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Dr. Florian Klonek Berlin, 03.05.2016
Motivierende Kommunikationstools für Fachkräfte für Arbeitssicherheit Motivierende Gesprächsführung und Arbeitssicherheit
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 2
Vorstellung Dr. rer. nat. Florian Klonek Technische Universität Braunschweig Institut für Psychologie Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie Forschungsschwerpunkte: • Analyse von dynamischen Kommunikationsprozessen
(Meetings, Mitarbeitergespräche, Coaching) – v.a. motivationale Interaktionsprozesse
Professionelle Netzwerke: • Motivational Interviewing Network of Trainers (MINT) • Deutschsprachige Gesellschaft für Motivierende
Gesprächsührung (DeGeMG; Vorstand)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 3
Agenda
1 Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
2 Was ist motivierende Gesprächsführung?
Wie können wir Motivation sichtbar machen?
4 Ein Praxisbeispiel
3
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 4
Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
Top down (Führungskraft Mitarbeiter)
Bottom-up (Führungskraft Mitarbeiter)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 5
Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
Top down (Führungskraft Mitarbeiter)
Anweisen
Bestimmen
Managen
Herrschen
Handhaben
Festlegen
Festsetzen
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 6
Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
Top down (Führungskraft Mitarbeiter)
Anweisen
Bestimmen
Managen
Herrschen
Handhaben
Festlegen
Festsetzen
„Morgen geht es los und alle müssen mitmachen!“
Autonomie-einschränkende Kommunikation
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 7
Effekte von autonomie-einschränkender Kommunikation
Neuere Change Management Ansätze gehen davon aus, das autonomie-einschränkende Kommunikation Widerstand gegenüber Veränderungen erhöhen kann (Ford et al., 2008; Klonek, Lehmann-Willenbrock, & Kauffeld, 2014)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 8
Effekte von autonomie-einschränkender Kommunikation
Neuere Change Management Ansätze gehen davon aus, das autonomie-einschränkende Kommunikation Widerstand gegenüber Veränderungen erhöhen kann (Ford et al., 2008; Klonek, Lehmann-Willenbrock, & Kauffeld, 2014)
Change Agent (Führungskraft)
Change Rezipient (Mitarbeiter)
Gesprächs-dynamik
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 9
Effekte von autonomie-einschränkender Kommunikation
Autonomie-einschränkung Widerstand (-) Autonomie-
einschränkung
„Ich meine, das ist doch bloß ein Handgriff, den Schalter zu betätigen. Das ist ja nun wirklich kein großer Aufwand!“
„Es gibt wichtigere Dinge. Wenn es kein großer Aufwand ist, können Sie ja abends vorbei kommen und das Gerät ausschalten.“
„Sie sollten wirklich mehr Engagement zeigen.“
Zeit
Mikro-Event
Ergebnisse aus einer sequenzanalytischen Studien zu autonomie-einschränkender Kommunikation (vgl. Klonek et al., 2014)
Widerstand (-)
„Das sehe ich nicht so. Ich find das nicht so wichtig.“
Agent Agent Rezipient Rezipient
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 10
Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
Top down (Führungskraft Mitarbeiter)
Bottom-up (Führungskraft Mitarbeiter)
Anweisen
Bestimmen
Managen
Herrschen
Handhaben
Festlegen
Festsetzen
„Morgen geht es los und alle müssen mitmachen!“
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 11
Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
Top down (Führungskraft Mitarbeiter)
Bottom-up (Führungskraft Mitarbeiter)
Anweisen Begreifen
Bestimmen Zuhören
Managen Wertschätzen
Herrschen Teilnehmen
Handhaben Betreuen
Festlegen Erlauben
Festsetzen Anerkennen
„Morgen geht es los und alle müssen mitmachen!“
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 12
Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
Top down (Führungskraft Mitarbeiter)
Bottom-up (Führungskraft Mitarbeiter)
Anweisen Begreifen
Bestimmen Zuhören
Managen Wertschätzen
Herrschen Teilnehmen
Handhaben Betreuen
Festlegen Erlauben
Festsetzen Anerkennen
„Morgen geht es los und alle müssen mitmachen!“
„Die Leute werden sich bestimmt verweigern, wenn wir das über ihren Kopf hinweg bestimmen.“
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 13
Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
Top down (Führungskraft Mitarbeiter)
Interaktiv / Partizipativ (Führungskraft Mitarbeiter)
Bottom-up (Führungskraft Mitarbeiter)
Anweisen Begreifen
Bestimmen Zuhören
Managen Wertschätzen
Herrschen Teilnehmen
Handhaben Betreuen
Festlegen Erlauben
Festsetzen Anerkennen
„Morgen geht es los und alle müssen mitmachen!“
„Die Leute werden sich bestimmt verweigern, wenn wir das über ihren Kopf hinweg bestimmen.“
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 14
Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
Top down (Führungskraft Mitarbeiter)
Interaktiv / Partizipativ (Führungskraft Mitarbeiter)
Bottom-up (Führungskraft Mitarbeiter)
Anweisen Entzünden Begreifen
Bestimmen Motivieren Zuhören
Managen Hervorrufen Wertschätzen
Herrschen Assistieren Teilnehmen
Handhaben Zeigen Betreuen
Festlegen Inspirieren Erlauben
Festsetzen Anerkennen
„Morgen geht es los und alle müssen mitmachen!“
„Die Leute werden sich bestimmt verweigern, wenn wir das über ihren Kopf hinweg bestimmen.“
