher im
Rahmen des Projektes „Modularisierung-AQUA“.................................................94
Anlage 4a: Beispiel – Abschlusszeugnis Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe ..................95
Anlage 4b: Beispiel – Abschlusszeugnis Betreuungskraft in der Pflege .........................96
Anlage 4c: Beispiel – Abschlusszeugnis Helfer/in in der Pflege ....................................97
Anlage 5: Empfehlungen zur Unterrichtsgestaltung – Literaturhinweise zu ausgewählten
Methoden .....................................................................................................98
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 3
Teil A: Begründungsrahmen
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 4
Begründungsrahmen
Einführung
Die Modulhandbücher für die Bildungsgänge Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe, Betreu-
ungskraft in der Pflege sowie Helfer/in in der Pflege wurden im Rahmen des Projektes
„Begleitung der Modularisierung im Projekt `AQUA´ – Abschlussorientierte Nachqualifi-
zierung in Gesundheits- und Pflegeberufen der DRK-gemeinnützigen Gesellschaft für
Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH“ im Zeitraum von Januar 2012 bis Au-
gust 2012 entwickelt. Im Sinne vertikaler Durchlässigkeit sollen die modularisierten
Bildungsgänge eine Anrechnung und Anerkennung auf staatlich geregelte Ausbildungs-
gänge in der Altenpflege ermöglichen. „Der abschlussorientierte modulare Ausbildungs-
ansatz bietet an- und ungelernten Beschäftigten sowie arbeitslosen Bildungsinteressier-
ten die Möglichkeit, in einzelnen Etappen einen allgemeinen anerkannten Berufsabschluss
nachzuholen. So geht es Schritt für Schritt in Richtung Berufsabschluss. Dabei werden
betriebliches und theoretisches Lernen kombiniert“ (DRK-gemeinnützige Gesellschaft für
Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH 2010).
Um die horizontale Durchlässigkeit zwischen den Bildungsgängen zu gewährleisten, wur-
den für die drei Bildungsgänge sowohl lehrgangsübergreifende als auch lehrgangsspezifi-
sche Module entwickelt. Zur besseren Handhabung wurden deshalb die drei Modulhand-
bücher in diesem Werk als „Modulhandbuch für die Bildungsgänge Alltagsbegleiter/in in
der Altenhilfe, Betreuungskraft in der Pflege und Helfer/in in der Pflege“ zusammenge-
führt.
Das vorliegende Modulhandbuch gliedert sich als zentrales Planungs- und Steuerungs-
instrument modularer Bildungsprozesse in zwei Teile. Teil A des Handbuchs bildet den
Begründungsrahmen. Der Begründungsrahmen beinhaltet den Hintergrund und die Ziel-
setzung sowie die Beschreibung der Zielgruppe des Projektes. Im Anschluss daran wird
der Entwicklungsprozess der modularisierten Bildungsgänge beschrieben. Dieser basiert
auf den explizierten Tätigkeitsprofilen der Bildungsgänge und den daraus resultierenden
Konsequenzen für die Modulentwicklung. Die Grundlagen der Modularisierung und des
Modulkonzeptes sowie Informationen zur Vorab-Evaluation schließen sich an. Mit den
Hinweisen zur Nutzung des Modulhandbuches wird Teil A abgeschlossen.
Teil B beinhaltet den curricularen Kern des Modulhandbuchs mit den Modulen der drei
Bildungsgänge. Die Darstellung beginnt jeweils mit den lehrgangsübergreifenden Modu-
len für die Bildungsgänge. Demnach bilden vier lehrgangsübergreifende Module die ge-
meinsame Basis aller drei Bildungsgänge. Für den Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der
Pflege sowie Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege wurde ein weiteres, diese beiden
Bildungsgänge betreffendes, lehrgangsübergreifendes Modul entwickelt. Die lehrgangs-
spezifischen Module schließen sich jeweils an.
Die Module aller Bildungsgänge werden in einer einheitlichen Darlegungsform beschrie-
ben. Grundlage dafür sind die Modulhandbücher für die einjährige Altenpflegehilfeausbil-
dung (Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011) und die dreijährige Alten-
pflegeausbildung (Kühn-Hempe, Hundenborn, Scheu 2011) in Nordrhein-Westfalen, die
im Projekt „Modell einer gestuften und modularisierten Altenpflegequalifizierung“ entwi-
ckelt worden sind. Im Zeitraum von 2008-2011 wurden in dem vom Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und vom Ministerium für Gesundheit, Emanzi-
pation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt weitere
umfangreiche Materialien zur Modularisierung sowie der „Entwurf des Qualifikationsrah-
mens für den Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung älterer
Menschen“ entwickelt (www.dip.de; Zugriff: 21.08.2012).
Das Modulhandbuch der drei Bildungsgänge wurde in einer Vorab-Evaluation anhand
spezifischer Kriterien mit einer Expertengruppe am 03. Juli 2012 bewertet; die Ergebnis-
se haben Eingang in der vorliegenden revidierten Fassung gefunden.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 5
Begründungsrahmen
1 Hintergrund und Zielsetzung der Modularisierung im Projekt AQUA - Ab-
schlussorientierte Nachqualifizierung in Gesundheits- und Pflegeberufen
1.1 Hintergrund des Projektes
„AQUA – Abschlussorientierte Nachqualifizierung in Gesundheits- und Pflegeberufen“ ist
ein Projekt in der Projektlinie „Perspektive Berufsabschluss“ gefördert aus den Mitteln des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und aus dem Europäischen Sozi-
alfonds der Europäischen Union. Durchgeführt wird das Programm vom Projektträger im
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik Mit dem Projekt will die DRK-
gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH an- und
ungelernten jungen Erwachsenen einen Zugang zum Berufsfeld Gesundheit und Pflege
eröffnen. Zur Zielgruppe gehören auch Menschen mit Migrationshintergrund, die in den
Gesundheits- und Pflegeberufen eine berufliche Zukunft finden können. „Bereits heute
leben in Deutschland ein Fünftel aller Menschen mit Migrationshintergrund. Experten
erwarten, dass der Anteil allein bei älteren Menschen bis zum Jahr 2030 auf ein Viertel
ansteigen wird. Junge Erwachsene mit Migrationshintergrund verfügen über wertvolle
sprachliche und kulturelle Ressourcen, die gerade im Beschäftigungsbereich der Gesund-
heit und Pflege gebraucht werden“ (DRK-gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Arbeit
und Bildung im Kreis Borken mbH 2010).
Der DRK-Kreisverband Borken e.V. ist mit seiner Einrichtung „DRK- Soziale Arbeit und
Bildung gGmbH“ für die Umsetzung aller hauptamtlich geführten Wohlfahrtsaufgaben
zuständig. Hierzu gehören Angebote in den Bereichen Soziale Dienste, Mobile Dienste,
Arbeitsmarkt und Rehabilitation, Kinder, Jugend und Familie sowie Fort- und Weiterbil-
dung (vgl. DRK-gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Bor-
ken mbH 2012).
1.2 Ziele des Projektes
Das Projekt AQUA will zum einen an- und ungelernten Erwachsenen nachträglich einen
Berufsabschluss ermöglichen und zum anderen einen Beitrag zur Erhöhung der Fach-
kraftquote in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Kreises Borken leisten.
Diese Ziele sollen dadurch erreicht werden, dass Rahmenbedingungen für eine ab-
schlussorientierte Nachqualifizierung in der Altenpflege geschaffen werden,
• die unter Anrechnung gesetzlicher Verkürzungstatbestände
• anschlussfähiger modularisierter Bildungsgänge im Bereich der pflegerischen As-
sistenz
• (beruflicher) Erfahrungen und (ausländischer) Abschlüsse
einen Übergang in eine staatlich anerkannte Altenpflegeausbildung ermöglichen, um
nachträglich den Abschluss „staatlich anerkannte/r Altenpfleger/in“ zu erlangen – ggf.
über den Zwischenschritt der Altenpflegehilfeausbildung (vgl. DRK-gemeinnützige Gesell-
schaft für Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH 2012).
Für die wissenschaftliche Begleitung der Modularisierung der drei Bildungsgänge wurde
das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) in das Projekt eingebun-
den.
Modulare Bildungs- und Lernangebote versprechen die Flexibilität, die für eine rasche
Anpassung an sich verändernde Erfordernisse in der Pflege und für eine individuell bio-
grafische Lern- und Berufsentwicklung gleichermaßen gewünscht ist. Mit der Modularisie-
rung werden insbesondere folgende Ziele in Verbindung gebracht:
die Förderung vertikaler und horizontaler Durchlässigkeit
die Vergleichbarkeit erworbener Qualifikationen und Kompetenzen auf nationaler
und europäischer Ebene
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 6
Begründungsrahmen
der Erwerb von Teilqualifikationen bei gleichzeitiger Ausrichtung der einzelnen
Qualifizierungsgänge auf einen Abschluss
die Entwicklung beruflicher Handlungskompetenzen und die Persönlichkeitsent-
wicklung
die Erleichterung einer Anrechnung formaler, non-formaler und informell erworbe-
ner Kompetenzen
die schnellere und leichtere curriculare Anpassung an Veränderungen in den be-
ruflichen Handlungsfeldern
die Unterstützung institutioneller Profilbildung über das Angebot von Wahlmög-
lichkeiten
die Unterstützung persönlicher Profilbildung durch Wahlmöglichkeiten (vgl. Scheu,
Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).
1.3 Zielgruppe der Teilnehmer/innen der Bildungsgänge
Mit den Bildungsgängen sollen an- und ungelernte junge Erwachsene die Möglichkeit
erhalten, nachträglich einen Berufsabschluss in der Altenpflege zur erwerben. Eine wich-
tige Zielgruppe sind Migrantinnen und Migranten, die durch Unterstützungs- und Betreu-
ungsmaßnahmen in den Familien bereits grundlegende Kompetenzen erworben haben.
Die Bildungsgänge bieten die Möglichkeit, Kompetenzen zu bündeln und weiterzuentwi-
ckeln. So kann der erfolgreiche Abschluss eines Bildungsganges den Einstieg in die beruf-
liche Ausbildung darstellen.
Nach den Angaben im Berufsbildungsbericht 2011 verfügen „15 Prozent (hochgerechnet
1,46 Millionen) der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren in Deutschland über
keinen Berufsabschluss und somit nicht über die Voraussetzung für eine qualifizierte
Beteiligung am Erwerbsleben“ (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2012). Im
Berufsbildungsbericht wird darauf hingewiesen, dass dies sowohl für den Einzelnen als
auch für die Gesellschaft mit erheblichen negativen Konsequenzen verbunden ist. Vor
dem Hintergrund der demografischen Entwicklung werden auch diese Jugendlichen als
Fachkräfte gebraucht.
In der heterogenen Gruppe finden sich überwiegend geringqualifizierte Menschen mit
Problemen am Arbeitsmarkt. Darüber hinaus sind in der Gruppe auch Menschen, die
beispielswiese eine Ausbildung / ein Studium nicht abgeschlossen haben. Diese sind zwar
formal gering- oder unqualifiziert, haben aber weniger Probleme bei der Arbeitsmarktin-
tegration, da sie bereits Qualifikationen erworben haben und oft erst dann abbrechen,
wenn sie eine Perspektive am Arbeitsmarkt gefunden haben (Bundesministerium für
Bildung und Forschung 2012).
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes arbeiteten 2007 11,2 Prozent der unge-
lernten jungen Erwachsenen zwischen 20 und 34 Jahren im Bereich des Gesundheits-,
Veterinär- und Sozialwesens. Davon sind 29 Prozent ohne Schulabschluss und 7,1 Pro-
zent mit Abitur (Bundesinstitut für Berufsbildung 2012).
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 7
Begründungsrahmen
2 Entwicklungsprozess des Modulhandbuches
2.1 Grundlagen zur Entwicklung der Module für die drei Bildungsgänge
Die Entwicklung der drei pflegerischen Bildungsgänge basiert insbesondere auf dem vom
DRK Borken erstellten Dokument „Bildungsmodule“ vom 21.12.2010 sowie weiteren
lehrgangsspezifischen Begleitdokumenten.
Das Dokument „Bildungsmodule“ beinhaltet in den Anlagen 1-3 Curricula der Bildungs-
gänge Servicekraft in Haushalt und Pflege1, Betreuungskraft in der Pflege sowie Helfer/in
in der Pflege. Die tabellarischen Übersichten informieren über die Qualifizierungsmaß-
nahmen in Form von thematischen Oberbegriffen, Inhaltsübersichten und Zeitangaben
sowie einer Zuordnung der Inhalte zu den (Teil-) Lernfeldern der Anlage 1A der Ausbil-
dungs- und Prüfungsordnung für die Altenpflegehilfeausbildung (APRO-APH 2006) des
Landes Nordrhein-Westfalen von 23. August 2006.
Eine Übersicht „Kompetenzstufen / Bildungsmodule“ gibt Auskunft über die „Niveaustufen
1-5“ der Bildungsgänge in der Altenpflege. Durch die erfolgreiche Teilnahme am Bil-
dungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege oder Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege
soll eine Anschlussfähigkeit an die staatlichen Bildungsgänge in der Altenpflege ermög-
licht werden. Über Anrechnungsmöglichkeiten soll eine Verkürzung der dreijährigen Al-
tenpflegeausbildung, ggf. mit einem Zwischenschritt über die einjährige Altenpflegehil-
feausbildung, erreicht werden (vgl. DRK-Bildungswerk im Kreis Borken).
Die Lehrgangsordner des Deutschen Roten Kreuzes „Pflege in der Familie - ein Begleit-
programm für Angehörige“ sowie „Helfer in der Pflege - Einführungsseminar“ beinhalten
Lehr-Lern-Unterlagen zur inhaltlichen und methodischen Gestaltung der Lehrgänge.
Das Curriculum Betreuungskraft in der Pflege orientiert sich an den „Richtlinien nach §
87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungs-
kräften in Pflegeheimen (Betreuungskräfte-RI vom 19. August 2008) (vgl. GKV-
Spitzenverband der Pflegekassen 2008). Dort werden Inhalte für die theoretische und
praktische Ausbildung drei „Modulen“ zugewiesen. Diese Inhalte wurden in den Vorgaben
der „Bildungsmodule“ DRK-Bildungswerk im Kreis Borken vom 21.12.2010 aufgenommen
und erweitert.
Auf der Grundlage dieser Dokumente werden in einem ersten Schritt die Tätigkeitsprofile
der drei Bildungsgänge expliziert. Ergänzend dazu wird der „Entwurf des Qualifikations-
rahmens für den Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung älterer
Menschen“ (Knigge-Demal, Eylmann, Hundenborn 2011) hinzugezogen. In einem weite-
ren Schritt werden aus den Tätigkeitsprofilen Konsequenzen für den Entwicklungsprozess
der Module abgeleitet.
2.2 Tätigkeitsprofil der Bildungsgänge
Da für die drei Bildungsgänge bislang keine normativen Vorgaben existieren, erforderte
die Modularisierung in einem ersten Schritt eine Verständigung über die jeweiligen Tätig-
keitsprofile. Im Tätigkeitsprofil werden der Verantwortungsbereich und die charakteristi-
schen Aufgaben des jeweiligen Bildungsganges beschrieben. Auf diese Weise soll sowohl
eine klare Vorstellung vom Verantwortungs- und Aufgabenbereich entstehen als auch
eine Abgrenzung zwischen den drei modularisierten Bildungsgängen sowie verwandten
Qualifikationen im Berufsfeld möglich sein (vgl. Scheu, Hundenborn, Kühn-Hempe, Sei-
fert, Rosen 2011). Die Ausführungen zum Tätigkeitsprofil wurden in enger Anlehnung an
im „Entwurf des Qualifikationsrahmens für den Beschäftigungsbereich der Pflege, Unter-
1 Um die Zugehörigkeit des Bildungsganges zum Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreu-ung von Menschen herauszustellen, wurde im Anschluss an die Vorab-Evaluation (siehe Kapitel 2.8) die Be-zeichnung des Bildungsganges angepasst. Die Bezeichnung Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe findet in den weiteren Ausführungen stets Verwendung.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 8
Begründungsrahmen
stützung und Betreuung älterer Menschen“ (Knigge-Demal, Eylmann, Hundenborn 2011)
für das Niveau 1 beschriebenen Verantwortungs- und Aufgabenbereich entwickelt.
2.2.1 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 1: Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
Die Aufgaben einer Alltagsbegleiterin / eines Alltagsbegleiters sind ausgerichtet auf Un-
terstützungsleistungen in Hauswirtschaft und Haushaltsführung von Klientinnen / Klien-
ten, sowohl in der häuslichen Umgebung als auch in Einrichtungen der Pflege, Unterstüt-
zung und Betreuung (z.B. Wohngemeinschaften). Dies betrifft regelmäßig wiederkehren-
de Alltagshandlungen, wie sie auch innerhalb sozialer Netze üblich sind. Alltagsbeglei-
ter/innen leisten damit einen Beitrag zur Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförde-
rung von Klientinnen / Klienten.
Alltagsbegleiter/innen in der Altenhilfe kompensieren mit ihren Unterstützungsleistungen
entwicklungs- und altersbedingte Beeinträchtigungen von Menschen, unterstützen oder /
und entlasten die Angehörigen sowie Fachkräfte. Von zentraler Bedeutung sind die
Selbstbestimmung sowie der Erhalt der Selbstständigkeit der Klientinnen / Klienten,
insbesondere zur Sicherstellung der Versorgung im häuslichen Bereich. Gelingt es All-
tagsbegleiter/innen die Klientin / den Klienten entsprechend des individuellen Leistungs-
vermögens bzw. der Motivation einzubeziehen, leisten sie damit auch einen Beitrag zur
gemeinsamen Alltagsgestaltung. Ziele sind die soziale Integration und Teilhabe / Inklusi-
on der Klientinnen / Klienten. Maßgebliche Grundlage für das Handeln der Alltagsbeglei-
ter/innen sind die Vorgaben der Pflegefachkräfte im Rahmen des Pflegeprozesses sowie
der pflegerischen Qualitätssicherung.
Im Bereich der Ernährung geht es um die Beschaffung der Nahrungsmittel und deren
Lagerung. Der Einkauf muss von der Alltagsbegleiterin / dem Alltagsbegleiter geplant,
koordiniert und dem individuellen Bedarf der Klientin / des Klienten angepasst werden.
Die Nahrungszubereitung erfolgt nach Rücksprache mit der Klientin / dem Klienten bzw.
den Fachkräften unter Beachtung notwendiger Diätformen. Im Bereich der Reinigung und
Pflege des Wohnraumes und des Wohnumfeldes führen Alltagsbegleiter/innen delegierte
Aufgaben selbstständig aus. Sie nutzen ihnen bekannte Haushaltsgeräte und beugen
Unfällen, auch zur eigenen Gesundheitserhaltung durch präventive Maßnahmen vor. Im
Bereich der Pflege von Textilien unterstützen Alltagsbegleiter/innen die Klientinnen und
Klienten bei der Reinigung der Wäsche, beim Bügeln und Falten, der Instandhaltung
sowie der Versorgung im Wäscheschrank. Alltagsbegleiter/innen haben Kenntnis alltags-
üblicher Regeln und Handlungsabläufe sowie Fähigkeiten, Aufgaben zeitlich zu strukturie-
ren und zu koordinieren sowie unter Beachtung hygienischer Grundlagen durchzuführen.
Die Aufgaben werden von betroffenen Menschen, Angehörigen oder durch Fachkräfte
übertragen. Dabei müssen mögliche Handlungsspielräume im gemeinsamen Dialog abge-
stimmt werden.
Bei allen Handlungen sind Gefährdungen aller Beteiligten zu vermeiden. Dies erfordert
eine Verantwortungsübernahme für regelmäßige, alltagsbezogene Aktivitäten im Bereich
der Hauswirtschaft und Haushaltsführung. Alltagsbegleiter/innen in der Altenhilfe kom-
munizieren mit hilfesuchenden Menschen, deren Angehörigen und Beteiligten im sozialen
Netz. Die Durchführungsverantwortung bezieht sich auf die Ausführung der übertragenen
Tätigkeiten innerhalb und außerhalb des häuslichen Bereichs oder / und stationären und
teil-stationären Einrichtungen der Pflege, Betreuung und Unterstützung. Dazu gehören
auch die mündliche und schriftliche Berichterstattung über geleistete Arbeiten sowie das
Weiterleiten von Erkenntnissen, Informationen oder Anliegen von Betroffenen, Angehöri-
gen und / oder Beteiligten im sozialen Netz sowie weiterer Berufsgruppen im therapeuti-
schen Team. Alltagsbegleiter/innen in der Altenhilfe wirken mit bei der Abstimmung und
Koordination von Arbeitsprozessen (vgl. Knigge-Demal, Eylmann, Hundenborn 2011).
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Modulhandbuch DRK Borken 9
Begründungsrahmen
2.2.2 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 2: Betreuungskraft in der Pflege“ (angelehnt
an § 87b Abs.3 SGB XI)
In § 2 der „Richtlinien nach § 87b Abs.3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben
von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen“ (Betreuungskräfte-RI vom 19.
August 2008) (vgl. GKV-Spitzenverband der Pflegekassen 2008) sind die Grundsätze der
Arbeit und die Aufgaben der zusätzlichen Betreuungskräfte beschrieben. Neben der Be-
treuung in stationären Einrichtungen agieren Betreuungskräfte auch in teil-stationären
Einrichtungen sowie im häuslichen Umfeld, beispielsweise in der Einzelfallbetreuung. „Als
Betreuungs- und Aktivierungsmaßnahmen kommen Maßnahmen und Tätigkeiten in Be-
tracht, die das Wohlbefinden, den physischen Zustand oder die psychische Stimmung der
betreuten Menschen positiv beeinflussen können“ (ebd. § 2 Abs.1). Im Einzelnen sind
nachfolgende Beispiele aufgeführt
- „Malen und basteln,
- handwerkliche Arbeiten und leichte Gartenarbeiten,
- Haustiere füttern und pflegen,
- Kochen und backen,
- Anfertigung von Erinnerungsalben oder -ordnern,
- Musik hören, musizieren, singen,
- Brett- und Kartenspiele,
- Spaziergänge und Ausflüge,
- Bewegungsübungen und tanzen in der Gruppe,
- Besuch von kulturellen Veranstaltungen, Sportveranstaltungen, Gottesdiensten,
und Friedhöfen,
- Lesen und Vorlesen,
- Fotoalben anschauen“ (ebd. § 2 Abs.2).
Die soziale Betreuung gehört zum Leistungsumfang der gesetzlichen Pflegeversicherung.
Betreuungskräfte stehen Klientinnen / Klienten für Gespräche über Alltägliches und ihre
Sorgen zur Verfügung, nehmen ihnen durch ihre Anwesenheit Ängste und vermitteln
Sicherheit und Orientierung. Betreuungs- und Aktivierungsangebote orientieren sich an
den Erwartungen, Wünschen, Fähigkeiten und Befindlichkeiten der Klientinnen / Klienten
unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Biografie, ggf. einschließlich ihres Migrationshin-
tergrundes, dem Geschlecht sowie dem jeweiligen situativen Kontext (vgl. ebd. § 2
Abs.2). Betreuungskräfte tragen damit zur Prävention einer sozialen Isolation und zur
Gesundheitserhaltung bei.
Um Versorgungsbrüche zu vermeiden, ist die Tätigkeit der Betreuungskräfte eng mit der
Arbeit der Pflegekräfte und des sonstigen Personals zu koordinieren. In enger Absprache
mit den Pflegekräften und den Pflegeteams soll die Betreuungs- und Lebensqualität,
insbesondere von Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, psychischen
Erkrankungen oder geistiger Behinderung verbessert werden. „Zu den Aufgaben der
zusätzlichen Betreuungskräfte gehören auch die Hilfen, die bei der Durchführung ihrer
Betreuungs- und Aktivierungstätigkeiten unaufschiebbar und unmittelbar erforderlich
sind, wenn eine Pflegekraft nicht rechtzeitig zur Verfügung steht“ (ebd. § 2 Abs.4). Dabei
handelt es sich beispielsweise um „Hilfen bei der Nahrungsaufnahme, Umgang mit Inkon-
tinenz, Schmerzen und Wunden“ (ebd. § 4 Abs.3). Dabei beachten Betreuungskräfte
stets Prinzipien der Hygiene.
Die Durchführungsverantwortung der Betreuungskräfte erstreckt sich auf die Begleitung
von betroffenen Menschen innerhalb und außerhalb von Einrichtungen und im häuslichen
Bereich sowie die mündliche und schriftliche Berichterstattung über die geleistete Arbeit
und das Weiterleiten von Erkenntnissen, Informationen und Anliegen von Klientinnen /
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 10
Begründungsrahmen
Klienten und / oder deren Angehörigen sowie von Beteiligten im therapeutischen Team.
Betreuungskräfte wirken mit bei der Abstimmung von Arbeitsprozessen in den Pfle-
geteams und leisten ihren eigenen Beitrag im Rahmen pflegerischer Qualitätssicherung
(vgl. Knigge-Demal, Eylmann, Hundenborn 2011).
2.2.3 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 3: Helfer/in in der Pflege
Der Bildungsgang Helfer/in in der Pflege ist ausgerichtet auf den zukünftigen Pflegebedarf
der immer älter werdenden Bevölkerung sowie die „zeitaufwendige Pflege und Zuwen-
dung“ von demenziell erkrankten Menschen. „Das Einsatzfeld der ausgebildeten Helfer in
der Pflege sollte im Bereich der Ergänzung und Unterstützung von professionellen und
examinierten Pflegekräften liegen. Die Qualifizierung und die nachfolgende Praxis und
Erfahrung dieser Pflegehilfskräfte könnte auch im Katastrophenfall maßgeblich dazu
beitragen, dass schnelle, ausreichende und qualifizierte Hilfe möglich ist.“ (vgl. Deut-
sches Rotes Kreuz Landesverband Hessen 2005).
Neben der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Pflegebedarf unterstützt die
Helferin / der Helfer in der Pflege Pflegefachkräfte bei der Durchführung der geplanten
Pflegemaßnahmen, insbesondere im Bereich der Mobilität, Ernährung und bei Ausschei-
dungsvorgängen, der Körperpflege und bei der Regulierung der Körpertemperatur. Ein-
zelne körpernahe Unterstützungsleistungen bei Menschen in stabilen Pflegesituationen
führen Helfer/innen in der Pflege nach Delegation selbstständig und unter Beachtung
hygienischer Prinzipien durch. „Von stabilen Pflegesituationen kann dann gesprochen
werden, wenn die Situationen über lange Zeit unverändert bleiben und mit einem
gleichmäßigen, wiederkehrenden und erwartbaren Pflege- und Unterstützungsbedarf
einhergehen“ (Scheu, Hundenborn, Kühn-Hempe, Seifert, Rosen 2011). Die Helfer/innen
in der Pflege agieren dabei in einem Verantwortungs- und Aufgabenbereich, wie dieser
auch innerhalb sozialer Netze üblich ist. Dazu gehören kontinuierliche Abstimmungspro-
zesse der Unterstützungsleistungen mit betroffenen Menschen, deren Motivation und
Aktivierung zur Erhaltung der Selbstständigkeit und Selbstpflegefähigkeit sowie deren
Unterstützung beim Gebrauch von Hilfsmitteln zur Alltagsbewältigung. Helfer/innen in der
Pflege müssen mögliche Gefährdungen frühzeitig erkennen. Zusammen mit der Pflege-
fachkraft ergreifen sie präventive Maßnahmen und tragen damit zur Sicherheit und Ori-
entierung im Alltag bei. Die Aufgaben werden durch die Klientin / den Klienten, Angehö-
rige oder durch die Pflegefachkraft übertragen. Mögliche Handlungsspielräume werden im
gemeinsamen Dialog abgestimmt.
