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Möglichkeiten und Grenzen
der waldbaulichen Anpassung
an den Klimawandel
KLIMWALD-Projekt, AB1
Dr. Tina Schäfer
1.6.2016
Inhalte
1. Wald im Klimawandel
- Temperaturanstieg und Extremwettereinflüsse
2. Waldbauliche Handlungsoptionen und Grenzen
- Stabilität, Struktur-, und Baumartenvielfalt
Wald und Klima
1. Wälder sind ein bedeutender Faktor im Klimageschehen
2. Wälder werden erheblich durch Klimaveränderungen beeinflusst
Langfristige Entscheidungen…
0
50
100
150
200
250
Eiche Buche Kiefer Fichte Förster
Jahre
180-240
Jahre
120-180
Jahre120-160
Jahre
80-120
Jahre
Umtriebszeiten
…angesichts unsicherer Klimaprojektionen
Ausmaß und Tempo des Klimawandels sind schwer zu prognostizieren:
Faktor Mensch/
Emissionen
Treibhausgase
in der AtmosphäreWirkung auf das
Klima der Zukunft
Wie entwickeln sich
• Weltbevölkerung
• Konsumverhalten
• Energieverbrauch
• technologischer
Fortschritt
• "?
• Höhe des
Temperaturanstiegs
• Niederschlags-
verteilung
• Häufigkeit und
Ausprägung von
Extremereignissen
Temperaturanstieg
Folgen höherer
Jahresmitteltemperaturen
• Vegetationszeit verlängert sich
• Transpiration steigt
Bodenwasserspeicher (nutzbare Feldkapazität /
pflanzenverfügbares Wasser)
bei uns unter aktuellen
klimatischen Bedingungen
zu Beginn der
Vegetationsperiode
in der Regel gut gefüllt
Zimmermann 2008
Temperaturanstieg
Folgen höherer Jahresmitteltemperaturen
• Vegetationszeit verlängert sich
• Transpiration steigt
• Frostärmere Winter
www.fs.usda.gov
Schadinsekten profitieren von
warmen, trockenen Sommern
und milden Wintern
(Extremfall Mountain pine beetle)
Drei Extremwettereinflüsse im Wald von hoher Bedeutung (Bolte 2015)
1. Trockenheit, die sich zuwachsmindernd auf ältere Hauptbestände auswirkt
2. Dürre (letale Trockenheit), die primär Jungpflanzen betrifft
3. Herbst- und Winter-Orkane, die ältere Waldbestände schädigen
+ Biotische Schädigungen in Folge von Extremwetterlagen
Extremwettereinflüsse
(Quelle: http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Wetterextreme)
Waldbau im Klimawandel
Stabilisierung der vorhandenen Waldbestände
Senkung und Verteilung von Risiken
- Einzelbaum-/ Bestandesstabilität
- Strukturreichtum
- Baumartenvielfalt
Einzelbaumstabilität
Wie wär‘s mal wieder mit einer
Durchforstung? Aus dem Skizzenbuch
eines Waldbaureferenten (Otto 2003)Der Forstwirt 2004
Bestandesstabilität
- Schwächere aber häufigere Pflegeeingriffe
- Vorrat begrenzen
- Stabilisierende Bestockungsanteile sichern
Röhrig et al. 2006
Lichtbaumarten
Kiefer, Lärche,
Eiche, Birke,
Pappel, Weide,
Esche
Halbschatten-
Baumarten
Hainbuche,
Fichte, Linde,
Ulme, Bergahorn,
Douglasie
Schatten-
baumarten
Buche, Tanne,
Eibe
Baumartenvielfalt
Waldbau im Klimawandel
Waldbauliche Strategien zur Anpassung an den Klimawandel…
• zielen auf eine Stabilisierung der vorhandenen Waldbestände sowie die
Senkung und Verteilung von Risiken ab
• streben stufige, ungleichaltrige, strukturreiche Wälder mit einer Mischung
standortgemäßer (Bedürfnisse an Strahlung, Wärme, Wasser und Nährstoffe sind durch Boden und Klima des
Anbauortes gut erfüllt: Gesundheit, Vitalität und gutes Wachstum) Baumarten an
• integrieren anbauwürdige, nicht standortsheimische Baumarten
• benötigen ein flankierendes, zielgerichteten Wild- und Jagdmanagement