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 15
Agenda
1 Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
2 Was ist motivierende Gesprächsführung?
Wie können wir Motivation sichtbar machen?
4 Ein Praxisbeispiel
3
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 16
Was ist motivierende Gesprächsführung?
Motivierende Gesprächsführung ist ein Konversationsstil zur Förderung der intrinsischen Motivation einer Verhaltenveränderung (Miller & Rollnick, 2013). Das Vorgehen ist personen-zentriert aber auch zielorientiert, d.h. in eine Veränderungsrichtung führend.
Ruder (engl., OARS) = Verbale Mikro-
Techniken Fluß = Interaktionsdynamik
Widerstand (engl. Resistance) in der
Kommuniktion
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 17
Agenda
1 Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
2 Was ist motivierende Gesprächsführung?
Wie können wir Motivation sichtbar machen?
4 Ein Praxisbeispiel
3
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 18
Wie können wir Motivation sichtbar machen?
„Dann müsste man in Plastik und Papier trennen. Und das ist ein gewaltiger Mehraufwand.“
Sprache, die Widerstand signalisiert
Sprache, die Veränderungsbereitschaft
signalisiert
„Wenn man vernünftig recyceln würde, dann könnte man eine Preisentlastung schaffen.“
Beispiel für Verhaltensänderung: Mülltrennung am Arbeitsplatz
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 19
Wie können wir Motivation sichtbar machen?
Gründe für eine Veränderung
Wünsche für eine Veränderung
Fähigkeiten die Veränderung umzusetzen Notwendigkeiten einer Veränderung
Bereitschaft zur Veränderung
Erste Verhaltensschritte zur Veränderung
Selbstverpflichtung für die Veränderung
Gründe gegen eine Veränderung
Wünsche gegen eine Veränderung
Fehlende Fähigkeiten die Veränderung umzusetzen Notwendigkeiten, die gegen die Veränderung sprechen
Widerstand gegen Veränderung
Verhalten gegen die Veränderung
Selbstverpflichtung gegen die Veränderung
„Dann müsste man in Plastik und Papier trennen. Und das ist ein gewaltiger Mehraufwand.“ (-1)
„Wenn man vernünftig recyceln würde, dann könnte man eine Preisentlastung schaffen.“ (+1)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 20
Wie können wir Motivation sichtbar machen?
: Der Readiness/Resistance-Index Der Readiness / Resistance Index:
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 21
Agenda
1 Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren
2 Was ist motivierende Gesprächsführung?
Wie können wir Motivation sichtbar machen?
4 Ein Praxisbeispiel
3
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 22
Mikro-analytische Prozessperspektive: Wie „umschifft“ man motivationale Widerstände? Wie evoziert man Motivation?
Gesprächsanalytisches Beispiel aus Klonek & Kauffeld (2015): Providing engineers with OARS and EARS. Effects of a skills-based vocational training in Motivational Interviewing for engineers in higher education
„Dann müsste man in Plastik und Papier trennen. Und das ist ein gewaltiger Mehraufwand.“ (-1)
„Wenn man vernünftig recyceln würde, dann könnte man eine Preisentlastung schaffen.“ (+1)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 23
Mikro-analytische Prozessperspektive: Wie „umschifft“ man motivationale Widerstände? Wie evoziert man Motivation?