Die Helfer/innen in der Pflege übernehmen die Durchführungsverantwortung für die un-
mittelbare Assistenz von betroffenen Menschen, die in ihrer Selbstständigkeit und Selbst-
pflege oder / und Alltagskompetenz beeinträchtigt sind. Damit übernehmen sie die Ver-
antwortung für eine kontinuierliche und situative Abstimmung ihres Handelns mit be-
troffenen Menschen, Angehörigen, Beteiligten im sozialen Netz oder der verantwortlichen
Pflegekraft im Pflegeteam. Die Durchführungsverantwortung erstreckt sich insbesondere
auf die Unterstützung von Alltagshandlungen bei der Körperpflege, Mobilisation, Ernäh-
rung und Ausscheidungsvorgängen, bei der Regulation der Körpertemperatur sowie der
Orientierung im Alltag. Dazu gehört auch die mündliche und schriftliche Berichterstattung
über die geleistete Arbeit sowie das Weiterleiten von Erkenntnissen, Informationen und
Anliegen der pflegebedürftigen Menschen, deren Angehörigen und Beteiligten im thera-
peutischen Team. Helfer/innen in der Pflege wirken verantwortlich mit bei der Abstim-
mung von Arbeitsprozessen im pflegerischen Team und leisten einen eigenständigen
Beitrag im Rahmen pflegerischer Qualitätssicherung (vgl. Knigge-Demal, Eylmann, Hun-
denborn 2011)
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 11
Begründungsrahmen
2.3 Konsequenzen für die Modulentwicklung
In den Tätigkeitsprofilen werden sowohl die unterschiedlichen Schwerpunkte der drei
Bildungsgänge für die Pflege, Unterstützung und Betreuung von Menschen als auch deren
Gemeinsamkeiten deutlich. Für die Modulentwicklung bedeutet dies, dass lehrgangsspezi-
fische Module auf die jeweiligen Handlungskompetenzen des Bildungsganges ausgerichtet
sind und das spezifische Tätigkeitsprofil schärfen. In lehrgangsübergreifenden Modulen
werden die Gemeinsamkeiten der drei Bildungsgänge zusammengeführt. Dies sind, ne-
ben den Grundlagen der Kommunikation und Gesprächsführung, die Auseinandersetzung
mit der Rolle als Lernende/r, die Maßnahmen der Ersten Hilfe sowie Maßnahmen zur
Unterstützung von Klientinnen / Klienten bei der Gesundheitserhaltung und Gesundheits-
förderung Die Handlungskompetenzen der lehrgangsübergreifenden Module aller drei
Bildungsgänge werden in lehrgangsspezifischen Modulen aufgegriffen und vertieft.
Gemeinsame Kompetenzen der Bildungsgänge 2 Betreuungskraft in der Pflege und 3
Helfer/in in der Pflege werden in einem Modul zusammengeführt. Die pflegerischen Assis-
tenztätigkeiten umfassen einen Verantwortungs- und Aufgabenbereich, wie er auch in-
nerhalb sozialer Netze üblich ist (vgl. Knigge-Demal, Eylmann Hundenborn 2011).
Die Ausrichtung von Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege basiert auf den Vorga-
ben der Richtlinien nach § 87b zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen
Betreuungskräften in Pflegeheimen. Vor der Qualifizierungsmaßnahme ist ein Orientie-
rungspraktikum von fünf Tagen durchzuführen. Die Qualifizierungsmaßnahme ist modular
angelegt, wobei sowohl die inhaltlichen Schwerpunkte als auch die Stundenzahlen für
jedes Modul festgelegt sind. Modul 1 als „Basiskurs Betreuungsarbeit in Pflegeheimen“ ist
mit 100 Unterrichtsstunden auf die Vermittlung von Grundkenntnissen ausgerichtet. Im
Modul 2 wird das zweiwöchige Betreuungspraktikum in einem Pflegeheim thematisiert,
„um praktische Erfahrungen in der Betreuung von Menschen mit einer erheblichen Ein-
schränkung der Alltagskompetenz zu sammeln“. Modul 3 als „Aufbaukurs Betreuungsar-
beit in Pflegeheimen" umfasst 60 Stunden zur Vertiefung der Kenntnisse des ersten Mo-
duls. Mit der Tätigkeit als Betreuungskraft ist darüber hinaus eine regelmäßige zweitägige
Fortbildungsmaßnahme im Jahr verbunden. Die Kompetenzen der Betreuungskräfte im
modularisierten Bildungsgang 2 sind neben dem Einsatz im stationären Bereich auch auf
Einsatzbereiche in teil-stationären Einrichtungen und im häuslichen Bereich ausgerichtet.
Bei der Konzeption der Module für den Bildungsgang 2 finden die grundsätzlichen Vorga-
ben nach § 87b Beachtung. Die Aufteilung in Grund- und Aufbaumodule und die damit
verbundenen Stundenzahlen bleibt erhalten. Die beiden Module der Richtlinie nach § 87b
zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegehei-
men (vgl. GKV-Spitzenverband der Pflegekassen 2008) werden aufgrund der Größe in
kleinere Module aufgeteilt.
Da für die Bildungsgänge bereits curriculare Vorgaben vorhanden sind, die für die Modu-
larisierung genutzt werden sollen, fordert der Curriculumkonstruktionsprozess keine
völlige Neukonstruktion, sondern kann in einer Verschränkung zwischen deduktiver und
eduktiver Curriculumstrategie erfolgen (vgl. Lenzen in Siebert 1974). Gleichwohl ergeben
sich hierbei anspruchsvolle curriculare Herausforderungen, insbesondere in der Explikati-
on der Profile der Bildungsgänge sowie in der Generierung der als Handlungskompeten-
zen formulierten Ziele und ihrer Konkretisierung als Lernergebnisse.
2.4 Grundlagen der Modularisierung
Konzeptionelle Grundlage der Modularisierung der drei Bildungsgänge bilden die Erkennt-
nisse aus dem Projekt „Modell einer gestuften und modularisierten Altenpflegequalifizie-
rung“. Ziel der drei modularisierten Bildungsgänge ist eine Anschlussfähigkeit an die im
Projekt entwickelten Modulhandbücher, um Bildungswege zu verkürzen und zu flexibili-
sieren. Dies soll vor allem durch die Anerkennung und Anrechnung bereits erworbener
Kompetenzen erreicht werden. Anerkennung und Anrechnung haben sowohl für die För-
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 12
Begründungsrahmen
derung von horizontaler als auch von vertikaler Durchlässigkeit Bedeutung (vgl. Scheu,
Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).
Horizontale Durchlässigkeit fokussiert die Möglichkeit, einen begonnenen Bildungsgang
nach einer Unterbrechung (z.B. Elternzeit) ggf. auch an einer anderen Bildungseinrich-
tung in einem bestimmten Zeitraum zu beenden. Soweit dieser Zeitraum nicht durch
normative Vorgaben bereits geregelt ist, obliegt es Verantwortlichen in den Bildungsein-
richtungen, diesen entsprechend vor Beginn des Bildungsganges festzulegen. Die bereits
zertifizierten Teile des Bildungsganges können in einen anderen Bildungsgang transferiert
und als gültige Leistung im neuen Kontext anerkannt werden. Horizontale Durchlässigkeit
bezieht sich immer auf Möglichkeiten des Wechsels zwischen Bildungsgängen eines Quali-
fikationsniveaus (vgl. Reglin, Schöpf 2007).
Die vertikale Durchlässigkeit dagegen ist auf die Verbindung zwischen Bildungsgängen
verschiedener Qualifikationsniveaus ausgerichtet. Sie soll nach einem Abschluss einen
Anschluss an einen weiteren Bildungsgang auf einem anderen Niveau ermöglichen. Dabei
steht insbesondere der Anschluss an das nächst höhere Niveau im Vordergrund. Zertifi-
zierte Teilqualifikationen eines Bildungsganges können im Fortgang der Bildungsbiografie
der Lernenden, z.B. auf ein Studium, angerechnet werden (vgl. Reglin, Schöpf 2007).
„Die Module als abgeschlossene Lehr- und Lerneinheiten weisen spezifische Merkmale
auf, die eine Anerkennung erleichtern. Neben den Handlungskompetenzen machen insbe-
sondere auch die Lernergebnisse transparent, über welches Wissen und Können und über
welche Einstellungen die Teilnehmer/innen nach Abschluss des Lernprozesses verfügen
(vgl. Europäisches Parlament und Rat 2009). Der erbrachte Workload ist durch die Anga-
be von Leistungspunkten ausgewiesen. Darüber hinaus bestätigt die Note der Modulab-
schlussprüfung den Leistungsstand der Teilnehmer/innen. Damit sind die strukturellen
Voraussetzungen für eine leichtere Anrechnung und Anerkennung von Modulen als Teil-
qualifikationen gegeben“ (Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).
In einem entsprechenden Äquivalenzverfahren können Handlungskompetenzen und
Lernergebnisse einzelner Module auf ihre Gleichwertigkeit mit Modulen des nächst höhe-
ren Bildungsganges überprüft werden (vgl. Knigge-Demal, Bergmann-Tyacke, Schür-
mann, 2006; Knigge-Demal, Schürmann 2009). Die Schritte dazu und deren Bescheini-
gung müssen rechtlich geregelt werden. Die Lehr- und Lerneinheiten der modularisierten
Bildungsgänge sind curricular bereits auf diesen Prozess ausgerichtet (vgl. Scheu, Hun-
denborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).
2.4.1 Module als curriculare Bausteine
„Aus Sicht der Curriculumkonstruktion sind Module in sich abgeschlossene Lehr- und
Lerneinheiten, die auf den Erwerb von (Teil-)Qualifikationen ausgerichtet sind. „Module
bezeichnen ein Cluster bzw. einen Verbund von Lehrveranstaltungen, die sich einem
bestimmten thematischen oder inhaltlichen Schwerpunkt widmen. Ein Modul ist damit
eine inhaltlich und zeitlich abgeschlossene Lehr- und Lerneinheit, die sich aus verschie-
denen Lehrveranstaltungen zusammensetzen kann. Es ist qualitativ (Inhalte) und quanti-
tativ (Anrechnungspunkte) beschreibbar und muss bewertbar (Prüfung) sein.“ (Bund-
Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung 2002).
Vor dem Hintergrund von Erfahrungen mit Modulsystemen in anderen Ländern und den
Gegebenheiten des deutschen (Berufs-)Bildungssystems beschreibt Kloas Module als
einzeln zertifizierbare Qualifikationen, die jedoch immer Teil eines Ganzen bleiben. Die
mit der Bearbeitung von Modulen erworbenen Teilqualifikationen beziehen sich auf einen
geregelten Berufsabschluss. Insofern ersetzen die erworbenen Teilqualifikationen nicht
die Abschlussprüfung vor der zuständigen Stelle (vgl. Kloas 1997).
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 13
Begründungsrahmen
Didaktisch sind Module auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz ausgerichtet.
Diese ist nach Reetz (2005) Ausdruck eines modernen ganzheitlichen, flexiblen und indi-
vidualisierten sowie zukunftsoffenen Zielkonzeptes der Berufsausbildung, das sowohl den
veränderten Anforderungen des Beschäftigungssystems als auch den Gestaltungsbedürf-
nissen der Menschen Rechnung tragen soll. Damit zielen die Module nicht nur auf den
Erwerb von Fähigkeiten, die vom Arbeitsmarkt bzw. Berufsfeld optimal zu verwerten sind,
sondern intendieren auch die Persönlichkeitsbildung und weisen einen Subjektbezug auf.
Mit der Ausrichtung auf den Erwerb von Handlungskompetenzen vereinen Module folglich
Aspekte der Bildung und Qualifikationsaspekte.
Die Zusammenstellung einzelner Module zu einem Gesamtkonzept wird als modulares
System bezeichnet. „Ein Modul stellt damit eine Einheit bzw. ein Bauelement dar, welches
Bestandteil eines größeren Ganzen ist, innerhalb dessen jedes Modul eine definierte
Funktion hat. Einzelne Module können durch andere ersetzt werden. So ergibt sich eine
Vielzahl möglicher Kombinationen. Ein modulares System ist flexibel, denn während des
Zusammenbaus und nach dessen Fertigstellung sind Umbau und neue Modulkombinatio-
nen leicht möglich.“ (Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsför-
derung ebd.)“ (Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).
2.4.2 Darlegungselemente der Module
„Modulbeschreibungen weisen in ihrer curricularen Darlegungsform einerseits Elemente
aus, wie sie auch für andere curriculare Darlegungsformen üblich sind. Andererseits
beinhaltet die Beschreibung von Modulen in einem Modulhandbuch typische Elemente,
die im unmittelbaren Zusammenhang mit den Zielen modularer Konzepte zu sehen sind
(vgl. Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung 2002, S.
16 f.).
Module sind abschlussorientierte bzw. outcomeorientierte curriculare Bausteine, die auf
zertifizierbare Teil-Qualifikationen bzw. Kompetenzen eines Berufsbildes ausgerichtet
sind. Ihre curriculare Beschreibung fordert daher die Ausweisung der mit dem Modul in
Verbindung stehenden beruflichen Handlungskompetenzen.
Module müssen bewertbar sein. Dies ist vor allem über die Ausweisung von Lernergeb-
nissen möglich, die die mit dem Modul verbundenen Handlungskompetenzen konkretisie-
ren, indem sie eine Aussage darüber treffen, über welches Wissen und Können Lernende
nach erfolgreichem Absolvieren eines Moduls verfügen.
Module müssen quantitativ beschreibbar sein. Mit der Angabe von „Leistungspunkten“
oder „Credits“ weisen sie ein weiteres spezifisches Curriculumelement auf (vgl. KMK
2004, S. 2 ff.). Diese Ausweisung von Leistungspunkten (Credits) verdeutlicht die Zertifi-
zierbarkeit der einzelnen Module. Dadurch wird grundsätzlich die Möglichkeit eröffnet, die
in einem Bildungsgang bereits erworbenen Kompetenzen bzw. Teilqualifikationen auf
andere Bildungsgänge anrechnen zu lassen. Die Vergabe der Leistungspunkte ist ausge-
richtet auf den Arbeitsaufwand der Lernenden für die Aneignung der mit dem Modul
intendierten Kompetenzen und nicht, wie in anderen curricularen Darlegungsformen
üblich, auf den Lehraufwand für eine Curriculumeinheit. Die Perspektive wird also von
den Lehrenden und ihrem Lehraufwand auf die Lernenden und ihren Lernaufwand ver-
schoben. Neben der Präsenzzeit finden als Selbstlernzeiten das Selbststudium, Studien-
arbeiten wie die Erstellung von Hausarbeiten und Referaten sowie Zeiten für den Prü-
fungsaufwand und die Prüfungsvorbereitungen Berücksichtigung.
Sichergestellt wird die Erfassung der komplexen Lernzeiten durch ein sogenanntes Leis-
tungspunktesystem. Dieses hat zwei Funktionen. Zum einen dient es der Akkumulation
der erbrachten Leistungen der Lernenden. Für jede erfolgreich erbrachte Lernleistung
werden dem Lernenden Leistungspunkte gutgeschrieben. Entsprechend vorher festge-
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Modulhandbuch DRK Borken 14
Begründungsrahmen
schriebener Anforderungen führen die erworbenen Leistungspunkte zu einem bestimmten
Bildungsabschluss“ (Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).
2.5 Konzeptionelle Entscheidungen der Modulentwicklung
2.5.1 Modultypologien
Module können in mehrfacher Hinsicht voneinander unterschieden werden. In diesem
Zusammenhang werden lediglich die Modultypologien beschrieben, die für die im Projekt
„Modularisierung – AQUA“ genutzt worden sind. „Hierzu zählt zum einen die in Anlehnung
an die von Lisop und Huisinga (2000) für die Lernfelddidaktik vorgenommene Unter-
scheidung von Modulen nach ihrer Hauptfunktion für den Lernprozess. Vor diesem Hin-
tergrund werden Module als „Basismodule“, „Arbeitspraktische Transfermodule“ oder als
„Module subjektbezogener besonderer Qualifikationen“ konzipiert. Basismodule bieten
eine grundlegende Orientierung über relevante Wissensbestände aus verschiedenen
Wissensbereichen. Sie ermöglichen einen Einblick in den zentralen Gegenstand von
Fachwissenschaften, ihre Fragestellungen und Methoden und folgen häufig der jeweiligen
Fachsystematik. Sie bilden die Grundlage für sachgerechtes und fachlich begründetes
Handeln in beruflichen Situationen. Arbeitspraktische Transfermodule weisen hingegen
einen ausdrücklichen Bezug zu beruflichen Situationen und den geforderten Handlungs-
abläufen auf. Dementsprechend folgen sie in der curricularen Konstruktion einer Hand-
lungssystematik. Die in Arbeitspraktischen Transfermodulen beschriebenen Handlungs-
kompetenzen beruhen auf einer „exemplarisch-situativen Transformation“ (vgl. Reetz,
Seyd 2007) von beruflichen Handlungen und Problemstellungen, die eine besondere
praktische Relevanz (vgl. Tramm 2003) für das Berufsfeld haben. Bei der Bearbeitung
Arbeitspraktischer Transfermodule werden Fachwissen und Handlungssituation miteinan-
der vernetzt. Die Module subjektbezogener besonderer Qualifikationen intendieren insbe-
sondere die systematische Weiterentwicklung von Sozial- und Selbstkompetenz und
fokussieren die Persönlichkeitsentwicklung. Die verschiedenen Modultypen ermöglichen in
einem Bildungsgang eine angemessene Berücksichtigung des Wissenschaftsprinzips, des
Situationsprinzips und des Persönlichkeitsprinzips (vgl. Lipsmeier 2000). Je nach Gewich-
tung der jeweiligen Prinzipien variieren Anzahl und Relation von Basismodulen, Ar-
beitspraktischen Transfermodulen und Modulen subjektbezogener besonderer Qualifikati-
onen“ (Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).
Im Hinblick auf das Qualifikationsniveau der drei Bildungsgänge sowie die durchschnittli-
che Adressatengruppen, werden nicht alle oben beschriebenen Modultypen genutzt. Die
überwiegende Anzahl der Module wird als Arbeitspraktische Transfermodule konzipiert.
Zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung werden drei Module subjektbezogener
besonderer Qualifikationen entwickelt. Die Kompetenzen der Module werden in den Ar-
beitspraktischen Transfermodulen aufgegriffen und vertieft. Die wissenschaftsbezogenen
Anteile werden in Arbeitspraktische Transfermodule integriert und anwendungsbezogen
vermittelt.
Weiterhin können Module nach ihrem Verpflichtungsgrad unterschieden werden. Pflicht-
module müssen von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines Bildungsganges absol-
viert werden, weil sie auf unverzichtbare Kernkompetenzen ausgerichtet sind. Wahl-
pflichtmodule dagegen ermöglichen es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, einzelne
Module aus einer vorgegebenen Liste auszuwählen. Für die vergleichsweise kurzen Bil-
dungsgänge wurden keine Wahlpflichtmodule entwickelt. Eine Wahlmöglichkeit mit eige-
ner Schwerpunktsetzung ist jedoch insofern vorhanden, dass sich Teilnehmer/innen je
nach Wunsch, auch nach Beginn der Bildungsmaßnahme, für einen Abschluss in einem
der Bildungsgänge entscheiden können. Durch vier lehrgangsübergreifende Module ist bei
entsprechender Kursorganisation die horizontale Durchlässigkeit zwischen den drei Bil-
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dungsgängen gewährleistet. Eine Entscheidung zwischen Bildungsgang 2 und Bildungs-
gang 3 kann im Verlauf eines weiteren lehrgangsübergreifenden Moduls getroffen wer-
den.
Angelehnt an die Vorgaben der Richtlinie nach § 87b zur Qualifikation und zu den Aufga-
ben von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen (vgl. GKV-Spitzenverband der
Pflegekassen 2008) wurden Grund- und Aufbaumodule entwickelt. So werden in den
lehrgangsübergreifenden Modulen, als Grundmodule, grundlegende Kompetenzen aller
Bildungsgänge erworben. Diese werden in lehrgangsspezifischen Aufbaumodulen aufge-
griffen und vertieft.
2.5.2 Die Formulierung und Systematisierung von Lernergebnissen
„Module sind wegen ihrer Ausrichtung auf Teilqualifikationen eines Berufsbildes out-
comeorientiert zu konzipieren. Dies wird über die Ausweisung von Lernergebnissen er-
reicht. Lernergebnisse weisen folgende Charakteristika auf:
Lernergebnisse beziehen sich grundsätzlich auf Abschlüsse, ausgehend von einer /
einem durchschnittlichen Schülerin / Schüler.
Lernergebnisse beziehen sich auf den Tag der Prüfung, d. h. darauf was der / die
Schülerin / Schüler an diesem Tag weiß, kann und in der Lage ist zu tun.
Basis der Beschreibung der Lernergebnisse bilden das geltende Curriculum und
normative Vorgaben.
Lernergebnisse werden aus der Sicht der Lernenden beschrieben (Outcome) und
nicht aus der Sicht des Lehrenden.
Die Anzahl der Lernergebnisse ist abhängig von der Komplexität des Lernpro-
gramms.
Lernergebnisse sollten im Rahmen eines externen Evaluierungsverfahrens über-
prüfbar sein.
Wie und wo die Lernergebnisse angeeignet werden, ist für die Beschreibung un-
wesentlich (z. B. Präsenzunterricht, praktische Ausbildung, Selbststudium) (vgl.
Grün u.a. 2009).
Für die Formulierung und Systematisierung von Lernergebnissen in den modularisierten
Bildungsgängen des Projektes wurde der lernpsychologisch fundierte Curriculumansatz
nach Hansruedi Kaiser herangezogen. Kaiser (2005) folgt den Ansätzen situierten Ler-
nens, wonach Wissen nicht abstrakt und kontextfrei erworben, gespeichert und in ande-
ren Situationen einfach wieder abgerufen und angewendet werden kann. Vielmehr resul-
tiert Wissen aus den bereits erlebten konkreten Handlungserfahrungen. Neue Situationen
werden bewältigt, indem sich ein Mensch erinnert, indem die neue Situation mit bereits
bewältigten Situationen verglichen wird. Eine angemessene Situationsbewältigung muss
bestimmten Qualitätskriterien genügen, die in dem von Kaiser auf der Grundlage langjäh-
riger Lernforschung entwickelten „Integrierenden Modell integrierenden Lernens“ als
„Wissen“, „Können“ und „Einstellungen“ beschrieben und systematisiert werden. Unter
„Wissen“ wird das in Begriffen, Regeln und Definitionen fassbare Wissen gefasst. „Kön-
nen“ umfasst prozedurale und sensomotorische Ressourcen, mit deren Hilfe kognitive
Techniken eingesetzt sowie Abläufe und Prozesse gesteuert werden können. Schließlich
beschreiben „Einstellungen“ die beruflichen Haltungen, die das Handeln in Situationen
leiten sollen (vgl. Hundenborn, Brühe 2005).
Bei der Formulierung und Spezifizierung von Lernergebnissen ist ein aktives Verb zu
verwenden, das Angaben darüber macht, worauf sich das Wissen, Können und die Ein-
stellungen der Lernenden beziehen bzw. um welche Art der Leistung es sich handelt.
Uneindeutige Formulierungen sollten vermieden werden (vgl. Grün u.a. 2009)“ (Scheu,
Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 16
Begründungsrahmen
2.5.3 Module der drei Bildungsgänge im Überblick
Jeder der drei Bildungsgänge umfasst sieben Module. Grundlage aller drei Bildungsgänge
sind vier lehrgangsübergreifende Module. Zwei dieser Pflichtmodule sind als Module sub-
jektbezogener besonderer Qualifikationen und zwei Pflichtmodule als Arbeitspraktische
Transfermodule konzipiert. Die Präsenzstunden dieser Module liegen zwischen 12 und 24
Stunden.
Für den Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe liegen drei lehrgangsspezifi-
sche Module vor. Ein Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen mit 16 Präsenz-
stunden und zwei Arbeitspraktische Transfermodule mit jeweils 30 Präsenzstunden.
Für die Bildungsgänge 2 und 3 Betreuungskraft und Helfer/in in der Pflege liegt ein lehr-
gangsübergreifendes Arbeitspraktisches Transfermodul mit 36 Präsenzstunden vor. Je-
weils zwei lehrgangsspezifische Arbeitspraktische Transfermodule schließen die Bildungs-
gänge 2 und 3 ab.
Die beiden lehrgangsspezifischen Arbeitspraktischen Transfermodule im Bildungsgang 2
Betreuungskraft in der Pflege entsprechen mit insgesamt 60 Stunden dem Aufbaumodul
der Richtlinien nach § 87b. Die lehrgangsübergreifenden Module dem Grundmodul 1 mit
100 Stunden (vgl. GKV-Spitzenverband der Pflegekassen 2008).
Die beiden Arbeitspraktischen Transfermodule im Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege
umfassen einen Stundenumfang von 20 bzw. 80 Präsenzstunden. Aufgrund des Stunden-
umfangs von 80 Präsenzstunden ist das Arbeitspraktische Transfermodul PM 6 „Bei der
Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen mit-
wirken“ in vier Moduleinheiten (ME) unterteilt:
ME 1 Bei der Bewegungsförderung und bei Positionsveränderungen mitwirken
ME 2 Bei der Durchführung der Körperpflege mitwirken
ME 3 Bei der Ernährung und bei Ausscheidungsvorgängen unterstützen
ME 4 Bei der Pflege fieberkranker Menschen mitwirken
Eine weitere Unterteilung von Modulen in Moduleinheiten wird nicht vorgenommen, da
die einzelnen Module der drei Bildungsgänge entsprechend dem jeweiligen Tätigkeitsprofil
weniger komplex sind, als die Berufsprofile der modularisierten Bildungsgänge in der
Altenpflegehilfe und Altenpflege (vgl. Kühn-Hempe, Hundenborn, Scheu 2012; Scheu,
Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011). Die nachfolgende Übersicht zeigt die
Module und die vorgesehenen Präsenzstunden.
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Modulhandbuch DRK Borken 17
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2.5.4 Übersicht Module und Präsenzstunden der Bildungsgänge 1, 2 und 3
PM 7 – B 1 Aufbaumodul Menschen bei der Alltags-bewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld unter-stützen
30 Stunden
PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten
12 Stunden
Bildungsgang B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe 140 Stunden
PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren
12 Stunden
Bildungsgang B 2 Betreuungskraft in der Pflege 160 Stunden
PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen
16 Stunden
Bildungsgang B 3 Helfer/in in der Pflege 200 Stunden
PM 5 – B 1 Aufbaumodul Sich in bestehende Beziehungsstrukturen einfügen
16 Stunden
PM 6 – B 1 Aufbaumodul Menschen bei der Ernäh-rung und Nahrungszuberei-tung unterstützen 30 Stunden
PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern
24 Stunden
PM 5 – B 2-3 Grundmodul Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-
kungen unterstützen 36 Stunden
PM 6 – B 2 Aufbaumodul Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken 28 Stunden
PM 7 – B 2 Aufbaumodul Menschen mit Demenz betreuen und unterstützen
32 Stunden
PM 6 – B 3 Aufbaumodul Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krank-heitsbedingten Einschränkun-gen mitwirken (ME 1-4) 80 Stunden
PM 7 – B 3 Aufbaumodul Bei der Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Verlaufsdynamik mitwirken
20 Stunden
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2.6 Vergabe von Leistungspunkten für die modularisierten Bildungsgänge
Die Ausweisung der einzelnen Module mit Leistungspunkten (Credits) basiert auf dem
einheitlichen Modell für die Vergabe der Leistungspunkte im Projekt „Modell einer gestuf-
ten und modularisierten Altenpflegequalifizierung“. Grundlage bildet das Modulhandbuch
für die einjährige Altenpflegehilfeausbildung in Nordrhein-Westfalen (vgl. Scheu, Hun-
denborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011). Ziel dieser Ausführungen ist es, die Kom-
plexität der Vergabe von Leistungspunkten für die drei Bildungsgänge transparent zu
machen.
Da bislang nationale Anknüpfungspunkte fehlen, dienen als Referenzrahmen
die Empfehlungen zum europäischen Leistungspunktesystem für die Berufsausbildung
(ECVET2) des Europäischen Parlaments und des Rates (2009) sowie
die Praxis zur Vergabe der ECTS3-Punkte im Bereich der akademischen Bildung (Kul-
tusministerkonferenz 2003, 2010).
Handlungsleitend sind die beiden Phasen der Zuweisung von ECVET-Leistungspunkten
aus den Empfehlungen des Europäischen Parlaments (2009).