Gesprächsanalytisches Beispiel aus Klonek & Kauffeld (2015): Providing engineers with OARS and EARS. Effects of a skills-based vocational training in Motivational Interviewing for engineers in higher education
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 24
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation I
Welche Vorteile würdest du sehen, wenn du dich umweltbewusster verhalten würdest? (Offene Frage; Evokativ)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 25
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation II
Wie gesagt, das ist halt die Frage. Wie das recyceln halt tatsächlich verwertet wird - also ob das Sinn macht. Ob das tatsächlich dann so ankommt…
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 26
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation III
vermutlich ja eher nicht.
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 27
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation IV
Kannst Du das ein bisschen weiter ausführen? (Offene Frage)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 28
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation V
Wenn man das natürlich machen würde. Dann müsste man natürlich in Plastik und Papier trennen. Und das ist natürlich schon ein gewaltiger Mehraufwand.
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 29
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation VI
Und naja, gut....
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 30
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation VII
Das heißt… Du bist zu faul. (Reflektion)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 31
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation VIII
Richtig (lacht)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 32
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation IX
Okay (lacht). Das halt mal ich so fest.. Ein großer Nachteil für Dich ist die Mehrarbeit. (Reflektion)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 33
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation X
Wie siehst du das denn im Sinne der Nachhaltigkeit? (Offene Frage; Entwicklung von Diskrepanzen)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 34
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation XI
Ja (lacht), also - na klar. Das ist kritisch…
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 35
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation XII
Ich sag mal, das ist ja immer in den Medien, dass viele nachhaltige Produkte auch gefördert werden sollten. Also wenn man sie nutzt und eben auch recycelt. Und ich denke, das hat schon seinen Sinn.
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 36
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation XIII
Vor allem beim Papier - sag ich mal. Würde sich das lohnen. Ich meine, es gibt ja viele Produkte, die auf Altpapier basieren. Angefangen bei Klopapier. Ich denk schon, dass das möglich ist.
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 37
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation XIV
Klar - mach ich mir da jetzt Gedanken.
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 38
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation XV
Wie gesagt - nur momentan mache ich das einfach nicht.
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 39
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation XVI
Und inwiefern könntest du dir vorstellen, dass es dich zukünftig mehr tangieren könnte (Offene Frage; Fragen nach hypothetischen Veränderungen)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 40
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation XVII
Ich denk mal - also wenn die recycelt werden - dann ist die Herstellung auch günstiger. Ich denke mal, dass ich als Endnutzer einfach höhere Kosten habe - also wenn immer weniger recycelt wird.
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 41
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation XVIII
Du hast die Rohstoffe angesprochen. Dass die immer teurer werden. Wie ist so eine Extrementwicklung – also was würde im schlimmsten Fall passieren? (Offene Frage; Extreme erwägen)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 42
Eine gesprächsanalytische Sequenz zur Erfassung der Veränderungsmotivation IXX
Ich denke gerade bei Elektronikgeräten - also bei den ganzen Edelmetallen. Also man nutzt ja z.B. viele Handys und die kann man ja auch recyceln. Und gerade da sind die Rohstoffe teuer.. oder werden teuer, weil sie eben selten sind. Und ich denke, wenn man da vernünftig recyceln würde, dann könnte man auf jeden Fall für die Endnutzer eine Preisentlastung schaffen - also dass es in Zukunft nicht teurer wird. Bei Elektronikgeräten macht das wirklich Sinn!
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 43
Mikro-analytische Prozessperspektive: Wie „umschifft“ man motivationale Widerstände? Wie evoziert man Motivation?
Gesprächsanalytisches Beispiel aus Klonek & Kauffeld (2015): Providing engineers with OARS and EARS. Effects of a skills-based vocational training in Motivational Interviewing for engineers in higher education
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 44
Auswirkung von Trainings in Motivierender Gesprächsführung auf die Motivation der Gesprächspartner
Klonek & Kauffeld (2015): Providing engineers with OARS and EARS. Effects of a skills-based vocational training in Motivational Interviewing for engineers in higher education
Mot
ivat
ion
Wid
erst
and
Veränderungsbereitschaft
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 45
Weiterführende Literatur Deutsche Literatur: Klonek, F.E. & Kauffeld, S. (2012). "Muss, kann ... oder will ich was verändern?" Welche Chancen bietet die Motivierende Gesprächsführung in Organisationen. Wirtschaftspsychlogie, 14(4), 58–71. Paulsen, H.F.K., Klonek, F.E., Rutsch, F., & Kauffeld, S. (2015). Ready, steady, go! Veränderungsbereitschaft in der Interaktion messen. PERSONALquaterly, 2, 22–27. Englische Literatur: Endrejat, P., Klonek, F.E., & Kauffeld, S. (2015). A psychology perspective of energy consumption in organisations: the value of participatory interventions. Indoor and Built Environment, 24(7), 937–949. Klonek, F.E., Lehmann-Willenbrock, N.K., & Kauffeld, S. (2014). The dynamics of resistance to change: A sequential analysis of change agents in action. Journal of Change Management, 44(3), 334–360. Klonek, F.E. & Kauffeld, S. (2015). Providing engineers with OARS and EARS: Effects of a skills-based vocational training in motivational interviewing for engineers in higher education. Higher Education, Skills and Work-Based Learning, 5(2), 117–134. Klonek, F.E. & Kauffeld, S. (2015). Talking with consumers about energy reductions: Recommendations from a motivational interviewing perspective. Front. Psychol. 6:252. Klonek, F.E., Paulsen, H., & Kauffeld, S. (2015). They meet, they talk ... but nothing changes: Meetings as a focal context for studying change processes. In J. A. Allen, N. Lehmann-Willenbrock & S. G. Rogelberg (Eds.), The Cambridge handbook of meeting science. New York, NY: Cambridge University Press.
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 46
Kontaktinformation
Dipl.-Psych. Paul Endrejat Tel.: +49 531 391 2877 Email: [email protected]
Dr. Florian Klonek Tel.: +49 531 391 2556 Email: [email protected]
Bei Interesse an einem Training in Motivierender Gesprächsführung und/oder wissenschaftlichen Kooperationen.
M Sc. Amelie V. Güntner Tel.: +49 531 391 2538 Email: [email protected]
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 47
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Technische Universität Braunschweig Institut für Psychologie
Abteilung für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie
Spielmannstr.19 38106 Braunschweig
www.tu-braunschweig.de/psychologie/abt/aos
Prof. Dr. Simone Kauffeld • [email protected]
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 48
Motivational Interviewing Network of Trainers & DeGeMG
1) MI Network of Trainers MI Trainer Organisation zur Durchführung und Verbesserung von Trainings in Motivierender Gesprächsführung http://www.motivationalinterviewing.org/trainer-listing Über 2500 offizielle MINT-Trainer weltweit 2) Deutschsprachige Gesellschaft für motivierende Gesprächsführung Wir bieten Informationen über neue Entwicklungen, Informationen über Ausbildung und Trainings, Austausch mit Anwendern, Netzwerke für Intervision und Supervision www.degemg.org [email protected] 2. Jahressymposium 25.6.2016 Heidelberg
Fallbeispeil I
Hören Sie sich folgendes Gespräch an. • Welche sprachlichen Äußerungen beobachten Sie beim Mitarbeiter?
Führungskraft (Change Agent)
Mitarbeiter (Change Rezipient)
Fallbeispeil II
Hören Sie sich folgendes Gespräch an. • Was ist Ihr Gesamteindruck von dem Gespräch? • Wie effektiv ist diese Unterhaltung darin eine Verhaltensveränderung zu
bewegen?
Führungskraft (Change Agent)
Mitarbeiter (Change Rezipient)
3. Wie hört sich ein MI an / nicht an?
Hören Sie sich folgendes Gespräch an. • Was ist Ihr Gesamteindruck von dem Gespräch? • Wie effektiv ist diese Unterhaltung darin eine Verhaltensveränderung zu
bewegen?
Energiemanager (Change Agent)
Mitarbeiterin (Change Rezipient)
Klonek, F.E. & Kauffeld, S. (2015). Talking with consumers about energy reductions: Recommendations from a motivational interviewing perspective.
3. Wie hört sich ein MI an / nicht an?
Hören Sie sich folgendes Gespräch an. • Welche sprachlichen Äußerungen beobachten Sie bei der Mitarbeiterin? • Wie effektiv ist diese Unterhaltung darin eine Verhaltensveränderung zu
bewegen?
Energiemanager (Change Agent)
Mitarbeiterin (Change Rezipient)
Interaktion
Klonek, F.E. & Kauffeld, S. (2015). Talking with consumers about energy reductions: Recommendations from a motivational interviewing perspective.