2.6.1 Zuweisung von ECVET-Leistungspunkten
Phase 1: Vergabe der Leistungspunkte für die Bildungsgänge
Leistungspunkte (Credits) bezeichnen „einen Satz von Lernergebnissen einer Einzelper-
son, die bewertet wurden und die zur Erlangung einer Qualifikation akkumuliert oder in
andere Lernprogramme oder Qualifikationen übertragen werden können“ (Empfehlung
des Europäischen Parlaments und des Rates 2009). Nach den Empfehlungen des Europäi-
schen Parlaments werden für die erwarteten Lernergebnisse eines Jahres formaler Voll-
zeit-Berufsausbildung 60 Punkte vergeben4. Ausgehend von 46 Lernwochen pro Jahr
ergeben sich für eine Lernwoche 1,3 Credits (60 Credits / 46 Lernwochen = 1,304 Cre-
dits). Aus den Lernwochen errechnen sich demnach für die Bildungsgänge nachfolgende
Credits:
Tab 1:Lernwochen der modularisierten Bildungsgänge und Credits Bildungsgang Theoretische und
praktische Aus-bildung Stunden
Praktische Ausbildung Stunden
Lernwochen gesamt (à 40 Std. / Woche)
Credits Bil-dungsgang
Alltagsbegleiter/in in der
Altenhilfe
140 120 6,5 95 (8,45)
Betreuungskraft in der Pflege
160 120 7 106 (9,1)
Helfer/in in der Pflege 200 120 8 11 (10,4)
Phase 2: Verteilung der ECVET-Punkte auf die Module
Zur Verteilung der ECVET-Punkte auf die Module ist die Bestimmung des Workloads
erforderlich. Der Workload ist der in Zeitstunden ausgedrückte erwartete Arbeitsaufwand,
der für einen erfolgreich absolvierten (Aus-) Bildungsteil oder Abschnitt notwendig ist.
2 European Credit (and Transfer) System for Vocational Education and Training 3 European Credit Transfer and Accumulation System 4 1 Jahr = 46 Lernwochen = (1500 – ) 1800 Zeitstunden = 60 Credits; 1 Lernwoche = 32 – 39 Stunden; 30 Stunden = 1 Credit /vgl. KMK 2010) 5 Um die Vergabe von halben (0,5) Credits zu vermeiden, wurden die Credits von Bildungsgang 1 und 3 aufge-rundet. 6 Zur Gewichtung der komplexeren Handlungskompetenzen des Bildungsganges 2 gegenüber Bildungsgang 1 wurden die Credits für den Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege auf 10 aufgerundet.
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Begründungsrahmen
Der Workload bildet damit die Grundlage für die Zuordnung von Leistungspunkten zu den
Modulen und setzt sich aus Präsenzzeiten und Selbstlernzeiten zusammen. Die nachfol-
gende Tabelle gibt einen Überblick über die Präsenz- und Selbstlernzeiten der modulari-
sierten Bildungsgänge.
Tab. 2 : Überblick über die Präsenz- und Selbstlernzeiten
Präsenzzeiten Selbstlernzeiten
Theoretischer und praktischer Unter-
richt in den Bildungseinrichtungen
Praktische Ausbildung in den Einrich-
tungen
Vor- und Nachbereitung des Unter-
richts
Prüfungsvorbereitung
Erstellen von Prüfungsleistungen (z.B.
Hausarbeiten, Referate)
Vor- und Nachbereitung von Praxis- /
Lernaufgaben
Quelle: Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011
2.6.2 Eckpunkte zur Ausweisung des Workloads
Da bislang keine nationalen Regelungen zur Ausweisung des Workloads in vergleichbaren
Bildungsgängen vorliegen, wurden folgende Eckpunkte festgelegt. Diese basieren auf
dem „Konzept der Leistungspunktevergabe“ des Modulhandbuchs für die einjährige Al-
tenpflegehilfeausbildung in Nordrhein-Westfalen (vgl. Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-
Hempe, Rosen 2011).
Präsenzzeiten
Die Präsenzzeiten für die modularisierten Bildungsgänge sind durch die Vorgaben der
„Bildungsmodule“ DRK-Bildungswerk Borken geregelt. Demnach entfallen nachfolgende
Präsenzzeiten auf die Bildungsgänge:
Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
für den theoretischen und praktischen Unterricht: 140 Stunden (à 45 Minuten)
für die praktische Ausbildung: 120 Stunden (à 60 Minuten)
Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege
für den theoretischen und praktischen Unterricht: 160 Stunden (à 45 Minuten)
für die praktische Ausbildung: 120 Stunden (à 60 Minuten)
Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege
für den theoretischen und praktischen Unterricht: 200 Stunden (à 45 Minuten)
für die praktische Ausbildung: 120 Stunden (à 60 Minuten)
Selbstlernzeit
Zu den Selbstlernzeiten gehören neben dem Vor- und Nachbereiten des Unterrichts die
Ausarbeitung von Praxis- bzw. Lernaufgaben und die Vorbereitung auf die Modulprüfun-
gen. Es wird eine pauschale Selbstlernzeit von 11,25 Minuten pro Unterrichtsstunde (à 45
Minuten) als Berechnungsgrundlage für die drei Bildungsgänge veranschlagt. Für die
einjährige Ausbildung in der Altenpflegehilfe wurde für jede Unterrichtsstunde (à 45 Min.)
eine Selbstlernzeit von 22,5 Minuten festgelegt. In den drei Bildungsgängen wird der
Lernprozess insbesondere im theoretischen und praktischen Unterricht sowie in der prak-
tischen Ausbildungszeit gefördert. Deshalb wird bei den drei Bildungsgängen die Selbst-
lernzeit auf 11,25 Minuten reduziert. Sollten Bildungsträger darüber hinaus begleitete
Selbstlernzeiten anbieten, ist es möglich die Selbstlernzeit entsprechend zu erhöhen.
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Begründungsrahmen
Tab. 3: Ausweisung des Workloads (Stunden) und Credits
Bildungsgang: Alltagsbegleiter/in in der Alten-
hilfe
Workload
Stunden
Credits
Gesamtstundenzahl theoretischer und praktischer
Unterricht 140 Stunden (á 45 Minuten) und
Selbstlernzeit 140 Stunden (á 11,25 Minuten)
131,25
Stundenzahl praktische Ausbildung (á 60 Minuten) 120
Summe Workload und Credits 251,25 9 (8,5)
Bildungsgang: Betreuungskraft in der Pflege Workload
Stunden
Credits
Gesamtstundenzahl theoretischer und praktischer
Unterricht 160 Stunden (á 45 Minuten) und
Selbstlernzeit 160 Stunden (á 11,25 Minuten)
150
Stundenzahl praktische Ausbildung (á 60 Minuten) 120
Summe Workload und Credits 270 10 (9,1)
Bildungsgang: Helfer/in in der Pflege Workload
Stunden
Credits
Gesamtstundenzahl theoretischer und praktischer
Unterricht 200 Stunden (á 45 Minuten) und
Selbstlernzeit 200 Stunden (á 11,25 Minuten)
187,5
Stundenzahl praktische Ausbildung (á 60 Minuten) 120
Summe Workload und Credits 307,5 11 (10,5)
Berücksichtigung praktischer Ausbildungsanteile
Eine Berücksichtigung der praktischen Ausbildungszeit erfolgt durch eine pauschale Zu-
weisung des anteiligen Workloads zu den Modulen. Der praktische Ausbildungsanteil der
drei Bildungsgänge umfasst jeweils 120 Stunden.
Für die Bildungsgänge mit jeweils 7 Modulen werden als Workload für die praktische
Ausbildung 17 Stunden pro Modul berücksichtigt (120 Stunden / 7 Module = 17,14 Stun-
den / Modul)
Gewichtung der Module
Alle Modultypen der Bildungsgänge – die Arbeitspraktischen Transfermodule und die
Module besonderer subjektbezogener Qualifikationen – leisten ihren jeweiligen Beitrag
zur umfassenden Handlungskompetenz im Rahmen der Qualifikation. Deshalb werden die
Module – unabhängig vom Modultyp – gleichermaßen mit Leistungspunkten versehen
werden. Basis dafür ist der jeweilige Workload. Eine Gewichtung der Modultypen ist be-
reits implizit über die Anzahl der Module eines Modultyps im entsprechenden Bildungs-
gang erfolgt.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 21
Begründungsrahmen
Für den Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe ergibt sich nachfolgende
Gewichtung
Arbeitspraktische Transfermodule 57,1 % (4 Module)
Module besonderer subjektbezogener Qualifikationen 42,9 % (3 Module)
Für die Bildungsgänge 2 und 3 ergibt sich nachfolgende Gewichtung
Arbeitspraktische Transfermodule 71,4 % (5 Module)
Module besonderer subjektbezogener Qualifikationen 28,6 % (2 Module)
Grund- und Aufbaumodule
Eine unterschiedliche Gewichtung von Grund- und Aufbaumodulen ist insofern gegeben,
dass Grundmodule wegen des geringen Stundenanteils überwiegend mit nur einem Credit
ausgewiesen sind. Damit kommt den lehrgangsspezifischen Aufbaumodulen und den
damit verbundenen Kompetenzen eine höhere Gewichtung zu.
Bestimmung des Umrechnungsfaktors Workload (Stunden) in Credits
Abschließend muss der Workload eines Moduls (Stunden) in die entsprechende Anzahl
Leistungspunkte (Credits) umgerechnet werden. Der Umrechnungsfaktor ergibt sich aus
der Division der Summe aller Credits zur Verteilung auf die Module und dem Workload
des jeweiligen Bildungsganges. Nachfolgend der Umrechnungsfaktor für die Bildungsgän-
ge:
Tab. 4: Bestimmung des Umrechnungsfaktors Workload (Stunden) in Credits
Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in
der Altenhilfe
0,0358 (9 Credits / 251,25 Stunden = 0,0358)
Bildungsgang 2 Betreuungskraft in
der Pflege
0,0370 (10 Credits / 270 Stunden = 0,0370)
Bildungsgang 3 Helfer/in in der
Pflege
0,0357 (11 Credits / 307,5 Stunden = 0.0357)
Die exemplarische Berechnung für ein Modul findet sich in Anlage 1. Eine Übersicht der
Module, Präsenzstunden und Credits in Anlage 2.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 22
Begründungsrahmen
2.7 Die Darlegung der Module im Modulhandbuch
Die curriculare Darlegung der Module im Modulhandbuch entspricht weitgehend den
modularisierten Bildungsgängen im Projekt „Modell einer gestuften und modularisierten
Altenpflegequalifizierung“. Dies dient zur Sicherstellung der curricularen Anschlussfähig-
keit der Bildungsgänge an staatlich geregelte Bildungsgänge in der Pflege
Jedes Modul wird anhand der Darlegungselemente in seiner Komplexität beschrieben,
und zwar unter Berücksichtigung seiner Hauptfunktion für den Lernprozess als Ar-
beitspraktisches Transfermodul oder Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen.
Lediglich für das 80 Stunden umfassende Pflichtmodul PM 6 „Bei der Pflege von Men-
schen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken“ des Bil-
dungsganges 3 Helfer/in in der Pflege wurden vier Moduleinheiten konzipiert.
Die Moduleinheiten greifen spezifische Perspektiven des Moduls auf. Sie sind in ihrer
Komplexität reduziert und auf ausgewählte Gesichtspunkte des Moduls fokussiert. Sie
geben konkrete Hinweise für die Gestaltung der theoretischen und praktischen Ausbil-
dung und erleichtern schulorganisatorische und unterrichtliche Planungen. Moduleinhei-
ten werden zwar einzeln beschrieben, aber nicht einzeln geprüft und anerkannt. Gegen-
stand der Modulabschlussprüfung und damit die Grundlage der Zertifizierung bleibt die
Modulebene. Die Summe von Prüfungsergebnissen im Rahmen von Moduleinheiten würde
der Komplexität und den Kompetenzanforderungen des Moduls nicht gerecht.
2.7.1 Darlegungselemente der Module
Die nachfolgende Übersicht gibt einen Überblick über die Darlegungselemente der Modu-
le. Detaillierte Informationen und Hinweise zur Nutzung der Modulelemente im Rahmen
der Organisation in den Bildungseinrichtungen und der Planung und Gestaltung der Lehr-
und Lernprozesse erfolgen in Kapitel 3.
Tab. 5: Übersicht der Darlegungselemente der Module
BILDUNGSGANG - Ausweisung der Qualifikation / Bezeichnung des Bildungsangebotes, auf das sich das Modul bezieht.
Eine farbliche Codierung weist auf den entsprechenden Bildungsgang hin.
Verpflichtungsgrad Nummerierung Modulbezeichnung Die Modulbezeichnung kennzeichnet die zentrale Perspektive des Moduls und dessen thematische Ausrichtung. Die Abkürzung PM (Pflichtmodul) kennzeichnet den Verpflichtungsgrad. Die dahinter
angegebene Ziffer gibt die Reihenfolge des Moduls im Modulhandbuch in nummerischer Reihenfol-ge an. Danach folgt die Zuweisung des Moduls zum jeweiligen Bildungsgang (B). Die Bildungsgän-ge sind jeweils nummeriert – B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe; B 2 Betreuungskraft in der Pflege; B 3 Helfer/in in der Pflege.
Grundmodul
Zur Vermittlung grundlegender Kompetenzen. Aufbaumodul Zur Vertiefung der Kompetenzen der Grund-module in spezifischen Handlungssituationen.
Präsenzzeit in Stun-
den - Theoretischer und
praktischer Unter-richt am Lernort Schule.
Credits
- Ausweisung der Leistungspunkte des Moduls.
Modulbeschreibung Das Modul wird in seiner Gesamtheit didaktisch kommentiert. Es wird dargestellt, was Gegenstand
des Moduls ist. Auch Zusammenhänge mit anderen Modulen und deren Lernergebnissen werden
herausgestellt. Aufgrund der Größe des Moduls PM 6 B 3 Helfer/in in der Pflege schließen sich in diesem Modul vier Moduleinheiten in nummerischer Reihenfolge an (ME 1 – 4). Die Bezeichnungen der Modulein-heiten weisen die jeweilige Perspektive zum Modul aus.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 23
Begründungsrahmen
Codenummer Codierung zur Handhabung in der Organisation der Bildungsein-richtung: Pflichtmodul (PM) – Bildungsgang B 1-2-3
Modulverantwortliche Verantwortliche Lehrperson zur Koordination und Organisation - Modulverlauf - Dokumentation Inhalte - Modulabschlussprüfung - Dokumentation der Evaluation des Moduls.
Modultyp Typologie nach Verpflichtungsgrad - Pflichtmodule
Typologie nach pädagogischer Hauptzielsetzung - Arbeitspraktische Transfermodule - Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen.
Moduleinsatz Kennzeichnet den lehrgangsspezifischen bzw. lehrgangsübergrei-fenden Einsatz in den drei Bildungsgängen
Bezug zum Lernbereich / Lernfeld n. APRO-APH
Mögliche anteilige Zuordnung von Kompetenzen des Moduls zur Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Altenpflegehilfeausbil-dung des Landes Nordrhein-Westfalen vom 23. August 2006.
Zugangsvoraussetzungen Module, die vorab abgeschlossen sein sollen.
Anschlussmöglichkeiten Module, die angeschlossen werden können.
Handlungskompetenzen Handlungskompetenzen
„Kernstück des Moduls im Sinne von den Zielen des Bildungsgan-ges“. Sie beschreiben, bezogen auf die dem Modul zugrunde liegenden Anforderungen, welche Kompetenzen eine Alltagsbe-gleiter/in in der Altenhilfe, Betreuungskraft in der Pflege, Helfer/in in der Pflege zur angemessenen Situationsbewältigung benötigt.
Lernergebnisse Lernergebnisse beschreiben Wissen, Können und Einstellungen, die nach Abschluss des Moduls vorliegen und Rückschlüsse auf die zu bearbeitenden Inhalte zulassen. Sie konkretisieren die ausgewiesenen Handlungskompetenzen.
Empfehlungen zur Unter-richtsgestaltung
Für die methodische Ausgestaltung des Unterrichts liegen Emp-fehlungen vor. Diese machen deutlich, welche Unterrichtsmetho-
den besonders gut geeignet sind, um die mit dem Modul verbun-denen Handlungskompetenzen zu entwickeln.
Empfehlungen zur Gestaltung der praktischen Ausbildung Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Hinweise auf geeignete Lernorte in der Praxis, in denen die Kom-petenzen erworben werden können.
Die Angaben skizzieren den Typus, den inhaltlichen Schwerpunkt und die methodische Ausrichtung der Lernaufgabe. Eine vollstän-dige Aufgabenformulierung wird nicht vorgenommen.
Vorschlag zur Gestaltung der Modulabschlussprüfung
Es werden Möglichkeiten von Prüfungsleistungen aufgezeigt, die mit den Kompetenzen der Module korrespondierenden.
Literaturempfehlungen Literaturempfehlungen als Ergänzung zu Standardwerken der Altenpflege / Pflegeassis-
tenz sowie pflegewissenschaftlicher Literatur. Es wurden insbe-
sondere Internetdokumente vorgeschlagen, die zum kostenfreien Download auch für Teilnehmer/innen bereitstehen.
Quelle: vgl. Kühn-Hempe, Hundenborn, Scheu 2012; vgl. Scheu, Hundenborn, Seifert,
Kühn-Hempe, Rosen 2011
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 24
Begründungsrahmen
2.8 Vorab-Evaluation der Modulhandbücher (n. Reischmann 2006)
Zur Überprüfung der Modulhandbücher wurde das Verfahren der Vorab-Evaluation einge-
setzt. Die Vorab-Evaluation ist eine Möglichkeit zur Überprüfung eines didaktischen Pro-
duktes, mit dem Ziel der besseren Gestaltung bzw. der Durchführung einer Bildungs-
maßnahme. Die Vorab-Evaluation der Modulhandbücher verfolgt insbesondere nachfol-
gende Intentionen:
• datenbegründete Beurteilung der Produktqualität, noch bevor Erprobungsergeb-
nisse vorliegen (können)
• Aufdecken von Problemen im Vorfeld des Einsatzes, die dem Konstrukteur entge-
hen
• Reduktion von Unsicherheiten und Unwägbarkeiten vor Einsatz eines neuen Pro-
duktes
• Sicherstellung des Optimums bei Ersteinsatz oder bei einmaligem Einsatz.
Zur Beurteilung und Bewertung des Modulhandbuches anhand exemplarischer Auszüge
wurden am 03. Juli 2012 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Pflegepraxis und
Pflegebildung nach Borken eingeladen.
Tab.6: Übersicht der Expertinnen und Experten der Vorab-Evaluation in alphabetischer
Reihenfolge
Claudia Alfert
Pflegedienstleitung
DRK-gem. Pflege- u. Servicebetriebe Regi-
on Borken-Bocholt GmbH
Goerdelerstraße 15
46395 Bocholt
Susanne Biallas
FB Leitung
Zentrum für ambulante Pflege und Pflege-
beratung DRK
im Kreis Borken
Claudia Borgers
Einrichtungsleitung
SENIOREN Residenz Schanze
Schanze 32 - 36
46399 Bocholt
Christoph Eckhardt
Geschäftsführer
QualiNetz Beratung und Forschung GmbH
Ludgeristraße 16-18
47057 Duisburg
Lucia Loebbing
Geschäftsführung
Ambulant betreuen & pflegen
Riesweg 35
48734 Reken
Ali Nazlier
Einrichtungsleiter und Pflegedienstleitung
St. Marien Senioren- u. Pflegezentrum
Wüllener Str.103
48683 Ahaus
Marion Pape
Leitung
Bildungsinstitut Münster e.V.
- Lernen mit Zukunft -
Anton-Bruchausen-Str. 6
48147 Münster
Michaela Schneider
Einrichtungsleitung
AZURIT Seniorenzentrum Rhede
Rudolf-Diesel-Str. 2-6
46414 Rhede
Cornelia Schnittger
Leitung
Fachseminar für Altenpflege Deutsches
Rotes Kreuz, Kreisverband Dortmund e.V.
Niergartenstraße 15
44269 Dortmund
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 25
Begründungsrahmen
Die Vorab-Evaluation wurde anhand ausgewählter Kriterien mithilfe einer Checkliste
durchgeführt. Die Kriterien wurden drei Ebenen zugeordnet. Neben Aspekten der Stim-
migkeit der Tätigkeitsprofile der drei Bildungsgänge auf der ersten Ebene, befasste sich
die zweite Ebene mit dem Zusammenhang zwischen den modularisierten Bildungsgängen
und den rechtlichen Vorgaben der Altenpflegehilfeausbildung in Nordrhein-Westfalen. Auf
der dritten Ebene wurden Struktur, Handhabbarkeit und Lesefreundlichkeit beurteilt (s.
Checkliste zur Vorab-Evaluation der Modulhandbücher im Rahmen des Projektes „Modula-
risierung-AQUA“, Anlage 3).
Den Expertinnen und Experten wurden im Rahmen der Vorab-Evaluation nachfolgende
Dokumente ausgehändigt:
die Tätigkeitsprofile der Bildungsgänge Servicekraft in Haushalt und Pflege, Be-
treuungskraft in der Pflege, Helfer/in in der Pflege
die Modulübersicht der Bildungsgänge mit Modulbezeichnung, Stundenzahlen und
Credits sowie
der Entwurf des Modulhandbuchs mit dem Stand vom 11. Juni 2012.
Im Anschluss an die Vorab-Evaluation wurde das Modulhandbuch nochmals überarbeitet.
Im Bereich der Tätigkeitsprofile aller Bildungsgänge wurde neben der Einhaltung der
Hygienerichtlinien, die Beteiligung an Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung herausge-
stellt.
Das Tätigkeitsprofil der Betreuungskraft in der Pflege wurde ergänzend zu den Vorgaben
der „Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von
zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen (Betreuungskräfte-RI vom 19. August
2008) erweitert. Dort werden Betreuungskräfte lediglich im stationären Bereich der Al-
tenhilfe verortet. Das Tätigkeitsprofil wurde insofern erweitert, dass Betreuungskräfte
inzwischen sowohl in der häuslichen Pflege (z.B. Einzelfallbetreuung) als auch in Einrich-
tungen der teil-stationären Pflege, Betreuung und Unterstützung eingesetzt werden. Da
insbesondere bei der Betreuung im häuslichen Umfeld Pflegefachkräfte nicht rechtzeitig
zur Verfügung stehen, übernehmen dort Betreuungskräfte regelmäßig die Assistenz bei
Verrichtungen im Bereich der Grundpflege (vgl. Betreuungskräfte-RI vom 19. August
2008) (vgl. GKV-Spitzenverband der Pflegekassen 2008). Insbesondere die Pflichtmodule
PM 4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“ und PM 5
„Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen unterstützen“
sind auf diese Aufgaben ausgerichtet.
Die Kommunikation und Gesprächsführung ist wesentliche Grundlage jeder Pflegebezie-
hung und obliegt allen Tätigkeitsprofilen. Dazu gehören auch die kontinuierliche Weiter-
gabe von Informationen und die Anleitung von Klientinnen und Klienten im Rahmen des
jeweiligen Tätigkeitsbereiches. Da die Beratung und Anleitung insbesondere zu den Auf-
gaben der Pflegefachkraft gehören, wurden die Tätigkeitsprofile dahingehend nicht erwei-
tert. Allerdings gehört es zu den Aufgaben von Assistenzkräften notwendigen Beratungs-
und Anleitungsbedarf zu erkennen und an die Pflegefachkräfte weiterzuleiten.
Um die Zugehörigkeit des Bildungsganges 1 Servicekraft in Haushalt und Pflege zum
Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung von Menschen herauszu-
stellen, wurde die Bezeichnung des Bildungsganges angepasst. Da die Aufgaben im Tä-
tigkeitsprofil explizit auf die Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung von Men-
schen ausgerichtet sind, wurde der Bildungsgang in Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
umbenannt.
Schwerpunkt der Kriterien der zweiten Ebene ist der Zusammenhang zwischen den mo-
dularisierten Bildungsgängen und den normativen Vorgaben zur Ausbildung in der Alten-
pflegehilfe in Nordrhein-Westfalen (vgl. APRO-APH 2006, Anlage 1a). Von der Experten-
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 26
Begründungsrahmen
gruppe wurde nach der Überprüfung bestätigt, dass wesentliche Anteile von Kompeten-
zen der Altenpflegehilfe aufgegriffen wurden. Eine Anschlussfähigkeit zur Vertiefung und
Erweiterung der Kompetenzen der modularisierten Bildungsgänge an berufliche Bildungs-
gänge der Altenpflege ist damit vorhanden.
Allerdings ist es notwendig den Zeitraum festzulegen in welchem alle Module eines Bil-
dungsganges abgeschlossen sein müssen (z.B. nach Fehlzeiten). Da für die Bildungsgän-
ge keine normativen Vorgaben vorliegen, obliegt es dem Bildungsträger diesen Zeitraum
vor Beginn der ersten Bildungsmaßnahme festzulegen. Dazu muss ein Bildungsträger die
Bildungsgänge kontinuierlich anbieten, um so eine Fortsetzung und den Abschluss aller
Module in einem festgelegten Zeitraum zu ermöglichen.
Die dritte Ebene der Kriterien widmet sich der „Struktur, Handhabbarkeit und Le-
sefreundlichkeit“ der Modulhandbücher. Die Expertinnen und Experten als Nutzer/innen
bestätigten, dass sie durch die Struktur schnell einen Überblick bekommen. Die Darle-
gungselemente der Module sind aus ihrer Sicht verständlich und übersichtlich.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 27
Begründungsrahmen
3 Hinweise zur Nutzung des Modulhandbuches
Das Modulhandbuch gilt als zentrales Planungs- und Steuerungsinstrument für alle Betei-
ligten am Lernort Schule und am Lernort Praxis bei der Gestaltung von Lehr- und Lern-
prozessen in modularisierten Bildungsgängen.
Diese Steuerungsfunktion wird anhand zentraler Elemente der Module systematisiert
erläutert (vgl. Scheu, Hundenborn, Kühn-Hempe, Seifert, Rosen 2011):
3.1 Darlegungselemente der Module
Die Angabe des Bildungsganges weist die
formale Qualifikation aus, in deren Kontext
das Modul entwickelt wurde.
Die Modulbezeichnung beschreibt die zent-
rale Perspektive des Moduls für den Bildungs-
gang. Alle Module führen nach bestandener
Modulabschlussprüfung zur formalen Qualifi-
kation.
Eine farbliche Codierung weist auf den
jeweiligen Bildungsgang hin (B 1 Alltagsbe-
gleiter/in in der Altenhilfe – grau; B 2 Betreu-
ungskraft in der Pflege – rot; B 3 Helfer/in in
der Pflege – grün).
Lehrgangsübergreifende Module aller Bil-
dungsgänge sind gelb hinterlegt. Das lehr-
gangsübergreifende Modul der Bildungsgänge
2-3 ist blau hinterlegt.
Zur Modulbezeichnung gehören der Verpflichtungsgrad des Moduls sowie die fortlau-
fende Nummerierung. Die Nummerierung intendiert keine Gewichtung oder Vorgabe
einer Reihenfolge, in der die Module unterrichtet werden sollen. Die Abfolge der Module
wird vielmehr insbesondere im Rahmen der Planung des Bildungsganges bestimmt.
In den Grundmodulen werden grundlegende Kompetenzen vermittelt. Diese werden in
den Aufbaumodulen aufgegriffen, erweitert und vertieft.
Die Modulbeschreibung gibt einen Gesamtüberblick über das Modul und zeigt damit die
Komplexität auf. Darüber hinaus enthält die Modulbeschreibung didaktische Hinweise für
die im Modul Lehrenden. Das Modul bildet die Grundlage für die Verteilung der Module im
Rahmen der Planung der Bildungsgänge. Die Module können, entsprechend der Organisa-
tion der Bildungseinrichtung, auf den vorgesehenen Zeitraum der Bildungsgänge verteilt
werden. In der Folge schließt sich die Stundenplanung entsprechend der organisatori-
schen Vorgaben der Bildungseinrichtung an.
Für das Pflichtmodul PM 6 B-3 „Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs-
und krankheitsbedingten Einschränkungen“ wurden vier Moduleinheiten entwi-
ckelt. Diese sind im Anschluss an die Modulbeschreibung in einer separaten Spalte aufge-
führt.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 28
Begründungsrahmen
Die ausgewiesene Präsenzzeit bezieht sich
auf die Vorgaben des DRK Borken. Für den
theoretischen und praktischen Unterricht sind
vorgesehen:
B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe 140
Stunden
B 2 Betreuungskraft in der Pflege 160
Stunden
B 3 Helfer/in in der Pflege 200 Stunden
Die addierten Präsenzzeiten aller Pflichtmodu-
le des jeweiligen Bildungsganges entsprechen
diesen Summen.
Für die Ausbildung im Lernort Praxis sind
jeweils 120 Stunden vorgesehen.
Die Credits weisen den in Leistungspunkten umgerechneten Workload des Moduls aus
und variieren je nach Modulgröße und Stundenumfang des Bildungsganges. Die Zertifizie-
rung eines Moduls erfolgt nach bestandener Modulabschlussprüfung. Dabei werden Cre-
dits und Note getrennt ausgewiesen. Im Zertifikat erfolgt eine Auflistung der abgeschlos-
senen Module mit Ausweisung der Credits sowie Note und Datum der Modulabschlussprü-
fung (vgl. Anlage 4a-c).