Motivierende Gesprächsführung
Haltung des Gesprächspartners Partnerschaftlichkeit, Evokation & Autonomie
Ziele von MI
Phase II: Maßnahmen zur Umsetzung der Veränderung
Phase I: Förderung der Änderungsmotivation
Ziele
Interventionsprinzipen
Empathie Entwicklung von Diskrepanzen
Umgang mit Widerstand
Stärkung der Änderungs-zuversicht
Interventionsprinzipien
Methoden
Motivierende Gesprächsführung ist ein Konversationsstil zur Förderung der intrinsischen Motivation einer Verhaltenveränderung (Miller & Rollnick, 2013). Das Vorgehen ist personen-zentriert aber auch zielorientiert, d.h. in eine Veränderungsrichtung führend.
Klonek, & Kauffeld, (2012). "Muss, kann ... oder will ich was verändern?" Welche Chancen bietet die Motivierende Gesprächsführung in Organisationen.
Basismethoden (OARS)
Motivierende Gesprächsführung
Offene Fragen (Open
Questions)
Interventionsprinzipen
Empathie Entwicklung von Diskrepanzen
Umgang mit Widerstand
Stärkung der Änderungs-zuversicht
Aktives Zuhören (Reflect)
Komplexe Methoden
Würdigung (Affirm)
Zusammen-fassen
(Summarize)
Interventionsprinzipien
Methoden
Einfache Reflexion
Verstärkte Reflexion Doppelseitige
Reflexion
Fokus verändern
Umdeuten Zustimmung mit einer
Wendung
Wahlfreiheit betonen
Evokative Fragen
Dringlichkeitsskala
Entscheidungswaage
Themen entwickeln
Extreme erwägen
Zurückblicken
In die Zukunft blicken
Ziele und Werte
Evokative Fragen
Zuversichtsskala
Frühere Erfolge besprechen
Stärken und Ressourcen
Brainstorming
Informationen und Ratschläge
Umdeuten
Hypothetische Veränderungen Zur Seite treten
Klonek, & Kauffeld, (2012). "Muss, kann ... oder will ich was verändern?" Welche Chancen bietet die Motivierende Gesprächsführung in Organisationen.
Fazit
Veränderungen (z.B. zum Arbeitsschutz) können über Top-down, Bottom-up oder partizipative (d.h. interaktionale / Misch-) Strategien kommuniziert werden
Autonomieeinschränkungen sind dysfunktionale Kommunikationsstrategien, die zu Widerstand des Konversationspartners beitragen
Die Motivierende Gesprächsführung stellt einen Ansatz dar, um Veränderungen personenzentriert (d.h., bottom-up) und direktiv(d.h., top—down) zu besprechen
Veränderungsmotivation kann mittels des Readiness/ Resistance-Index sichtbar gemacht werden. Dieser verdeutlicht wie bestimmte Kommunikationstechniken sich auf die Motivation auswirken.
Praktische Implikationen: Die Ampelfunktion
…viele Argumente gegen eine Veränderung
…viele Argumente für eine Veränderung
… für und gegen eine Veränderung
- + - +
Sie möchten jemanden für eine Veränderung „motivieren“
Er/ sie nennt…
Ihre Kommunikations-strategie ist scheinbar nicht
motivierend. Sie sollten nicht so weitermachen.
Sie haben alles richtig gemacht.
Machen Sie weiter so!
Ihre Motivationsstrategie funktioniert nur in Teilen.
Arbeiten Sie mit der Ambivalenz des Nutzers!
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 57
Appendix
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 58
Bildnachweise
• Folie 3: http://www.publicdomainpictures.net/view-image.php?image=72186&picture=balanza-de-la-justicia&large=1 by Karen Arnhold CC-Lizenz
• Folie 4: http://blog.igw.edu/2012/12/14/die-welt-ins-lot-bringen/ CC-Lizenz
• Folie 8: http://www.defenseimagery.mil/imageRetrieve.action?guid=f6d0fa798f5c6f33a12d1bbce4381788223111bc&t=2 by Gregory Williams CC-Lizenz
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 59
Definition MI
„Motivational Interviewing is a collaborative, goal-oriented style of communication with particular attention to the language of change. It is designed to strengthen personal motivation for and commitment to a specific goal by eliciting and exploring the person’s own reasons for change within an atmosphere of acceptance and compassion.” (Miller & Rollnick, 2013, p. 29)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 60
Das transtheoretische Modell der Veränderung (Prochaska & DiClemente, 1982)
Absichts-bildung
Vor-bereitung
Handlung Aufrecht- erhaltung
Absichts-losigkeit
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 61
Die Dynamik von Veränderungsgesprächen Eine Partnerübung I
Erinnern Sie sich an etwas (ein Ding, eine Verhaltensweise etc.), was Sie gerne verändern wollen, verändern sollten, verändern müssen. Eine/r von Ihnen ist der Helfer, und erzählen Sie über Ihren Veränderungswunsch • Der/die Helfer/in erzählt Ihnen nun, wie wichtig es ist, dass Sie die Veränderung
vornehmen • Der/die Helfer/in gibt zahlreiche Gründe, warum man sich verändern sollte, betont die
Bedeutung der Veränderung, erzählt, wie die Veränderung erreicht werden kann, versichert, dass man in der Lage ist sich zu verändern.
• Schlussendlich ermahnt möglichst schnell mit der Veränderung zu beginnen.
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 62
Die Dynamik von Veränderungsgesprächen Eine Partnerübung II
Erinnern Sie sich an etwas (ein Ding, eine Verhaltensweise etc.), was Sie gerne verändern wollen, verändern sollten, verändern müssen. Eine/r von Ihnen ist der Helfer, und erzählen Sie über Ihren Veränderungswunsch • Der/die Helfer/in erzählt Ihnen nun, wie wichtig es ist, dass Sie die Veränderung
vornehmen • Der/die Helfer/in gibt zahlreiche Gründe, warum man sich verändern sollte, betont die
Bedeutung der Veränderung, erzählt, wie die Veränderung erreicht werden kann, versichert, dass man in der Lage ist sich zu verändern.
• Schlussendlich ermahnt möglichst schnell mit der Veränderung zu beginnen. Wahrscheinliche Reaktionen/Emotionen • Ärger (verstört, aufgewühlt, durcheinander, nicht verstanden) • Abwehrend (beurteilt, bewertet, gegensätzlich, nicht-willens sich zu verändern,
herabgesetzt) • Unbehaglich (beschämt, überwältigt, willens die Situation zu verlassen) • Machtlos (passiv, entmutigt, nicht eingebunden)
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 63
Die Dynamik von Veränderungsgesprächen Eine Partnerübung III
Erinnern Sie sich an etwas (ein Ding, eine Verhaltensweise etc.), was Sie gerne verändern wollen, verändern sollten, verändern müssen. Finden Sie sich in zweier Paaren zusammen. Der/die Helferin gibt keine Ratschläge, sondern hört aufmerksam zu und stellt dabei die folgenden Fragen: • „Warum möchten Sie die Veränderung machen?“ • „Wie können Sie vorgehen, damit die Veränderung gelingt?“ • „Was sind die besten drei Gründe für Sie mit der Veränderung zu beginnen?“ • „Wie wichtig ist es für Sie die Veränderung zu machen, und warum?“ Der/die Helfer/in hört aufmerksam zu und fasst kurz zusammen, was Sie gesagt haben. In den Worten des Veränderungswilligen (Warum ist es wichtig…. Die Gründe…., wie der Veränderung erfolgreich gestaltet werden kann …) Abschließend eine Frage: „Also, was denken Sie werden Sie tun?“
03. Mai 2016 | Florian Klonek | Motivierende Gesprächsführung | Seite 64
Die Dynamik von Veränderungsgesprächen Eine Partnerübung IV
Erinnern Sie sich an etwas (ein Ding, eine Verhaltensweise etc.), was Sie gerne verändern wollen, verändern sollten, verändern müssen. Finden Sie sich in zweier Paaren zusammen. Der/die Helferin gibt keine Ratschläge, sondern hört aufmerksam zu und stellt dabei die folgenden Fragen: • „Warum möchten Sie die Veränderung machen?“ • „Wie können Sie vorgehen, damit die Veränderung gelingt?“ • „Was sind die besten drei Gründe für Sie mit der Veränderung zu beginnen?“ • „Wie wichtig ist es für Sie die Veränderung zu machen, und warum?“ Der/die Helfer/in hört aufmerksam zu und fasst kurz zusammen, was Sie gesagt haben. In den Worten des Veränderungswilligen (Warum ist es wichtig…. Die Gründe…., wie der Veränderung erfolgreich gestaltet werden kann …) Abschließend eine Frage: „Also, was denken Sie werden Sie tun?“ Wahrscheinliche Reaktionen/ Erlebnisse • Engagiert (interessiert, kooperativ, bereit zu reden, Sympathie für den Gesprächspartner) • Kompetent (veränderungsfähig, optimistisch, erwartungsvoll) • Offen (komfortabel, sicher, respektiert) • Verstanden (verbunden, einvernehmlich, nachvollzogen)