Die Codenummern der Module syste-
matisieren lediglich die Abfolge im Mo-
dulhandbuch. Je nach Organisation der
Bildungseinrichtung und den Erforder-
nissen von digitalisierten Verwaltungs-
programmen kann die Codenummer
individuell angepasst werden.
Zur Orientierung der Teilnehmer/innen im Lehr- und Lernprozess ist es von Bedeutung,
dass sie kontinuierlich darüber informiert werden, welches Modul gerade bearbeitet wird.
Zu Beginn wird den Teilnehmer/innen das Modul mit der intendierten Teilqualifikation,
den zu entwickelnden Handlungskompetenzen vorgestellt. Dies gehört mit zu den zentra-
len Aufgaben der / des Modulverantwortlichen. Auch im laufenden Lehr-Lehrprozess
ist immer wieder der Gesamtkontext des Moduls herauszustellen. Nach Abschluss des
Moduls sollte eine Betrachtung im Sinne einer Zusammenfassung des Moduls erfolgen.
So lassen sich retrospektiv alle Unterrichte ausdrücklich im Modul verorten und dessen
Lernergebnisse in den Blick nehmen. Um sicherzustellen, dass das Modul seitens der
Teilnehmer/innen in seiner Gesamtheit gesehen und als zusammenhängender Lernpro-
zess wahrgenommen wird, sollte sich die Bearbeitung eines Moduls auf einen überschau-
baren Zeitraum erstrecken. Voraussetzung hierfür ist auch, dass nicht zu viele Module
gleichzeitig eröffnet und bearbeitet werden.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 29
Begründungsrahmen
Je nach Modultyp intendiert das Modul den Erwerb pflegerischer Handlungskompetenzen
im handlungsbezogenen (Arbeitspraktische Transfermodule) oder subjektbezogenen
(Module subjektbezogener besonderer Qualifikationen) Bereich. Für die drei Bildungsgän-
ge wurden keine fachbezogenen Basismodule entwickelt.
Das Element „Moduleinsatz“ weist die für die Bildungsgänge entwickelten lehrgangs-
übergreifenden Module bzw. lehrgangsspezifischen Module aus. Die Module wurden zwar
als Teilqualifikation für spezifische Bildungsgänge entwickelt. Darüber hinaus lassen sich
verschiedene Module, als abgeschlossene und zertifizierbare Lehr- und Lerneinheiten,
über die Bildungsgänge hinaus für die pflegerische Bildung nutzen.
Die Ausweisung der dem Modul zugrunde liegenden Lernbereichen (LB) bzw. Anteilen
aus Lernfeldern / Teil-Lernfeldern (LF) aus der Altenpflege-Ausbildungs- und Prü-
fungsverordnung des Landes NRW (APRO-APH NRW 2006) schließt sich an.
Die Elemente „Zugangsvoraussetzungen“ und „Anschlussmöglichkeiten“ machen
deutlich, an welcher Stelle das Modul in den Bildungsgang eingebettet ist, welche Module
notwendigerweise vorher bearbeitet werden sollten und welche Module sich aus Lernpro-
zessgründen anschließen sollten.
Eine Herausforderung bei der Gestaltung der
Lehr-Lern-Prozesse liegt in der Interpretation
der Module bzw. Moduleinheiten im PM 6 B3.
Leitend für die Planung und Gestaltung des
theoretischen und praktischen Lernprozesses
sind die ausgewiesenen Handlungskompe-
tenzen. Die formulierten Lernergebnisse sind
auf diese Handlungskompetenzen bezogen,
korrespondieren mit den methodischen Hin-
weisen zur Gestaltung der Lehr- und Lernpro-
zesse und geben darüber hinaus Hinweise auf
das in der Modulprüfung nachzuweisende
Wissen und Können sowie auf die einzuschät-
zenden Einstellungen.
Die Lernergebnisse werden als „Wissen“, „Können“ und „Einstellungen“ beschrieben
und bilden die Grundlage für die Unterrichtsplanung unter Gesichtspunkten der Lernort-
kooperation.
Für die methodische Ausgestaltung des Unterrichts werden in den Modulen bzw. in
den Moduleinheiten des PM 6 B 3 Empfehlungen gegeben. Diese sind unverbindlich,
machen aber deutlich, welche Unterrichtsmethoden besonders gut geeignet sind, um die
mit dem Modul verbundenen Handlungskompetenzen zu entwickeln. Bei der Methoden-
wahl ist mit zu bedenken, um welchen Modultyp es sich entsprechend der Typologie nach
Lisop und Huisinga (2000) handelt.
Für die Arbeitspraktischen Transfermodule sind Unterrichtsmethoden gefragt, die Assis-
tenzaufgaben und (Teil-) Handlungen in den Blick nehmen und als handlungsorientiert
und problemlösend im Sinne des Praxisfeldes gelten. Diese Verfahren knüpfen bevorzugt
an Handlungen und Praxissituationen an und machen Praxisprobleme und -
anforderungen zum Ausgangspunkt und Gegenstand des Unterrichtsgeschehens.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 30
Begründungsrahmen
Für die Pflichtmodule PM 1, 2 und PM 5 B 1 als Module subjektbezogener besonderer
Qualifikationen steht die Entwicklung und Weiterentwicklung der Person im Vordergrund.
Aus diesem Grunde sollten hier themenbezogen Verfahren zum Einsatz kommen, die mit
der Reflexion von Handlungen, Verhaltensweisen und Einstellungen verbunden sind.
Bei der Methodenauswahl spielt grundsätzlich die anstehende Modulprüfung eine wichtige
Rolle. Verfahren, die bei der Modulprüfung zum Einsatz kommen, müssen zuvor im Un-
terrichtsgeschehen eingeübt sein. Literaturhinweise zu ausgewählten Methoden finden
sich in Anlage 5.
Die Planung der Abfolge der Module richtet sich auch nach den Einsätzen der Teilneh-
mer/innen am Lernort Praxis. Die Empfehlungen zur Gestaltung der praktischen
Ausbildung weisen Vorschläge für Praxisorte auf, an denen der mit dem Modul verbun-
dene Kompetenzerwerb unterstützt werden kann.
Die Hinweise auf Gegenstand und Ausrichtung möglicher Lernaufgaben bedürfen einer
Konkretisierung und spezifische Anpassung durch die Bildungseinrichtung.
Die Prüfungsvorschläge zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung korrespondie-
ren mit den Kompetenzen des jeweiligen
Moduls und den damit verbundenen Anforde-
rungen in der Praxis.
Modulabschlussprüfungen werden für jedes
Modul konzipiert. Zur Reduktion der Prüfungs-
last sind Vorschläge aufgeführt, Module in
gemeinsamen Prüfungen zusammenzuführen.
Allerdings muss jedes Modul mit einer separa-
ten Note ausgewiesen werden.
Hinweis
Eine Addition von Prüfungsleistungen auf der
Ebene von Moduleinheiten im PM 6 B 3 würde
der Komplexität und der mit dem Modul ver-
bundenen Handlungskompetenzen nicht ge-
recht. Darüber hinaus würde sich die Prü-
fungslast für die Teilnehmer/innen erhöhen.
Damit die Prüfungslast möglichst gleichmäßig über den Ausbildungszeitraum verteilt
wird, müssen Modulabschlussprüfungen bereits bei der Planung der Bildungsgänge be-
rücksichtigt werden.
Die Literaturempfehlungen basieren auf dem Stand der Drucklegung des vorliegenden
Modulhandbuches. Eingefügt wurden insbesondere Internetquellen mit themenbezogenen
Dokumenten (z.B. Patientenratgeber). Sie sollen insbesondere auch Teilnehmer/innen
anregen sich mit den meist gut verständlichen Unterlagen zu beschäftigen. Sie sind den
weiteren Entwicklungen und Erkenntnissen folgend fortlaufend zu aktualisieren und zu
ergänzen.
Quelle: vgl. Kühn-Hempe, Hundenborn, Scheu 2012; vgl. Scheu, Hundenborn, Seifert,
Kühn-Hempe, Rosen 2011
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 31
Teil B:
Module
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 32
Module
1 Lehrgangsübergreifende Module der drei Bildungsgänge B 1-2-37
7 Im Teil B werden an einzelnen Stellen Ausführungen aus den unten genannten curricularen Dokumenten wörtlich oder sinngemäß übernommen oder neu zusammengestellt. Zur besseren Lesbarkeit wird auf Quellen-angeben im Text verzichtet. Modulhandbücher des Projektes „Modell einer gestuften und modularisierten Altenpflegequalifizierung“:
(vgl. Kühn-Hempe C.; Hundenborn G.; Scheu, P. 2011; vgl. Scheu, P.; Hundenborn, G.; Seifert, K.; Kühn-Hempe, C.; Rosen, S. 2011).
Qualifizierungsbausteinen im Rahmen der Einstiegsqualifizierung für die Altenpflegeausbildung gemäß SGB III (vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2009) sowie der
Basisqualifizierung für benachteiligte junge Menschen zum/zur Begleiter/in in der Gesundheits- und Sozial-wirtschaft (vgl. Deutscher Caritasverband e.V.- Abteilung Soziales und Gesundheit 2009).
PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten
12 Stunden - 1 Credit
Bildungsgang B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe 140 Stunden - 9 Credits
PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren
12 Stunden - 1 Credit
Bildungsgang B 2 Betreuungskraft in der Pflege 160 Stunden- - 10 Credits
PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen
16 Stunden - 1 Credit
Bildungsgang B 3 Helfer/in in der Pflege 200 Stunden – 11 Credits
PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern
24 Stunden – 1 Credit
Dieses Kapitel befasst sich mit den vier lehrgangsübergreifenden Grundmodulen der drei
Bildungsgänge. Diese sind in der nachfolgenden Übersicht dargestellt. Im zweiten Kapitel
schließen die lehrgangsspezifischen Module des Bildungsganges 1 Alltagsbegleiter/in in der
Altenhilfe an. Das dritte Kapitel widmet sich dem lehrgangsübergreifenden Modul der
Bildungsgänge 2 und 3. Die lehrgangsspezifischen Module des Bildungsganges 2 Betreu-
ungskraft in der Pflege folgen im vierten Kapitel. Mit den lehrgangsspezifischen Modulen
von Bildungsgang 3 Helfer in der Pflege wird die Darlegung der Module im fünften Kapitel abgeschlossen.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 33
Module
Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
2 Betreuungskraft in der Pflege
3 Helfer/in in der Pflege
PM 1 B 1-2-3 Beziehungen mit anderen Menschen gestalten
Grundmodul Präsenzzeit: 12 Stunden 1 Credit
Modulbeschreibung
Von zentraler Bedeutung in diesem lehrgangsübergreifenden Modul subjektbezogener
besonderer Qualifikationen sind die Grundlagen der Kommunikation und Gesprächsfüh-
rung. Die Teilnehmer/innen kommunizieren mit unterschiedlichen Menschen im pflegebe-
ruflichen Umfeld. Einerseits sind dies Klientinnen / Klienten und / oder deren Angehörige
bzw. Beteiligte im sozialen Netz sowohl im häuslichen Bereich als auch in den stationären
und teil-stationären Einrichtungen, andererseits aber auch Vorgesetzte, Kolleginnen /
Kollegen sowie Mitarbeiter/innen im therapeutischen Team.
Die Kontaktaufnahme zur Beziehungsgestaltung ist geprägt von Höflichkeit, Wertschät-
zung, Respekt und Toleranz auch gegenüber Menschen mit unterschiedlicher Sozialisati-
on, Kultur und Religion. Dabei werden insbesondere der „Gästestatus“ der Teilneh-
mer/innen im persönlichen Wohnumfeld – im häuslichen Bereich und in Einrichtungen der
Pflege, Unterstützung und Betreuung und die damit verbundenen Umgangsformen als
Basis für eine empathische Beziehungsgestaltung thematisiert. Berücksichtigt werden
insbesondere die Sozialisation der Teilnehmer/innen, deren kulturelle Herkunft, Erfahrun-
gen und Ressourcen sowie individuelle Potenziale.
Dieses Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen schafft lehrgangsübergreifend
eine Grundlage für die spezifischen Anforderungen an die Kommunikation und Gesprächs-
führung in unterschiedlichen Situationen im jeweiligen Handlungsfeld. Auf diesem
Grundmodul werden in weiteren Grund- und Aufbaumodulen Kompetenzen erweitert und
vertieft. In Kombination mit PM 2 „Die eigene Rolle reflektieren“, als weiteres Modul sub-
jektbezogener besonderer Qualifikationen, leistet auch dieses Modul einen Betrag zur
Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer/innen. Das Grundmodul PM 4 „Menschen bei
ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“ und das Aufbaumodul PM 5 „Sich in
bestehende Beziehungsstrukturen einfügen“ knüpfen unmittelbar an dieses Modul an.
Codenummer PM 1 B 1-2-3
Modulverantwortliche
Modultyp Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen
Moduleinsatz lehrgangsübergreifend
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LB 1 LF 1.4.1
Zugangsvoraussetzungen
Anschlussmöglichkeiten PM 2 – 7 aller Bildungsgänge
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen treten mit anderen Menschen in un-
terschiedlichem Kontext in Kontakt. Sie überwinden Hemm-
schwellen und kommen eigenständig und selbstverantwort-
lich ins Gespräch mit anderen Menschen. Neben den Klien-
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 34
Module
tinnen / Klienten und / oder deren Angehörigen bzw. Betei-
ligten im sozialen Netz sind dies Vorgesetzte, Kolleginnen
und Kollegen im Arbeitsteam der unterschiedlichen Arbeits-
bereiche sowie angrenzender Berufsgruppen.
Teilnehmer/innen begegnen Klientinnen / Klienten und
deren Angehörigen bzw. Bezugspersonen im gleichberech-
tigten Miteinander. Sie pflegen einen Umgang, der geprägt
ist von Höflichkeit, Wertschätzung, Respekt und Toleranz.
Die Teilnehmer/innen setzen Möglichkeiten der Kommunika-
tion, als Basis eines empathischen Beziehungsprozesses,
gezielt ein. Vor dem Hintergrund der eigenen Sozialisation
und kulturellen Herkunft, der Erfahrungen und Ressourcen
gestalten sie den Beziehungsprozess vertrauensvoll.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
erklären verbale und nonverbale Kommunikation (ggf.
mithilfe eines einfachen Kommunikationsmodells)
erläutern die Bedeutung der Beziehung und Bezie-
hungsgestaltung im beruflichen Kontext
benennen Auswirkungen sozialer, kultureller und religiö-
se Hintergründe auf die Beziehungsgestaltung
erläutern Kommunikationsbarrieren bzw. –
schwierigkeiten und deren mögliche Folgen für das be-
rufliche Handeln
Können
setzen alters- und personenorientierte Umgangsformen
zur Kontaktaufnahme ein (z.B. Small Talk, Begrüßungs-
rituale, Kommunikation im Team)
führen situationsorientierte Alltagsgespräche
sprechen adressatenorientiert (z.B. angemessene Laut-
stärke und Sprechtempo)
nutzen aktives Zuhören und Kommunikation als Mittel
zur Konfliktvermeidung
strukturieren die mündliche Berichterstattung gegen-
über Vorgesetzten
bringen in Teamsitzungen eigene Vorschläge zur Dis-
kussion ein
nehmen Beratungs- und Anleitungsbedarfe wahr und
geben diese unverzüglich an Fachkräfte weiter
Einstellungen
respektieren und achten den kulturellen und religiösen
Hintergrund sowie die individuelle Sozialisation von
Menschen
gehen als „Gäste“ wertschätzend mit Menschen in deren
persönlichen Wohnumfeld um
kooperieren vorurteilsfrei mit den Menschen im Hand-
lungsfeld
akzeptieren unterschiedliche Meinungen
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 35
Module
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Übungen zur Kommunikation und Gesprächsführung (z.B.
Rollenspiele, Verfahren des Szenischen Lernens)
Reflexion zur gesellschaftlichen Akzeptanz alter und kranker
Menschen sowie Menschen mit Behinderungen in der Ge-
sellschaft (z.B. Fallbeispiel, Videosequenz)
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären
und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von
Menschen
Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird empfoh-
len die Lernaufgabe mit weiteren Modulen zu kombinieren;
z.B. mit PM 2 „Die eigene Rolle reflektieren“ und / oder PM
4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen
und fördern“:
Beschreibung einer Gesprächssituation aus der Praxis (z.B.
Gesprächspartner, Weg der Kontaktaufnahme, Schwierig-
keiten bei der Kontaktaufnahme, thematischer Schwer-
punkt, abschließende Einschätzung)
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird eine
Kombinationsprüfung mit einem anderen Modul bzw. ande-
ren Modulen empfohlen, z.B. mündliches Prüfungsgespräch
/ praktische Prüfung im Lernort Schule (Einzel- oder Grup-
penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 2 „Die eigene
Rolle reflektieren“ und PM 4 „Menschen bei ihrer Gesund-
heitserhaltung unterstützen und fördern“ bzw. ggf. mit PM 3
„Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen“
Einschätzung des Kompetenzerwerbes mithilfe eines In-
strumentes ggf. zur Selbst- und Fremdeinschätzung. Dazu
können eine Auswahl von Lernergebnissen als Items einge-
setzt werden.
Literaturempfehlungen Initiative Neue Qualität in der Arbeit (2010). Kommunikation und Interak-tion in der Pflege. Online verfügbar unter: http://www.pflege-charta-arbeitshilfe.de/material/M4-INQA-Kommunikation-und-Interaktion.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Schulz von Thun Institut für Kommunikation. Online verfügbar unter http://www.schulz-von-thun.de/index.php?article_id=4; Zugriff: 24.07.2012 Werner Stangls Arbeitsblätter. Online verfügbar unter: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Komm4Seiten.shtml; Zugriff: 24.07.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 36
Module
Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
2 Betreuungskraft in der Pflege
3 Helfer/in in der Pflege
PM 2 B 1-2-3 Die eigene Rolle reflektieren
Grundmodul Präsenzzeit: 12 Stunden 1 Credit
Modulbeschreibung
Als Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen trägt dieses lehrgangsübergrei-
fende Modul zur Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer/innen bei. So befasst sich das
Modul mit dem „Ankommen“ als lebenslang Lernende/r im Beschäftigungsbereich der
Pflege, Unterstützung und Betreuung von Menschen. Die Teilnahme an einem Bildungs-
angebot markiert oftmals den „Beginn“ eines neuen Lebensabschnittes. Im Mittelpunkt
stehen Veränderungen für die Teilnehmer/innen, die der Einstieg in Bildungsprozesse und
die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen nach sich ziehen.
Darüber hinaus soll das Grundmodul eine Orientierung geben über die Struktur und Mög-
lichkeiten der drei unterschiedlichen Bildungsgänge sowie des Bildungsträgers und Wege
und Medien der betrieblichen Kommunikation aufzeigen. Daneben ist dieses Modul auch
auf die Rolle als Arbeitnehmer/in in einem Team ausgerichtet. Von zentraler Bedeutung
sind die daraus resultierenden Rechte und Pflichten.
Als Angehörige des Beschäftigungsbereichs der Pflege, Unterstützung und Betreuung ist
das Modul auch darauf ausgerichtet, dass die Teilnehmer/innen das eigene Gesundheits-
verhalten reflektieren und sich mit Maßnahmen zur eigenen Gesundheitserhaltung ausei-
nander setzen. Dabei stehen Maßnahmen zum rückenschonenden Arbeiten sowie Grund-
lagen der persönlichen Hygiene im Vordergrund.
Codenummer PM 2 B 1-2-3
Modulverantwortliche
Modultyp Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen
Moduleinsatz lehrgangsübergreifend
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LB 1 LF 1.2.2
LB 3 LF 3.1.2
LB 4 LF 4.1, 4.2, 4.4
Zugangsvoraussetzungen
Anschlussmöglichkeiten PM 1, 3-7 aller Bildungsgänge
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen nehmen, vor dem Hintergrund der
eigenen Lernbiografie den Lernprozess im Beschäftigungs-
bereich auf und gestalten diesen eigenverantwortlich und
wechselseitig mit der Lerngruppe. Sie nutzen den Bildungs-
gang als Chance und setzen sich mit Herausforderungen
konstruktiv auseinander.
Sie kennen ihre Rolle und Position im Beschäftigungsbereich
und die damit verbundenen Rechte und Pflichten sowie die
Verantwortungs- und Aufgabenbereiche.
Die Teilnehmer/innen führen nach Delegation Aufgaben
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 37
Module
sorgfältig und eigenständig aus und dokumentieren diese.
Sie geben den verantwortlichen Fachkräften kontinuierlich
Rückmeldung. Bei Schwierigkeiten holen sie unverzüglich
Hilfe. Sie kennen Grenzen eigenverantwortlichen Handelns.
Als Beschäftigte im Gesundheitsbereich reflektieren die
Teilnehmer/innen das eigene Gesundheitsverhalten und
berücksichtigen präventive Maßnahmen zur Gesunderhal-
tung im Alltag.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
unterscheiden eigene Verantwortungs- und Aufgabenbe-
reiche und deren Bedeutung für ihr Handeln
benennen Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsvertrag
erläutern Grundlagen der Schweigepflicht und des Da-
tenschutzes
erklären die Bedeutung der Gesundheitsvorsorge und
Selbstpflege für die eigene Gesundheit
erklären mögliche Anzeichen, die bei Fehlbelastung der
Wirbelsäule auftreten können, und deren Ursachen
nennen Verletzungsgefahren, die durch das Tragen von
Schmuck während der Arbeit entstehen
Können
wägen Vor- und Nachteile geeigneter Lerntechniken für
den eigenen Lernprozess ab
beachten straf- und zivilrechtliche Grundlagen im Ver-
antwortungs- und Aufgabenbereich
berücksichtigen bei der Arbeit Grundlagen des Arbeits-
schutzes, der Unfallverhütung und Gesundheitspräventi-
on (z.B. Rücken, Haut, persönliche Hygiene, Handhygie-
ne)
beachten Möglichkeiten rückenschonender Arbeitsweise
dokumentieren fehlerfrei, lesbar und verständlich in
ganzen Sätzen
Einstellungen
tragen als Mitarbeiter/in der Einrichtung mit zur Umset-
zung des Leitbildes (o.ä.) bei
erkennen eigene Handlungsgrenzen, die durch gesetzli-
che Bestimmungen geregelt sind, an und kommunizie-
ren notwendigen Unterstützungsbedarf
fordern regelmäßiges Feedback mit Vorgesetzten zur
Einschätzung eigener Lernfortschritte ein
nehmen Unterstützungsangebote bei Lernschwierigkei-
ten an und / oder gewähren Hilfe in der Lerngruppe
reflektieren das eigene Gesundheitsverhalten
tragen mit einer gesundheitsorientierten Lebensführung
zur eigenen Gesundheitssorge bei
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Vorstellen und Einüben ausgewählter Lerntechniken (z.B.
Anlegen von Karteikarten, Mindmaps, Lerntagebuch); Ein-
schätzung der Lerntechniken für den eigenen Lernprozess
z.B. durch Reflexion eigener Lernstärken und des eigenen
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 38
Module
Lernverhaltens
Übungen zur Dokumentation
Reflexionsübungen zum eigenen Gesundheitsverhalten;
Übungen zur Rückengesundheit
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären
und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von
Menschen
Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird empfoh-
len die Lernaufgabe mit weiteren Modulen zu kombinieren;
z.B. mit PM 1“ Beziehungen mit anderen Menschen gestal-
ten“ und / oder PM 4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhal-
tung unterstützen und fördern“
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird eine
Kombinationsprüfung mit einem anderen Modul bzw. ande-
ren Modulen empfohlen, z.B. mündliches Prüfungsgespräch
/ praktische Prüfung im Lernort Schule (Einzel- oder Grup-
penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 1 „Beziehun-
gen mit anderen Menschen gestalten“ und PM 4 „Menschen
bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“
Einschätzung des Kompetenzerwerbes mithilfe eines In-
strumentes ggf. zur Selbst- und Fremdeinschätzung. Dazu
können eine Auswahl von Lernergebnissen als Items einge-
setzt werden.
Literaturempfehlungen Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (2010). Persönliche Ressourcen stärken. Online verfügbar unter: http://www.bgw-onli-ne.de/internet/generator/Inhalt/OnlineInhalt/Medientypen/bgw_20themen/TP-PRs-Persoenliche-Ressourcen-staerken,property=pdfDownload.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege: Gesun-de Haut durch Schutz und Pflege. Tipps und Informationen für die Beschäf-tigten in der Altenpflege. Online verfügbar unter: http://www.bgw-onli-ne.de/internet/generator/Inhalt/OnlineInhalt/Medientypen/bgw_20themen/TP-HAP-11__Gesunde__Haut__durch__Schutz__und__Pflege,property=pdfDownload.pdf; Zugriff: 31.07.2011 Pflegewiki.de: Rolle und Erwartungen. Online verfügbar unter: http://www.pflegewiki.de/wiki/Rollen_und_Erwartungen#Etwas_ausf.C3.BChrlicher; Zugriff: 24.07.2012 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Rückengerechtes Arbeiten in Pflege und Betreuung. Online verfügbar unter: http://www.ruecken2011.gesundheitsdienstportal.de/daten/index.htm; Zugriff: 24.07.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 39
Module
Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
2 Betreuungskraft in der Pflege
3 Helfer/in in der Pflege
PM 3 B 1-2-3 Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen
Grundmodul Präsenzzeit: 16 Stunden 1 Credit
Modulbeschreibung
Dieses lehrgangsübergreifende Arbeitspraktische Transfermodul fokussiert Maßnahmen
der Ersten Hilfe. Teilnehmer/innen agieren in stabilen Lebens- und Pflegesituationen.
Stabile Lebens- und Pflegesituationen bleiben oftmals über lange Zeit unverändert und
gehen mit einem gleichmäßigen, wiederkehrenden und erwartbaren Betreuungs-, Unter-
stützungs- und Pflegebedarf einher. Allerdings können sich stabile Situationen jederzeit
verändern und mit einer vitalen Gefährdung einhergehen. Dies geschieht plötzlich und
führt zu unvorhersehbaren Notfallsituationen. Teilnehmer/innen müssen Warnzeichen, die
auf eine mögliche Notfallsituation hinweisen, frühzeitig erkennen und gezielt Maßnahmen
einleiten bzw. den notwendigen Unterstützungsbedarf durch Fachkräfte unverzüglich
anfordern.
Thematisiert werden Maßnahmen der Ersten Hilfe, die sowohl im häuslichen Bereich als
auch in Einrichtungen der Pflege, Unterstützung und Betreuung eingesetzt werden. Dabei
werden Unterschiede thematisiert sowie spezifische Hilfsmittel vorgestellt, die im Gegen-
satz zum häuslichen Umfeld in pflegerischen Einrichtungen zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus soll die Bedeutung einer Notfallsituation für betroffene Menschen und
deren Angehörige, aber auch für die Ersthelfer herausgestellt und Maßnahmen zu deren
Bewältigung thematisiert werden.
Codenummer PM 3 B 1-2-3
Modulverantwortliche
Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul
Moduleinsatz lehrgangsübergreifend
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LB 1 LF 1.3.3; 1.3.10
Zugangsvoraussetzungen
Anschlussmöglichkeiten PM 1 – 2 B 1-2-3, PM 4- 8 B-1-2-3
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen nehmen Äußerungen, nonverbale
Signale sowie Bewusstseins- und Verhaltensänderungen
von Menschen wahr, die auf eine Gefährdungssituation
hinweisen, und geben diese Informationen unverzüglich
weiter. Sie leiten Maßnahmen der Ersten Hilfe zur Stabilisie-
rung der Situation ein.
Bei Zeichen akuter vitaler Gefährdung – insbesondere des
Atmungs- und Herz-Kreislaufsystems sowie Verhaltens- und
Bewusstseinsstörungen - nutzen sie die vorhanden Möglich-
keiten, um Hilfe zu holen (Alarmsystem). Maßnahmen der
Ersten Hilfe wenden sie bis zum Eintreffen der Fachkräfte
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 40
Module
an.
Nach Notfallsituationen reflektieren die Teilnehmer/innen
eigene Grenzen sowie eigene psychische Belastungen und
setzen Bewältigungsstrategien ein.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
beschreiben Zeichen, die auf eine vitale Gefahrensitua-
tion hinweisen
erläutern klassische Veränderungen von Puls, Atmung,
Hautfarbe, die auf eine Notfallsituation hinweisen
benennen Ursachen häufiger Notfallsituationen und
deren Zeichen
erläutern Grundverhaltensweisen in Notfallsituationen
erklären den einfachen Aufbau und Hauptfunktionen des
Herz-Kreislauf-Atmungssystems
Können
setzen Grundverhaltensweisen in Notfallsituationen
unverzüglich um (z.B. Alarmsystem der Einrichtung,
Notruf, Notfallkoffer / Notfallwagen; Alarmsystem /
Handlungskette im häuslichen Bereich)
zählen die Pulsschläge und Atemzüge und erkennen
Abweichungen von der Norm
schätzen Aussehen (z.B. Haut) und Verhaltensweisen
(z.B. Unruhe, Bewusstseinsveränderungen) von Men-
schen in Notsituationen ein
leiten Maßnahmen zur Ersten Hilfe gezielt bis zum Ein-
treffen der Fachkräfte / des Arztes ein
führen delegierte Aufgaben der Fachkräfte bzw. von
Angehörigen beteiligter Berufsgruppen im Rahmen ihrer
Möglichkeiten unverzüglich aus
Einstellungen
kooperieren in Notfallsituationen mit Fachkräften
berücksichtigen die Bedeutung von Situationen vitaler
Gefährdung für Betroffene
gehen mit Ängsten und Unsicherheiten von Menschen in
Situationen besonderer Gefährdung und deren Angehö-
rigen verständnisvoll um
reflektieren Notfallsituationen und nutzen Möglichkeiten
zur eigenen Verarbeitung im Rahmen der Selbstpflege
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Übungen der Ersten Hilfe
Übungen zur Beobachtung von Puls und Atmung, Hautver-
änderungen (z.B. Bildbetrachtungen)
Reflexion der Auswirkungen belastender Situationen für
Ersthelfer und Diskussion von Bewältigungsstrategien z.B.
Rollenspiel, Verfahren Szenischen Lernens, Methoden Erfah-
rungsbezogenen Lernens
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 41
Module
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären
und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von
Menschen
Erfassung und Dokumentation der Vitalzeichen incl. Be-
obachtung der Haut einer Klientin / Klient über einen be-
stimmten Zeitraum
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Praktische Einzel- oder Gruppenprüfung mittels vorgegebe-
nem Arbeitsauftrag im Rahmen einer simulierten Notfallsi-
tuation mit anschließender Selbstreflexion im Lernort Schu-
le, ggf. als Kombinationsprüfung mit PM 1 „Beziehungen mit
anderen Menschen gestalten“
Literaturempfehlungen Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Ersthelfer im öffentlichen Dienst (2011) Online verfügbar unter: http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/i-8592.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Deutscher Rat für Wiederbelebung. Website verfügbar unter: http://www.grc-org.de/leitlinien2010; Zugriff: 01.08.2012 Deutsches Rotes Kreuz: Erste Hilfe online verfügbar unter: http://www.drk.de/erstehilfe/ehonline/lehrgang/inhaltsverzeichnis/index.html; Zugriff: 31.07.2012 Notfallmedizin.de. Erste Hilfe.pdf. Online verfügbar unter: http://www.notfallmedizin.de/download/ehskript.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Tappert, Frank; Schär, Walter: Erste Hilfe kompakt. Bern, Huber Verlag 2006
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 42
Module
Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
2 Betreuungskraft in der Pflege
3 Helfer/in in der Pflege
PM 4 B 1-2-3 Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und för-
dern
Grundmodul Präsenzzeit: 24 Stunden 1 Credit
Modulbeschreibung
Von zentraler Bedeutung in diesem lehrgangsübergreifenden Arbeitspraktischen Trans-
fermodul ist die Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung von Menschen mit
entwicklungs- oder altersbedingten Einschränkungen, insbesondere im Bereich der Sin-
nesorgane. Neben physiologischen Veränderungen werden häufige pathologische Verän-
derungen aufgezeigt. Die Teilnehmer/innen aller Bildungsgänge bekommen mit diesem
Modul Einblick in die Grundlagen der Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung.
Die lehrgangsspezifischen Aufbaumodule aller Bildungsgänge bauen auf diesem Grund-
modul auf.
Ziel der Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung ist es, die eigenständige und
selbstbestimmte Lebensführung von Klientinnen / Klienten so lange wie möglich im
häuslichen Umfeld zu erhalten. Dies betrifft ebenso die Teilhabe behinderter Menschen.
Dazu gehört auch die Gestaltung des Wohnraumes sowie des Wohnumfeldes. In diesem
Arbeitspraktischen Transfermodul geht es um einzelne Unterstützungsleistungen wie
diese auch innerhalb sozialer Netzwerke üblich sind. Diese werden sowohl im häuslichen
Umfeld als auch in Einrichtungen der Pflege, Unterstützung und Betreuung erbracht.
Anhand von einrichtungsspezifischen Pflege- und Betreuungskonzepten werden Grundla-
gen einer ressourcenorientierten und aktivierenden Pflege und deren Grenzen themati-
siert.
Als Mitarbeiter/innen im pflegerischen Beschäftigungsbereich bekommen die Teilneh-
mer/innen einen Einblick in die Grundlagen des Pflegeprozesses und der Dokumentation.
Den Teilnehmer/innen werden Aufgaben und Grenzen des eigenen Handelns anhand der
Schritte des Pflegeprozesses aufgezeigt.
Codenummer PM 4 B 1-2-3
Modulverantwortliche
Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul
Moduleinsatz
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LB 1 LF 1.3.1; 1.3.2; 1.2.1; 1.2.2; 1.1.2
LB 2 LF 2.2.2
LB 4 LF 4.3
Zugangsvoraussetzungen PM 1-3 B 1-2-3
Anschlussmöglichkeiten PM 5-7 B 2-3; PM 5-7 B 1
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen unterstützen Menschen mit Ein-
schränkungen im Bereich der Sinnesorgane mit notwendi-
gen Handreichungen und tragen damit zu deren Selbststän-
digkeit und Selbstpflege und zur Gesunderhaltung und
Gesundheitsförderung bei. Sie nehmen Ressourcen der
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 43
Module
Klientinnen/Klienten ebenso wahr wie individuelle Möglich-
keiten Einschränkungen zu kompensieren. Sie berücksichti-
gen das einrichtungsspezifische Pflege- und Betreuungskon-
zept sowie die Schritte des Pflegeprozesses im jeweiligen
Handlungsfeld.
Bei der Unterstützung von Alltagsverrichtungen im Wohn-
raum und Wohnumfeld berücksichtigen sie stets die Wün-
sche der Klientinnen / Klienten und deren Vorgehensweise.
Rituale und Gewohnheiten werden respektiert und soweit
möglich einbezogen. Mögliche Veränderungen im Ablauf
besprechen die Teilnehmer/innen mit den Klientinnen /
Klienten und begründen notwendige Anpassungen nachvoll-
ziehbar. Sie sind sensibilisiert für Unsicherheiten und Ängs-
te der Klientinnen / Klienten sowie für Situationen von
Gewalt in der Pflege.
Die Teilnehmer/innen halten sich an Absprachen mit Pflege-
fachkräften und holen bei Unsicherheiten unverzüglich
deren Hilfe. Maßnahmen und Beobachtungen werden fehler-
frei und lesbar im Pflegebericht dokumentiert.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
erläutern Grundlagen und Ziele der Gesundheitserhal-
tung als Bedingung für die Selbstpflege
benennen die Bedeutung der Charta der Rechte hilfe-
und pflegebedürftiger Menschen für das eigene Handeln
erklären Alter und Altern in der Gesellschaft
erklären die Hauptfunktionen der Sinnesorgane
beschreiben klassische altersbedingte (physiologische)
Wahrnehmungs- und Kommunikationsveränderungen
aufgrund von Funktionseinschränkungen eines oder
mehrerer Sinnesorgane (Seheinschränkungen, Hörbe-
einträchtigung, Beeinträchtigung der Geschmacks- und
Geruchssinns, Beeinträchtigung des Tastsinns, Beein-
trächtigung des Gleichgewichts)
benennen häufige pathologische Veränderungen im
Bereich der Sinnesorgane
benennen Verhaltensregeln bei Menschen mit Ein-
schränkungen im Bereich der Sinnesorgane bzw. Men-
schen mit geistigen Behinderungen
erläutern Grundlagen der pflegerischen Dokumentation
als Teil der Pflegeprozessplanung
erläutern die Bedeutung des Beobachtungsprozesses für
das eigene Handeln
Können
kommunizieren adressatenorientiert (z.B. Lautstärke,
Sprechtempo, direkte Ansprache)
aktivieren Ressourcen und Fähigkeiten und nehmen
Grenzen betroffener Menschen wahr
beobachten Verhaltensweisen und Bewegungsmuster
bieten einzelne präventive Unterstützungsleistungen bei
überwiegend selbstständigen Menschen an
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 44
Module
ergreifen Maßnahmen zur Strukturierung und zur Orien-
tierung im Wohnraum und Wohnumfeld
setzen individuelle Hilfsmittel funktionstüchtig und ge-
reinigt ein (z.B. Sehhilfen, optische Hilfsmittel, elektro-
nische Lesehilfe, Hörsysteme, Gehhilfen, Blindenstock)
melden unverzüglich Funktionsstörungen von Hilfsmit-
teln und tragen zur Organisation eines adäquaten Ersat-
zes für den Zeitraum der Reparatur bei
dokumentieren zeitnah, verständlich und fehlerfrei und
in ganzen Sätzen
Einstellungen
berücksichtigen Grundlagen des einrichtungsspezifi-
schen Pflegekonzeptes / Pflegemodells für das eigene
Handeln / die eigene Haltung
reflektieren die Bedeutung funktionsfähiger Sinnesorga-
ne auf die Lebensqualität
gehen auf Ängste und Unsicherheiten ein
achten die Intimsphäre
verstehen sich im persönlichen Wohnraum der Men-
schen als „Gast“ und agieren höflich, umsichtig und
rücksichtsvoll („Nähe und Distanz“)
sind sensibilisiert für Situationen von Gewalt in der
Pflege
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Wahrnehmungs- und Beobachtungsübungen
Selbsterfahrungsübungen zur anschließenden Reflexion von
Verhaltensweisen von Menschen mit Einschränkungen der
Sinnesorgane
Übungen zur Dokumentation in den einrichtungsüblichen
Unterlagen
Praktische Übungen (möglichst als Selbsterfahrungsübun-
gen) zum Umgang mit Hilfsmitteln (zur Kompensation von
Einschränkungen)
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären
und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von
Menschen
Dokumentation von Maßnahmen zur Gesundheitserhaltung
und Gesundheitsförderung am Beispiel einer Klientin / eines
Klienten aus der Praxis ggf. als gemeinsame Lernaufgabe
mit Modul PM 1 „Beziehungen mit anderen Menschen ge-
stalten“ und PM 2 „Die eigene Rolle reflektieren“.
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Mündliches Prüfungsgespräch / praktische Prüfung mit
Reflexionsgespräch (Selbst-, Fremdeinschätzung) im Lern-
ort Schule (z.B. als Prüfungsparcours) (Einzel- oder Grup-
penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 1 „Beziehun-
gen mit anderen Menschen gestalten“ und PM 2 „Die eigene
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 45
Module
Rolle reflektieren“
Möglichkeit für die Bildungsgänge 2 und 3
Praktische Prüfung mit Prüfungsgespräch im Lernort Praxis
als Kombinationsprüfung mit Grundmodul PM 5 B 2-3 „Men-
schen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Ein-
schränkungen unterstützen“
Literaturempfehlungen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend u.a.(2010). Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen. Online verfügbar unter: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/Charta-der-Rechte-hilfe-und-pflegebed_C3_BCrftiger-Menschen,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Bundesministerium für Gesundheit: Pflegen zu Hause. Ratgeber für die häusliche Pflege. Online verfügbar unter: http://www.bmg.bund.de/uploads/publications/BMG-P-G-502-Ratgeber-Pflegen-zu-Hause_201008.pdf; Zugriff: 01.08.2012 Deutscher Blinden und Sehbehindertenverband e.V. (2011). Nicht so-sondern so. Kleiner Ratgeber für den Umgang mit blinden Menschen. Online verfügbar unter: http://www.dbsv.org/fileadmin/publikationen/20_265_Testwarenkorb/DBSV_Brosch_NichtSo.pdf; Zugriff: 24.07.2012
Ministerium für Soziales Familie und Gesundheit Thüringen. Tipps für Hörgeschädigte. Online verfügbar unter: http://www.lvglth.de/download/tipps_hoergeschaedigte.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Decker-Maruska, Mechtild: Der hörgeschädigte ältere Mensch im Pflegeall-tag. Online verfügbar unter: http://www.schwerhoerigen-netz.de/RATGEBER/SENIOREN/pflege.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Westdeutscher Rundfunk (2002) Vom Riechen und Schmecken. Online verfügbar unter: http://www.weinundwort.de/resources/w$2Bw_Vom+Riechen+und+Schmecken.pdf, Zugriff: 31.07.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 46
Module
2 Lehrgangsspezifische Module B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten
12 Stunden - 1 Credit
Bildungsgang B 1
Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
140 Stunden - 9 Credits
PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren
12 Stunden - 1 Credit
PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen
16 Stunden - 1 Credit
PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern
24 Stunden – 1 Credit
PM 7 – B 1 Aufbaumodul
Menschen bei der Alltags-bewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld unter-stützen 30 Stunden – 2 Credit
PM 5 – B 1 Aufbaumodul Sich in bestehende Beziehungsstrukturen einfügen 16 Stunden - 1 Credit
PM 6 – B 1 Aufbaumodul Menschen bei der Ernäh-rung und Nahrungszuberei-
tung unterstützen 30 Stunden - 2 Credits
Das zweite Kapitel widmet sich den lehrgangsspezifischen Modulen des Bildungsganges
1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe. Die Übersicht zeigt die drei lehrgangsspezifi-schen Aufbaumodule PM 5-7 sowie die vier Grundmodule aus dem ersten Kapitel.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 47
Module
Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
PM 5 B 1 Sich in bestehende Beziehungsstrukturen einfügen
Aufbaumodul Präsenzzeit: 16 Stunden 1 Credit
Modulbeschreibung
Als Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen knüpft das lehrgangsspezifische
Aufbaumodul PM 5 unmittelbar an die lehrgangsübergreifenden Grundmodule PM 1 „Be-
ziehungen mit anderen Menschen gestalten“, PM 2 „Die eigene Rolle reflektieren“ und PM
4 „Menschen bei der Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“ an. Es ist jedoch
auf die spezifischen Aufgaben einer Alltagsbegleiterin / eines Alltagsbegleiters ausgerich-
tet. Von zentraler Bedeutung ist es, in bereits bestehenden Beziehungsstrukturen, wie
beispielsweise in Familien in unterschiedlichen Wohn- und Lebensformen, aber auch in
Pflege- und Betreuungsteams anzukommen, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen
und sich mit den eigenen Fähigkeiten zu integrieren. Es ist damit auf die Persönlichkeits-
entwicklung ausgerichtet. Dies geschieht vor dem Hintergrund der eigenen Biografie und
des eigenen kulturellen und religiösen Hintergrundes.
Bestehende Beziehungsstrukturen sind geprägt von Gewohnheiten und hierarchischen
Strukturen, die oftmals über viele Jahre gewachsen sind. Teilnehmer/innen müssen sich
damit auseinandersetzen und versuchen sich zu integrieren, was auch zu Spannungen
führen kann. In diesem Zusammenhang wird in diesem Modul die Prävention von Konflik-
ten und Strategien zur Konfliktlösung vertieft.
Um in bestehenden Beziehungsstrukturen anzukommen, ist es notwendig, dass Teilneh-
mer/innen offen sind für Neues und eigene Ideen als Diskussionsvorschläge konstruktiv
einbringen. In diesem Zusammenhang wird auch das eigene Freizeitverhalten themati-
siert, insbesondere wenn mit dem Bildungsgang bzw. der praktischen Ausbildung ein
Ortswechsel verbunden ist.
Codenummer PM 5 B 1
Modulverantwortliche
Modultyp Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen
Moduleinsatz lehrgangsspezifisch
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LB 1 LF 1.4.1
LB 2 LF 2.1.1
LB 4 LF 4.3
Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3
Anschlussmöglichkeiten PM 6-7 B 1
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen kommen in bestehenden Beziehungs-
strukturen an und setzen sich mit ihrer Rolle als Alltagsbe-
gleiter/in auseinander. In den vorhandenen Beziehungs-
strukturen akzeptieren Teilnehmer/innen bisherige Ge-
wohnheiten und damit verbundene Rituale. Sie reflektieren
die eigene Biografie und den eigenen kulturellen Hinter-
grund.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 48
Module
Sie wahren die Verschwiegenheit und gestalten Bezie-
hungsprozesse vertrauensvoll und offen. Eigene Grenzen
und Schwierigkeiten sprechen sie mit den Verantwortlichen
offen an, um möglichen Konflikten vorzubeugen.
In Konfliktsituationen bringen Teilnehmer/innen konstrukti-
ve Lösungsmöglichkeiten ein.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
erläutern die Möglichkeiten und Grenzen der eigenen
Rolle und Position in unterschiedlichen Beziehungsstruk-
turen (z.B. Familien, Singlehaushalt, Arbeitsteam)
erläutern Vor- und Nachteile hierarchischer Strukturen
und deren Kommunikationswege
benennen Ursachen von Konflikten
erklären Möglichkeiten der Prävention von Konflikten
zeigen Möglichkeiten zur Konfliktlösung auf
Können
finden die eigene Rolle und Position in bereits bestehen-
den Beziehungsstrukturen (z.B. Familie, Arbeitsteam)
bringen eigene Vorschläge ergebnisoffen ein
setzen Möglichkeiten zur Konfliktprävention und Kon-
fliktlösung ein
erkunden Freizeitmöglichkeiten im sozialen Nahbereich
(z.B. Internet, lokale Zeitungen) zur Alltagsgestaltung
mit der Klientin / dem Klienten
Einstellungen
reflektieren persönliche Rituale und Gewohnheiten für
das Wohlbefinden und die Lebensqualität
reflektieren das eigenen Freizeitverhalten und die Be-
deutung für die Lebensqualität bzw. Gesundheit
berücksichtigen Rituale und organisatorische Vorgaben
akzeptieren unterschiedliche Lebens- und Wohnformen
stellen eigene Ressourcen und Fähigkeiten als Alltags-
begleiter/in heraus
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Rollenspiel (z.B. Ankommen in bestehenden Beziehungs-
strukturen, Erkennen von Konflikten, Maßnahmen zur Kon-
fliktprävention / zur Konfliktlösung)
Gruppendiskussion / Wandzeitung „Lebens- und Wohnfor-
men“ (z.B. Vor- und Nachteile)
Ggf. Einrichtungsbesuch um unterschiedliche Lebens- und
Wohnformen kennenzulernen, z.B. in Gruppen, mit an-
schließender Präsentation
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären
und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von
Menschen
Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird empfoh-
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 49
Module
len die Lernaufgabe mit weiteren Modulen zu kombinieren;
z.B. mit PM 6 “Menschen bei der Ernährung und Nahrungs-
zubereitung unterstützen“ und / oder PM 7 „Menschen bei
der Alltagsbewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld
unterstützen“
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird eine
Kombinationsprüfung mit einem anderen Modul bzw. ande-
ren Modulen empfohlen, z.B. mündliches Prüfungsgespräch
/ praktische Prüfung mit Reflexionsgespräch (Einzel- oder
Gruppenprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 6 “Men-
schen bei der Ernährung und Nahrungszubereitung unter-
stützen“ und / oder PM 7 „Menschen bei der Alltagsbewälti-
gung im Wohnraum und Wohnumfeld unterstützen“ (z.B. im
Lernort Praxis)
Einschätzung des Kompetenzerwerbes mithilfe eines In-
strumentes ggf. zur Selbst- und Fremdeinschätzung. Dazu
können eine Auswahl von Lernergebnissen als Items einge-
setzt werden.
Literaturempfehlungen Landeshauptstadt Düsseldorf (2011). Brücken bauen. Gemeinschaft zusammen gestalten. Online verfügbar unter: http://www.engagiert-in-nrw.de/pdf/120723_Dokumentation_Fachtagung_Br__cken_bauen_2011_klein.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Ministerium für Familie, Kinder, Jugend und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen. Online verfügbar unter: http://www.familie-in-nrw.de/generationen.html; Zugriff: 24.07.2012 Weißes Kreuz e.V. Online verfügbar unter http://www.beziehungengestalten.de/index.php?id=5; Zugriff: 24.07.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 50
Module
Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
PM 6 B 1 Bei der Ernährung und Nahrungszubereitung mitwirken
Aufbaumodul Präsenzzeit: 30 Stunden 2 Credits
Modulbeschreibung
Das Arbeitspraktische Transfermodul ist auf die Ernährung und Nahrungszubereitung im
privaten Haushalt und in Einrichtungen der Pflege, Unterstützung und Betreuung ausge-
richtet. In stationären und teil-stationären Einrichtungen geht es um die Unterstützung
von Fachkräften, beispielsweise in den Wohnküchen von Wohngruppen, Wohngemein-
schaften etc. und in Einrichtungen der Tagespflege. Schwerpunkte sind die Beschaffung
und Lagerung von Nahrungsmitteln, die Anforderungen an den Transport (z.B. Kühlket-
te), die Lagerhaltung sowie die Unterstützung bei der Zubereitung von Nahrung ggf.
unter Anleitung bzw. mit Beteiligung von Klientinnen / Klienten bzw. Angehörigen sowie
Fachkräften.
Von Bedeutung sind die jeweiligen Hygienevorschriften, sowohl im Umgang mit Nah-
rungsmitteln und Getränken als auch bei Beschaffung und der Lagerhaltung. Herausge-
stellt wird auch die Reinigung und Pflege von Räumlichkeiten und Küchengeräten, incl.
der persönlichen Hygiene im Rahmen der Ernährung und Nahrungszubereitung. Als
Aufbaumodul wird in diesem Modul ein spezifischer Verantwortungs- und Aufgabenbe-
reich der Alltagsbegleiter herausgestellt. Die gesunde Ernährung und die hygienische
und appetitliche Nahrungszubereitung leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gesund-
heitserhaltung und damit zur Lebensqualität. Damit knüpft dieses Aufbaumodul an das
Grundmodul PM 4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern
an“.
Codenummer PM 6 B 1
Modulverantwortliche
Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul
Moduleinsatz lehrgangsspezifisch
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LB 1 LF 1.3.1
LB 2 LF 2.1.1; 2.2.2
Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3; PM 5 B 1, ggf. PM 7 B 1
Anschlussmöglichkeiten PM 7 B 1
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen unterstützen Menschen bei der Er-
nährung und Nahrungszubereitung in ihrem Haushalt. In
Einrichtungen der stationären und teil-stationären Pflege
und Betreuung unterstützen sie die Fachkräfte bei der Be-
schaffung und Lagerung von Nahrungsmitteln sowie bei der
gemeinsamen Zubereitung von Nahrung.
Die Teilnehmer/innen bereiten die Nahrungsmittel entspre-
chend der geplanten Speisefolge vor und verarbeiten diese
nach den Wünschen der Klientinnen / Klienten bzw. unter
Aufsicht der Fachkräfte. Beim Garnieren von Speisen sowie
bei der Portionierung und Verteilung von Mahlzeiten assis-
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 51
Module
tieren sie.
Sie berücksichtigen die jeweiligen Hygienevorschriften,
sowohl im Umgang mit Nahrungsmitteln und Getränken
(z.B. Kühlkette beim Einkauf), bei der Lagerhaltung als
auch bei der Reinigung und Pflege von Räumlichkeiten und
Küchengeräten.
Technische Küchengeräte nutzen sie sicher und zweckmäßig
unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten.
Sie achten stets auf die persönliche Hygiene im Umgang mit
Nahrungsmitteln und berücksichtigen diese bei der tägli-
chen Arbeit.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
erläutern spezifische hygienische Grundsätze zur Raum-
und Arbeitsplatzhygiene (z.B. HACCP-Konzept bei Reini-
gung und Entsorgung) erläutern Standards der Lebensmittelhygieneverordnung
benennen Schwerpunkte gesunder Ernährung bei Men-
schen in unterschiedlichen Entwicklungs- und Lebens-
phasen
erläutern die Prinzipien der Vorratsbeschaffung und
Lagerhaltung
Können
erstellen einen Einkaufszettel nach dem individuellen
Bedarf der Klientin / des Klienten
planen und koordinieren den Einkauf
treffen bei leicht verderblichen Nahrungsmitteln Vor-
sichtsmaßnahmen (z.B. Kühlkette)
lagern Nahrungsmittel sicher und übersichtlich nach
dem „first-in-first-out-Prinzip“ ein
wirken mit bei der schmackhaften Zubereitung von
Nahrungsmitteln, ggf. nach einem festgelegten Diätplan
bzw. der individuellen Kostform
assistieren beim Garnieren von Speisen sowie deren
individueller Verteilung
setzen Haushaltgeräte sicher ein
übernehmen eigenverantwortlich das Reinigen und die
Pflege von Haushaltsgeräten
lagern die gereinigten Geräte nach Gebrauch sicher am
vorgesehenen Ort
bewahren Spül- und Reinigungsmittel sicher auf
entsorgen Abfälle getrennt nach gesetzlichen Vorgaben
Einstellungen
respektieren kulturelle und religiöse Aspekte der Nah-
rungszubereitung und Nahrungsaufnahme
stellen die Bedeutung der Ernährung und Nahrungszu-
bereitung für das Wohlbefinden und die Gesundheit her-
aus
reflektieren eigene Gewohnheiten und Rituale bei der
Ernährung und Nahrungszubereitung
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 52
Module
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Praktische Übungen zum Erstellen von Arbeitsplänen, zur
Beschaffung (Einkaufszettel) und zum Umgang mit Le-
bensmitteln und der Handhabung von Arbeitsgeräten, Füh-
ren eines Haushaltsbuches
Besuch einer Großküche mit einer Auswertung anhand von
Leitfragen
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären
und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von
Menschen
Lernaufgabe als Kombination mit PM 5 “Sich in bestehende
Beziehungsstrukturen einfügen“ und / oder PM 7 „Menschen
bei der Alltagsbewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld
unterstützen“
z.B. Planung von vereinbarten Unterstützungsleistungen
über einen vorgegebenen Zeitraum (ca. 30-60 Min.) zur
Überprüfung von Kompetenzen aus den Modulen. Auswer-
tung mithilfe eines Instrumentes basierend auf den Lerner-
gebnissen der ausgewählten Module.
Erstellen eines Tätigkeitskataloges
Für die unterschiedlichen Aufgaben in diesem Modul und im
Modul PM 7 „Menschen bei der Alltagsbewältigung im
Wohnraum und Wohnumfeld unterstützen“ bietet es sich an
einen Tätigkeitskatalog zu erstellen.
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Mündliches Prüfungsgespräch / praktische Prüfung mit
Reflexionsgespräch im Lernort Schule (Einzel- oder Grup-
penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 5 “Sich in
bestehende Beziehungsstrukturen einfügen“ und / oder PM
7 „Menschen bei der Alltagsbewältigung im Wohnraum und
Wohnumfeld unterstützen“
Praktische Einzelprüfungen im Lernort Praxis (mit Prüfungs-
gespräch und / oder Selbst- und Fremdreflexion im An-
schluss an den praktischen Prüfungsteil)
Literaturempfehlungen Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Informationsbroschüren DGE-Praxiswissen. Online verfügbar unter: http://www.fitimalter-dge.de/service/medien.html#c984; Zugriff. 24.07.2012 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2011) Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE. Online verfügbar unter: http://www.dge.de/pdf/10-Regeln-der-DGE.pdf; Zugriff: 24.07.2012 HACCP: Website mit kostenlosen Downloads zum Thema verfügbar unter: http://www.haccp.de/; Zugriff 01.08.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 53
Module
Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
PM 7 B 1 Menschen bei der Alltagsbewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld
unterstützen
Aufbaumodul Präsenzzeit: 30 Stunden 2 Credits
Modulbeschreibung
Dieses Arbeitspraktische Transfermodul ist ausgerichtet auf die Unterstützung von Klien-
tinnen und Klienten bei der Reinigung und Pflege des persönlichen Wohnraumes und des
Wohnumfeldes sowie von Textilien. Grundlage dafür sind die vereinbarten Unterstüt-
zungsleistungen nach den Vorgaben der Klientinnen / Klienten und / oder Angehörigen
bzw. Beteiligten im sozialen Netzwerk sowie durch die Fachkräfte. Das Aufbaumodul
knüpft unmittelbar an die Kompetenzen des Grundmoduls PM 4 „Menschen bei ihrer Ge-
sundheitserhaltung unterstützen und fördern“ an. Die Unterstützungsleistungen bei der
Alltagsbewältigung haben entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit von Klientinnen
und Klienten und damit auf deren Selbstständigkeit und Selbstbestimmung. Damit leisten
Teilnehmer/innen einen entscheidenden Beitrag zur Lebensqualität der Klientinnen und
Klienten und dem Verbleib im häuslichen Umfeld.
Vor dem Hintergrund, dass der eigene Wohnraum und die persönlichen Textilien eine
besondere Bedeutung für Menschen haben können, wird der pflegliche und respektvolle
Umgang thematisiert. Dazu wird auch auf mögliche kulturelle Hintergründe eingegangen.
Von Bedeutung für die Reinigung und Pflege von Wohnraum und Wohnumfeld sowie der
Textilien sind die verbindlichen Vorgaben der Hygienepläne. Auf der Basis der Hygiene-
pläne müssen die entsprechenden Reinigungsmethoden mit dafür vorgesehenen Reini-
gungs- / Waschmitteln bedarfsgerecht eingesetzt werden. Um Arbeitsprozesse zu erleich-
tern, werden unterschiedliche Arbeitsgeräte eingesetzt. Neben dem zweckmäßigen Ein-
satz werden auch Gefahren im Umgang mit den Arbeitsgeräten angesprochen. Themati-
siert werden in diesem Zusammenhang auch der eigene Gesundheitsschutz und geeigne-
te Maßnahmen zur Gesunderhaltung (z.B. Hautschutz, Allergien).
Codenummer PM 7 B 1
Modulverantwortliche
Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul
Moduleinsatz lehrgangsspezifisch
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LB 1 LF 1.3.1
LB 2 LF 2.1.1; 2.2.2
Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3; PM 5 B 1, ggf. PM 6 B 1
Anschlussmöglichkeiten PM 6 B 1;
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen reinigen und pflegen den Wohnraum
und die Räumlichkeiten im Wohnumfeld sowie die Textilien
auf der Basis der vereinbarten Unterstützungsleistungen.
Sie schätzen den damit verbunden Beitrag zur Lebensquali-
tät der Klientinnen / Klienten ein und gehen pfleglich mit
Einrichtungsgegenständen, Geräten und den Textilien um.
Sie beachten die Prinzipien der individuellen Haushaltsfüh-
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 54
Module
rung und setzen Reinigungs- und Wäschepflegemittel sowie
Arbeitsgeräte ökologisch und ökonomisch ein. Sie berück-
sichtigen konsequent die Vorgaben von Hygieneplänen.
Bei der Verwendung von Reinigungsmitteln achten sie auf
die eigene Gesundheit und nutzen entsprechende Schutz-
kleidung. Um Unfällen vorzubeugen, bewahren Teilneh-
mer/innen Reinigungsmittel nach Gebrauch sicher auf und
beachten stets die Vorgaben zur Unfallverhütung.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
erläutern spezifische hygienische Grundsätze zur Raum-
und Arbeitsplatzhygiene (z.B. Hygienepläne)
benennen unterschiedliche Reinigungs- / Waschmittel
nach Anwendungsgebiet
unterscheiden Reinigungs- / Desinfektionsmittel für die
häusliche Umgebung und dem Gebrauch in Einrichtun-
gen der Pflege, Unterstützung und Betreuung
Können
gestalten den Arbeitsplatz nach den Richtlinien der
Arbeitsplatzsicherheit (z.B. Arbeitskleidung, Schutz-
handschuhe)
führen nach Anweisung eigenständig hauswirtschaftliche
Arbeitsprozesse im Sinne vollständiger Handlungen im
vorgesehenen Zeitfenster durch (Planung, Vorbereitung,
Durchführung, Nachsorge, Dokumentation)
setzen Instrumente zur Arbeitsplanung ein
reinigen und pflegen den Wohnraum und Räumlichkei-
ten im Wohnumfeld nach Anweisung
dosieren die unterschiedlichen Reinigungsmittel im
jeweiligen Anwendungsbereich
setzen Desinfektionsmittel wo notwendig in der vorge-
sehenen Dosierung ein
tragen mit Vorschlägen zur Wohnraum- bzw. zur Woh-
numfeldgestaltung bei (z.B. Sicherheit)
entsorgen Abfälle gesetzlichen Bestimmungen entspre-
chend
betten ein leeres Bett und nehmen Wäschewechsel vor
sortieren die Wäsche entsprechend der Waschtempera-
tur (ggf. in vorgesehene Wäschesäcke)
dosieren Waschmittel und Waschtemperatur den Textili-
en und dem Verschmutzungsgrad entsprechend
wählen die Waschtemperatur entsprechend dem Ver-
schmutzungsgrad und Vorgaben der Textilien
glätten bzw. bügeln die Textilien entsprechend der
Kennzeichnung
sortieren und falten Wäschestücke schrankfertig
bessern schadhafte Wäschestücke aus (z.B. Knöpfe
annähen) bzw. sortieren schadhafte Wäschestücke zum
Ausbessern aus (z.B. Schneiderei)
setzen Geräte nach Einweisung sicher, ökologisch und
ökonomisch ein
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 55
Module
erkennen und melden eigenständig Reparatur- und
Ausbesserungsbedarfe
Einstellungen
schätzen den Wert hauswirtschaftlicher Aufgaben für
das Wohlbefinden und die Lebensqualität ein
beziehen Menschen nach deren Leistungsvermögen bzw.
Wünschen ein
reflektieren die Bedeutung des Wohnraumes und der
Bekleidung für das Wohlbefinden und die Lebensqualität
respektieren den individuellen Wohn- und Lebensraum
gehen pfleglich mit Gegenständen und Arbeitsgeräten
sowie Textilien um
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Praktische Übungen, z.B. zum Erstellen eines Arbeits- /
Ablaufplanes, Führen des Haushaltsbuches, Dokumentation
der erbrachten Leistungen incl. möglicher Zwischenfälle,
lesen und verstehen von Bedienungsanleitungen von Gerä-
ten und Sicherheitszeichen, lesen und verstehen von Dosie-
rungsanweisungen von Reinigungs- / Waschmitteln, Übun-
gen zum Umgang mit unterschiedlichen Reinigungs- und
Desinfektionsmitteln
Besuch einer Reinigungsfirma mit Schwerpunkt der Reini-
gung von Einrichtungen im Gesundheitswesen mit abschlie-
ßender Visualisierung und Präsentation anhand vorgegebe-
ner Leitfragen.
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären
und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von
Menschen
Lernaufgabe als Kombination mit PM 5 “Sich in bestehende
Beziehungsstrukturen einfügen“ und / oder PM 6 „Menschen
bei der Ernährung und Nahrungszubereitung unterstützen“
z.B. Planung von vereinbarten Unterstützungsleistungen
über einen vorgegebenen Zeitraum (ca. 30-60 Min.) zur
Überprüfung von Kompetenzen aus den Modulen. Auswer-
tung mithilfe eines Instrumentes basierend auf den Lerner-
gebnissen der ausgewählten Module.
Erstellen eines Tätigkeitskataloges
Für die unterschiedlichen Aufgaben in diesem Modul und im
Modul PM 6 „Menschen bei der Ernährung und Nahrungszu-
bereitung unterstützen“ bietet es sich an einen Tätigkeits-
katalog zu erstellen.
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Mündliches Prüfungsgespräch / praktische Prüfung mit
Reflexionsgespräch im Lernort Schule (Einzel- oder Grup-
penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 5 “Sich in
bestehende Beziehungsstrukturen einfügen“ und / oder PM
6 „Menschen bei der Ernährung und Nahrungszubereitung
unterstützen“
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 56
Module
Praktische Einzelprüfungen im Lernort Praxis (mit Prüfungs-
gespräch, Selbst- und Fremdreflexion im Anschluss an den
praktischen Prüfungsteil)
Literaturempfehlungen FachFrauen für Ernährung S-H. Alltagsbildung neu entdecken. Online verfügbar unter: http://www.netzwerk-ernaehrung.schleswig-holstein.de/downloads/Erlebniswelt-Haushalt.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Meulemans, Marleen u.a. (2008).Berufsfeld Hauswirtschaft. Textilpflege und Reinigung. Online verfügbar unter: http://www.dge.de/pdf/10-Regeln-der-DGE.pdf ; Zugriff: 24.07.2012 Bauer, Margot u.a. (2008). Hauswirtschaftlich handeln. Textilpflege.
(Probeseiten). Online verfügbar unter: http://www.bildungsverlag1.de/wcsstore/InfinitasCatalogAssetStore/Attachment/Probeseiten/17017_2.pdf ; Zugriff: 24.07.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 57
Module
3 Lehrgangsübergreifendes Modul Bildungsgänge B 2 Betreuungskraft in der
Pflege und B 3 Helfer/in in der Pflege
Bildungsgang B 2 Betreuungskraft in der Pflege 160 Stunden- - 10 Credits
Bildungsgang B 3 Helfer/in in der Pflege 200 Stunden – 11 Credits
PM 5 – B 2-3 Grundmodul
Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-kungen unterstützen
36 Stunden – 2 Credits
Die Übersicht zeigt das lehrgangsübergreifende Pflichtmodul 5 der Bildungsgänge 2 und 3,
dem sich dieses dritte Kapitel widmet. Im vierten Kapitel schließen sich die beiden lehr-
gangsspezifischen Pflichtmodule des Bildungsganges 2 Betreuungskraft in der Pflege an, im
fünften Kapitel die beiden lehrgangsspezifischen Module des Bildungsganges 3 Helfer/in in
der Pflege.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 58
Module
Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege
3 Helfer/in in der Pflege
PM 5 B 2-3 Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-
kungen bei ihrer Selbstpflege unterstützen
Grundmodul Präsenzzeit: 36 Stunden 2 Credits
Modulbeschreibung
Der Betreuungs- und Unterstützungsbedarf in diesem Arbeitspraktischen Transfermodul
der Bildungsgänge 2 und 3 ist insbesondere auf Unterstützungsleistungen im Bereich der
Mobilität, der Körperpflege und des An- und Auskleidens, der Ernährung und der Beglei-
tung im Rahmen von Ausscheidungsvorgängen ausgerichtet. Von Bedeutung sind dabei
die verbliebenen Ressourcen sowie individuelle Kompensationsmechanismen von Klien-
tinnen / Klienten. Notwendige körpernahe Pflegemaßnahmen werden von Pflegefachkräf-
ten durchgeführt.
Die Einschränkungen treten oftmals im Zusammenhang mit Erkrankungen auf. Exempla-
risch wird der Betreuungs- und Unterstützungsbedarf an häufig vorkommenden Erkran-
kungen verdeutlicht. Thematisiert werden, neben degenerativen Erkrankungen des
Bewegungsapparates (z.B. Arthrose), auch neurologische und gerontopsychiatrische
Erkrankungen (z.B. Parkinson, Schlaganfall, demenzielle Erkrankungen, Depressionen).
Die Teilnehmer/innen bekommen einen Einblick in Ursachen der Erkrankungen und
daraus resultierende Einschränkungen. Als Beitrag zur Gesundheitserhaltung und Ge-
sundheitsförderung gibt dieses Grundmodul einen Einblick in Maßnahmen der pflegeri-
schen Prophylaxe.
Gemeinsam mit Grundmodul PM 4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstüt-
zen und fördern“ ist dieses Grundmodul darauf ausgerichtet, dass in den lehrgangsspezi-
fischen Modulen der Bildungsgänge 2 und 3 Kompetenzen aufgegriffen, vertieft und
erweitert werden.
Codenummer PM 5 B 2-3
Modulverantwortliche
Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul
Moduleinsatz lehrgangsspezifisch
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LB 1 LF 1.3.1; 1.4.1, 1.2.2, 1.3.5; 1.3.7
Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3
Anschlussmöglichkeiten PM 6-7 B 2, B 3
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen wirken in unterschiedlichen Versor-
gungsformen mit bei der Betreuung und Unterstützung von
Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Ein-
schränkungen im Bereich der Mobilität, Körperpflege, Er-
nährung und Ausscheidungen.
Sie berücksichtigen die individuellen Ressourcen und Kom-
pensationsmöglichkeiten der Klientinnen / Klienten und
passen das eigene Tempo an. Sie geben Sicherheit und
setzen geeignete Bewegungstechniken zum Transfer ein.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 59
Module
Sie begleiten Menschen zum Toilettengang und sind mit der
Anwendung von Hilfsmitteln zur Kontinenzförderung ver-
traut. Mit einzelnen Handgriffen unterstützen die Teilneh-
mer/innen Klientinnen / Klienten bei der Körperpflege (z.B.
Vorbereiten / Anreichen der Waschutensilien) und beim An-
und Auskleiden. Sie bereiten nach Wunsch das Essen
mundgerecht und appetitlich zu und unterstützen damit die
Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme.
Sie nehmen mögliche Einschränkungen, die aufgrund von
Erkrankungen des Bewegungsapparates (z.B. degenerative
Erkrankungen) oder neurologischer und psychischer Er-
krankungen (z.B. Parkinson, Schlaganfall, Demenz, Depres-
sion) auftreten können, wahr und geben Orientierung und
Sicherheit.
Die Teilnehmer/innen schützen die Privatsphäre der Men-
schen und beachten deren Schamgefühl. Sie nehmen non-
verbale und verbale Schmerzäußerungen wahr und leiten
diese unverzüglich an Pflegefachkräfte weiter. Sie doku-
mentieren Beobachtungen und Maßnahmen.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
unterscheiden Versorgungsformen zur Betreuung, Un-
terstützung und Pflege von Menschen (im ambulanten,
teil-stationären und stationären Bereich) und deren Be-
deutung für Klientinnen / Klienten
beschreiben häufige Einschränkungen bei Erkrankungen
des Bewegungsapparates (z.B. degenerative Erkrankun-
gen) und neurologischen und gerontopsychiatrischen
Erkrankungen (z.B. Parkinson, Schlaganfall, Demenz,
Depression)
benennen Auswirkungen eingeschränkter Beweglichkeit
auf die Gesundheit (Dekubitus, Thrombose, Kontraktur,
Pneumonie, Sturzgeschehen) und deren Ursachen
erläutern die Bedeutung pflegerischer Prophylaxe und
beschreiben eigene Anteile bei der Mitwirkung
erläutern die individuelle Bedeutung von Schmerz
Können
betten ein leeres Bett
wechseln Bettwäsche bei Verschmutzung und entsorgen
diese zur Reinigung (z.B. Wäschesacksystem)
ergreifen Maßnahmen zur Sicherheit sturzgefährdeter
Menschen
beseitigen Gefahrenquellen im Wohnumfeld
bereiten Material zur Körper- und Mundpflege (Zahnrei-
nigung, Zahnprothesenversorgung) vor und versorgen
benutztes Material hygienisch einwandfrei
assistieren bei der täglichen Mund- und Zahnpflege
assistieren beim Rasieren und Kämmen
beraten bei der Auswahl der Kleidung und assistieren
beim An- und Ausziehen
wirken mit bei Maßnahmen der pflegerischen Prophylaxe
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 60
Module
und führen einzelne delegierte Maßnahmen durch (z.B.
Transfer, Gehübungen, Positionsveränderungen, Gym-
nastik, Mikrobewegungen)
bereiten Nahrungsmittel und Getränke zur selbstständi-
gen Nahrungsaufnahme vor
dokumentieren die Trinkmenge für die Flüssigkeitsbilanz
geben Sicherheit beim Toilettengang
wirken mit bei der Umsetzung von Maßnahmen zur
Kontinenzförderung
Einstellungen
stellen den Beziehungsprozess im eigenen Handeln
heraus
reflektieren die Bedeutung körpernaher Aufgaben so-
wohl für hilfsbedürftige Menschen als auch für die Helfer
berücksichtigen die Intimität im körpernahen Bereich
nehmen Schmerzäußerungen ernst und melden diese
unverzüglich weiter
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Visualisierung der Phasen vollständiger Handlungen
Praktische Übungen (möglichst als Selbsterfahrungsübun-
gen) z.B. Vorbereitung, Assistenz und Nachsorge der Kör-
perpflege, Unterstützung der Nahrungsaufnahme, Umgang
mit Materialien zur Kontinenzförderung, Maßnahmen der
Bewegungsförderung, Maßnahmen der Mund- und Zahn-
pflege, Demonstration und Übungen mit Hilfsmitteln, Bet-
ten, Bettwäschewechsel etc.
Reflexion von Nähe und Distanz, Ekel und Scham (z.B. mit
Verfahren szenischen Lernens, Rollenspiel, Fallbeispiele)
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären
und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von
Menschen
Lernaufgaben zur Planung, Durchführung und Evaluation
von Handlungen aus dem Modul mit der Reflexion von
Problemsituationen (z.B. Nähe und Distanz)
ggf. als gemeinsame Lernaufgabe mit PM 4 „Menschen bei
ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Mündliches Prüfungsgespräch / praktische Prüfung im Lern-
ort Schule (z.B. als Prüfungsparcours) mit Reflexionsge-
spräch (Selbst-, Fremdeinschätzung) (Einzel- oder Grup-
penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 4 „Menschen
bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“
Praktische Prüfung mit Prüfungsgespräch im Lernort Praxis
als Kombinationsprüfung mit Grundmodul PM 4 „Menschen
bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“.
Gegenstand der Modulprüfung sind die Vorbereitung der
Handlung, Assistenzaufgaben bei der Durchführung bzw.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 61
Module
delegierte, selbstständige Teilhandlungen und die Nachsor-
ge
Literaturempfehlungen AOK Betriebliche Gesundheitsförderung (2011). Pflege für die Pflege: Online verfügbar unter: http://www.aok-gesundheits-partner.de/imperia/md/gpp/bund/pflege/mediathek/gg_spezial_1111.pdf; Zugriff: 31.07.2012 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege: Gesun-de Haut durch Schutz und Pflege. Tipps und Informationen für die Beschäf-tigten in der Altenpflege. Online verfügbar unter: http://www.bgw-onli-ne.de/internet/generator/Inhalt/OnlineInhalt/Medientypen/bgw_20themen/TP-HAP-11__Gesunde__Haut__durch__Schutz__und__Pflege,property=pdfDownload.pdf; Zugriff: 31.07.2011 Bethel (2010). Gute Jahre - Der Ratgeber zum Älter werden. Online kos-tenlos bestellbar unter: http://www.senioren-bethel.de/gute-jahre/; Zugriff: 31.07.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 62
Module
4 Lehrgangsspezifische Module B 2 Betreuungskraft in der Pflege
PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten
12 Stunden - 1 Credit
PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren
12 Stunden - 1 Credit
Bildungsgang B 2
Betreuungskraft in der Pflege 160 Stunden- - 10 Credits
PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen
16 Stunden - 1 Credit
PM 5 – B 2-3 Grundmodul
Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-kungen unterstützen
36 Stunden – 2 Credits
PM 6 – B 2 Aufbaumodul Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken 28 Stunden – 2 Credits
PM 7 – B 2
Aufbaumodul Menschen mit Demenz betreuen und unterstützen 32 Stunden – 2 Credits
PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern
24 Stunden – 1 Credit
Das vierte Kapitel befasst sich mit den beiden lehrgangsspezifischen Aufbaumodulen PM 6
und PM 7. Zur besseren Übersicht werden alle Module des Bildungsganges dargestellt. Dies
sind die lehrgangsübergreifenden Grundmodule PM 1-4 für alle Bildungsgänge sowie PM 5 als lehrgangsübergreifendes Modul der Bildungsgänge 2 und 3.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 63
Module
Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege
PM 6 B 2 Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und krank-
heitsbedingten Einschränkungen mitwirken
Aufbaumodul Präsenzzeit: 28 Stunden 2 Credits
Modulbeschreibung
Dieses Arbeitspraktische Transfermodul greift, als Aufbaumodul, spezifische Aufgaben
der Betreuungskräfte im Rahmen der Beschäftigung und der Tagesgestaltung von Men-
schen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen auf. Die eigenstän-
dige und selbstbestimmte Lebensführung der Klientinnen / Klienten steht dabei im Mit-
telpunkt.
Das Modul ist zum einen ausgerichtet auf die Beziehung mit Klientinnen und Klienten
sowie den Kontakt mit deren Angehörigen bzw. Beteiligten im sozialen Netzwerk. Zum
anderen ist auch die Gestaltung der individuellen Lebenswelt, sowohl im häuslichen
Umfeld als auch in Einrichtungen der Pflege, Unterstützung und Betreuung von Bedeu-
tung. Die individuelle Lebenswelt ist geprägt durch die Biografie der Klientinnen / Klien-
ten sowie sozio-kulturelle und religiöse Hintergründe und Erfahrungen. Bei der Planung
und Durchführung von Aktivitäten zur Tages- und Freizeitgestaltung müssen diese Ein-
flussfaktoren berücksichtigt werden.
Die spezifische Ausrichtung der Maßnahmen zur Tagesgestaltung bei Menschen mit
Demenz schließt im Aufbaumodul PM 7 „Menschen mit Demenz betreuen und unterstüt-
zen“ an.
Codenummer PM 6 B 2
Modulverantwortliche
Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul
Moduleinsatz lehrgangsspezifisch
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LB 2 LF 2.2.1
Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3, PM 5 B 2-3
Anschlussmöglichkeiten PM 7 B 2
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen wirken mit bei Betreuungs- und Akti-
vierungsmaßnahmen zur Tagesgestaltung. Sie motivieren
Menschen zu Alltagsaktivitäten und betreuen und begleiten
sie empathisch dabei.
Sie respektieren bei der Planung die Wünsche der Klientin /
des Klienten sowie deren Biografie. Die Teilnehmer/innen
wirken mit bei der Erhebung biografischer Daten und gehen
sensibel und verschwiegen damit um.
Die geplanten Aktivitäten sind auf das jeweilige Leistungs-
vermögen der Klientinnen / Klienten abgestimmt. Die Teil-
nehmer/innen erkennen Zeichen der Über- oder Unterforde-
rung, sowohl im körperlichen als auch im kognitiven und
psychisch-sozialen Bereich. Dazu nehmen sie verbale und
nonverbale Äußerungen wahr und passen Maßnahmen
unverzüglich an.
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 64
Module
Gemeinsam mit Fachkräften planen und gestalten sie Maß-
nahmen für Menschen, die in ihrem eigenen Handlungs-
spielraum eingeschränkt sind.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
erläutern die Bedeutung einer Tagesgestaltung bzw. -
strukturierung für Menschen in unterschiedlichen Le-
bensphasen
beschreiben unterschiedliche Möglichkeiten zur Tages-
und Freizeitgestaltung und deren Grenzen (z.B. Haus-
halt, Hobby, Veranstaltungen)
Können
berücksichtigen Auswirkungen von Erkrankungen bzw.
Einschränkungen bei behinderten Menschen bei der Ta-
gesgestaltung
bereiten Menschen rechtzeitig für die geplanten Maß-
nahmen bzw. Unternehmungen vor (z.B. Anziehen der
Oberbekleidung und Schuhe, Toilettengang)
begleiten betroffene Menschen z.B. bei Arzt- und Behör-
dengängen, bei kulturellen Veranstaltungen
unterstützen betroffene Menschen bei hauswirtschaftli-
chen Tätigkeiten unter Berücksichtigung der individuel-
len Lebenswelt
beachten Grundlagen der Hygiene (z.B. HACCP-
Konzept) bei hauswirtschaftlichen Aktivierungsmaßnah-
men (je nach Wunsch gemeinsames Kochen, Backen
etc.)
handeln bei Zeichen der Über- und Unterforderung
unverzüglich
gehen mit Hilfsmitteln zur Mobilitätsförderung sicher
und sorgsam um (z.B. Rollstuhl, Rollator, Gehstöcke)
ergreifen sicherheitsgebende Maßnahmen
kooperieren mit betroffenen Menschen, Angehörigen
und Beteiligten im sozialen Netz zur Sicherstellung der
Alltagsaktivitäten
Einstellungen
berücksichtigen biografische Erkenntnisse und gehen
sorgsam und verschwiegen damit um
gehen sensibel mit kulturell, religiös und individuell
gestalteten Wohn- und Lebensbereichen um und respek-
tieren unterschiedliche Wohn- und Lebensformen vorur-
teilsfrei
Empfehlung zur Unter-
richtsgestaltung
Erstellen einer Zeitleiste mit der Biografie prägender Ereig-
nisse (z.B. der vergangenen 100 Jahre)
„Betagten-Besuche / Betagten-Interviews“ in unterschiedli-
chen Wohn- und Lebensformen mit dem Schwerpunkt der
Tagesgestaltung mit abschließender Präsentation (ggf. als
Modulabschlussprüfung möglich)
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 65
Module
Vorstellung von Angeboten für Klientinnen / Klienten /
Menschen mit Behinderungen im Wohnumfeld (z.B. von
Städten, Kirchen, Selbsthilfegruppen)
Teilnahme an Aktivierungsangeboten in Einrichtungen der
Pflege, Betreuung und Unterstützung und / oder Rehabilita-
tion
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären
und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von
Menschen
Lernaufgabe zur Wahrnehmung von Ressourcen sowie
Auswirkungen von Erkrankungen / Einschränkungen behin-
derter Menschen auf die Fähigkeiten und Motivation zur
Alltagsgestaltung
Darstellung und Reflexion nach Teilnahme an einer Maß-
nahme zur Alltagsgestaltung ggf. in Kombination mit PM 7
„Menschen mit Demenz betreuen und Unterstützen“
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Praktische Prüfung im Lernort Schule (als Einzel- oder Part-
nerprüfung): Planung, Vorbereitung, ggf. Durchführung und
Nachsorge einer Maßnahme zur Tagesgestaltung, incl.
Reflexion und Rückmeldung durch die Teilnehmer/innen
Möglichkeit der Kombinationsprüfung mit PM 7 „Menschen
mit Demenz betreuen und unterstützen“, ggf. im Rahmen
der Unterstützung einer Fachkraft im Lernort Praxis (mit
festgelegtem Aufgabenbereich z.B. Vorbereitung, Nachsor-
ge, individuelle Betreuung)
Literaturempfehlungen Beyschlag, R.: Altengymnastik und kleine Spiele. Anleitung für Übungslei-ter in Einrichtungen der Altenhilfe, Begegnungsstätten und Verbänden. Elsevier GmbH 2006 Portmann, R.: Bewegungsspiele für Seniorengruppen. Praxis Seniorenar-beit. Don Bosco Medine GmbH 2008 Schmidt-Hackenberg, U.: Wahrnehmen und Motivieren – Die 10-Minuten-Aktivierung für die Begleitung Hochbetagter. Hannover, Vincentz-Verlag 1996 Tschan, Elvira (2010): Integrative aktivierende Alltagsgestaltung. Konzept und Anwendung. Verlag Hans Huber, Bern, Göttingen, Toronto, Seattle 2010
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 66
Module
Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege
PM 7 B 2 Menschen mit Demenz betreuen und unterstützen
Aufbaumodul Präsenzzeit: 32 Stunden 2 Credits
Modulbeschreibung
Das Arbeitspraktische Transfermodul knüpft an die Kompetenzen der Grundmodule PM 4
„Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“ und PM 5 „Men-
schen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen unterstützen“ sowie
dem Aufbaumodul PM 6 „Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und
krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken“ an und geht auf die spezifische Kom-
munikation und Beschäftigungsmöglichkeiten von an Demenz erkrankten Menschen ein.
Dazu werden spezifische Betreuungskonzepte wie Validation und Basale Stimulation®
thematisiert. Von besonderer Bedeutung sind auch die Ernährung und spezifische Anfor-
derungen im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen. Angehörige bzw. Beteiligte
im sozialen Netzwerk werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten einbezogen.
Hintergrund für die Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Einschränkungen
aufgrund demenzieller Erkrankungen sind auch rechtliche Vorgaben. In diesem Ar-
beitspraktischen Transfermodul werden, neben Grundlagen des Haftungsrechts, auch
das Betreuungs- und Unterbringungsrecht thematisiert.
Der Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen stellt für alle Beteiligten im therapeu-
tischen Team oftmals eine Herausforderung dar. Deshalb müssen Situationen im Um-
gang mit betroffenen Menschen kontinuierlich reflektiert werden. In diesem Zusammen-
hang müssen Zeichen der Überforderung bei Mitarbeiter/innen thematisiert werden.
Neben den Folgen einer Überforderung (z.B. Gewalt, Aggression, Rückzug, Depression)
werden Maßnahmen zur Prävention und Selbstpflege angesprochen.
Codenummer PM 7 B 2
Modulverantwortliche
Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul
Moduleinsatz lehrgangsspezifisch
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LF 1.3.8; 1.3.1
Zugangsvoraussetzungen PM 1-3 B 1-2-3, PM 4 B 2-3; PM 5 B 2-3, PM 6 B 2
Anschlussmöglichkeiten
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen unterstützen Menschen mit Ein-
schränkungen aufgrund demenzieller Erkrankungen in ihren
Alltagsaktivitäten (Tages- und Freizeitgestaltung). Sie set-
zen sich mit den Ursachen, den Formen und Auswirkungen
der Erkrankung auseinander.
Die Teilnehmer/innen gestalten mit den Klientinnen / Klien-
ten ihnen vertraute Alltagsaktivitäten und binden sie auf
der Basis biografischer Erkenntnisse und des individuellen
Leistungsvermögens in hauswirtschaftlich-handwerkliche
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 67
Module
Alltagstätigkeiten ein. Sie übernehmen spezifische Unter-
stützungsaufgaben im Bereich der Selbstpflege, insbeson-
dere bei der Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme.
Die Teilnehmer/innen kommunizieren und aktivieren be-
troffene Menschen auf der Basis von einrichtungsspezifi-
schen Betreuungskonzepten. Sie nehmen Anzeichen der
Über- und Unterforderung wahr. Unter Anleitung von Fach-
kräften wirken sie mit bei geplanten Aktivitäten und Unter-
nehmungen. Sie verstehen mögliche Verhaltensverände-
rungen von Betroffenen als Folge der Erkrankung und
schützen sie unter Beachtung rechtlicher Grundlagen vor
Gefahren.
Die Teilnehmer/innen informieren Fachkräfte über Beobach-
tungen und durchgeführte Tätigkeiten und dokumentieren
diese lesbar und fehlerfrei.
Die Teilnehmer/innen nehmen Zeichen emotionaler Über-
forderung bei sich selbst wahr, kommunizieren diese mit
der Pflegefachkraft und ergreifen Maßnahmen zur Selbst-
pflege.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
beschreiben typische Verhaltensweisen demenziell ver-
änderter Menschen
erläutern die Grundlagen der Basalen Stimulation®
erklären Chancen und Grenzen der Biografiearbeit
benennen Zeichen der Unverträglichkeit von Nahrungs-
mitteln
erläutern Prinzipien der gesetzlichen Betreuung und
Unterbringung
benennen Schwerpunkte des Haftungsrechts für das
eigene Handeln
Können
setzen Betreuungskonzepte gezielt ein (z.B. personen-
zentrierter Ansatz n. Tom Kitwood, Validation)
deuten Mimik und Gestik sowie Verhaltensweisen und
richten das eigene Verhalten darauf aus
assistieren bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung
und Nachsorge von Maßnahmen zur Freizeit- und Ta-
gesgestaltung (z.B. Kochen, Backen, Haushalt, Bewe-
gungsübungen) auf der Basis biografischer Erkenntnisse
wenden einfühlsam und geduldig Maßnahmen zur Ge-
währleistung der Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme
an (z.B. Zwischenmahlzeiten)
erkennen Gefahrensituationen und ergreifen Maßnah-
men zur Prävention
berichten und dokumentieren Beobachtungen und
durchgeführte Maßnahmen
wenden Maßnahmen der Basalen Stimulation® an
setzen Maßnahmen zur Prävention von Konflikten ein
ergreifen Maßnahmen zur Deeskalation von Konflikten
ergreifen bei eigener emotionaler Überforderung Maß-
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 68
Module
nahmen zur Selbstpflege
Einstellungen
stellen sich auf die Verhaltensveränderungen demenziell
veränderter Menschen ein
akzeptieren und respektieren demenziell veränderte
Menschen in ihrer Lebenswelt
schätzen Nähe und Distanz für das eigene Befinden
selbstständig ein
schätzen eigene Grenzen im Umgang mit demenziell
veränderten Menschen ein
erkennen eigene Anzeichen emotionaler Überforderung
und melden diese der Pflegefachkraft
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Erinnerungsarbeit (z.B. Erinnerungskoffer / Erinnerungsal-
bum)
Falldialog (z.B. Bearbeitung von Filmsequenzen beispiels-
weise. „Mein Vater“)
Übungen zur Basalen Stimulation®
Reflexion Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz, z.B.
mit Verfahren szenischen Lernens, Rollenspiel)
Teilnahme an Aktivierungsangeboten in gerontopsychiatri-
schen Einrichtungen (z.B. stationäre Einrichtungen, Tages-
pflege)
Visualisieren, ggf. Vorstellung und Diskussion von Maßnah-
men zur Selbstpflege (z.B. Sport, Autogenes Training)
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären
und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung,
insbesondere von Menschen mit Einschränkungen aufgrund
demenzieller Erkrankungen
Lernaufgabe zur Wahrnehmung der Auswirkungen von
demenziell veränderter Menschen auf die Fähigkeiten und
Motivation zur Alltagsgestaltung
Teilnahme an einer Maßnahme zur Alltagsgestaltung: Be-
schreibung der Maßnahme und der Klientin / des Klienten
(Planung, Vorbereitung, (Assistenz bei der) Durchführung
und Reflexion) ggf. in Kombination mit PM 6 „Bei der Ta-
gesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und krank-
heitsbedingten Einschränkungen mitwirken“,
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Praktische Prüfung im Lernort Schule (als Einzel- oder Part-
nerprüfung): Planung, Vorbereitung, ggf. Durchführung und
Nachsorge einer Maßnahme zur Tagesgestaltung / Betreu-
ung, incl. Reflexion und Rückmeldung durch die Teilneh-
mer/innen
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 69
Module
Möglichkeit der Kombinationsprüfung mit PM 6 „Bei der
Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und
krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken“, ggf. im
Rahmen der Unterstützung einer Fachkraft während des
praktischen Ausbildungsanteils (mit festgelegtem Aufga-
benbereich z.B. Vorbereitung, Nachsorge, individuelle Be-
treuung)
Literaturempfehlungen Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (2006). Verantwortungsvoller Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen in der Pflege. Online verfügbar unter: http://www.verwaltung.bayern.de/egov-
port-lets/xview/Anlage/3361591/VerantwortungsvollerUmgangmitfreiheitsentziehendenManahmeninderPflege.pdf; Zugriff: 31.07.2012 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Lernfeldori-entierte Altenpflegeausbildung – Pflege von Menschen mit Demenz. Online verfügbar unter: www.altenpflege-lernfelder.de. Zugriff: 01.08.2012 Deutsche Alzheimergesellschaft e.V. Website verfügbar unter: http://www.deutsche-alzheimer.de/; Zugriff: 01.08.2012 European Validation Association. Website verfügbar unter: http://www.validation-eva.com/; Zugriff: 08.08.2012 Feil, N.: Validation in Anwendung und Beispielen. Der Umgang mit verwirr-ten alten Menschen. München, Ernst Reinhard Verlag 2004 Hammerla, M.: Der Alltag mit demenzerkrankten Menschen. Pflege in den verschiedenen Phasen der Erkrankung. Elsevier GmbH 2008 Landesinitiative Demenz-Service NRW. Website zum Download einer Informationsbroschüre verfügbar unter: http://www.demenz-service-nrw.de/nachricht/items/ratgeber-fuer-die-polizeiliche-praxis-umgang-mit-demenzkranken-menschen-veroeffentlicht.html; Zugriff: 01.08.2012 Patientenleitlinien.de. Leitlinie für Betroffene, Angehörige und Pflegende. Demenzkrankheit.(2005); Website verfügbar unter: http://www.patientenleitlinien.de/Demenz/demenz.html; Zugriff: 01.08.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 70
Module
5 Lehrgangsspezifische Module B 3 Helfer/in in der Pflege
PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten
12 Stunden - 1 Credit
PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren
12 Stunden - 1 Credit
PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen
16 Stunden - 1 Credit
PM 5 – B 2-3 Grundmodul
Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-kungen unterstützen
36 Stunden – 2 Credits
PM 6 – B 3 Aufbaumodul Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krank-heitsbedingten Einschränkun-
gen mitwirken (ME 1-4)
80 Stunden – 4 Credits
PM 7 – B 3 Aufbaumodul Bei der Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Verlaufsdynamik mitwirken
20 Stunden – 1 Credit
Bildungsgang B 3
Helfer/in in der Pflege 200 Stunden – 11 Credits
PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern
24 Stunden – 1 Credit
Die Übersicht zeigt alle Module des Bildungsganges auf. Dies sind die lehrgangsübergrei-
fenden Grundmodule für alle Bildungsgänge sowie PM 5 als lehrgangsübergreifendes Modul
der Bildungsgänge 2 und 3. An diese Module schließen in diesem Kapitel die beiden lehr-
gangsspezifischen Aufbaumodule an.
Aufgrund der Größe von PM 6 wird dieses Modul in vier
Moduleinheiten unterteilt:
ME 1 Bei der Bewegungsförderung und bei Positi-
onsveränderungen mitwirken
ME 2 Bei der Durchführung der Körperpflege mit-
wirken
ME 3 Bei der Ernährung und bei Ausscheidungsvor-
gängen unterstützen
ME 4 Bei der Pflege fieberkranker Menschen mit-
wirken
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 71
Module
Bildungsgang Helfer/in in der Pflege
PM 6 B 3 Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbeding-
ten Einschränkungen mitwirken
Aufbaumodul Präsenzzeit: 80 Stunden 48 Credits
Modulbeschreibung
In diesem Arbeitspraktischen Transfermodul werden Kompetenzen der Grundmodule PM
4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“ und PM 5 „Men-
schen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen unterstützen“ aufge-
griffen, erweitert und vertieft. Thematisiert werden vorbeugende Maßnahmen zur Ge-
sundheitserhaltung sowie körpernahe Pflegeverrichtungen, bei denen Teilnehmer/innen
der Pflegefachkraft assistieren. Einzelne Teil-Aufgaben im Bereich pflegerischer Unter-
stützungsleistungen können von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach Delegation
selbstständig durchgeführt werden. Auf der Grundlage spezifischer Einschränkungen der
Klientinnen / Klienten im Bereich der Selbstpflege werden in diesem Aufbaumodul aus-
gewählte Krankheitsbilder und deren Ursachen vorgestellt.
In Anbetracht der unterschiedlichen thematischen Schwerpunkte und der Präsenzzeit
von 80 Stunden wird das Modul in vier Moduleinheiten unterteilt.
In der ersten Moduleinheit geht es um die Bewegungsförderung. Thematisiert werden
Bewegungseinschränkungen, wie diese bei Menschen nach einem Schlaganfall auftreten
können. Wird der Rehabilitationsprozess durch individuelle Maßnahmen im Bereich der
Bewegungsförderung gezielt unterstützt, kann eine Weiterversorgung der Klientin / des
Klienten im häuslichen Umfeld möglich sein.
Die zweite Moduleinheit ist auf die Unterstützung und Mitwirkung bei der Körperpflege
ausgerichtet. Am Beispiel von Menschen mit Einschränkungen aufgrund demenzieller
Erkrankungen wird der pflegerische Unterstützungsbedarf dargestellt. Gefühle und Emp-
findungen, sowohl aufseiten der pflegebedürftigen Menschen als auch der Teilneh-
mer/innen, werden thematisiert sowie der Aufgabenbereich der Teilnehmer/innen im
Bereich körpernaher Pflegemaßnahmen eingegrenzt.
Die dritte Moduleinheit befasst sich mit der Ernährung und der Unterstützung bei Aus-
scheidungsvorgängen am Beispiel von Menschen mit Diabetes mellitus. In diesem Zu-
sammenhang werden Grundlagen zum Umgang mit Arzneimitteln sowie Grundlagen zur
Wundversorgung und der Assistenz beim Verbandwechsel thematisiert.
Die vierte Moduleinheit widmet sich Pflege- und Betreuungsmaßnahmen bei fieberkran-
ken Menschen am Beispiel häufig vorkommender Infektionskrankheiten.
Moduleinheiten
ME 1 Bei der Bewegungsförderung und bei Positionsveränderungen
mitwirken
24 Stunden
ME 2 Bei der Durchführung der Körperpflege mitwirken 22 Stunden
ME 3 Bei der Ernährung und bei Ausscheidungsvorgängen unterstützen 20 Stunden
ME 4 Bei der Pflege fieberkranker Menschen mitwirken 14 Stunden
8 Um Rundungsdifferenzen auszugleichen, wurden die Credits aufgerundet (3,29).
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 72
Module
Modulbezeichnung Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und
krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken
Codenummer PM 6 B 3
Modulverantwortliche
Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul
Moduleinsatz Lehrgangsspezifisch
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LB 1 LF 1.3.1; LF 1.4.1; LF 1.2.2; LF 1.2.1
Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3, PM 5 B 2-3
Anschlussmöglichkeiten PM 7 B 3
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen assistieren der Pflegefachkraft unter
Berücksichtigung der hygienischen Vorschriften bei der
Durchführung von körpernahen Pflegemaßnahmen, insbe-
sondere im Bereich der Mobilität, Körperpflege, Ernährung
und der Unterstützung bei Ausscheidungsvorgängen sowie
bei Fieber. Teil-Aufgaben führen die Teilnehmer/innen unter
Aufsicht bzw. nach Delegation selbstständig und eigenver-
antwortlich durch. Grundlage sind die geplanten Pflegemaß-
nahmen der Pflegefachkraft.
Die Teilnehmer/innen gestalten den pflegerischen Bezie-
hungsprozess, nehmen Wünsche und Bedürfnisse der be-
troffenen Menschen wahr und beziehen diese konsequent in
die Maßnahmen ein. Sie informieren verständlich und kom-
munizieren wertschätzend. Auf Empfindungen und Äuße-
rungen der pflegebedürftigen Menschen gehen sie ein.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
erläutern Assistenzaufgaben und Teil-Aufgaben körper-
naher Pflegemaßnahmen, die eigenständig durchgeführt
werden können
erläutern den eigenen Aufgabenbereich bei der Vorbe-
reitung, Durchführung und Nachsorge von pflegerischen
Maßnahmen
Können
assistieren der Pflegefachkraft bei der Vorbereitung
(z.B. Material, Raum, Kleidung), Durchführung und
Nachsorge geplanter Pflegemaßnahmen im Bereich der
Mobilität, Körperpflege, Ernährung und Unterstützung
von Ausscheidungsvorgängen und Fieber
beachten hygienische Vorgaben für die unterschiedli-
chen Pflegemaßnahmen
sorgen selbstständig für saubere und hygienische Ar-
beitsmaterialien und ein strukturiertes Arbeitsumfeld
entsorgen genutztes Material hygienisch einwandfrei
wahren stets die Intimsphäre der pflegebedürftigen
Menschen
initiieren, gestalten und beenden den pflegerischen
Beziehungsprozess selbstständig
Einstellungen
berücksichtigen die Bedeutung von Nähe und Distanz im
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 73
Module
eigenen pflegerischen Handeln
reflektieren Macht und Ohnmacht
reflektieren die Bedeutung der Intimsphäre
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären
und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung; incl.
der Betreuung von Menschen mit Einschränkungen auf-
grund demenzieller Erkrankungen
Lernaufgabe: Dokumentation von Unterstützungsleistungen
am Beispiel einer Klientin / eines Klienten über einen fest-
gelegten Zeitraum aus ausgewählten Bereichen der Modu-
leinheiten (Vorstellung der Klientin / des Klienten; Be-
schreibung von Ressourcen und Einschränkungen, Be-
schreibung der Unterstützungsleistungen und Besonderhei-
ten bei der Durchführung auf der Grundlage der Pflegepla-
nung, Auswertung und Reflexion)
(ggf. als Vorbereitung auf einen Praxisbesuch / Modulab-
schlussprüfung)
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Praktische Einzelprüfung (z.B. Arbeitsauftrag im Rahmen
einer simulierten Pflegesituation) im Lernort Schule als
Kombinationsprüfung mit PM 7 „Bei der Begleitung von
Menschen in Situationen besonderer Verlaufsdynamik mit-
wirken“ (z.B. im Prüfungsgespräch)
Praktische Prüfung (Einzelprüfung) anhand eines Arbeits-
auftrage im Lernort Praxis über einen festgelegten Zeitraum
(ca. 60 Minuten) als Kombinationsprüfung mit PM 7 „Bei der
Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Ver-
laufsdynamik mitwirken“ (z.B. im Prüfungsgespräch)
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 74
Module
Bezeichnung
der Moduleinheit
Bei der Bewegungsförderung und bei Positionsverän-
derungen mitwirken
Codenummer PM 6 B 3 - ME 1
Verantwortliche Lehrkraft
Stunden 24 Stunden
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen assistieren der Pflegefachkraft bei der
Durchführung geplanter Pflegemaßnahmen im Bereich der
Bewegungsförderung und bei Positionsveränderungen bei
Menschen nach einem Schlaganfall. Dabei werden Ressour-
cen und physiologische Kompensationsmechanismen der
betroffenen Menschen stets in die aktivierende Pflege ein-
bezogen.
Die Teilnehmer/innen nehmen Auswirkungen auf die Be-
weglichkeit wahr sowie weitere individuelle Folgen und
deren Auswirkungen auf die Lebensqualität von Menschen
nach einem Schlaganfall.
Auf den Informationsbedarf der Klientinnen / Klienten rea-
gieren Teilnehmer/innen gezielt. Veränderungen werden
dokumentiert und unverzüglich weitergegeben. Die Teil-
nehmer/innen sind sensibilisiert für die Auswirkungen kör-
perlicher Einschränkungen auf das Befinden der Klientinnen
/ Klienten. Sie nehmen Empfindungen und Äußerungen
betroffener Menschen ernst.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
beschreiben die Bedeutung der Bewegungsfähigkeit für
Menschen
benennen wesentliche Bestandteile und Hauptfunktionen
des Bewegungsapparates
erläutern wesentliche Ursachen und Folgen von Bewe-
gungseinschränkungen am Beispiel von Menschen nach
einem Schlaganfall
benennen häufige Risikofaktoren, die zu einem Schlag-
anfall führen
Können
nehmen Ressourcen und Kompensationsmechanismen
betroffener Menschen wahr
assistieren der Pflegefachkraft nach kinästhetischen
Prinzipien bei der Bewegungsförderung und bei Positi-
onsveränderungen (z.B. nach dem Bobath-Konzept)
führen ausgewählte Maßnahmen zur Bewegungsförde-
rung und Bewegungserhaltung unter Anleitung durch
(z.B. Transfer in den Rollstuhl, Mikrobewegungen)
setzen geplante Maßnahmen zur Sturzprophylaxe um
(z.B. sicheres Schuhwerk, Einsatz von Gehhilfen)
sorgen für Barrierefreiheit im Wohnraum und Wohnum-
feld
wirken mit bei der Auswahl und Anwendung von Pflege-
hilfsmitteln (z.B. Hilfsmittel zur Druckentlastung, Druck-
verteilung)
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 75
Module
versorgen Pflegehilfsmittel nach Gebrauch hygienisch
einwandfrei
wirken mit bei Maßnahmen zur Dekubitus-, Intertrigo-,
Thrombose- und Kontrakturenprophylaxe
unterstützen betroffene Menschen bei ihren Bewe-
gungsübungen (assistiert, aktiv, passiv)
dokumentieren lesbar, verständlich und fehlerfrei im
Pflegebericht
Einstellungen
wahren bei allen Handlungen die Privat- und Intimsphä-
re in der individuellen Wohn- und Lebenswelt
sind sensibilisiert für die Auswirkungen von Immobilität
im psychisch, geistigen, seelischen und sozialen Bereich
und deren Auswirkungen auf die Lebensqualität von be-
troffenen Menschen
nehmen Empfindungen und Reaktionen betroffener
Menschen wahr und gehen darauf ein
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Selbsterfahrungsübungen zu Wahrnehmung der Auswirkun-
gen von Einschränkungen bei der Mobilität (incl. Reflexion
und Austausch)
Praktische Übungen z.B. Grundlagen der Kinästhetik, Maß-
nahmen der Bewegungsförderung incl. Positionsverände-
rungen (incl. Bobath-Konzept), Maßnahmen zur Prophylaxe,
Demonstration von Hilfsmitteln mit Erarbeitung und Visuali-
sierung von Vor- und Nachteilen
Teilnahme an Aktivierungsangeboten in Einrichtungen der
Pflege, Betreuung und Unterstützung bzw. der Rehabilitati-
on
Vorstellung der Maßnahmen zur Sturzprophylaxe in einer
Einrichtung der Pflege, Betreuung und Unterstützung
Übungen zur Dokumentation
Literaturempfehlungen AOK Gesundheitsratgeber (2009). Vorsicht Stufe. Sturzprophylaxe. Online verfügbar unter: http://www.aok-gesundheitspart-part-ner.de/imperia/md/gpp/bund/pflege/mediathek/pflege_mediathek_gg_06_09.pdf; Zugriff 31.07.2012
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.: Rheuma frühzeitig erkennen: Online gegen Rückporto bestellbar unter: http://www.rheuma-li-ga.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Mediencenter/Publikationen/Broschueren_kurz/broschuere_frueheristbesser_kurz.pdf; Zugriff: 31.07.2012 Das Schlaganfall-Portal im Internet: http://www.schlaganfall-info.de/literat.htm Zugriff: 07.07.2011 Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.: Online verfügbar unter: http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/ Zugriff: 07.07.2011
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 76
Module
Deutsche Parkinson Vereinigung. Online verfügbar unter: http://www.parkinson-selbsthilfe.de/ Zugriff: 07.07.2011 Patientenleitlinie.de. Leitlinie für Betroffene, Angehörige und Pflegende. Vorbeugen und frühzeitiges Erkennen von Wundliegen (= Dekubitusprä-vention) (2005). Website verfügbar unter: http://www.patientenleitlinien.de/Dekubitus/dekubitus.html; Zugriff: 01.08.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 77
Module
Bezeichnung
der Moduleinheit
Bei der Durchführung der Körperpflege mitwirken
Codenummer PM 6 B 3 - ME 2
Verantwortliche Lehrkraft
Stunden 22 Stunden
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen wirken mit bei der Durchführung von
Maßnahmen, die zur Ganz- oder Teilkörperpflege geplant
sind.
Sie nehmen die Ressourcen von Menschen mit Einschrän-
kungen aufgrund demenzieller Erkrankungen wahr und
beachten deren Wünsche und Gewohnheiten.
Teil-Aufgaben bei der Körperpflege übernehmen die Teil-
nehmer/innen nach Delegation selbstständig.
Die Teilnehmer/innen respektieren und achten die Intim-
sphäre betroffener Menschen sowie krankheitsbedingte
Stimmungsschwankungen und deren Auswirkungen auf die
geplanten Maßnahmen.
Sie nehmen Anzeichen von Über- und Unterforderung bei
den Klientinnen / Klienten wahr und reagieren gezielt da-
rauf.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
erläutern Prinzipien der Teilkörperpflege (Unterstützung
am Waschbecken, Bettrand; Haarwäsche (im Bett),
Handpflege, Fußpflege (Fußbad)
benennen die Prinzipien der Assistenz bei der Ganzkör-
perpflege / Duschen / Vollbad
erläutern die Vorbereitungen zur Durchführung der
Ganzkörperpflege
nennen Prinzipien der alltäglichen Zahn- und Mundpfle-
ge
nennen die Hauptfunktionen der Haut und Hautanhangs-
gebilde
nennen Hauptursachen und häufige Formen demenziel-
ler Erkrankungen
erläutern den Entwicklungsprozess demenzieller Erkran-
kungen und dessen Auswirkungen auf betroffene Men-
schen
Können
begleiten betroffene Menschen zum Waschbecken
leiten bei der Körperpflege an und assistieren bei einzel-
nen Verrichtungen
führen Teil-Aufgaben im Rahmen der Körperpflege
selbstständig durch
wenden Körperpflegemittel entsprechend dem Hauttyp
und individuellen Wünschen an
beraten bei der Auswahl angemessener Kleidung und
Schuhwerk
bereiten Material und Räumlichkeit zur Ganzkörperpfle-
ge / Duschen / Vollbad vor
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 78
Module
assistieren der Pflegefachkraft bei der Durchführung der
Ganzkörperwäsche, beim Duschen, beim Vollbad, beim
Haare waschen im Bett
beobachten und melden Veränderungen der Haut und
Hautanhangsgebilde weiter
entsorgen benutztes Material hygienisch einwandfrei
sorgen für Ordnung in den Räumlichkeiten
Einstellungen
reflektieren die Bedeutung der Körperpflege für die
Gesundheitsvorsorge
gehen auf individuelle Bedürfnisse und Gewohnheiten
ein
nehmen Ängste betroffener Menschen ernst
reflektieren den eigenen Umgang mit der Intimsphäre
und Sexualität
stellen die Bedeutung der Intimsphäre für das pflegeri-
sche Handeln heraus
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Selbsterfahrungsübungen zu Wahrnehmung von Berührun-
gen / Berührungsqualität (incl. Reflexion „Nähe und Dis-
tanz“, „Umgang mit Sexualität“, Austausch und Visualisie-
rung möglicher Konsequenzen)
Übungen zur Beobachtung und Beschreibung von Haut und
Hautanhangsgebilde (Nägel, Haare)
Praktische Übungen z.B. Vorbereitung Materialien zur Kör-
perpflege (Duschbad, Vollbad); Assistenz bei der Körper-
pflege bzw. Übung von Teil-Aufgaben; Vorbereitung und
Assistenz beim Haare waschen im Bett)
Literaturempfehlungen Altenpflege (09/2005). Zahn um Zahn. Online verfügbar unter: http://www.altenpflege.vincentz.net/fileserver/vincentzverlag/files/54700/54741/AP_08_11_Pflegepraxis_Michl_Text_Benz.pdf; Zugriff: 02.08.2012 Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit. Website verfügbar unter: http://www.agz-rnk.de/agz/content/3/3_2/3_2_1/3_2_1_4/index.php; Zugriff: 02.08.2012 Bundesministerium für Gesundheit: Pflegen zu Hause. Ratgeber für die häusliche Pflege: Online verfügbar unter: http://www.bmg.bund.de/uploads/publications/BMG-P-G-502-Ratgeber-Pflegen-zu-Hause_201008.pdf; Zugriff: 01.08.2012 Patientenleitlinien.de. Leitlinie für Betroffene, Angehörige und Pflegende. Demenzkrankheit.(2005); Website verfügbar unter: http://www.patientenleitlinien.de/Demenz/demenz.html; Zugriff: 01.08.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 79
Module
Bezeichnung
der Moduleinheit
Bei der Ernährung und bei Ausscheidungsvorgängen
unterstützen
Codenummer PM 6 B 3 - ME 3
Verantwortliche Lehrkraft
Stunden 20 Stunden
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen unterstützen Fachkräfte bei der Nah-
rungszubereitung sowie bei der Verabreichung von Nah-
rung. Sie erkennen die Bedeutung der Zusammensetzung
der Nahrung und Ernährungsgewohnheiten am Beispiel von
Menschen mit Diabetes mellitus.
Nach Delegation unterstützen die Teilnehmer/innen Klien-
tinnen / Klienten bei der Vorbereitung zur Nahrungsauf-
nahme und assistieren bei der Nahrungsaufnahme. Sie
erfassen Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel und Ge-
tränke und individuelle Rituale bei der Nahrungsaufnahme.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Übelkeit und Erbrechen
melden sie unverzüglich an die Pflegekraft weiter. Sie be-
achten die rechtlichen Grundlagen bei der Unterstützung
der Medikamenteneinnahme und achten auf Anzeichen, die
auf Unverträglichkeiten hinweisen können
Die Teilnehmer/innen unterstützen pflegebedürftige Men-
schen bei Ausscheidungsvorgängen und bei der Anwendung
von Hilfsmitteln zur Kontinenzförderung.
Beim Verbandswechsel assistieren Teilnehmer/innen der
Pflegefachkraft. Sie beachten die notwendigen Anforderun-
gen an die Hygiene.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
erklären Hygieneregeln im Umgang mit Nahrungsmitteln
und Getränken
nennen Ursachen und Auswirkungen von Aspiration bei
der Nahrungsaufnahme
erläutern Grundlagen physiologischer Ausscheidungs-
vorgänge und häufige Abweichungen
nennen Ursachen und typische Krankheitszeichen von
Diabetes mellitus
erklären häufige Komplikationen bzw. Folgeerkrankun-
gen bei Menschen mit Diabetes mellitus
erläutern eigene Handlungsgrenzen und deren rechtli-
chen Hintergrund im Umgang mit Arzneimitteln
nennen Grundlagen im Umgang mit Arzneimitteln (vgl.
häuslicher Bereich, pflegerische Einrichtungen)
benennen Prinzipien der Hygiene als Assistent/in beim
Verbandwechsel
Können
führen Alltagsgespräche über Essgewohnheiten, bevor-
zugte Speisen und Getränke
setzen die gewohnten Hilfsmittel zur Nahrungs- und
Flüssigkeitsaufnahme ein
achten auf die Sitzposition bei der Nahrungsaufnahme
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 80
Module
zur Vermeidung einer Aspiration
unterstützen die individuelle Nahrungsaufnahme nach
Delegation durch die Fachkraft bzw. die betroffene Per-
son bzw. Angehörige
nehmen Abweichungen vom normalen Schluckvorgang
wahr
erkennen Zeichen von Aspiration und holen unverzüglich
Unterstützung durch die Pflegefachkraft
assistieren bei der Verabreichung von Sondenkost
melden der Pflegefachkraft unverzüglich Zwischenfälle
und Unverträglichkeiten bei der Verabreichung von Nah-
rung
unterstützen betroffene Menschen bei Übelkeit und
Erbrechen
assistieren der Pflegefachkraft beim Verbandwechsel
unter Beachtung hygienischer Prinzipien
begleiten den Gang zur Toilette (z.B. Toilettentraining)
wenden Hilfsmittel zur Kontinenzförderung an
assistieren der Pflegefachkraft beim Katheterisieren der
Harnblase
erkennen Zeichen der Über- und Unterzuckerung und
melden diese unverzüglich an die Pflegefachkraft weiter
beachten den Spritz-Essabstand nach der Insulininjekti-
on durch die Pflegefachkraft und notwendige Zwischen-
mahlzeiten
nehmen Hautveränderungen wahr, dokumentieren diese
und melden sie weiter
Einstellungen
stellen die Bedeutung von Essen als soziales Ereignis
heraus
berücksichtigen Sitten, Gebräuche, Vorlieben, Abnei-
gungen im Zusammenhang mit der Ernährung
berücksichtigen kulturelle und religiöse Aspekte der
Ernährung und Nahrungsaufnahme
reflektieren die Bedeutung der Ernährung für das eigene
Handeln
akzeptieren eigene Handlungsgrenzen
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Reflexion „Ekel und Scham“ z.B. mit Verfahren Szenischen
Lernens
Praktische Übungen (als Übungsparcours „Pflege“ mit
Selbsterfahrungsübungen) z.B. Unterstützung bei der Nah-
rungsaufnahme, Position zur Nahrungsaufnahme, Doku-
mentation der Einfuhr, Umgang mit Hilfsmittel zur Konti-
nenzförderung, Maßnahmen zum Toilettentraining
Praktische Übung zur Assistenz beim Verbandwechsel (z.B.
Händedesinfektion, Umgang mit Instrumenten, Öffnen von
Sterilgut, Entsorgen des Materials)
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 81
Module
Literaturempfehlungen AOK – Die Gesundheitskasse: Hilfe! Diabetes. Handbuch für Typ II-Diabetiker. Online verfügbar unter: http://www.aok-gesundheitspart-part-ner.de/imperia/md/gpp/bund/dmp/publikationen/hb/pat_hb_dm2_zdf_komplett.pdf Zugriff: 31.07.2012 AOK – Die Gesundheitskasse: Das AOK Diabetes Buch. Online verfügbar unter: http://www.aok-gesundheits-partner.de/imperia/md/gpp/bund/dmp/publikationen/hb/pat_hb_dm1.pdf; Zugriff: 31.07.2012 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Prävention von Austrocknungs-zuständen im Alter. Online verfügbar unter: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=518; Zugriff: 07.07.2011 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Ernährung. Online verfügbar unter: http://www.dge.de/modules.php?name=St&file=themen; Zugriff: 07.07.2011 Deutsches Ernährungsberatung und –informationsnetz: Ernährung im Alter. Online verfügbar unter: http://www.ernaehrung.de/tipps/alter/; Zugriff: 07.07.2011 Hartmann AG: Gesunde Ernährung im Alter. Online verfügbar unter: http://www.pflegeheim.de/DE/Themen/article_91885.html; Zugriff: 07.07.2011
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 82
Module
Bezeichnung
der Moduleinheit
Bei der Pflege fieberkranker Menschen mitwirken
Codenummer PM 6 B 3 – ME 4
Verantwortliche Lehrkraft
Stunden 14 Stunden
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen wirken mit bei der Pflege von Men-
schen mit infektbedingtem Fieber (z.B. Erkältung, Lungen-
entzündung, Magen-Darm-Infekt). Sie nehmen Äußerungen
betroffener Menschen ernst, beobachten Verhaltensweisen
und Krankheitszeichen, insbesondere Temperaturerhöhung,
und melden diese an die Pflegefachkraft weiter.
Erforderliche Maßnahmen führen sie zusammen mit der
Pflegefachkraft auf der Grundlage der Pflegeplanung durch.
Mit angemessenen hygienischen Maßnahmen verhindern sie
die Ausbreitung der Infektion. Sie erkennen die Bedeutung
hygienischer Maßnahmen auch zur eigenen Gesunderhal-
tung.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
unterscheiden Maßnahmen der Hygiene im häuslichen
Bereich von erforderlichen Maßnahmen in den Einrich-
tungen der Pflege und Betreuung
erklären den Umgang mit Reinigungs- und Desinfekti-
onsmitteln
erläutern Abweichungen von der physiologischen Kör-
pertemperatur (Temperaturerhöhung, Fieber)
nennen wesentliche Krankheitszeichen bei Fieber
nennen Wirkungsweise und Gefahren bzw. Grenzen
physikalischer Maßnahmen
nennen Hauptursachen von häufigen Infektionserkran-
kungen
nennen Möglichkeiten zur Vorbeugung von Infektionen
Können
ergreifen Maßnahmen der persönlichen Hygiene (z.B.
Körperpflege, Berufskleidung / Schutzkleidung, Nägel,
Haare, Haut, Mund) zur Unterbrechung der Infektions-
kette
assistieren bei pflegerischen Maßnahmen bei erhöhter
Körpertemperatur (z.B. Wadenwickel, feucht-warme
Waschungen)
bereiten das Material für Wadenwickel vor
assistieren bei Maßnahmen bei Schüttelfrost
betreuen Menschen mit Fieber und Schüttelfrost und
holen unverzüglich Unterstützung bei Veränderungen
(z.B. Fieberanstieg, Unruhe)
assistieren bei der Anwendung physikalischer Maßnah-
men (z.B. Wärmflasche, Luftbefeuchter, Inhalation)
assistieren bei Maßnahmen zur Pneumonieprophylaxe
führen einzelne Maßnahmen zur Pneumonieprophylaxe
nach Delegation und Anleitung durch
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 83
Module
Einstellungen
stellen die Bedeutung der persönlichen Hygiene und der
Psychohygiene als Angehörige pflegerischer Gesund-
heitsberufe heraus
nehmen Ängste und Unsicherheiten fieberkranker Men-
schen ernst
Empfehlungen zur Unter-
richtsgestaltung
Praktische Übungen (als Übungsparcours „Pflege“, Selbster-
fahrungsübungen) z.B. Anziehen und Umgang mit Schutz-
kleidung; Maßnahmen der Händehygiene, Messung der
Körpertemperatur mit unterschiedlichen Thermometern
(z.B. Ohrthermometer); Anlegen von Wadenwickel, Physi-
kalische Maßnahmen, Maßnahmen der Pneumonieprophyla-
xe)
Literaturempfehlungen Medizinische Medien Information GmbH. Website verfügbar unter: http://www.meine-gesundheit.de/fieber; Zugriff: 02.08.2012 MedizInfo. Website verfügbar unter : http://www.medizinfo.de/kinder/fieber/allgemein.htm; Zugriff: 02.08.2012 Patientenleitlinien.de. Fieber im Kindesalter. Website verfügbar unter: http://www.patientenleitlinien.de/Fieber_Kindesalter/fieber_kindesalter.html; Zugriff: 02.08.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 84
Module
Bildungsgang Helfer/in in der Pflege
PM 7 B 3 Bei der Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Ver-
laufsdynamik mitwirken
Aufbaumodul Präsenzzeit: 20 Stunden 1 Credit
Modulbeschreibung
Die Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Verlaufsdynamik gehört zum
Pflegealltag. Dieses Arbeitspraktische Transfermodul als Aufbaumodul im Bildungsgang 3
ist darauf ausgerichtet die Teilnehmer/innen auf diesen Aufgabenbereich vorzubereiten.
Im Zentrum steht die Begleitung und Pflege schwerkranker und sterbender Menschen
gemeinsam mit der Pflegefachkraft. Behutsam werden die Teilnehmer/innen an das
Thema herangeführt, um diese für die besondere Situation zu sensibilisieren.
In diesem Zusammenhang werden neben der Begleitung und Betreuung sterbender und
schwerkranker Menschen auch interkulturelle Aspekte zum Thema „Leben, Sterben und
Tod“, die Begleitung der Angehörigen und die Trauerarbeit thematisiert.
Von zentraler Bedeutung bei der Begleitung von Menschen in Situationen besonderer
Verlaufsdynamik ist eine daraus resultierende emotionale Belastung für die Beteiligten.
Zur Vorbeugung eines Burn-out Syndroms müssen Anzeichen möglicher emotionaler
Belastungen frühzeitig erkannt und thematisiert werden. Das Modul befasst sich mit
Maßnahmen zur Prävention, ebenso mit möglichen Folgen des Burn-out-Syndroms. Ziel
ist es Strategien einzusetzen, um die eigene Gesundheit und Berufszufriedenheit der
Teilnehmer/innen zu erhalten.
Codenummer PM 7 B 3
Modulverantwortliche
Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul
Moduleinsatz lehrgangsspezifisch
Bezug zum Lernbereich /
Lernfeld n. APRO-APH
LB 1: LF 1.3.9 / LF. 1.3.10
Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3; PM 5 B 2-3; PM 6 B 3
Anschlussmöglichkeiten
Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen unterstützen die Pflegefachkraft bei
der Begleitung und Pflege von schwerkranken und sterben-
den Menschen. Einzelne delegierte Betreuungs- und Unter-
stützungsmaßnahmen führen sie selbstständig durch. Die
Teilnehmer/innen reagieren einfühlsam auf Bedürfnisse und
geben Informationen und Anzeichen von Veränderungen
unverzüglich an die Pflegefachkraft weiter.
Sie begreifen Verhaltensweisen und Gefühlsschwankungen
schwerkranker und sterbender Menschen als Ausdruck der
emotionalen Auseinandersetzung.
Sie stellen die Bedeutung von empathischem Verstehen für
die Begleitung und Betreuung heraus und tragen zur Ge-
staltung einer sicheren und würdevollen Atmosphäre bei.
Sie setzen sich mit emotionalen Belastungen im Rahmen
der Trauerarbeit auseinander und begleiten mit der Pflege-
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 85
Module
fachkraft Angehörige.
Die Teilnehmer/innen setzen sich mit den eigenen Grenzen
und den emotionalen Belastungen bei der Betreuung und
Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen ausei-
nander und wenden Strategien zur Burn-out Prophylaxe an.
Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissen
benennen die gesellschaftliche Bedeutung von Leben,
Sterben, Tod und Trauer
unterscheiden Sterbebegleitung und Sterbehilfe
beschreiben anhand von Sterbephasen grundlegende
Verhaltensweisen
Können
assistieren der Pflegefachkraft bei geplanten Pflegemaß-
nahmen
begleiten empathisch schwerkranke und sterbende
Menschen (z.B. Sitzwache)
melden Veränderungen unverzüglich an die Pflegefach-
kraft weiter
unterstützen persönliche Bedürfnisse schwerkranker und
sterbender Menschen (z.B. Anreichen des Lieblingsge-
tränkes, Lippenpflege, Befeuchten des Mundes)
sorgen für eine saubere Atmosphäre im Wohnraum und
Wohnumfeld
kommunizieren eigene Ängste und Unsicherheiten mit
der Pflegefachkraft
wenden Strategien zur Burn-out Prophylaxe an
Einstellungen
reflektieren eigene Ängste und die eigene Haltung zum
Thema „Leben, Sterben, Tod“
nehmen Anzeichen der emotionalen Überlastung bei sich
selbst wahr
begreifen Sterben und Tod als persönlichen und einzig-
artigen Prozess für Menschen und begegnen schwer-
kranken und sterbenden Menschen mit einer geduldi-
gen, wertschätzenden und verständnisvollen Haltung
respektieren und achten interkulturelle und religiöse
Aspekte bei der Begleitung schwerkranker und sterben-
der Menschen
Empfehlung zur Unter-
richtsgestaltung
Gruppenarbeit zum Sterben und Tod in unterschiedlichen
Kulturen / Religionen
Ggf. in Form eines Seminars zum Thema „Leben, Sterben,
Tod“
Reflexion von Erfahrungen im Umgang mit „Leben, Sterben,
Tod“, z.B. Verfahren des Szenischen Lernens, Rollenspiel,
Methoden Erfahrungsbezogenen Lernens z.B. Collagieren)
Reflexion „Empathie in der Pflege“ (n. Bischoff-Wanner
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 86
Module
2002)
Fallbearbeitung (z.B. von selbst erlebten Fällen)
Einrichtungsbesuch (z.B. Abschiedsraum in stationären
Einrichtungen, Hospiz, Einrichtungen der Palliativ Pflege,
Bestattungsinstitut)
Übungen zu pflegerischen Assistenzaufgaben (z.B. Statio-
nenlernen) z.B. Durchführung spezieller Mundpflege, Anrei-
chen von Getränken)
Visualisieren, ggf. Vorstellung und Diskussion von Maßnah-
men zur Selbstpflege (z.B. Sport, Autogenes Training)
Empfehlungen zur Gestal-
tung der praktischen Aus-
bildung
Geeignete Lernorte
Lernaufgabenhinweise
Wohnbereiche in teil-stationären und stationären Einrich-
tungen der Pflege und Betreuung, Hospiz, Palliative Care
Lernaufgabe zur Reflexion des Umgangs mit schwerkranken
und sterbenden Menschen (z.B. Fallbeispiel aus der Praxis)
Vorschlag zur Gestaltung
der Modulabschlussprüfung
Aufgrund der Ausrichtung des Moduls wird ein Prüfungsge-
spräch (Einzelprüfung) im Rahmen einer praktischen Prü-
fung als Kombinationsprüfung mit PM 6 B 3 empfohlen.
Literaturempfehlungen Deutscher Hospiz- und Palliativverband e.V.: Informationen online verfüg-bar unter http://www.dhpv.de ; Zugriff: 31.07.2012 Hufnagel, Marco u.a. (2010). Burnout- in der Altenpflege. Online verfügbar unter: http://www.altenpflege.vincentz.net/fileserver/vincentzverlag/files/54400/54436/Burnout_in_der_AP.pdf; Zugriff: 31.07.2012 Student, Christoph: Die Sterbephasen (2006). Informationen und Hinweise für Helferinnen und Helfer. Online verfügbar unter: http://christoph-student.homepage.t-online.de/Downloads/Sterbephasen.pdf; Zugriff: 31.07.2012
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 87
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Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 88
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Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 89
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Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 91
Anlagen
Projektleiterin Gertrud Hundenborn
Modulhandbuch DRK Borken 92
Anlagen
Anlage 1: Exemplarische Berechnung der Leistungspunkte eines Moduls
Beispiel Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege
Pflichtmodul 3: Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen
Präsenzzeit: 16 Stunden
Berechnungsgrundlagen
Gesamtzahl Leistungspunkte zur Verteilung auf die sieben Pflichtmodule
Credits
Leistungspunkte für Bildungsgang 2
109 (9,1)
Bestimmung des Umrechnungsfaktor Workload (Stunden) in Credits
Anzahl Credits für die Summe aller Module
dividiert durch den Workload (Stunden) des gesamten Bildungsganges
10 Credits
/ 270 Stunden
0,037
Berechnung Workload Modul 3:
Präsenzzeit 16 Stunden ≙ Selbstlernzeit 4 Stunden
Präsenzzeit (Std.)
16 Std.
+ Selbstlernzeit (Std.)
4 Std.
+ Anteil praktische
Ausbildung (Std.)
120 Std./7 Module
= 17,14 Std. (á 60 Min.)
Workload
Modul (Std.)
16 Std. (á 45 Min.) ≙ 12 (á 60 Min)
+ 4 Std. (á 45 Min.) ≙ 3 (á 60 Min.)
+ 17,14 32,14
Umrechnung Workload in Credits
Workload Modul 1
Stunden
x Umrechnungsfaktor
Bildungsgang Altenpflegehilfe
Credits Modul 1
32,14 x 0,037 1 Credit (1,19)
Aufgrund der Berechnung wird dem Pflichtmodul 3 „Menschen in Situationen vitaler Ge-
fährdung unterstützen“ im Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege mit einer Prä-
senzzeit von 16 Stunden, 1 Credit zugewiesen. Der Workload des Moduls beträgt 32
Stunden (32,14Stunden).
9 Zur Gewichtung der komplexeren Handlungskompetenzen des Bildungsganges 2 gegenüber Bildungsgang 1 wurden die Credits für den Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege auf 10 aufgerundet.
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Anlagen
Anlage 2: Übersicht der Module, Präsenzstunden und Credits
PM 7 – B 1 Aufbaumodul Menschen bei der Alltags-bewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld unter-
stützen 30 Stunden – 2 Credit
PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten
12 Stunden - 1 Credit
Bildungsgang B 1 Alltagsbegleiter/in in
der Altenhilfe 140 Stunden - 9 Credits
PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren
12 Stunden - 1 Credit
Bildungsgang B 2 Betreuungskraft in der
Pflege
160 Stunden- - 10 Credits
PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul
Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen 16 Stunden - 1 Credit
Bildungsgang B 3 Helfer/in in der Pflege
200 Stunden – 11 Credits
PM 5 – B 1 Aufbaumodul Sich in bestehende Beziehungsstrukturen einfügen 16 Stunden - 1 Credit
PM 6 – B 1 Aufbaumodul Menschen bei der Ernäh-rung und Nahrungszuberei-tung unterstützen 30 Stunden - 2 Credits
PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul
Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern 24 Stunden – 1 Credit
PM 5 – B 2-3 Grundmodul Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-
kungen unterstützen 36 Stunden – 2 Credits
PM 6 – B 2 Aufbaumodul Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken
28 Stunden – 2 Credits
PM 7 – B 2 Aufbaumodul Menschen mit Demenz
betreuen und unterstützen 32 Stunden – 2 Credits
PM 6 – B 3 Aufbaumodul Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krank-heitsbedingten Einschränkun-gen mitwirken (ME 1-4)
80 Stunden – 4 Credits
PM 7 – B 3 Aufbaumodul Bei der Begleitung von Menschen in Situationen
besonderer Verlaufsdynamik mitwirken 20 Stunden – 1 Credit
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Anlagen
Anlage 3 Checkliste zur Vorab-Evaluation (n. Reischmann10
) der
Modulhandbücher im Rahmen des Projektes „Modularisierung-AQUA“
Bildungsgang 1 Servicekraft in Haushalt und Pflege11, Bildungsgang 2 Betreuungskraft in
der Pflege, Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege
Trifft zu
Trifft teil-weise zu
Trifft nicht zu
Anmerkungen
1 Stimmigkeit der Tätigkeitsprofile
Die Tätigkeitsprofile sind in sich und in der Abgrenzung untereinander stimmig
Die Modulbezeichnungen spiegeln die grundlegenden Kompetenzen für den jeweiligen Bildungsgang wider
Bildungsgang 1 Servicekraft in Haushalt und Pflege
Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege
Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege
Die Modulbezeichnungen / Kompetenzen der drei lehr-gangsübergreifenden Module entsprechen Anforderungen aller drei Bildungsgänge
Die Modulbezeichnungen / Kompetenzen der beiden lehr-gangsübergreifenden Module Betreuungskraft und Helfer/in entsprechen den Anforderungen beider Bildungsgänge
2 Zusammenhang zwischen den modularisierten
Bildungsgängen und den rechtlichen Vorgaben
In den Bildungsgängen werden grundlegende Kompetenzen der Altenpflegehilfe aufgegriffen
Bildungsgang 1 Servicekraft in Haushalt und Pflege
Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege
Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege
Die modularisierten Bildungsgänge 1-3 sind anschlussfähig an berufliche Bildungsgänge der Altenpflege (Altenpflegehilfe / Altenpflege)
Bildungsgang 1 Servicekraft in Haushalt und Pflege
Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege
Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege
3 Struktur, Handhabbarkeit und Lesefreundlichkeit
Die Nutzer bekommen durch die Struktur der Modulhandbü-cher schnell einen Überblick
Die Darlegungselemente sind verständlich und strukturieren die Module übersichtlich
Die Modulhandbücher sind lesefreundlich
10 Reischmann, Jost (2006). Grundlagen der Weiterbildung. Weiterbildungs-Evaluation. Lernerfolge messbar machen, Augsburg, ziel Verlag 11 Um die Zugehörigkeit des Bildungsganges zum Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreu-ung von Menschen herauszustellen, wurde im Anschluss an die Vorab-Evaluation die Bezeichnung des Bildungs-ganges in Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe angepasst.
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Anlagen
Anlage 4a: Beispiel – Abschlusszeugnis Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
Abschlusszeugnis im Bildungsgang
Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe
vom ______________bis___________
Name, Vorname
Geburtsdatum, Geburtsort
Gesamtergebnis Stunden Theorie
Stunden Praxis
Mögliche Credits
Erreichte Credits
Bildungsgang Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe 9
Ergebnisse der Modulabschlussprüfungen
Pflicht-modul
Bezeichnung des Moduls Anzahl Stunden Theorie
Datum Modul-
ab-schluss-prüfung
Note Modul-
ab-schluss-prüfung
Credits
PM 1 Beziehungen mit anderen Menschen
gestalten
PM 2 Die eigene Rolle reflektieren
PM 3 Menschen in Situationen vitaler Gefähr-
dung unterstützen
PM 4 Menschen bei ihrer Gesundheitserhal-
tung unterstützen und fördern
PM 5 Sich in bestehende Beziehungsstruktu-
ren einfügen
PM 6 Menschen bei der Ernährung und Nah-
rungszubereitung unterstützen
PM 7
Menschen bei der Alltagsbewältigung im
Wohnraum und Wohnumfeld unterstüt-
zen
__________________________________
Ort, Datum (Schulstempel)
___________________________________
Unterschrift Schulleitung
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Anlagen
Anlage 4b: Beispiel – Abschlusszeugnis Betreuungskraft in der Pflege
Abschlusszeugnis im Bildungsgang
Betreuungskraft in der Pflege
vom ______________bis___________
Name, Vorname
Geburtsdatum, Geburtsort
Gesamtergebnis Stunden Theorie
Stunden Praxis
Mögliche Credits
Erreichte Credits
Bildungsgang Betreuungskraft in der Pflege 10
Ergebnisse der Modulabschlussprüfungen:
Pflicht-modul
Bezeichnung des Moduls Anzahl Stunden Theorie
Datum Modul-
ab-schluss-prüfung
Note Modul-
ab-schluss-prüfung
Credits
PM 1 Beziehungen mit anderen Menschen
gestalten
PM 2 Die eigene Rolle reflektieren
PM 3 Menschen in Situationen vitaler Gefähr-
dung unterstützen
PM 4 Menschen bei ihrer Gesundheitserhal-
tung unterstützen und fördern
PM 5 Menschen mit entwicklungs- und krank-
heitsbedingten Einschränkungen unter-
stützen
PM 6 Bei der Tagesgestaltung von Menschen
mit entwicklungs- und krankheitsbeding-
ten Einschränkungen
PM 7
Menschen mit Demenz betreuen und
unterstützen
__________________________________
Ort, Datum (Schulstempel)
___________________________________
Schulleitung
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Anlagen
Anlage 4c: Beispiel – Abschlusszeugnis Helfer/in in der Pflege
Abschlusszeugnis im Bildungsgang
Helfer/in in der Pflege
vom ______________bis___________
Name, Vorname
Geburtsdatum, Geburtsort
Gesamtergebnis Stunden Theorie
Stunden Praxis
Mögliche Credits
Erreichte Credits
Bildungsgang Helfer/in in der Pflege 11
Ergebnisse der Modulabschlussprüfungen:
Pflicht-modul
Bezeichnung des Moduls Anzahl Stunden Theorie
Datum Modul-
ab-schluss-prüfung
Note Modul-
ab-schluss-prüfung
Credits
PM 1 Beziehungen mit anderen Menschen
gestalten
PM 2 Die eigene Rolle reflektieren
PM 3 Menschen in Situationen vitaler Gefähr-
dung unterstützen
PM 4 Menschen bei ihrer Gesundheitserhal-
tung unterstützen und fördern
PM 5 Menschen mit entwicklungs- und krank-
heitsbedingten Einschränkungen unter-
stützen
PM 6 Bei der Pflege von Menschen mit ent-
wicklungs- und krankheitsbedingten
Einschränkungen mitwirken
PM 7
Bei der Begleitung von Menschen in
Situationen besonderer Verlaufsdynamik
mitwirken
__________________________________
Ort, Datum (Schulstempel)
___________________________________
Schulleitung
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Anlagen
Anlage 5: Empfehlungen zur Unterrichtsgestaltung – Literaturhinweise zu
ausgewählten Methoden
Gudjons, H. (2001). Pädagogisches Grundwissen, 7. Auflage. Bad Heilbrunn/Obb. Verlag
Julius Klinkhardt, 2001.
Hundenborn, G. (2007). Fallorientierte Didaktik in der Pflege – Grundlagen und Beispiel
für Ausbildung und Prüfung München.
Kade, S- (1990). Handlungshermeneutik. Qualifizierung durch Fallarbeit. Verlag Julius
Klinkhardt. Bad Heilbrunn / Obb..
Kaiser, H., Künzel, M. (1996a) Fallstudien - ein Instrument um Praxis und Theorie zu
entwickeln. Journal SRK, März 1996; 42-44.
Meer, Cornelius v. (1994). Problemorientiertes Lernen. In: Schwarz-Govaers, R.: Stand-
ortbestimmung Pflegedidaktik. Referate zum 1. Internationalen Kongress zur Didaktik
in der Pflege. Aarau, Verlag der Kaderschule für Krankenpflege.
Meyer, Hilpert (2000). Unterrichtsmethoden II: Praxisband. Berlin, Cornelsen Verlag
Scrptor GmbH & Co. KG.
Meyer, Hilpert (2002). Unterrichtsmethoden I: Theorieband. Frankfurt am Main. Cornel-
sen Verlag Scriptor.
Moust, J; Bouhuijs, P.; Schmidt, H. (1999) Problemorientiertes Lernen. Wiesbaden, Ull-
stein Medical verlagsgesellschaft mbh & Co.
Mulke-Geisler, M. (1994). Erfahrungsbezogener Unterricht in der Krankenpflege. Berlin,
Heidelberg, New York, Springer Verlag.
Oelke, U., Scheller, I., Ruwe, G. (2000). Tabuthemen als Gegenstand szenischen Lernens
in der Pflege. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle. Verlag Hans Huber.
Richter, H. (2002): Lernerfolgsüberprüfung im Lernfeldkonzept. Werkstattbericht 3.
Veröffentlichung im Rahmen des Modellversuchs SELUBA. Landesinstitut für Schule
(Hrsg.). Soest. Verfügbar unter:
http://www.berufsbildung.schulministerium.nrw.de/cms/upload/_download/seluba/we
rkstattbericht3.pdf, Zugriff: 13.10.2011.
Scheller, I. (1987). Erfahrungsbezogener Unterricht. Scriptor Ratgeber Schule
Scheu, P. (2004). Projektunterricht in der Pflegeausbildung zur Kompetenzförderung.
Verfügbar unter: http://www.peterscheu.info/downloads/berichtprapro.pdf, Zugriff:
14.10.2011.
Scholz, L. (2010). Methoden-Kiste. Verfügbar unter: http://www.bpb.de/files/LIHIKB.pdf,
Zugriff: 14.10.2011.
Schwarz-Govaers, R. (2002). Problemorientiertes Lernen in der Pflegeausbildung. In:
www.PR-INTERNET.com für die Pflege, 2-2002. 30-42.
Wahl, Diethelm (2006): Lernumgebungen erfolgreich gestalten. Vom trägen Wissen zum
kompetenten Handeln. 2., erweiterte Aufl. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Wittneben, K. (2001). Gefühlsarbeit – Berechenbare Zusatzleistung der Pflege. In: Pflege
Aktuell 11 – 2001 Teil I S. 606-609; Pflege Aktuell 12-2001 Teil II, S. 662-664.